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„Fortsetzung“
Hola ¡ Qué tal ¿
Hallo! Wie geht’s ?
Im März habe ich mich von Euch, unserer treuen Gefolgschaft, verabschiedet. 13 Jahre habe ich unsere wöchentlichen Wanderungen beschrieben. Da kam schon eine ganze Menge zusammen.
Heute nun kann ich Euch eine erfreuliche Mitteilung machen:
Steffi, die Leiterin der Wandergruppe „teneriffa-kreaktiv“, will nun unsere Tradition der Berichterstattung über durchgeführte Touren fortsetzen.
Schaut einfach mal rein in Steffis Wander-Blog
Hatte ich geschrieben, dass Elisabeth und ich als Abschiedstour die Umrundung des Gala angedacht hatten und uns Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, so konnten nun Elisabeth und Steffi diese Idee in die Tat umsetzen und haben uns auch ein paar Fotos „mitgebracht“.
Wir wünschen Steffi, ihrem Team und ihren Kunden/Gästen viele schöne Touren auf der so großartigen und abwechslungsreichen Insel !
Immer einen sicheren Tritt und gute Wetterbedingungen!
Herzlich
Irmgard und Manfred
Abschied
Adiós!
Aufwiedersehen!
Es gibt den Spruch: „Alles hat seine Zeit“
Der Spruch trifft nun auf uns zu.
Mein lieber Mann und ich hatten beschlossen, 22 Jahre monatelange Teneriffa-Aufenthalte sind genug! Wir brechen unsere Zelte hier ab!
Zwar hatten wir uns den Abschied anders vorgestellt als es sich nun ergibt.
Mir schwebte noch eine schöne Abschlusswanderung mit Elisabeth vor.
Angedacht war die Gala-Umrundung, die ja fast schon zur Tradition im Frühjahr geworden war, denn die Sinfonie in Gelb der Gänsedisteln mit dem Ausblick zum Teide und auf der anderen Seite auf das Meer über Masca hinweg, das hatte schon was!
Aber: Die Ausgangssperre wegen des Coronavirus macht uns einen Strich durch die Planung.
Der spanische Präsident Pedor Sánchez hat für ganz Spanien Ausgangssperre verhängt, man darf nur noch zum Lebensmittelladen, zur Apotheke, zum Arzt, zur Bank und zur Tankstelle. Polizeistreifen fahren rund und kontrollieren und befragen wohin des Weges, ob es gerechtfertig ist, dass man unterwegs ist, wie mir eben am Telefon eine ehemalige Wanderfreundin mitteilte.
So freuen wir uns, dass wir viele Jahre die Insel ungehindert „genießen“ durften und werden uns gerne erinnern.
Man soll jedoch nie „nie“ sagen!
Wenn es die äußeren Umstände zulassen, kommen wir sicher noch gerne für einige Wochen auf die Insel, die Elisabeth und ich uns ja regelrecht erlaufen haben.
266 Wanderungen habe ich beschrieben – wenn ich mich nicht verzählt habe.
Den Anstoß dazu gab unser Sohn, da ich mich bei ihm beklagt hatte, dass man sich an den damals vorhandenen Wanderführern oft nur schlecht orientieren konnte. Da meinte er lakonisch: „Dann mach‘ es doch besser.“
Das habe ich versucht und wie die Resonanz zeigte, kam es gut an. In der Hoch-Zeit besuchten monatlich über 5000 Wanderinnen und natürlich Wanderer unsere Seite und ließen sich inspirieren.
Aber es war nicht nur eine Einbahnstraße, auch wir bekamen viele wertvolle Tipps welche Tour und wie man sie gehen kann.
Zudem wurden diverse Beschreibungen von Elke, einer „followerin“ mit den Fahrzeiten für Busverbindungen ergänzt, wenn man nicht so einen lieben „Taxifahrer“ wie meinen lieben Mann hat.
Die erste Tour, an der ich mich versuchte sie zu beschreiben war am 16. Februar 2007 „La Cruz de la Montaña de Tamaimo.“
Lieblingswanderung? Schwierig! Da die Insel so abwechslungsreich und vielfaltig in Gesteinsformationen und Flora zu verschiedenen Jahreszeiten ist, kann es gar nicht DIE Wanderung geben.
Stolz sind Elisabeth und ich, dass wir in etlichen Etappen die 84 km lange Wanderung von El Rosario im Esperanzawald bis Arona gegangen sind.
Auch die große Tour: der camino real, der alte Handelsweg der unter dem Schutz des Königs stand von Candelaria bis Santiago del Teide – unterstützt von Francisco Farina durch GPS Daten – war beeindruckend, abenteuerlich, da oft keinerlei Pfade auszumachen waren.
Netten Begebenheiten hatten wir:
Trafen wir zum Beispiel auf deutschsprachige Wanderer und kamen ins Gespräch wurde uns manches Mal eine web-Seite empfohlen, wonach sich gut wandern ließ: mundi-roth.de – Wenn Elisabeth und ich uns dann zu erkennen gaben, dass wir dahinter stecken war das Hallo groß und es wurde so gar darum gebeten, das wir uns mit ihnen fotografieren lassen.
Oder:
Elisabeth und ich machten Rast mit Blick auf El Palm Mar und hörten Wanderer kommen und da sagt doch tatsächlich ein Herr: „Die Damen kenne ich, mit denen bin ich schon gewandert.“ Elisabeth und ich unisono: „Nein“. Und es war doch wahr: Auf der Tour von Aguamansa nach Arafo bat er, sich uns anschließen zu dürfen und was waren wir froh, denn beim Abstieg nach Arafo wurde der Nebel so dicht, dass man keinen Weg und keinen Steig mehr erkennen konnte. ABER: Jürgen hatte damals schon GPS und konnte uns sicher nach unten leiten.
Das nennt man glücklichen Zufall.
Oder:
Ganz witzig: Elisabeth und ich kamen abgekämpft von der Wanderung in San Andrés an, da wir wiederholt vergeblich versucht hatten die Playa Antequerra zu finden. Da fragte uns ein junges Pärchen, ob wir es mit bis nach Santa Cruz nehmen könnten. Konnten wir.
Wie es so üblich ist, fragten wir natürlich auch wo sie wandern waren und dann kam folgendes raus:
Sie waren bei der Seeampel und dann haben sie versucht die Playa de Antequerra zu finden, denn sie hätten auf einer web-side von „zwei Mädels“ gelesen, dass sie diese Tour auch gegangen sind und auch besagte Bucht gesucht haben.
Was war das Gelächter groß als wir uns dann zu erkennen gaben: Die zwei Mädels sind wir! Zwei Frauen gesetzten Alters davon ich in sehr gesetztem Alter.
Eine ganz andere Anekdote, die das Verhältnis der Tinerfeños zu den Festland-Spaniern aufzeigt:
Elisabeth und ich kamen vom Roque Imoque und wir begegneten 3 Wanderern gesetzten Alters, ganz zünftig mit Wanderstab und Hund. Da wir vermuteten, dass sie von unserem Hausberg, dem Conde, auf der Rückseite abgestiegen sind. Diesen Abstieg haben wir bisher vergeblich gesucht und wir fragen natürlich, ob sie vom Conde kämen.
Da baute sich der Kleinere von ihnen vor mir auf, stemmte die Arme in die Hüften und meinte: „Conde? Der heißt Ichasagua. Der heißt erst Conde seitdem uns die Spanier die Insel gestohlen haben.“
Anmerkung zur Geschichte: Die Spanier eroberten Teneriffa 1496 und Ichasagua war ein Guanchenfürst, der den Spaniern von hier aus lange Widerstand geleistet hat.
So ließen sich noch eine Reihe Histörchen erzählen.
Ja, es war eine wunderbare Zeit unsere wöchentlichen Wanderungen und ich bin dem Zufall dankbar, dass er Elisabeth und mich zusammengeführt hat. Eine bessere Wanderfreundin kann ich mir nicht vorstellen!
So bleibt mir nur noch dankbar zu sein, dass wir so gut zu Fuß waren, so viel Schönes erlebt haben und die äußeren Umstände günstig für uns waren!
Wie ich anfangs schon schrieb: Wer weiß, vielleicht kommen wir ja irgendwann wieder „auf Besuch“ auf die Insel und wandern ………..
El Puertito – La Caleta
Küstenwanderung
Auch die heutige Wanderung verdanken wir einer Bemerkung unserer Freundin Margret: „Dort wo die Hippies waren.“
Am 8. Januar 2008 habe ich die Tour bis zum Puerto Colón beschrieben.
„Ein stetes Auf und Ab entlang der Küste. Die Strecke ist inzwischen wieder eine Augenweide, da alle Überreste aus der Hippizeit (?) entfernt wurden“.
Das hat sich wieder geändert: vereinzelt in die Landschaft gesetzt, mal näher am Meer, mal höher gelegen befinden sich wieder Zelte.
Aber: Es scheint, dass eine neue Zeit angebrochen ist: die hier Angesiedelten sind kreativ!
Immer wieder fällt der Blick auf Kreise, Ornamente, Figuren. Bemalte Steine werden am Wegesrand ausgestellt und zu sehr humanen Preisen, meist für 1 Euro, angeboten. Von den „Künstlern“ sieht man nicht viel.
Ganz pfiffig wird u.a. Beethoven auf einem solar-strom-betriebenen Keyboard dargebracht.
Man glaubt es kaum: Es gibt auch einen „Bücherschrank“ mitten in der Landschaft.
Würde nicht schon die Landschaft so viel Abwechslung bieten:
Eine Bucht reiht sich an die andere,
die ganze Bergkette der Cañadas zeichnet sich vom stahlblauen Himmel ab,
dann würden die vielfältigen Darbietungen die Wanderung unterbrechen.
Verlaufen kann man sich nicht: Wenn man in El Puertito nach der Bar „Pepe“
„zwischen den Häusern aufsteigt kann man quasi jeden auszumachenden sandigen, steinigen Pfad nehmen, sie führen irgendwie alle wieder irgendwo zusammen. Mal geht man näher am Meer, mal über Steinplatten die Felsen rauf und wieder runter, mal ist es geröllig, mal sandig. Sollte man wirklich mal verunsichert sein, es sind so viele Wanderer unterwegs, man bräuchte sich nur an deren Fersen heften.
Und heiß ist es: Die Sonne brennt, kein Lüftchen regt sich!
Wanderzeit: 1 Stunde 30 Minuten jedoch mit viel Schau- und Fotografierpausen
Will man es so gestalten wie wir, braucht man aber einen lieben Mitmenschen der die Fahrerei übernimmt.
Wir haben Glück: Mein lieber Mann setzt uns in El Puertito ab und empfängt uns dann wieder in La Caleta.
Einkehrmöglichkeiten gibt es inzwischen in La Caleta zahlreiche, von dem gehobenem Restaurant „Rosso sul mare“
– das haben wir uns heute ausgewählt –
über ausgesprochene Fischrestaurants, Tapas-Bars und zu Restaurants mit der kanarischen Küche.
La Centinela – La Hoya – Fuente de Tamaide – La Hoya
Heute war uns nicht danach eine lange Anfahrt in Kauf zu nehmen um eine relativ kurze Wanderung zu machen.
Liebe Freunde aus Köln sind hier und hatten den Wunsch die am 16. Dezember 2016 mit ihnen gemachte Tour vom ehemaligen Restaurant La Centinela aus zu gehen „an der Stelle vorbei, bei der man sich durchquetschen muss“.
Da war Elisabeth und mir klar welche Wanderung sie meinten.
Dieser Engpass war noch gut abgespeichert.
Trotz Luftverschmutzung durch den Calima – der in diesem Jahr Ausmaße hatte wie bisher nie – ist die Sicht gut: Der Blick nach unten macht Gran Canaria – die Montaña Roja und La Gomera aus. Der Blick nach oben: ganz nah der Roque de Jama und die ganze Kette der die Cañadas säumenden Berg zeichnen sich gut von dem stahlblauen Himmel ab.
Wir passieren das ehemals so schöne Gebäude des Restaurants Centinela –
jetzt dem Verfall preisgegeben – und in weiten Bögen schrauben wir uns abwärts und passieren dabei diverse Schau- und Infotafeln.
Kurz vor der Ansiedlung La Hoya mit der Casa rural besichtigen wir die ehemaligen Wasserbecken: sie sind strohtrocken, die Binsen braun.
An der Straße oben angekommen gibt es immer noch den in ins Nichts führenden Zebrastreifen und vorbei an schönen Felsformationen
geht es zu den Quellen von Tamaide. Auch die sind ausgetrocknet.
Von dort steigen wir bis zu den Gebilden der Stricklava auf
und kurz darauf biegen wir links ab um die Runde in La Hoya zu schließen.
Da es heute sehr, sehr warm ist (später sehen wir auf dem Thermometer 27 Grad) beschließen wir: in La Hoya machen wir Schluss, den langgezogenen Aufstieg zurück zum Centilena schenken wir uns und daher rufe ich meinen lieben Mann an, ob er für uns mal wieder „Taxi IrmEli“ = Irmgard-Elisabeth spielt.
Macht er und nachdem wir noch den alten Ziegelofen besichtigt haben
kommt auch schon unser „Taxi“.
Wanderwegstrecke: Kürzere Variante: 1 Stunde 40 Minuten.
Montaña Guamaso
Sendero 14
Elisabeth sei Dank!
Elisabeth hat tatsächlich noch eine Tour ausfindig gemacht die wir in Gänze nicht gegangen sind. Ein Teilstück war in der langen Tour des Sendero 131 enthalten – von El Rosario nach Arona.
Heutige Wanderwegstrecke: 3,7 km – 1 Stunde 20 Minuten
Vorab: Es ist eine Tour die sich auch gut eignet die Kondition zu testen, da es zwar bergan geht aber sehr gemächlich.
Gerade richtig für unsere Freunde aus Deutschland die eben erst am Sonntag angekommen sind – und den entsetzlichen Calima voll mitbekommen haben. Auch Elisabeths Schwester begleitet uns.
Nach einer immer wieder faszinierenden Fahrt durch die Cañadas parken wir beim Restaurant El Portillo, queren die Straße und sind schon „auf der Spur“.
Ein Hinweisschild klärt uns auf, dass wir auf dem Sendero 14 zum Alto de Guamaso aufsteigen werden. Es handelt sich um einen Rundweg und es sind 1 Stunde 30 Minuten veranschlagt.
Zwischen vertrockneten Sträuchern des Teideginsters und den dürren Büschen des „Rosalito salvaje“ wandern wir gemächlich auf einem sanft aufwärts führenden Pfad dahin. Bestaunen das Wetterphänomen: über uns azurblauer Himmel, der Blick zurück: Der Teide im Dunst, rechts von uns noch diesig, Reste des Sandwindes aus Afrika und um die Biegung: Das Orotavatal und Puerto de la Cruz liegen uns zu Füßen auch im Dunst.
Aber wir wandern im herrlichsten Sonnenschein bei 12 Grad in T-Shirts.
Die Tour ist wohl sehr beliebt denn wir begegnen diversen Wandergruppierungen.
Mit vollem Recht: Es gibt neben den Weit-Ausblicken auch in der Nähe schöne Felsformationen, bizarr geformte Kiefernbäume zu bestaunen.
Fazit: Wir sind hoch zufrieden mit dieser Tour die Elisabeth ausgekundschaftet hat.
Mit Foto- und Plauderstops haben wir jedoch nur 1 Stunde 20 Minuten gebraucht.