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Mirador Sámara – Montaña Reventada – Mirador Sámara
Rundweg Mirador Sámara – Montaña Reventada – Teil-Abstieg vom Pico Viejo – Mirador Sámara
„Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.“
Mit dem Wanderprogramm „komoot“ hatte ich eine Wanderung „Boca Tauce – Boca de Chavao – Boca Tauce“ geplant.
Wir parken auf dem Parkplatz Boca Tauce und Elisabeth und ich zeigen Janni und Michaela die zwei liebevoll gestalteten Räume des Museums Juan Evora, dem letzten Hirten gewidmet, der hier oben seine Ziegen weidete.
Wie wir es immer halten, wenn eine Infobüro vorhanden ist, fragen wir welche neuen Wanderwege es gibt etc. Heute – aus welcher Intuition heraus weiß ich nicht mehr – zeigen wir die geplante Tour auf unserem Handy
und bekommen die Antwort:
„Diese Tour ist illegal, sie liegt im absoluten Naturschutzgebiet des Parque National del Teide.“
Dafür wird uns eine andere Tour empfohlen:
Wir sollen an der Kreuzung Boca Tauce auf die TF 34 fahren und dann bis ca. Kilometer 8 zum Mirador Sámara. Von dort auf dem Sendero 13 bis zum Sattel der Montaña Sámara aufsteigen – dann Richtung Montaña Reventada. Dort oben sei inzwischen ein neuer Verbindungweg, Sendero 38, zum Abstieg vom Pico Viejo, dem Sendero 9, ausgebaut worden, der dann auf den Sendero 32 stößt und dieser würde direkt zum Ausgangspunkt zurückführen.
Kurze Überlegung, wir wundern uns nur, dass unmittelbar unterhalb des Parkplatzes Boca Tauce der Einstieg zu der ausgeschilderten Wanderung: Sendero 18 „Chavao“ angezeigt wird. Was soll’s.
Jedoch, die teilweise für uns neue Tour reizt doch sehr.
Wanderwegstrecke: 3 ½ Stunden für rund 9 km inclusive Apfelpause und diversen Schau- und Erzählpausen 410 m im Aufstieg und 360 m im Abstieg
Am 6.11.2007 bin ich zum ersten Mal mit Manfred, meinem lieben Mann, vom Mirador Sámara auf die Montaña Reventada – einem Rundweg – gegangen. Später noch ein paar Mal mit Wanderfreunden. Dann sind wir auch auf den Gipfel der Montaña Sámara gestiegen und von dort dann wieder zum Gipfel der Montaña Reventada, links hoch, rechts runter.
Selbst Elisabeth kennt diese Wanderung noch nicht.
Bei 11 Grad beginnen wir den gut zu gehenden Aufstieg, zwar lang, aber gut zu bewältigen. Die kleinen, grünen Täfelchen mit der Nummer 13 leiten uns.
Wir sind erst mal überwältigt von dem Anblick der sich uns bietet:
Vor uns ein Kanaren-Pinien-Wald, dann der noch ein bisschen mit Schnee verzierte Teide, daneben der dunkle Pico Viejo auf der einen Seite, auf der anderen ragen die zwei Kuppen der Insel La Palma aus einem weißen Wolkenmeer. Die Sonne scheint, knallt aber nicht, ich nenne es „sie scheint milchig“. Und: Es geht kein Wind, eine Besonderheit in der letzten Zeit.
Vorbei an riesigen Büschen des Ginsters und der Teide-Skabiosen, der Rosalitas steigen wir auf.
Bei der Hangquerung bewundern wir eine einzelne Kanaren-Kiefer, die sich bis in diese Höhe gewagt hat und immer den Teide im Blick.
Eine Stunde haben wir bis zu der für uns entscheidenden Wegegabelung gebraucht.
Hier oben verlassen wir den Sendero 13 und nun beginnt auch für mich Neuland:
Sendero 38 „Cuevas Negras“ führt uns hinauf, hinauf durch absolutes Vulkangebiet, nicht umsonst nennt sich die Wanderung auch die „Vulkanroute“.
Wir kommen an Vulkanformationen vorbei die uns spontan an die „Teide-Eier“ an der Montaña Blanca denken lassen, passieren vom Wind blank gewehte Flächen, bestaunen Vulkan-Monumente: Schön, können wir da nur sagen.
Inzwischen haben wir eine Zone erreicht in der sich die vielblättrige Drüsenfrucht angesiedelt hat und mit ihrem Grün die schwarz-rote-Landschaft belebt. Wie Gerippe liegen die vom Wetter gegerbten, fast weißen Zweige des abgestorbenen Ginsters dazwischen.
In dieser fantastischen Landschaft legen wir dann auch unsere Apfelpause ein, um dann „gestärkt“ den Abstieg anzugehen.
Nach 2 ½ Stunden gelangen wir an den Abzweig:
Bestand bisher der Bodenbelag überwiegend aus Lavagrus oder Lavasand, so wird nun auf dem Sendero Nr. 9 „Pico Viejo“ und später auf dem Sendero Nr. 32 „Abeque“ den Fußsohlen einiges abverlangt: Die Wege sind phantastisch präpariert, so auch Senken mit Lavagestein ausgefüllt. Die ganze Strecke ist mit dickeren Lavabrocken gesäumt. Diese Arbeit!
Wir kommen an einer eingezäunten Versuchsfläche vorbei, diverse Pflanzen wurden hier angesiedelt.
Wir machen einen kurzen Abstecher zu einem „Marterl“, einem kleinen gemauerten Gedenkstein an eine im Jahre 1989 hier Verstorbene.
Ein Stück weiter erfreuen wir uns an den langnadeligen Kanaren-Kiefern und den schönen Zapfen, die nun eine Strecke den Weg säumen. Und immer wieder ein anderes Farbspiel des Vulkangesteins.
Nach ca. 3 ½ Stunden treffen wir wieder auf den Sendero 13, auf dem wir – hätten wir „nur“ die Montaña Reventada umrundet – ausgekommen wären.
Und immer wieder der Blick über die Wolken hinweg nach La Palma, rechts von uns auf den Kegel der Montaña Reventada und vor uns auf den Kegel der Montaña Sámara.
Nur 10 Minuten später sind wir glücklich und zufrieden – inzwischen sind es 21 Grad – bei unserem Auto.
Fazit:
„Unverhofft kommt oft“ damit lässt sich mit einem weiteren Spruch unsere heutige Tour umschreiben.
Wenn sie dann noch so schön, abwechslungsreich, auch fordernd in ihrem Aufstieg ist, kann man einfach zufrieden sein, sie gemacht zu haben.
Zudem beglückwünschen wir uns: Auf der Heimfahrt über Chio stellen wir fest, nur 10 km auf der TF 34 abwärts sind es gerade noch 13 Grad, die Sonne ist verschwunden und wir fahren in den Wolken!
Playa San Juan – Alcalá
Der Calima „der warme Sandwind aus Afrika“ hat den Süden der Insel voll im Griff.
Daher heute keine Wanderung sondern wir machen einen Spaziergang entlang der Küste, denn etwas Bewegung soll sein.
Fast zur selben Zeit vor 2 Jahren gingen wir von Alcalá nach Playa San Juan und zurück.
Dass wir heute die Richtung wechseln haben wir einer Leserin unserer web-Seite zu verdanken, die ganz richtig bemerkte, geht man von Ost nach West hat man – bei guten Wetterbedingungen – die Steilwände von Los Gigantes im Blick.
Heute: nada – nichts. Weder Felswände, noch die Insel La Gomera geschweige denn die Berge der Cañadas.
Dafür aber als ständiges Schauspiel das Meer mit seinen schäumenden, brausenden Wellen.
1 gute Stunde „wandern“ bzw. spazieren wir ca. 2/3 auf den gepflegten Wegen der Promenaden sowohl von
Playa San Juan als auch von Alcalá. Lediglich ca. 1/3 der Strecke – zwischen den beiden Orten – besteht aus Geröll-Sand-Wegen.
In meiner Beschreibung des Spaziergangs entlang der Promenade von Playa San Juan machte ich auf die Figur, von mir tituliert „der Mann der durch die Wand geht“ aufmerksam. Damals stand sie versteckt hinter der Promenaden-Mauer und ich wollte sie gerne unseren heutigen Begleiterinnen. Janni und Monika, zeigen, welche Enttäuschung: sie stand nicht mehr da.
Aber, welche Freude, man hat die Skulptur aus ihrem Schattendasein befreit und auf einer kleinen Anhöhe angesiedelt. Man läuft zwangsläufig auf sie zu und sie animiert zu einem Spass-Foto.
Noch eine erfreuliche Sache: inzwischen befinden sich eine ganze Reihe von Infotafeln auf der Strecke.
Zum Beispiel:
„Playa San Juan ist ein Küstenort an der Mündung der Schlucht von Guia, in einer kleinen Bucht, die durch die Acantilados de la Isorana (Naturschutzgebiet) vor den Passatwinden geschützt wird.
In Playa de San Juan konzenterieren sich die Geschäfte auf drei großen Boulevards: Reina Sofia, Juan Carlos I und Del Emigrante.“
„Die Küste von Alcalá liegt im Westen Teneriffas und gehört zum so genannten Küstenstreifen Teno-Rasca. Das ganze Gebiet umfasst eine Oberfläche von 69.489,68 ha, an dem die Gemeinden Buenavista del Norte, Santiago del Teide, Guía de Isora, Adeje und Arona teilhaben. Die Region wurde im September 2011 zum „Besonderen Schutzgebiet (BSG)“ erklärt und gehört zum Netzwerk Natura 2000. Ziel des Netzwerkes ist das langfristige Überleben der bedrohtesten Tierarten sowie ihrer Lebensräume in Europa zu sichern. Somit trägt man zur Eindämmung des Biodiversitätsverlustes bei, der aufgrund der negativen menschlichen Aktivitäten verursacht wird.
Der Küstenstreifen besteht aus sehr verschiedenen Meeresböden von großer struktureller Komplexität. Er beherbergt wichtige Sandflächen ohne Vegetation, Seegräser mit Samenpflanzen, die als Seegraswiesen bekannt sind, Sandflächen mit Aalenpopulationen, Rotalgen, Algenbetten, Seeigelpopulationen, Seehöhlen und Riffe. Es gibt auch mindestens 358 Fischsorten wie den Trompetenfisch, den Schrift-Feilenfisch, eine Barschart, den Igelfisch oder die Blaue Stachelmakrele. Die außergewöhnlichen Bedingungen der ruhigen und warmen Gewässer fast das ganze Jahr über sowie die große Tiefe des Ozeans so nah an der Küste, ermöglichen unvergleichliche Lebensbedingungen für bis zu 22 verschiedene Arten großer und mittelgroßer Meeressäugetiere. Einige von ihnen wie der Tümmler oder der Grindwal haben das ganze Jahr über Populationen in der Region. Außerdem sind die Karettschildkröte und die Suppenschildkröte häufig zu sehen. Die Echte Karettschildkröte und die Lederschildkröte besuchen auch gelegentlich die Region.“
Eine weitere Infotafel klärt auf:
Alcalá „Ein Fischerdorf“
„Das Dorf hatte seinen Ursprung bereits Mitte des 19. Jahrhundert, als Hirten der oberen Region der Gemeinde Guía de Isora sowie Familien von Fischern
aus Garachico und Gran Canaria sich hier niederließen. Der Fischfang wird im Laufe der Zeit wichtiger und in den 50er Jahren gab es im Ort insgesamt 50 Fischer und 32 Fischerboote. Dieser Aufschwung ist eng verbunden mit der Gründung der Fischkonservenfabrik von D. Álvaro Rodriguez López im Jahre 1938.
Am Ende der 70er Jahre wurde der Fischerverein „Cofradia de Pescadores Nuestra Señora de la Luz de Guía de Isora“ gegründet.
Sitz des Vereins war der Fischereihafen von Alcalá, bis er Ende 2010 zum nahe gelegenen Fischerdorf Playa de San Juan umgezogen ist. Die Küstenfischereiflotte des Vereins bestand im Zeiraum 2006-2012 aus 33 Booten und 29 Fischern und die Hochseefischereifotte, die hauptsächlich Thunfische fängt, aus 9 Booten und 8 Fischern.
Es gibt noch Infotafeln zum Thema „Salinen“ und „Fischkonservenfabrik“
Begannen wir damals unsere Tour an der Plaza von Alcalá, auch heute bestaunen wir dort die „besonderen“ Häuser, so steigen wir nun noch zu der ehemaligen Konservenfabrik auf, gehen an dem 5-Sterne-Hotel Gran Melía
Palacio de Isora mit seinem riesigen Swimmingpool vorbei bis zu der vom Hotel bedienten Chiringuita, einer Strandbar, um dort zu essen.
Hier werden wir bereits von meinem lieben Mann erwartet, der dann später Elisabeth nach Playa San Juan zum dort geparkten Auto zurückfährt.
Wer die kleine Tour nachvollziehen will, dem empfehle ich unter Alcalá – Playa San Juan vom 30.12.2014 und oder „Promenade von Playa San Juan vom 19. März 2014 “ nachzuschauen.
Impressionen
Cruz del Carmen – Taborno
Eine neue Wanderung auf unserer Favoritenliste, und das ganz oben!
Zwar waren die Wetterbedingungen – trotz guter Vorhersage – tatsächlich dann alles andere als gut. Dicke Passatwolken, leichter Regen, sich schüttelnde Lorbeer- und Erikabäume !
Das Gehen daher auf rutschigem Gestein, nassen Blättern, glattem Lehm alles andere als einfach; und trotztdem: Die Wanderung ist märchenhaft im Lorbeerwald, im Feenwald, im Zauberwald. Eine ganz andere Atmosphäre als im Sonnenschein. Was uns sicher nicht hindern wird, sie – hoffentlich – mal im Sonnenschein zu gehen.
Wanderwegstrecke: Wir waren – durch die Bodenverhältnisse verlangsamt – ohne Apfelpause 3 Stunden unterwegs. 180 m im Aufstieg und 490 m im Abstieg.
Laut komoot-Wanderprogramm-Planung sollten es für die 6 km gerade mal 2 Stunden sein.
Daher war angedacht, diese Strecke von Cruz del Carmen über Carbonera bis Taborno sozusagen als lange Anlaufstrecke für die Umrundung des Roque de Taborno, des Matterhorns von Teneriffa, zu betrachten.
Jedoch: Bei diesen Bedingungen siegte die Vernunft: Im Örtchen Taborno war heute Schluss für uns.
Alles Weitere wäre Leichtsinn gewesen, zu gefährlich bei den nassen Felsen.
Wir starteten in Cruz del Carmen, gingen rechts vom Restaurant auf den Wanderweg der nach Punta de Hidalgo führt.
Die erste Teilstrecke war Elisabeth und mir von unserer Tour nach Punta de Hidalgo bekannt, für Margret war es Neuland. Ihr zu liebe haben wir den Start bewusst von hier aus geplant, da wir noch in Erinnerung hatten, dass man bis Carbonera durch den typischen Lorbeerwald wandert.
Die weitere Strecke war uns nicht bekannt.
Der Weg ist gekennzeichnet mit weiß-gelber Markierung und führt nach 50 Minuten auf die TF 145.
Hier gab es eine Unsicherheit, rechts? links? Bei beiden Varianten moserte meine „Trulla“, Sprecherin von komoot.
Der Wanderweg führt tatsächlich direkt gegenüber von der Stelle, auf der wir auf die TF 145 auskamen steil aufwärts, ganz schmal, ganz versteckt weiter. Das ist aber auch die einzige Stelle bei der es aufzupassen heißt, alles andere lief ganz glatt.
Nun ging es steil auf rutschigem Blätterboden aufwärts. Wir gerieten ins Schwitzen trotz der Wetterbedingungen.
Aber, es focht uns alles nicht an, wir waren von den verwunschenen mit Moos bewachsenen Lorbeerbäumen, den mit Flechten behangenen Erikabäumen und -Sträuchern, den mit Pilzen besiedelten Baumstämmen, den wie Perlen an den Zweigen hängenden Regentropfen, den vielen verschiedenen Farnen von ganz klein bis zu so großen Exemplaren, wie wir sie noch nie angetroffen haben und die ganze Hänge überzogen, den hin und wieder gewährten Ausblicken so angetan, dass alles andere keine Rolle spielte.
Zwischen Zweigen hindurch ein Blick auf das „Matterhorn“, auf das Örtchen Carbonera, Richtung Afur und das Meer mit seinen kleinen Felsgruppen.
In Taborno werden wir von meinem lieben Mann und Werner erwartet, die für uns Taxi spielen.
Für die Rückfahrt übernimmt Elisabeth das Steuer und führt uns in La Laguna in ein wunderbares italienisches Restaurant. Es gibt selbstgemachte Nudeln mit Steinpilzen. Hmmm
Fazit:
Die Erwartung für diese Tour war nicht hochgeschraubt, sie sollte lediglich für Elisabeth und mich mal wieder etwas Neues bieten, da wir die Umrundung des Roque de Taborno schon häufig gemacht haben.
ABER: Es war eine herrliche Wanderung durch den wunderschönen, reizvollen, abwechslungsreichen Lorbeer-und Erikawald mit all‘ seinen Facetten wie wir sie in dieser Länge noch nicht gemacht haben.
Impressionen
Fotos: Elisabeth – Margret – Irmgard
Wanderung Samarines
Von Candelaria bis zur Playa de Lima
Für die Wahl der heutigen Wanderung gab es drei Gründe:
– die Basilika Patrona de Canarias – Schutzpatronin der Kanaren
– die Statuen der Menceys – der ehemaligen Könige von Teneriffa
das wollten Elisabeth und ich Michaela, Margaret und Werner zeigen und
am 8. Februar 2008 – als Elisabeth und ich von Güimar bis Candelaria wanderten – unsere damalige Wandergruppe gab zwischendurch auf – schrieb ich:
Der beschriebene Weg „Samarines“ ist eine eigene Wanderung wert. Man kann sie vom Gebäude der Guardia Civil aus gehen – hier oben gibt es auch Parkplätze. Hin und Zurück sind es dann maximal 2 Stunden.
Zudem kann man dann die Wallfahrtskirche besichtigen und sich vielleicht in den diversen Reiseführern über die früheren Könige von Teneriffa – die Menceys – informieren, deren stattlichen Statuen gleich unterhalb des Kirchplatzes zu bewundern sind.
Bis heute haben wir die Absicht nicht in die Tat umgesetzt.
Da Elisabeth und ich wussten, dass es auf dieser Strecke schöne Badebuchten gibt, die Wanderung nicht lang ist, planten wir für heute eine Schwimmpause in Playa de la Viuda ein.
Bei strahlendem Wetter machten wir diese mit weiß-grünen Balken markierte kurze Tour, die gut präpariert ist. Man könnte sie einen Spaziergang nennen, da es aber rauf und runter zu den Buchten geht, der Weg weitestgehend aus Vulkangestein besteht sind festes Schuhwerk und auch Stöcke angebracht.
Die erste Bucht, Playa de Samarines, die Schönste, da von Felsen umgeben, hielt uns vom Schwimmen ab, da eine unappetitliche Schmutzschicht im Wasser trieb.
Die nächste Bucht, schon in Playa de la Viuda, die sollte es sein, aber wir wollten uns der vollständigkeitshalber auch noch Playa de Lima ansehen.
Fazit:
Die Örtchen bekommen bestimmt mal keinen Preis für „unser schönes Dorf“ aber die Strecke ist schön, die Sicht ist weit, zu den Bergen hoch und bis zum südöstlichsten Punkt der Insel, an die Hänge schmiegt sich die Tabaiba dulce und bedeckt sie wie mit einem Teppich, Gran Canaria ist auszumachen und das tosende Meer begleitet uns.
Besonderheiten:
Basilica de Nuestra Señora de la Candelaria
Die Wallfahrtskirche wurde 1958 vollendet und erinnert mit ihren Dimensionen eher an eine Kathedrale. Im Gegensatz dazu ist der Innenraum recht schlicht. Der Blick konzentriert sich auf das meistverehrte Heiligtum der Kanarischen Inseln, auf die Figur der „Virgen de Candelaria“ – der Jungfrau von Candelaria. Der Legende zufolge sollen Ende des 14. Jahrhunderts, also in vorspanischer Zeit Guanchen südlich des heutigen Ortes Candelaria eine Madonnenskulptur gefunden haben, die vom Meer angeschwemmt worden war. Sie wollten die Statue mit Steinen bewerfen, aber ihre Arme waren wie gelähmt. Daraufhin schrieb man der Madonnenstatue wundertätige Kräfte zu, stellte sie in eine Höhle und verehrte sie. 1826 wurde sie von einer Sturmflut wieder ins Meer gespült. Das heute in der Kirche verehrte Bildnis stammt von Fernando Estévez.
Am 2. Februar und 14./15. August kommen Tausende von Pilgern zu Ehren der Virgen de la Candelaria. Die heilige Jungfrau ist die Schutzpatronen der Kanarischen Inseln.
(Auszug aus Insel-Reiseführer Teneriffa von Annette Kossow/Sibylle Geier)
Wir konnten die Kirche nicht umfassend besichtigen, da am heutigen Feiertag „Immaculada Conception“ ( Fest der Unbefleckten Empfängnis) um 12 Uhr eine Messe gehalten wurde.
Die Menceys, die ehemaligen kanarischen Könige
Am Hauptplatz – im Angesicht der Basilica – stehen 9 große Bronzestatuen, die Menceys, die stattlichen Könige der Guanchen mit ihren Waffen und Symbolen.
Die Skulpturen schuf der Bildhauer José Abad aus La Laguna.
1494, als Alonso Fernandez de Lugo mit der Eroberung Teneriffas begann, war die Insel in neun sogenannte Königreiche bzw. Stammesgebiete unterteilt, die von Menceys bzw. Häuptlingen regiert wurden. Diese repräsentierten die höchste zivile, religiöse und militärische Autorität in der Region, in der sie regierten. In der Gemeinde Candelaria befinden sich an der Plaza de la Patrona de Canarias neun Bronzestatuen dieser Menceys.
Acaymo, Mencey von Tacoronte: Acaymo herrschte über das Stammesgebiet Tacoronte im Norden Teneriffas, das die heutigen Gemeinden Tacoronte, La Matanza de Acentejo und El Sauzal umfasst. Laut dem Historiker Antonio de Viana befand sich Acaymo mit dem Mencey Bencomo im Krieg, doch angesichts der Ankunft der Eroberer schlossen sie Frieden.
Adjona, Mencey von Abona: Die von Adjona regierte Region war das ausgedehnte Stammesgebiet Abona im Süden Teneriffas. Es erstreckte sich über ein ca. 420 Quadratkilometer großes Gelände, das die heutigen Gemeinden Fasnia, Arico, Granadilla de Abona, San Miguel und Vilaflor umfasste. Adjona war einer der Menceys, die mit Alonso Fernández de Lugo während dessen ersten Landung paktierten.
Añaterve, Mencey von Güímar: Añaterve war der erste Mencey, der über den Gouverneur von Gran Canaria, Pedro de Vera, mit den Eroberern paktierte. Sein Gebiet entsprach den heutigen Gemeinden El Rosario, Candelaria, Arafo und Güímar sowie einem Teil von Santa Cruz de Tenerife und La Laguna.
Bencomo, Mencey von Taoro: Während der Eroberung wurde das Stammesgebiet Taoro von Bencomo regiert. Von seinem Gebiet aus, das die Stadt La Orotava, La Victoria de Acentejo, Santa Úrsula, Puerto de la Cruz, Los Realejos und San Juan de la Rambla umfasste, führte er die Ureinwohnergruppen an, die sich der spanischen Invasion widersetzten, wodurch er den Zusatznamen „Großer König“ erhielt. Er starb während der Schlacht von La Laguna vor den Truppen von Alonso Fernández de Lugo. Sein Sohn Bentor wurde sein Nachfolger als Mencey und zeigte durch seine eigene tragische Geschichte, welche fatalen Folgen die Eroberung für das Guanchen-Volk haben sollte. Nachdem er in der Schlacht von Victoria de Acentejo durch die Spanier besiegt wurde, stürzte er sich hoch oben von der Schlucht von Tigaiga in der Gemeinde Los Realejos in die Tiefe. Zu seinem Andenken steht am Aussichtspunkt El Lance heute eine Statue von ihm. Eine Tochter von Bencomo, die Prinzessin Dácil, verliebte sich in den spanischen Hauptmann Fernán García del Castillo und heiratete ihn später. Nachdem ein anderer Guanche sie angezeigt hatte, weil sie alleine mit dem Spanier angetroffen wurde, verurteilte Bencomo seine eigene Tochter zum Tode durch Steinigung. Dácil gelang es, der Verurteilung zu entgehen, weil sie nachweisen konnte, dass Zeugen bei dem Treffen anwesend waren. Sie heiratete dann und nahm nach ihrer Taufe den Namen Mencías del Castillo an.
Beneharo, Mencey von Anaga: Der Mencey Beneharo blieb durch ein Abkommen mit Alonso Fernández de Lugo während der Jahre, die die Eroberung Teneriffas andauerte, neutral. Seine Ländereien erstreckten sich über weite Teile des Anaga-Gebirges.
Pelicar, Mencey von Icod: Das Stammesgebiet Icod erstreckte sich über die heutigen Gemeinden La Guancha, Icod de los Vinos und El Tanque sowie Teile von Garachico. Unter der Führung von Pelicar kämpfte er bis 1496 in dem Krieg, bis sie sich nach der Schlacht von La Victoria de Acentejo ergeben mussten.
Pelinor, Mencey von Adeje: Zu Beginn der Eroberung paktierte der Mencey Pelinor mit Alonso Fernández de Lugo und wurde später dafür mit Ländereien in Masca und Santiago del Teide belohnt. Sein Stammesgebiet erstreckte sich über 180 Quadratkilometer der heutigen Gemeinden Adeje, Guía de Isora, Santiago del Teide und Teilen von Arona.
Romen, Mencey von Daute: Das Stammesgebiet Daute entsprach im 15. Jh. den heutigen Gemeinden Buenavista del Norte, Los Silos und Teilen von Garachico. Romen war einer der ersten Häuptlinge, die sich während der Eroberung der eindringenden Armee entgegenstellte.
Tegueste, Mencey von Tegueste: Dieses Stammesgebiet entsprach dem heutigen Tegueste und großen Teilen von San Cristóbal de La Laguna. Sein Häuptling, der den gleichen Namen trug wie die von ihm regierte Region, setzte sich mit wild entschlossener Kraft der spanischen Invasion entgegen und nahm schließlich an der Schlacht von La Laguna teil
(Info vom Tourismus – Teneriffa)
Krippe in Candelaria
„Seit nunmehr 25 Jahren wird die Tradition der Krippen auf Teneriffa gepflegt.“
So schrieb ich am 27. Dezember 2013. Damals waren wir in Santa Cruz Krippen besichtigen, am 13. Dezember 2013 machten wir in Villa de La Orotava eine regelrechte Krippenwanderung.
Heute also nun die „El Belén“, die Krippe, von Candelaria an der Plaza del Centro Cultural.
Mein lieber Mann und ich haben sie am 15.1.2016 zum ersten Mal gesehen und waren von der liebevollen Gestaltung begeistert.
Auch das war heute mit ein Grund nach Candelaria zu fahren.
Die Krippen, wie wir sie in Deutschland kennen, konzentrieren sich auf die Heilige Familie, Ochs und Esel sind mit dabei, vielleicht auch noch hin und wieder Hirten oder auch Engel. Auf Teneriffa wird das komplette Dorfgeschehen mit allen Menschlichkeiten präsentiert.
Puerto de Erjos (Erjos-Pass) – El Tanque
Teilabschnitt des Camino Real del Norte
Meine Idee war, den Camino Real, diesen Handelsweg, der bereits von den Guanchen errichtet wurde und nach der Eroberung Teneriffas 1496 durch die Spanier im Besitz, Schutz und unter der Rechtsprechung der Krone stand – so weit es geht – nach zu wandern.
So weit so gut.
In der vergangen Wandersaison haben Elisabeth und ich den 127 km langen Camino Real del Sur von Candelaria bis Santiago del Teide in 9 Etappen nachvollzogen.
Zum Teil sehr leidvoll, da unwegsam und wir waren drauf und dran aufzugeben, bis wir die erbetenen GPS Daten von dem „montañero“ Francisco Fariña bekamen.
Dieser „Bergsteiger“ macht sich um die Wiederbelebung des „camino real“ sehr verdient und wurde dafür auch schon von der Inselregierung ausgezeichnet.
Nun fand ich auf seiner Web-Seite die Beschreibung des Camino Real del Norte.
Freute mich sehr und fand es schön, den direkten Anschluss an den „Sur“ gefunden zu haben.
Jedoch:
Da er schon den Aufstieg von Santiago del Teide bis zum Puerto de Erjos als sehr unwegsam und schwer auffindbar beschreibt, schenkten wir uns diesen Part und stiegen in diese Wanderung erst vom Pass aus ein.
Elisabeth und ich sind erst im Frühjahr von den Teichen aufgestiegen. Zwar war der Pfad, den wir gefunden haben, sehr verwachsen aber ganz gut begehbar.
Nun hatte ich die exakte Route – von F.F. vorgegeben – mit komoot programmiert und wir wurden in ein solches Brombeergestrüpp, begleitet noch von Stechginster, geleitet, dass es kein Durchkommen gab und wir umkehren mussten.
Hier hat sich unser „Pfadfinder“ Werner wieder sehr bewährt, er fand doch tatsächlich in dieser Wildnis den zum Teil noch in der Camino-Real-Manier gepflasterten Pfad und wir kämpften uns durch mehr als lästige Brombeersträucher bis zu den Teichen.
Ab hier war der Weg gekennzeichnet, mit Hinweisschildern u.a. bis Erjos. Daran hielten wir uns nun, denn der „Königsweg“ verlief mehr rechts, wir hätten an der TF 82 entlang gehen müssen.
Das ist ja das Problem: große Teile des ehemaligen Handelsweges sind asphaltiert, überbaut, zugewuchert, unkenntlich.
Ich mache es kurz:
Wanderwegstrecke: von Puerto de Erjos bis El Tanque rund 10 km in 2 ½ Stunden
Da bietet die Insel eine Vielzahl weit schönerer Wanderungen.
Wir bekamen allerdings das urbane Leben von den Dörfchen Erjos, Ruigómez und El Tanque mit. Wir wanderten teilweise statt auf alten gepflasterten Pfaden auf modernen geriffelten Betonpisten, die die Strecke begleitenden Pflanzen waren interessant, hübsch bis sehr schön, die Apfelpause machten wir sozusagen im Angesicht oder der Rückenansicht von Kamelen (wir wanderten an der Kamelfarm vorbei).
Klar, wir hatten die Aussicht auf das Meer und den Teide, immer wieder von andere Wolkengebilden „ummantelt“. Die Gegend wird landwirtschaftlich sehr genutzt und kurz vor El Tanque stellten wir fest, dass das Restaurant „Mirador Molino de Lomo“, (= Mühle auf dem Bergrücken) wieder geöffnet hat.
Zwischendurch war es mal Hotelfachschule, dann lange geschlossen.
Es wurde nach den Plänen des berühmten Cäsar Manrique, Maler, Architekt aus Lanzarote erbaut. Nicht nur der Baustil zeichnete seine Objekte aus sondern auch die Lage an markanten, herausragend schönen Plätzen.
Da wir schon sehr früh in El Tanque waren, unser Bus aber erst so ca. 16:15 Uhr kommen sollte – er kam dann um 16:35 Uhr – gingen wir noch zu dem Mirador.
Wie erwartet: Die Sicht auf die Küste, Garachico unter uns: grandios!
Noch eine Attraktion: Direkt vor dem Restaurant starten die Paraglider um ihren „Vogelflug“ anzutreten.
Was bot sich an: Wir essen hier mit dieser grandiosen Sicht als Zugabe.
ABER: Sollten sie sich diese Aussicht und das Gebäude mal ansehen wollen: Nicht hier essen! So grottenschlecht haben wir noch nie auf der Insel Tapas gegessen. Die Bedienung war allerdings sehr freundlich!
Fazit:
Meine Idee den Camino Real weiterzugehen, die habe ich gestern begraben.
Das macht keinen Sinn.
Sollte eines fernen Tages die Inselregierung den Plan, diesen Weg – so weit es überhaupt noch möglich ist – wieder nachvollziehbar machen, dann ja. Aber unter den gegebenen Bedingungen: NEIN DANKE!