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Araya – La Mesa – Igueste de Candelaria

Fünf  Jahren sind es nun im April, dass wir diese Tour von Igueste de Candelaria nach Araya mit einem befreundeten Ehepaar gewandert sind.
Damals waren Eckhard und ich der Meinung, in umgekehrter Folge wäre es für uns sinnvoller, diese Tour zu gehen.
Heute ist es also so weit, dass Elisabeth und ich sie von Araya aus gehen.

Wanderwegstrecke: 2 1/4 Stunde, wegen der Bodenbeschaffenheit etwas schwierig  zu gehen

Mein lieber Mann hat sich wieder als Taxifahrer „IrmEli“ zur Verfügung gestellt, so dass wir nicht mit zwei Wagen rangieren müssen.
Ausgangspunkt ist die kleine Plaza oben in Araya, vorbei an dem originiellen Garten, in dem die Blumen und das Gemüse in Badewannen angepflanzt sind, durch den gepflasterten Barranco de la Florida hindurch und sofort links hoch.

5 Minuten dauert der Aufstieg bis wir bei dem neu angelegten Parkplatz des Tourismuszentrums, der Finca de las Haciendas, ankommen.


Das Hinweisschild: SL TF 296 La Mesa Igueste 5,2 km gibt die Richtung vor, die Markierung ist hier weiß-grün und gleich dahinter beginnt unser Aufstieg.
Die Elektromasten dienen noch zusätzlich als Richtschnur.

Der Aufstieg, zwar sehr steil aber in großzügigen Kehren, lässt sich gut gehen. Es handelt sich mal wieder um einen camino real, also um einen alten Verbindungsweg.
Wir gewinnen schnell an Höhe, haben den Blick auf das unter uns liegende Araya, auf das Meer, auf die noch bewirtschafteten Terrassenfelder, die  Galerie von Araya  und oben auf die Bergkette der Cañadas mit den Gebäuden der Observatorien.

Wir passieren den gemauerten, bedeckten Kanal von Araya und sehen den Hinweis auf die Galeria.

Die ersten kleinen, weißen Blüten der Montpellier-Zistrose wagen sich bereits heraus, der Kanaren-Lavendel blüht kräftig blau und die gelben Blüten der Aeonien beleben das sonst grüne Bild.


In 45 Minuten vom Wagen aus haben wir die erste Etappe des Aufstiegs bewältigt, queren nun unterhalb des Felskranzes den Hang, um nach weiteren 10 Minuten bei dem „Gipfel-Steinmann“ –  „Steinmännchen“ wäre zu wenig –  anzukommen.


Kurze Verschnaufpause. Wieder Jacken anziehen, denn hier oben pfeift der Wind und von nun an ging es – mit nur einem kurzen Aufstieg – in einer Stunde 20 Minuten bergab.

Der Weg ist nicht sehr gut zu gehen, da durch die Felsen sehr unregelmäßig, aber insgesamt wunderschön.
Weite Ausblicke ins Anagagebirge, Santa Cruz mit dem Auditorio, auf Candelaria mit seiner Kirche begleiten nunmehr unseren Weg.
Und: immer das Meer vor uns und das Valle de Güímar.

Die Wanderung führt durch einen Kiefernwald, vorbei an den kleinen, weißen Blüten des Kanaren-Knoblauchs, den kräftig pinkfarbenen Blüten der Tanger-Platterbse, auch hier gibt es viele, viele Affodills.


Dass das Grün der Tabaiba dulce und Tabaiba amarga Sträucher , der  Feigenkakteen, Opuntien, überwiegt, sie sind ebenfalls allgegenwärtig, vergisst man fast zu erwähnen.

Vorbei geht es an dem Gebäude der ehemaligen Casa de Mesa.
Hier oben gab es früher auch die große Weinpresse, die 1980 mit viel Aufwand ins Tal geschafft wurde und nunmehr als Attraktion auf der Plaza Diamas Coello aufgestellt ist.

Wir steigen weiter ab, queren einen gemauerten Kanal, wandern an den  hohen Mauern von ehemals bewirtschafteten Terrassen vorbei, die sich nunmehr die Natur zurückerobert hat.

Wir gelangen an einen Barranco mit glatt geschliffenen Steinen und mal wieder einem schönen Blick  auf’s Meer und kurz darauf ist die einzige Stelle, bei der man den Weg erst ausmachen muss, jedoch Steinmännchen helfen. Hier ist auf dieser Seite der Wanderung die einzige Stelle, bei der man  kurz bergauf gehen muss.

Außerdem fesseln den Blick die diversen Felsformationen und „Das Auge Gottes“, wie wir eine Felsformation im Monument Valley in Amerika vor vielen Jahren kennenlernten.

Aber, nach dem Motto, von nun an ging’s bergab, sind wir wir nach nur 20 Minuten im Tal.

Der Wegweiser zeigt an: rechts hoch zum Barranco de Chacorche und auf die von uns gegangene Tour.  „La Mesa  Araya 5,5 km“.

Rechts geht der sehr holprige Fahrweg weiter runter und wir wissen, nun erwartet uns ein weniger appetitliches Stück Weg: Ein Gehöft mit Ziegen, ausgemergelten Schafen und Gestank und zum krönenden Abschluss noch eine wilde Müllkippe.

Aber: Mein lieber Mann, der die Strecke ja auch kennt, kam uns mit dem Wagen bis fast zum Wegweiser entgegen und wir konnten lässig an dem Gehöft vorbei fahren.
Das ist nicht zu überbietender Service!

Fazit:
Aus meiner Sicht ist die Tour von Araya aus gegangen entschieden schöner als von Igueste aus.
Begründung: Nur 50 Minuten schweißtreibendem Aufstieg stehen 1 1/2  Stunden Abstieg gegenüber – damals gingen wir so gar 2 1/2 Stunden hoch.
Zudem hat man von Araya kommend den absoluten Weitblick bis zum Anagagebirge, zum Meer und in das Valle de Güímar.
Dagegen von Igueste aus: der Blick geht auf Grün, Grün, Fels und Berge.

Restaurant:
Ein Glücksfall: Das ganz unscheinbare Restaurante „Casa Candido“ entpuppte sich als offensichtlicher Geheimtipp für die Einheimischen:
Es gibt nur ein Hauptgericht: Carne de conejo = Kaninchen, dazu: Salzkartoffeln und separat gereichtes Chiliöl. Dazu einen guten Rotwein aus der Gegend. Sehr gut! – Selbstverständlich gibt es diverse Vorspeisen.
Casa Candido, Araya de Candelaria, Telefon 922 501 201
Montag = Ruhetag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag 12 bis 17 Uhr und Freitag, Samstag, Sonntag 13 bis 23 Uhr geöffnet.
Anfahrt:
Hat man nicht das Glück wie wir, über ein privates Taxi zu verfügen, so muss man es halt so handhaben wie wir es vor 5 Jahren gemacht haben, mit zwei Autos rangieren:
Auf der Autobahn TF 1 aus Los Cristianos kommend bis zur Ausfahrt „Candelaria, Araya“ dann auf die TF 283 Richtung Araya. Weiter auf der TF 28 „Punta, Araya“, TF 247 „Araya“, in den Ort und an der Kirche vorbei hoch bis zur kleinen Plaza Araya. Hier muss ein Parkplatz gefunden werden.

Mit dem anderen Wagen fährt man „zur Abholung“  wieder auf die TF 28, links bis zur Abzweigung Igueste, TF 252, wieder links bei dem großen Hinweisschild „Rincon de Pedro“. Im Ort Igueste an der Plaza Dimas Coello vorbei, gleich links in die Calle Los Revolcaderos, Hinweis: Barranco Chacorche und “Cementerio”, bis zur wilden Müllkippe.

Von Chiguergue nach Chirche – Camino La Cañada

Eine kleine, feine Wanderung. Für uns hier im Süden fast vor der Haustüre

Laut Elisabeth soll sie den Namen: Affodill-Weg erhalten – im Gegenzug zum Glockenblumenweg vom Erjos Pass nach La Vica (Masca), –  denn eine solche Fülle an den gerade erblühenden Affodills sucht seinesgleichen. Nur einmal – zur rechten Zeit – auf dem Conde haben wir diese Üppigkeit, dieses Meer porzellanfarbener Blüten erlebt.

Wanderwegstrecke: Je nach Lust und Laune zwischen einer Stunde und einer halben Stunde

Wir beginnen diesen Spaziergang am Ortsende von Chiguergue, nach dem Kirchplatz, bei der Infotafel in der Calle San Roque.  Einen Parkplatz finden wir in der davon abzweigenden Straße.
Die Information sagt uns, dass wir uns im Ortsteil La Cancelita befinden und dass uns dieser Weg in 45 Minuten, bei einer Entfernung von 1,9 km und einem Höhenunterschied von 107 m nach Chirche bringt und in der Calle El Cornical endet.
Entlang der Strecke verläuft der Kanal von Vegara.

Dann mal los: 10.30 Uhr gehen wir  ca. 20 Minuten auf der Asphaltstraße, die zum Glück so gut wie nicht befahren ist . (Sowohl auf dem Hin- wie auch auf dem Rückweg begegnet uns ein einziges Fahrzeug).
Vorbei an landwirtschaftlich genutzten Flächen,  Ausblick auf die Insel La Gomera, die Küste und die dort unten liegenden Orte Alcalà und Playa San Juan schreiten wir zügig aus.
Den Weg säumen die hier so vorbildlich aufgeschichteten Steinmäuerchen, bewachsen von den zum Teil noch kräftig gelb blühenden Ranken der warzigen Zaunrübe, aber auch schon mit ihren niedlichen Ballons beschickt, den Aeonien und dahinter Opuntien – die Feigenkakteen –  und Affodills – Affodills – Affodills und in voller Blüte stehenden Mandelbäumen.

Die wunderschönen Margaritenbüsche sind schon so selbstverständlich, dass man sie fast zu erwähnen vergißt.

Wir passieren ein Gehöft, geschmückt mit einer Christsternhecke und Kakteen, die in blaue Plastikfässer getopft wurden.
Achtung: Kurz darauf zweigt links – gekennzeichnet durch Steinmännchen – der alte Wanderweg – vermutlich ebenfalls ein camino real – ab.
Man kann sich gut an einem links oberhalb liegenden Steinhaus mit Antenne orientieren.
Zwischen den Steinmäucherchen und über einen Steinteppich, zum Teil an einem offenen Kanal, der noch Wasser führt,  geht es romatisch weiter.
Zwischen den Steinen wuchert der wilde Thymian und so gar Farne wagen sich hier heraus.
Zwischendurch kleinere, kaum nennenswerte Aufstiege bis wir zur einer gemauerten, bedeckten Wasserleitung und zwei hellen und einem verrosteten Wasserleitungsrohr kommen:
Hier übersteigen wir den Kanal und die Rohre, um uns links haltend weiter aufzusteigen.
Aber hier: nochmal Achtung:
Es zweigt ein Pfad links hoch ab, und zwei führen rechts weiter. Wir wählten erst den unteren, der hätte uns, wie wir schnell feststellten,  unterhalb von Chirche ankommen lassen. Also retour und   wir nehmen den etwas oberhalb liegenden. Steinnmännchen kennzeichnen ihn auch.
Nur kurz, um die nächste Biegung und Chirche und der Mirador sowie die  Berge der Cañadas liegen vor uns. Rechts, unterhalb des Weges,  schauen wir auf einen gut erhaltenen Dreschplatz und vorbei an einem Meer des kräftig blaublühenden Kanaren-Lavendels sind wir schnell in Chirche.

Wir passieren einem Kindergarten – hier befindet sich auch eine Bushaltestelle – stoßen auf das neue Centro Cultural de Chirche. Wir halten uns rechts und schon sehen wir unterhalb unser Ziel:
das bewährte, immer wieder gute Restaurant: Romero Brasas de Chirche
Von Conchi und Antonio, den Besitzern , werden wir freudig begrüßt und haben das Glück an dem einzigen sonnigen Tisch Platz nehmen zu können. Nach dem –  wie immer schmackhaften Essen – (Lamm in Kastaniensauce) gehen Elisabeth und ich auf demselben Weg zurück, um den Wagen zu holen.  Mein lieber Mann, der ja sonst immer Taxifahrer für uns spielt, darf  sich solange bei einem Glas Tinto etwas ausruhen.

Fazit:  
Keine anstrengende, keine lange Wanderung aber durch die jetzige  Blütenpracht und das ganze Umfeld  eine sehr, sehr schöne.

Anfahrt:

Von Los Cristianos bis ans Ende der Autobahn TF1, weiter auf der TF82 Richtung Guia de Isora, Knapp 2km hinter Guia de Isora zweigt rechts eine Straße nach Chiguerge ab.

Von Chiguerge nimmt man vom Ausgangspunkt der Wanderung aus die Querverbindung nach Chirche

Abfahrt:

Von Cirche immer bergab nach Guia de Isora und von dort auf der TF82 / TF1 zurück.

Santiago del Teide – Finca Quemada – Risco Blanco

Zwei Wochen sind Elisabeth und ich nicht gewandert und in den Bergen ist der Frühling angekommen:
Schon aus dem Bus können wir die ersten Mandelbäume in strahlendem Weiß sehen.

Dann folgt auf der Tour eine Blütenpracht: das Blau des Kanaren Lavendels ist an seiner Üppigkeit kaum zu überbieten, den Weg säumen die gelben Blüten des Nickenden Sauerklees, das Orange der wilden Ringelblumen, das zarte Rosa der ersten Affodills, das leuchtende Weiß der Kanaren-Margaritenbüsche, die rotblühende Babaiba majoera, oder auch Dunkelpurpurrote Wolfsmilch – Euphorbie atropurpurea genannt –  und die hübschen, gelben Blüten der Nymphendolde, die rosa-weißen Blüten des Kanaren Knoblauchs  sowie das kräftige Gelb der Aeonien!
Welche Pracht!

Diese Wanderung zur Finca Quemada haben wir vor Jahren mit verschiedenen Wandergruppierungen mehrfach gemacht – das war noch vor der Zeit als ich anfing unsere Wanderungen zu beschreiben – und wir dachten, es wäre an der Zeit, diese Tour mal wieder zu gehen.

Wanderwegzeit: 3 Stunden plus eine halbe Stunde Apfelpause und Plausch mit Wanderern, 5,5 km.

Um 10.30 Uhr verlassen wir den Bus 460 am Ortseingang von Santiago del Teide, queren die Straße und schon befinden wir uns, wie ich immer sage in der grünen Hölle ! Riesige Tabaiba dulce  Sträucher säumen den Pfad und dieser geht sanft bergab, erst über Erdreich, dann über die typische Pflasterung des alten camino real bis zur Weggabelung oberhalb des Örtchens El Molledo : Wir folgen dem Hinweis: PR TF 65,1  Risco Blanco 2,1 km. „Risco Blanco“ ist für uns neu, aber ”schau’n ma mal”.

Der Weg ist bekannt, kann nicht verfehlt werden, er geht stets und ständig bis zum Kamm bergauf. Blick auf Teide, Tamaimo, die Montaña Bilma und die mit Sendemasten „verunzierte“ Montaña La Hoya und auf das Meer.

Vorbei an einer Gedenkstätte und wohl einem früheren Waschplatz und vielen, vielen Lavendelbüschen und riesigen Agaven erreichen wir nach 50 Minuten den Grat und der Blick wird auf die Insel La Gomera freigegeben.

Nun geht es ein kleines Stückchen bergab. Wir sehen an einem Mäuerchen die weiß-gelben Streifen der Markierung und auf der anderen Seite des Barrancos die Gebäude der Finca Quemada.

Nur 10 Minuten benötigen wir für diese Querspange und durch eine regelrechte Opuntienhecke gehen wir – nach einem fröhlichen Gruß an die Besitzerin – bis zum Blick in den nächsten Barranco weiter.
Neu ist nun für uns, dass die Inselregierung die Wanderung ausgedehnt hat:
Ein Schild “Risco Blanco 0,5 km” lockt uns natürlich nun weiter, obwohl unsere ursprüngliche Intention als Ziel die  Finca Quemada war.

Von nun an ging es bergab, an riesigen Ansammlungen der Kandelaberwolfsmilch vorbei und in nur 10 Minuten befinden wir uns am Fuß dieses Felsendoms.

Ein Plausch mit dort rastenden deutschen Wanderen und wir wollen erkunden, ob man von hier aus nicht an’s Meer kommen kann. Jedoch, kurz darauf geben wir auf, denn der Pfad, der anfangs auszumachen ist, endet im Nirgendwo. Das ist uns zu riskant.
Also retour!

Der Hinweg ist der Rückweg und die Begeisterung für die Farbenpracht hält an.

Um 14 Uhr sind wir wieder in Santiago del Teide. Erfragen, dass der Bus 460 aus Icod de los Vinos  so gegen 14:30 oder 14:40 Uhr kommen wird. Also genug Zeit um in der gegenüberliegenden Bar einen Café zu trinken und im Restaurant Las Goteras für 15:30 Uhr einen Tisch zu reservieren.

Der Busfahrer lässt uns am ersten Haltepunkt in Tejina de Isora aussteigen.
Unser Tisch ist eingedeckt und kurz darauf kommt auch mein lieber Mann an.

Fazit:
Eine Tour die wirklich wegen ihrer Botanik, ihren Ausblicken und auch der Anforderung zu empfehlen ist.
Einfach schön! Dazu strahlender Sonnenschein, stahlblauer Himmel und warm!
Was will man mehr!

Besonderheit:
Der Infotafel am Fuße des Roque Blanco können wir folgendes entnehmen:

“Roque Blanco ist eine Struktur vulkanischen Ursprungs mit einem ungefähren Alter von 5,5 Millionen Jahren.

Die alten Materialien des Tenomassivs sind mit einem dichten Netz von Dämmen, Felsen und Lavakegeln durchsetzt, deren markantestes Beispiel der Vulkankegel Roque Blanco darstellt, welcher 940 Meter hoch ist und dessen Gipfel aus großen, flachen Platten besteht.

Ein Lavadom ist eine etwa kreisförmige Erhebung die bei einem    Vulkanausbruch mit langsam fliessender, zähflüssiger Lava entsteht,  die nicht allzu weit aus dem Schlot fließt, bevor sie erstarrt. Diese Erhebungen können Höhen von mehreren hundert Metern erreichen und wachsen langsam und kontinuierlich über Monate oder sogar Jahre hinweg. Sie können auch im Inneren des Vulkans entstehen ohne dass die Lava austritt. In diesem Fall können sie jedoch im Laufe der Zeit aufgrund ihres höheren Widerstands gegen Erosion von Wind und Wetter freigelegt werden.“

Ein Felsen mit eigenem Klang
Der Risco Blanco, auch Chimayachi genannt, ist einer der eigenartigsten geologischen Bereiche in dieser Zone. Es handelt sich um einen vulkanischen Dom, der aus einer so zähen Lava entstand, dass diese – anstatt auszufließen – sich rund um den Riss, aus dem sie an die Oberfläche trat, ansammelte. Wegen ihrer chemischen Zusammensetzung entstand beim Erkalten eine Phonolith genannte Gesteinsart. Dieser Name bezieht sich auf den metallischen Klang, den sie abgibt, wenn man mit den Fingerknöcheln darauf klopft.

Anfahrt:
9:35 Uhr Linie 460 ab Busbahnhof Playas de las Américas
Abfahrt:
ca. 15:40 Uhr Linie 460 Santiago del Teide

El Portillo – Mirador El Lance in Icod el Alto

Traumwetter! Strahlender Sonnenschein! Noch nicht einmal ein Fotografierwölkchen! Gefühlte satte 20  Grad! Und das in den Cañadas!
Gerade richtig für unsere Mammut-Tour: Es gilt 1580 Meter im Abstieg (2115m -> 535m) und 17,42 Kilometer in der Länge zu überwinden.
Dabei werden wir noch zusätzlich belohnt, da wir so ziemlich alle möglichen Vegetationszonen auf der Insel durchlaufen.

Wanderwegstrecke: gute 5 Stunden plus 10 Minuten Pause
Wir fahren mal wieder mit dem Bus in die Cañadas. 2 Stunden 40 Minuten Fahrt.
Schon in Playas de Las Amerícas ist der Bus bis auf einen Platz besetzt. Gut dass wir unseren Plan, in Chayofa zuzusteigen, nicht in die Tat umgesetzt haben.
Wir werden während der Busfahrt mit einer wunderbaren Fernsicht belohnt: Die Inseln La Gomera und sogar El Hierro liegen wie gemalt vor uns. Sieht man so auch nicht oft. Später präsentiert sich uns noch La Palma genau so schön, jedoch sehen wir unterwegs auch das ganze Ausmaß des verheerenden Brandes vom Sommer diesen Jahres.

Der Busfahrer ist so nett und hält ausnahmsweise am Centro de Visitantes de El Portillo, so dass wir um 11:50 Uhr sofort unsere Wanderung starten können.

Gleich am Gebäude links vorbei steigen wir auf. Der Weg ist uns von früheren Wanderungen zur Fortaleza gut bekannt. Keine Schwierigkeit mit der Wegfindung. Kurz darauf passieren wir ein „Gartentörchen“, sehen den auf der Nordseite leicht mit Schnee gepuderten Teide vor uns, bei der  Wegverzweigung nehmen wir den rechten, unteren und bei der Infotafel gehen wir wieder rechts in die weite Ebene  – folgen dem Sendero 1 – und sehen oben, auf der La Fortaleza, diesem mächtigen Felsmassiv,  zwischen den Bäumen schon das Kapellchen „Cruz de Fregel“.
Der knapp 10minütige, steile Aufstieg dorthin geht erst über Sand, dann Steine und Geröll und dann Fels.

So, die erste Etappe haben wir in einer Stunde geschafft. Trinkpause, Teideblick genießen und nun welchen Weg? Die breite Forststraße links hoch oder rechts eben? Kein Hinweis! Aber  das Glück ist mit uns. Ein Ranger kommt gerade mit seinem Wagen angefahren und erklärt uns, zum Mirador El Lance müssen wir den rechten Weg nehmen und immer „abajo“ hinunter.

Nun breitet sich vor uns eine Landschaft, wie wir sie auf unseren vielen Wanderungen in dieser Form noch nicht gesehen  haben: Eine weite, breite, offene Fläche, nur ganz niedrige Büsche des Besen-Schöterich, besser bekannt als „Teidelack“, das große Areal wird gesäumt von den Kanarischen Kiefern. Und die Insel La Palma ragt aus dem Dunst über dem Meer.
Wir befinden uns hier auf der Degollada del Cedro, dem Wanderweg Nummer 29. Die Infotafel stapelt nicht hoch, wenn sie verkündet: wir befinden uns an der Eingangspforte zu einer Zauberwelt, die bis zum Gebirgsstock von Tigaiga reicht.

Die ausgewaschene Fahrstraße lässt sich schlecht gehen. Bei der nächsten Wegverzweigung wählen wir den rechten, oberen und er führt uns an einem großen, eingezäumten Gelände vorbei, das der Erholung der Pflanzen dient.
Nach einer knappen Viertelstunde erreichen wir den Kiefernsaum und haben von hier einen Blick auf Puerta de La Cruz und das Orotavatal in seiner ganzen Breite, wie wir ihn auch so klar und weit noch nie erlebt haben.
Rechts hoch sehen wir die Montaña Limón unterhalb der Gebäude der Observatorien, dort wanderten wir ja vergangene Woche.

Nach diesem wunderbaren Ausblick gehen wir gleich rechts runter und nicht die links abgehende Buckelpiste. Kurz darauf sehen wir das kleine Schildchen „Sendero 29“ und haben die Gewissheit, bis hierher sind wir schon mal richtig.

Jedoch kurz darauf wieder Rätselraten: Weiter bergab, rechts, Puerto de la Cruz im Blick oder links, Blick auf La Palma und einen Leuchtturm?
Wir folgen dem Rat des Rangers: immer abajo! Also rechts runter.

Kurz darauf stoßen wir bei einer einzelnen Kiefer, malerisch den Teide als Hintergrund,  auf die Infotafel   „Nr. 29 Degollada del Cedro“.
Ha! Wir haben richtig entschieden!

Inzwischen ist es halb Zwei und wir marschieren durch den schattigen Kiefernwald und erfreuen uns an dem Lichtspiel. Erholung für die Füße: Wir gehen über Kiefernnadeln!
Auch hier hat wohl vor ein paar Jahren ein heftiger Brand gewütet und diese phantastischen Kanarischen Kiefern, die ja Hitze bis 800 Grad überstehen können, erholen sich schon wieder.

Wir passieren eine Gedenkstätte und kurz vor zwei Uhr erreichen wir einen Rastplatz, Choza Piedra de los Pastores gerade recht für unsere obligatorische Apfelpause.

Rundum gibt es diverse Hinweisschilder, wir studieren sie aufmerksam, mit dem „Sendero Turistico“ können wir nichts anfangen und so folgen  wir dem Hinweis „Campeches“  „Chanajiga“

Bei der flechtenbehangenen Holztafel „Chanajiga“ sind wir mutig und  verlassen den breiteren Weg, um in einen schmalen Pfad rechts einzubiegen, in der Hoffnung, dass unsere Interpretation des Planes richtig ist und er uns im Bogen wieder auf den breiteren Weg zurückbringt.
Das ist eine Strecke wie wir sie lieben: rechts und links mit Flechten behangene Erika-, Gagel-, Lorbeerbäume, Farne, Zistrosensträucher, Felsen mit der Kanaren-Dachwurz, den Aeonen bewachsen.
Immer wieder Ausblicke auf die Bergkette und die mit Kiefern bewachsenen Hängen.

Nach weiteren zwanzig Minuten, um 14:30 Uhr,  gelangen wir wieder auf einen Forstweg. Ein dickes Steinmännchen ziert den Weg. Nunmehr halten wir uns auf dem Forstweg links, wandern an schönen Felswänden,  einem Wasserstollen, wieder an Gedenkstätten vorbei,  gelangen an einen weiteren Rastplatz mit toller Aussicht rechts, und links Blick auf einen rot-weißen Elektromasten. Dieser soll uns nun als Richtschnur dienen.

Der  nächste markante Anhaltspunkt für die Richtigkeit unserer Wanderung ist der Unterstand „Choza Viera y Clavijo“. Kurz darauf gelangen wir auf die von oben kommende Forststraße und wunschgemäß ist somit der Bogen vollzogen.

Nun gehen wir vorerst kein Experiment  mehr ein, folgen der Fahrstraße in Richtung „Zona Recreativa“.
Immer weiter, in langgezogenen Bögen ziehen wir  Schleife für Schleife. Bringt uns nicht sehr schnell abwärts, aber wir widerstehen der Versuchung, die rechts abgehenden Diritissimas zu gehen.
Inzwischen sind wir so weit abgestiegen, dass uns schon der intensive Duft der  Eukalyptusbäume umgibt. Beim ersten Eukalyptusbaum zweigen wir nicht links ab sondern bleiben auf der Forststraße.
Nun säumen die stachligen, teilweise schon gelb blühenden  Büsche des Stechginsters den Weg. Und eine Besonderheit, die wir bisher erst einmal gesehen haben: Ein Kanaren-Endemit,der Kanarische Erdbeerbaum in voller Blüte.

Wir folgen der „Pista general Icod el Alto“, missachten wieder einen rechts   abgehenden, steilen Pfad, obwohl wir vermuten, dass es sich um eine Abkürzung handeln könnte. Wir wollen aber kein Experiment mehr eingehen, da wir nicht wissen, ob es so gut ausgeht wie unser erster  Abstecher.
Den Abzweig „Vereda de Junquillos“ lassen wir im wahrsten Sinne des Wortes links und den Hinweis zum Mirador El Asomadero, einer Abflugstelle für Paraglider, rechts liegen.

Aber der Weg zieht sich. Die Schleife scheint uns endlos und als wir wieder einen Pfad abgehen sehen, ist es mit unserer Standhaftigkeit vorbei. Wir wollen schneller weiter runter!

Durch ein Dickicht, ziemlich zugewachsen, hangeln wir uns abwärts.
Elisabeth meint, das wäre die „Via dolorosa“ da der Stechginster und die Brombeerzweige sich bei uns verhaken. Aber, es geht schnell steil abwärts.

Als wir aus diesem Gestrüpp-Tunnel heraustreten, bleiben wir wie angewurzelt stehen:
Der Blick, der sich uns nun bietet, ist unbeschreiblich schön: Vor uns die sattgrünen Terrassenfelder, die sich den Hang hinaufziehen, die Ausläufer  des Teno-Gebirges  und im Hintergrund Dunst und daraus erheben sich die zwei Buckel der Insel La Plama. Traumhaft schön! Und natürlich – Schwenk nach links – der dominante Teide.
Das kann ein Foto einfach nicht wiedergeben.

Wir bleiben auf diesem abenteuerlichen Pfad, direkt unter den Elektromasten abwärts und hier stößt unser Abstecher wieder auf den vorher verlassenen Forstweg.
Kurz darauf gelangen wir an eine „Funkmast-Sammelstelle“ .
An diesem Gelände vorbei, links Kartoffelfelder und der Blick auf Icod el Alto steil, steil abwärts.
Zum Schluss über eine gepflasterte Strecke, so erreichen wir den Mirador La Corona. Den Abstecher machen wir noch, um den Ausblick zu genießen.  Inzwischen ist es halb fünf Uhr.

Wir müssen dann wieder ein Stück aufsteigen, um auf die Asphaltstraße zu gelangen, der wir links folgen. Kurz nach einem gelben Haus mit einer Reihe Palmen zweigen wir bei einem Eukalyptusbaum vor dem Barranco de Ruiz rechts ab.
Als wir den Hinweis „Fuente El Dornajito“ lesen, dämmert es bei mir:
Hierhin und zum Mirador El Lance führte uns vor vielen Jahren mal der Botaniker Christobal bei einer Excursion die Frau Dr. Zimmermann vom Kulurkreis Teneriffa Süd initiiert hatte.

Bis zum Mirador El Lance müssen wir nun leider 35 Minuten auf der Asphaltstraße gehen, die jedoch so gut wie nicht befahren ist.
Jedoch auch hier gibt es noch was Schönes zu sehen: Ein wunderschöner Bauernhof.
Aber: Im Örtchen Icod el Alto geht es so steil bergab, dass wir am liebsten rückwärts gehen würden. Das haben wir so nur einmal auf unserer Wanderung von Aguamansa nach Arafo in Arafo erlebt.

Was sind wir froh, als wir endlich die TF 342 erreichen und in wenigen  Minuten über einen abenteuerlichen Bürgersteig  am Mirador El Lance ankommen. Genaue Ankunft gemäß der Aufzeichnung meiner Kamera: 17:04:42 Uhr.

Wer erwartet uns dort? Mein lieber Mann, der es sich nicht nehmen lässt, für uns Taxi zu spielen. Nach seinen eigenen Worten: „Taxi IrmEli“
(Irmgard und Elisabeth). Dankeschön! Dankeschön!

 

 

Fazit:
Es ist zwar eine anstrengende Tour, welche die Oberschenkel und Waden durch ihre Steilheit strapaziert, aber sie lohnt sich!
So unterschiedliche Landschaftsbilder sieht man selten bei einer einzigen Tour!
Erst der Steingarten in den  Cañadas mit dem Teide-Natternkopf, Teide-Ginster, Teide-Margariten und den Endemiten wie Besenrauke, Teidelack, Teide-Skabiosen, leider zur Zeit alles noch ohne Blüten.
Dann die weite Sandfläche, zum Teil in unterschiedlichen Farben.
Auf der Degollada del Cedro herrschen die niedrigen Büsche des Teidelacks vor.
Nur wenig später erreichen wir den Saum des Waldes mit den Wolkenmelkern, den Kanaren-Kiefern, bis zu einer Höhe von 2000 Metern treffen wir sie an.  Den Weg säumen nun die Büsche der Zistrosen.
Auf unserem Abstecher durch den Lorbeerwald sehen wir die typische, üppige Vegetation, vor allem die Erika-, Gagel- und Lorbeerbäume, mit Flechten überzogen, Farne, Moose und  Aeonien.
Tiefer unten stoßen wir auf die Eukalyptusbäume, Escobonsträucher, Stechginster, Brombeeren,  und und und
Dann gelangen wir in die landwirtschaftlich genutzten Gebiete. Hier in dieser Ecke herrschen die Kartoffelfelder vor.
Zu allem immer wieder die Ausblicke runter zur Küste mit den Ansiedlungen, auf die Insel La Palma, die aus dem Dunst herausragt, aufwärts auf die Berghänge, grün, grün,von Kiefern überzogen,
Schön!

Anfahrt:
9:15 Uhr Linie 342 von Playas de las Américas – unbedingt dort einsteigen in Los Cristianos kam nur noch eine Person mit –  bis El Portillo bzw. wenn man einen netten Busfahrer erwischt: bis zum Centro de Visitantes de Portillo.

Abfahrt:
Hat man nicht das Glück eines privaten Abholdienstes, so gibt es im Ort Icod el Alto, direkt an der Wanderstrecke, eine Bushaltestelle und auch an der TF 342.

Krippen-Route in Villa de La Orotava

Heute mal kein Bericht über eine Wanderung sondern ein Bericht über die Krippen-Route von La Orotava.
Eine Sendung im spanischen Fernsehen über die große Krippe vor dem Rathaus in La Orotava machte uns neugierig.

So fuhren wir heute um 9:00 mit dem Bus 343 von Playas de las Amércias nach Puerto de la Cruz, nahmen um 11:00 Uhr die Linie 350 nach Orotava und um 11.20 Uhr waren wir in Orotava.
Ein Schwenk in das Tourismus-Büro und dort erhielt ich einen Führer über  die „Ruta de Belenes“.

Auf Teneriffa spricht man von Belén (Belén so heißt im Spanischen auch Bethlehem, vielleicht ist das eine vom anderen abgeleitet) und folglich sehen viele Krippen etwas anders aus, als wir es von Deutschland gewohnt sind. Es wird nicht nur der Stall von Bethlehem präsentiert, sondern sehr viel Leben, welches sich neben dem eigentlichen Ereignis abspielt.

Wir staunen nicht schlecht: 21 (in Worten: einundzwanzig) Krippen kann bzw. könnte man besichtigen – jedoch werden einige erst in den nächsten Tagen eröffnet.

Zur Geschichte kann man nachlesen, dass sich vor 5 Jahren eine Gruppe von Personen, denen Krippen gefielen, sich zu einem Krippen-Verein „Asociación Belenista Taoro Villa de La Orotava“ zusammenschlossen.

Rund um das Aufstellen der Weihnachts-Krippen, das sie organisieren, gehören zu ihren Aktivitäten auch Foto-Ausstellungen, Krippen-Werkstättten, junge Kunst in den Straßen usw. Jedoch die Krippen-Route ist das Juwel des Vereins.

Der Verein bezieht sich hiermit auf den Patron der Krippen, den heiligen Franz von Assisi, der mit der Tradition die Ankündigung der Geburt Christi unter den Menschen in Form einer Krippe im Jahre 1223 begann.

Übrigens: Ein ehemaliger kanarischer Spanisch-Lehrer machte uns auf eine Besonderheit der kanarischen Krippen aufmerksam: Da ja das alltägliche Leben dargestellt wird, so ist auch stets ein „Scheißerchen“, das sein „Geschäft“ verrichtet, versteckt zu finden. Es gilt ihn nur zu finden. Uns ist das heute nicht gelungen.

Unsere Besichtigung starten wir gleich neben dem Tourismusbüro, im Führer die Nr. 12 „Mercedes Mesa y Aniceto Rodríguez“.


Bezaubernd: Die raumfüllende Installation zeigt uns das hebräische Leben in früherer Zeit: die diversen Handwerker sind emsig bei der Arbeit, die Hausfrauentätigkeiten, wie z. B. Wäscheaufhängen, das Hüten des Viehs, Angeln  alles, alles wird gezeigt, auch mit Bewegungen. Es gibt viel zu schauen.

Und man muss unbedingt die Details genau betrachten.

Der Stall ist ganz in der Ecke installiert. Die ganz kleinen Details erkennt man gar nicht sofort – wie die absolut naturgetreue Darstellung der Kühe, von denen eine gerade das Feld „düngt“.

 


Die Krippe ist noch nicht vollständig, das „Christkind“ wird selbstverständlich erst am 24. 12. dazugelegt.

Die nächste Krippe ist nah dabei, an der Plaza de La Constitución, im Gebäude der Sociedad Liceo de Taoro.
Hier ist schon der Treppenaufstieg durch den schön angelegten Garten ein Erlebnis. Von hier oben wird die Sicht auf den Teide und La Orotava freigegeben und das Gebäude im Innern ist üppig geschmückt. Die Krippe mehr herkömmlich.

Durch die immer wieder faszinierende Altstadt von La Orotava mit ihren herrschaftlichen, balkongeschmückten Häusern schlendern wir zur „Plaza del Ayuntamiento“, zum Rathaus und fühlen uns wie auf einem Basar.


Die Krippe ist umrahmt von den unterschiedlichsten Basarständen. Zum imaginären Verkauf werden Körbe, Obst, Teppiche, Spirituosen, Stoffe, Geschmeide, Käse und Brot, das frisch aus dem Ofen geholt wird, angeboten. Schafe, Schweine und Federvieh werden gehütet, Fische aus dem Wasser gezogen und Wäsche gewaschen. Und gebratene Kastanien werden sogar angeboten.
Auch ein römischer Soldat darf nicht fehlen.

Im Fernsehbericht wurde erwähnt, dass hier 300 lebensgroße Figuren aufgestellt sind.
Ich denke, so eine Krippe sucht ihresgleichen.

Gleich gegenüber dem Rathausplatzes befindet sich die Ferretería Orotava, eben eine  Eisen- und Haushaltwarenhandlung. Also, quer durch den Laden, an Töpfen,  Geschirr, Schrauben und Kettensägen vorbei, durch einen hübschen Innenhof, dort befindet sich in einem separaten Raum eine kanarische Krippe.


Wieder ganz liebevoll, bis ins kleinste Detail wird das frühere, tägliche Leben in  alt La Orotava dargestellt.

Die Figürchen in kanarische  Tracht, Kinder spielen, es wird getafelt und gefeiert, ebenso heftig gearbeitet, der Garten wird bestellt, da wird geeggt, gehackt und geschnitten. Die Heiligen Drei Könige sind schon im Anmarsch, aber das „Christkind“ fehlt noch.

Die nächste angekündigte Krippe, gleich neben der Ferreteria, wird erst am 15. Dezember eröffnet.

Von hier steigen wir auf bis zur Casa del Turista, ein 400 Jahre altes Renaissance-Gebäude, legen eine kleine Verschnaufpause bei Milch-Kaffé und Churros ein, nicht ganz stilecht, denn der Kakao war zu Ende. Auch so etwas gibt es.
Natürlich gibt es auch hier eine Krippe, die erworben werden kann.

Der obligatorische Rundgang durch die Casa de los Balcones – von 1632 – muss sein  und nun gehen wir durch die Calle San Francisco, an einer noch aktiven Gofio-Mühle vorbei – hier unbedingt einen Abstecher machen, sehr romantisch mit wunderschönem Ausblick. Auch bei der Casa Ponte-Fonte Grimaldi  unbedingt in den Innenhof gehen  und einen Blick auf ein altes Wasserrad werfen und den wunderschönen Ausblick genießen.

So gelangen wir fast automatisch zur Kirche  Nuestra Señora de la Concepcíon mit ihrer großen Kuppel.
Hier befindet  sich im Pfarrhaus ebenfalls eine Krippe.   Sie wird erst am 22. Dezember eröffnet.

Nicht so tragisch, wir haben viele hübsche Krippen gesehen, so dass wir uns nun langsam wieder Richtung Busbahnhof bewegen. Auf dem Weg dorthin machen wir noch in einer typischen, sehr ansprechenden Bar halt und genießen ein Glas Rotwein mit leckeren, appetitlichen, hübsch dekorierten Tapas, die – ganz ungewöhnlich – auf Schieferplatten serviert wurden.

Um 14 Uhr bringt uns der Bus Nr. 108 in einer Stunde nach Santa Cruz, dort noch ein kleiner Bummel durch das Einkaufszentrum Meridiano und – wohl nicht verwunderlich – auch hier füllt die Eingangshalle eine große Krippendarstellung in der alten Stadt Santa Cruz.

Um 16:15 Uhr geht es mit der Linie 110 zurück nach Playas de Las Amerícas.
Und oh Wunder: Wir hatten den ganzen Tag – im Norden! – strahlenden Sonnenschein! Und was ist im Süden? Es regnet.

Das war mal ein etwas anderer Ausflug.

Also brauchen wir nicht einmal hier auf Teneriffa den Krippentouren in Köln nachtrauern.