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El Bailadero – Chamorga — Zum Zweiten!
Nachtrag:
Am 29. Januar 2013 gingen wir die Tour und haben dann den falschen Weg nach Chamorga genommen.
Heute, Karfreitag, wollte ich diese wunderschöne Wanderung im Anagagebirge unserer zu Besuch weilenden Tochter Ursula und unserem Enkel Nick zeigen.
Einstieg, Auf- und Abstieg bis zum traumhaft schönen Aussichtspunkt Cabezo del Tejo, auf 750 Metern Höhe sind identisch mit der Tour vom Januar.
Was jedoch anders war: Karfreitag, hoher Feiertag, den viele, viele, viele Canarios zum Wandern nutzten. Aber wir hatten auf der Aussichtsplattform noch Platz.
Diesmal haben wir die richtige Weiterführung nach Chamorga erwischt.
Am unteren Ende des Aussichtspunktes führt sofort über teils feuchtes, teils matschiges Erdreich, dann über grobe Felsbrocken der Weg in 50 Minuten nach Chamorga.
Der Wald mit seinen Erika-, Lorbeer- und Gagelbäumen, Glockenblumen, Hahnenfuss, Cinerarien und einem regelrechten Farnfeld begeistert auch hier.
Ab dem Aussichtspunkt sind alle links abgehende Wege außer Acht zu lassen bis man zu dem Hinweisschild gelangt, dass es bis Chamorga nur noch 0,5km zu wandern gilt.
Inklusive zehnminütiger Apfelpause, viel Schauen und Fotografieren dauert diese wunderschöne Wanderung nur 2 Stunden.
Da in dem eigentlich beschaulichen Ort Chamorga ungezählte ca. 130 PKW parkten und unser „Taxifahrer“ selbst nur weit außerhalb des Ortes eine Parkmöglichkeit gefunden hatte, verzichteten wir darauf hier einzukehren und fuhren lieber via Cruz del Carmen und La Laguna zurück bis nach Tajao. Obwohl auch dort alle Restaurants stark besucht waren, konnten wir im TABAIBARRIL nach einigem Warten einen Tisch ergattern und ließen uns zwei große Fische mit viel Knoblauch köstlich zubereiten.
Chinyero – Garachico
DIE Vulkanwanderung
Bei unserer Vulkanwanderung vom Chinyero vorbei am Vulkan Garachico nach San José de los Llanos im Februar diesen Jahres sahen wir das Hinweisschild “Garachico 12,9 km“. Elisabeths und mein Entschluss stand fest: Diese Tour gehen wir noch in der Saison. Zudem ist Garachico mit einer der schönsten Orte hier auf der Insel.
Heute ist also der Tag: Bei strahlendem Sonnenschein fährt mein lieber Mann Elisabeth, Theo und mich schon um 9 Uhr hoch zum Chinyero.
Es beginnt eine Wanderung die ihresgleichen sucht und die auf unserer Favoritenliste ganz, ganz oben steht.
Sie ist zwar lang, jedoch ohne großen Schwierigkeiten, wenn man gute Knie und gute Schuhe hat, aber so was von schön und abwechslungsreich mit ihren unterschiedlichen Vegetationszonen. Einfach wunderschön!!!
Wanderwegstrecke: 5 Stunden 40 Minuten mit zwei kurzen Pausen – ca. 15km und ca. 1500 Höhenmeter
Der Beginn der Tour ist bekannt: Von der TF38 bis zum großen Baum, hier links und bei den beiden gekennzeichneten Wegen nehmen wir den linken, der uns dann links am Lavafluss vorbei führt, mit Blick auf den noch leicht mit Schnee gepuderten Teide und auf die Insel La Palma, die sich aus dem Wolkenmeer erhebt.
Ein Stück gehen wir nun auf der Forststrasse, dann werden wir rechts hoch über eine paar Treppen durch den Lavastrom in 15 Minuten zu dem Punkt geleitet, an dem wir am 5. Februar den erwähnten Hinweis sahen.
Hier überqueren wir die Forststraße und folgen weitere 5 Minuten dem Weg, um dann nach rechts dem Schild „PR TF 43 Garachico 12,5 km“ zu folgen.
Der Weg ist phantastisch präpariert. Von Anfang bis Ende ist er gesäumt von dicken Lavabrocken und von Anfang bis Ende ist die Bodenbeschaffenheit wechselnd von Kiefernnadeln zu Lavagrus zu grober Lava wieder zu Kiefernnadeln ……….
Zudem tauchen ständig entsprechende Hinweisschilder auf.
Also: keine Gefahr sich zu verlaufen oder zu versteigen.
Fast die gesamte Wanderung gehen wir durch lichten Kiefernwald mit wechselnden zusätzlichen Bepflanzungen. Anfangs noch sehr üppig mit „Escobon“, dem Sprossenden Zwergginster und auch Blumen, wie dem strahlend gelben Kanaren-Hahnenfuß oder dem roten Berg-Erdrauch, später kommt die Baumheide dazu, in einem großen Abschnitt herrschen die Büsche der Beinwellblättrigen Zistrose vor, etwas später gesellt sich der Kanarische Lorbeerbaum dazu und in dieser Region haben wir uns immerhin Garachico schon auf 8,4 km genähert.
Dann wiederum ist fast ausschließlich Farn anzutreffen und zwischen durch verschiedene Arten der Aeonien und die Lava ist überzogen von grauen Flechten. Im unteren Bereich treffen wir auf eine fast buschartige Kiefernart wie wir sie noch auf keiner Wanderung angetroffen haben.
Bei Elisabeth und mir ist es fast ein Sport geworden, nach dem kleinen, tapferen Blümchen, dem Ackergauchheil, Ausschau zu halten. Und jedesmal freuen wir uns, wenn es sich wieder zwischen der Lava behauptet.
Was uns ganz große Freude bereitet ist zu sehen, dass die Natur sich tatsächlich hier nach dem verheerenden Brand vor einigen Jahren wieder regeneriert.
Wir haben das Gefühl, wir gehen durch einen Pflanzkindergarten:
Ganz kleine, kleine und schon etwas größere Kiefernsprösslinge ebenso die Baumheide wachsen wieder heran.
Im Abschnitt des Vulcan Garachico hat sich die neu ausgetriebene Baumheide schon zu richtigen Büschen entwickelt und es sieht skurril aus, wie sich das frische Grün zwischen den schwarz-verbrannten Ästen abhebt.
Der Weg verläuft oberhalb des Vulcan Garachico und dem Picknickplatz „Arenas Negras“ und wir wandern an dem Zugang zu einer Galerie, einem Wasserstollen, vorbei.
Hier ist einer der wenigen kleinen Anstiege zu „bewältigen“ und danach steigen wir bis zur TF373 (?). ab., unser Weg führt parallel weiter.
Nach 2 Stunden 30 Minuten Gehzeit erreichen wir das Örtchen Montañeta und hier legen wir um 12.15 Uhr unsere obligatorische Apfelpause ein im Angesicht der Kapelle zu Ehren des „San Franciscus de Asis“.
Der Wegweiser leitet uns oberhalb der Häuser und einem Kloster (?) an einem Abschnitt vorbei, der von der pinkfarbenen Platterbse überwuchert ist. Im leichten Aufstieg geht es wieder zurück zum Lavafluss des Vulcan Garachico und dem Kiefernwald und als „Wege-Begleitgelb“ haben wir die Sträucher des Europäischen Stechginsters und das Lila der Cinerarien und das Gelb des Nickenden Sauerklees.
4,1 km beträgt unsere nächste Etappe bis zum Ort San Juan de Reparo.
Nach gut 3 Stunden Gehzeit haben wir den ersten Blick auf’s Meer und kaum eine halbe Stunde später passieren wir einen Tunnel unter der TF 82. Feigenbäume, Gänsedisteln und Margariten säumen den Weg.
Nur wenige Minuten später haben wir den Ort erreicht und es geht steil bergab. An den Laternenpfosten sind die weiß-gelben Balken, die Wege-Kennzeichnung, auszumachen.
Durch die Calle Virgen de las Nieves gelangen wir an die Kirche und auf der Plaza legen wir nochmal eine kleine Erholungspause für die Knie ein, denn nun geht es erst richtig steil auf einem ehemaligen „camino real“ – heute wohl als Kreuzweg genutzten Pfad – in großen Kehren hinab zu unserem Ziel: Garachico.
Das soll nicht verschwiegen werden, diese letzten 3 km haben es in sich, denn es gilt nochmal 500 Höhenmeter zu überwinden. Also: Zwischendurch immer wieder die Knie ausschütteln. Jedoch, wir werden mit den phantastischen Ausblicken auf die Küste Richtung Buenavista und auf das unter uns liegende Garachico reichlich belohnt.
Dass wir uns in einem Naturschutzgebiet bewegen, braucht sicher nicht extra betont zu werden.
Aber erst sehen wir nochmal ein Musterexemplar eines Drachenbaumes, der dem angeblich 1000jährigen „Drago“ in Icod de los Viños nicht nachsteht.
Die mit Aeonien bewachsenen Dächer sind auch immer wieder ein Blickfang.
Ebenso sind Callas als „Straßenbegleitgrün“ bei uns auch nicht üblich.
Um 15 Uhr gelangen wir auf die Asphaltstraße oberhalb von Garachico und die letzten 800 m schaffen wir auch noch. Wir können uns – trotz der Anstrengung – noch an den blühende Mimosenbäumen erfreuen.
Bis zum Schluss ist die Kennzeichnung hervorragen!
Um 15:30 Uhr laufen wir in Garachico direkt auf das von uns angestrebte Restaurant La Perla zu.
Obwohl der Wirt schon schließen wollte, hat er mit uns Erbarmen und wir können – wie gewohnt – gut essen. Er ist so liebenswürdig und versorgt uns noch mit verschiedenen Zugaben aus der Küche, damit „unsere Knie sich wieder erholen“. Ist doch nett!
Vorbei am ehemaligen Franziskanerkloster, das heute das Rathaus und die Casa de La Cultura beherbergt, dem Haus des Marqui von La Quinta Roja
gehen wir zur Küstenstraße zur Bushaltestelle.
Im Sonnenschein warten wir auf den Bus nach Ico de los Vinos, um dort nach 1 Stunde Aufenthalt – jedoch kein Problem es gibt ja direkt neben dem Busbahnhof die „Bodega Teidrago“ – über den Erjos Pass zum Busbahnhof in Playas de las Americas zu fahren.
Fazit:
Eine traumhaft schöne Wanderung. Vielleicht sagt das Ergebnis meiner mitgebrachten Fotos mehr als Worte: Über 200 Aufnahmen habe ich gemacht, ich konnte nicht aufhören zu fotografieren und so kann mein lieber Mann die Wanderung wenigstens optisch nachvollziehen.
Besonderheit
Garachico
Der 1496 nach der spanischen Eroberung von dem Genueser Bankier Christóbal de Ponte gegründete Ort besaß einst den wichtigsten Hafen der Insel und entwickelte sich zu einer blühenden Handelsstadt. Von hier aus wurde der berühmte Malvasier-Wein in alle Welt exportiert.
Jedoch: am 5. Mai 1706 machte der Ausbruch des Vulkan Garachico – man liest auch mal „Volcán Negro“ – alles zunichte.
Der Lavastrom wälzte sich aus einer Höhe von ca. 1400m bis zum Meer und verschüttete den größten Teil des Hafens. Ein zweiter Strom begrub die Pfarrkirche, Klöster und viele der prächtigen Häuser unter sich.
Damit war die Glanzzeit von Garachico beendet.
Nach der Katastrophe baute man die Hafenfestung und die Stadt wieder auf. Sie blieben bis heute größtenteils unverändert erhalten und bilden das Zentrum des von Besucherströmen weitgehend verschonten Ortes. Seit April 1986 zählt Garachico zum Weltkulturerbe der UNESCO.
(Zusammengestellt aus verschiedenen Reiseführern)
Neben La Laguna und La Orotava gehört Garachico für mich zu den schönsten Städten auf der Insel.
Anfahrt:
mit Taxi „IrmEli“ bis zum Chinyero.
Auf der Autobahn TF1 Richtung Adeje, am (derzeitigen) Ende der Autobahn wechelt man auf die TF82 Richtung Guia de Isora. Der TF82 folgt man und biegt kurz hinter Chio scharf rechts auf die TF38 Richtung Nationalpark Teide. Den Einstieg zur Chinyero-Wanderung findet man zwischen km 13 und km 14. Parken kann man dort leider nur am Straßenrand.
Abfahrt:
von Garachico um 16:50 mit der Linie 363 nach Icod de los Vinos
Weiterfahrt: um 18:10 Uhr mit der Linie 460
Ankunft am Busbahnhof in Playas de las Americas um 19:40 Uhr
Gala-Umrundung
Das Gelb der Gänsedisteln gab den Ausschlag für unsere heutige Wanderung.
Das Fest für die Sinne wollten wir uns – wie fast jedes Frühjahr – nicht entgehen lassen und Theo, Elisabeths Bruder, nicht vorenthalten:
Die Farb-Symphonie der Blumen für die Augen, das Bienengesumme und Vogelgezwitscher für die Ohren und den Duft der Kiefernnadeln für die Nase!
Die heutige Hauptrolle spielen die Gänsedisteln und all den anderen blühenden Blumen, wie Bondells-Natternkopf, Ackergauchheil, Ringelblumen, Kanaren-Bärlauch, und, und, und, den blühenden Sträuchern wie Escobon schenken wir diesmal weniger Beachtung.
Es ist Frühling auf Teneriffa!
Also: Auf zum Erjos-Pass, um von dort die Gala-Umrundung zu starten.
Wanderwegstrecke: heute 2 1/4 Stunde Gehzeit plus 15 Minuten Apfelpause
Wie gehabt – und ausführlich beschrieben unter „Galaumrundung – einmal anders“ und „Unterhalb des Gala“ parken wir am Erjos-Pass gleich links hoch, oberhalb der Teiche.
Lesen nochmal die Infotafel, die uns sagt, dass die Teiche zwar durch Menschenhand geschaffen wurden, jedoch nunmehr eine ökologische Nische für verschiedene Vogelarten bilden und den Zugvögeln einen guten Zwischenaufenthalt bieten.
Wir gehen diesmal – ganz klassisch – die Asphaltstraße in 20 Minuten aufwärts bis zu den Hinweisschildern Richtung “Cumbre de Bolico“, 3,1 km, Punta Teno 16,9“.
Hier biegen wir links ab und haben nunmehr linker Hand stets den noch mit Schnee bedeckten Teide mit dem Pico Viejo im Blick.
Als Wege-Begleit-Gelb: Gänsedisteln.
Der Weg führt eine halbe Stunde ganz eben unterhalb des Gala entlang und ein nur ca. 15 minütiger, steiler Aufstieg bringt uns hoch zur Cumbre de Bolico.
Hier oben lassen wir das wunderbare Panorama auf uns wirken:
Der Blick geht links zur Insel La Gomera, leicht rechts zur Insel La Palma und unterhalb liegt der Ort Masca.
Eine inzwischen wieder grüne Fläche, bedeckt mit den Büschen der Zistrose und den wieder austreibenden Erikasträuchern, liegt vor uns.
Der Pfad schlängelt sich zwischen Zistrosen- und Escobon- und Erikasträuchern, aufgelockert von Gänsedisteln erst eben dann leicht abfallenden bis zur verfallenen Finca hinab.
Die Hänge rechts wie links: bedeckt mit den verschiedenen Gänsedistelarten.
Am Dreschplatz der verfallenen Finca machen wir unsere obligatorische Apfelpause und auch Theo bleibt nichts anderes zu sagen wie: Schön! Schön!
Den Rückweg treten wir auf dem Forstweg an, der uns durch den schattigen Lorbeer-Erikawald führt. Von der Kennzeichnung her ist er eigentlich nicht vorgesehen, denn gelb-weiß-gekreuzte Balken sagen: hier nicht weiter.
Aber aus den vielfachen Begehungen wissen wir, ganz gleich ob nach kurzer Strecke rechts hoch oder dem Forstweg folgend, man kommt wieder bei dem Gitter aus, von dort aus geht es dann auf der Asphaltstraße abwärts zum geparkten Wagen.
Unterwegs staunen wir: Unmengen kleiner Lorbeerpflanzen – noch in Töpfen – warten auf ihre Anpflanzung.
Zudem sind wir froh darüber, dass selbst die Erikasträucher wieder von unten neu austreiben und die verbrannten Zweige als skurile Mahnmal an den verheerenden Brand vor 5 Jahren erinnern.
Fazit:
Eine Wanderung die für uns fast zu einem Frühlings-Ritual gehört, da diese Farbenskala in gelb nicht zu überbieten ist.
Die Wanderung ist nicht sehr anspruchsvoll, da sich ebene Strecken mit kurzen Anstiegen die Waage halten.
Also: Auf Wiedersehen am Gala im nächsten Frühjahr!
Besonderheit:
„Die Gattung Sonchus – Gänsedistel stellt sich mit derzeit 30 beschriebenen Arten auf den Kanaren als außerordentlich vielfältig dar. Von den 26 vorkommenden endemischen Sippen sind die meisten verholzt bis strauchig, eine Ausnahme bilden der seltene Sonchus webbil Sch.Bip(La Palma), auch als eigene Gattung Lactucosonchus betrachtet, Sonchus tuberifer Svent. (Tenerife) und Sonchus bouregeaui Sch.Bip (Gran Canaria, Fuerteventura, Lanzarote und Marokko.) 1jährig bis ausdauernd sind auch Sonchus tenerrimus aus dem Mittelmeergebiet und die beiden Kosmopoliten Sonchus asper (L.) Hill und Sonchus oleraceus, die auf fast allen Inseln nicht selten anzutreffen sind. Die Abgrenzung der Gattung wird kontrovers gehandhabt, so werden von einigen Autoren Atalanthus (Taeckholmia) und Babcockia von Sonchus abgetrennt.“
(Auszug aus „die Kosmos Kanaren-Flora von Peter und Ingrid Schönfelder).
Wir haben wohl hauptsächlich die Stengellose Gänsedistel, Sonchus acaulis, und die Kanaren-Gänsedistel, Sonchus canariensis, gesehen.
Restaurant:
Bei diesem schönen Wetter wollten wir den Blick auf das Meer genießen: Daher fiel die Wahl des Restaurants auf
Anfahrt:
Aus Richtung Los Cristianos kommend am Ende der Autobahn auf der TF82 Richtung Guia de Isora und weiter auf der TF82 nach Santiago del Teide und auf der Straße bleibend hoch zum Erjoa-Pass. Unmittelbar nach der Pass-Höhe links hoch zum Parkplatz
Vilaflor – Ifonche
Das heutige Wetter gab unsere Wanderung vor.
Angedacht war von Ifonche über Roque Imoque nach Arona zu gehen.
Jedoch: die Wolken hingen so tief und oberhalb schien die Sonne.
Also umdisponieret: Vilaflor – Ifonche
Für uns kein Problem, denn Taxi „IrmEli“ sammelt uns überall ein.
Wanderwegstrecke: 3 Stunden ohne nennenswerte Pause, 11,1 Kilometer
Die Strecke ist bekannt und ausgeschildert.
Als Wandergast haben wir heute Elisabeths Bruder Theo als Begleiter dabei.
Um 10.30 Uhr starten wir vom Hotel Vill-Alba in Vilaflor, folgen dem Hinweis „Las Lajas“ und steigen bis zur Wasseraufbereitungs- Wasserverteilungsstelle auf. Dort zweigt links der Weg nach Ifonche ab.
Alles kein Problem. Was uns jedoch erschüttert ist, dass wir nunmehr 2 Stunden durch verbrannten Wald wandern und dass es noch leicht nach Brand richt.
2007 sind wir genau diese Tour gegangen und 2010 von Las Lajas aus. Alles war in bester Ordnung. Aber nun: verbrannter Wald. Der Brand vergangenen Jahres war wirklich verheerend. Fast kommen einem die Tränen.
Aber: es gibt auch Hoffnung: wie immer, die zähen kanarischen Kiefern, die ja eine Hitze bis zu 800 Grad vertagen können, treiben schon wieder aus.
Gehen wir dieselbe Strecke in zwei Jahren, können wir sicher beglückt feststellen, die Kiefern haben weitgehend überlebt.
So ergeht es uns im letzten Stück oberhalb von Ifonche, dort wütete vor einigen Jahren der Brand und siehe da: es grünt wieder!
Zwischendurch haben wir den Blick auf auf den Roque Imoque und die Insel La Gomera, die sich aus dem Wolkenmeer erhebt und auf die ehemals landwirtschaftlich genutzten Terrassen.
Das Bild, das sich uns bietet, ist fantastisch, wie die Wolken aufziehen:
Die Strecke muss nicht mehr detailliert beschrieben werden – ist früher bereits geschehen – und zudem ist sie auch nunmehr gut ausgeschildert. Lediglich beim letzten Abhang – zwischen den zwei Barrancos oberhalb von Ifonche heißt es etwas aufpassen: jedoch mit weißen Punkten gekennzeichnete Lavabrocken weisen mittig den Weg.
Wenn man durch dieses verbrannte Teilstück des Kiefernwaldes wandert, kann man sich vorstellen, dass es ein Erlebnis ist, gerade hier regelrecht mit Blumen beschenkt zu werden.
Ob es nun große Flächen des rotschäftigen Blausterns sind, wilde Ringelblumen, Kanarenknoblauch, aparter Mohn, Hornklee, vereinzelte Blüten der lila blühenden Zistrosen, das Weiß der Montpellier-Zistrose oder des Escobon, das leuchtende Blau des kleinen Blümchens des Acker-Gauchheils, das mir seit Kreta Respekt abverlangt, als es sich zwischen Felsspalten hervorquetschte, selten, unterhalb des Teide: die rosarot blühenden Teide-Skabiosen, „Rosalito salvaje“ nennen sie die Einheimischen liebevoll – oder – wie wunderschön – im letzten Drittel der Wanderung Affodills in einer Vielzahl, wie es uns seit der ersten Conde-Besteigung nie mehr begegnet ist. Wie schön, wie gut, dass sie überlebt haben.
Wanderten wir zwei Stunden im strahlenden Sonnenschein, so gerieten wir dann doch in die dichten Wolken und konnten beobachten, wie die bewundernswerten Kanarischen Kiefern die Wolken „ausmelken“. Die Wassertröpfchen hängen an den Kiefernnadeln und werden dem Boden zugeführt. Im Inneren des Bodens sammelt sich das Wasser und wird dann in Galerien als Wasserquelle genutzt. Phantastisch.
Große Mengen des Wasserverbrauchs auf der Insel werden auf diese Weise gewonnen.
„Wie wichtig der Baum und seine Funktion für den Wasserhaushalt der Insel ist und wie das Wasserauskämmen durch die langen Nadeln funktoniert, hat H. Meyer schon 1896 erkannt. „Die umherstehenden Pinien trieften von der Feuchtigkeit der Nebel, ohne dass es geregnet hatte“ schrieb er, und „führten das von den langen Nadeln tropfende Nass in großen Pfützen ihren Wurzeln zu, während ringsum der Boden und die Steine vollständig trocken waren. Der Nebel genügt also vollkommen, um in diesen trockenen Höhen die Pinien zu bewässern“. Heute wissen wir, dass der Eigenverbrauch weit unter der erbrachten Wassermenge liegt. Die Kanaren-Kiefer verdient gleichermaßen Schutz und Verehrung.“ (Auszug aus: „Pflanzen auf Teneriffa“ von Hermann Schmidt)
Der Blick vom letzten Höhenrücken vor Ifonche links wie rechts in den Barranco ist schon sehr durch die Wolken getrübt.
Ah, welche Wohltat: es grünt wieder!
Von hier oben teilen wir unserem Taxi „IrmEli“ mit, dass wir wohl in ca. 45 Minuten unterhalb des Restaurants in Ifonche auskommen werden. Aus Erfahrung wissen wir, weiter unten gibt es kein Netz zum Telefonieren.
Unten, im Barranco, wandern wir über heftige Steinbrocken, blicken rechts hoch auf die „Lajas“ die Platten und werden zum Schluss noch mit dem Blick auf einen schönen Natternkopf-Busch belohnt.
Es passt: Wir kommen an und wer erwartet uns? Mein lieber Mann!
Nun müssen wir nochmal hoch nach Vilaflor Elisabeths Auto holen und kehren in Escalona – wie schon mehrfach – im Restaurant „La Barrica“ ein.
Wie immer: Zur vollsten Zufriedenheit.
Nur ein Tipp am Rande: Der Großvater des Wirts war sein „profesor“. Nunmehr keltert der Wirt den Weißwein und den Rotwein selbst, ohne Filter, dadurch zwar mit etwas Trübstoffen, aber vom Geschmack her: unvergleichlich gut!
Rundwanderung um die Montaña Chinyero
Ja, manchmal zahlt sich Neugierde aus!
So wie heute!
Als wir kürzlich die Vulkanwanderung machten, stellten wir ja bereits fest, dass die Wanderwegstrecke um die Montaña Cinyero geändert wurde.
Wie – im Ganzen – das wollen wir heute erkunden.
Wanderwegstrecke: 6,32 km in 2 1/4 Stunde – ohne Apfelpause
Der Beginn ist wie bei der Vulkanwanderung: Von der TF 38 durch die Senke, Aufstieg zu dem markanten Baum, dann links leicht abwärts und nach der Kurve die Markierung: weiß-gelbe Striche sowohl an dem rechts wie links abgehenden Wegen.
Diesmal gehen wir links, also im Uhrzeigersinn.
Dieses erste Teilstück ist Elisabeth und mir von der Wanderung über Santiago del Teide nach Tamaimo bereits bekannt.
Die jetzige Wegstrecke verläuft unmittelbar neben dem Lavafeld, also weg vom Forstweg.
Beim Abzweig nach Santiago del Teide halten wir uns rechts (Hinweisweistafeln: „Santiago del Teide 7,4 km“ „El Calvario 3,9 km – „PR TF 43 Circular Chinyero“) und nach insgesamt 30 Minunten Gehzeit, vom Wagen aus, wird durch das nächste Hinweisschild „Circular Chinyero 5,7 km“ auf den Abzweig aufmerksam gemacht. „Los Portidos 4,7 km“ hat nichts mit unserer Tour zu tun.
Ein paar Treppen hoch und nun queren wir den Lavafluss des Vulkanausbruchs vom November 1909.
Also ganz neu: Früher ging man auf dem Forstweg und querte über diesen den Lavafluss etwas unterhalb.
Gute Schuhe sollte man haben und trittfest sein, denn das Lavageröll setzt sonst den Füssen arg zu.
Wir sind begeistert. Lediglich Flechten weisen darauf hin, dass vor vielen, vielen Jahren der Ausbruch stattfand. Der Bewuchs ist hier gleich Null.
Nach 15 Minuten haben wir das Feld durchquert und nun wird es für ein kurzes Stück fussfreundlich: Kiefernnadeln bedecken den Boden.
Links wie rechts begleitet uns der Lavafluss und mit Moos und Flechten
überzogene Lavafelsen säumen den Weg. Damit es nicht langweilig wird: Fussmassage ist wieder angesagt.
Nach 1 Stunde gelangen wir an die Stelle, an der wir bei der Vulkanwanderung – nach der Umrundung der Montaña Abeque auskamen und nur den Forstweg überquerten um nach San José de Los Llanos weiterzugehen.
Nun ist uns die Strecke bekannt, leicht ansteigend, Kiefern links wie rechts, immer rechts den Chinyero vor Augen und links kann man durch die Wolken den Teide ausmachen. Wir gehen große Strecken über knirschenden Lavagrus
und Renata und ich bilden uns ein – Augen zu – wir würden über verharschten Schnee marschieren.
Beim nächsten Hinweis „Circular Chinyero“ steigen wir weiter an, diesmal durch einen Kiefernwald.
Wir sind Glückskinder: Die Sonne hat sich durchgekämpft und beschert uns zum Teil blauen Himmel und wunderbare, weiße Wolken.
Nach 1 Stunde 40 Minuten gelangen wir an eine weitere Hinweistafel „Circular Chinyero“ und nach 20 Minunten passieren wir die Stelle bei der wir nach der Umrundung der Montaña Abeque auskamen.
Bequemen geht der Lava-gesäumte Pfad weiter und nach weiteren 10 Minuten gelangen wir wieder an den markanten Baum, unseren Ausgangspunkt. Hier kann man den gut markierten, mit Lavabrocken eingefassten Weg bereits verlassen,um über den Ab- und Anstieg wieder zu unserem Auto zu gelangen.
Wir wollen jedoch die Runde komplett auswandern und gehen die wenigen Meter noch bis zum Ende des Weges. Hier haben wir links die Wanderung begonnen.
Blühende Blumen sind hier wiederum spärlich. Jedoch der Heilglöckel-Hahnenfuß mit seinen kräftigen gelben Blüten und der zart weißlich-rosa blühende Erdrauch bedecken große Flächen unter den Kiefern. Dazwischen wieder Affodills.
Heute gilt jedoch meine besondere Aufmerksam den Veteranen der Kanaren-Kiefer die uns immer und immer wieder Respekt abverlangen, wie sie die Brände überleben und zu neuem Leben erwachen.
Dagegen die Ginstersträucher – treiben sie nicht ganz neu aus – bleiben als schwarze Mahnmale stehen.
Fazit:
Durch die neue Wegführung eine ganz neue Wanderung die mit der oftmals gegangen Tour nicht mehr das mindeste zu tun hat.
Außerdem: Ich würde sie in Zukunft immer wieder mit dem Uhrzeigersinn gehen, denn dadurch hat man den Chinyero fast die ganze Wanderung stets aus einem neuen Blickwinkel vor Augen.
Zudem, wenn man – wie wir heute – das Glück hat, durch dichten Nebel bis fast zum Einstieg des Chinyero hochfahren zu müssen, dann jedoch nebelfrei wandern kann und so gar die Sonne noch durchkommt, den Teide dann noch fast wolkenfrei vor sich hat, bleibt nur zu sagen: SCHÖN!!!
Anfahrt:
Auf der Autobahn TF1 Richtung Adeje, am (derzeitigen) Ende der Autobahn wechelt man auf die TF82 Richtung Guia de Isora. Der TF82 folgt man und biegt kurz hinter Chio scharf rechts auf die TF38 Richtung Nationalpark Teide. Den Einstieg zur Chinyero-Wanderung findet man zwischen km 13 und km 14. Parken kann man dort leider nur am Straßenrand
Abfahrt:
Wir drehen auch mit der Autofahrt eine Runde: Daher fahren wir die TF 38 weiter über Boca Tauce – Vilaflor – Arona und haben dabei noch den Genuss, den Teide und den Pico Viejo, den Guajara im Blick zu haben und bei Vilaflor sind wir wieder entzückt über das Straßenbegleitgrün: Den Goldmohn.
So schön!