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Chimiche – San Miguel de Tajao

Tajo war heute als Ziel unserer Wanderung vorgegeben wegen seiner excellenten Fischrestaurants .
Also wo können wir vor dem Essen wandern?
An der Küste entlang von Porís de Abona oder Abades?

Nein, schon zu oft gegangen.
Bleibt: in die Höhe.
Elisabeth, Michaela und ich durchforsten die Landkarte und es bietet sich die Wanderung durch das „malpaís“, das schlechte Land (Ödland) an.

Ich würde es Steinwüste nennen, die Heimat des Cantos blancos, ein besonderes Vulkangestein, das zum Haus- und Terrassenbau und sogar Möbelbau Verwendung findet.

Wanderwegstrecke: 10,1 km, reine Gehzeit 2 ½ Stunden laut GPS, unterwegs sind wir 3 Stunden – ohne Apfelpause – 40 m rauf und 390 m runter

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Wir fahren von der Autobahn TF 1 bei der Ausfahrt „Chimiche – Rió“ ab und fahren hoch bis zum Ortseingang von Chimiche. Da gibt es auf der linken Seite der Calle El LLano  einen Parkstreifen.
Nur ein paar Schritte zurück und rechts ab beim Hinweis „Lugar Llano Blanco“.
Der erste Wanderabschnitt ist nicht berauschend, erst noch intakte Gewächshäuser aber dann mehren sich die zerfetzte Planen der ehemaligen Gewächshäuser und verschandeln die Landschaft.
Die den Wanderweg säumenden Eletromasten machen die Ansicht auch nicht besser.

Man wandert durch Wüstenlandschaft. Tabaibas dulces und amargas –  süße und bittere Wolfsmilchgewächse – „bevölkern“ die Landschaft.
An einer Stelle entdecken wir die Leuchterblume, eine Besonderheit.

Aber: Wir sind ja positiv eingestellt, man kann auch dieser Gegend etwas abgewinnen, wenn man nur genau hinschaut.

Die bizarren Felsformationen mehren sich und wir finden sie beeindruckend, imposant, interessant.
Sie gleichen zum Teil zu Stein gewordenen Wellen, vielleicht einem gut aufgegangen Gugelhupf? Dicke Schinken? Man muss nur seiner Phantasie freien Lauf lassen.


Zudem stellen wir fest, diese Tour ist auch dazu geeignet, dass wir die anderen Wanderungen um so mehr ob ihres landschaftlichen Reizes zu schätzen wissen.

Im Blick haben wir lange Zeit den Hafen von Granadilla und linker Hand Windmühlen.

An einem Abzweig bestaunen wir eine „Wiederaufforstung“ in Form von Pflänzchen in aufgeschnittenen Plastik-Wasserbehältern. Hoffentlich gehen sie an.

Ich möchte die Tour nicht im Detail beschreiben, da ich sie nicht zum Nachwandern empfehle, auch noch aus einem ganz speziellen Grund:
Die Geruchsbelästigung bei den heutigen Windverhältnissen von der in der Nähe stehenden Müllverwertungsanlage von P.I.E.R.S. (Plan Insular de Residios de Tenerife) und einem Ziegenstall ist streckenweise heftig. Das muss man nicht haben.

Als wir unter der Autobahn durch sind überfällt uns regelrechter Gestank.
Was sind wir froh als wir das Örtchen El Río und somit das Meer erreichen.
Von nun an wandern wir auf bekannten Pfaden.

Wir amüsieren uns über die Kirchenglocke im Baum. So etwas haben wir p1240746bisher nur noch oben in Las Vegas gesehen.
p1240749Wir bewundern  wie schön hier die Promenade mit Holzbohlen gestaltet ist, das war bei unserer Küstenwanderung von Candelaria bis Playa de Santiago noch nicht so.

La Caleta ist das nächste Örtchen. Badebuchten und wuchtige Massive reihen sich aneinander.

Schnell sind wir in Las Arenas.

Alle drei Orte sind menschenleer, wie verwaist und leider sehen wir eine ganze Reihe vergammelter, unbewohnter Häuser.

Und schon taucht San Miguel de Tajao mit seinen wuchtigen Vulkanformationen und dem Hafen auf.

Fast zeitgleich kommen wir in Tajao mit meinem lieben Mann und Elisabeths Besuch – diesmal Nichtwanderer –  an.

Fazit:
Wir sind gewandert, unsere Füße mussten sich bewähren, da die Wegstrecke sehr schlecht zu gehen ist durch das Vulkangestein und  die dicken Steine womit der Weg gespickt war.
Es gab auch interessante Abschnitte aber gehen werden wir diese Tour nie mehr.

Huevos del Teide (Teide-Eier) – Montaña Blanca (2750 m) Rundtour

Bei dem  Wanderprogramm „komoot“  fand ich die Tourempfehlung:
„Teide Montana Blanca – Teide „Field of Eggs“ …
2.12. Std. – 8,86 km

Da stand für Elisabeth und mich fest: Die Tour gehen wir.
Elisabeths Neffen, Matthias und Daniel,  waren ebenfalls damit einverstanden. Das Feld der „Teide-Eier“ haben wir zwar noch in guter Erinnerung von unserer Teidebesteigung  (3718 m) am 28.10.2010 aber auf der Montaña Blanca waren wir noch nie und Rundtouren gefallen uns sowieso.

Vorweg: Nein! Nein! Nein! Nie, nie mehr wieder werden wir die Wanderung so gehen wie von „komoot“ empfohlen: so ist sie – wie der Bayer sagen würde: saugefährlich!

Wanderstrecke: reine Gehzeit 2:12 Std. 8,86 km, Höhenprofil: 440 hoch und 410 m runter. Unterwegs waren wir jedoch 3:22 Std.

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Wir sind bereits um 10 Uhr oben an der Aufstiegsstelle zum Teide, kurz vor km 40 der TF 21. Alle Parkmöglichkeiten sind bereits belegt, also ein Stück zurück und Elisabeth findet noch eine Lücke.
Um 10:10 Uhr starten wir auf der autobahnähnlichen Auffahrt auf dem Sendero 7  (Es können bis oben zum Abzweig zum „Refugio Altavista“ autorisierte Autos fahren. Heute war wohl eine Jagdgesellschaft unterwegs, denn wir passierten zahlreiche Autos. )

Elisabeth und ich haben anfangs Probleme mit der Höhe, jedoch nach so einer halben Stunde Gehzeit haben wir uns akklimatisiert.

Bei 10°C  sind wir gestartet, die Sonne brennt und ein azurblauer Himmel strahlt.
Staubig ist die „autopista“ gibt aber wunderbare Ausblicke auf den absolut schneefreien Teide, geziert von einem Fast-Vollmond, auf die Fortalezza und runter bis Orotava, hoch zum Sonnen-Obersavotrium Izaña und auf der anderen Seite  auf den mächtigen Klotz des Guajara frei. Dekorative Wölkchen verschönern noch das Bild. Zudem die vielfarbigen Flächen und Abschnitte, die an Dünen denken lassen.

Nach 40 Minuten erreichen wir den Abzweig zum Sendero 6 zur Montaña de los Tomillos.
Hier haben Elisabeth und ich gleichzeitig den Gedanken, von hier aus könnte eine unserer nächsten Wanderung zur Fortalezza und dann nach El Portillo führen.
Aber nun schrauben wir uns erstmal weiter aufwärts.
Nur wenige Minuten später erreichen wir das erste „Ei“. Bis zu 5 Meter können diese großen, schwarzen Lavakugeln sein, die in lockerem, leichtem Bimsgrus gebettet sind. Obsidianbrocken, die beim letzten Ausbruch des Teide vom Hauptstrom abgerissen wurden und sich während des Abrutschens zu Kugeln geformt haben.

Weiter schrauben wir uns aufwärts und präzise um 11:34 Uhr erreichen wir den Abzweig: rechts hoch zum Refugio Altavista und zum Teide, Spaniens höchsten Berg, links zur Montaña Blanca, immerhin Spaniens 4. höchster Berg.
Der Hinweis zeigt auch den Abstieg zur TF 21 auf: 4,7 km.
Verwirrend: ein weiter Hinweis weist den links abzwiegenden Weg zum „Mirador del Alto de Montaña Blanca mit 0,7 km als Sackgasse auf.
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Der schmale Pfad, links und rechts mit Steinen p1240507eingefasst, führt uns quasi rund um den Kegel des „Weißen Berges“, ein kurzer Abstecher zum „Gipfel-Steinmännchen“ Blick in die Caldera.

Und nun sagt uns nach ca. 20 Minuten Geh-Schau-Fotografierzeit ab dem Abzweig die Sprecherin „Agatha“ von „komoot“: links abbiegen. Machen wir. Ein kurzer, gerölliger Anstieg und dann hieß es:

Von uns an ging’s bergab!  Aber hallo!  Wie!!p1240513

Durch rötliches Lavagestein, zum Teil mit Obsidian durchzogen ging es steilst bergab.
Jeder Tritt will gut abgewogen werden: Hält der Stein oder rutscht er. Wir halten großen Abstand – nicht nur wegen der Kondition der Jugend – sondern aus Sicherheitsgründen.

Löst man einen Stein und der rollt tiefer, nicht lustig. Überhaupt nicht lustig ist der Abstieg, obwohl das Farbspiel der umgebenden Hänge zum Teide hin phantastisch ist und die Büsche der Teide-Scabiose, der Rosalito selvaje, hübsch sind. Darauf können wir nur einen Blick riskieren wenn wir stehen bleiben.

Ich mache es kurz: Es gab Bereiche, da konnten wir nur mit zu Hilfenahme der Hände uns weiter hinunterhangeln, dann gab es Passagen, wir fühlten uns wie auf einem Schneebrett im Winter in den Bergen: auf Geröll glitt man abwärts und konnte nur stoppen, indem man sich auf den Hosenboden fallen ließ.

Immerhin, nach 1:15 Std. erreichten wir Vier wohlbehalten die TF 21. Kurze Trink- und Apfelpause. Elisabeths Neffe versuchte es mit Autostop, da wir knapp 2 km auf der stark befahrenen Straße bis zum geparkten Auto gehen müssen. Er hat kein Glück. So machen sich die zwei jungen Burschen im Eiltempo Richtung Auto auf und Elisabeth und ich kommen nach.
Wir werden von einem Bus fast an die Wand gequetscht –  passieren den überfüllten  Aussichtspunkt „ Tabonal Negro“ von dem man noch viele Skelette der wunderbaren Teide-Tajinaste sehen kann.
Schon 10 Minuten später sammeln  uns Matthias und Daniel auf und wir beglückwünschen uns gegenseitig, dass wir diese gefährliche Tour gut überstanden haben.
Auch die Jugend meinte: Nein, der Abstieg war kein Spaß!

Fazit:
Das Feld der Huevos del Teide ist unbedingt sehenswert. Das ist schon etwas ganz Besonderes.
Dazu kommt eine unvergleichlich wunderbar Rundumsicht.
Jedoch: Auch wenn es nicht so prickelnd ist, den autobahnmäßigen Weg hin- und zurück zu gehen, er ist gefahrlos, bequem.
Man könnte ja eine Abwechslung hineinbringen, indem man beim Abstieg auf den Sendero 6 ausweicht und Richtung Fortalezza und zum Besucherzentrum El Portillo geht, oder etwas tiefer den Abzweig nach El Portillo nimmt. (beschrieben am 21.10.2010 =  Montaña Blanca – El Portillo). Macht aber nur dann Sinn, wenn man mit dem Bus angereist ist.
Aber wirklich niemandem würde ich den von uns gemachten Abstieg empfehlen.
Das muss wirklich nicht sein!

Palm-Mar – Montaña Grande – Leuchtturm Rasca – Palm-Mar

Wenigstens einmal in der Saison gehen wir von Palm-Mar aus zum Leuchtturm Rasca, da dieser Küstenstreifen im Naturschutzgebiet „Malpais de La Rasca“ umwerfend schön ist.

Beschrieben habe ich die Tour am 25. März 2008 aber inzwischen ist der Weg von Palm Mar aus bis zum Leuchtturm verbessert und somit gut zu finden.

Zur Zeit hat Elisabeth zwei Neffen aus Deutschland zu Besuch und wir wollen ihnen etwas mehr bieten als nur die Küste entlang hin und zurück.
Zudem haben Elisabeth und ich bei unserer Tour „camino real del sur“ bei der 6. Etappe vom Aussichtspunkt Centilena in Richtung Aldea Blanca als wir die 20 Vulkankegel unter uns liegen sahen, die von dort oben wie große Maulwurfhügel aussehen, spasseshalber gesagt, man müsste diese Hügel mal alle besteigen.

Also: Heute fangen wir mit dem 1. an, der Montaña Grande.

Wanderwegstrecke: reine Gehzeit  2 Stunden 17 Minuten, 9,46 km, Höhenprofil:150 m rauf und 160 m runter

trackWir parken in Palm Mar wieder in der Nähe des Abwasserturm und gehen p1240395sofort durch Wüstenlandschaft, einen „gepuderten“  Pfad mit Geröll durchsetzt  in Richtung auf den ersten Hügel zu.

Elisabeth hat die Wanderung mit komoot geplant und die Sprecherin Agatha schickt uns dann links, vorbei an vielen noch blatt- und blütenlosen Tabaiba dulce, der Balsam-Wolfsmilchp1240396 großen Ansammlungen der Kanaren-Wolfsmilch und im Blick die Montaña Grande, den Vulkankegel, den wir aber von der uns abgewandten Seite besteigen werden.
Alle diese 20 Kegel bestehen aus dem gleichen Material: Basalt-Pyrolastide = Tuff. Zudem hatten wir einer Infotafel entnommen, dass das Vulkanfeld des Südens der Insel neue Böden schenkte, die heute landwirtschaftlich genutzt werden.
Schwierigkeiten gibt es keine, wir passieren eine große Betonfläche, p1240405scherzhafterweise fragen wir uns, ob es ein Hubschrauberlandeplatz sein soll, dort biegen wir rechts ab, können sehen, dass der Berg wohl lange Zeit abgebaut wurde, sicher noch vor der Zeit, als dies hier als Naturschutzgebiet ausgewiesen worden ist.p1240412

Kurz darauf gelangen wir in eine ehemalige Siedlung, die Landarbeiter beherbergte, ein alter Traktor, ein verrosteter LKW geben davon noch Zeugnis.

p1240410Hier, am Ende der Siedlung bei vielen Rohren, beginnt unser 20minütiger Aufstieg.
Oben angekommen bietet sich uns ein wunderbarer Rundumblick von dem vom Instituto Grafico errichteten Beton-Monument: Beginnend bei Palm-Mar, dahinter sieht man bis Santiago III, hoch zu den Bergen der Caldera, Teide und Sombrero grüßen, Costa de Silencio, Montaña Roja in El Médano, viele Vulkankegel sind in unserem Blick, große Flächen sind mit den bespannten Gewächshäusern bebaut, der Leuchttum Rasca liegt direkt vor uns, das Meer schäumt und die Insel La Gomera ist schemenhaft auszumachen.

Hier oben zeigen die Tabaiba dulce schon die ersten kleinen gelben Blüten und größere und kleiner Felsbrocken sind orangefarbenen Flechten überzogen.

Eine Ansammlung von „Bomben“, Vulkanformationen geben uns einen p1240434Vorgeschmack auf unsere nächste Wanderung zu den „Teide-Eiern“, wenn wir  die Montaña Blanca besteigen werden.

Der Aufstieg ist zugleich der Abstieg und schnell sind wir beim Leuchtturm und nun geht es auf gut bekannten Pfaden an der Küste, den großartigen Felsformationen vorbei zurück zum geparkten Auto in Palm-Mar.

Fazit: Wie immer – besonders auch mit dem Schlenker über die Montaña Grande  – schön, ABER: nicht bei dieser Hitze! 30 Grad, gnadenlos der Sonne ausgesetzt. Lediglich beim Aufstieg gab es einen Hauch von Luftbewegung.

Vielleicht im nächsten Jahr das Ziel Leuchtturm mit der Besteigung eines weiteren Vulkankegels. Schaumamal!

Guía de Isora – Historische Gebäude

Der historische Ortskern von Guía de Isora

Die Hauptgebäude der Ortschaft befinden sich an beiden Straßenseiten der zwei praktisch parallel zueinander verlaufenden Calle de Arriba und, hinter der Kirche, Calle Abajo.
Eine von Ost nach West verlaufende Schlucht teilt den Ortskern in zwei Abschnitte.

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Bis ins 19. Jahrhundert behinderte sie den Ausbau es Ortes in zwei Richtungen enorm.

Auszug aus der Touristinformation:

„Guía de Isora ist das wichtigste Dorf der Gemeinde  und liegt auf einer Höhe von 589 Metern.
Guúa de Isora befindet sich in einer  natürlichen Umgebung von besonderer Schönheit; in der Nähe befindet sich die Montaña de Tejina (unter Naturschutz) und im Norden befindet sich de Pico Viejo, (vor allem im Winter  von einer überraschenden Schönheit)  und im Süden die Küste von Isora.
 
Die hauptsächliche Anziehungskraft dieser Gemeinde  ist die  historische Vergangenheit;  im Jahr 2008 wurde der  „Ort von  kulturellem Interesse“ erklärt.
Bei einem  ruhigen Spaziergang durch die Strassen von Guia  kann man die zahlreichen privaten und religiösen Bauten aus dem XIX Jahrhundert bewundern.  Es sind die Beispiele  traditioneller, offizieller, privater und religiöser Architektur , die den wirtschaftlichen Aufschwung  während der ersten Hälfte de XIX Jahrhunderts  widerspiegeln – und  dies dank der Überweisungen der Rückkehrer aus Cuba und Venezuela.“

Vorbildlich sind alle bemerkenswerte Häuser mit ausführlichen Infotafeln  –  in Spanisch, Englisch und Deutsch – gekennzeichnet und beschrieben.

Einige Beispiele (Texte weitgehend übernommen)

Parroquia de Nuestra Senora De La Luz (Pfarrkirche)

Die ersten bekannten historischen Quellen vom Bau der primitiven Kapelle, die von den Herrschaften von Ponte gegründet wurde, gehen auf das Jahr 1536 zurück, als ihr Bau bereits begonnen hatte und sie über nur ein Schiff verfügte, das der Jungfrau von Guía geweiht war. Aus dem Vertrag zwischen dem Steinmetz Durarte Goméz und Fernando Gonzaáles als oberste Autorität der Iglesia de Nuestra Senora de Guía geht hervor …“der vulkanische Boden von Ysora“, „hiermit verpflichte ich mich, diese Kirche auf diesem vulkanischen Boden mit Bögen und Holz zu versehen.“
1702 fällt sie dem Abriss zum Opfer und wird in nur zwei Jahren neu errichtet. Vom 18. bis 19. Jahrhundert überdauert die Kirche mit zwei Schiffen und dem seitlichen Glockenturm. Auf einem Druck von Álvarez Rixo aus dem Jahre 1832 sind sowohl die Kirche als auch die Casa de la Virgen abgebildet. Dieses Gebäude stand einst dort, wo sich heute das Rathaus befindet, die sogenannten Casas Consistoriales. Der Druck zeigt, wie die Pilger aus Garachico hoch zu Ross einziehen, um den Feierlichkeiten zu Ehren der Jungfrau von Guía beizuwohnen, die von den Adelsfamilien aus Villa und Puerto organisiert worden waren.
Während der Sturzflut im Jahr 1879 – von den Dorfbewohnern schlicht als Avenidade Don Andrés bezeichnet – wird die Kirche stark beschädigt. Nach mehreren Versuchen, sie wieder aufzubauen, gelingt dem Pfarrer schließlich 1900 der Neubau  dank der Spenden der Bürger und der Auswanderer in Amerika. 1902 wurden die Bauarbeiten an der Kirche beendet, die bis heute erhalten werden konnte. Sie weist drei Schiffe auf, von denen das Mittelschiff höher als die anderen errichtet wurde, damit mehr Licht ins Kircheninnere einfallen kann. Ihr Aussehen erinnert an den typischen kanarischen Stil mit Holzdecken aus kanarischen Kiefernholz und Binderbalken im Mudejar-Stil. Die Hauptkapell ragt aus dem von den Kirchenschiffen gebildeten rechteckigen Grundriss heraus.
Der Glockenturm im ekletischen Stil aus Zement und Ziegelsteinen geht auf 1920/21 zurück und konnte zu einem großen Teil nur dank der Spenden errichtet werden, die während der Prozession des Kindes der Jungrrau des Lichts durch alle Ortschaften der Gemeinde gesammelt werden konnten. 1947 wird das Werk mit dem Anbringen einer Uhr vollendet, die man in der Fabrik Viuda de Muruosa in Vitoria erworben hatte.

Die Kirche beherbergt  bedeutende Schmiedearbeiten aus dem 17. und 19. Jahrhundert sowie Heiligenbilder und -figuren. Von besonderem Interesse sind die Schutzpatronin der Gemeinde, Nuestra Senora de la Luz, die vom Bildhauer Fernando Estévez geschaffen wurde, und die Statue des Santisimo Cristo de la Dulce Muerte (Hl. Christus des süßen Todes) aus dem 18. Jahrhundert, die aus Havanna stammt.

Die Kirche ist zwar momentan eingerüstet – bietet dafür im Inneren eine überbordende Fülle an Blumen, die die Statuen umgeben. Bild 632 evtl folgende

An anderer Stelle fand ich noch diese Erläuterungen:
„Sie vereinigt Renaissane-Architektur mit Elementen des Mudéjar-Stils. In der Kirche sind viele religiöse Meisterwerke zu bewundern, wie Altarbilder, Skulpturen, Bilder und Teile der Goldschmiedekunst sowie ein Teil  eines  gestickten Umhanges  aus dem XVIII Jahrhundert. Dieser Umhang ist einer der ältesten Mäntel von Teneriffa  und zeigt die Schutzpatronin von Guia de Isora „Nuestra Señora de la Luz“ und den Schutzpatron „Cristo de la Dulce Muerte“.

 Casa de los del Tagoro2016.03.27..DSCN2437 (26)a
Das als Casa de los del Tagoro bekannte Gebäude aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (1857-1861) repräsentiert den Wandel der Architektur in den immer urbaner werdenden Gebieten. Die Fassade des eingeschossigen Gebäudes ist im traditionellen kanarischen Stil gehalten. Der zentrale Innenhof erhellt alle Räumlichkeiten, die wiederum alle miteinander verbunden sind.
Nutzung:Das Gebäude diente der Gesellschaft von Andrés Martín Padrón und Juan Cumella y Monner als Handelssitz. Errichtet wurde es auf einem von der Gemeinde zur Verfügung gestellten Grundstück, die dafür im Gegenzug den Bau einer Brücke über die Schlucht und eine öffentliche Wasserquelle verlangte. Während der Hochwasser im Jahr 1879 – von den Dorfbewohnern schlicht als Avenida de Don Andrés behzeichnet – wurde das Gebäude, wie auch zahlreiche Wohnhäuser, die Pfarrkirche und Ländereien stark beschädigt, was gravierende Folgen für den Viehbestand hatte. Es folgte eine lange Hungersnot (noch zehn Jahre später glich das Dorf einer Ruine). Das tragische Ereignis forderte außerdem 11 Todesopfer, darunter Andrés, seine Ehefrau und drei seiner Kinder. Den jüngsten Sohn fand man schwer verletzt einen Kilometer entfernt vor. Doch er überlebte und wurde zusammen mit einem seiner älteren Brüder nach Amerika geschickt, wo er Jahre später ums Leben gekommen sein soll, als er einen Fluss mit einer kleinen Viehherde überquerte.
Die Familie widmete sich in erster Linie dem Handel mit der Kochenilleschildlaus und Getreide.
Heute ist das Gebäude Eigentum der Gemeindeverwaltung, wo es ihre Büroräume unterhält.

Casa de los Herrera Pérez

2016.03.27..DSCN2437 (34a)Bei der Casa de los Herrera Pérez handelt es sich um ein zweigeschossiges Gebäude, das Anfang des 19. Jahrhunderts errichtet wurde. Es weist den tradionellen kanarischen Architekturstil mit einem zentralen Innenhof auf, um den alle Räumlichkeiten in Hufeisenform angeordnet sind.
Nutzung: Wohnhaus der Familie Herrera Pérez
Die ursprünglich aus Valle Hermoso von der Insel La Gomera stammende Familie ließe sich zwar zunächst in Guía de Isora nieder, wanderte jedoch in den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts nach Venezuela aus, wo sie es zu bedeutendem Reichtum brachte. Als sie 1961 nach Teneriffa zurückkehrte, erwarb sie zahlreiche Immobilien in La Orotava, in Puerto de la Cruz, auf Lanzarote, in Adeje und allein in Guía de Isora drei Wohnhäuser in der als Calle Real bzw. Avenida de La Liberdad bekannten Straße. Zu ihren vielfältigen geschäftlichen Tätigkeiten gehörten unter anderem der Handel mit der Koschenilleschildlaus, Kalk, Getreide, Viehzucht und Verpachtung Nutzung. 1870 beteiligte sie sich zu einem Zwölftel am ortsansässigen Wasserunternehmen mit dem Namen „Tagara“.

Casa de Dña. Paula Gonzáles

Das als Casa de Doña Paula Gonzáles bekannte Haus im tradionellen 2016.03.27..DSCN2437 (42)kanarsichen Stil aus dem 18./19. Jahrhundert ist für den historischen Ortskern von besonderer architktonischer Bedeutung. Das Gebäude besteht aus mehreren zwei- und dreistöckigen Einheiten, deren Räumlichkeiten hauptsächlich über nach außen geschlossene Galerien und Korridore miteinander verbunden sind.
Den ursprünglichen Familiensitz von Paula Gonzáles Corrin erbte nach ihrem Tod Ursula Gonzáles. 1959 wird dieses Anwesen von einer kleinen Gesellschaft erworben, die in den Räumlichkeiten das Kasino der Gemeinde Guia de Isora eröffnet.
……..
Der 1878 zum Provinzabgeordneten gewählte Manuel Gonzáles Gonzáles war Eigentümer von bedeutenden Ländereien in der Region. Anfang des 20. Jahrhunderts gründete er mit seinen Kindern Paula Conzáles, Corrin und Antonio Gonzáles Gorrín, seiner Schwägerin Eloisa Jordán Conzáles und seinem Neffen Gerardo Alfonso Gorrin das Familienunternehmen Sociedad Alfonso Jordan y Compañia für Landwirtschaft und Handel.

Casa fonda de Doña Carina2016.03.27..DSCN2437 (54)

Es wurde Ende des 19. Jahrhunderts im elektrischen Stil errichtet, enthält aber auch Elemente des Jugendstils.
Das Gebäude diente Corina Martín Rodriguez und ihrem Ehemann einerseits als Wohnhaus,andererseits wurde es als Gasthaus des Dorfes genutzt. Mündlichen Überlieferungen zufolge wurde das Gebäude mit dem Geld errichtet, das ihr Mann in Kuba aus dem Verkauf von Tüchern mit Hohsaumstickereien erzielte. Den Betrieb des Gasthauses übernahm die Eigentümerin und somit war es allen als Fonda de Doña Corina bekannt.
Sowohl herausragende Persönlichkeiten, darunter Maler und Dichter, mieteten sich im Gasthaus ein als auch Besucher, die in dieser Region ihre Atemwegserkrankungen zu heilen erhofften. Auch der Dichter „Mijota“, mit bürglichem Namen Juan Pérez Delgado, gehörte zu den regelmäßigen Besuchern.

Casa de Don Gerardo

P1220691Das heutzutage aus zwei Teilen bestehende Herrenhaus in der Innenstadt von Guía de Isora, das als Casa de Don Gerardo bekannt ist, repräsentiert den Aufschwung der neoklassizistischen Architektur des 19. Jahrhunderts, der in erster Linie der florienden Zucht der Koschenilleschildlaus und ihrer Vermarktung zu verdanken ist.
Das Gebäude diente der Familie in erster Linie als Wohnhaus, wo einige Bereiche gleichzeitig den für das Leben aufdem Lande typischen Tätigkeiten dienten. Die Gutsbesitzerfamlie machte sich vor allem mit ihren Geschäften in der Zucht der Kochenilleschildlaus und ihrer Vermarktung sowie dem Anbau von Kartoffeln, Mandeln, Weizen und anderem Getreide einen Namen……….

Im Gebäude ist die Dauerausstellung des herausragenden Malers Manuel Martín González untergebracht. Der 1905 in Guía de Isora geborene und

1988 in La Laguna verstorbene Künstler gilt aufgrund seiner künstlerischen
Kompositionen und seines außergewöhnlichen Verständnisses für die Natur der Kanarischen Inseln als einer der bedeutendsten Vertreter
der Landschaftsmalerei des 20. Jahrhunderts.

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Abgesehen von den historisch wertvollen Gebäuden, gibt es auch hübsche Ecken und imposante Gebäude, die Spaß machen, anzuschauen.

Guía de Isora – Pascua Florida

Ein Stadtspaziergang in Guia de Isora in der „Semana Santa“

Von Gründonnerstag bis Ostersonntag gibt es im historischen Stadtkern von Guia de Isora seit Jahren außergewöhnliche, schöne, bemerkenswerte Kustinstallationen zu bewundern.

Ein Faltblatt „PASCUA FLORIDA“ hatte uns neugierig gemacht und so fuhren wir Karfreitag nach Guia de Isora.

PascuaFlorida

In einem absolut autofreien Bereich – auch keine parkende Autos – wandert man auf einem Rundgang von der Kirche aus die Calle Ariba und die Calle Abajo entlang von Objekt zu Objekt. Kurze Erläuterungen gibt es an jeder Stelle in drei Sprachen.

DSCN2440aIm  Infoblatt wird folgendes ausgeführt:

„Am 24.,25.,26. und 27. März 2016 findet auf den Straßen der Altstadt von Guía de Isora die achte Ausgabe des Festes „Pascua Florida“  (Blühendes Osterfest) statt.
Dabei handelt es sich um eine interessante, in Spanien einzigartige künstlerische Veranstaltung, bei der diverse großformatige Installationen angefertigt werden.
Diese sind von Szenen aus der Passion Christi inspiriert und werden im Allgemeinen von Floristen und plastischen Künstlern aus Blumen und anderen Pflanzen gestaltet.“

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DSCN2447„Erschaffer des Universums in seiner Gesamtheit, inklusive Zeit, Materie und Raum“
Der Kreis repräsentiert den Himmel, das Sternenzelt; Gott oder die Seele und wird als irdische Repräsentation der Perfektion Gottes auf der Erde in seiner urbildlichen materiellen Manifestation verwendet.

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„Vía Crucis“
Dornenkronen, die an dievierzehn Stationen des Kreuzwegs erinnern; die Farbe symbolisiert die unterschiedlichen Momente des Leidensweges.

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„Die Lanze“
Symbol für die Skrupellosigkeit, für das sich-dem-Schmerz-Unterwerfen und dem Bedürfnis einiger, den Schwächsten leiden zu lassen

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„Das Leiden der Jungrau Maria“
Das gebrochene Herz der Jungfrau Maria und die Tränenflut, die sie aufgrund des Todes ihres Sohnes, dem Sohn Gottes, vergießt.

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„Wiederauferstehung“

Ein Lichtstrahl wird aus der Dunkelheit des Grabes geboren

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„Pilatus“
Manchmal führt uns, obwohl wir die Wahrheit kennen, unsere Unverbindlichkeit dazu, ein bisschen wie Pilatus zu sein.

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„Das Urteil“
Die Szene zeigt die drei Hauptfiguren beim Verhör von Jesus:
Kajaphas (der Hohepriester), der König Herodes und Ponitus Pilatus

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„Das Fallen“
Beim Fall erzittert die Erde, verbiegt sich das Holz und erbebt bis zur Seele.

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„Geschlossener Garten, meine Schwester, Gattin, du bist ein umzäumter Garten, versiegelte Quelle.

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Moment der Kreuzigung von Jesus;zu seiner Rechten der gute Dieb und zu seiner Linken der schlechte Dieb.

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„Das heilige Abendmahl“
Interpretation im Barockstil des Augenblickes, während dessen Jesus seinen
Aposteln Brot und Wein reicht.

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„Judas“
Nach kurzer Zeit bereute Judas seine Taten…. Verzweifelt über seine Denunziation begeht er Selbstmord, indem er sich erhängt. Judas ist als Verräter schlechthin in die Geschichte des Christentums eingegangen.

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„Die Säule“
Säule der Geißeln, die sich aufrecht erhebt, aber in Tausend Stücke zerbricht.

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„Verherrlichung des Kreuzes“
Vertikaler Garten

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DSCN2399x„Dornenkrone“
Subtile und ewige Struktur, die gleichzeitig den Sinn durchbohrt.

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„Agnus Dei“
Ein Opfer, das ähnlich wie das Schaf angeboten wird

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„Dem Leben zurückgeben“
Der neue Baum der Erlösung – das Kreuz wird aus dem Sanktuarium von der
Jungfrau Maria des Lichts mit Liebe erleuchtet, die so barmherzig ist, dass sie uns dem Leben zurückgibt