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Barranco de Chijas
Den Barranco del Invierno kennen viele.Barranco de Chijas? Wo ist denn der?
Die Wanderung geht von Valle San Lorenzo aus.
Wenn ich vergleichen soll, welcher schöner ist, dann eindeutig Barranco de Chijas, vorausgesetzt man ist trittsicher, denn man muss – zur Zeit wenigstens nach den heftigen Regenfällen – im letzten Drittel von Felsbrocken zu Felsbrocken balancieren.
Jedoch: Es lohnt sich! Der Barranco ist romantisch, zauberhaft, einfach schön!
Wanderwegstrecke: Zwischen zwei und drei Stunden, je nachdem wie viel man schaut, staunt und fotografiert.
Wir beginnen unsere Wanderung dort wo sich die Calle El Patio mit der Calle el Parral trifft.
Hier gibt es am Wegrand Parkmöglichkeiten und wir starten links, vorbei an einer gemauerten Wasserverteilungsstelle, weiter durch ein rot gestrichenes Gittertor, flankiert von zwei unterschiedlichen Palmen. Der Fahrweg ist gesäumt von Opuntien und gleich zu Beginn ist ein kleiner Backofen auszumachen.
Nach ca. 10 Minuten passieren wir einen alten, verfallenen Gebäudekomplex mit einer Palme und sehen rechts in eine tiefe, fast ungesicherte Zisterne und weiter geht es immer sanft bergauf. Noch ist der Weg problemlos zu gehen. Etwas oberhalb passieren wir eine große natürliche Zisterne, gesäumt von Höhlen und wir waten durch Matsch, der jedoch nach einigen Sonnentagen ganz sicher getrocknet ist.
Noch ein Stückchen höher, am Barrancorand, stoßen wir auf eine Besonderheit: Zwei nebeneinander gemauerte Wasserleitungen, die viel Wasser führen: Wasserleitungen mit „Gegenverkehr“ – das Wasser fließt in den beiden Leitungen in unterschiedliche Richtung.
Von hier aus geht es bergab zum Barrancogrund. In diesem Teilstück wird zur Zeit gearbeitet, um den Barranco für die Wassermassen aufnahmebereiter aufzubereiten. Die Arbeiter erzählen uns, dass sie wohl in ca. 14 Tagen den Barranco weiter hangaufwärts bearbeitet haben werden.
Also: vielleicht ist ja in naher Zukunft das Balancieren über Felsen, das nun beginnt, Vergangenheit. Eigentlich schade, denn uns bereitet es Vergnügen über die unterschiedlich geformten Felsen in der immer enger werdenden Schlucht mit steil aufragenden Felswänden zu „lustwandeln“.
Nur noch mal zur Erinnerung: Gutes Schuhwerk ist absolute Voraussetzung! (wie bei allen unseren Wanderungen.)
Wir unterqueren einen Viadukt, zwischen den Felsbrocken haben sich nach den heftigen Regenfällen der letzten Tage kleine „Gumpen“, gebildet. Pfützen hierzu zu sagen wäre lieblos. Mini Wasserfälle rinnen die Felsen herab. Als wir am Ende des Barrancos bei der „Galeria del Salto del Chopo“ angelangt sind begeistert uns – wohlgemerkt zur Zeit – ein Wasserfall von hoch oben. (Höher als der im Barranco del Infierno.)
Ein paar Gleise für Loren hängen in der Luft und zeigen uns an, dass hier ein Wasserstollen in Betrieb war. Rechts oberhalb führt eine Treppe zum Übernachtungsgebäude für die Galeriearbeiter und hier ist leider auch ein Hund eingesperrt. Wie uns die Arbeiter auf dem Rückweg erzählen, kommt einmal in der Woche der Besitzer aus dem Norden um seinen Hund zu füttern und etwas freizulassen. Unmöglich!
Der Hinweg ist zugleich der Rückweg. Jedoch keineswegs langweilig, da man zum einen immer noch neue Gesteinsformationen entdeckt und der Ausblick bis zur Küste ist ebenfalls wunderschön ist.
Eine Wanderung die sich, für alle die trittsicher sind, unbedingt lohnt!
Anfahrt:
Auf der TF28 nach Valle San Lorenzo. Dort etwa in der Ortsmitte biegen wir – aus Richtung Los Cristianos kommend – in Höhe der BBV-Bank bzw. der Caja Siete links in die Calle de Longuera ab. Dort, wo diese Staße stumpf endet, geht es links in die Calle de la Tosca und gleich wieder rechts in die Calle del Patio hoch bis sie auf die links abgehende Calle El Parral trifft. Hier suchen wir uns eine Parkgelegenheit.
Wenn wir schon in Valle San Lorenzo sind, dann ist für uns das Restaurant „Mesón Era Las Mozas“ das Ziel unseres Appetits. Die dortigen Costillas (Rippchen) sind kaum zu übertreffen – wenn man den entsprechenden Nach-Wander-Hunger mitbringt. (Calle Cabezada, Tel: 922767208)
Wanderweg Túnez
Die Wanderzeit beginnt wieder.
Ob diese Tour wirklich die Richtige ist, um es langsam wieder angehen zu lassen, bezweifle ich, jedoch zeigt sie auch auf, wie gut die Kondition nach der langen Pause ist.
Vorweg: Sie ist noch gut!
Außerdem hat die Tour den Vorteil, sie liegt für uns, die wir im Süden wohnen, quasi vor der Haustüre.
Wanderwegstrecke: Rundweg 2 Stunden
Wir parken unseren Wagen im Örtchen Túnez, gegenüber des Skulpturenparks „Mariposa“. (S in der Karte)
Direkt gegenüber steigt auch schon unser Wanderweg – mit grünem Punkt und grünem Pfeil , TS 5 gekennzeichnet – zwischen Steinmauern an. Diese grünen Punkte begleiten uns von Anfang an und sind auf der ganzen Strecke zum Teil gut, zum Teil nach einiger Ausschau, zu sehen.
Wir queren eine Wasserleitung und halten uns rechts weiter aufwärts auf einem nunmehr breiten Weg. Bereits von hier aus haben wir einen weiten Blick auf die Küstenregion mit ihren vielen Vulkanerhebungen.
Nach ca. 50 Minuten – geruhsam gegangen mit diversen Plauder- und Schau-Unterbrechungen – gelangen wir auf eine asphaltierte Straße und wildes Hundegebell schallt uns vom Dach des ersten Hauses entgegen. Rechts am Haus befindet sich wieder ein grüner Punkt, der uns weiter bergauf leitet. Wir befinden uns auf dem „Camino El Respaladero“. Nicht verzagen, immer weiter steil bergauf. Ein altes Bruchsteinhaus auf der rechten Seite ist wieder mit einem grünen Punkt „verziert“.
Bis zum Straßenschild „Camino Mesa la Hondura“ gehen wir hoch. Hier folgen wir dem grünen Punkt nach rechts und wandern auf der asphaltierten Straße weiter bis zur ersten Rechtskurve. Die Punkte sind hier an einem Pfahl und an einem leeren Wasserbecken angebracht.
Von Einheimischen wurde uns versichert, dass wir bedenkenlos die Schranke umgehen können, denn der Wanderweg führt nun an einem Privathaus mit schönem, blumenverzierten Zaun entlang.
Den Blick lassen wir schweifen über die Kuppen des Chijate-Felsen und Roque de Igara, des „schlafenden señors“ bis zur Montaña Roja.
Was wir vorher ca. 350 Höhenmeter steil bergauf gingen, muss nun folglich steil bergab gehen.
Zwischen gemauerter Wasserleitung und Wasserbecken schlängelt sich der Pfad jetzt weiter und wir biegen links ab, hier nicht geradeaus weitergehen.
Wir kommen an ein Bruchsteinhaus „La Pradera“ (Wiese) Haus Nummer 16. Den Vorgarten schmückt eine Statue der Venus von Milo. Von hier haben wir wieder asphaltierte Straße. Am nächsten Haus befindet sich ein grüner Doppelpunkt, und unverdrossen, weiter geht’s bergab.
Eine schöne Rundtour. Unterwegs begegneten wir Jägern und Ziegenhirten, also wirklich ländlich.
Nach 2 Stunden erreichen wir die Straße „Túnez“. Halten uns rechts und nach 10 Minuten sind wir an unserem Wagen.
Anfahrt:
Auf der TF 28/TF51 bis Arona. In den Ort geradeaus und am Ayuntamiento und Kirchplatz vorbei, danach sofort rechts abbiegen Richtung „Túnez“ bis zum Skultpurenpark „Mariposa“.
Man kann diese Tour jedoch auch gut mit dem Bus machen. Bis Arona und dann in 20 Minuten bis zum Ausgangspunkt der Wanderung gehen.
Besonderheit:
Der Skulpturenpark „Mariposa“ ist einen besonderen Ausflug wert.
Die Journalistin Brigitte Mohoritsch titulierte ihren Artikel über den Park „Platz für Träumer, Realisten und Vordenker“. Die Besitzer und Initiatoren, Helga und Hans-Jürgen Müller, fanden diese Überschrift absolut treffend. Ihre Idee war und ist es, einen Ort in dieser Welt zu schaffen, der zum Träumen, zum Schauen zum Innehalten und Nachdenken einlädt. Viele Menschen – Künstlerinnen und Künstler – haben sie dabei unterstützt.
„Jedoch Mariposa ist mehr: Unterpfand für eine neue Art des Miteinander-Umgehens, Ort visionären Denkens. In dieser Zukunftswerkstatt können Menschen aus Wissenschaft und Politik, aus Wirtschaft, Kultur und Kunst zu neuen Konzepten finden.“
So die Aussage von Edelgard Bulmann, ehemalige Bundesministerin für Bildung und Forschung.
Detaillierte Informationen findet man in
www.mariposa-projekt.de.
Roque del Conde
Wer ein Glücksgefühl der besonderen Art erleben will, dem empfehle ich den Aufstieg auf den Tafelberg Roque del Conde
Kannte ich bisher die große Fläche auf dem Berggipfel nur in weiß – blühende Affodill – so ist es diesmal ein Traum in gelb und blau – eine Rauken-Art und Bonnets Natternkopf – dazwischen die Büsche der dunkelpurpurroten Wolfsmilch.
Ist der Aufstieg auch etwas schweißtreibend, es lohnt sich!
Wander-Wegstrecke: Hin und zurück 3 ½ Stunden – ohne Pause.
Wir beginnen die Wanderung in dem Örtchen Vento in der Gemeinde Arona, folgen den Hinweisschildern „Roque del Conde“ und biegen bei Haus-Nummer 78 bei dem etwas demolierten Hinweisschild „Roque del Conde 3 km“ ab. Fast unmittelbar danach steigen wir in die kleine Schlucht „Barranco de la Arena“ hinab, um gleich wieder aufzusteigen und queren nochmals eine kleine Schlucht. Nach dem Aufstieg halten wir uns links, gekennzeichnet in grün „R.C“. Etwas weiter steigen wir in die gewaltige Schlucht des Barranco del Rey im zick-zack hinab. Ein Hinweisschild macht uns darauf aufmerksam, dass wir uns von nun ab in geschütztem Raum bewegen. Der Schluchtgrund bildet die Gemeindegrenze zwischen Arona und Adeje.
Der Weg abwärts wie aufwärts ist sehr gut ausgebaut.
Wir wandern an den Resten einer ehemaligen Finca vorbei und die zwei oberhalb liegenden Dreschplätze zeigen uns, dass hier früher der Getreideanbau eine wichtige Rolle spielte.
Zwischen Vulkansteinmauern stapfen wir unermüdlich aufwärts und gönnen uns am Aussichtspunkt Morro de Las Vueltas eine Pause. Dort haben wir einen guten Überblick über die Küstenregion. Blicken in den Krater des Chayofita-Berges in Los Cristianos, nach links zum Guaza-Berg und rechts auf den Hafen Cólon und sogar die Nachbarinsel La Gomera lässt sich blicken.
Von nun an ist der Aufstieg etwas schweißtreibender, denn der Pfad ist nicht so gut ausgebaut. Verlaufen kann man sich jedoch nicht. Man sollte aber schon trittsicher sein. Das Betrachten von immer wieder anderen Pflanzengattungen gewährt dann auch Verschnaufpausen.
Immerhin gut 400 Höhenmeter wollen überwunden werden. Die Gipfelhöhe ist unterschiedlich angegeben. Sie schwankt zwischen 1001 m und 1020 m. Jedoch spielt dies im Endeffekt keine Rolle, denn hat man die letzten Schritte bis zum Gipfel gemacht, kann man nur noch „Ahhhh“ sagen. Gelb-Blau bietet sich uns die Fläche. Wir stapfen noch bis zur Kante an der Nordseite – mitten durch die Farbenpracht. Das Wetter meint es gut mit uns, es reißt auf und wir haben einen grandiosen Blick auf den Roque Imoque, die Schluchten unter uns und rund um uns.
Nach einer kleinen Pause gehen wir im Uhrzeigersinn am Rande des Gipfelplateaus zum Abstieg zurück. Den Einstieg in den Abstieg zeigt uns ein grüner Pfeil an.
Die Pause haben wir auch genutzt, um einen anderen Abstieg auszukundschaften. Wir müssen jedoch erkennen, auch wenn wir grüne Punkte unter uns ausmachen, es ist zu riskant.
Wir haben diesmal eine Biologie-Lehrerin in unserer Wandergruppe und sie kommt aus dem Fotografieren nicht heraus. Immer wieder entdeckt sie Besonderheiten der Pflanzenwelt und wir profitieren von ihrem reichen Wissen.
In gut 1 ½ Stunden sind wir wieder am Ausgangspunkt und wir sind uns einig:
Es war eine wunderschöne Tour!
Besonderheiten:
Geologisch gehört der Roque del Conde zum Adeje-Massiv und gehört so zusammen mit dem Anaga- und Teno-Gebirge zu den ältesten geologischen Formationen von Teneriffa. Sie sind bei der eruptiven Phase vor ungefähr sieben Millionen Jahren entstanden.
Der Roque del Conde oder auch „Roque de Ichasagua“ genannt, erhielt seinen Namen in Erinnerung an den Guanchen-Führer Ichasagua, der noch viele Jahre nach der Besetzung von Teneriffa im Jahre 1496 Widerstand gegen die spanischen Eroberer leistete.
Restaurant:
Meson Era Las Mozas in Valle San Lorenzo in der Calle La Cabezada Nr. 26
Telefon 922 76 55 97. Montag Ruhetag.
Hier gibt es die unübertroffen guten Rippchen – “Costillas”. Es empfiehlt sich, eine Portion für zwei. Preis 14.50 Euro
Anfahrt:
Aus Richtung Los Cristianos kommend fährt man auf der TF28 Richtung Nationalpark El Teide und wechselt in La Camella beim ersten Kreisverkehr – wieder Richtung Teide – auf die TF51. In Arona macht die TF51 einen Linksknick Richtung Teide. Nach wenigen 100 Meter weist ein Schild nach links zum Roque del Conde. Diesen Hinweis folgt man in den Ortsteil Vento. Am Ende der Straße stößt man auf einen Kreisverkehr. Der Einstieg zur Wanderung ist links vom Kreisel – bessere Parkmöglichkeiten findet man rechts vom Kreisel.
Camino Carrasco (Teilstück)
Ifonche – Richtung Adeje – Ifonche
Jetzt, im März, bewahrheitet sich der Ausspruch einer Freundin:
„Wir gehen heute den Blumenweg“.
Wenn man keine Höhenangst hat, ist es ein wunderbar zu gehender Weg, nicht allzu anstrengend.
Wanderweg-Strecke: Hin und zurück 2 Stunden
Wir beginnen unsere Wanderung am Restaurant Dornejo. Gehen daran vorbei und biegen dann rechts in den mit „Barranco del Infierno“ gekennzeichneten Weg ab. Grüne Punkte weisen uns daraufhin, dass wir richtig sind. Diesen folgen wir solange bis wir kurz unterhalb einer weißen Gebäudeansammlung – dem Gehöft „Casa de Labranza“ auf den Hinweis „La vista“ stoßen. Wir gehen also hier nicht den Weg weiter bergauf, sondern biegen links ab. Wir betrachten die hübschen restaurierten Häuser des Gehöftes, die als natürlichen Zaun eine Ansammlung von Opuntien haben und mit Zypressen und Zedern umgeben sind. Ein wenig hangabwärts passieren wir einen Dreschplatz und werfen schon mal vorab einen Blick in den grandiosen Barranco del Infierno. Etwas weiter stoßen wir auf eine Hinweistafel, die uns „schlau macht“, dass wir nun geschützte Landschaft betreten und wie hoch der Kostenvoranschlag für die Wiederinstandsetzung der Region ist. Hier biegen wir in den kleinen Pfad rechts ab, der uns gleich etwas heftiger bergab führt und eine gewisse Trittsicherheit verlangt – uns aber auch sofort mit dichtem Blumen- und Pflanzenwuchs belohnt. Zum Teil blüht noch die Baumerika, das kräftige Gelb der Gänsediesteln, das lila des Lavendels, uralte Margaritenbüsche, graziöse Glockenblumen, Farne, Taginasten, wilde Ringelblumen und und und begleiten uns. Am besten: selber schauen – staunen – sich freuen.
Man kann sich nicht verlaufen und kann nur noch den Blick nach oben auf die massigen Felswände, nach unten auf die beeindruckende Schlucht und auf den Blütensaum werfen.
Vom Ausgangspunkt sind wir nach ca. 45 Minuten – trotz schauen und fotografieren – auf einem Bimssteinplateau angekommen. Höhlen, ufoartige Gesteinsformation und ein weiter Blick bis zur Küste belohnen uns zusätzlich zu der schönen Wanderung.
Von hier führt ein schmaler Pfad weiter leicht bergab. Aufmerksame Wanderer haben Steinmännchen errichtet, die den Weg zeigen. Ab hier sollte man schon schwindelfrei sein, denn der Pfad ist sehr schmal und linkerhand liegt der steile Abhang. Ein ganz kurzes Stück ist kritisch, die gemauerte Wasserleitung, auf der man hier gehen muß, existiert nur noch zur Hälfte, der Fels von oben ragt etwas in den Pfad und links geht’s steil abwärts.
Aber es sind nur zwei, drei Schritte, mehr nicht.
Schnell sind wir auf dem nächsten Aussichtsplateau. Vor uns ragt der „kleine Finger Gottes“ empor, unter uns liegt die Küste von Los Cristianos bis Adeje und eine phantastische Felswand befindet sich rechts von uns.
Da wir heute nur einen kleinen „Spaziergang“ machen wollten, kehren wir von hier aus um. Der Hinweg ist also auch der Rückweg.
Wir sind auch schon von hier aus bis nach Adeje gegangen.
Bei dieser Strecke gibt es aber gleich mehrere Haken:
– es kommt ein sehr kritisches Stück, die Wasserleitung ist fast ganz weggebrochen und der Fels ragt heftig in die verbleibende „Furt“
– der Weg nach Adeje ist teilweise so gut wie nicht gekennzeichnet. Das heißt also, man muß sich seinen Weg suchen.
– zudem ist es kompliziert mit den Wagen. Zeitaufwändig wenn man Autos nach Adeje setzt (beim Friedhof) und mit den anderen nach Ifonche fährt, diese müssen dann ja auch wieder geholt werden
– … es sei denn, man hat einen lieben Mitmenschen, der nicht wandert und der fährt.
Jedoch, unserer Meinung nach, lohnt der Aufwand des Abstiegs nach Adeje nicht.
Interessant zu wissen: Das Bergmassiv von Adeje gehört zusammen mit den beiden Gebirgen von Anaga und Teno zu den ältesten geologischen Formationen von Teneriffa. Fachleute erklären, dass der hier beschrieben Wanderweg mit seinem natürlichen und landschaftlichen Wert dem des Barranco del Infierno kaum nachsteht.
Restaurant: Restaurante Dornejo – Spezialität Kaninchen und unserer Meinung nach das beste Escaldón (Gofio) der Insel.
Geöffnet ab 13:00 Uhr, Donnerstags geschlossen, Tel. 922 72 5000
Anfahrt: Von der TF1 kommend und den Hinweisen „Teide“ folgend auf der TF28 bis La Camella dort beim ersten Kreisverkehr Richtung Arona/Teide (TF51). Kurz vor Escalona biegt man links Richtung Ifonche ab. Entweder beim Restaurant Dornejo parken oder kurz dahinter.
Montaña Guaza
Mesa de Guaza
Ein Kleinod vor der Haustüre, wenn man im Süden von Teneriffa wohnt.
Dieser Raum wurde durch die Gesetze von 1987, 1994 als schützenswerter Naturraum deklariert. Das sagt wohl alles.
Zudem wurde er durch das Gesetz von 1990 als „Área de Sensibilidad Ecológica“ definiert. Das bedeutet, dass diese Zone durch ihren Eigenwert im Hinblick auf Natur, Kultur, Landschaft und ihr ökologisches Gleichgewicht besonders schützenswert ist.
Aber solche Deklarationen reichen nicht, um sich vorzustellen, welch schöner „Steingarten“ – mit Flechten überzogenen Steinen, Leuchterblumen, Strandflieder und und und – sich hier oben auf der Mesa , dem Tisch, befindet.
Wander-Wegstrecke: Rundweg, sehr variabel von 1 ½ Stunden bis ???
Wir beginnen unsere Wanderung am „Parque Tropical III“. Folgen ein kurzes Stück dem von Palmen gesäumten Bürgersteig, bis zum Hinweis, dass wir ab hier geschützten Raum betreten. „Espacio natural protegido“. Hier biegen wir rechts auf den gut sichtbaren, staubigen Pfad ab. Sofort geht es steil bergauf und wir gelangen an einen mit Steinmännchen verzierten Holzpfahl. Hier gehen wir rechts weiter sanft ansteigend in -Serpentinen – bergauf, lassen den rechts abzweigenden Pfad außer acht – hier kommen wir später zurück – und kommen an einem „Marterl“ (ein Gedenkkreuz für einen hier Verunglückten) vorbei. Ca. 30 Minuten gehen wir auf dem nicht zu verfehlenden Weg bergauf, umhüllt vom Duft oder lieber gesagt vom Geruch (schlecht gelüfteter Ziegenstall) eines kleinen, gelb-blühenden Strauches Gymnocarpos decander (Mato de costa – Nacktfrucht), begleitet von Margaritenbüschen und Tabaibas.
Oben angekommen erwartet uns ein großer Berg aufgeschlichteter Steine. Von hier aus hat man einmal einen schönen Blick auf Los Cristianos, den Hafen, Playa de las Americas und auf den Conde.
Und zum anderen hat man nun die freie Wahl wie man die Wanderung fortsetzt. Viele Wege durchziehen diese sanft zum Meer hin abfallende Ebene, „Mesa“ (Tisch) genannt. Wenn man – wie wir – den Rundweg gehen will, braucht man sich nur als grobe Marschrichtung merken: Hangabwärts, leicht rechts halten.
Nicht zu empfehlen: Aufstieg zum mit Sendemasten verunzierten Gipfel. Lohnt wirklich nicht!
Man kann sich links halten und bis zu einer ehemaligen Tomaten-Finca gehen, die bis in die sechziger Jahre noch bewirtschaftet wurde und von dort hangabwärts wandern.
Wir gehen vom Steinberg rechts bergab bis zum nächsten großen Steinhaufen, der von zwei kleinen begleitet ist, und halten uns hier links.
Am Abhang zur Steilküste legen wir eine Pause ein und beobachten den Flug der Möwen, das Ablegen der Fähre und genießen den schönen Blick.
Nur die diversen Käfige, in denen Fische gezüchtet werden, stören das Bild.
Von hier gehen wir – mit Blickrichtung zum Meer – rechts, nun stets an der Steilküste entlang. Nur für Schwindelfreie! Zeitweise geht es direkt neben dem Pfad ganz schön steil bergab und vor einiger Zeit ist wohl auch ein Steinschlag niedergegangen. Wir nehmen uns aber auch die Zeit, wunderschöne Kleinodien – wie diese hübschen Anagalis arvensis – (Acker Gauchheil) am Wegesrand zu betrachten. Unterwegs kommen wir noch an den Abraumresten der Steingewinnung vorbei.
Der Chasna-Stein wurde hier abgebaut. Er wurde als Fassade für viele Bauten, bevorzugt religiöse, jedoch auch Herrschaftsbauten verwendet. Der Beginn des Abbaus führt bis ins 17. Jahrhundert zurück. Der intensivste Steinabbruch fand jedoch im 19. Jahrhundert statt. In dieser Zeit wurden die Steine sogar auf andere Inseln oder bis nach Amerika exportiert. Der Hafen von Los Cristianos war ja nah.
Wir kommen fast in Höhe des „Marterls“ wieder auf den Hinweg, der nun für das kurze Stück auch unser Rückweg ist.
Besonderheit:
Vor zwei Jahren machte ich hier eine vom Ayuntamiento von Arona durchgeführte Wanderung mit. Wanderführerin war eine Biologin und sie klärte uns über die Einzigartigkeit dieses Gebietes auf.
Vor mehreren hunderttausend Jahren ist der Lavastrom des Vulkans Guaza auf das Meer gestoßen und die Montaña Guaza ist ein einmaliges, kieselsäurereiches Vulkangebäude.
Dass hier oben das Hirtenwesen und der Tomatenanbau praktiziert wurden, gehört der Vergangenheit an.
Wahrscheinlich wird auch die Nutznießung aus verschiedenen Pflanzen nicht mehr wahrgenommen. So hat man früher aus der Balsam-Wolfsmilch, der Euphorbia balsamífera, Kaugummi und Klebemittel hergestellt und es diente zur Heilung von Frostbeulen und wurde zum Absetzen der Zicklein verwandt.
Die vielen, wunderschönen, farbenprächtigen Flechten fallen nicht nur zur Erbauung ins Auge. Früher hatte die dunkelbraune Orseilleflechte (Orchilla-Roccella canariensis) als Färbemittel eine wirtschaftliche Bedeutung.
Die Biologin berichtete uns auch, dass hier oben noch ein Refugium für Fledermäuse ist, welches jedoch durch die Bebauung in Palm Mar und damit viel Licht, gefährdet ist.
Noch eine Besonderheit gibt es hier oben: Außer in El Hierro existieren hier noch die großen Eidechsen. Aber auch sie sind leider durch die vielen streunenden Katzen bedroht.
Die Steilküste bildet für die Weißkopfmöwe und den Gelbschnabel-Sturmtaucher den Nistplatz.
Die Universität von La Laguna beobachtet hier an der Steilküste das Geschehen und sieht mit Unmut, dass durch die Fischkäfige auch noch „freie“ Fische angelockt werden und sogar Delphine, die sich dann von dem ausströmenden Futter ernähren, was absolut nicht artgerecht ist.
Anfahrt:
In Los Cristianos fahren wir am Grand-Hotel Arona vorbei bis zum Parque Tropical III, Calle Marea, hier gibt es ausreichend Parkplatz.