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Montaña Guaza
Zum Ersten!
Zum Zweiten!
Zum Dritten!
Wenn man – wie wir – die Montaña Guaza täglich von der Wohnung aus vor Augen hat, so reizt es schon, diesen Berg noch näher zu erkunden.
Da meine Wanderfreundin zur Zeit in Deutschland ist, habe ich die Wandergrundsätze mißachtet und bin alleine gegangen. Allerdings wird die Montaña Guaza von vielen Wanderern begangen, so dass es kein purer Leichtsinn ist.
War das eine schöne Wanderung! Und dazu noch so nah vor der Haustüre!
Gingen wir sie am 20. März 2009 – also fast genau vor 4 Jahren – als Rundweg, vor 6 Jahren mit der Wandergruppe des Ayuntamiento von Arona mit unterschiedlichem Auf- und Abstieg, so reizte mich nun der Aufstieg vom Restaurant „RANCHO EL PALMAR“ zwischen Guaza und Palm-Mar.
Dorthin fährt mich mein lieber Mann.
Wanderwegstrecke: 1 Stunde 45 Minuten, 5,18 km
Gleich nach dem freien Platz neben dem Restaurant geht der mit Lavasteinen eingefasste Wanderweg ab. Nur wenige Meter danach betreten wir „un Espacio Natural protegido“ – ein Naturschutzgebiet und über Lavageröll geht es stetig bergauf.
Von dem Weg aus hat man einen guten Überblick auf die vielen Plantagen unter Folie.
Bereits nach 15 Minuten Aufstieg erreicht man das Plateau, die „Mesa“, den Tisch.
Hier gilt es sich nun zu entscheiden:
Will man den Gipfel „stürmen“, hält man sich geradeaus, Richtung Finca und dann rechts, aber aus Erfahrung:
Absolut nicht empfehlenswert. Durch die vielen Sendemasten ist es dort richtig hässlich.
Will man nur eine ganz kurze Wanderung machen und den gefahrlosen Abstieg nach Los Christianos nehmen, dann ebenfalls geradeaus.
Will man jedoch die ganze Schönheit dieser Zone auskosten und eine hochgelegene Küstenwanderung machen, dann bitte nach links gehen, Richtung Meer.
Vorbei an den Resten einer gemauerten Wasserleitung geht es nun erstmal eben dahin und den kurz darauf rechts abgehenden Weg beachten wir nicht. Wir haben eine Haus-Ruine im Blick.
Daran vorbei, durch eine dicht bewachsene Senke und dann halte ich mich oberhalb links in der Hoffnung, dass mich dieser Weg zu meiner gewünschten Route bringt.
Huch! Habe wohl ein Kaninchen aufgeschreckt!
Bei einem Steinmännchen wähle ich den rechts abgehenden Weg, folge diesem schmalen Pfad und nach dem zweiten leichten Abstieg und Anstieg nehme ich wieder den rechts abzweigenden schmalen Weg.
Links kommt man nach Palm-Mar.
Von hier hat man einen guten Überblick über den ständig wachsenden Ort Palm-Mar und die Küste bis zum Leuchtturm.
Nur ein Stück weiter, wiederum bei einem Steinmännchen, noch ein Abstieg nach Palm-Mar und ich nehme wieder den rechten Weg. Im steten bergauf, bergab, mal heftig, mal sanft führt der über grobes Geröll gehende Pfad stets oberhalb der Küste entlang.
Die diversen Käfig für die Fischzucht verunzieren das Meer – und wie damals, bei der geführten Tour des Ayuntamiento von Arona die Biologin ausführte, schaden diese durch das auströmende Futter auch dem natürlichen Gleichgewicht der „wilden“ Fische und den Delphinen.
Sicher holen sich auch die vielen Möwen dort ihr Futter.
Gibt es in dieser Region, der Felsküste, zur Zeit nach der langen Trockenheit zwar kaum Blumen zu bewundern, so wird man reichlich durch die phantastischen Lavaformationen, flechtenbewachsen, gleich einem Steingarten, entschädigt.
Große Flächen dieses Gebietes sind noch übersät von den „Lajas“, den Steinplatten, die ja hier ehemals für Fassaden an Kirchen und Herrschaftsbauten abgebaut wurden und die sogar bis nach Amerika versandt worden sind.
Zudem gibt es riesige Kandelabersäulen der Kanaren-Wolfsmilch, der „Cardón“, wie diese Pflanze von den Tinerfeños genannt wird, unzählige Büsche der Tabaiba dulce zwischen, große Ansammlungen der Opuntien – Feigenkakteen – und dazwischen immer wieder Ansammlungen des zart-lila blühenden Strandflieders und das kräftige Grün der Blätter der Nymphendolde mit den leuchtenden Blüten, ebenfalls gelb blüht die Seidenhaarige Schizogyne. Ganz vereinzelt blüht noch eine kurzstielige Margaritenart.
Bei genauem Hinsehen entdeckt man die weißen Blütchen der Teneriffa- Buffonie, ein Kanaren-Endemit und das Lila eines mir unbekannten Blümchens. (Hilfe fand ich dazu bei Enrique Castrillo Nuñez, der die Gattung Ononis identifizierte und bei Cristobal Coviella, der eine weitere Spezifizierung Ononis tournefotii (Dorniger Hauhechel) vornahm.)
Neben diesen Blickfängen hat man noch die Sicht auf Los Christianos mit seinem Hafen bis hinüber nach Las Americas und nach Chayofa bis zum zum Berg “Conde“hoch.
Die Insel La Gomera ist heute nur verschwommen auszumachen.
Rasch geht der Abstieg nach Los Christianos. Auf dem gepflasterten Bürgersteig halten wir uns links, bei den ersten Häusern dann rechts, am Hotel Arona vorbei immer geradeaus ist man in ca. 20 Minuten am Busbahnhof.
Fazit:
Eine wunderschöne Wanderung, die ich jedoch – so wie ich sie gegangen bin – als anspruchsvoll einstufen würde. Zudem sollte man hier unbedingt schwindelfrei sein, denn der Pfad führt manchmal haarscharf am Abgrund vorbei.
Die Hochfläche wimmelt nur so von Pfaden. Eine offizielle Kennzeichnung fehlt komplett, gelegentlich fand ich blaue Punkte an den Lavafelsen. Vielleicht stammen sie ja noch aus der Zeit als Herr Dr. Eberlein zur Selbsthilfe griff und mit einem Pinsel und einem Eimer Lack in der Hand die Wege kennzeichnete.
Ich kann mir vorstellen – in einer anderen Variante – noch einmal auf die Montaña Guaza zu gehen.
Und dann sage ich: Zum Ersten! Zum Zweiten! Zum Dritten! Zum Vierten!
Anfahrt:
Wenn man über die Autobahn TF1 kommt, wählt man die Abfahrt Valle San Lorenzo / Las Galletas und hält sich auf der TF66 Richtung Las Galletas. Am Ende der Ortsumgehung von Guaza weiter Richtung Las Galletas vorbei am Centro de Golf Los Palos und im nächsten Kreisverkehr die erste Ausfahrt Richtung Palm-Mar. Nach weniger als 1 km liegt rechts das alleinstehende Restaurant „RANCHO EL PALMMAR“. Dort kann man auf der linken Straßenseite problemlos parken.
Montaña „Las Coloradas“
2007 bin ich diese Tour das letzte Mal gegangen.
Daher erübrigt sich mal wieder eine Detail-Beschreibung, sie ist an dieser Stelle nachzulesen.
Da wir ja praktisch ein Wandertagebuch führen, berichte ich auch nochmal über die Tour.
Es ist ja das Faszinierende hier auf der Insel, selbst wenn man Wanderungen öfter geht, sie bieten zu verschiedenen Jahreszeiten immer wieder ein neues Bild.
Diesmal blüht bereits der Escobon, viele Mandelbäume stehen noch in voller Blüte, Affodills gibt es ebenfalls reichlich, Musterexemplare der Gänsedisteln wachsen hier, haben wir auf der Wanderung vom Chinyero nach San José de Los Llanos die wenigen Blüten des Kanaren-Scheinkrokusses bestaunt, so gibt es sie beim Aufstieg auf den Rücken der Montaña de Las Coloradas auf großen, fast wiesenartigen Flächen.
Wer Ringelblumensalbe selbst machen will, hier findet er reichlich die kleinen, wilden, gelbblühenden Ringelblümchen.
Sehen wir sonst fast überwiegend die weiß-blühende Montpellier-Zistrose, so wird hier die Farbskala um das Rosa der Beinwellblättrigen-, der Ossbeckienblättrigen- oder der Chinamada-Zistorse ergänzt.
Das zarte Lila der Winden bereichert die Palette.
Die Wanderung hatte ich ausgewählt, da Esperanza, unsere kanarische Freundin, die mit Elisabeth und mir den Teide bestiegen hat, es tatsächlich geschafft hat, sich mal einen Tag von ihrer Arbeit „freizuschaufeln“, um mit uns wandern zu gehen und da sie diese Region – oberhalb von Cruz de Tea – noch nicht kannte.
Übrigens: Sie war begeistert von der Landschaft!
Zum anderen war es für Renata, unsere österreichische Freundin, die noch zu Besuch ist, eine Rückkehr in ihre ehemalige zweite Heimat. Sie hat hier in Cruz de Tea ein Haus besessen und einige Jahre gewohnt.
Hatte man 2007 und auch noch einige Jahre danach den Eindruck, die Finca de la Mesa würde „wiederbelebt“, so macht sie nunmehr einen äußerst vernachlässigten Eindruck.
So ist zum Beispiel der Dreschplatz verwildert, Hunde gibt es auch nicht mehr und es sieht gar nicht mehr bewohnt aus. Schade!
Die Schranke, auf die man stieß, wenn man den breiten Fahrweg an der Finca vorbei abwärts ging, existiert nicht mehr.
Man muss aufpassen, einige Kurven unterhalb der Finca zweigt vom Fahrweg links der für unsere Runde relevante Weg ab.
Heute können wir von hier oben wunderbar den „Zugweg“ des Wüstenwindes Calima beobachten:
Liegt der ganze Küstenstreifen bei der Montaña Roja „verschleiert“ vor uns, so ist der Blick nach Vilaflor – immerhin auf über 1400 Metern – und zum Sombrero frei. Wir atmen also „sandfreie“ Luft!
Eine Besonderheit konnten wir auf der Wanderung beobachten: Ein Helikopter landete in der Nähe auf einem Feld. Wir konnten aber nicht erkennen, ob er eine verletzte Person aufgenommen hat oder ob es ein Übungsflug mit Landung war.
Fazit:
Immer wieder gern! Außer zwei kleinen Anstiegen gibt es keinerlei Schwierigkeiten. Landschaft, Aussicht und Pflanzenwelt ist wunderschön.
Leider ist diese Wanderung noch nicht gekennzeichnet. Man muss sie also kennen oder eben eine Beschreibung haben.
Wir haben uns diesmal viel Zeit gelassen und haben 2 1/2 Stunden gebraucht. Zum Vergleich: 2007 = 1 Stunde 45 Minuten
ABER: Wir hatten mit Esperanza auch spanisch Unterricht am laufenden Meter.
Und um diesen zu intensivieren, blieben wir oft stehen, um zu diskutieren.
Schön war’s!
Das anschließende Essen im Restaurant „Cumbre de Abona“ war gewohnt gut!
Anfahrt:
Aus Los Cristianos kommend nehmen wir die TF28 über La Camella, Valle de San Lorenzo, San Miguel nach Granadilla. Dort biegen wir nach links auf die TF21 ab, die nach Vilaflor führt. Nach wenigen Kilometern gibt es scharf rechts einen Abzweig nach Cruz de Tea. Wir fahren durch den Ort, bis wir bei einem Kindergarten stumpf auf eine Querstraße stoßen. Hier biegen wir links ab und folgen der Straße bis wir links eine hoch führende Straße sehen, die für Fahrzeuge über 8to gesperrt ist. Hier fahren hoch und da, wo sich die Straße gabelt, biegen wir links ab bis ans Ende der Straßenbefestigung und parken dort.
Mirador de la Centilena – La Hoya – Fuente de Tamaida
Im Oktober 2007 sind wir einmal von La Centilena nach San Miguel gegangen und und im November desselben Jahres die Runde um die Fuente de Tamaida.
Da Renata die Wanderungen noch nicht gegangem ist, haben wir heute diese beiden Touren zu einer vereint.
Es ist erstaunlich und erfreulich was die Inselregierung inzwischen in die Wanderwege investiert. Sie sind gekennzeichnet und viele Informationstafeln klären über die Besonderheiten der Strecken auf.
Wir profitieren sehr davon!
Wanderwegstrecke: reine Gehzeit 2 Stunden und 10 Minuten Pause
Die Tour muss ich nicht mehr ausdrücklich und im Detail beschreiben, da ich dies bereits 2007 gemacht habe, zum anderen ist sie nunmehr ausgeschildert und grün-weiß markiert.
Daher nur im Schnelldurchgang:
Egal ob wir beim das Restaurant La Centilena rechts oder links absteigen, wir gelangen auf den unterhalb abgehenden breiten Weg. Wir folgen diesem abwärts, vorbei an einem verfallenen Haus, steigen auf und passieren eine Wassersammelstelle und gelangen auf gepflastertem Weg zum Weiler La Hoya. Vorbei am Hotel Rural und an restaurierten und zum Teil bewohnten Gebäuden gelangen wir auf die Asphaltstraße. Wir queren diese über einen sinnlosen, erhöhten Zebrastreifen der auf der gegenüberliegenden Seite im Gebüsch endet und biegen nach wenigen Metern, uns links haltend, rechts ab.
Ausgeschildert nach „SL TF-231 San Miguel de Abona 2,6 km Plaza de la Iglesia“.
Wir folgen dem Weg, steigen zur Fuente de Tamaida ab, um über eine Brücke auf der anderen Seite des Barrancos vorbei an Wassertanks und Terrassen wieder aufzusteigen.
Hier, an der Quelle de Tamaida, war früher auch der Waschplatz des Weilers La Hoya. Die Frauen mussten immer den weiten Weg zum Wäschewaschen auf sich nehmen.
Hier gelangen wir an eine Weggabelung. Rechts geht es in den Ort San Miguel und wir steigen wenige Meter interessehalber nochmal auf, um die eindrucksvollen Überreste eines alten Pahoehoe-Lavastroms, einer Faden- oder Stricklava-Formation
zu bestaunen, kehren zurück und gehen nun rechts, obwohl die Kennzeichnung grün-weiß gekreuzte Balken aufzeigt – also hier eigentlich nicht weitergehen – vorbei an einer verblichenen Infotafel abwärts.
Wir ertragen das Gekläffe von Hunden und hören einen Hahn emsig krähen,
blicken auf die schöne Mauer eines Viadukts und steigen wieder auf. Lassen ein verfallenes Gebäude links liegen, sehen die mit „Jable“ (Bimsstein) bedeckten Terrassen und gehen kurz darauf an einem, mit Boungaville verzierten, von Hunden bewachten Zaun vorbei und sind wiederum auf der Asphaltstraße. Nunmehr halten wir uns links, um wieder bei dem Hinweis „Hotel Rural“ abzubiegen und den Rückweg auf dem Hinweg anzutreten. Zwei Stunden benötigt man für den gesamten Weg.
Aber für ein paar Fotos gehen wir vor dem Weiler La Hoya noch die Straße das kurze Stück abwärts bis zum „Monumento popular“, einem restaurierten Ziegel-Brennofen aus dem 19. Jahrhundert.
Ergänzen kann ich die frühere Beschreibungen der Wanderungen (2007) dahingehend, dass wir uns auf geschichtsträchtigem Boden befinden. Wir bewegen uns wieder auf einem „camino real“ – einem der damals unter Schutz des Königs stehenden Handels- und Verbindungswege zwischen den Ansiedlungen.
Von Elisabeths Sohn Robin, der hierher einen Schulausflug gemacht hat, wissen wir, dass es in dem Gebiet unterhalb des Mirador de La Centinela von den Ureinwohnern, den Guanchen, ethnographische Stein-Zeichnungen gibt, die wir jedoch – trotz intensiver Suche – nicht mehr gefunden haben.
Die Infotafeln klären auf, dass durch den Wasserreichtum hier in dieser Gegend – drei Quellen gab es in der Umgebung – erste Ansiedlungen in La Hoya de San Miguel de Abona bereits 1505 und 1522 möglich waren.
Wir können uns überzeugen, dass trotz der langen Trockenperiode die in Fels geschlagenen Bassins auch heute noch voll Wasser sind und dass unentwegt Wasser zutröpfelt.
Da der Boden hier fruchtbar war, wurde Landwirtschaft betrieben und auf den, mit Lavasteinen umrandeten Terrassen, wurde traditionsgemäß Gerste, Weizen und Kartoffeln angebaut.
Um die Feuchtigkeit auf den Feldern zu halten und Unkraut zu unterdrücken, wurden sie mit „Jable“ dem weißen Bimssstein abgedeckt.
Ein weiterer Erwerbszweig war früher das Absammeln der Cochenille-Schildlaus von den Opuntien – Feigenkakteen. Der Farbstoff Karmin, der aus den Läusen extrahiert wurde, war kostbar und wurde zum Beispiel bei der Herstellung von Campari, Lippenstift etc. verwandt.
Aus meinem Naturführer „Die Kosmos-Kanarenflora“ habe ich die „Weisheit“, „dass nach der Entdeckung der Anilinfarben ab 1870 diese Erwerbsquelle schlagartig an Bedeutung verlor. Jedoch: einige Kulturen, zum Beispiel auf Lanzarote, werden heute wieder gepflegt (Farbstoff E 120 in Lebensmitteln und Kosmetika).“
Für die Ansiedlung La Hoya sprach auch die geschützte Lage in der Schlucht. Kein Blick zum Meer, daher Sicherheit vor den Piraten und das La Centilena – der Wachposten hoch oben – bot zusätzlichen Schutz.
Eine weitere Tafel informiert:
Die Gebäude in La Hoya zeigen die Besonderheiten der Architektur des Südens der Insel auf.
Es sind einstöckige Gebäude, erbaut aus Blöcken von „grobem“ weißen Vulkangestein, typisch für die Gegend. Die Fenster sind klein und es gibt wenige, einfache Tischlerarbeiten.
Von der ansprechenden Bauweise kann man sich am Beispiel des Hotels Rural überzeugen.
Es wird versucht den Weiler „wiederzubeleben“. Teilweise ist es bereits sehr gut gelungen. Allerdings müssen für die noch leerstehenden Gebäude bald Interessenten gefunden werden, sonst sind sie dem totalen Verfall preisgegeben.
Fazit:
Die Strecke unterhalb des Roque de Jama ist durch ihren Weitblick zur Küste, links bis zur Montaña Roja, rechts zum Conde und geradeaus auf die Montaña Guaza, auf die Orte Buzanada, Cabo Blanco und Valle San Lorenzo, sowie auf die zum Teil noch bewirtschafteten Terrassen etwas Besonderes.
Die bizarren Felsen, Höhlen und Wasserbecken, die im Süden so seltene Stricklava und die mit viel, viel Grün gesäumten Wege, dazwischen weiße Tupfer der Margariten, noch die letzten Blüten des Kanaren-Lavendels und die zarten Blüten der Affodills sind diese Wanderung wert.
Es ist keine anstrengende Wanderung. Lediglich beim Abstieg zur Fuente de Tamaide gilt es durch und über dicke Lavabrocken zu steigen.
Restaurant:
Hat man schon vor dem Restaurant „La Centilena“ geparkt, bietet es sich auch an, hier einzukehren.
Wir wissen, die Küche ist gut, der Service freundlich und der Blick – aus der Vogelperspektive – einmalig.
Anfahrt:
Von Los Cristianos kommend auf der TF 28 bis La Camella, geradeaus weiter Richtung Valle de San Lorenzo – durch den Ort Valle de San Lorenzo bis hoch zum Aussichtsrestaurant und Mirador La Centinela.
Zur Zeit eine Augenfreude: Auf der Strecke von Valle de San Lorenzo zum Mirador de La Centilena blühen bereits die Mimosenbäume!
Beim Restaurant kann man gut parken.
Vulkanwanderung
Chinyero – Montaña de Abeque – Montañas Negras – Volcan Garachico – San José de los Llanos
Schon seit Jahren steht die Wanderung vom Chinyero nach San José de las Llanos – vorbei am Volcan Garachico – auf unserem Wunschzettel der noch zu gehenden Wanderungen.
Heute ist es nun so weit.
Wegen des heftigen Calima – der warme Sandwind aus Afrika – befürchteten wir, die Wanderung heute ausfallen lassen zu müssen, da in der Gegend um Los Cristianos die Landschaft total in einem Dunstschleier versteckt war.
Jedoch die Web-Cam oben vom Observatorium zeigte uns, da oben gibt es nur dünne Schleierwolken und Sonne.
Also fuhr mein lieber Mann, als Taxi „IrmEli“, Elisabeth, Renata und mich hoch zum Einstieg zur Umrundung des Chinyero.
Wanderwegstrecke: 2 Stunden 50 Minuten reine Gehzeit – diesmal ohne Apfelpause –
10:45Uhr starten wir von der TF 38 aus. Der Beginn dieser Wanderung ist uns von diversen früheren Touren gut bekannt. Also, nach fünfminütigem Anstieg erreichen wir das kleine Plateau mit der dicker Kiefer. Hier konnte man früher noch parken.
Wir halten uns links und nun gehen in der Kurve zwei weiß-gelb markierte Wanderungen ab. Links gingen Elisabeth und ich über Santiago del Teide nach Tamaimo, geradeaus ging früher der Weg zur Umrundung des Chinyero und wir nehmen den rechten Weg aufwärts.
Zwischen Kiefern führt uns der gut ausgebaute Weg in die „Reserva Natural Especial Chinyero“ hoch, hält sich erst links, später rechts und führt uns etwas abwärts, um dann wieder, sich links haltend, aufwärts zu steigen.
Die ganze Strecke geht zwischen lichtem Kiefernwald hindurch. Wir queren die gerade Anhöhe und bei einem Steinmännchen zwischen zwei schwarz verkohlten Kiefernstämmen führt der schmale Pfad, mit Kiefernnadeln bedeckt, vorbei an einer „Kinderstube“ von jungen Kiefernbäumen, abwärts.
Eine Stunde haben wir für die Umrundung der Montaña de Abeque (1749 m) gebraucht.
Wir stoßen unterhalb auf einen Weg, folgen diesem links und überholen eine große, deutsche Wandergruppe, die von zwei spanischen Wanderführern begleitet wird.
Das erste Hinweisschild sagt uns, dass wir uns nun auf dem Weg der „Circular“ Umrundung des Chiynero befinden.
Wir stellen fest, die jetzige Wegführung hat nichts, aber auch gar nichts mehr mit der früheren zu tun.
Nicht zum Nachteil. Denn nunmehr hat man einen sehr, sehr guten Blick auf den Vulkan Chinyero – dem jüngsten ausgebrochenen Vulkan auf der Insel (November 1909) .
Ich denke, die neue Routenführung ist auch aus Naturschutzgründen erfolgt, damit dieses Juwel geschont wird.
Ging man früher durch den puren Lavagrus, so bewegt sich der neue Weg oberhalb über dicke Lavabrocken und Lavagrus und führt an Musterexemplaren der kanarischen Kiefer vorbei.
Wir haben die Gelegenheit, mal wieder das Wunder der Erholung nach den verheerenden Bränden zu bestaunen. Selbst alte Riesenexemplare, an denen die Brandspuren deutlich zu sehen sind – die dünnen Äste sind total verbrannt – treiben neu aus.
Links sehen wir die Montaña del Estrecho, auf der wir auch schon mal waren. Zwischendurch wird das Schwarz und Grau von dem strahlenden Gelb des nickenden Sauerklees aufgelockert.
Um 12:10 Uhr erreichen wir die ersten Wegweiser:
Wir sind zum Teil auf dem PR TF 43 auf der Circular Chinyero 5,7 km gewandert und nach Arenas Negras auf dem PR TF 43 sind es nur noch 2,4 km.
Wir überqueren den Fahrweg, der uns, würden wir uns auf diesem links halten, rund um den Chiynero führen würde. So schreiten wir zügig auf dem links und rechts mit Lavabrocken eingefassten Weg aus.
Eine halbe Stunde brauchen wir bis zur gemauerten Wasserleitung, die wir übersteigen, und erfreuen uns an dem Blick auf die Montañas Negras und den Vulkan Garachico und wir erinnern uns gerne an die Touren von Los Llanos rund um den Vulkan Garachico oder von dem Grillplatz aus. Ebenso kommt uns die Tour mit Christobal, der uns die botanischen Besonderheiten dieser Region aufzeigte, wieder ins Gedächtnis.
Ohne Schwierigkeiten lässt sich nun der letzte Abschnitt der heutigen Tour gehen. Wir erfreuen uns daran, dass auch die Erikabüsche sich von dem Brand erholen, neu austreiben und auch schon zu blühen beginnen.
Die Gänsedisteln sind kurz davor zu erblühen und die kleinen zart lila Sternchen des Kanaren-Scheinkrokus beleben das Bild.
Vorbei an einem Gedenkkreuz erreichen wir um 13:30 Uhr bei den ersten Häusern von San José de los Llanos die Asphaltstraße und laufen auf einen gelben Pulk des nickenden Sauerklees zu.
Wir folgen den Wegweisern im Ort und an der Plaza, dem Kirchplatz, erwarten wir, nach kurzer telefonischer Absprache, meinen lieben Mann.
Fazit:
Eine Tour, die viele Möglichkeiten bietet.
Die normale Umrundung des Chiynero, auf völlig neuer Trasse.
Eine Erweiterung, indem man die Montaña de Abeque umrundet.
Eine Weiterführung nach San José de las Llanos.
Oder: und das wird demnächst für uns eine Wanderung sein:
12,9 km nach Garachico.
Insgesamt eine Wanderung ohne Schwierigkeiten!
Zur Zeit bieten die Varianten zwar relativ wenig an blühenden Pflanzen, dafür aber spektakuläre Bilder von Vulkangestein.
Die Anfahrt auf der TF 38 von Chio aus allerdings ist jedem – auch den Nichtwanderern – zur jetzigen Zeit sehr zu empfehlen:
Ein Blütenwunder: Die hier noch in voller Blüte stehenden weiß und rosa blühenden Mandelbäume, dazwischen eine Fülle von porzellanfarbenen Affodills, das Blau des Kanaren-Lavendels, ganze Flächen, fast Wiesen überzogen von Margariten das strahlende Gelb des nickenden Sauerklees und nochmal weiß, weiß blüht der Escobon!
Absolut sehenswert und begeisternd!
Besonderheit:
Lavagrus ist nicht für jeden ein bekannter Begriff.
Grus laut Duden:
- (Geologie) [durch Verwitterung] zerbröckeltes, körniges Gestein; Gesteinsschutt
- fein zerbröckelte Kohle, grobkörniger Kohlenstaub
Lavagrus – Verwendung:
Lavagrus oder Lavalit ist ein poröses vulkanisches Material, verhältnismäßig schwer und dunkel gefärbt. Es vermag beachtliche Wassermengen aufzusaugen und zu speichern. Als Beimischung zu empfehlen sind Körnungen zwischen 3 und 7 mm. Staub sollte ausgewaschen oder ausgesiebt werden, da er zum verkleben neigt. Größere Lavabrocken eignen sich ausgezeichnet zur Dekoration zwischen der Kakteensammlung. (http://www.kakteenweb.de)
Anfahrt:
Auf der Autobahn TF1 Richtung Adeje, am (derzeitigen) Ende der Autobahn wechelt man auf die TF82 Richtung Guia de Isora. Der TF82 folgt man und biegt kurz hinter Chio scharf rechts auf die TF38 Richtung Nationalpark Teide. Den Einstieg zur Chinyero-Wanderung findet man zwischen km 13 und km 14. Parken kann man dort leider nur am Straßenrand.
Zur Abholung:
Vom Chinyero auf der TF38 zurück bis zu zu der Stelle, wo wir bei der Anfahrt auf die TF38 abgebogen sind. Dort halten wir uns scharf rechts auf die TF375 Richtung Arguayo. In Santiago del Teide stoßen wir wieder auf die TF82, folgen dieser und biegen kurz nach dem Erjos-Pass rechts auf die TF373. Nach 2,5 km biegt man rechts in den Ort San José de los Llanos ab und kommt so zum Kirchplatz.
El Bailadero – Chamorga
Von El Bailadero nach Chamorga, auf dem Kamm/Höhenrücken, so war die Wanderung angedacht.
Aber: Es war eine Wanderung mit Hindernissen. Inzwischen für uns schon ganz ungewohnt: Eine Strecke die überhaupt nicht ausgeschildert ist. Noch nicht einmal Steinmännchen markieren den Weg.
Und trotzdem: Auch das Teilstück, das wir gingen, war wunder-wunderschön!
Das Anagagebirge mit seinem Lorbeer-Nebelwald ist schon wirklich etwas ganz Besonderes.
Und zudem: Wir haben Traumwetter! Sonne pur, stahlblauer Himmel, kaum Wind, jedoch 12 Grad.
Wander-Teilstrecke: 1 Stunde 45 Minuten
Wir waren so optimistisch und dachten, dass oben in El Bailadero Hinweise auf den Einstieg der Wanderung sein werden.
Lediglich ein Schild wies nach Taganana. Dort waren wir aber in dieser Saison schon zweimal.
Das Glück war mal wieder mit uns und ein Wagen vom Gobierno, der Regierung von Teneriffa, kam angefahren. Der gute Mann sagte uns nur, ein Stück weiter die TF 123 entlang und im übrigen wären es 12 km bis Chamorga.
Bei Km 4,8 der TF 123, einem ehemaligen Picknick-Platz, La Ensillada, ging es los. Einige Wanderer machten sich ebenfalls abmarschbereit.
Erstes Rätselraten: geradeaus oder gleich rechts hoch? Gemeinsam entschieden wir, es müsse wohl rechts hoch gehen.
Schon nach wenigen Metern Aufstieg auf dem Erdweg nimmt uns diese besondere Atmosphäre des Lorbeerwaldes gefangen.
Den Weg säumt üppig blühender Storchschnabel, die Kanaren-Glockenblume, Aeonien und Farnwedel. Das Sonnenlicht, das durch das Blätterdach fällt, zaubert wunderschöne Stimmungsbilder.
So schreiten wir beglückt zwischen den verwinkelten Baumstämmen der Erika-, Gagel- und Lorbeerbäume aufwärts. Inzwischen wird es etwas steiler und quasi über Stufen gehen wir weiter.
Nach 15 Minuten Gehzeit wieder eine Gewissensfrage: rechts oder links bei der Gabelung?
Wir entscheiden uns für links, rein intuitiv.
Nunmehr wandern wir an dicht mit Moos bewachsenen und mit Flechten behangenen Bäumen vorbei
und kurz darauf laufen wir auf einen markanten Felsen zu.
Hier lohnt sich ein kleiner Abstecher links hoch: Der Blick geht zwischen Erikazweigen auf die tief unten liegende Küste. Schön!
Nur knapp 10 Minuten später: Nochmal links hoch: Nun sehen wir ein Heiligtum der Guanchen vor uns: den mächtig aufragenden Roque de Anambro.
Beeindruckend!
Nochmal knapp 10 Minuten später, stehen wir am Fuß dieses beeindruckenden Felsens.
Der Blick wird freigegeben auf den Teide, der aus dem Passatwolken-Meer aufragt. Zauberhaft!
Kurz nach 12 Uhr, also gerade mal nach einer knappen Stunde Geh-Steh-Schau-und Fotografier-Zeit im steten Auf und Ab, mal sanft, mal heftiger, steigen wir zur Aussichtsplattform des Cabezo del Tejo, auf 750 Metern Höhe, ab.
Nochmal der Teide mit dem Passatwolkenteppich zu Füssen aber jetzt auch noch gleichzeitig der Blick auf die Berghänge des Anagagebirges, den Ort Benijo, das Meer, die Brandung.
Wir finden, alleine schon diese Aussicht ist den ganzen Aufwand der langen Anfahrt vom Süden her wert.
Aber nun machen wir den entscheidenden Fehler. Wir gehen falsch !
Wir folgen 45 Minuten dem eben verlaufendem holprigen Fahrweg(Weiße Linie) anstatt den abwärtsführenden Weg zu nehmen. Es ist wie ein Spaziergang.
Auch wieder sehr, sehr schön. Mannshohe Farnwedel und die ersten erblühten Gänsedisteln begleiten den Weg. Das Lichtspiel in dem inzwischen lichter gewachsenem Wald ist wunderschön. An zwei Höhlen führt der Weg vorbei und dann sind wir nach einer Schranke auf der TF 123. Bei welchem Km? Keine Ahnung!
Hier gibt es ein Hinweisschild darauf, wo wir herkommen sind, nach Chinobre und nach El Draguillo.
Erstmal Apfelpause. Nachdenken. Mehrere Versuche meinen lieben Mann anzurufen, der in Chamorga auf unsere Ankunft wartet. Aber er sitzt dort gemütlich in einem absoluten Funkloch.
Was tun?
Ein Stück gehen wir auf der TF 123 links abwärts. Rechts wie links zweigen Pfade ab, aber nun sind wir nicht mehr experimentierfreudig.
Wir entscheiden: Das erste Auto das kommt, die Strecke ist kaum befahren, das halten wir an.
Und das Glück ist doch mit uns. Kurz darauf kommt ein Wagen. Hält auch sofort und es stellt sich heraus, es ist ein deutsches Urlauberehepaar das uns ohne weitere Umstände alle drei mitnimmt, denn wir haben diesmal noch eine österreichische Freundin dabei.
Kurz darauf stellen wir fest, wir sind ungefähr bei km 6, 2 auf die TF 123 gestoßen und hätten noch 6 km Fahrstraße vor uns gehabt.
So sind wir um 13.30 Uhr in Chamorga, wo wir meinen lieben Mann lesend vorfinden.
Vorbei an üppig blühendem nickenden Sauerklee und einem Drachenbaum, der die ersten Blüten zeigt, an dem kleinen Kirchlein gehen wir zu dem etwas unterhalb liegenden Restaurant, Casa Alvaro Chamorga. Wir dürfen einen Tisch nach draußen in die Sonne bringen und bei einem schmackhaften Tagesgericht: Fleisch mit Kartoffeln diskutieren wir, wo wir verkehrt gegangen sind.
Fazit:
Auch wenn die Tour nicht ganz so verlaufen ist wie wir geplant haben, wir sind nicht enttäuscht, denn die gegangene Strecke war einfach wunder-wunderschön.
Es gilt wieder mein Motto:
„Es passiert nichts was nicht auch für etwas gut ist.“
Denn nun wissen wir:
Man kann von dem Ausgangspunkt El Ensillada über die Aussichtsplattform, über den holprigen Fahrweg bis zur TF 123 und dort ein kurzes Stück auf der Straße rechts hoch einen Rundweg gehen, der dann auf die Strecke stößt, wo wir uns für den oberen Weg entschieden haben.
Eine andere Variante könnte sein:
An der Aussichtsplattform Cabezo del Tejo führt am unteren Ende ein schmaler Durchlass abwärts. Dem folgend gelangt man an einer Abzweigung – sich rechts haltend, etwas später dann links – nach Chamorga oder hält man sich links gelangt man nach Benijo oder weiter abwärts nach El Draguillo.
Von El Draguilloh hat man nun die Möglichkeit nochmals links nach Benijo zu gehen oder – hat man sehr viel Kondition – kann man die große Faro de Anaga Runde machen und gelangt dann auch nach Chamorga.
Noch etwas hat unser „Fehltritt“ gezeigt:
Wer nicht eine so große Wanderlust verspürt oder nicht über eine gute Kondition verfügt, möchte aber diesen einmaligen Blick von der Aussichtsplattform Cabezo del Tejo genießen, dem können wir guten Gewissens den 1 1/2 stündigen Spaziergang – hin und zurück – von der TF 123 bei ungefähr km 6,2 bei der Schranke empfehlen. Lohnenswert!
Anfahrt:
Von Los Christianos kommend auf der TF 1 bis Santa Maria del Mar, dann auf die TF 2, auf dieser bis zur ersten Ausfahrt La Laguna, auf die TF13 und dann auf die TF12 wechseln, schließlich den Abzweig Richtung El Bailadero / Chamorga nehmen.
Abfahrt:
Zurück auf die TF 12 und bis San Andrés, hier auf der TF 11 über Santa Cruz zur TF 1 Richtung Los Cristianos.