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Vulkanwanderung
Chinyero – Montaña de Abeque – Montañas Negras – Volcan Garachico – San José de los Llanos
Schon seit Jahren steht die Wanderung vom Chinyero nach San José de las Llanos – vorbei am Volcan Garachico – auf unserem Wunschzettel der noch zu gehenden Wanderungen.
Heute ist es nun so weit.
Wegen des heftigen Calima – der warme Sandwind aus Afrika – befürchteten wir, die Wanderung heute ausfallen lassen zu müssen, da in der Gegend um Los Cristianos die Landschaft total in einem Dunstschleier versteckt war.
Jedoch die Web-Cam oben vom Observatorium zeigte uns, da oben gibt es nur dünne Schleierwolken und Sonne.
Also fuhr mein lieber Mann, als Taxi „IrmEli“, Elisabeth, Renata und mich hoch zum Einstieg zur Umrundung des Chinyero.
Wanderwegstrecke: 2 Stunden 50 Minuten reine Gehzeit – diesmal ohne Apfelpause –
10:45Uhr starten wir von der TF 38 aus. Der Beginn dieser Wanderung ist uns von diversen früheren Touren gut bekannt. Also, nach fünfminütigem Anstieg erreichen wir das kleine Plateau mit der dicker Kiefer. Hier konnte man früher noch parken.
Wir halten uns links und nun gehen in der Kurve zwei weiß-gelb markierte Wanderungen ab. Links gingen Elisabeth und ich über Santiago del Teide nach Tamaimo, geradeaus ging früher der Weg zur Umrundung des Chinyero und wir nehmen den rechten Weg aufwärts.
Zwischen Kiefern führt uns der gut ausgebaute Weg in die „Reserva Natural Especial Chinyero“ hoch, hält sich erst links, später rechts und führt uns etwas abwärts, um dann wieder, sich links haltend, aufwärts zu steigen.
Die ganze Strecke geht zwischen lichtem Kiefernwald hindurch. Wir queren die gerade Anhöhe und bei einem Steinmännchen zwischen zwei schwarz verkohlten Kiefernstämmen führt der schmale Pfad, mit Kiefernnadeln bedeckt, vorbei an einer „Kinderstube“ von jungen Kiefernbäumen, abwärts.
Eine Stunde haben wir für die Umrundung der Montaña de Abeque (1749 m) gebraucht.
Wir stoßen unterhalb auf einen Weg, folgen diesem links und überholen eine große, deutsche Wandergruppe, die von zwei spanischen Wanderführern begleitet wird.
Das erste Hinweisschild sagt uns, dass wir uns nun auf dem Weg der „Circular“ Umrundung des Chiynero befinden.
Wir stellen fest, die jetzige Wegführung hat nichts, aber auch gar nichts mehr mit der früheren zu tun.
Nicht zum Nachteil. Denn nunmehr hat man einen sehr, sehr guten Blick auf den Vulkan Chinyero – dem jüngsten ausgebrochenen Vulkan auf der Insel (November 1909) .
Ich denke, die neue Routenführung ist auch aus Naturschutzgründen erfolgt, damit dieses Juwel geschont wird.
Ging man früher durch den puren Lavagrus, so bewegt sich der neue Weg oberhalb über dicke Lavabrocken und Lavagrus und führt an Musterexemplaren der kanarischen Kiefer vorbei.
Wir haben die Gelegenheit, mal wieder das Wunder der Erholung nach den verheerenden Bränden zu bestaunen. Selbst alte Riesenexemplare, an denen die Brandspuren deutlich zu sehen sind – die dünnen Äste sind total verbrannt – treiben neu aus.
Links sehen wir die Montaña del Estrecho, auf der wir auch schon mal waren. Zwischendurch wird das Schwarz und Grau von dem strahlenden Gelb des nickenden Sauerklees aufgelockert.
Um 12:10 Uhr erreichen wir die ersten Wegweiser:
Wir sind zum Teil auf dem PR TF 43 auf der Circular Chinyero 5,7 km gewandert und nach Arenas Negras auf dem PR TF 43 sind es nur noch 2,4 km.
Wir überqueren den Fahrweg, der uns, würden wir uns auf diesem links halten, rund um den Chiynero führen würde. So schreiten wir zügig auf dem links und rechts mit Lavabrocken eingefassten Weg aus.
Eine halbe Stunde brauchen wir bis zur gemauerten Wasserleitung, die wir übersteigen, und erfreuen uns an dem Blick auf die Montañas Negras und den Vulkan Garachico und wir erinnern uns gerne an die Touren von Los Llanos rund um den Vulkan Garachico oder von dem Grillplatz aus. Ebenso kommt uns die Tour mit Christobal, der uns die botanischen Besonderheiten dieser Region aufzeigte, wieder ins Gedächtnis.
Ohne Schwierigkeiten lässt sich nun der letzte Abschnitt der heutigen Tour gehen. Wir erfreuen uns daran, dass auch die Erikabüsche sich von dem Brand erholen, neu austreiben und auch schon zu blühen beginnen.
Die Gänsedisteln sind kurz davor zu erblühen und die kleinen zart lila Sternchen des Kanaren-Scheinkrokus beleben das Bild.
Vorbei an einem Gedenkkreuz erreichen wir um 13:30 Uhr bei den ersten Häusern von San José de los Llanos die Asphaltstraße und laufen auf einen gelben Pulk des nickenden Sauerklees zu.
Wir folgen den Wegweisern im Ort und an der Plaza, dem Kirchplatz, erwarten wir, nach kurzer telefonischer Absprache, meinen lieben Mann.
Fazit:
Eine Tour, die viele Möglichkeiten bietet.
Die normale Umrundung des Chiynero, auf völlig neuer Trasse.
Eine Erweiterung, indem man die Montaña de Abeque umrundet.
Eine Weiterführung nach San José de las Llanos.
Oder: und das wird demnächst für uns eine Wanderung sein:
12,9 km nach Garachico.
Insgesamt eine Wanderung ohne Schwierigkeiten!
Zur Zeit bieten die Varianten zwar relativ wenig an blühenden Pflanzen, dafür aber spektakuläre Bilder von Vulkangestein.
Die Anfahrt auf der TF 38 von Chio aus allerdings ist jedem – auch den Nichtwanderern – zur jetzigen Zeit sehr zu empfehlen:
Ein Blütenwunder: Die hier noch in voller Blüte stehenden weiß und rosa blühenden Mandelbäume, dazwischen eine Fülle von porzellanfarbenen Affodills, das Blau des Kanaren-Lavendels, ganze Flächen, fast Wiesen überzogen von Margariten das strahlende Gelb des nickenden Sauerklees und nochmal weiß, weiß blüht der Escobon!
Absolut sehenswert und begeisternd!
Besonderheit:
Lavagrus ist nicht für jeden ein bekannter Begriff.
Grus laut Duden:
- (Geologie) [durch Verwitterung] zerbröckeltes, körniges Gestein; Gesteinsschutt
- fein zerbröckelte Kohle, grobkörniger Kohlenstaub
Lavagrus – Verwendung:
Lavagrus oder Lavalit ist ein poröses vulkanisches Material, verhältnismäßig schwer und dunkel gefärbt. Es vermag beachtliche Wassermengen aufzusaugen und zu speichern. Als Beimischung zu empfehlen sind Körnungen zwischen 3 und 7 mm. Staub sollte ausgewaschen oder ausgesiebt werden, da er zum verkleben neigt. Größere Lavabrocken eignen sich ausgezeichnet zur Dekoration zwischen der Kakteensammlung. (http://www.kakteenweb.de)
Anfahrt:
Auf der Autobahn TF1 Richtung Adeje, am (derzeitigen) Ende der Autobahn wechelt man auf die TF82 Richtung Guia de Isora. Der TF82 folgt man und biegt kurz hinter Chio scharf rechts auf die TF38 Richtung Nationalpark Teide. Den Einstieg zur Chinyero-Wanderung findet man zwischen km 13 und km 14. Parken kann man dort leider nur am Straßenrand.
Zur Abholung:
Vom Chinyero auf der TF38 zurück bis zu zu der Stelle, wo wir bei der Anfahrt auf die TF38 abgebogen sind. Dort halten wir uns scharf rechts auf die TF375 Richtung Arguayo. In Santiago del Teide stoßen wir wieder auf die TF82, folgen dieser und biegen kurz nach dem Erjos-Pass rechts auf die TF373. Nach 2,5 km biegt man rechts in den Ort San José de los Llanos ab und kommt so zum Kirchplatz.
El Portillo – Mirador El Lance in Icod el Alto
Traumwetter! Strahlender Sonnenschein! Noch nicht einmal ein Fotografierwölkchen! Gefühlte satte 20 Grad! Und das in den Cañadas!
Gerade richtig für unsere Mammut-Tour: Es gilt 1580 Meter im Abstieg (2115m -> 535m) und 17,42 Kilometer in der Länge zu überwinden.
Dabei werden wir noch zusätzlich belohnt, da wir so ziemlich alle möglichen Vegetationszonen auf der Insel durchlaufen.
Wanderwegstrecke: gute 5 Stunden plus 10 Minuten Pause
Wir fahren mal wieder mit dem Bus in die Cañadas. 2 Stunden 40 Minuten Fahrt.
Schon in Playas de Las Amerícas ist der Bus bis auf einen Platz besetzt. Gut dass wir unseren Plan, in Chayofa zuzusteigen, nicht in die Tat umgesetzt haben.
Wir werden während der Busfahrt mit einer wunderbaren Fernsicht belohnt: Die Inseln La Gomera und sogar El Hierro liegen wie gemalt vor uns. Sieht man so auch nicht oft. Später präsentiert sich uns noch La Palma genau so schön, jedoch sehen wir unterwegs auch das ganze Ausmaß des verheerenden Brandes vom Sommer diesen Jahres.
Der Busfahrer ist so nett und hält ausnahmsweise am Centro de Visitantes de El Portillo, so dass wir um 11:50 Uhr sofort unsere Wanderung starten können.
Gleich am Gebäude links vorbei steigen wir auf. Der Weg ist uns von früheren Wanderungen zur Fortaleza gut bekannt. Keine Schwierigkeit mit der Wegfindung. Kurz darauf passieren wir ein „Gartentörchen“, sehen den auf der Nordseite leicht mit Schnee gepuderten Teide vor uns, bei der Wegverzweigung nehmen wir den rechten, unteren und bei der Infotafel gehen wir wieder rechts in die weite Ebene – folgen dem Sendero 1 – und sehen oben, auf der La Fortaleza, diesem mächtigen Felsmassiv, zwischen den Bäumen schon das Kapellchen „Cruz de Fregel“.
Der knapp 10minütige, steile Aufstieg dorthin geht erst über Sand, dann Steine und Geröll und dann Fels.
So, die erste Etappe haben wir in einer Stunde geschafft. Trinkpause, Teideblick genießen und nun welchen Weg? Die breite Forststraße links hoch oder rechts eben? Kein Hinweis! Aber das Glück ist mit uns. Ein Ranger kommt gerade mit seinem Wagen angefahren und erklärt uns, zum Mirador El Lance müssen wir den rechten Weg nehmen und immer „abajo“ hinunter.
Nun breitet sich vor uns eine Landschaft, wie wir sie auf unseren vielen Wanderungen in dieser Form noch nicht gesehen haben: Eine weite, breite, offene Fläche, nur ganz niedrige Büsche des Besen-Schöterich, besser bekannt als „Teidelack“, das große Areal wird gesäumt von den Kanarischen Kiefern. Und die Insel La Palma ragt aus dem Dunst über dem Meer.
Wir befinden uns hier auf der Degollada del Cedro, dem Wanderweg Nummer 29. Die Infotafel stapelt nicht hoch, wenn sie verkündet: wir befinden uns an der Eingangspforte zu einer Zauberwelt, die bis zum Gebirgsstock von Tigaiga reicht.
Die ausgewaschene Fahrstraße lässt sich schlecht gehen. Bei der nächsten Wegverzweigung wählen wir den rechten, oberen und er führt uns an einem großen, eingezäumten Gelände vorbei, das der Erholung der Pflanzen dient.
Nach einer knappen Viertelstunde erreichen wir den Kiefernsaum und haben von hier einen Blick auf Puerta de La Cruz und das Orotavatal in seiner ganzen Breite, wie wir ihn auch so klar und weit noch nie erlebt haben.
Rechts hoch sehen wir die Montaña Limón unterhalb der Gebäude der Observatorien, dort wanderten wir ja vergangene Woche.
Nach diesem wunderbaren Ausblick gehen wir gleich rechts runter und nicht die links abgehende Buckelpiste. Kurz darauf sehen wir das kleine Schildchen „Sendero 29“ und haben die Gewissheit, bis hierher sind wir schon mal richtig.
Jedoch kurz darauf wieder Rätselraten: Weiter bergab, rechts, Puerto de la Cruz im Blick oder links, Blick auf La Palma und einen Leuchtturm?
Wir folgen dem Rat des Rangers: immer abajo! Also rechts runter.
Kurz darauf stoßen wir bei einer einzelnen Kiefer, malerisch den Teide als Hintergrund, auf die Infotafel „Nr. 29 Degollada del Cedro“.
Ha! Wir haben richtig entschieden!
Inzwischen ist es halb Zwei und wir marschieren durch den schattigen Kiefernwald und erfreuen uns an dem Lichtspiel. Erholung für die Füße: Wir gehen über Kiefernnadeln!
Auch hier hat wohl vor ein paar Jahren ein heftiger Brand gewütet und diese phantastischen Kanarischen Kiefern, die ja Hitze bis 800 Grad überstehen können, erholen sich schon wieder.
Wir passieren eine Gedenkstätte und kurz vor zwei Uhr erreichen wir einen Rastplatz, Choza Piedra de los Pastores gerade recht für unsere obligatorische Apfelpause.
Rundum gibt es diverse Hinweisschilder, wir studieren sie aufmerksam, mit dem „Sendero Turistico“ können wir nichts anfangen und so folgen wir dem Hinweis „Campeches“ „Chanajiga“
Bei der flechtenbehangenen Holztafel „Chanajiga“ sind wir mutig und verlassen den breiteren Weg, um in einen schmalen Pfad rechts einzubiegen, in der Hoffnung, dass unsere Interpretation des Planes richtig ist und er uns im Bogen wieder auf den breiteren Weg zurückbringt.
Das ist eine Strecke wie wir sie lieben: rechts und links mit Flechten behangene Erika-, Gagel-, Lorbeerbäume, Farne, Zistrosensträucher, Felsen mit der Kanaren-Dachwurz, den Aeonen bewachsen.
Immer wieder Ausblicke auf die Bergkette und die mit Kiefern bewachsenen Hängen.
Nach weiteren zwanzig Minuten, um 14:30 Uhr, gelangen wir wieder auf einen Forstweg. Ein dickes Steinmännchen ziert den Weg. Nunmehr halten wir uns auf dem Forstweg links, wandern an schönen Felswänden, einem Wasserstollen, wieder an Gedenkstätten vorbei, gelangen an einen weiteren Rastplatz mit toller Aussicht rechts, und links Blick auf einen rot-weißen Elektromasten. Dieser soll uns nun als Richtschnur dienen.
Der nächste markante Anhaltspunkt für die Richtigkeit unserer Wanderung ist der Unterstand „Choza Viera y Clavijo“. Kurz darauf gelangen wir auf die von oben kommende Forststraße und wunschgemäß ist somit der Bogen vollzogen.
Nun gehen wir vorerst kein Experiment mehr ein, folgen der Fahrstraße in Richtung „Zona Recreativa“.
Immer weiter, in langgezogenen Bögen ziehen wir Schleife für Schleife. Bringt uns nicht sehr schnell abwärts, aber wir widerstehen der Versuchung, die rechts abgehenden Diritissimas zu gehen.
Inzwischen sind wir so weit abgestiegen, dass uns schon der intensive Duft der Eukalyptusbäume umgibt. Beim ersten Eukalyptusbaum zweigen wir nicht links ab sondern bleiben auf der Forststraße.
Nun säumen die stachligen, teilweise schon gelb blühenden Büsche des Stechginsters den Weg. Und eine Besonderheit, die wir bisher erst einmal gesehen haben: Ein Kanaren-Endemit,der Kanarische Erdbeerbaum in voller Blüte.
Wir folgen der „Pista general Icod el Alto“, missachten wieder einen rechts abgehenden, steilen Pfad, obwohl wir vermuten, dass es sich um eine Abkürzung handeln könnte. Wir wollen aber kein Experiment mehr eingehen, da wir nicht wissen, ob es so gut ausgeht wie unser erster Abstecher.
Den Abzweig „Vereda de Junquillos“ lassen wir im wahrsten Sinne des Wortes links und den Hinweis zum Mirador El Asomadero, einer Abflugstelle für Paraglider, rechts liegen.
Aber der Weg zieht sich. Die Schleife scheint uns endlos und als wir wieder einen Pfad abgehen sehen, ist es mit unserer Standhaftigkeit vorbei. Wir wollen schneller weiter runter!
Durch ein Dickicht, ziemlich zugewachsen, hangeln wir uns abwärts.
Elisabeth meint, das wäre die „Via dolorosa“ da der Stechginster und die Brombeerzweige sich bei uns verhaken. Aber, es geht schnell steil abwärts.
Als wir aus diesem Gestrüpp-Tunnel heraustreten, bleiben wir wie angewurzelt stehen:
Der Blick, der sich uns nun bietet, ist unbeschreiblich schön: Vor uns die sattgrünen Terrassenfelder, die sich den Hang hinaufziehen, die Ausläufer des Teno-Gebirges und im Hintergrund Dunst und daraus erheben sich die zwei Buckel der Insel La Plama. Traumhaft schön! Und natürlich – Schwenk nach links – der dominante Teide.
Das kann ein Foto einfach nicht wiedergeben.
Wir bleiben auf diesem abenteuerlichen Pfad, direkt unter den Elektromasten abwärts und hier stößt unser Abstecher wieder auf den vorher verlassenen Forstweg.
Kurz darauf gelangen wir an eine „Funkmast-Sammelstelle“ .
An diesem Gelände vorbei, links Kartoffelfelder und der Blick auf Icod el Alto steil, steil abwärts.
Zum Schluss über eine gepflasterte Strecke, so erreichen wir den Mirador La Corona. Den Abstecher machen wir noch, um den Ausblick zu genießen. Inzwischen ist es halb fünf Uhr.
Wir müssen dann wieder ein Stück aufsteigen, um auf die Asphaltstraße zu gelangen, der wir links folgen. Kurz nach einem gelben Haus mit einer Reihe Palmen zweigen wir bei einem Eukalyptusbaum vor dem Barranco de Ruiz rechts ab.
Als wir den Hinweis „Fuente El Dornajito“ lesen, dämmert es bei mir:
Hierhin und zum Mirador El Lance führte uns vor vielen Jahren mal der Botaniker Christobal bei einer Excursion die Frau Dr. Zimmermann vom Kulurkreis Teneriffa Süd initiiert hatte.
Bis zum Mirador El Lance müssen wir nun leider 35 Minuten auf der Asphaltstraße gehen, die jedoch so gut wie nicht befahren ist.
Jedoch auch hier gibt es noch was Schönes zu sehen: Ein wunderschöner Bauernhof.
Aber: Im Örtchen Icod el Alto geht es so steil bergab, dass wir am liebsten rückwärts gehen würden. Das haben wir so nur einmal auf unserer Wanderung von Aguamansa nach Arafo in Arafo erlebt.
Was sind wir froh, als wir endlich die TF 342 erreichen und in wenigen Minuten über einen abenteuerlichen Bürgersteig am Mirador El Lance ankommen. Genaue Ankunft gemäß der Aufzeichnung meiner Kamera: 17:04:42 Uhr.
Wer erwartet uns dort? Mein lieber Mann, der es sich nicht nehmen lässt, für uns Taxi zu spielen. Nach seinen eigenen Worten: „Taxi IrmEli“
(Irmgard und Elisabeth). Dankeschön! Dankeschön!
Fazit:
Es ist zwar eine anstrengende Tour, welche die Oberschenkel und Waden durch ihre Steilheit strapaziert, aber sie lohnt sich!
So unterschiedliche Landschaftsbilder sieht man selten bei einer einzigen Tour!
Erst der Steingarten in den Cañadas mit dem Teide-Natternkopf, Teide-Ginster, Teide-Margariten und den Endemiten wie Besenrauke, Teidelack, Teide-Skabiosen, leider zur Zeit alles noch ohne Blüten.
Dann die weite Sandfläche, zum Teil in unterschiedlichen Farben.
Auf der Degollada del Cedro herrschen die niedrigen Büsche des Teidelacks vor.
Nur wenig später erreichen wir den Saum des Waldes mit den Wolkenmelkern, den Kanaren-Kiefern, bis zu einer Höhe von 2000 Metern treffen wir sie an. Den Weg säumen nun die Büsche der Zistrosen.
Auf unserem Abstecher durch den Lorbeerwald sehen wir die typische, üppige Vegetation, vor allem die Erika-, Gagel- und Lorbeerbäume, mit Flechten überzogen, Farne, Moose und Aeonien.
Tiefer unten stoßen wir auf die Eukalyptusbäume, Escobonsträucher, Stechginster, Brombeeren, und und und
Dann gelangen wir in die landwirtschaftlich genutzten Gebiete. Hier in dieser Ecke herrschen die Kartoffelfelder vor.
Zu allem immer wieder die Ausblicke runter zur Küste mit den Ansiedlungen, auf die Insel La Palma, die aus dem Dunst herausragt, aufwärts auf die Berghänge, grün, grün,von Kiefern überzogen,
Schön!
Anfahrt:
9:15 Uhr Linie 342 von Playas de las Américas – unbedingt dort einsteigen in Los Cristianos kam nur noch eine Person mit – bis El Portillo bzw. wenn man einen netten Busfahrer erwischt: bis zum Centro de Visitantes de Portillo.
Abfahrt:
Hat man nicht das Glück eines privaten Abholdienstes, so gibt es im Ort Icod el Alto, direkt an der Wanderstrecke, eine Bushaltestelle und auch an der TF 342.
Corral del Niño – Montaña del Limón – Corral del Niño
Auf unserer Wanderung von Aguamansa nach Arafo schloss sich uns unterwegs eine einsame Wanderin, Meike, an und schwärmte uns von einer Tour von Aguamansa zur Montaña del Limón vor.
Das hatten wir immer noch im Hinterkopf und Elisabeth kam auf die Idee, es doch einmal zu probieren, ob man von der Kammhöhenstraße, der Cumbre Dorsal, dorthin gelangen kann.
Ja! Man kann!
Wanderwegstrecke: 10,85km – 3 ½ Stunden, reine Gehzeit, plus 20 Minuten Apfelpause.
Eine schön angelegte, gepflasterte Haltebucht an der TF 24 mit diversen Informationstafeln in Höhe „Corral del Niño“ (2240 m), unterhalb des Observatoriums Izaña, bildet den Einstieg in die heutige Tour.
Ausgeschildert mit Nr. 21 und Ruta 11 Pista Montaña de Limón zeigt uns, dass unsere Vermutung richtig ist.
Erst noch ein Rundumblick zum mayestätischen Teide, noch absolut wolkenfrei, zu den futuristisch anmutenden Gebäuden des Observatoriums Izaña, zum blauen Meer mit fotogenen Wolken und dann, um 10.30 Uhr mal los bei 7°C. BRRRR
Dick eingemummelt spazieren wir auf der breiten, gut präparierten Forststraße los.
Der Blick wird noch freigegeben links auf Puerto de la Cruz und rechts auf das Orotavatal mit der Stadt. Das ist das Glück der relativ frühen Stunde, dass die Passatwolken noch nicht heraufziehen.
Vorbei führt uns der Weg an den unterschiedlichsten Gesteinsformationen und -färbungen, an den Teideginsterbüschen und den Halbkugelbüschen der Besenrauke, die von den Spaniern auch liebevoll „Schäfchen“ genannt werden, an Unmengen Büschen des Teidelacks. Leider, um diese Jahreszeit, alles noch blütenlos, lediglich einige Büsche der Besenrauke lassen ihre gelbe Blütenpracht bereits erahnen.
Dafür entdecken wir noch „Eisblumen“.
Nach einer Stunde 15 Minuten erreichen wir den Abzweig des Sendero 34 vom Sendero 21 und der Weg mündet nun in einen Pfad, der uns an riesigen Exemplaren des Teide-Ginsters vorbeiführt.
Wir steigen bis auf 2101 m, die Höhe der Montaña Limón ab.
Verlaufen kann man sich nicht, der Weg ist gut gekennzeichnet, selbst alte Hinweisschilder sind noch auszumachen.
Nach 30 Minuten erreichen wir unser Ziel und an einem sonnigen, idyllischen Plätzchen, mit Blick auf den Teide, halten wir unsere obligatorische Apfelpause ab, diesmal 20 Minuten, da es so schön ist. Bis hierher wachsen so gar die Kanarischen Kiefern.
Eine Hinweistafel sagt uns, 40 Minuten sind von hier bis zur Montaña del Limón. Für uns ist der Hinweg zugleich der Rückweg. Wollten wir die Runde des Sendero 21 bis zum Mal Abrigo gehen, müssten wir auf der Kammhöhenstraße ein größeres Stück bis zu unserem Wagen zurückgehen, das finden wir nicht so spannend.
Das Besondere bei der heutigen Wanderung, was wir in dieser Intensität noch nie so erlebt haben, ist das Auf- und Abziehen der Passatwolken.
Wir haben das Gefühl, dass wir uns inmitten eines Wolkenkranzes befinden, der gerade unseren Wanderabschnitt ausspart. Es ist zwar kalt und windig, aber wir haben unentwegt Sonne.
Beim Aufstieg können wir es besonders gut beobachten: Mal ist der Teide absolut wolkenfrei, dann wird er teils, dann wieder ganz verhüllt, dann wieder wolkenfrei. Phantastisch und interessant!
Nach diesem gelungenen Experiment, von der Kammhöhe aus zu einer Wanderung zu starten, denken wir, dass wir uns etwas Besonderes verdient haben und so ist das von uns geliebte Restaurant in Chirche unser nächstes Ziel. Dort werden wir auch meinen lieben Mann treffen, der heute von den Taxidiensten befreit ist.
Restaurant:
Romero Brasas de Chirche, Telefon 922 85 11 38
Immer wieder gut!
Anfahrt:
Es gibt mehrere Möglichkeiten, um in die Cañadas zu fahren. Wir haben uns für die Anfahrt aus Richtung Los Cristianos über die TF 28 / TF 51 nach Arona und weiter über Vilaflor und dann die TF 21 zum Nationalpark Teide entschieden. Von Boca de Tauce folgen wir der Straße vorbei am Parador und der Seilbahn bis El Portillo hier auf die TF 24, die Kammhöhenstraße bis zum Hinweisschild „Corral del Niño (2240 m)“
Parador –– Cruz de Tea
Wir wollten mal erkunden, ob es möglich ist vom Parador über den Guajara-Sattel – Schwarze-Mondlandschaft – Weiße Mondlandschaft – Campamento Madre del Agua nach Cruz de Tea zu gelangen.
Ja! Es ist möglich und es ist eine wunderschöne Wanderung.
Elisabeth meinte schon ich soll sie die „Wanderung der Pinos gordos – dicke Pinien“ betiteln, da man gut eine Stunde durch den Pinienwald mit Musterexemplaren der Kanarischen Kiefer geht wie wir sie noch nie in dieser Vielzahl angetroffen haben.
Wanderwegstrecke: 6 Stunden, inklusive 10 Minuten Apfelpause, 16,22 km und ca. 1600 Höhenmeter
Fast schon Routine: wir fahren mit dem Bus 342 um 9.15 Uhr ab Busbahnhof Playas de las Américas.
Um 10.35 Uhr steigen wir am Parador aus und gleich rechts, neben dem Informationsstand, biegen wir in den schmalen abzweigenden Pfad ein.
Neu: Der Große Wanderweg, der von Esperanza nach Arona führt „GR 131“ ist nunmehr auch hier ausgeschildert und unterwegs begegnen wir häufiger den diversen Hinweisen.
Ein großer Teil der heutigen Tour ist absolut identisch mit der Wanderung „Über den Sattel des Guajara zur Schwarzen und Weißen Mondlandschaft nach Vilaflor“, die wir zum Saisonstart im Oktober 2010 gemacht haben.
Eine kleine Leistungssteigerung können wir feststellen, denn heute brauchen wir bis zum Aufstieg zum Guajara-Sattel 50 Minuten.
Obwohl wir hier schon mehrfach gegangen sind, begeistern die Fels- formationen stets auf’s Neue und der Blick auf den Teide und die Weite der Caldera ist halt einfach beeindruckend.
Zudem haben wir Traumwetter: Sonnenschein und es weht ein leichtes Lüftchen.
Den steilen, im Zick-Zack führenden Weg bewältigen wir in einer knappen halben Stunde und im Sattel angekommen ziehen wir erst mal unsere Vliesjacken an, denn das leichte Lüftchen hat sich zu einem heftigen, kalten Wind entwickelt.
Der Blick zur Küste ist zwar besser als damals, jedoch leicht trübe.
Wir biegen hier oben wieder rechts ab auf den mit „GR 131“ und „Sendero 15“, rot-weiß markierten Pfad und – obwohl bekannt – muss ich einige Fotos der phantastischen Landschaft machen.
Nach einem Aufstieg trennen sich die Wege: rechts geht es hoch zum Guajara (2712 m) und wir gehen auf dem unteren Weg Richtung Schwarze Mondlandschaft.
Nach gut zwei Stunden Gehzeit erreichen wir den faszinierenden Weg durch diese einzigartige Landschaft:
Mit viel Mühe wurde der Weg präpariert: weiße Steine säumen den Pfad durch Lavagrus.
Natürlich wieder ein Abstecher rechts Richtung Barranco de las Arenas, um bei gutem Licht und guter Sicht nochmal die Felsgebilde zu betrachten.
Auf diesem eingefassten Weg bleiben wir bis zum Kiefernwald-Saum.
Wir biegen nicht – wie im Oktober 2010 – nach rechts ab, um auf dem Weg „GR 131“ Camino Natural Anaga – Chasna” zu bleiben.
Ab hier beginnt unsere Erkundung, denn nunmehr – obwohl präpariert – gibt es keinen Hinweis mehr, wohin der Weg führt.
Achtung: Wer die weiße Mondlandschaft noch nicht kennt, sollte unbedingt hier der Ausschilderung „GR 131“ folgen und dann später dem weiteren Hinweis „0,4 km zur weißen Mondlandschaft“.
Sie ist unbedingt sehenswert!!!!
Am Beginn des Kiefernwaldes, der Corona Forestal, zeigt ein dickes Steinmännchen, dass hier wohl ein richtiger Weg ist, aber wohin ?
Wir hoffen, oberhalb der weißen Mondlandschaft auszukommen. Dem ist nicht so, wir sehen sie dieses Mal nur von hinten.
Nicht schlimm, denn wir sind sie schon von oben nach unten und von unten nach oben und als Rundkurs gegangen. Die heutige Perspektive ist für uns neu.
Darum machen wir auch hier unsere obligatorische Apfelpause.
Zum Weg: Er führt durch den duftenden Kiefernwald in Serpentinen vorbei an riesigen Kiefern, wie wir ihnen in dieser Ansammlung noch nie begegnet sind.
Ein mit dicken Steinen bedeckter Wasserkanal führt in direkter Linie durch den Wald; wir queren ihn und sehen rechts einen, mit einem Steinmännchen markierten Weg abzweigen.
Diesem folgen wir und haben den Blick auf die Rückseite der Felsformationen der Weißen Mondlandschaft.
Eine gute Stunde gehen wir stets abwärts auf dem gut auszumachenden Pfad durch den Wald. Dann haben wir den ersten Hinweis, wo wir uns in etwa befinden: bei der Galeria Sauce de Granadilla.
Zwei neue Gebäude sind hier zur Wasserverteilung, Wasseraufbereitung errichtet. Etwas unterhalb stehen noch die Reste des ehemaligen Gebäudes aus dicken Steinen.
Wir queren den etwas unterhalb verlaufenden alten Kanal, bei einer dicken Kiefer, nehmen rechts den Trampelpfad abwärts und lassen die breite Forststraße im wahrsten Sinne des Wortes links liegen. Nunmehr begleitet uns der Kanal links.
Nur 10 Minuten später erreichen wir das Campamento Madre del Agua.
Ein riesiges Gelände mit vielen ansprechenden Holzhäuschen im Parque Natural Corona Forestal.
Von hier aus gehen wir auf der Forststraße links, kommen kurz darauf an den Hinweis „Madre del Agua a Las Vegas 6.000 mts ? horas“ aber keine Information, die Cruz de Tea betrifft.
Intuitiv gehen wir auf der breiten Forststraße rechts bis wir 5 Minuten später links einen schmalen Pfad abgehen sehen.
Zur Orientierung: bevor die Straße einen kleinen Anstieg macht liegt rechts eine kleine freie Fläche und hier steht auf einem Felsen eine dicke Kiefer.
Käme man von der anderen Richtung, könnte man an einem dicken Stein einen weißen Pfeil ausmachen.
Unterhalb sieht man zwei Wasserleitungsrohe, die abknicken.
Zur Hilfe für spätere Wanderer haben wir ein Steinmännchen gesetzt.
Anfangs schlängelt sich der Weg zwischen dicken Felsbrocken, später zwischen Escobon- und Zistrosen-Büschen und nach 20 Minuten gelangen wir an das Hinweisschild links: „ PR TF 83.1 Las Vegas 7,4 km, Risco del Muerto 3,4 km“ geradeaus 5,6 km Cruz de Tea“ und rechts hoch PR TF 83.1 Los Escurriales 3,2 km (Paisaje Lunar)“
Rechts oben sehen wir auch die Gebäude liegen, die wir im September 2007 bei der Wanderung „Barranco de Usasa“ in Augenschein nahmen.
Nun wissen wir, dass wir auf der richtigen „Spur“ sind.
Das beflügelt, denn wir befinden uns in bekanntem Terrain.
Unterwegs bewundern wir wieder den aufwändigen Kanalbau, freuen uns, dass es nun wieder Frühling ist, dass es ringsum blüht und freuen uns über die zarten, blauschimmernden jungen Sprösslinge der kanarischen Kiefer.
Vorbei an den Lajas-(Platten-)Abbauflächen, rauf und runter gelangen wir nach 5 Stunden reiner Gehzeit an dieses Hinweisschild. Hier bogen wir im Februar bei der „Wanderung von Cruz de Tea nach Las Vegas“ ab.
10 Minuten später betreten wir bei der Wasserverteilungsanlage wieder Asphalt.
Jetzt sehen wir es als den richtigen Zeitpunkt an, unsere Männer zu informieren, dass wir vermutlich in einer halben Stunde in Cruz de Tea sein werden.
Rasch sind wir am Kreuz und den ersten Häusern vorbei und nun nehmen wir den letzten Abschnitt nach Cruz de Tea in Angriff.
Er gleicht zwar einer breiten Avenida, ist aber durch die dicken Steine ganz scheußlich zu gehen.
Der Aufstieg im Februar fiel uns leichter.
Aber keine Müdigkeit vorschützen, es hilft alles nichts: da müssen wir noch durch. Eine gute halbe Stunde später sind wir in Cruz de Tea und haben Asphalt unter den Sohlen.
Welche Wohltat in diesem Fall!
Wir schreiten rasch aus und in Höhe der Kirche sammeln uns unsere lieben Taxifahrer ein.
Fazit:
Es überrascht sicher nicht, wenn ich schon wieder sage: Die Tour war wunderschön, abwechslungsreich, der Duft der Kiefernnadeln wunderbar, richtiges Wanderwetter – nicht zu warm – nicht zu kalt und unser Entdeckergeist war auch zufrieden.
Restaurant:
Tasca El Horno, Calle Buen Viaje Nr. 39, Cruz de Tea
Gute, empfehlenswerte Küche
Montags: Ruhetag
Anfahrt:
9.15 Uhr Bus Linie 342 vom Busbahnhof Playas de las Américas bis Parador
Abfahrt:
Cruz de Tea mit privatem Taxi oder
Bus 474 fährt ab La Escalona um 15.15 Uhr oder 19.15 Uhr via Cruz de Tea nach Granadilla
El Filo
Dieser Wanderweg führt über die Kämme der Talsenke Caldera de las Cañadas
Die heutige Wanderung haben wir aus verschiedenen Gründen vor uns hergeschoben.
Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Vermutlich jetzt, denn Schnee und Eis sind bis auf minimale Fleckchen abgetaut, der Ginster blüht noch nicht und somit besteht auch noch keine Gefahr durch Bienen und man wird noch nicht von der Sonne auf dieser schattenlosen Strecke versengt.
Und wie ist der Weg?
laaaaaaang! 18 km
Wanderwegstrecke: exakt 6 Stunden, incl. 20 Minuten Pause
Fast sind wir in dieser Saison schon auf den Bus 342, Abfahrt 9.15 Uhr ab Busbahnhof Playa de las Américas in die Cañadas aboniert.
Um 10.40 Uhr starten wir unsere Tour am Parador. Der Aufstieg bis zum Sattel des Guajara ist identisch mit der am 14.10.2010 beschriebenen Wanderung „Über den Sattel des Guajara zur Schwarzen und Weißen Mondlandschaft nach Villaflor.“
Darum Kurzfassung: Gleich rechts vom Informationsstand auf den Pfad „Siete Cañadas“ bis zur Fahrstraße, hier links immer der Straße folgen bis zum Aufstieg zur Degollada Guajara, Sendero 5. Der steile Weg ist uns noch gut im Gedächtnis und nach exakt 1 ½ Stunden stehen wir oben vor der Informationstafel
Wow! Hier sagt man uns, ab hier 6 h 30 min. Das bedeutet ja, dass wir 8 Stunden statt der von uns eingeplanten 6 Stunden vor uns haben. Dass der Schwierigkeitsgrad ziemlich hoch ist, das wussten wir.
Aber, wir haben uns nun mal heute die Tour vorgenommen. Was soll’s, wir gehen.
Aber erst mal ein Blick linker Hand auf den Teide (3718m) und rechter Hand auf die Küste.
Halten uns auf den mit den Täfelchen „Sendero 8“ und mit grünen Punkten markierten Weg links, um dann – kaum haben wir vom Aufstieg verschnauft – wieder gut 20 Minuten steil auf die Montaña Pasajirón (2529 m) anzusteigen. Vor uns haben wir einige der zu umgehenden Berge, unter anderem die markante Spitze des Roque de la Grieta (2524 m). Zurück noch ein Blick auf den Guajara. Zehn Minuten später der erste Blick auf die aus dem Dunst aufsteigende Insel Gran Canaria.
Der Weg führt uns nun bergab, bewundernswürdige Felsformationen begleiten die Strecke. Immer wieder „Sendero 8“ Täfelchen. Wir umrunden den nächsten Berg und gelangen auf eine Schotter-Fahrstraße. Dieser folgen wir erst eben, um dann weiter über immer schlechter werdenden Weg nach Süden abzusteigen.
Da es sich ja um eine Kamm-Höhenwanderung handeln soll, kommen bei uns Zweifel auf, ob wir denn noch richtig sind, da inzwischen die Kennzeichnung aufgehört hat und wir uns auf den Kiefernwaldgürtel zu bewegen.
Wir sind uns jedoch sicher, keinen abgehenden Pfad verpasst zu haben und so wandern wir auf dieser Straße, die dann nach links abbiegt, weiter. Bis hierher sind wir 3 Stunden gegangen.
Geraume Zeit später blicken wir rechts unter uns auf 2 markante Kiefern.
Vor uns zieht sich der Weg als breites Band unterhalb des Roque Grieta entlang.
Um 14 Uhr erreichen wir ein Plateau, haben von hier einen phantastischen Blick in die Caldera und sehen links unten einen schmalen Trampelpfad, der zu uns heraufführt, jedoch nirgends eine Kennzeichnung.
Wenig später suchen wir uns eine windgeschützte Mulde und machen unsere obligatorische Apfelpause mit Blick auf die Insel Gran Canaria.
Hätten wir gewusst, dass kaum 5 Minuten später ein wunderschöner Hirtenunterstand mit „Fenster“ zum Teide ist, hätten wir unsere Rast hier abgehalten.
Kurz nach ½ 3Uhr haben wir den ersten Blick auf das Observatorium. Ein Lichtblick! Der sandige, leicht geröllige, breite Weg führt zwischen riesigen Ginsterbüschen und den kleineren Sträuchern der Teide Skabiose und des Besenschröterichs und den Skeletten der Teide-Tajinasten immer heiter weiter.
15.10 Uhr: Nach Stunden endlich wieder ein grüner Pfeil und ein grüner Punkt.
Hätten wir es nicht geahnt, so wüssten wir es jetzt: wir sind richtig!
Wir passieren eine umgefalleneTafel, die uns darauf hinweist, dass sich hier Militärgelände befindet und es gefährlich ist.
Eine halbe Stunde später erreichen wir wieder ein Plateau und hier macht uns eine Schautafel schlau: Wir sind an der Montaña Guajara, Topo de la Grieta und Risco Verde vorbeigewandert. Vor uns haben wir den Teide, la Montaña Mostaza und la Fortaleza.
Ein Stück weiter – in der Collado Degollada de Abreo – rätseln wir, ob das links angebrachte Steinmännchen für uns relevant ist, denn unsere Absicht ist ja, bis nach El Portillo zu wandern und rein gefühlsmäßig müssten wir uns links halten.
Welch Wunder! In diesem Augenblick kommt strammen Schrittes ein Paar mit Hunden angewandert. Und noch ein Wunder: Canarios, die sich hier gut auskennen.
Sie erklären uns, der Weg nach El Portillo führt links, unter der etwas später zu erreichenden Holzabgrenzung hindurch zu dem Weg „Siete Cañads“. Gehzeit geschätzt 1 bis 2 Stunden. Sie boten uns jedoch auch an, ihr Wagen stehe an der TF 24, unterhalb von Izaña, und da sie sowieso ins Orotavatal an El Portillo vorbeifahren, könnten wir mit ihnen kommen.
Keine Sekunde mussten wir überlegen und nahmen dankend das Angebot an.
Beflügelt wanderten wir plaudernd, dem Weg links folgend – rechts ein Blick auf den Berg Cerrilar (2361 m) und links nochmal ein unverstellter Blick auf den Teide – in einer halben Stunde bis zur TF 24.
Noch eine Schranke passieren und um 16.36 Uhr, also ziemlich genau nach 6 Stunden haben wir unser abgekürztes Ziel bei Km 39 erreicht. Also stimmte unsere ursprüngliche Planung in etwa: 6 Stunden Gehzeit.
Wir amüsierten uns königlich, denn als uns die freundlichen Canarios um kurz vor 17 Uhr am Restaurant El Portillo absetzten, stiegen unsere Männer gerade aus dem Auto. Wir haben dann dort noch bis ½ 6 Uhr in der Sonne sitzend Kaffé getrunken.
Das Abschlussessen gönnten wir uns nach dieser Tour (um nicht zu sagen: Tortur) im Restaurant Centileno oberhalb von Valle de San Lorenzo.
Fazit:
Will man seine Kondition auf den Prüfstand stellen oder seine Kondition verbessern, dann ist das eine hervorragende Tour.
Die Wegbegleiter: Links der Teide und rechts die Küste und die Insel Gran Canaria können einen nicht 6 Stunden ununterbrochen begeistern, da der Weg, bis auf die ersten 2 Stunden nicht wirklich abwechslungsreich ist und auch die bizarren Felsformationen nur im ersten Teil zu sehen sind.
Obwohl es jetzt aus klimatischer Sicht sicher die richtige Zeit ist, ist es schade die Tour jetzt zu gehen da rundherum auf anderen Strecken alles blüht, denn hier zeigt sich kein einziges, winziges Blümelein und auch kein einziger blühender Strauch.
Anfahrt:
Mit dem Bus 342 um 9.15 Uhr ab Busbahnhof Playa de las Américas
Rückfahrt: bleibt nur ein privates Taxi.
Anmerkung:
Wir haben entgegen vielen anderen Beschreibungen die Wanderung ausgehend vom Parador begonnen, denn dann ist das private Taxi nur einmal gefordert.
Geht man von El Portillo kann man es niemals zum Bus um 16 Uhr ab Parador schaffen.
Hat man Pech, dass zu viele Leute mit dem Bus mit wollen und viel Verkehr ist, kann es einem zudem passieren, wie uns auf der Wanderung von El Portillo zur Caldera, dass man in El Portillo erst um 12 Uhr ankommt.
Vom Schwierigkeitsgrad her denke ich ist kein großer Unterschied ob man unterhalb des Observatorium beginnt oder am Parador.
Empfehlung:
Sich vom privaten Taxi bei Km 39 an der TF 24 abholen lassen.
Restaurant:
Centilena
Etwa zwei Kilometer hinter Valle de San Lorenzo in Richtung San Miguel de Abona in einer langen Rechtskurve liegt der Mirador de la Centinela auf einer Art Terrasse.
Den grandiosen Ausblick über die Vulkankegel der Aldea Blanca del Llano sowie auf die Küste mit dem Südflughafen und den freundlichen Service gibt es hier gratis.