Archiv für die Kategorie „Anaga-Gebirge“

Tegueste – Bajamar

Zehnjähriges Jubiläum

Genau vor 10 Jahren – am 16. Januar 2007 – habe ich den ersten Wanderbericht  „La cruz de la montaña de Tamaimo” geschrieben.
Inzwischen sind es – wenn ich mich nicht verzählt habe – 230 Beiträge mit dem heutigen.

Wie es dazu kam?

In einem Skiurlaub habe ich mich bei unserem Sohn Michael beklagt, dass zwar das Wandergebiet auf Teneriffa phantastisch ist, ich jedoch Probleme habe mit den mir zur Verfügung stehenden Wanderbeschreibungen zurecht zu kommen, oft finde ich schon den Einstieg nicht.

Da meinte er lakonisch: „Dann mach‘ es doch besser“.

Damit war die Idee geboren und ist inzwischen zu einem festen Bestandteil und einem Familienhobby geworden:

Ich schreibe den Bericht, früher, als mein lieber Mann noch mitwandern konnte, hat er fotografiert und dann den Beitrag ins Netz gestellt.
Nun fotografiere ich auch, Manfred bereitet es für’s Internet auf und sollte es mal Probleme geben, hilft unser Sohn.

Tegueste – Bajamar

Elisabeth hatte mal wieder Lust in die Gegend von Bajamar zu fahren und da ja auch immer zumindest eine kleine Wanderung dabei sein soll, habe ich mit dem Wanderprogramm komoot eine Tour von Tegueste nach Bajamar geplant.

Es handelt sich um ein Teilstück einer langen Wanderung vom Cruz del Carmen bis Bajamar.

Wir bewegen uns auf den Teilabschnitten: PR TF 12,1 und PR TF 12,2.

Wanderwegstrecke: 2:35 h für rund 7 km ohne Apfelpause

In einer guten Stunde ist Elisabeth vom Süden aus nach Tegueste gefahren. In der Gegend von Santa Cruz regnete es und dicke, schwarze Wolken hängen am Himmel.
Wir überlegen uns schon Alternativen statt wandern.

Kurz nach La Laguna sehen wir über dem Horizont strahlend blauen Himmel. Die Stimmung steigt.

Wir parken am Kirchplatz in Tegueste und mein lieber Mann übernimmt die Taxidienste, um uns in Bajamaar beim Meeresschwimmbecken dem „Piscina“ zu erwarten.

Wie üblich – ein Besuch im neben der Kirche befindlichen Infobüro. Die beiden Damen erklären uns mit viel Engagement den Wanderweg, weisen auf Sehenswürdigkeiten hin und meinen 3 Stunden müssten wir für die Strecke rechnen.

Also los:

Tegueste ist ein Ort mit großer folkloristische Tradition. Der Ort wurde nach dem Sohn des Guanchen-Königs Tinerfe benannt und wir starten unsere Wanderung in der Calle Frederico Fajardo. Am Ende der Straße rechts und wir sehen schon das sehenswerte Haus, auf das die Damen im Infobüro aufmerksam gemacht haben.
Wir biegen bei der nächsten Gelegenheit wieder links ab, passieren ein liebevoll gestaltetes Häuschen „La Casita“, gehen durch die Calle Barranco Malena und den Barranco runter und rauf, um dann sofort links in die  Calle El Sardán abzubiegen. Gleich darauf gelangen wir an einen Hinweis, nach Bajamar 5,50 km, und linker Hand schauen wir schon auf Tegueste, die Berge und das Meer. Staunen, in welch‘ kurzer Zeit wir bis hierher gelangt sind.
Nach nur 15 Minuten Gehzeit haben wir die letzten Häuser von Tegueste passiert und nun beginnt fast unmittelbar nach dem Aspalt ein alpiner Aufstieg.
Wir stellen fest: es wird Frühling, der blaublühende Bonnets-Natternkopf, der weißblühende Riesengroße Natternkopf, Gänsedisteln in Fülle, (im Tenogebirge sind sie noch nicht so weit), Affodills, nickender Sauerklee, auf den Aeonien glänzen noch die Regentropfen, und und und … säumen den Pfad. Schön!

Wir staunen: Uralte Olivenbäume (?) wachsen hier

Der Duft von Wermut umweht uns, Vögel zwitschern.
Schon nach einer guten halben Stunde Gehzeit haben wir den Kamm erreicht und wir sagen nur: OH!
Gelbe Flächen übersät mit dem nickenden Sauerklee, dazwischen die großen Gänsedisteln und in Verlängerung: das Meer und noch ein paar Schritte weitersehen wir auf Bajamar.

Ab dem Kamm wird es „batzig“ wie der Bayer sagen würde, schlammig, glitschig. Der schmale Erdweg ist durchnässt und unsere Schuhe werden zu Klumpen. Es ist gefährlich, da wir kein wirksames Profil mehr haben und rutschen.
ABER: Es ist schön! Die grünen, faltigen Hänge des Anagebirges, des ältesten, geologischen Teils der Insel, zum Teil durchzogen mit den „Mauern“, Farne, Aeonien, Kanaren-Glockenblumen in großer Ansammlung, ein Bächlein plätschert.

Die Wegeführung ist gut. Der schmale Pfad geht in großen Kehren stets bis zum Ende des Barrancos, der An- bzw. Abstieg ist gut zu gehen.
Und: Wir sind so glücklich: Wir gehen im Sonnenschein!
Ein paar Wanderer sind unterwegs. Alle machen die Strecke Tegueste Bajamar oder umgekehrt.
Um 12: 55 Uhr erreichen wir bereits die erste Finca von Bajamar.

Von hier aus gehen wir noch 20 Minuten bis zum Treffpunkt am Meer.
Sehen so ein bisschen von Bajarmar, der ältesten Touristensiedlung von Teneriffa, die wohl fest in deutscher Hand ist.
Da hier im Norden die Küste fast immer brandungsumtost ist, ist daher das Baden im Meer nicht angebracht. Hier in Bajamar gibt es ein schönes Naturschwimmbecken, gesäumt von Restaurants.

Mein lieber Mann hatte ja genügend Zeit sich umzusehen und hat uns das Restaurant Cofradia de Bajamar empfohlen.
Wir waren alle Drei sehr zufrieden. Ein großer, köstlich zubereiteter frischer Fisch (Abadejo) mit viel Knoblauch.

Fazit:
Der Norden ist halt einfach schön, er hat schon was! Die Tour ist nicht zu anstrengend und trotzdem oder gerade deswegen geht einem das Herz auf.

Da wir schon mal im Norden sind fahren wir – statt Autobahn – die Küste ab und sind hin und weg. Am Ausgangspunkt zurück, haben wir die Insel umrundet und Elisabeth fuhr die ganze Strecke meisterlich.
Zwar haben wir es von Zeit zu Zeit schon mal gemacht, aber es begeistert halt immer wieder.

Besonderheit:
(habe ich zwar schon mal beschrieben)
Mauern
Beeindruckende „Mauern“ zieren immer wieder die Landschaft.
Diese differenzierten Gesteinsadern nennt man Lagergänge. Sie bilden sich während der Vulkantätigkeit durch die Ansammlung der Lava in unterirdischen Rissen. Da sie nicht an die Oberfläche gelangt, erkaltet die Lava langsamer und folglich erhält das daraus entstehende Gestein ein eigenartiges Aussehen und ist viel härter als das umgebende Gestein. Später kommt der Lagergang durch die Verwitterung ans Licht und schließlich bilden sich auf der Oberfläche Mauern. (Beschreibung der Tour PR-TF 65)

Cabezo de Tejo – Chamorga (Pijaral)

Diese Woche falle ich leider für das Wandern und einen detaillierten Bericht aus.
Aber – Gott sei Dank – Elisabeth ist so lieb und wandert mit unserem Sohn Michael, der nur für 1 Woche hier auf der Insel ist. Diese Wanderung ist meine Lieblingswanderung, die ich ihm unbedingt gönnen wollte.

Der Einstieg zur Wanderung ist – wie gehabt – an der Straße nach Chamorga (TF123) bei km 4,7.


Die Beschreibungen der diversen Wanderungen, ob sie nun den Titel tragen: El Bailadera – Chamorga oder Straße nach Chamorga oder nach Benijo – es handelt sich immer um ein und dieselbe, die eben als Hauptattraktion den Mirador Cabezo de Tejo hat: Blick gleichzeitig – wenn das Wetter mitspielt – auf den Teide und die Küste. Diese Konstellation kenne ich sonst von keiner Stelle aus.

Wir waren ja erst vor 4 Wochen hier und nun hängt schon wieder ein neues Schild dort, in dem eine Strafe bis 601 Euro angekündigt wird, wenn man ohne Erlaubnis in dem Gebiet Pijaral wandert.

Als Begründung heißt es:

El Pijaral ist ein integrales Naturreservat, in dem zahlreiche Tier- und Pflanzenarten heimisch sind. Viele von ihnen sind weltweit einzigartig. Es handelt sich um ein hochempfindliches Stück Natur. Um es nicht zu beschädigen, dedarf es der Kontrolle und der Regelung des Besucherstroms.

Ich habe  die Erlaubnis für die Wanderung für den 1. Februar über die Internetadresse https://sede.tenerife.es  Ruck-Zuck erhalten.
Erlaubt sind nur noch täglich 45 Personen und die Erlaubnis kann man maximal 90 Tage vorher für maximal 5 Personen beantragen.
Donnerstag ist ja normalerweise unser Wandertag, da aber dieser Donnerstag der 2. Februar Feiertag auf den Kanaren ist –  „Fiesta de la Candelaria“ – waren für diesen Termin schon keine Plätze mehr frei.

Durch meine diversen Recherchen weiß ich nun, dass die korrekte Bezeichnung des Startpunktes für diese Wanderung „Ensillada“ heißt. Sie führt durch das Gebiet El Pijaral.

Auch wird einem bei der Anmeldung sofort ein Rundweg ausgewiesen, so dass man nicht auf einen lieben Taxifahrer angewiesen ist, sondern am Ausgangspunkt “Ensillada” wieder zurückkommt.
Mein Suchen bei Google ergab folgenden Hinweis:

Die Píjara ist der größte Farn in den Kanarischen Inseln, die großen Wedel (Blätter) dieser Art können bis zu zwei Meter lang werden  und  er kann auch weitgehend das Unterholz  von Monteverde überziehen. Das Rhizom ist dick und die zahlreichen Wurzeln sind mit dem Boden verbunden.  Der Blattstiel  ist stark, schwarz-braun und in der Regel mit großen roten Schuppen bedeckt.

Die Feuchtigkeit der Lorbeerwälder auf Teneriffa bietet dem „Wurzelnden Kettenfarn“ (Woodwardia radicans) ideale Lebensbedingungen. Wie ein grüner Teppich liegt diese Farnart zwischen den Bäumen im Landschaftspark Anaga im Nordosten Teneriffas. Seine riesigen Wedel, die bis zu zwei Meter lang werden können, bedecken den ganzen Boden und lassen die Lorbeerwälder, die auf diversen Routen und Wanderwegen erkundet werden können, wie Urwälder aussehen.
Elisabeth und Michael haben die Tour in sagenhafter Zeit – ohne Apfelpause, da das Wetter nicht dazu einlud – in 1 Stunde 40 Minuten absolviert, so dass Manfreds und meine Wartezeit im Auto in Chamorga –  das kleine Restaurant ist geschlossen – sehr kurz war.

Fazit:
Auch wenn die Anfahrt vom Süden mit 1 ½ Stunden schon sehr lang und teilweise stressig ist, so hat das Anagagebirge einfach seinen besonderen Reiz, so dass wir halt doch immer wieder gerne dort hin fahren.

Übrigens:
Am kleinen Parkplatz zum Wandereinstieg war ein Ehepaar das erst durch die Tafeln auf die erforderliche Genehmigung informiert wurde und sich nicht ohne Genehmigung zu gehen traute. Sie suchten nach einer Alternative.

Wir haben dann später in Cruz del Carmen im Infobüro nachgefragt, ob es noch andere Routen im Anagagebirge gibt, die nur mit Erlaubnisschein begehbar sind. Das wurde verneint. Es ist zwar noch ein Bereich so geschützt, aber dort gibt es keine Wandermöglichkeit.

Impressionen

 Fotos: Elisabeth und Michael

 

Straße nach Chamorga – Mirador Cabezo del Tejo – Benijo

Achtung! Achtung!

Bei der nachträglichen Recherche zu der heutigen Wanderung, ob das „Heiligtum der Guanchen“, der Roque de Anambro, noch einen anderen ursprünglichen Namen hat, stieß ich auf die Information, dass offensichtlich seit einiger Zeit für diese Wanderung zum Aussichtspunkt Cabezo del Tejo, im Gebiet El Pijaral eine Erlaubnis angefordert werden muss, bei Missachtung droht eine heftige Strafe von bis zu 601 €.

Da macht das für uns neue Schild Sinn, denn wir stutzten bei dem Satz:
Es handelt sich um ein hoch empfindliches Stück Natur. Um es nicht zu schädigen, bedarf es der Kontrolle  und Regelung des Besucherstroms.“

Erlaubt sind täglich nur noch 45 Besucher und beantragen kann man die kostenlose Erlaubnis maximal 90 Tage vorher für bis zu 5 Personen unter  https://sede.tenerife.es/.

Wer sich selbst überzeugen will, kann dies unter https://3enruta.com/ruta-pijaral-ensillada-cabezo-del-tejo/
nachlesen.

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Unsere Mitwanderinnen, Janni  und Michaela, kennen das Anagagebirge noch nicht.
Was bietet sich da an? – Unsere Vorzeigetour!
Die muss jeder Besucher der mit uns wandert kennenlernen.

ABER: Elisabeth und ich wollen auch immer noch etwas Neues kennenlernen und so kombinieren wir diesmal zwei wunderschöne Touren:
Benijo – El Draguillo – Benijo und Straße nach Chamorga – Mirador de Cabezo del Tejo – Chamorga.

Wanderwegstrecke: ca. 5,5 km, 2 3/4 Stunden Gehzeit – 12 m Aufstieg + 780 m Abstieg – ohne allzu lange Pausen, nicht einmal die obligatorische Apfelpause


Diesmal jedoch ein bisschen Hürdenlauf, über und unter vom Sturm abgeknickte oder entwurzelte Bäume.
Vorab:
Die Tour kann man nur gehen wenn man einen netten Mitmenschen hat – wie wir ihn in meinem lieben Mann haben – Taxi IrmEli.

Wettervorhersage war gut, 19 Grad, nachmittags bewölkt.
Also bessere Voraussetzungen als bei der Taborno-Tour.

Elisabeth fährt uns in 1 Stunde 30 Minuten vom Süden bis zum Ausgangspunkt: TF 123 Kilometer 4,8. Heftiger Wind empfängt uns, wir machen uns startklar und Manfred übernimmt das Steuer, um den Wagen nach Benijo runter zu fahren.
Hoppla: Eine Infotafel in 4 Sprachen gibt es, neu für uns.

„El Pijaral ist ein Integrales Naturreservat, in dem zahlreiche Tier- und Pflanzenarten heimisch sind. Viele von ihnen sind weltweit einzigartig. Es handelt sich um ein hoch empfindliches Stück Natur. Um es nicht zu schädigen, bedarf es der Kontrolle  und Regelung des Besucherstroms.“

Die Strecke bis zum Mirador Cabezo del Tejo kennen wir sehr, sehr gut. Begeistert aber immer wieder durch seine Flora: Farne, Erika- und Lorbeerbäume, Storchschnabel, bemoosten Baumstämmen, mit Flechten überzogenen Äste.

50 Minuten sind wir gegangen als das Felsmassiv, das Heiligtum der Guanchen, Roque de Anambro, auftaucht. Ein Fotostopp muss natürlich eingelegt werden, denn man hat zudem von hier einen wunderbaren Blick zur Küste und – wenn auch heute etwas wolkenverhangen – auf den verschneiten Teide.

10 Minuten später sind wir am Mirador Cabezo del Tejo  Die sonst übliche Apfelpause verkneifen wir uns wegen des heftigen Sturms. Bewundern aber den von mir so geliebten Ausblick:
Teide und Küste auf einen Blick! Grandios!

Nun geht es erst ein gutes Stück bergab Richtung Chamorga. Unsere Trulla vom Planungsprogramm „komoot“ weist uns dann an: scharf links und nun ist das kommende Stück bis zum Mirador de Draguillo auch für Elisabeth und mich Neuland.
Auffallender Unterschied zur bisherigen Strecke sind die großmächtigen Gesteinsbrocken die nun den Weg „zieren“.

Was wir auch noch nie vorher gesehen haben: Das Guanchen Heiligtum von der „Rückseite“.

Dieses Hinweisschild erreichen wir nach 1 Stunde 40 Minuten vom Ausgangspunkt.


„ 1,7 km Chamorga – 1,0 km El Draguillo – 2,5 km Benijo, “

Kurze Überlegung:

den etwas weiteren Weg runter über den Weiler El Draguillo und am Meer entlang nach Benijo –  lt. komoot- Planung ca. ½ Stunde länger – oder weiter auf Gebirgspfaden nach Benijo.
Wir entscheiden uns für die kürzere aber anspruchsvollere Variante und bereuen es nicht, denn die Ausblicke – auf’s Meer mit seinen kleinen Felsinselchen und den Weiler El Draguillo bis zum Leuchtturm von  Punta de Hidalgo –  sind begeisternd und die Aeonien, Leuchterblumen, gelbblühende Telinen und andere Raritäten finden wir einfach toll. Zudem werden wir von Wermutduft umweht.  Die Hänge sind grün, grün ….

13:45 Uhr sind wir am Restaurant Fronton, wo wir von meinem lieben Mann erwartet werden.

Die letzten Minuten hat uns dann doch noch der nicht geplante und vorhergesagte Regen erwischt.

Fazit:
Eine Tour die immer wieder fasziniert, die man nicht leid wird, zu gehen. So gewiss wie das Amen in der Kirche ist, dass unser nächster Besuch, vermutlich unser Sohn Michael, „dran glauben“ muss. Unsere Tochter Ursula kennt sie schon.

Außerdem kann man dann auch die Variante über den Weiler El Draguillo gehen.
Wie auch immer: Ob Chamorga oder Benijo auf diesem oder jenem Weg, oder noch eine neue Variante: wenn man keinen lieben Taxifahrer hat, bleibt nur ein Rundweg vom Ausgangspunkt zum Mirador Cabezo del Tejo und wieder zurück zum Ausgangspunkt. Jede Route ist die weite Anfahrt wert.

Cruz del Carmen – Taborno

Eine neue Wanderung auf unserer Favoritenliste, und das ganz oben!

Zwar waren die Wetterbedingungen – trotz guter Vorhersage – tatsächlich dann alles andere als gut. Dicke Passatwolken, leichter Regen, sich schüttelnde Lorbeer- und Erikabäume !
Das Gehen daher auf rutschigem Gestein, nassen Blättern, glattem Lehm alles andere als einfach; und trotztdem: Die Wanderung ist märchenhaft im Lorbeerwald, im Feenwald, im Zauberwald. Eine ganz andere Atmosphäre als im Sonnenschein. Was uns sicher nicht hindern wird, sie – hoffentlich – mal im Sonnenschein zu gehen.

Die GPX-Daten

Wanderwegstrecke: Wir waren – durch die Bodenverhältnisse verlangsamt – ohne Apfelpause 3 Stunden unterwegs. 180 m im Aufstieg und 490 m im Abstieg.
Laut komoot-Wanderprogramm-Planung sollten es für die 6 km gerade mal 2 Stunden sein.

Daher war angedacht, diese Strecke von Cruz del Carmen über Carbonera bis Taborno sozusagen als lange Anlaufstrecke für die Umrundung des Roque de Taborno, des Matterhorns von Teneriffa, zu betrachten.
Jedoch: Bei diesen Bedingungen siegte die Vernunft: Im Örtchen Taborno war heute Schluss für uns.
Alles Weitere wäre Leichtsinn gewesen, zu gefährlich bei den nassen Felsen.

Wir starteten in Cruz del Carmen, gingen rechts vom Restaurant auf den Wanderweg der nach Punta de Hidalgo führt.
Die erste Teilstrecke war Elisabeth und mir von unserer Tour nach Punta de Hidalgo bekannt, für Margret war es Neuland. Ihr zu liebe haben wir den Start bewusst von hier aus geplant, da wir noch in Erinnerung hatten, dass man bis Carbonera durch den typischen Lorbeerwald wandert.
Die weitere Strecke war uns nicht bekannt.
Der Weg ist gekennzeichnet mit weiß-gelber Markierung und führt nach 50 Minuten auf die TF 145.
Hier gab es eine Unsicherheit, rechts? links?  Bei beiden Varianten moserte meine „Trulla“, Sprecherin von komoot.
Der Wanderweg führt tatsächlich direkt gegenüber von der Stelle, auf der wir auf die TF 145 auskamen steil aufwärts, ganz schmal, ganz versteckt weiter. Das ist aber auch die einzige Stelle bei der es aufzupassen heißt, alles andere lief ganz glatt.

Nun ging es steil auf rutschigem Blätterboden aufwärts. Wir gerieten ins Schwitzen trotz der Wetterbedingungen.
Aber, es focht uns alles nicht an, wir waren von den verwunschenen mit Moos bewachsenen Lorbeerbäumen, den mit Flechten behangenen Erikabäumen und -Sträuchern, den mit Pilzen besiedelten Baumstämmen, den wie Perlen an den Zweigen hängenden Regentropfen, den vielen verschiedenen Farnen von ganz klein bis zu so großen Exemplaren, wie wir sie noch nie angetroffen haben und die ganze Hänge überzogen, den hin und wieder gewährten Ausblicken so angetan, dass alles andere keine Rolle spielte.

Zwischen Zweigen hindurch ein Blick auf das „Matterhorn“, auf das Örtchen Carbonera, Richtung Afur und das Meer mit seinen kleinen Felsgruppen.

In Taborno werden wir von meinem lieben Mann und Werner erwartet, die für uns Taxi spielen.
Für die Rückfahrt übernimmt Elisabeth das Steuer und führt uns in La Laguna in ein wunderbares italienisches Restaurant. Es gibt selbstgemachte Nudeln mit Steinpilzen. Hmmm

Fazit:
Die Erwartung für diese Tour war nicht hochgeschraubt, sie sollte lediglich für Elisabeth und mich mal wieder etwas Neues bieten, da wir die Umrundung des Roque de Taborno schon häufig gemacht haben.
ABER: Es war eine herrliche Wanderung durch den wunderschönen, reizvollen, abwechslungsreichen Lorbeer-und Erikawald mit all‘ seinen Facetten wie wir sie in dieser Länge noch nicht gemacht haben.

 

Impressionen

Fotos: Elisabeth – Margret – Irmgard

El Bailadero – Chamorga

Mit Freunden, die diese Tour nicht kennen, gehen wir die Strecke immer wieder gerne. Eine Freundin meinte heute, dies sei mit die schönste Wanderung, die sie je gemacht hat.

Eine Beschreibung erübrigt sich, wenn man zum Beispiel hier nachschaut.