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Corral del Niño – Montaña del Limón – Corral del Niño
Auf unserer Wanderung von Aguamansa nach Arafo schloss sich uns unterwegs eine einsame Wanderin, Meike, an und schwärmte uns von einer Tour von Aguamansa zur Montaña del Limón vor.
Das hatten wir immer noch im Hinterkopf und Elisabeth kam auf die Idee, es doch einmal zu probieren, ob man von der Kammhöhenstraße, der Cumbre Dorsal, dorthin gelangen kann.
Ja! Man kann!
Wanderwegstrecke: 10,85km – 3 ½ Stunden, reine Gehzeit, plus 20 Minuten Apfelpause.
Eine schön angelegte, gepflasterte Haltebucht an der TF 24 mit diversen Informationstafeln in Höhe „Corral del Niño“ (2240 m), unterhalb des Observatoriums Izaña, bildet den Einstieg in die heutige Tour.
Ausgeschildert mit Nr. 21 und Ruta 11 Pista Montaña de Limón zeigt uns, dass unsere Vermutung richtig ist.
Erst noch ein Rundumblick zum mayestätischen Teide, noch absolut wolkenfrei, zu den futuristisch anmutenden Gebäuden des Observatoriums Izaña, zum blauen Meer mit fotogenen Wolken und dann, um 10.30 Uhr mal los bei 7°C. BRRRR
Dick eingemummelt spazieren wir auf der breiten, gut präparierten Forststraße los.
Der Blick wird noch freigegeben links auf Puerto de la Cruz und rechts auf das Orotavatal mit der Stadt. Das ist das Glück der relativ frühen Stunde, dass die Passatwolken noch nicht heraufziehen.
Vorbei führt uns der Weg an den unterschiedlichsten Gesteinsformationen und -färbungen, an den Teideginsterbüschen und den Halbkugelbüschen der Besenrauke, die von den Spaniern auch liebevoll „Schäfchen“ genannt werden, an Unmengen Büschen des Teidelacks. Leider, um diese Jahreszeit, alles noch blütenlos, lediglich einige Büsche der Besenrauke lassen ihre gelbe Blütenpracht bereits erahnen.
Dafür entdecken wir noch „Eisblumen“.
Nach einer Stunde 15 Minuten erreichen wir den Abzweig des Sendero 34 vom Sendero 21 und der Weg mündet nun in einen Pfad, der uns an riesigen Exemplaren des Teide-Ginsters vorbeiführt.
Wir steigen bis auf 2101 m, die Höhe der Montaña Limón ab.
Verlaufen kann man sich nicht, der Weg ist gut gekennzeichnet, selbst alte Hinweisschilder sind noch auszumachen.
Nach 30 Minuten erreichen wir unser Ziel und an einem sonnigen, idyllischen Plätzchen, mit Blick auf den Teide, halten wir unsere obligatorische Apfelpause ab, diesmal 20 Minuten, da es so schön ist. Bis hierher wachsen so gar die Kanarischen Kiefern.
Eine Hinweistafel sagt uns, 40 Minuten sind von hier bis zur Montaña del Limón. Für uns ist der Hinweg zugleich der Rückweg. Wollten wir die Runde des Sendero 21 bis zum Mal Abrigo gehen, müssten wir auf der Kammhöhenstraße ein größeres Stück bis zu unserem Wagen zurückgehen, das finden wir nicht so spannend.
Das Besondere bei der heutigen Wanderung, was wir in dieser Intensität noch nie so erlebt haben, ist das Auf- und Abziehen der Passatwolken.
Wir haben das Gefühl, dass wir uns inmitten eines Wolkenkranzes befinden, der gerade unseren Wanderabschnitt ausspart. Es ist zwar kalt und windig, aber wir haben unentwegt Sonne.
Beim Aufstieg können wir es besonders gut beobachten: Mal ist der Teide absolut wolkenfrei, dann wird er teils, dann wieder ganz verhüllt, dann wieder wolkenfrei. Phantastisch und interessant!
Nach diesem gelungenen Experiment, von der Kammhöhe aus zu einer Wanderung zu starten, denken wir, dass wir uns etwas Besonderes verdient haben und so ist das von uns geliebte Restaurant in Chirche unser nächstes Ziel. Dort werden wir auch meinen lieben Mann treffen, der heute von den Taxidiensten befreit ist.
Restaurant:
Romero Brasas de Chirche, Telefon 922 85 11 38
Immer wieder gut!
Anfahrt:
Es gibt mehrere Möglichkeiten, um in die Cañadas zu fahren. Wir haben uns für die Anfahrt aus Richtung Los Cristianos über die TF 28 / TF 51 nach Arona und weiter über Vilaflor und dann die TF 21 zum Nationalpark Teide entschieden. Von Boca de Tauce folgen wir der Straße vorbei am Parador und der Seilbahn bis El Portillo hier auf die TF 24, die Kammhöhenstraße bis zum Hinweisschild „Corral del Niño (2240 m)“
Teno Alto – Punta de Teno
Waren wir vergangene Woche im Nordosten Teneriffas, dem Anaga-Gebirge, so zog es uns heute in den Westen, in das Teno-Gebirge.
Diese beiden Gebirge und noch das Bergmassiv bei Adeje waren die ersten drei Inselteile, die vor wahrscheinlich 10 Millionen Jahren aus dem Ozean auftauchten. Erst später erhob sich in der Mitte der drei Inselfragmente der Vorgänger des Teide – nach heftigen Vulkanausbrüchen – und verband sich mit den drei Urinseln zu einer einzigen.
Also wir wandern – wie schon so oft – auf sehr altem, sehr geschichtsträchtigem Boden.
Im Dezember 2000 haben wir die heutige Tour – in Abwandlung – mit der Wandergruppe der evangelischen Kirchengemeinde Teneriffa Süd gemacht.
Allerdings gingen wir damals auf der Asphaltstraße bis zum Abbruch und nur einige Wanderinnen und Wanderer der großen Gruppe stiegen von hier ab und gingen bis Punta de Teno und wieder zurück nach Teno Alto.
Heutige Wanderwegstrecke: 2 ½ Stunden ohne Apfelpause
Die Anfahrt verlängerte sich ungewollt, da in Santiago del Teide die Zufahrt Richtung Masca für drei Tage wegen Straßenbauarbeiten gesperrt ist.
Also musste unser privates Taxi, sprich: mein lieber Mann, Elisabeth, unseren heutigen Wandergast Ulli und mich über Buenavista – El Palmar – nach Teno Alto chauffieren. Zwei ganze Stunden!
Aber: Wir haben Sonne in Teno Alto. Hier auch keine Selbstverständlichkeit! Allerdings nur 12°C.
Wie immer: Erst Infotafel studieren, etwas umsehen, denn Elisabeth und ich wir waren seit März 2011 – unsere Wanderung von El Palmar über Teno Alto nach El Palmar – nicht mehr hier.
„Entdecken Sie die Gegensätze.
Die Landschaft von Teno (Alto) ist anders als das restliche Gebirge.
Die bisher steilen Abhänge, das Merkmal des Teno-Gebirges, treten in diesem Gebiet zurück und lassen Platz für ein oft windgepeitschtes Hochplateau.
Während Jahrhunderten beherbergte das wohlwollende Relief die Ureinwohner und ihre Ziegenherden. Nach der Eroberung durch die Europäer besiedelten neue Bewohner diese Landschaft. Die Neuankömmlinge brachten andere Vieharten, bereicherten den Getreideanbau mit neuen Varianten und pflanzten neue Nahrungsmittel wie Kartoffeln oder Weinstöcke. Trotzdem hat sich Teno seit diesen vergangenen Zeiten kaum verändert. Heute noch klingen die Gipfel und Täler nach dem Gebimmel der Ziegen, deren Milch den Grundstoff für den vorzüglichen Käse bildet.
Die Bewohner von Teno haben der Zurückgezogenheit und den harten Bedingungen getrotzt und jahrhundertealte Sitten erhalten. Zweifellos beschert Sie ein aufmerksamer und respektvoller Spaziergang in der Umgebung mit einigen schönen Beispielen.“
Um 11:05 Uhr marschieren wir – dem Wegweiser folgend: PR TF 51 Punta de Teno 6,4 km – auf der Asphaltstraße gleich einer Ziegenherde entgegen, womit sich die Aussage auf der Infotafel umgehend bestätigt.
Rechter Hand sehen wir Höhlenwohnungen und vor uns breitet sich die Hochebene von Teno Alto aus.
Wir sind gerade mal 500 Meter gegangen, verlassen dann die Teerstraße, folgen dem Hinweisschild „Punta de Teno“ und gehen auf einen eigenartig bewachsenen Hügel zu – die Markierung – gelb-weiß – ist auch nicht zu übersehen.
Nur wenige Schritte weiter – vorbei an einer großen Steinsäule – geht der Blick geht zum Meer und auf unzählige Terrassenfelder, die die Hänge überziehen. Respekt und Achtung zollen wir den Menschen, die das errichtet haben!
Ein bequemer Weg im Erdreich – der dann auch wieder in eine Teerstraße mündet – führt uns abwärts – vorbei an einem mit Kohl bepflanzten Terrassenfeld – zu einem rechts liegenden Ziegenstall.
Links davon befindet sich ein großer Stein-Corall und hier biegen wir ab. Man könnte auch auf der Teerstraße weitergehen, aber man würde sich die wunderbaren Ausblicke in den Barranco de las Cuevas nehmen. Gerade jetzt, nach den heftigen Regenfällen, führt der Bach richtig Wasser und kleine Kaskaden und Gumpen unterhalb eines schön geformten Steinmassives begeistern uns.
Es ist ein Pfad wie wir ihn mögen!
Immer wieder kommen wir an kleine Ansiedlungen vorbei, mit zum Teil verfallenen Gebäuden aber auch noch mit bewohnten.
Und immer und überall: Terrassenfelder!
Aber auch Kleinodien im Lavagestein, die einer Beachtung würdig sind.
Und immer weiter geht es abwärts. Große Agavengewächse und Feigenkakteen, Tabaiba dulce wie amarga (Wolfsmilch süße wie bittere), die Blätter der Gänsedisteln, Zistrosenbüsche, schon vereinzelt blühende Margariten und Kanaren Lavendel oder unscheinbarer die zarten Blüten des rotschäftigen Blausterns säumen den Pfad. Selbst wildwachsende Geranien beleben das Bild.
Nach einer guten Stunde Gehzeit mündet der Weg im Barrancogrund und ein größerer Tümpel muss überwunden werden, um dann wieder aufzusteigen.
Nun wird der Weg im Erdreich wieder breiter und man kann rasch ausschreiten.
Der Blick geht auf Windkraftmühlen, das Meer .
Nicht ablenken lassen. Es gilt ein Gatter zu öffnen und auch wieder zu schließen, denn dahinter geht es weiter.
Im Zick-Zack – mit Überwindung einer abgestürzten alten, großen Feigenkaktee – geht es auf steinigem Pfad steil abwärts.
Wie immer: Gute Schuhe und Stöcke sind unerlässlich. Dass die Knie mitmachen, ist Bedingung.
Nach einer Gehzeit ab Start von 1 ½ sehen wir unser Ziel: Den Leuchtturm von Punta de Teno.
Sicher kann man das alles schneller bewältigen, man würde sich jedoch des Schauens und Staunens vergeben, denn nur auf den Weg zu achten, macht uns keinen Spaß.
Immerhin bringe ich von fast jeder Wanderung mindestens 80 Aufnahmen mit!
Die Hänge sind nunmehr mit großen, imposanten Büschen der Kanaren Wolfsmilch bewachsen und die Felsen sind mit Flechten überzogen.
Um 13.15 Uhr erreichen wir bei den Windkraftanlagen und einer Obst- und Gemüse-Verladestation die Asphaltstraße, die von Buenavista zum Leuchtturm führt.
Da wir uns vor dem „Straße gehen“ drücken wollen, versuchen wir erst unser Glück und halten uns etwas oberhalb links, an Tabaibabüschen und Feigenkakteen mit ihren ekligen Stacheln vorbei. Jedoch nach ca. 10 Minuten müssen wir erkennen, das geht gar nicht. Alles zugewachsen und sehr stachelig. Also einen Pfad durch die Sträucher zur Straße suchen und wer erwartet uns dort? Unser Privat-Taxi!
Wir brauchen also keine Teerstraße mehr zu gehen sondern werden bequem zum Leuchtturm gefahren. Schlendern dort auf den schön angelegten Holzbohlenstegen, schauen mutigen Schwimmern und Springern zu, fotografieren den Leuchtturm in all dem Lavagestein inclusive Blick auf La Gomera und die wuchtigen Felsen vor Los Gigantes.
Und nun geht es zurück nach Buenavista.
Wir haben uns in dem besonderen Restaurant
El Burgado, Cno. Rincón (Tel. 922 72 7831)
ein gutes Mittagessen verdient
Fazit:
Wir sind wieder sehr angetan von der so ganz anderen Landschaft im Gegensatz zum Anagagebirge oder unseren sonstigen Touren.
Weite!
Immer wieder gerne!
Anfahrt:
Normalerweise, wenn keine Straßensperrung daran hindert:
Aus Los Cristianos kommend fahren wir auf der Autobahn TF 1 bis zum Kreisel von Adeje, hier auf die TF 82 bis Santiago del Teide dort biegen wir Richtung Masca auf die abenteuerliche TF 436 bis Buena Vista, hier links auf die TF 42 Richtung Punta Teno, sofort wieder links auf die TF 445 „Casa, Punta Teno“.
Abfahrt:
Faro de Teno – Punta de Teno auf der TF 445 bis Buenavista, dann auf der TF 42 bis kurz vor Garachico, hier auf die TF 421 bis Tanque, dann auf die TF 82 über Santiago del Teide – Guia de Isora bis zur TF 1 nach Los Christianos.
Casa Forestal – Taganana (Las Vueltas)
Da die Wanderung vor 14 Tagen „Afur – Tamadiste – Taganana – Afur“ so schön war,
da wir bedauert haben, dass wir den den Abstecher in den Ort Taganana nicht gemacht haben,
deshalb haben wir heute eine neue Wanderung im Anaga-Gebirge mit dem Ziel: Taganana unternommen.
Wanderwegstrecke: 2 Stunden, ohne Pausen
Um 10.30 Uhr starten wir die heutige Tour zwischen km 15 und km 16 der TF 12 bei der Casa Forestal.
Mein lieber Mann – unser Privat-Chauffeur – setzt uns dort ab, es gibt aber auch unmittelbar bei der Casa Forestal eine Bushaltestelle.
Wir freuen uns über die inzwischen fast obligatorischen Infotafeln. Wer schon lange auf der Insel wandert, wird dies – wie wir – zu schätzen wissen, denn früher tappte man im Dunkeln und hatte sich vielleicht Infos bei Google geholt.
„PR TF 8 Camino de Las Vueltas – Taganana 3,2 km“
Bei diesem Weg handelt es sich um die „Zuckerstraße“. 1506 wurde die Zuckerfabrik in Taganana eröffnet. Da in Taganana ja bekanntermaßen Zucker angebaut wurde, haben die „Zucker-Meister“ diesen Pfad angelegt, um ihre Säcke mit Zucker von Taganana nach La Laguna bringen zu können.
Zum anderen hat der Weg noch die Bezeichnung „Las Vueltas“ da man sagt, er habe so viele Kurven wie ein Jahr Tage hat.
Na dann mal los:
Sofort beginnt der leichte, zehnminütige Anstieg zum Sattel Cruz de Taganana unterhalb des Roque de los Pasos durch den wunderschönen Lorbeerwald.
Der Aufstieg wird durch die in das Erdreich geschlagenen Stufen sehr erleichtert.
Und wieder sind wir fasziniert und begeistert von den mit Flechten überzogenen und bemoosten Bäumen, die Hänge sind mit Moos überzogen und Farne säumen den Pfad. Gagel-, Lorbeer- und Erikabäume wechseln sich ab.
Leider fehlt heute das Lichtspiel – es ist bewölkt. Aber wir sind schon zufrieden, dass wir keinen Regen haben, denn bei der Anfahrt hat es in Santa Cruz geregnet.
Das ist halt immer die Unwägbarkeit, wenn man in das Anaga-Gebirge fährt.
Schnell haben wir die Höhe erreicht und bei dem Unterstandhäuschen beginnen die „vueltas“ (die Serpentinen, Biegungen, Kehren oder Kurven – wie immer man es übersetzten will) die in den Barranco de las Iglesias hinabführen.
Eine Wegbeschreibung erübrigt sich, da es hier kein Verlaufen gibt. Es gibt keine Abzweigungen sondern es gilt, immerzu dem Pfad zu folgen, der teilweise durch regelrechte Hohlwege führt.
Wie wir an anderer Stelle gelesen haben, passieren wir hier den am besten erhaltenen Nebelurwald Teneriffas.
Zwischendurch haben wir allerdings Passagen, die es in sich haben, da durch die heftigen Unwetter in jüngster Zeit Bäume und Sträucher entwurzelt wurden.
Nach knapp einer Stunde Gehzeit wird zum ersten Mal der Blick auf Taganana und die Küste freigegeben. Kurz darauf verlassen wir den Wald und gelangen in freieres, grün, grünes Gelände.
Leider hat es nun doch etwas zu Regnen begonnen. Jedoch, wie heißt es?
Es gibt kein schlechtes Wetter nur schlechte Kleidung.
Wir haben nun die Felswand vor uns, bei der wir vor 14 Tagen von der anderen Seite nach Afur aufgestiegen sind.
Schneller als gedacht gelangen wir in das landwirtschaftlich genutzte Gebiet mit seinen Obstbäumen und den Terrassenfelder, bepflanzt mit Wein und Kartoffeln und etwas unterhalb erreichen wir die ersten Häuser „caserio de los naranjos“, mit einem Palmenhain und schon sind wir auf der Teerstraße auf der wir uns links nach oben halten.
Sie führt uns über die Straße „Caserio Portugal“ in das Viertel „Barrio de Portugal“, den ältesten Teil von Taganana.
An der Infotafel „Portugal ist der älteste Ortsteil Tagananas. In ihm siedelten sich die Zucker-Meister an, die im 16. Jahrhundert von der portugiesischen Insel Madeira nach Teneriffa kamen. Eines der ersten Dinge, die sie taten, war es, den Serpentinenweg Camino de Las Vueltas anzulegen, so dass man den Zucker von hier nach La Laguna transportieren konnte.“ folgen wir rechts, steil runter der weiß-gelben Markierung nach und durchschreiten den malerischen Ortsteil von Taganana.
Irgendwo habe ich gelesen, dass dieses Viertel höchstwahrscheinlich die erste europäische Siedlung dieser Region nach der Eroberung der Insel war.
Wieder stoßen wir auf eine Teerstraße der wir nun rechts- vorbei an einem schönen Exemplar eines Drago – über eine Brücke folgen.
Schon haben wir die „Iglesia de Nuestra Señora de las Nieves“ im Blick, jedoch vorher wandern wir noch an dem Hinweis auf eine Klöppelwerkstatt vorbei und an der Quelle von Taganana.
„La Pianola ist die wichtigste öffentliche Quelle Tagananas. Sie wurde in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gebaut und stellte eine erhebliche Verbesserung der Lebensqualität für die Einwohner dar, denn bis dato mussten sie Tag für Tag in die Schlucht aufsteigen, um au dem dortigen Bach das Wasser für ihren Bedarf zu schöpfen.“
Welche Freude! Mein lieber Mann erwartet uns am Kirchplatz.
Wir erklären ihm von wo wir gekommen sind und wo wir bei der vorletzten Wanderung aufgestiegen sind. Immer unter den Strommasten her. – Schnell schauen wir uns noch die Infotafel vor der Feldkapelle Santa Catalina an. Diese stammt aus dem 17. Jahrhundert und diente der Gemeinde u.a. auch als Lagerraum, Leichenhaus, Ausstellungssaal und sogar als Kino.
Unser nächstes Ziel ist die Playa de San Roque im Weiler Roque de las Bodegas.
Man könnte zwar über Treppen hinter der Kirche zu Fuss absteigen, da aber unser privates Taxi da ist, ziehen wir vor zu fahren.
Zum einen wollen wir das phantastische Schauspiel der Brandung an den kleinen und größeren Felsen – Las Bajas – im Meer bestaunen und zum anderen lockt uns das Restaurant Casa Olga mit direktem Blick zum Meer.
Fazit:
Die lange Anfahrt für diese relativ kurze – jedoch wunderschöne – Wanderung wird zusätzlich durch das Fischessen und die Brandung gerechtfertigt.
Anfahrt:
Von Los Christianos kommend auf der TF 1 bis Santa Maria del Mar, dann auf die TF 2, auf dieser bis zur ersten Ausfahrt La Laguna, auf der TF 13 und dann auf der TF 12 bis zur Bushaltestelle bei der Casa Forestal. (ca. 1 ½ Stunden)
Abfahrt:
Wenn man will, weil die Strecke so schön ist.
Zurück auf die TF 12 und bis San Andrés, hier auf der TF 11 über Santa Cruz zur TF 1 Richtung Los Cristianos.
Übrigens:
Vor kurzem wurde ich gefragt, was für mich DIE schönste Wanderung ist.
Auf die Schnelle musste ich passen.
Wenn ich es mir nun so überlege würde ich einem Kurzurlauber auf Teneriffa zwei Touren empfehlen, bei denen er den Abwechslungsreichtum der Insel kompakt kennenlernen kann.
Beide Touren sind nicht anstrengend, da sie weitestgehend nur bergab führen. Sie dauern nicht mehr als 2 Stunden, wenn man das Glück eines privaten Tasxis hat Sonst wird es anstrengend, man kann beide als Rundtour gehen, jedoch der Aufstieg ist jeweils steil und schweißtreibend.
Voraussetzung sind selbstverständlich gutes Schuhwerk und Stöcke.
1.Tour in den Cañadas: Um die Roque de las Garcías. Hier bekommt man die Vielfalt der verschiedenen Vulkanformationen und Gesteinsarten kompakt vorgeführt
2.Tour im Anagagebirge: Vom Casa Forestal nach Taganana. Bäume, Pflanzen und die besondere Atmosphäre des Nebel-Lorbeerwaldes bekommt man hier zu sehen und zu spüren. Diese Wanderung lässt sich auch mit dem Bus bewerkstelligen.
Für Elisabeth sind die zwei folgenden Touren DIE Schönsten:
Allerdings für Konditionsstärkere:
1. Órganos Höhenweg, Wanderwegstrecke 4 Stunden
Ich schrieb damals: „Will man die schönsten Wanderungen der Insel gehen, darf diese nicht fehlen.“
2.Erjos Pass – La Vica (Masca), Wanderwegstrecke gut 3 Stunden Diese Tour aber unbedingt erst im Frühjahr, so ab Februar gehen, denn dann ist diese Wanderung direkt ein „Muss“ für diejenigen, die sich für die Botanik interessieren. Dazu noch ein beeindruckendes Panaorama im zweitältesten Inselteil mit seinen imposanten, markanten Felsabbrüchen.
Erjos – El Palmar – Buenavista
Mit einer Wandergruppe gingen wir früher häufig von Erjos über einen Forstweg ein Stück im Lorbeerwald, rasteten und kehrten auf demselben Weg zu unseren Wagen zurück.
Elisabeth und ich haben uns schon länger vorgenommen, doch einmal zu erkunden, wo der Forstweg schlussendlich hinführt.
Heute ist es also so weit.
Wanderwegstrecke: 3 Stunden 50 Minuten, 12,59 km, inklusive 10 Minuten Pause
Mit dem Bus 460 fahren wir um 9:35 Uhr von der Busstation Playas de las Américas nach Erjos Dorfplatz. In 1 Stunde 15 Minuten sind wir dort.
Kappen, Sonnenbrillen auf, Stöcke auf die richtige Länge einstellen und los geht es:
Der Einstieg – etwas anders als früher mit der Wandergruppe – jedoch derselbe den wir für den zweimaligen, unterschiedlichen Abstieg nach Los Silos wählten, bringt uns gegenüber der Bushaltestelle über den Zebrastreifen beim Kirchlein schnell zum Beginn unserer Tour.
Als wir sicherheitshalber nochmal die Infotafel studieren, denken, dass „PR TF 51/52 Las Portelas, 10,7 km – Monte del Agua 6,2 km“ der richtige Hinweis für uns ist, erklärt uns eine Einheimische bereitwillig, dieser Weg führt auch nach El Palmar.
Nun, das wissen wir also schon mal.
Den Hang hinunter, alles noch wunderbar grün, zwei kleine weiße
Kätzchen mit schwarzen Näschen amüsieren uns, was uns aber um die nächste Kurve erwartet, dafür sind wir nicht gewappnet:
Fast bis unmittelbar vor die Häuser von Erjos wütete im Sommer das Feuer. Unser Blick fällt auf verbrannte Bäume, alles schwarz.
Die großen Flächen Ginster links und rechts des Weges zum Aufstieg zu den Sendemasten, kohlschwarz. Die verbrannten Zweige ragen gespenstisch in den Himmel.
Was müssen die Bewohner von Erjos für Ängste ausgestanden haben.
Schade, dass wir das nicht wussten, wie nah das Feuer war, sonst hätten wir die Einheimische befragen können.
Vor einigen Jahren hat es Erjos etwas oberhalb vom Brand heimgesucht.
Kurz nach den Sendemasten das angekokelte Hinweisschild, dass wir „espacio natural protegido“ – Naturschutzgebiet – betreten.
Kurz darauf jedoch eine wohl erst vor kurzem aufgestellte Infotafel, die uns über das Geheimnis des Lorbeerwaldes am Monte del Agua aufklärt:
„Etwa vor 65 Jahrmillionen war der Monteverde oder Laurisilva (Lorbeerwald) in verschiedenen Regionen des Planeten weit verbreitet (die Kanarischen Inseln gab es damals noch nicht). Während dieses Zeitraums, war der Wald Zeuge zahlreicher geologischer und klimatischer Episoden, die das Aussterben vieler Arten verursachten. Der Laurisilva hat sich jedoch an jeden Wechsel angepasst. Unter anderem reduzierte er seine Fläche auf bestimmt Gegenden mit günstigen Bedingungen. Auf den Kanaren, Azoren und Madeira lebt eine jener Versionen weiter, die allem Unbill getrotzt haben: der makaronesische Laurisilva.Tatsächlich gehören einige der ältesten, in Europa gefundenen Blätterfossilien denselben Arten an, die auch heute noch am Monte del Agua leben.
Hier widerstand der Wald auch Widrigkeiten wie Vulkanausbrüchen oder geringer, verfügbarer Fläche, die ihn gestärkt haben. Er wurde beispielsweise viel dichter (auf einem Hektar Wald gibt es 300 Tonnen lebender Materie) und zwischen den einzelnen Arten bestehen praktisch perfekte Beziehungen.“
Rasch schreiten wir auf dem breiten, gut zu begehenden Forstweg aus und erfreuen uns mal wieder an dem Lichtspiel, denn, wir haben Glück mit dem Wetter und die Passatwolken sind noch nicht bis hier oben hochgezogen.
Unterwegs bemerken wir an verschiedenen Stellen rote Täfelchen mit Nummern. Sicher wieder Hinweise, dass es sich hier um bemerkenswerte Punkte handelt. Aber leider haben wir keine Beschreibung. Sollten wir diese mal irgendwann bei einem Infobüro bekommen, werde ich die Erklärungen nachtragen.
Hier sehen wir sicher ein Musterexemplar eines Baumes.
Bei dem Hinweis “7“ denken wir, dass er zu einem Aussichtspunkt führen könnte. Also machen wir den Abstecher über einen bemerkenswerten Pfad und siehe da: richtig geraten. Ein wunderbarer Rund-Um-Blick auf grüne(!!) Hänge und das Meer. Bleibt nur zu sagen: Schön!
Nach einer Stunde haben wir bereits den Abstieg nach Los Silos erreicht, aber wir folgen weiter dem Forstweg.
Erstaunlich, sind wir sonst auf unseren Wanderungen weitestgehend alleine unterwegs, so ist dies doch offensichtlich ein sehr beliebter Weg und wir begegnen einigen Wanderern. Kein Wunder, der Weg erinnert mehr an einen Spaziergang.
Eine halbe Stunde später gelangen wir an den Abstieg nach El Palmar.
Nun verlassen wir die bequeme Forststraße und es geht über einen schmalen, schönen Pfad weiter.
Beim nächsten Hinweisschild Bild wechselt der Weg auf Fels, Stein und im steten bergan bergab geht es vorbei an kanarischen Kiefern, Agavan, Erika- und Zistrosensträuchern, wilder Minze, letzte Reste von Glockenblumen, Farne und das frische Grün der Gänsedistelblätter sowie imposanten Felsen weiter. Der Blick wird immer wieder auf die grün bewaldeten Hänge, das blaue Meer und die weiß-grauen Wolken freigegeben.
Als wir an die Stelle kommen mit freiem Blick auf El Palmar, entscheiden wir: das ist der Platz für unsere obligatorische Apfelpause, denn zugleich können wir das Schauspiel der heranziehenden Passtatwolken beobachten.
Als wir gerade wieder zusammenpacken hören wir Stimmen und drei Wanderer kommen von Talavera – Los Silos – die dritte Variante – hoch.
Da sagt doch der eine Wanderer: „Mit den Damen bin ich schon mal gewandert“.
Elisabeth und ich wie aus einem Munde: „Nein“.
Was war: Der Wanderer hatte doch recht: Es war Jürgen, der sich uns damals auf der Tour von Aguamansa nach Arafo anschloss und der damals quasi unser Retter war als wir in so dichten Nebel gerieten, dass kein Weg und Steg mehr auszumachen war. Aber Jürgen hatte 2 GPS-Geräte und konnte uns genau sagen, wann und wie viel wir vom Weg abgekommen waren.
Dass wir ihn nochmal auf einer Wanderung treffen würden, damit hatten wir nicht gerechnet, da er auch immer nur für 14 Tage auf der Insel ist.
Dass dann das Hallo und Wie und Was groß war, ist verständlich.
Es hatte auch diesmal was Gutes, dass wir Jürgen trafen, denn er konnte uns sagen, dass wir von El Palmar auch auf gepflasterten Pfaden, die TF immer wieder querend, nach Buenavista weitergehen können.
Also weiter, nächste Etappe: El Palmar.
Der Weg läßt sich gut gehen, nickender Sauerklee säumt den Weg und in gut 20 Minuten sind wir im Ort. An Palmen, Weinfeldern, einem Ziegenstall vorbei führt das letzte Stück über eine Betonpiste mit Steinen verziert und wir erreichen die ersten, hübschen Häuser von El Palmar.
Waren wir vergangene Woche so von einem großen Exemplar des Weihnachtssterns begeistert, dann wird dies heute noch von einer kurzen Allee von Weihnachtssternen übertroffen.
Wir halten uns rechts und kommen an den Kirchplatz, studieren die Infotafel, die einen netten Brauch erläutert, queren den Platz und über die Calle La Cruz gelangen wir rechts gehend auf die TF 436.
„Für wenige Tage im Jahr ändern die Glocken ihre Melodie, denn an diesem Ort hat sich ein alter Brauch bis in unsere heutige Zeit erhalten. Eine Woche vor dem Dorffest im September lassen die Anwohner diese kleine Glocke, begleitet vom rhythmischen Trommelschlag uralter kanarischere Volkstänze, wie dem Tajaraste, dem Tango von El Hierro oder del El Corrido, bei Sonnenaufgang und am Abend erklingen. Damit wird an eine Zeit erinnert, als es in den Häusern noch keine Uhren gab und die Menschen im Morgengrauen mit dem Glockengeläut geweckt und daran erinnert wurden, dass sie zur Arbeit müssen. Heute gehört dieser Brauch, zusammen mit dem Tanz des Balle e las Libreas, zu den Höhepunkten des Patronatsfestes.“
Es ist jetzt 13.40 Uhr und da wir wissen, dass der Bus 355 nach Masca erst in gut 2 Stunden kommt, der uns dann bis Santiago del Teide und mit dem 460er schließlich wieder nach Playas de Las Américas bringen kann, beschließen wir nach Buenavista weiterzugehen, um dort die schnellere Anbindung über Icod de los Viños zu bekommen.
Kurzes Befragen der auf einer Bank sitzenden Einheimischen, wo es lang geht, „immer weiter runter“, gehen wir an dem rechts liegenden Kinderspielplatz und den hübschen Skulpturen, die den an der Kirche beschriebenen Brauch nachstellen, vorbei und biegen kurz darauf bei einem Verkehrsschild „Einfahrt verboten“ links ab und laufen über eine Teerstraße direkt auf ein blau gestrichenes Haus zu.
Hier links weiter gelangen wir an einen alten Dorf-Waschplatz, auch noch mit Erklärung.
„Die öffentlichen Waschplätze besaßen auch eine wichtige gesellschaftliche Rolle. Bis zur Anlage der Wasserstolen wurde die Wäsche in Tümpeln gewaschen, die sich in den Schluchtbetten bei Regenfällen bildeten. Diese schwere Arbeit lag ausschließlich in den Händen der Frauen, die sich aber so abseits ihrer häuslichen Tätigkeiten und Arbeit auf den Feldern zum Gespräch treffen konnten. Über die Kanäle hinaus, durch die man das Wasser nach Buenavista leitete, erbaute man 1936 auch solche öffentlichen Tröge und Becken, die noch bis Ende der 60er Jahre genutzt wurden. Als dann die Häuser mit fließend Wasser versorgt wurden, gerieten sie schnell in Vergessenheit.“
Nach einigen Biegungen haben wir nun stets Buenavista und das Meer vor unseren Augen und es geht an schönen Finkas auf der Teerstraße steil abwärts. Von einem zum anderen Haus bellen uns die Hunde an.
An einem Casa rural Tenerife vorbei gelangen wir auf die TF 436 folgen dieser ein kurzes Stück, um bei dem weißen Haus links auf einen der alten Handelswege – camino real – kennzeichnend durch seine Pflasterung mit den dicken, unregelmäßigen Steinen, steil weiter bergab zu wandern.
Wie von Jürgen vorhergesagt, queren wir wieder die TF 436, und nun bei km 3 verlassen wir das Naturschutzgebiet und die Fortsetzung des wenig kniefreundlichen Weges ist unmittelbar gegenüber.
Noch eine Querung und hier Achtung: nicht von dem rechts liegenden großen Ziegengehege vom Gemeckere und Gebimmele ablenken lassen sondern direkt gegenüber wieder in den Abstieg einsteigen.
Bei einem Wasserbecken und einer Reklametafel der Telecrédito nochmal die TF 436 queren und der camino real ist immer noch gut erhalten.
Die letzte Querung erfolgt im Barrio de la Cuesta und kurz unterhalb des Ortsausgangschildes von Buenavista . Nun geht es auf einer Teerstraße – Halleluja – an Wasserbecken, Fincas, Orangen- und Bananenplantagen vorbei in den Ort.
50 Minuten haben wir von El Palmar nach Buenavista gebraucht.
Wir kommen an der Avenida Juan Medéz „El Viejo“aus, folgen dieser rechts und nach kurzem Fragen nach der Bushaltestelle werden wir die nächste Straße links geschickt und schon sehen wir den Busbahnhof.
Wieder kurze Frage, wann die nächste Möglichkeit besteht, nach Icod de Los Viños zu kommen, nimmt uns der Busfahrer gleich zu seiner Linie 107 mit, die in 5 Minuten, um 14:45 Uhr, losgeht.
Auf der einen Seite prima, keine Wartezeit, auf der anderen Seite schade, dass wir keine Zeit mehr haben, uns Buenavista nochmal näher anzusehen und einen Café zu trinken.
In 20 Minunten sind wir in Icod de Los Viños und nun haben wir von 15:05 Uhr bis 16 Uhr Zeit.
Die dem Busbahnhof angegliederte Bar gefällt uns nicht, kalt und ungemütlich, so gehen wir ein paar Schritte weiter runter und bei der Bar „Teidrago“ sagen wir „ja“. Milchcaffé und ein Teilchen, dann noch ein Probiergläschen für uns Zwei vom roten und weißen Wein, da eine Bodega dazugehört, so verkürzen wir uns die Wartezeit und um 16 Uhr geht es dann mit vorerst nur 5 Personen im großen Bus in 1 Stunde 45 Minuten zurück zum Busbahnhof in Playas de las Amerícas.
Fazit:
Weitgehend – im ersten Teil – gleich einem Spazierweg, dann Strecken, wie wir sie lieben über Stock und Stein, dann weniger kniefreundlich der camino real in einer phantastischen Landschaft.
Aber, es sei nicht verschwiegen, es gibt schönere Touren obwohl wir uns im berühmten Lorbeerwald befinden!
Anfahrt:
Mit dem Bus Linie 460 um 9:35 Uhr vom Busbahnhof Playas de las Américas in 1 Stunde 15 Minuten bis Erjos, Dorfplatz
Rückfahrt:
Wie wir es gemacht haben:
14:45 Uhr Linie 107 von Buenavista bis Icod de los Viños
16:00 Uhr Linie 460 Icod de los Viños – Playas de las Américas, Ankunft 17:45 Uhr
Etwas zum Schmunzeln:
Im oberen Teil von Buenavista wurde ganz offensichtlich die Straße verbreitet und mit neuen Straßenlaternen ausgestattet.
Und was sehen wir ?
Mitten in der Straße steht eine Straßenlaterne der alten Straße.
Allerdings – zugegeben – gut gesichert.
Afur – Playa de Tamadite – Taganana – Afur
Nach der Schlechtwetterperiode war uns mal wieder so richtig nach Wandern zu Mute.
In der Zwischenzeit haben wir schon früher beschriebene Küstenwanderungen gemacht, aber heute wollen wir es wissen.
Ein kanarischer Bekannter schwärmte uns so von der Rundtour Afur vor, dass wir uns sagten: DIE muss es sein.
Nur soviel schon vorab: Traumhaft schöne Wanderung in der grünen Region Teneriffas, dem Anagagebirge, bis hinunter zur Küste, zur Playa Tamadiste oder auch Tamadite genannt, und wieder hoch hinauf zum Sattel des Roque El Fraile und wieder runter bis zu dem kleinen Örtchen Afur.
Wanderwegstrecke: wir haben 5 ½ Stunden gebraucht, da wir uns ein Stückchen verstiegen hatten und viel geschaut und fotografiert haben.
Übrigens: Die ausgezeichneten Fotos hat dieses Mal alle meine Freundin und Wanderpartnerin Elisabeth mit ihrem iPhone gemacht, da ich meine Kamera zu Hause liegen gelassen hatte.
Wir parken unseren Wagen an der letzten Bushaltestelle unten im Örtchen Afur. Etwas tiefer liegt noch ein riesengroßer Parkplatz als Ausgangspunkt für die Wanderung.
Da wir jedoch das „Örtchen“ mit Kirchlein und Bar gleich mit besichtigen wollen, steigen wir von oben ein.
Um 10.05 Uhr geht es los mit einem etwas unguten Gefühl, da es die gesamte Strecke von La Laguna bis kurz vor Afur geregnet hat.
Wir vertrauen darauf, dass der Bergkamm die Regenwolken abhält und – zum Glück – haben wir uns nicht verspekuliert.
Auf dem Kirchplatz gibt es den ersten Hinweis auf die Tour:
PR TF 8: Taganana 7,5 Km und
PR TF 8 : 3,7 km Casa Forestal – Taganana
Eine Informationstafel klärt uns auf, dass wir uns auf dem PR TF 8 auf
einigen der traditionellsten Pfade des Anaga-Gebirges bewegen werden.
Auf dem Holzkohlenweg (hier wurde Holzkohle gebrannt und nach Santa Cruz gebracht), dem Zuckererohrpfad (um Taganana wurde Zuckerrohr angebaut und verarbeitet) und dem Weinsteig (noch heute wird hier viel Wein angebaut. Der Weißwein der Region ist für seine Güte bekannt).
An einem Laternenpfahl, umrahmt von Tamarisken, sehen wir die für unsere Wanderung zutreffende Markierung: weiß-gelbe Balken.
Vorbei an der kleinen Bar und dem Schulgebäude gelangen wir auf einen wild-romatischen, abwärts führenden Pfad. Auf den umliegenden Feldern wird gearbeitet und der Blick geht auf den mächtigen Koloss des Roque Taborno und auf den Roque Igués.
Schnell gelangen wir auf eine Betonpiste und an einem Pfahl leuchtet uns die Markierung entgegen.
Und schon haben wir den freien Blick auf’s Meer, gerahmt von mächtigen Felsbrocken.
Achtung: Schnell sind wir im Baranco de Tamadite und an einem mächtigen, schwarzen Felsen und einem Pfahl sehen wir die weiß-gelben Balken. Nach einer Felsformation, wie eine Skulptur, befindet sich etwas oberhalb eine Holztafel, mit dem Hinweis: „Tamadiste Playa“.
Hier also rechts weg und nicht weiter gerade aus Richtung Bach!!!
(das haben wir gemacht und mussten dann wieder aufsteigen.)
Auf einem schmalen, steinigen, gut präparierten Pfad, gesichert durch Holzgeländer steigen wir ab – links unten begleitet uns der Bach. Er ist einer der wenigen Bäche – wenn nicht so gar der einzige – auf Teneriffa, der ganzjährig Wasser führt.
Auf der ganzen Strecke werden wir umweht vom Duft des Wermuts und wir erfreuen uns an großen Flächen der weißblühenden Kanaren-Trichternarzisse.
Nach einer knappen Stunde sind wir unten am Bach und queren ihn – trockenen Fußes – über dicke Steine.
Eine in den Fels geschlagene Treppe und wiederum mit Geländer gesichert führt uns aufwärts.
Aber zuerst bewundern wir noch ein Musterexemplar der durch Erosion stehen gebliebenen „Mauer“ aus Vulkangestein.
Nun sind wir schon so in Sichtweite des Meeres, dass wir die Brandung ausmachen können.
Schnell sind wir abgestiegen, haben nun den Bach mit etlichen kleinen Wasserfällen und Gumpen rechts von uns.
Das letzte Stück bis zum Meer legen wir in Begleitung von 4 jungen Canarios mit ihren Hunden zurück.
Sie kommen von Taborno herunter und meinten, die Strecke wäre teilweise sehr gefährlich.
Trotz „Versteigen“ sind wir um 11.45 Uhr an der Playa und sind begeistert von der wuchtigen Brandung, der Kies-Sand Playa, die umrundet ist von Felsen und begrünten Abhängen und dem Blick bis zur Punta Tamadite.
Das ist der richtige Ort, unsere obligatorische Apfelpause einzulegen, den Canarios bei ihrer Mutprobe, in dieser Brandung zu schwimmen, zuzuschauen und zu hoffen, dass wir das traditionelle Pfahlspringen von einem der jungen Männer beobachten können, der mit seinem langen Stab aufsteigt.
Nach 15 Minuten wandern wir weiter, denn wir haben noch eine lange Strecke vor uns. Nächste Etappe: Taganana
Ein kleines Stück zurück, an einem urigen Fischerhäuschen (?) vorbei, gehen wir zum Bach runter, um an diesem wiederum ein Stück zurück zu wandern, und queren diesen dann als wir an einem Felsen die weiß-gelben Balken sehen, die noch von einem grünen Punkt ergänzt werden.
Auf der Gegenseite geht es gleich steil, steiler, wirklich absolut steil hinauf. Wir gewinnen dadurch schnell an Höhe und bei einem Blick zurück sind wir wiederum begeistert von dem Bild, das sich uns bietet:
Die grünen Hänge sind nun sonnenbeschienen und die riesigen Kandelaber-Wolfsmilch-Gewächse glänzen silbern, dazu das blau-grüne Meer mit fantastischer, weiß-schäumender Brandung, die Felsspitzen die ins Meer ragen. Schön!
Außerdem begeistert uns, dass die Sonne scheint! Und wir beglückwünschen uns, dass wir es gewagt haben, bei den Wettervoraussetzungen doch zu wandern!
Wir wären schon sehr zufrieden gewesen, wenn wir nur trockenen Fußes die Tour hätten machen können.
Den Pfahlspringer sehen wir an einem Hüttchen arbeiten, haben immer noch die Hoffnung, dass er zur Playa zurück springt, aber er hat zu tun und wir steigen weiter aufwärts. Vorbei geht es an einem malerischen, aus Vulkansteinen in den Hang gebauten und mit Schilf gedeckten Haus .
Nachdem wir den Kamm erreicht haben, geht es in teils sanftem, teils etwas heftigerem Auf- und Abwärtssteigen immer in luftiger Höhe entlang an der unter uns liegenden Steilküste am Fuß des Roque Marrubal.
Nach einer Stunde gelangen wir in die Weinbauregion und unser Weg wird nun breiter und nach weiteren 15 Minuten gelangen wir an eine Ansammlung von gepflegten Häusern, umgeben von Weinreben.
Auf der Teerstraße, gesäumt von Palmen, marschieren wir weiter, passieren die Bodega Queque.
Kurz darauf, an einer Wasserleitung, zweigt von der Fahrstraße – weiß-gelbe Markierung – ein fußbreiter Pfad steil neben einer Wasserleitung rechts ab.
Gekreuzte weiß-gelbe Balken an der Fahrstraße weisen daraufhin: hier nicht weiter geradeaus.
Auf dem äußerst schmalen Pfad, gesäumt von einer der hier üblichen Trockenmauern, die überzogen ist mit unterschiedlichen Aeonien,
gehen wir auf halsbrecherische Weise weiter, blicken auf den Friedhof von Taganana hinunter und gelangen nach 10 Minuten auf eine Asphaltstraße und sehen oberhalb von uns einen großen, dunklen Komplex mit kleinen Fensterchen, ein Gefängnis?
Kurz darauf gelangen wir an die obere Dorfstraße von Taganana, die Calle José Negrin Viñas, Cruz Vieja mit netten Häusern, vor einem steht ein Musterexemplar des Weihnachtssterns.
Den Abstieg, der links in den Ort Taganana führt, schenken wir uns.
Taganana ist der größte Ort im Anagagebirge und erstreckt sich über viele Terrassen von etwa 200 Meter Höhe bis zur Meeresküste.
Wir gehen an den Häusern hier oben vorbei und bei Haus Nummer 2 biegen wir rechts ab. Auf einer geriffelten Betonpiste geht es aufwärts.
Ein Einheimischer sagt uns, nach Afur haben wir von hier aus noch „más o menos“ (mehr oder weniger) 1 ½ Stunden zu gehen. „Vamos a ver.“ Wir werden es sehen. – Tatsächlich haben wir 2 Stunden gebraucht.
Die Hinweistafel sagt uns: La Cumbrecilla – Afur
Vorbei am Casa Noni geht es hinauf. Nach 10 Minuten wechselt der Weg auf Erdreich und noch etwas später auf einen kunstvoll mit großen Felsplatten belegten Weg.
Nächster Hinweis: La Cumbrecilla – Afur, links, auf dem gepflasterten Weg weiter.
An Weinfeldern vorbei werden wir rechts hoch geschickt und nun geht es um 14 Uhr los.
Noch ein Blick zurück zum Meer mit seinen Inselchen und in das weite Tal von Taganana.
Nun erwarten uns große Erikabäume, vereinzelt kanarische Kiefern, Lorbeerbäume, einige Mispelbäume, das kräftige Grün des sprießenden Adlerfarns, bodenbedeckend das saftige Grün des nickenden Sauerklees und der Luzerne.
Zu unserem Glück führt dieser äußerst steile, schweißtreibende Aufstieg auf ausgewaschenen Steinrinnen durch einen Tunnel von Erika- und Lorbeerbäumen. Er steigt in kurzen Serpentinen in direkter Linie unter Strommasten aufwärts.
Zwischendurch erfreuen wir uns an dem Vogelgezwitscher, das wir in dieser Intensität noch selten gehört haben.
35 Minuten hat der Anstieg gedauert und oben erwartet uns am Sattel des Roque El Fraile ein Gipfelkreuz und eine grüne, große Mülltonne. Witzig!
Und nunmehr geht’s bergab. Rechts runter, Hinweistafel „Afur“ den Roque Taborno und viele uns unbekannte Felsen im Blick.
Ohne Anstrengung erreichen wir bald ein Gehöft, die junge Frau grüßt uns freundlich und immer heiter weiter runter.
Nach einer halben Stunde Abstieg sind wir im Zweifel: rechts oder links an der Gabelung weiter. Kein Hinweis. Wir entscheiden uns rein gefühlsmäßig für links, da wir annehmen, rechts geht es nur zu einem Haus.
Richtig.
Ruck zuck, um 15.10 Uhr, sind wir auf dem breiten, gut ausgebauten Weg unten auf der TF 136, etwas unterhalb von km 5 bei einer Bushaltestelle.
Nun gehen wir 20 Minuten auf der – Gott sei Dank – wenig befahrenen Straße bis wir an einer Kurve rechts an einem markanten, schwarzen Felsen die weiß-gelb gekreuzten Balken sehen, also hier nicht weiter. Links, an einem Telegraphenmasten machen wir die weiß-gelbe Markierung aus.
Hier geht ein schmaler Durchgang zwischen den Blöcken der Straßensicherung ab. Zur Zeit ist diese Stelle noch zusätzlich durch einen roten und einen weißen Plastikpylon gesichert.
Unter einem imposanten Felsüberhang geht es durch, den Blick links auf ein hübsches Tal und hast Du nicht gesehen, sind wir an einigen Häusern mit Obstbäumen und liebevoll angelegten Gärtchen im Örtchen Afur.
So schnell hatten wir das Ende der Tour nun doch nicht erwartet.
Jetzt freuen wir uns auf einen café con leche und da es uns hier so gut gefällt und wir so glücklich über die Wanderung sind, serviert uns señor Jose leckeren Käse, frisches Weißbrot mit viel Anis und ein Glas Rotwein aus der Region.
War das ein schöner Tag!
Einkehrmöglichkeit:
Bar Casa Jose Cañon in Afur, Telefon: 69 01 41
Sehenswert ist die kleine Bar ob seiner Vielfalt an Spirituosen. Das sucht seinesgleichen.
Anfahrt:
Von Los Christianos kommend auf der TF 1 bis Santa Maria del Mar, dann auf die TF 2, auf dieser bis zur ersten Ausfahrt La Laguna, auf der TF 13 und dann auf der TF 12 bis Abzweig Afur auf die TF 136 bis zum Ende.
1 ½ Stunden.
Abfahrt:
Wenn man will, weil die Strecke so schön ist, links und rechts der Blick auf’s Meer:
Zurück auf die TF 12 und dann Richtung El Bailadero, Taganana bis San Andrés, hier auf der TF 11 über Santa Cruz zur TF 1.