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Mirador Sámara – Montaña Reventada – Mirador Sámara

Rundweg Mirador  Sámara – Montaña Reventada – Teil-Abstieg vom Pico Viejo – Mirador Sámara

„Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.“

Mit dem Wanderprogramm „komoot“ hatte ich eine Wanderung  „Boca Tauce – Boca de Chavao – Boca Tauce“ geplant.

Wir parken auf dem Parkplatz Boca Tauce und Elisabeth und ich zeigen Janni und Michaela die zwei liebevoll gestalteten Räume des Museums Juan Evora, dem letzten Hirten gewidmet, der hier oben seine Ziegen weidete.

Wie wir es immer halten, wenn eine Infobüro vorhanden ist,  fragen wir welche neuen Wanderwege es gibt etc. Heute – aus welcher Intuition heraus weiß ich nicht mehr – zeigen wir die geplante Tour auf unserem Handy

und bekommen die Antwort:

„Diese Tour ist illegal, sie liegt im absoluten Naturschutzgebiet des Parque National del Teide.“

Dafür wird uns eine andere Tour empfohlen:
Wir sollen an der Kreuzung Boca Tauce auf die TF 34 fahren und dann bis ca. Kilometer 8 zum Mirador Sámara. Von dort auf dem Sendero 13 bis zum Sattel der Montaña Sámara aufsteigen – dann Richtung Montaña Reventada. Dort oben sei inzwischen ein neuer Verbindungweg, Sendero 38, zum Abstieg vom Pico Viejo, dem Sendero 9, ausgebaut worden, der dann auf den Sendero 32 stößt und dieser würde direkt zum Ausgangspunkt zurückführen.

Kurze Überlegung, wir wundern uns nur, dass unmittelbar unterhalb des Parkplatzes Boca Tauce der Einstieg zu der ausgeschilderten Wanderung: Sendero 18 „Chavao“ angezeigt wird. Was soll’s.

Jedoch, die teilweise für uns neue Tour reizt doch sehr.

Wanderwegstrecke: 3 ½ Stunden für rund 9 km inclusive Apfelpause und diversen Schau- und Erzählpausen 410 m im Aufstieg und 360 m im Abstieg

Am 6.11.2007 bin ich zum ersten Mal mit Manfred, meinem lieben Mann, vom Mirador Sámara auf die Montaña Reventada – einem Rundweg – gegangen. Später noch ein paar Mal mit Wanderfreunden. Dann sind wir auch auf den Gipfel der Montaña Sámara gestiegen und von dort dann wieder zum Gipfel der Montaña Reventada, links hoch, rechts runter.
Selbst Elisabeth kennt diese Wanderung noch nicht.

Bei 11 Grad beginnen wir den gut zu gehenden Aufstieg, zwar lang, aber gut zu bewältigen. Die kleinen, grünen Täfelchen mit der Nummer 13 leiten  uns.
Wir sind erst mal überwältigt von dem Anblick der sich uns bietet:
Vor uns ein Kanaren-Pinien-Wald, dann der noch ein bisschen mit Schnee verzierte Teide, daneben der dunkle Pico Viejo auf der einen Seite, auf der anderen ragen die zwei Kuppen der Insel La Palma aus einem weißen Wolkenmeer. Die Sonne scheint, knallt aber nicht, ich nenne es „sie scheint milchig“. Und: Es geht kein Wind, eine Besonderheit in der letzten Zeit.

Vorbei an riesigen Büschen des Ginsters und der Teide-Skabiosen, der Rosalitas  steigen wir auf.
Bei der Hangquerung bewundern wir eine einzelne Kanaren-Kiefer, die sich bis in diese Höhe gewagt hat und immer den Teide im Blick.

Eine Stunde haben wir bis zu der für uns entscheidenden Wegegabelung gebraucht.

Hier oben verlassen wir  den Sendero 13 und nun beginnt auch für mich Neuland:
Sendero 38 „Cuevas Negras“ führt uns hinauf, hinauf durch absolutes Vulkangebiet, nicht umsonst nennt sich die Wanderung auch die „Vulkanroute“.
Wir kommen an Vulkanformationen vorbei die uns spontan an die „Teide-Eier“ an der Montaña Blanca denken lassen, passieren vom Wind blank gewehte Flächen, bestaunen Vulkan-Monumente: Schön, können wir da nur sagen.
Inzwischen haben wir eine Zone erreicht in der sich die vielblättrige Drüsenfrucht angesiedelt hat und mit ihrem Grün die schwarz-rote-Landschaft belebt. Wie Gerippe liegen die vom Wetter gegerbten, fast weißen Zweige des  abgestorbenen Ginsters dazwischen.

In dieser fantastischen Landschaft legen wir dann auch unsere Apfelpause ein, um dann „gestärkt“  den Abstieg anzugehen.

Nach 2 ½ Stunden gelangen wir an den Abzweig:

Bestand bisher der Bodenbelag überwiegend aus Lavagrus oder Lavasand, so wird nun auf dem Sendero Nr. 9 „Pico Viejo“ und später auf dem Sendero Nr. 32 „Abeque“ den Fußsohlen einiges abverlangt: Die Wege sind phantastisch präpariert, so auch Senken mit Lavagestein ausgefüllt. Die ganze Strecke ist mit dickeren Lavabrocken gesäumt. Diese Arbeit!
Wir kommen an einer eingezäunten Versuchsfläche vorbei, diverse Pflanzen wurden hier angesiedelt.
Wir machen einen kurzen Abstecher zu einem „Marterl“, einem kleinen gemauerten Gedenkstein an eine im Jahre 1989 hier Verstorbene.
Ein Stück weiter erfreuen wir uns an den langnadeligen Kanaren-Kiefern und den schönen Zapfen, die nun eine Strecke den Weg säumen. Und immer wieder ein anderes Farbspiel des Vulkangesteins.

Nach ca. 3 ½ Stunden treffen wir wieder auf den Sendero 13, auf dem wir – hätten wir „nur“ die Montaña Reventada umrundet – ausgekommen wären.

Und immer wieder der Blick über die Wolken hinweg nach La Palma,  rechts von uns auf den Kegel der Montaña Reventada und vor uns  auf den Kegel der Montaña Sámara.

Nur 10 Minuten später sind wir glücklich und zufrieden – inzwischen sind es 21 Grad – bei unserem Auto.

Fazit:
„Unverhofft kommt oft“ damit lässt sich mit einem weiteren Spruch unsere heutige Tour umschreiben.
Wenn sie dann noch so schön, abwechslungsreich, auch fordernd in ihrem Aufstieg ist, kann man einfach zufrieden sein, sie gemacht zu haben.
Zudem beglückwünschen wir uns:  Auf der Heimfahrt über Chio stellen wir fest, nur 10 km auf der TF 34 abwärts sind es gerade noch 13 Grad, die Sonne ist verschwunden und wir fahren in den Wolken!

Fuente de Mal Abrigo – Rundweg

Etwas vorab:
Wir haben diskutiert, ob ich überhaupt Touren beschreiben soll, die nicht empfehlenswert sind.
Ich habe mich dafür entschieden, denn:
Wir nennen unsere Seite „Wander-Tagebuch“.
In einem „Tagebuch“ stehen halt leider nicht immer nur positive Dinge.
Zudem denke ich, es kann für die eine Wanderin oder den anderen Wanderer hilfreich sein, dass sie oder er nicht – wie es Elisabeth bei der Planung der heutigen Tour passiert ist – in eine „Falle“ tappt als sie über das  Wanderprogramm „komoot“ diese Rundtour plante.
Es wurde eine 9,46 km lange, dreistündige Route , 430 m rauf und  430 m runter angezeigt.
Darauf haben wir uns gefreut.
Und nun zu den Fakten:

Wanderwegstrecke: 8,37 km, knapp 5 Stunden Gehzeit inclusive 10 Minuten der obligatorischen Apfelpause.
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Der Tag ließ sich gut an: Strahlend blauer Himmel, der Teide zeigt sich in seiner ganzen Pracht und Elisabeth fuhr uns vier: Michaela, Margret, Werner und mich, wie immer meisterlich, in 1 Stunde 15 Minuten zum Ausgangspunkt der Wanderung an der Esperanza Straße bei km 35.

Die von Elisabeth als „Agatha“ titulierte Sprecherin des Wanderprogramms komoot wies uns an, uns rechts auf den Wanderweg zu begeben. Eine breite sandige Fahrstraße bildete den Anfang, wir wurden vor Bienen gewarnt und158772a03c0 schon kurz darauf wurden wir angewiesen: rechts zu gehen:  Da gab es aber eine  aus dicken Steinen errichtete Mauer, die offensichtlich den Durchgang verweigern soll.
Wir quetschen uns daran vorbei und finden vorerst noch einen schmalen Pfad, gelangen kurz darauf an einen Unterstand, der an einen Bunker erinnnert.
15873a019b0Dieses Bauwerk soll uns auf dem Rückweg noch eine große Hilfe zur Orientierung sein.
Wir hangeln uns durch Gestrüpp, rätseln? mehr p1240779rechts? mehr links? „Agathas“ Hinweise sind nicht hilfreich, denn es gibt kein Weiterkommen,alles zugewachsen.
Also, wir geben auf. Kehren auf den breiten Weg zurück und folgen diesem nun ca. 2 ½ Stunden sanft in großen Kehren absteigend.
Finden die Farbschattierungen der Gesteinshänge wunderschön, freuen uns, dass wir im Sonnenschein gehen und wir unter uns auf eine dichte, weiße Wokenwand schauen.

Unsere Überlegung ist: Wenn wir unter zu Rate ziehen der Karte den vorgesehenen Aufstieg nicht finden, müssen wir denselben Weg zurückgehen.
Haben aber die Hoffnung, dass man von unten kommend eher einen Pfad entdecken kann.
Aber: Der Beginn des Aufstieg ist ein relativ breiter, ausgewaschener Pfad und führt uns durch duftenden Kiefernwald aufwärts. Erst Geröll, dann ein mit Kiefernnadeln bedeckter Waldboden, eine Vielzahl  der Teide-Skabiose-Büsche, der Rosalito salvaje,  bevölkern die Landschaft, was muss das zur Blütezeit im Juni für eine Pracht sein.
Nur jetzt müssen wir uns mit der Vorstellung zufrieden geben und bedauern, dass nun nach 20 Minuten Gehen Schluß mit lustig ist: Der Weg, wenn es denn überhaupt einen gibt, ist nicht auszumachen. Wir kämpfen uns durch garstiges Gestrüpp, das mordsmäßig sticht. Werner und Elisabeth sind unsere Pfadfinder, denn das  Wanderprogramm versagt total: da wir in umgekehrter Richtung als geplant gegangen sind und kein Internet verfügbar ist, so dass nicht umgeplant werden kann,  bekommen wir auch nur verwirrende Ansagen. Hilfreich ist lediglich die Kartenzeichnung, dass wir in etwa wissen, in welcher Richtung wir uns bewegen müssen.

Ich mache es kurz, denn der Aufstieg ist alles andere als erfreulich. Wir müssen uns über abgestorbene Ginsterbüsche, steile, geröllige Abhänge, Barranco runter und rauf kämpfen. Kurz nach 15 Uhr erblicken wir hoch oben den vorher erwähnten Unterstand. Da atmen wir auf und erreichen ihn nach ca. 20 Minuten und 10 Minuten später sind wir – aufatmend mit  total  zerkratzen Beinen am Auto. Halleluja!

Fazit:
Wie es scheint, haben wir in dieser Wandersaison nicht so das glückliche Händchen unsere Wanderungen auszusuchen.
Von 7 gemachten sind nunmehr drei nicht empfehlenswert, vor denen wir so gar warnen sie nachzuwandern.
Es verwundert uns aber auch nicht, denn inzwischen haben Elisabeth und ich weit über 200 Wanderungen gemacht und es wird allmählich schwierig – vor allem hier im Süden – noch neue Wege auszumachen.
Aber: Nichtsdestotrotz wir verzagen nicht und nächste Woche: neue Route – neues Glück!

Huevos del Teide (Teide-Eier) – Montaña Blanca (2750 m) Rundtour

Bei dem  Wanderprogramm „komoot“  fand ich die Tourempfehlung:
„Teide Montana Blanca – Teide „Field of Eggs“ …
2.12. Std. – 8,86 km

Da stand für Elisabeth und mich fest: Die Tour gehen wir.
Elisabeths Neffen, Matthias und Daniel,  waren ebenfalls damit einverstanden. Das Feld der „Teide-Eier“ haben wir zwar noch in guter Erinnerung von unserer Teidebesteigung  (3718 m) am 28.10.2010 aber auf der Montaña Blanca waren wir noch nie und Rundtouren gefallen uns sowieso.

Vorweg: Nein! Nein! Nein! Nie, nie mehr wieder werden wir die Wanderung so gehen wie von „komoot“ empfohlen: so ist sie – wie der Bayer sagen würde: saugefährlich!

Wanderstrecke: reine Gehzeit 2:12 Std. 8,86 km, Höhenprofil: 440 hoch und 410 m runter. Unterwegs waren wir jedoch 3:22 Std.

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Wir sind bereits um 10 Uhr oben an der Aufstiegsstelle zum Teide, kurz vor km 40 der TF 21. Alle Parkmöglichkeiten sind bereits belegt, also ein Stück zurück und Elisabeth findet noch eine Lücke.
Um 10:10 Uhr starten wir auf der autobahnähnlichen Auffahrt auf dem Sendero 7  (Es können bis oben zum Abzweig zum „Refugio Altavista“ autorisierte Autos fahren. Heute war wohl eine Jagdgesellschaft unterwegs, denn wir passierten zahlreiche Autos. )

Elisabeth und ich haben anfangs Probleme mit der Höhe, jedoch nach so einer halben Stunde Gehzeit haben wir uns akklimatisiert.

Bei 10°C  sind wir gestartet, die Sonne brennt und ein azurblauer Himmel strahlt.
Staubig ist die „autopista“ gibt aber wunderbare Ausblicke auf den absolut schneefreien Teide, geziert von einem Fast-Vollmond, auf die Fortalezza und runter bis Orotava, hoch zum Sonnen-Obersavotrium Izaña und auf der anderen Seite  auf den mächtigen Klotz des Guajara frei. Dekorative Wölkchen verschönern noch das Bild. Zudem die vielfarbigen Flächen und Abschnitte, die an Dünen denken lassen.

Nach 40 Minuten erreichen wir den Abzweig zum Sendero 6 zur Montaña de los Tomillos.
Hier haben Elisabeth und ich gleichzeitig den Gedanken, von hier aus könnte eine unserer nächsten Wanderung zur Fortalezza und dann nach El Portillo führen.
Aber nun schrauben wir uns erstmal weiter aufwärts.
Nur wenige Minuten später erreichen wir das erste „Ei“. Bis zu 5 Meter können diese großen, schwarzen Lavakugeln sein, die in lockerem, leichtem Bimsgrus gebettet sind. Obsidianbrocken, die beim letzten Ausbruch des Teide vom Hauptstrom abgerissen wurden und sich während des Abrutschens zu Kugeln geformt haben.

Weiter schrauben wir uns aufwärts und präzise um 11:34 Uhr erreichen wir den Abzweig: rechts hoch zum Refugio Altavista und zum Teide, Spaniens höchsten Berg, links zur Montaña Blanca, immerhin Spaniens 4. höchster Berg.
Der Hinweis zeigt auch den Abstieg zur TF 21 auf: 4,7 km.
Verwirrend: ein weiter Hinweis weist den links abzwiegenden Weg zum „Mirador del Alto de Montaña Blanca mit 0,7 km als Sackgasse auf.
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Der schmale Pfad, links und rechts mit Steinen p1240507eingefasst, führt uns quasi rund um den Kegel des „Weißen Berges“, ein kurzer Abstecher zum „Gipfel-Steinmännchen“ Blick in die Caldera.

Und nun sagt uns nach ca. 20 Minuten Geh-Schau-Fotografierzeit ab dem Abzweig die Sprecherin „Agatha“ von „komoot“: links abbiegen. Machen wir. Ein kurzer, gerölliger Anstieg und dann hieß es:

Von uns an ging’s bergab!  Aber hallo!  Wie!!p1240513

Durch rötliches Lavagestein, zum Teil mit Obsidian durchzogen ging es steilst bergab.
Jeder Tritt will gut abgewogen werden: Hält der Stein oder rutscht er. Wir halten großen Abstand – nicht nur wegen der Kondition der Jugend – sondern aus Sicherheitsgründen.

Löst man einen Stein und der rollt tiefer, nicht lustig. Überhaupt nicht lustig ist der Abstieg, obwohl das Farbspiel der umgebenden Hänge zum Teide hin phantastisch ist und die Büsche der Teide-Scabiose, der Rosalito selvaje, hübsch sind. Darauf können wir nur einen Blick riskieren wenn wir stehen bleiben.

Ich mache es kurz: Es gab Bereiche, da konnten wir nur mit zu Hilfenahme der Hände uns weiter hinunterhangeln, dann gab es Passagen, wir fühlten uns wie auf einem Schneebrett im Winter in den Bergen: auf Geröll glitt man abwärts und konnte nur stoppen, indem man sich auf den Hosenboden fallen ließ.

Immerhin, nach 1:15 Std. erreichten wir Vier wohlbehalten die TF 21. Kurze Trink- und Apfelpause. Elisabeths Neffe versuchte es mit Autostop, da wir knapp 2 km auf der stark befahrenen Straße bis zum geparkten Auto gehen müssen. Er hat kein Glück. So machen sich die zwei jungen Burschen im Eiltempo Richtung Auto auf und Elisabeth und ich kommen nach.
Wir werden von einem Bus fast an die Wand gequetscht –  passieren den überfüllten  Aussichtspunkt „ Tabonal Negro“ von dem man noch viele Skelette der wunderbaren Teide-Tajinaste sehen kann.
Schon 10 Minuten später sammeln  uns Matthias und Daniel auf und wir beglückwünschen uns gegenseitig, dass wir diese gefährliche Tour gut überstanden haben.
Auch die Jugend meinte: Nein, der Abstieg war kein Spaß!

Fazit:
Das Feld der Huevos del Teide ist unbedingt sehenswert. Das ist schon etwas ganz Besonderes.
Dazu kommt eine unvergleichlich wunderbar Rundumsicht.
Jedoch: Auch wenn es nicht so prickelnd ist, den autobahnmäßigen Weg hin- und zurück zu gehen, er ist gefahrlos, bequem.
Man könnte ja eine Abwechslung hineinbringen, indem man beim Abstieg auf den Sendero 6 ausweicht und Richtung Fortalezza und zum Besucherzentrum El Portillo geht, oder etwas tiefer den Abzweig nach El Portillo nimmt. (beschrieben am 21.10.2010 =  Montaña Blanca – El Portillo). Macht aber nur dann Sinn, wenn man mit dem Bus angereist ist.
Aber wirklich niemandem würde ich den von uns gemachten Abstieg empfehlen.
Das muss wirklich nicht sein!

Las Lajas – Casas de Teresme – Ifonche

Von Las Lajas nach Ifonche, diese Tour wollten wir heute in Begleitung von Elisabeths Schwester Janni gehen.

Sind wir auch gegangen, jedoch ganz anders als wir sie kannten, denn:
Wir sind ja wissbegierig und als wir in Las Lajas um 10:15 Uhr aussteigen – der freundliche Busfahrer der TITSA-Linie 342 hielt dort für uns –  sahen wir eine Infotafel und stellten fest:
Es gibt eine neue Tour.
Also, keine Frage, es stand für uns fest: Die probieren wir aus.

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Wanderwegstrecke: 17,82 km – 5 Stunden 50 Minuten incl. 15 Minuten Apfelpause, 150 m rauf und 1.220 m runter

Die GPS-Daten hier als Zip-Datei.

Wir sind wohl „Glückskinder“ strahlender Sonnenschein, azurblauer Himmel und nur ein leichter kalter Wind.

Die Wanderung ist ausgeschildert als  PR-TF 71  Camino Teresme – PR-TF 712 Camino de Ifonche und durchgängig gut mit weiß-gelben Balken gekennzeichnet.

Den ersten Teil auf einer breiten, sandigen Forststraße Richtung Montaña Colorada   kennen wir. Da holten wir uns vor Jahren Hunger, bevor wir mit der großen Wandergruppe in Las Lajas grillten.

Heute, sofort nach Verlassen des schon gut besuchten Grillplatzes, begrüßt uns ein Feld mit lilablühendem Teidelack, kurz darauf haben wir bereits die Insel La Gomera im Blick. Wir wandern abwärts durch den lichten Kiefernwald. Die Stämme sind noch immer kohlrabenschwarz vom letzten verheerenden Brand, jedoch fast alle Bäume haben wieder ausgetrieben. Dazwischen stehen gelegentlich noch schwarze Stümpfe als Mahnmal.

Hier gibt es eine solche Anzahl von vulkanischen Bomben, wie wir sie sonst noch nicht zu Gesicht bekamen. (Auszug aus Wikipedia: Eine vulkanische Bombe (früher: Auswürfling) ist ein bei  einem Vulkanausbruch ballistisch herausgeschleuderter Pyroklast, mit einem Durchmesser von mehr als 64 mm)

Wir können rasch ausschreiten und schon nach gut einer halben Stunde habenP1220919 wir die rötlich schimmernde Montaña Colorada vor uns.
Nach 50 Minuten Gehzeit erreichen wir einen Wegweiser „Adeje 15,1 km – Casasa Teresme 6,7 km und nun verlassen wir die Piste  und schwenken auf einen schmalen Pfad ein, so wie wir es lieben.
Ganz offensichtlich haben wir das Gebiet der „Bomben“ verlassen, dafür gibt es in diesem Wegabschnitt andere Felsformationen.

P1220932Langweilig wird uns nicht: Montaña Colorada im Blick, rechts davon die Insel La Gomera und  kurz darauf die Insel La Palma ganz malerisch von dicken weißen Wolken unterlegt.

Um 11:45 Uhr erreichen wir den nächsten Hinweis, 4,5P1220935 km haben wir bis jetzt zurückgelegt und nur fünf Minuten später sind wir am Fuß des roten Berges und wandern an ihm entlang. Ein Blick zurück und wir sehen den dominanten Sombrero.

Wir sind begeistert: Die Tour bietet soviel Abwechslung in der Landschaft, bei  den Ausblicken:  die Berge unter uns: Conde, Roque Imoque und Los Brezos. Von der Montaña Roja bei El Médano sehen wir die Küste entlang bis zum Hotelkomplex Abama. Wir haben den Eindruck, dass sogar manche Abschnitte der schwarzen Mondlandschaft gleichen.

Und nun durchwandern wir ein wunderschönes Gebiet: Die Hänge rauf und runter sind überzogen mit den dicken Puschen des gelbblühenden Hornklees, der wie ein Teppich unter den Kiefern liegt. Dazwischen hin und wieder zartlila die Büsche der Teide-Katzenminze.  Zauberhaft!

Über uns kreist in diesem blauen Himmel ein großer Vogel. Ein Milan? Wir sind leider alle Drei keine Vogelkenner.

In der nächsten Wegbiegung schauen wir auf die Inseln La Gomera und La Palma. Wir haben sie gleichzeitig im Blick! Das haben wir auch noch nicht gesehen.
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Bevor eine dicke weiße Wolke den Conde einhüllt, können wir ihn noch mit seinen Nachbarn Roque Imoque und Los Brezos fotografiern.
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P1220968Die rosa blühenden Zistrosen und die Kanarische Winde säumen den Weg und vor uns liegen die verlassenen Häuser von Teresme.
Ein paar Minuten später treffen wir auf den nächsten Wegweiser und wir folgen der Ausschilderung nach „El Aserradero 3,3 km“
Kurz darauf erreichen wir die Häuser Teresme mit dem rechts unterhalb liegenden großen Dreschplatz und den von Mauern umgebenen Terrassen, die jetzt alle brachliegen, aber dafür wachsen hier jetzt  Montebretien . Wir wandern daran vorbei.

Eins, zwei, drei, hast Du nicht gesehen, sind wir beim nächsten Hinweis und nun brauchen wir nur noch 0,7 km bis El Aserradero.
Im nächsten Abschnitt können wir die Insel El Hierro ausmachen! Diese Chance hat man nur sehr selten von Teneriffa aus.

Der schöne Pfad führt uns an einer Ansammlung von Fenchelpflanzen vorbei (wir haben probiert!) und Unmengen des Samenstandes von Affodills. (Das wollen wir im Hinterkopf behalten: Im Februar zur Blütezeit, ist das eine Wanderung wert!) . Wir nähern uns der ehemaligen Finca El Aserradero, denn wir schauen schon auf das eingefallene Dach.

Seit geraumer Zeit haben wir eine Ahnung, wo wir auskommen werden:
Oberhalb von Boca del Paso, dort beginnt der Abstieg nach Adeje.
So ist es!
Hier haben wir nun die Qual der Wahl: Weiter nach  Adeje = 5, 4 km, oder nach  La Quinta = 1,8 km oder auf dem PR-TF 71,2 nach Ifonche = 4,4 km.
Mein lieber Mann würde uns überall einsammeln.
ABER:
Wir wollten ja heute nach Ifonche, so fällt die Entscheidung leicht, da gerade dieser Streckenabschnitt mit zu Elisabeths Lieblingstouren zählt.
Wir sind ihn zwar schon häufig gegangen, haben aber bisher versäumt – auch heute – die Barrancos  zu zählen. 8, in Worten acht können sein.
Also  runter – rauf  – runter – rauf.
Auch der Barranco del Infierno in seinem oberen Bereich ist darunter.
Tolle Felsformationen sind es hier, die das Ganze so abwechslungsreich machen.

Dazu ein Fülle von Farnen und Cinerarien und Montpellier Zistrosen, Bonnets Natternkopf und und und.
Nach fast 6 Stunden Stunden Gehzeit, um 16:11 Uhr, erreichen wir Ifonche.
Wer erwartet uns bereits? Mein lieber Mann, dem wir bereits sehr früh oberhalb von Boca del Paso unsere ungefähre Ankunft mitgeteilt haben, denn in diesem Gebiet einen Netz-Zugang zu bekommen ist Glückssache.
Wir hatten uns nur 10 Minuten mit unserer Ankunft verschätzt.
Nun können wir diesen schönen Tag bei leckerem Essen und einem guten Glas Rotwein ausklingen lassen.

Fazit:
Die Insel ist immer wieder für eine Überraschung gut.
Zudem ist es wunderbar, dass die Inselregierung ihr „Herz“ für Wanderer entdeckt hat und inzwischen mehr Touren ausschildern lässt.
Immer wieder fragen wir uns nach einer besonders schönen Wanderung „ist diese Wanderung noch zu toppen?“
Heute können wir schon wieder sagen: JA, wir haben wieder eine „gefunden“.
Die Tour ist wunder-wunderschön!
Zudem, obwohl lang, nicht zu anstrengend und heute ganz ohne Abenteuer.

Rund um die Montaña de los Poleos – und etwas mehr

War das schön!
Geplant war nur eine Rundwanderung um die Montaña de los Poleos, jedoch die  Strecke war uns zu kurz, so haben wir noch etwas drangehängt. Sollte dann so 2 ¾ Stunden dauern, daraus wurden dann doch etwas mehr.

Zwischenablage04Wanderwegstrecke: präzise 4 Stunden 5 Minuten, 11,6 km – ohne Apfelpause

Die GPX-Daten der Strecke als Zip-Datei zum Download

Wir parken am Parkplatz „Mirador Los Poleos“ an der TF 38 und gehen nach dem Studium der Infotafel – der Teide grüßt schon rechter Hand –  ein kurzes Stück die Straße entlang Richtung Montaña Chinyero. Es ist ein eigener Fußweg angelegt, gesichert zur Straße durch eine Leitplanke und zum Abhang hin mit einem Seil.

Dann haben Elisabeth und ich erstmal heftig gelacht: Wir waren am Einstieg zur Umrundung des Chinyero. Eine uns sehr gut bekannte Strecke.
Wir wussten zwar, dass der Einstieg zur Umrundung der Montaña Los Pelos dicht dabei ist, aber nicht, dass der Weg im ersten Stück identisch ist.
Macht nichts, immer wieder schön.
P1210912Also gingen wir ein gutes Stück – quer durch das Lavafeld – die erst vor kurzem gegangene Strecke bis zur Verzweigung  PR TF 43 Chinyero – PR TF 43,1 San José de Los Llanos 4,4 km – PR TF 43  Garachicos  12,5 km – Arenas Negras 2 km. Hier nehmen wir den links abzweigenden Weg Richtung San Jose de Los Llanos. Sehen nach kurzer Zeit rechter Hand den Berg Arenas Negras, den wir schon mehrfach umwandert haben und halten uns bei einem abgehenden ehemaligen Forstweg links.

P1210920Hier beginnt für uns Neuland, wunderschöne, bizarre Landschaft, Lavagrus gesprenkelt mit Steinen, das helle Grün der Kanarischen Kiefern, der Blick zum Teide und zum Chinyero. Das Knirschen des Lavagrus unter unseren Stiefeln läßt uns an verharschten Schnee denken, inzwischen ist die Sonne rausgekommen und wärmt, denn wir sind bei 12° C losmarschiert.P1210917
Ein Kanarischer Hahnenfuß, dessen Gelb in der Sonne wie gelackt wirkt, ist auf der Tour tatsächlich die einzige blühende Pflanze, dafür aber umso mehr Lava in allen Variationen und riesige Kanarische Kiefern.

P1210933Das Knirschen wird streckenweise durch mit Kiefernnadeln dick belegte Teilstrecken abgelöst. Kein Schritt ist mehr zu hören, wie wir überhaupt mutterseelenalleine hier wandern und lediglich gelegentlich hören wir ein zartes Vogelgezwitscher.

Schön! Hier können wir die Seele baumeln lassen.

Uns beeindrucken die Kiefern-Veteranen. Wir haben schon etliche bei der Chineryo-Umrundung gesehen, aber hier gibt es viele dieser beeindruckenden Exemplare.

Nach inzwischen 2 Stunden Gehzeit erreichen wir wieder markierte P1210945Wegstrecken und unsere mit komoot geplante Tour kann fortgesetzt werden.
Wieder Hinweisschilder „ Chinyero 0,3 km – Los Partidos 4,3 km“.
10 Minuten später sind wir wieder an der Stelle, an der wir die Durchquerung des Chinyero-Lavafeldes begonnen haben.

P1210951Gleich gegenüber sehen wir einen schmalen, sandigen, steil aufsteigenden Pfad auf die Montaña de la Cruz. Auf dem Berg waren wir noch nicht, der fehlt in unserer Sammlung der den Chinyero umgebenden Berge: Montaña del Estrecho und  Montaña de Abeque.

Nach dem Aufstieg, der kurz darauf in einen breiten Weg übergeht, der sich wie eine Spirale den Berg hinaufwindet, bleiben wir erst einmal stehen und staunen und sind ganz angetan von dem komplett anderen Blick auf Teide und P1210953Chinyero.
Und wieder ein Zeugnis, wie die Kiefern sich nach dem verheerenden Brand regenerieren.
Ein Stück weiter hoch noch ein toller Ausblick Richtung Meer, viele Hügel, Berge, die Insel La Gomera und auf den Kanal „Pista Canal de Vergara“, der sich wie ein helles Band durch die Lavalandschaft zieht.
Noch eine Spiraldrehung weiter schauen wir Richtung La Palma. Zwar ist die Insel durch die Wolken nicht so gut auszumachen, aber das Wolkenspiel ist dafür faszinierend.P1210960
Und noch eine Drehung weiter, wieder Blick auf Teide, da beschließen wir, bis zum Gipfel müssen wir uns nicht hochschrauben, wir haben ja durch unsere diversen, ungeplanten Schlenker noch eine Strecke vor uns.
Also kehren wir um, wir haben mit Blick auf La Gomera einen schmalen, steil absteigenden Pfad in dem Lavagrus entdeckt.
Entscheidung: Im Zick-Zack abwärts oder Diritissima. Wir entscheiden uns für die Diritissima: Rückenlage, Fersen einsetzen, Stöcke voraus und ab geht die Post. Wir geben uns der Illusion hin, wir nehmen eine Skiabfahrt. Muss nur von Elisabeth Abstand halten, damit ich nicht in ihrer aufgewirbelten Staubfahne „abwärtsfahre“.
Hat Spaß gemacht.

P1210966Unten empfängt uns ein gelblich getönter Weg, der sich zwischen den Kiefern dahinschlängelt.
Natürlich meckert meine Trulla, Sprecherin von komoot, wobei wir sie heute loben müssen, sie hat uns, soweit wir programmiert haben, fleißig geleitet und läßt auch jetzt nicht nach uns darauf aufmerksam zu machen, dass wir die Tour verlassen haben, logisch, dass sie sich 300 m links von uns befindet.
Dafür hüllt sich Elisabeths komoot-Sprecherin „Agatha“ heute zur Abwechslung in Schweigen.

Wir schreiten nun kräftig aus bis wir blühende Mandelbäume  und eine P1210969Lavazunge des Chinyero sehen. Da bremsen wir, wir kommen doch zu weit von unserer Tour ab. Also links hoch, ohne Weg an der Lavazunge entlang bis wir ein Steinmännchen entdecken.
Prima: wir steigen zum Lavafeld auf und queren es und die „Trulla“ ist zufrieden, noch 50 m bis zur programmierten Tour.
Wir haben den Eindruck, dass sich regelrecht ein Weg durch diese Landschaft schlängelt und auf der anderen Seite erwartet uns wieder lichter Kiefernwald.
Und was ist? Wir haben unsere Tour wieder erreicht.
P1210975Nun haben es unsere Füße gut: mit Kiefernnadeln bedeckter Pfad, viele kleine Schößlinge der Kanarischen Kiefer und, Dank den lieben Vorwanderern: viele, viele Steinmännchen, die den Weg entlang kennzeichnen sowie wieder viele, beeindruckende Riesenexemplare der Kanarischen Kiefer.
Wir kommen genau wieder an der TF 38 aus und nur noch ein kurzes Stück zurück zum Wagen.

Anfang und Ende: Blick auf den Teide um 10:39 und um 14:42 Uhr

Fazit:
Wir sind uns einig:
Das war eine wunderschöne Tour, eine Strecke, wie wir sie so noch nie gegangen sind!

Sieht man von unseren ungeplanten Sperenzchen ab, ist es auch keine sehr anstrengende Tour.
Jedoch wie wir sie gegangen sind haben unsere Füße zum Teil eine Dauermassage bekommen und unser Orientierungssinn war gefragt.

Anfahrt vom Süden:
Durch das neue Teilstück der Autobahn TF 1 gelangt man schnell bis zur P1210994Abfahrt  Chio, hier dann erst 1km auf die TF 82, links auf die TF 38, den Abzweig Richtung Teide nehmen und 13 km hochfahren bis  „Mirador de los Poleos.“
Wunderschön der mit Hornklee gesäumte Straßenrand.

Impressionen