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El Portillo – La Caldera (Aguamansa)

Wann stapft man auf Teneriffa bei einer Wanderung schon mal im Sonnenschein durch Schnee? Jetzt, Ende März!
Auf der einen Seite Schnee, auf der anderen Seite des Weges gerade im Blühen begriffener Teidelack! Zugegeben: schon ein besonderes Erlebnis.
So wie in den Alpen im Frühjahr: Schnee und Krokusse. Dieses Gefühl beschlich mich bei dieser Wanderung.
Jedoch: War die letzte Tour – El Palmar – Teno Alto – El Palmar eine Wanderung durch Blüten, so war diese hier  dagegen eher eine karge Wanderung durch lichten Kiefernwald, Gagelbaumhaine, Schonungen von neuangepflanzten kanarischen Kiefern und einem Erikabaumheide-Wald. Dazu bizarre Felsformationen und mossbewachsene, gedeckte Kanäle. Gelegentlich ein Blick zur Küste und Puerto de la Cruz und zurück auf den noch verschneiten Teide .
Dazu Vogelgezwitscher und ein wunderbarer Duft der sonnengewärmten Kiefernnadeln. Idyllisch!

Wander-Wegstrecke: 13, 94 km, 4 Stunden 20 Minuten, davon sind 10 Minuten Pause abzuziehen.
Unser einziger Hinweis zu dieser Wanderung war bei einer anderen Gelegenheit ein Wegweiser an der Caldera von Aguamansa: El Portillo 13,3 km und wir hatten auch einen Hinweis in El Portillo gefunden.
Nur Mut: Mit dem Bus bis El Portillo. Unmittelbar gegenüber der Bushaltestelle und dem Restaurant El Portillo, die Straße überqueren, beginnt der Einstieg (glauben wir), da wir einen Holzpfahl mit einer weiß-roten Markierung sehen. Eine gewisse Unsicherheit beschleicht uns, da kein Hinweis auf den Camino 131 zu sehen ist, der vom Anaga-Gebirge bis Arona führen soll.
Lediglich eine Hinweistafel:“ Sendero 14, Alto de Guamaso, Rundweg.“
Aber, die Richtung stimmt und wir wandern los. Streckenweise geht es über Schneereste, vorbei an einem Hinweistäfelchen „Sendero 14“ und den später rechts abgehenden Weg lassen wir unbeachtet. Nach 25 Minuten erreichen wir den ersten Hinweis auf die von uns ausgesuchte Tour.
Nach 30 Minuten erreichen wir einen Tunnel, der unter der TF 21 herführt und weiter geht es durch Kiefernwald, auf einem mit Kiefernadeln bedeckten Weg bergab.
Endlich, nach weiteren 5 Minuten haben wir die Gewissheit: wir befinden uns auf dem gewünschten Pfad: Caminos Naturales Anaga – Chasna Nr. 131. Gelassen können wir nun der weiß-roten Markierung folgen und unterwegs die diversen Felsformationen bestaunen. Wie auch auf den letzten Wanderungen  stellen wir fest: wunderbar präparierter Weg und in Abständen immer wieder Markierungen.
Eine Unsicherheit im Hinblick auf die weitere Wegeführung beschleicht uns, als wir ein großes Stück Forststraße gehen, bisher haben wir diese immer nur gekreuzt. Also noch mal bis zum letzten Hinweis zurück, da uns ein Steinmännchen, abweichend von der markierten Spur, irritierte. Aber: wir waren richtig. Es geht nun tatsächlich 15 Minuten auf der Forstraße abwärts, um dann wieder rechts auf einen schmalen Pfad geleitet zu werden.Der Weg ist – wie bereits gesagt – gut präpariert, trotzdem ist Trittsicherheit von Vorteil,  da streckenweise  sehr geröllig. Kurz darauf tut sich uns der Blick auf ins Orotavatal, Puerto de la Cruz und die Küste. Pause ist angesagt.
An Hand einer Hinweistafel können wir feststellen, dass wir in 2  Stunden 5,8 km gegangen sind und noch 7,5 km vor uns haben.

Wir passieren ein Stück ehemaligen Kiefernwaldes, bei dem die Aufräum- und Aufforstarbeiten nach dem verheerenden Sturm  noch nicht abgeschlossen sind und gelangen in eine Neuanpflanzung mit kanarischen Kiefern. Man kann sich vorstellen, mit wie viel Aufwand die Schäden hier beseitigt wurden. Nur hin und da lugt noch ein Veteran der fehlgepflanzten, kurznadeligen Kiefern aus dem dichten Grün heraus.

Das Bild ändert sich und wir wandern  nun durch einen regelrechten Wald aus Erikabaumheide. Kurz darauf warnt ein großes Schild  vor einer gefährlichen Kreuzung. Was ist? Wir queren eine Forststraße.

Noch 5,4 km bis zur Caldera.

Nach ca. 3 ¼ Stunden gelangen wir an eine Ansiedlung und haben freien Blick auf Puerto de la Cruz. Ein breiter Pfad führt uns zur „Pino o Fuente de Dornajito“. Diese Quelle wurde schon 1715 von Mr. Edems und 1724 von Pater Feuillée anläßlich der Beschreibung des Orotavatales und der Route zum Pico del Teide erwähnt. Und natürlich hat Alexander von Humboldt „die berühmten Wasser“, die die einzige Quelle auf dem Weg zum Gipfel ist,  beschrieben.Tische und Bänke laden zur Rast ein und weiter geht es über gut ausgebaute Stufen hinauf.
Wir übersteigen eine bemooste Wasserleitung, halten uns hier links, mit Blickrichtung auf das Dach eines Gebäudes zu und über Stufen geht es abwärts.
Die letzten 3,2 km bringen uns ins Schwitzen. Steil, steil bergauf. Einmal kurz bergab, da ein großes, eingezäuntes Gelände zu umrunden ist. Es ist eine malerische Strecke: bemooste kleine Steinwälle säumen den Weg, ein Lichtspiel in dem lichten Erikawald mit vielen neuen Austrieben. Schön!

Die zweite Verunsicherung auf dieser langen Strecke: Die gewohnte weiß-rote Markierung fehlt, weiß-grün ist jetzt angesagt mit Hinweis auf 1,8 km Aguamansa und 1,0 km Chillero.Also halten wir uns Richtung Aguamansa. Da später keine weiteren Kennzeichnungen zu sehen sind,   fragen wir vorsichtshalber einheimische Frauen, die wohl einen Spaziergang gemacht haben, nach dem Weg zur Caldera. „Immer gerade aus und dann rechts hoch.“
Nach einem erneuten Hinweis: diesmal rot-weiß, grün-weiß geht es rechts steil bergan. Um kurz vor 16 Uhr:  Noch 0,9 km. Ein Klacks, denkt man. Aber wir pusten. Wussten gar nicht wie lange  900 Meter sein können. Hinweis: 0,4 km. Noch eine Straßen-Untertunnelung und noch mal steil, steil hinauf.
Um 11.55 Uhr sind wir in den Cañadas gestartet und um 16.15 Uhr am Grillplatz La Caldera angekommen.
Um kurz nach ein Uhr, bei unserer obligatorischen Apfelpause mit Blick auf Puerto de La Cruz, haben wir meinen lieben Mann angerufen, dass wir vermutlich so gegen 16.30 Uhr ankommen werden, so dass er planen kann, wann er losfahren muss.
Es passte prima. Eine kurze Kaffé-Pause an der dortigen Bar und dann unterhalb der Forellenzucht-Farm in Aguamansa im Restaurant Aguamansa zum Essen eingekehrt und bis 18 Uhr im Sonnenschein, draußen,  gut gegessen. Herrlich!

Fazit:
Eine Wanderung, die uns wieder einmal vor Augen führt, wie vielfältig Teneriffa ist. Zwar keine Super-Ausblicke, auch keine Blütenpracht, wie wir sie auf der Bus-Hinfahrt vor Villaflor sahen: Ein Meer der weiß-blühenden Escobonsträucher (sprossender Geißklee) und das leuchtende Orange des kalifornischen Schlafmohns, dafür aber viel, viel Natur: Kiefern, Gagelbäume und Erika-Baumheide, ein paar Vergißmeinnicht  und die unterschiedlichsten Landstriche.

Restaurant:
Restaurante Aguamansa, an der Careterra gral. Las Cañadas bei km 15
Telefon 922 33 06 38
Montags ab 16 Uhr Ruhezeit
Sehr zu empfehlen: Trucha, (Forelle) mit Speck gefüllt: 2 Forellen mit Beilade von kanarischen Kartoffeln und etwas Salat für 7,20 Euro

Anfahrt
Mit dem Bus 342 von Playa de Las Américas bis El Portillo (unsere Busfahrt hatte wegen der vielen Passagiere und des starken Busverkehrs in den Canadas über 2,5 Stunden gedauert)
oder Linie 348 von Puerto de La Cruz
Abfahrt
Hat man kein privates Taxi mit dem Bus 345 nach Puerto de la Cruz (z.B. 16.50 Uhr), dann in den Süden weiter mit Linie 103 nach Santa Cruz und mit Linie 110 (direkt bis Playa de las Américas) oder Linie 111 mit vielen Haltepunkten.

Arenas Negras

Auf den heutigen Wandertag trifft wohl die Aussage zu: Busausflug in die Cañadas mit Wandereinlage.
Es stehen sich 4 Stunden Busfahrt und 2 ½ Stunden Wanderung gegenüber.
Es war trotzdem ein lohnender Ausflug. Beim Blick aus dem Bus zieht die – zwar schon oft gesehene – Landschaft wie in einem wunderbaren Dokumentarfilm an einem vorüber. Und sie begeistert immer wieder.
Zudem kommt man entspannt am Ziel an und  hat die Möglichkeit zu interessanten Gesprächen.

Die Wanderung ist, gemessen an unseren letzten Touren, ein netter Spaziergang auf einem äußerst gepflegtem Wanderweg der zudem noch hervorragend gekennzeichnet ist.
Das Besondere an diesem Weg ist, man umrundet quasi die Montaña de las Arenas Negras (2346 m) und hat den größten Teil der Strecke den Teide – zur Zeit leicht mit Schnee überstäubt – vor sich und beim Abstieg die Caldera.
Schön war’s, noch dazu dass wir im Sonnenschein wandern konnten während unser Blick Richtung Nordküste auf ein weißes Wolkenmeer fiel.

Wanderwegstrecke: 2 ½ Stunden
Um 11.30 Uhr können wir unsere Wanderung in „El Portillo 1980 m“ gleich hinter diesem Schild beginnen. Vorher zeigt uns eine Informationstafel auf, welche Touren man in den Cañadas gehen kann. Unsere Tour ist der „Sendero 2 Arenas Negras“.
Zwischen Gintersterbüschen gehen wir in gut 5 Minuten bis zum Wandereinstieg beim Besucherzentrum. (Der Bus hält dort nicht!)
Von Anbeginn an ist der Teide, die Hauptattraktion des heutigen Tages, vor uns.
Wir biegen links ab, gehen ansteigend nochmals 5 Minuten bis zu den Hinweistäfelchen: „Sendero 2“ und „Sendero 4“. Wir folgen also dem Pfad 2, der sich stets sanft ansteigend auf sandigem, kaum steinigen Boden zwischen üppigen Ginsterbüschen  emporschraubt. Links oben leuchten die weißen Gebäude des Observatoriums, seitlich blicken wir auf das wattige, weiße Wolkenmeer und rechts: der Teide.
Eine Informationstafel erklärt uns über ein wichtiges Produkt der Insel auf:  Honig in seiner ganzen Vielfalt. Zudem erfahren wir etwas über die Bienenhaltung. Von der Küste, bzw. den mittleren Lagen werden die Bienenstöcke während der Blütenzeit von u.a. Ginster und Teide Tajinaste hier oben deponiert. Aus eigener Erfahrung können wir nur sagen: Der Teide-Honig ist köstlich!
Nach 1 Stunde 15 Minuten haben wir den höchsten Punkt unserer heutigen Wanderung erreicht und in großem Bogen werden wir auf „Sendero 2“ nach rechts geleitet. Was soll ich sagen: Voller Blick auf den Teide. Wir befinden uns in der Sandebene Llano de Maja, die zu den bedeutendsten archäologischen Zonen im Nationalpark gehört. Hier fand man Gegenstände der Guanchen, die hier im Sommer ihre Ziegenherden weideten.
Der Weg führt nun an markanten, vielfarbigen Felsabbrüchen vorbei sanft bergab in Richtung der bizarren Landschaft der Arenas Negras. Wir befinden uns auf einer Höhe von rund 2193 m und trotz Sonne pfeift hier ein kalter Wind. Also: Jacken anziehen. Hinter einer Felsgruppe, im Windschatten, machen wir unsere obligatorische Apfelpause und betrachten dabei den Teide und auch die Caldera mit den sie einrahmenden Felsmassiven.
Ab hier gehen wir über absolut schwarzen Lavagrus in Serpentinen sehr vorsichtig bergab.
Es dauert nicht mehr als 20 Minuten und wir haben die Ebene erreicht. Hier laufen der Sendero 2,  Arenas Negras und Sendero 4, Siete Cañadas, zusammen und der Pfad führt nun über eine Schotterstraße.
Hier unten ist es wieder schön windgeschützt und wir sehen links oben die Restaurants an der TF 21. Nach weiteren 20 Minuten ist unsere Runde geschlossen und wir kommen an unseren Einstieg in den Sendero 2. Also nun nur wenige Meter links abwärts, ein klitzekleines Stückchen bis zum grauen Schotterbelag aufwärts und hier rechts, zwischen zwei kleineren Büschen der Teide Skabiosen – Rosalita salvaje nennen die Einheimischen es liebevoll –  biegen wir auf den „Zubringer“ bis zur Bushaltestelle und dem Restaurant.
Punkt 14 Uhr haben wir unsere heutige Wanderung beendet und freuen uns, dass wir noch eine gute Stunde Zeit haben, um in der Sonne Kaffee zu trinken und eine Kleinigkeit zu essen bis um 15.15 Uhr der Bus retour geht.
Fazit: Eine schöne, kleine Tour, ohne große Schwierigkeiten in einer grandiosen Kulisse.

Anfahrt: Vom Busbahnhof Playas de Las Americas um 9.15 Uhr mit der Linie 342. Es empfiehlt sich, gerade jetzt in der Hochsaison, dort einzusteigen, denn schon an der Haltestelle in Los Cristianos ist nicht mehr gewährleistet, dass man einen Sitzplatz bekommt. Diesmal musste selbst der Gang als Sitzgelegenheit herhalten.
Rückfahrt: 15.15 Uhr ab El Portillo bei dem Restaurant! Für uns eine große Überraschung: Am Besucherzentrum ist keine Haltestelle. Bei einer unserer vorherigen Touren hatten wir nur Glück, dass uns ein freundlicher Busfahrer dort einsteigen ließ.

Boca Tauce – Chirche

Achtung:
Stand 18.10.2012:
Der Einstieg in diese Wanderung ist nach den heftigen Waldbränden zur Regeneration der Natur zur Zeit absolut gesperrt.

 

Eine Wanderung der Superlative:

Einzigartig!
Die unterschiedlichsten Naturschönheiten!
Hohe Anforderung an die Kondition!
Dauer der Tour!

Wanderwegstrecke: 6 ½ Stunden (da wir erst den Einstieg suchen mußten, brauchten wir gut 7 Stunden!)
Als Information für diese Tour hatten wir eine Karte vom „Infoturismo Tenerife“ mit 2 eingezeichneten Routen: Ausgehend von Boca Tauce „Sendero 18“ – davon abgehend „Sendero 60“ nach Guía de Isora. Wir wollten es wagen:
Also fuhren wir wieder mit dem Bus 342  (9:15 ab Busbahnhof Las Americas) in die Cañadas und stiegen bei Boca Tauce aus.
Um 10.40 Uhr starteten wir von hier, indem wir ein kurzes Stück die Straße TF 21 bis zu dem neu errichteten Informationsplateau zurückgingen.
Erste Überraschung: Der Zugang war abgesperrt. Jedoch, dort Arbeitende erlaubten uns zu passieren. Nach dem Studium der Informationstafeln, dass hier früher u.a. ein Weideplatz der Herden war, die im Sommer hier hoch gebracht wurden, begannen wir gleich rechts, dem Hinweis „Sendero 18 Boca Chavao“, mit weiß-gelber Markierung folgend, unser Abenteuer.
Von Ginsterbüschen gesäumt passieren wir das äußerst bizarre Lavafeld, haben den freien Blick auf Teide und Pico Viejo auf der rechten Seite und bestaunen die unterschiedlichsten Felsformationen auf der linken Seite. Der Weg ist sehr gut präpariert und immer wieder mit den Hinweistäfelchen „Sendero 18“ gekennzeichnet. Ein etwas schlechter zu gehende Stück mit faustgroßen Lavabrocken ist nach 10 Minuten überwunden und ich freue mich riesig, rechts des Weges jede Menge Stricklava-Formationen bestaunen zu können.
Nach einem kurzen Aufstieg auf einen Kiefernwald zu, erreichen wir etwas links die nächste Hinweistafel „Sendero 35 Boca Chavao – 20 Minuten“. Diesen Abstecher wollen wir im Hinterkopf behalten, wenn wir mal nur eine kürzere Tour gehen wollen. (Hin- und Zurück: 3 ca. Stunden)
Heute aber gehen wir rechts, Sendero 18. Unterwegs sehen wir links auf dicken Steinen postierte Steinmännchen und einen gelben Punkt. Da wir jedoch noch auf eine Kennzeichnung hoffen „Sendero 60“ gehen wir weiter und erreichen nach einer Stunde 20 Minuten bei Km 3 die TF 38. Wir halten uns links zum Aussichtspunkt „Narices del Teide“ immer noch in der Hoffnung, hier den „Sendero 60“ zu finden. Vergebens. Also beschließen wir um 12.10 Uhr den Rückweg anzutreten.
Wieder kommen wir an die nun rechts abgehende mit Steinmännchen und gelbem Punkt Stelle markierte und beschließen, das Abenteuer zu wagen, diesen Weg einzuschlagen.
Er führt uns ca. 15 Minuten steil aufwärts an den Fuß der markanten Felsen, die wir vorher von unten bestaunten. Einmal tief bücken und unter einer Kiefer durch gehen, dann führt der Pfad zwischen zwei Kolossen hindurch und wir haben – oh Wunder – einen phantastischen Blick auf die Küste mit Playa San Juan und ein herrliches Wolkengebilde.
Links sehen wir einen verwaschenen weißen Punkt mit etwas Grün und Steinmännchen. Wir folgen diesen Hinweisen und sind begeistert wiederum von der abwechslungsreichen Landschaft, müssen allerdings wieder steil bergauf gehen.
Ein kurzer Abstecher führt uns zu einem ehemaligen Unterstand an einer Quelle mit oberhalb angebrachten Christusbild. Wir gehen den Pfad hier weiter, was nicht empfehlenswert ist, denn der Abstieg auf den Weg ist steil und durch die Kiefernnadeln sehr rutschig. Also, besser auf  den Weg zurückgehen, der immer wieder mit verwischten weißen Punkten, auch mal ein gelber dazwischen, gekennzeichnet ist.
Um 12.50 Uhr geht es endlich bergab und wir kommen an einen Aussichtspunkt mit Blick auf den Conde – links – und rechts auf einen roten Feuermeldeturm.
Nach einer Viertelstunde passieren wir diesen Turm, daneben ein gelbes Haus und etwas unterhalb machen wir eine kurze „Apfel-Ess-Pause“.
Auf einer quasi betonierten Forststraße geht es bergab und nach 5 Minuten kommen wir an eine Gitterabsperrung. Quetschen uns vorbei und müssen auf der Rückseite lesen: „Durchgang verboten“.
Konnten wir nicht wissen. Also weiter bergab, übersteigen noch eine Kette und nehmen hier die abwärts führende Forststraße und vermuten, dass die aufsteigende Straße eventuell auch nach Boca Tauce führen könnte.
Noch ein Stückchen weiter kommen wir an eine große Hinweistafel der Regierung von Teneriffa, noch etwas abgedeckt, dass es sich hier um den Ausbau des „Sendero 70 Guia de Isora“ handelt.
Wir passieren ein größeres Gebäude, beachten nicht die rechts hinweisende Holzhinweistafel und gehen den Forstweg weiter, der inzwischen sehr geröllig ist.
Noch ein Stückchen weiter freuen wir uns, dass wir die Forststraße verlassen können. Es  führt ein mit weiß-gelben Strichen gekennzeichneter Weg rechts ab und die Hinweistafel kündigt uns an: „Guia de Isora 13,7 km“. Er ist sagenhaft gut präpariert und mit dicken Lavabrocken – fast durchgängig – eingefasst. Von nun an muss ich die Wegeführung nicht mehr beschreiben, denn sie ist wunderbar gekennzeichnet. Abgehende Wege sind mit gelb/weiß gekreuzten Balken markiert; d.h. hier nicht gehen. Also: Ein Verlaufen muss man nicht mehr befürchten.
Inzwischen ist es 13.35 Uhr.
Der Weg führt durch so abwechslungsreiche Landstriche – wie ein vom Brand gekennzeichneter Kiefernwald, der durch den Neuaustrieb an den Bäumen und die „Nachkömmlinge“ uns wieder Bewunderung für die Selbstheilungskräfte der Natur abverlangt.
Nach einem Aufstieg würdigen wir die Verschönerungsarbeiten, denn das hässliche Wasserrohr ist in eine Lavafelsmauer eingebettet.
Nach einer weiteren Stunde stoßen wir auf ein einsames Haus, die Hinweistafel klärt uns auf, dass wir wir nach 8,6 km in Chirche sein werden.
Jedoch die Hinweistafel sagt nicht aus, wie strapaziös der nun folgende Weg sein wird.
Von hier geht es erst mal wieder gut 10 Minuten sehr steil bergauf – durch Kiefernwald – bis an den Fuß eines markanten Felsmassives, entlang an einem leeren, betonierten Kanal.
Nach geraumer Zeit gelangen wir an den nächsten Hinweis: „Chirche 5,7 km“
In wieviele Barrancos wir inzwischen abgestiegen und wieder aufgestiegen sind, wir haben sie leider nicht gezählt. Wir vermuten mal mindestens 6.
Um 17 Uhr schauen wir in einen Barranco mit entsprechendem Galeriehaus, Rohren etc. Jedoch wir befinden uns noch immer hoch oben, in etwa der Höhe der Bodega die an der TF 38 aus den Cañadas kommend liegt.
Aber: Von nun an ging es tatsächlich nur bergab. Und wie!
Etwas oberhalb des Aussichtslokals an der Zufahrtsstraße von den Cañadas nach Chirche gelangen wir in ein Seitental, in dem Wein in Fülle angebaut wird.
Anschließend zweigt der Pfad – sicher ein alter Handelsweg – links ab und wir gehen zwischen Lavasteinmauern auf unregelmäßig gepflastertem Weg – natürlich –  bergab. Wir bewundern uns selbst, dass wir die Schönheiten noch aufnehmen können, denn der Weg ist wie eine Allee mit Aeonien gesäumt.
Unterhalb queren wir die Fahrstraße und es geht in den Ort Chirche. Steil bergab bis zur Calle „Los Casacjitos“. Hier befindet sich auch eine Bushaltestelle.
Wir streben jedoch das Lokal  „Brasas de Chirche“ an.
17.45 Uhr! Geschafft!
Hier werden wir bereits von unseren Männern erwartet, denen wir vorher unsere vermutliche Ankunftszeit telefonisch durchgegeben haben.
Und es erwartet uns wieder ein für dieses Restaurant gewohnt köstliches Essen.

Anfahrt:
Mit dem Bus, Linie 342 von Playas de las Americas um 9.15 Uhr bis Boca Tauce
Abfahrt:
Wenn man kein privates Taxi hat:
Mit dem Bus, Linie 491 von Chirche, Calle Los Cascajitos (hier sahen wir eine Bushaltestelle) im Plan wird angegeben:  Calle Nueva Aripe/Calle La Era 19.25 Uhr bis Guía de Isora (Bus fährt nicht an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen)

Pico del Teide – 3718 m

Spaniens höchster Berg! Eine Herausforderung!
Mehr als 1500 Höhenmeter gilt es zu überwinden!

Eine Wanderung, die wir uns schon lange gewünscht haben und
aus irgendwelchen Gründen bisher nie zustande kam.
Jetzt haben wir es gewagt und im Nachhinein kann man sagen:
Diese Tour hat uns alles abverlangt, jedoch: es hat sich
gelohnt!

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Montaña Blanca – El Portillo

Die Tour war eigentlich als konditionsfordernd und konditionsfördernd gedacht. Wie wir sie dann schlussendlich gegangen sind, war etwas anders und sie verdiente nicht unbedingt die Bezeichnung „Wanderung“ sondern ich würde sie „Spaziergang“ nennen.

Wanderwegstrecke:
1 ¾ Stunde (oder etwas mehr), leicht
Wir wählten wieder die Anfahrt mit dem Bus 342 vom Busbahnhof Playa de las Americas um 9.15 Uhr. Auf unsere Bitte hin hielt der Busfahrer kurz nach dem km 40 in den Cañadas. Wenige Schritte zurück und hier

beginnt der Anstieg  zur Montaña Blanca. Ein breiter Weg führt sanft bergan. “Sendero 7“. Schon nach gut 10 Minuten mussten wir eine Entscheidung treffen: Rechts unterhalb gab es eine Hinweistafel und die Richtung war die, die wir nach unserem Gefühl gehen mussten. Wir glaubten, dass es ein Glücksfall sei, dass wir einen Wanderführer, der gerade mit seiner Gruppe ankam, fragen konnten, ob hier rechts ab der Weg zum Besucherzentrum in El Portillo abgehe. Er bestätigte dies und meinte jedoch bedenklich, ob uns bewusst wäre, dass wir bestimmt 4 Stunden gehen müssten. Ein Blick auf die Uhr: 11.10 Uhr, der einzige, zurückgehende Bus geht vom  Besucherzentrum um 15.15 Uhr. Also: knapp! Wir nahmen unsere Beine in die Hand, ein Blick zurück auf den mayestätisch aufragenden Teide, einen

beeindruckenden ockerfarbigen Abhang und nun noch schnell die Infotafel studieren: Sendero 27 führt uns vorbei an Montaña Rajada (2509 m) zum Centro de Visitantes en El Portillo. Wir halten uns

links, den mit Steinen eingefassten Weg, gehen nicht die breite Straße gerade aus hoch. Vorbei an interessanten Steinformationen, Skabiosenbüschen, von denen einige noch die letzten lila Blüten besitzen, riesige,

tiefgrüne Ginsterbüsche könnte man hier ganz gemütlich entlang spazieren. Wir haben jedoch die Zeit im Nacken und eilen. Nach 45 Minuten stoßen wir auf den „Sendero 6“, der links zur Montaña Blanca und Pico de Teide  hochführt und rechts zum Centro de Visitantes El Portillo. Vor uns haben wir einen weiten Blick bis ins Orotavatal und aufs Meer, rechts oben schimmern die weißen Gebäude des Observatoriums. Der bisher breite Weg mündet nun in einen schmaleren, leicht abfallenden gerölligen Pfad. Nach 1 ½ Stunden kommen wir an diverse Wegweiser, wir wählen den

Hinweis „Sendero 1“ La Fortaleza, Centro de Visitantes El Portillo und kurz darauf bemerken wir an einem Lavabrocken wieder das grüne Täfelchen „Sendero 6“ und linker Hand ein gelbes Hinweisschild „Portillo“.
Inzwischen kommen bei uns Zweifel auf, ob die Aussage des Wanderführers richtig war, denn wir können links zwischen der

markanten Felsformation die weiße Kapelle von La Fortaleza ausmachen und nach unserer Erfahrung kann es dann nicht mehr allzu weit bis zum Besucherzentrum sein. Jedoch, wir wissen nicht, welche Biegungen der Weg noch machen könnte und eilen weiter.
Als wir jedoch die Einzäunungen erreichen, wissen wir, die Eile war umsonst. Wir sind bereits im Naturlehrpfad angekommen, der das Gebäude des Besucherzentrums umgibt.
Schade!
Wir lassen uns unsere gute Laune nicht vermiesen und betrachten

eingehend die Beschilderungen der diversen, meist endemischen Pflanzen und haben nicht mehr in Erinnernug, wie großräumig der Lehrpfad ist.
Da wir ja nun noch viel Zeit bis zur Abfahrt des Busses vor uns haben, sehen wir uns noch mal den lehrreichen und gut gemachten  Film „der schlafende Vulkan“ an  und lauschen den Ausführungen des Berggeistes über die Entstehung Teneriffas. Zudem lassen wir uns noch „schlau machen“ an den diversen Schautafeln über Winde, Temperaturen und Pflanzen.
Und immer haben wir noch Zeit: Also auf der TF 21 einige Meter abwärts zur Bar-Restaurante „El Portillo“ und dort im strahlenden Sonnenschein unter azurblauem Himmel Kaffee trinken.
Von hier geht auch der Bus 342 zurück, der pünktlich um 15.15 Uhr kommt und mit etwas längeren Aufenthalten an der Seilbahn und am Parador uns zurückbringt.

Fazit: Wer mit der Höhe, immerhin rund 2300 Meter, keine Probleme hat, keine anstrengende Tour gehen will und sich trotzdem in einer malerischen, urtümlichen, menschenleeren Landschaft aufhalten will, (wir waren ganz alleine auf diesem Abschnitt unterwegs) dem kann ich diesen gut gekennzeichneten und gut zu gehenden Weg nur empfehlen!