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Igueste de San Andrés – Playa Antequera – Playa Zapata
Die Wettervorhersage ist gut! Die Kondition auch!
Und die Abenteuerlust will es wissen, ob wir den Weg zur nordöstlichsten Spitze der Insel, zur Playa Antequera
finden und schaffen!
Denn immerhin heißt es in einem Wanderführer:
„Die schwerste Tour dieses Führers ist in verschiedener Hinsicht äußerst anspruchsvoll: Der Pfad verliert sich hin und wieder in unübersichtlichem Gelände, zudem ist er an manchen Stellen sehr schmal, ausgesetzt und ohne Halt, so dass er selbst manchem erfahrenen Berggeher ein hohes Maß an Überwindung abverlangt.
Absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind deshalb unbedingt erforderlich.“
Na dann mal los!
Wanderwegstrecke: reine Gehzeit 5 1/2 Stunden plus ca. 30 Minuten Pausen
Am 10. April diesen Jahres machten Elisabeth und ich die Wanderung zur einzigen Seeampel Europas und versuchten im Anschluss den Weg zur Playa de Antequera zu finden.
Wir gaben auf, da wir uns verstiegen hatten.
Jedoch: Aufgegeben ist nicht aufgehoben und so nehmen wir heute einen erneuten Anlauf, nachdem wir auch von Lesern unserer Wanderungen, André und Jutta, GPS-Daten erhielten.
Da wir aber ohne GPS-Führung wandern (wir haben nur einen GPS-Tracker), hilft es uns nur begrenzt weiter.
Aber wir wissen nun, wo unserer damaliger Fehler lag:
Wir hielten uns damals von dem Steinhaus oben am Pico Atalaya de los Ingleses rechts und das war falsch.
Der Weg zur Playa führt rechts am Steinhaus vorbei hoch über den Kamm und ist auf dem Pfad mit einigen Steinen eingesäumt.
Wie man bis zum Pico Atalaya de los Ingleses auf 429 m Höhe gelangt, kann man der Wanderung “Iguest de San Andrés – Semáforo de San Andrés“ präzise entnehmen.
Daher hier nur im Schnelldurchgang:
In Ingueste de San Andrés an der Endhaltestelle der Buslinie 945 geht es auf
dem mit weiß-gelben Balken gekennzeichneten Weg über geflieste, großzügige Stufen aufwärts und nach 10 Minuten zweigt links der schmale Pfad ab. Neu ist eine Holz-Hinweistafel „El Semáforo“.
Was wir noch gut in Erinnerung haben, es geht steil, steil in einem Naturschutzgebiet aufwärts.
Vorbei an „Kunst am Weg“, ein Steinmännchen der besonderen
Art
Heute haben wir bereits nach 45 Minuten den Abzweig zum Pico Atalaya de los Ingleses erreicht.
Er ist mit zwei weißen Pfeilen an den Felsen gekennzeichneten, geradeaus geht es zur El Semáforo.
Der Blick geht nach Santa Cruz, das in der Sonne liegt und das Auditorium glänzt herüber, San Igueste de San Andrés liegt unter uns, der Friedhof und die Küste.
Nach 1 Stunde erreichen wir das Plateau, mit einem kleinen Steinberg markiert.
Von hier halten wir uns in gerader Linie zur weißen Felsader über ein Steinplateau aufwärts, passieren die felsige Anhöhe rechts, gehen zwischen riesigen Kandelaber-Wolfsmilchgewächsen und Agaven und haben nun das am Kamm thronende Steinhaus vor uns und ein beeindruckendes Wolkenspiel.
Von der Bushaltestelle, bei der wir unseren Wagen geparkt haben, bis hierher haben wir präzise 1 Stunde gebraucht.
So nun aufgepaßt:
Rechts am Haus vorbei zum Kamm, hier ist der Weg mit einigen Steinen eingefasst. Wir überschreiten den Kamm und haben einen gut auszumachenden Weg, hangquerend vor uns.
2 Minuten später haben wir bereits unser Ziel im Blick: Die Playa, den Strand.
Nach 13 weiteren Minuten erreichen wir einen rechts
abgehenden Abzweig und glauben, den Einstieg zum Abstieg gefunden zu haben.
Es gibt zwar keine Kennzeichnung und auch kein Steinmännchen sondern nur einen großen, aufgerichteten Stein. Jedoch: Pustekuchen. Der Weg verliert sich nach einigen Höhenmetern im Nichts.
Also retour. – Neuer Anlauf.
Über Felsen geht es abwärts, wir sehen keinen rechts abzweigenden Weg, keine hinweisenden Steinmännchen.
Also queren wir weiter den Hang, zum Teil auf abenteuerliche Weise.
Lediglich leere Patronenhülsen sagen uns, Jäger sind hier wohl zu Hause.
Noch haben wir einen Blick für die steingartenähnlichen arrangierten Pflanzen, Flechten und Vulkansteine.
Nach 40 Minuten gelangen wir an das Ende eines Barrancos, ein markanter brasilianischer Pfefferbaum bildet den Schlusspunkt und wir sind beglückt: auf der anderen Seite des Barrancos gelangen wir auf einen Weg.
Aber große Enttäuschung: Auch dieser verliert sich nach wenigen Metern.
So beschließen wir, „wir gehen im Barranco“ bis zum Strand.“
Hier kommt unsere Warnung: Findet man ca. 15 Minuten nach der Kammüberquerung nicht den richtigen Einstieg: Aufgeben!!!!
Jeder der schon mal im Barranco gewandert ist, weiß, wie gefährlich es werden kann, wenn plötzlich hohe Abbrüche zu überwinden sind, die man nur aufhaarsträubende Weise umgehen bzw. bewältigen kann.
Ich will aufgeben. Jedoch Elisabeths Argument: „Wir finden sicher an der Playa den richtigen Weg aufwärts“ überzeugt mich und so hangeln wir uns herzklopfend abwärts.
Trotz allem haben wir noch immer einen Blick für die wunderschöne Landschaft.
Die gewaltigen grünen Hänge des Anagagebirges, die Felsformationen ……
Nach 50 Minuten „Abstieg“ sichten wir ein Steinmännchen!
Könnt Ihr Euch unsere Erleichterung vorstellen?
Im Zick-Zack werden wir nun in einer halben Stunde durch den Barranco von Steinmännchen zu Steinmännchen bis zur Küste geleitet.
Ha! Wir haben es geschafft!
Traumhaft! Faszinierend!
Wuchtige Felsmassive rahmen den wunderschönen, einsamen schwarzen
Sandstrand an dem wir mutterseelen-alleine sind! Jedoch sind wir nicht, wie wir glauben, an der Playa Antequera, sondern an der Playa Zapata, die eine Bucht vorher ist.
Somit sind wir auch nicht am aller nordöstlichsten Zipfel der Insel sondern NUR kurz davor wie wir später durch André und Jutta erfahren haben. (siehe Anhang) Eine halbe Stunde trennte uns davon.
Natürlich erfrischen wir uns mit einem Bad und dann folgt zum Trocknen die obligatorische Apfelpause.
Da wir jedoch etwas unruhig sind, ob wir nun den richtigen Aufstiegsweg finden, beenden wir unse Regenerations-Pause nach knapp 30 Minuten und folgen wieder den Steinmännchen aufwärts im Barranco.
Und siehe da, linker Hand sehen wir einen Weg im ausgedörrten Gras.
Wir wagen es!
Gelegentlich ein grüner Punkt, an einem dicken Felsen Pfeile, und, oh Wunder,
eine einsame Wanderin bestätigt uns: Wir sind richtig!
Sie gibt es uns den Rat: „Achtet auf die hombrecitos (Steinmännchen).“
Steil, steil geht es hinauf! Schweißtreibend! Die Sonne brennt! 1 Liter Wasser war heute viel zu wenig. Wir müssen mit unseren Vorräten geizen!
Und ein deutsches Wanderpaar begegnet uns und es bestätigt uns ebenfalls, ja , wir sind auf dem richtigen Weg.
Auch das Paar macht heute den zweiten Anlauf und es hatte das Glück, dass ein Einheimischer ihnen den richtigen Einstieg zeigte.
Nach 45 Minuten gelangen wir wieder auf den hangquerenden Weg des Hinweges und müssen feststellen: Nur ein ganz kurzes Stück nach unserem vergeblichen Abzweig geht der richtige Weg ab. Wir haben ihn einfach übersehen.
Also Achtung:
Um 15:06 Uhr gelangen wir an die abzweigende Stelle und um 15:20 Uhr sind wir auf dem Kammrücken beim Steinhaus.
Dies als Hinweis, dass man vom Steinhaus ca. 15 Minuten braucht, um die Diretissima zur Playa zu erreichen.
Es gibt keine Steinmännchen, jedoch auf rötlichem Fels mit weißen Adern
durchzogen befinden sich 4 rötliche Steine und einige graue aneinandergereiht.
Oben beim Steinhaus angekommen gönnen wir uns und unseren Beinen nochmal eine Erholungspause, lassen den Blick schweifen bevor wir den steilen und schlecht zu gehenden Abstieg in Angriff nehmen.
Nach einer Stunde haben wir es geschafft und sehen – schon im Ort – , auf dem gefliesten Weg, ein Zapfstelle für Wasser: die Fuente S. Benito! Wir sind
gerettet!
So schnell haben wir noch nie 1 Liter Wasser getrunken.
Fazit:
Eine Wanderung – in einem grandiosen, beeindruckenden Umfeld – die einem viel – um nicht zu sagen alles – abverlangt!
Trotz allem: „Vale la pena“! Sie lohnt sich!
Und Elisabeth und ich sind dankbar und glücklich, dass wir sie – bis zur Playa Zapata – heil geschafft haben!
Da wir es also auch im zweiten Anlauf nicht wirklich geschafft haben, die Playa Antequera zu errreichen werden wir überlegen, ob wir einen dritten Versuch unternehmen. Dann aber von der Höhe aus La Casillas zur Playa Antequera. Denn von dort scheint der Weg gekennzeichnet zu sein, wie es die Infotafel in San Andrés de Igueste anzeigt.
Oder aber von Chamorga aus, wie ich aus verschiedenen Beschreibungen spanischer Wanderer entnehmen konnte und da wird auch auf die Möglichkeit hingewiesen, die Rückkehr mit dem vorher bestellten Boot anzutreten.
Besonderheit:
Zum Schluss der Wanderung hatten wir noch ein nettes Erlebnis:
Ein junges Pärchen, wie sich später herausstellte, zwei Deutsche die 1 Semester in La Laguna studieren, fragte uns, ob wir es bis Santa Cruz mitnehmen könnten.
Nach ihrer Wanderung befragt erzählten sie uns, sie hätten von „zwei Mädels“ den Bericht im Internet gelesen über die Seeampel, El Semáforo, und ihren vergeblichen Versuch zur Playa Antequera zu kommen, so dass auch sie nur zum Pico Atalaya de los Ingleses gegangen sind.
Es war unser Bericht vom April ! Wir waren die Mädels !
Anhang
Hallihallo aus Bayern,
erst einmal einen herzlichen Glückwunsch zur geglückten Tour.
Wobei wir – -um ganz ehrlich zu sein – glauben, dass ihr gar nicht an der Playa Antequera, sondern an der Playa Zapata gewesen seid. Diesen Abstecher wollten wir in diesem November anstatt des Abstechers zur Semaforo versuchen. Gut zu wissen, dass der Abstieg durch den Barranco zu schaffen ist, so steht unserer Planung für diese Tour nichts mehr im Wege. Wir hätten es sonst einfach versucht, ein bisschen Kletterei schreckt uns dabei nicht ab.
Die Playa de Antequera ist der Strand mit einigen verlassenen Gebäuden am östlichen Ende, auf einem eurer Fotos (noch von weit oben aufgenommen) ist das gut zu erkennen. Vom Abzweig zur Playa Zapata zum Antequera-Strand geht man etwa 30 Minuten.
Anstrengend ist die Tour schon. Aber es lohnt doch die Mühe: die Landschaft ist großartig und nach solch einer Tour hat man doch immer wieder ein Hochgefühl.
Viele liebe Grüße
Jutta und André
La Centinela – Aldea Blanca
¡Hola! ¿Qué tal?
Hallo! Wie geht’s?
Hurra! Eine neue Wandersaison beginnt!
Elisabeth und ich, wir wünschen uns, dass die kommende Wanderzeit unter so einem guten Stern steht wie die in den vergangenen Jahren:
o die Kondition soll gut sein
o keine Verletzungen
o das Wetter soll mitspielen
o neue, interessante Wanderungen gilt es zu entdecken
Vámonos! Lassen wir es angehen!
Die heutige Tour war so nah und so leicht wie möglich angedacht, da Monate des Nichtstuns hinter uns liegen.
Daher: Eine neue Strecke vom Restaurant und Aussichtspunkt La Centinela oberhalb von Valle de San Lorenzo runter zum Örtchen Aldea Blanca sollte als Einstieg reichen
Wanderwegstrecke: 1 ½ Stunden, leicht, nur bergab
Wir parken oben am Restaurant und sofort steigen wir dort die Stufen zu unserem Wanderbeginn ab. Vorbei an den unteren Räumen des Restaurants führt uns der gut bekannte Weg abwärts.
Nach 15 Minunten sehen wir einen Holzpfahl mit einem durchgekreuzten weiß-grünen Balken. Auf dem Weg ist eine Barriere mit weißgespritzen Steinen. Hier biegen wir rechts ab und folgen dem mit Steinen eingefaßten Pfad. (Der Hinweis ist wichtig wenn man von San Miguel de Abona kommt)
Der Blick ist frei hoch auf die die Cañadas säumenden Berge, unten auf die Küste – Montaña Roja – Leuchtturm von Rasca – Buzanada und Cabo Blanco breitet sich vor uns aus.
Ein Stück Straße hat sich wohl jemand als besondere Liebeserklärung
auserkoren:
Wir können in großen, weißen Lettern lesen:
“Te quiero” Ich liebe Dich!
Auf 20 Vulkane sollen wir den Blick haben – bisher waren uns von Christobal, dem Botaniker, nur 13 Vulkane genannt worden.
Stahlblauer Himmel mit ein paar Fotografierwölkchen.
Also, der Wetter-Wunsch erfüllt sich schon heute.
Vorbei an vielen, vielen Sträuchern der Balsam-Wolfsmilch, Euphorbia balsamifera, von den Tinerfeños “Tabaiba dulce” genannt, und den riesigen
Ansammlungen der Kandelaber Wolfsmilch, Euphorbia canariensis, und einer einzigen blühenden Pflanze, zur jetzigen Jahreszeit, steigen wir stets abwärts.
Nach einer Stunde erreichen wir die Straße TF657, queren diese und übersteigen unterhalb eines Wasserbeckens den kleinen Wall, gehen auf dem asphaltierten Stück, verziert mit der Liebeserklärung, die Straße hoch bis zu einer Infotafel und einigen Holzkreuzen, die wohl an Opfer von Unfällen erinnern.
Wir folgen dem Hinweis: Aldea Blanca, 1,8 km und
steigen sanft bergab.
Leider werden wir von mehr als unangenehmen Düften umweht.
Von einem riesigen Haufen Hühnermist?
Auf jedenfall verursachen die „Düfte“ Brechreiz.
Kurz darauf erreichen wir eine große, verfallene Finca und daran vorbei führt in gerader Linie der Weg in den Ort Aldea Blanca.
Da wir bis hierher aber nur 1 ¼ Stunde gegangen sind, ist uns das selbst für den Anfang dann doch zu wenig. Wir folgen dem breiten Pfad rechts an
den Gebäuden vorbei, der uns aufwärts führt und den Blick auf eine Pferderanch unterhalb freigibt.
Eine regelrechte Agavenallee säumt den Weg, links davon blicken wir auf die Montaña Roja und Aldea Blanca mit seiner Ritterburg und der großen Schule “Martin Luther King”.
Ein breiter Weg führt von der “Allee” rechts hoch und wir folgen diesem unverdrossen. Keine Ahnung wohin er führt.
Weiter und weiter. Der Blick geht hoch zu dem wie ein Adlerhorst thronenden Restaurant Centinela und runter nach Parque de la Reina.
Wir haben den Eindruck, der Weg führt uns im Kreis, Tatsache ist jedoch, dass er lediglich zu den diversen Strommasten führt und beim letzten, an der Bergkuppe, ist einfach Schluss.
Da wir jedoch keine Lust haben umzukehren, hangeln wir uns den langen,
steilen Abhang von Stein zu Stein und von
Tabaibabusch zu Tabaibabusch bzw. von Verode zu Verode abwärts und erreichen zum Teil verlassene und zum Teil noch mit Bananen bepflanzte Plantagen.
Zwischen diesen gehen wir durch. Auf der schmalen, asphaltierten Straße marschieren wir Richtung Las Chafiras.
Elisabeth ist diese Strecke bekannt und weiß, dass wir im Bogen nach Aldea Blanca gelangen werden.
Also rufen wir meinen lieben Mann an, Taxi “IrmEli”, dass wir voraussichtlich in 15 Minunten in Aldea Blanca sind.
Wie gewohnt werden wir fast pünktlich eingesammelt und nun geht die Fahrt hoch zum Restaurant Centinela zum Essen mit traumhaften Ausblick.
Hier parkt ja auch Elisabeths Auto.
Fazit:
Wer sich nur ein bißchen einlaufen will, für den ist es eine leichte Übung, wenn man dann auch wirklich nur bis Aldea Blanca wandert.
Unseren “Verlängerungsschlenker”, für den wir dann nochmal 1 ½ Stunden gebraucht haben, sollte man nicht unbedingt nachwandern.
Lohnt nicht!
Anfahrt:
Auf der TF28 bis zum Restaurant Centilena – entweder mit dem Auto – oder von Los Cristianos mit dem Bus Nr. 416
Abfahrt:
Mit dem Auto, wenn ein zweiter Wagen verfügbar ist, nach San Miguel oder Richtung Autobahn. Andernfalls mit dem Bus Nr.484 nach Las Chafiras oder San Miguel
Besonderheit:
Wie wir auf der Infotafel entnehmen können, sind wir ein Teilstück auf dem Weg SL-TF 231 von San Miguel de Abona nach Aldea Blanca, einem camino real, einem Königsweg gegangen.
Den ersten Teil dieser Wanderung sind wir bereits mehrfach gegangen -nachzulesen unter den Wanderungen: vom 11. Februar 2013 und 25. Oktober 2007. Auch haben wir das erwähnte Museum ”El Capitän” schon einmal besucht.
Benijo – El Draguillo – Benijo
Für unsere letzte Wanderung in dieser Saison haben wir uns nochmal das Anaga-Gebirge ausgesucht.
Die heutige Tour stand schon lange auf unserem Wunschzettel – präzise: seit März 2012 als wir die „Große Faro de Anaga Rundtour“ gingen.
Auch diese Rundwanderung führt uns, auf dieser relativ kurzen Strecke – 4,65 km – wieder die Vielfalt der Insel vor Augen.
Zu Beginn und am Ende die Pflanzenwelt der Küste: die Wolfsmilchgewächse, wie Tabaiba dulce, Exemplare von einer Größe wie wir sie noch nie gesehen haben, Kandelaber Wolfsmilch, Agaven, Kaktusfeigen, Margaritenbüschen und vielen, vielen Sträuchern des Ampfer und wir steigen hoch bis zum Beginn des Lorbeerwaldes, Baumheide, Leuchterblumen, Dickblattgewächse und, ganz außergewöhnlich, Drachenbäume treffen wir hier an.
Die ganze Wanderung sind wir umweht vom Duft des Wermuts.
Die Zeitangabe ist nicht unbedingt ernst zu nehmen, denn wir haben getrödelt, haben die Schönheit dieser Landschaft in uns aufgesogen, die Passatwolken in ihrem Auf- und Abziehen beobachtet.
Zudem waren wir für Esperanza, unsere kanarische Freundin, Fremdenführerinnen, da Esperanza noch nie in dieser Gegend war!
Das bedeutete auch, dass wir unser spanisch am „laufenden Meter“ üben konnten.
Wanderwegstrecke: 3 1/2 Stunden, inclusive Apfelpause, Schau-Staun-Fotographier-Erzählpausen
Wir beginnen unsere Tour um 10.45 Uhr vom Parkplatz des Restaurants Fronton in Benijo aus. Erklären der Wirtin, dass wir anschließend zum Essen kommen und somit ist die Parkerlaubnis geklärt.
Der Infotafel entnehmen wir, dass wir auf den Pfaden PR -TF 6,2 PR-TF 6 und PR-TF 6,3 wandern werden, dass hier in Benijo, ebenso wie in Taganana, die einzigen Siedlungen waren, in denen im frühen 16. Jahrhundert Zuckerfabriken installiert wurden.
Zudem ist es eine glückliche Gegend, denn ganzjährig fließt hier Oberflächenwasser.
Die Straße „Pista al Draguilla“, anfangs asphaltiert, später betoniert und noch später erdig, führt uns, gleich ansteigend, oberhalb der Küste entlang und das kurz darauf folgende Hinweisschild sagt uns, 2,0 km bis El Draguillo.
Von Anfang an begeistert uns der Blick auf die vielen mit schäumendem Wasser umspülten kleinen Inselchen .
Das Schild, „Erdrutschgefahr, Durchgang verboten“ lässt uns erstmal stutzten. Da es sich bei dieser Straße aber auch auf die Zufahrtsstraße zum Örtchen El Draguillo handelt, ignorieren wir es und passieren kurz darauf auch schon ein Anwesen, das von einigen Hunden heftig bellend verteidigt wird.
Auch hier treffen wir wieder auf Ein Gedicht des Anaga-Wanderweges
Nach 45 Minuten erreichen wir das „auf einem Hügel am Fuß der Steilküste gelegenen Dörfchen El Draguillo, das sich durch seine, den Namen gebenden Drachenbäumen auszeichnet. Zudem ist es das Zentrum des traditionellen Weinbaus der Region mit interessanten Beispielen traditioneller häuslicher Architektur.“
Wir bestaunen den mächtigen Drachenbaum und der nun folgende, steile Aufstieg auf dem Pfad PR-TF 6 ist uns von der im März vergangenen Jahres in Chamorga gestarteten Rundtour noch in Erinnerung.
Wir passieren nochmal ein hübsches Haus und zwischen Mauern, bewachsen mit Aeoninen, Mäuseöhrchen von Christobal, dem Botaniker, bezeichnet. Vorbei an Mohn und Gänsedisteln geht es auf dicken Steinen, wie Stufen verlegt, schweißtreibend aufwärts.
Das heißt: wir haben auch hier im Norden wieder Sonne pur! Wir sind begeistert von diesen grün, grün, grünen Hängen. Und wir staunen, wie schnell wir Höhe gewonnen haben.
Um 12.20 Uhr erreichen wir das Cruz de Draguillo. 1 km war der Aufstieg nur.
Eigentlich hatten wir angedacht, noch bis zum einmalig schönen Ausblick, Cabezo del Tejo, aufzusteigen, um mit Esperanza den Blick, gleichzeitig Teide und Küste zu genießen, jedoch die schon heftig aufziehenden Passatwolken verhängen den Blick.
Also nehmen wir die Route PR-TF 6,3 Benijo, wie angezeigt. Sofort ändert sich der Pfad. Wir schlängeln uns durch dichten Farn hindurch. Der Weg ist nunmehr erdig, führt erst am Hang entlang, steigt dann etwas auf und gibt den Blick auf einen ungewöhnlichen Felsen frei. Wir spaßen: „Ein großes Steinmännchen“.
Zwischendurch immer wieder Blicke zur Küste und das Schauspiel der Passatwolken.
Aber auch die kleinen Kostbarkeiten, die am Wege sind, verlieren wir nicht aus dem Blick: in einer Leuchterblume entdecken wir eine hübsche Raupe.
Der etwas später wieder steil abwärts führende Weg ist schlecht zu gehen, äußerst rutschig und oft dicht am Abhang, immer wieder sind Stellen weggebrochen.
Wir haben ein Musterexemplar einer sogenannten „Mauer“ im Blick, wie sie bei der Wanderung Tamaimo – Los Gigantes beschrieben wurden.
Kurz nach 13 Uhr machen wir unsere – diesmal ausgedehnte – Apfelpause. Die Eidechsen, Lagatos, flitzen um unsere Füße und wir fördern dies noch, indem wir ihnen kleine Apfelstückchen zuwerfen.
Der weiterführende Weg wird nun wieder felsig, steigt auf, um an einer mächtigen, Flechten überzogenen Felswand vorbeizuführen. Hier können wir wunderbare Aeonien, wie Teller, bestaunen. Und immer wieder, immer wieder: Der Blick zur Küste mit seinen vielen kleinen Inselchen. Ein Schauspiel.
Zudem das Spiel der Passatwolken: In einem Moment ist die Landschaft
verhüllt, im nächsten hat man den Blick bis zum Leuchtturm von Punta de Hidalgo frei. Kaum will man fotografieren, Vorhang zu.
Auf diese Weise, und durch die angeregte Unterhaltung mit Esperanza, vergeht die Zeit im Flug und um kurz nach 14 Uhr erreichen wir wieder eine Asphaltstraße, „Lomo Benijo“, ein Schild warnt vor Gefahr (Peligro) und wir sind schnell bis zum Restaurant El Fronton hinabgewandert.
Übrigens: Das Restaurant hat keinen Ruhetag.
Fazit:
Unsere Schlusswanderung war so schön wie wir es erhofft hatten.
Wir haben heute Grund, dankbar zu sein, eine Wandersaison, in der wir 25 Touren bei überwiegend bestem Wetter, mit guter Kondition, ohne Blessuren gegangen sind und bis auf zwei Ausnahmen nur neue Routen.
Wir freuen uns auf die neue Wandersaison!
Neue Touren haben wir schon eine ganze Menge im Kopf!
Tamaimo – Los Gigantes
Abenteuer pur!
Beeindruckend!
Umwerfend!
Haarig!
Stellt die Tour durch die Masca-Schlucht in den Schatten!
Nach erfolgreicher Wanderung erfuhren wir im Tourismus Büro in Los Gigantes:
Diese Strecke ist gesperrt!
Unser Kommentar: Verständlich!
Die Tour ist in keiner Weise brauchbar gekennzeichnet, dadurch abenteuerlich und gefährlich!
Wanderwegstrecke: 4 Stunden abzüglich 15 Minuten Apfelpause
Um 9:35 Uhr fahren wir von Busbahnhof Playas de las Américas, mit der Linie 460 bis Tamaimo.
An der Plaza verlassen wir den Bus, queren die Straße und gehen durch die Calle Real bis zur Kirche, um dort in die Calle Santa Ana einzubiegen.
Am Ende der weißen Mauer des Kirchplatzes biegen wir rechts ab und gehen bis zum Barranco, bei den letzten Häusern. Wir übersteigen den Bordstein und gleich dahinter steigen wir Richtung Barranco, uns links haltend, ab.
Wir queren den Barranco und sehen ein Hinweisschild: „PR-TF 65 4,0 km Puerto de Santiago“ .
Dieser Part ist identisch mit der Wanderung von Santiago del Teide nach Puerto de Santiago, die wir am 14.12.2009 machten.
Bis zum Haus mit den Ziegen, alles gut bekannt und der Weg ist klar.
Noch ein Stück auf dem Weg bergab und nach 5 Minuten sehen wir rechts ein weißes, verfallenes Haus und einige unverputzte Gemäuer, Abstellhäuschen?
Wir biegen bei einem Elektromasten und einem dieser unverputzten, schmalen Häuschen ab auf einen Schotterweg und unmittelbar neben einem weiteren, etwas größerem unverputzten Gebäude ist der Eintritt in den ersten Tunnel.
Eine halbe Stunde haben wir vom Bus bis hierher gebraucht.
Also: Nun machen wir die Taschenlampen parat und uns erwarten die nächsten 25 Minuten absolute Dunkelheit in der ehemaligen Galerie, die der Wassergewinnung diente. Gut dass wir nicht so groß sind, sonst müssten wir gebückt gehen.
Rechter Hand verläuft ein ehemals wasserführendes Rohr und nach kurzer Strecke marschieren wir zwischen den Gleisen für die Loren dahin.
Es gehen einem so Gedanken durch den Kopf, mit welchen Mühen diese Tunnel durch den Berg getrieben wurden, um das von oben durchsickernde Wasser aufzusammeln und durch den Stollen zu den Häusern zu leiten.
Am Ende des Tunnels erstmal: Oh! Wie beeindruckend die vor uns aufragenden Bergwände. Der Blick geht auf Risco Blanco und La Cruz de la Montaña Tamaimo oder auch Missionärskreuz genannt.
Sowohl am Fuss des Risco Blanco (10.1.2013) wie auf dem La Cruz de la Montaña de Tamaimo (16.2.2007) sind wir schon gewesen.
Ganz selten auf unseren Wanderungen, dass wir anderen Wanderern begegnen (es sei denn Karfreitag), die dann ein gutes Stück des Weges mit uns gemeinsam gehen: Kaum sind wir aus dem Tunnel, um die Taschenlampen wieder zu verstauen, erscheint ein junger Mann – Matthias – ebenfalls aus dem Tunnel mit Stirnlampe, also richtig gut ausgerüstet.
Nunmehr lesen wir in der „Teneriffa-Wanderbibel“ nach, wie es wohl weiter gehen soll.
Beschrieben wird, abwärts, Richtung Barranco. Steinmännchen weisen auch abwärts, aber ebenso gibt es diverse, die gleich oben links installiert sind.
Elisabeth und ich trennen uns, um den Weg zu erkunden.
Ich gehe mit Matthias in der direkten Fall-Linie aus dem Tunnel abwärts Richtung Barranco. Erreichen auch diesen – mehr oder weniger – problemlos, jedoch dann wird es äußerst haarig.
Zwischendurch werfen wir unsere Stöcke in diversen Abschnitten des Barrancos voraus, um die Hände frei zu bekommen, und – auch teils auf dem Hosenboden – uns abwärts zu kämpfen.
Elisabeth dagegen versucht ihr Glück quer zum Hang. Wir haben stets Rufkontakt!
Elisabeths Wegwahl ist die unbedingt empfehlenswertere: Dieser Pfad ist gefahrlos, zwar sehr schmal, aber gut durch Grün erst quer zum Hang und dann abwärts zu gehen.
Wir gelangen dann gemeinsam auf denselben Weg – fast in Höhe einer Galerie mit einem gemauerten Kanal der reichlich Wasser führt.
Links davon befinden sich 2 wohl nicht mehr benötigte Gebäude.
Wir halten uns hier links, steigen leicht an, der Weg führt durch viel, viel Grün und wir gehen weiter abwärts, wechseln durch den nunmehr wasserführenden Barranco auf die rechte Seite. Gut, dass so vorausblickende, hilfsbereite Wanderer Steinmännchen gesetzt haben.
Um 11.45 Uhr haben wir den ersten Meerblick!
Beeindruckende „Mauern“ zieren immer wieder die Landschaft.
Diese differenzierten Gesteinsadern nennt man Lagergänge. Sie bilden sich während der Vulkantätigkeit durch die Ansammlung der Lava in unterirdischen Rissen. Da sie nicht an die Oberfläche gelangt, erkaltet die Lava langsamer und folglich erhält das daraus entstehende Gestein ein eigenartiges Aussehen und ist viel härter als das umgebende Gestein. Später kommt der Lagergang durch die Verwitterung ans Licht und schließlich bilden sich auf der Oberfläche Mauern. ( Tour-Beschreibung PR-TF 65 – Herausgegeben vom Gobierno de Canarias)
Und wieder queren wir den Barranco, nun also wieder links aufwärts.
Tatsächlich beachten wir nun auch mal die Botanik:
Nach der Beschreibung sollen wir jetzt nach 5 Minuten an einen gedeckten Wassserkanal gelangen. – Diese Zeit muss der „Fuchs gemessen“ haben. Wir brauchen eine ganze Ecke länger und fragen uns bereits, ob wir wohl noch richtig sind.
Jedoch – der heutige Glücksfall: Matthias, unser junger Begleiter, hat einen Höhenmesser dabei und kann uns sagen, wir sind erst auf einer Höhe von 450 m und der Einstieg in den nächsten Tunnel liegt auf einer Höhe von 315 m. Also weiter.
Zwischendurch gibt es noch mal große Zweifel, wo geht der Weg weiter?
Es ist von einer Felsnase die Rede, vor der eine Barriere aus Steinen den Weiterweg absperrt, der Weg geht rechts weiter nach unten, hält sich dann links am Hang und nach einigem Hin und Her und Suchen machen wir quer über den nächsten Barranco den weiterführenden Weg ausfindig.
Einige Felsenumrundungen weiter treffen wir auf den mit groben Lavaplatten abgedeckten Kanal, wenige Schritte weiter ein Becken und nun sehen wir auch schon am Ende den Eingang zum nächsten Tunnel.
Hätten wir uns rechts gehalten, wären wir entlang des Barranco Seccos zum Meer gelangt.
So, Erleichterung! Bis hierher haben wir es schon mal heil und richtig geschafft.
Also: Um 12:25 Uhr, nach genau 1 Stunde Gehzeit seit Verlassen des Tunnels, die verdiente Apfelpause inmitten einer grandiosen Bergwelt.
Um 12:40 Uhr heißt es wieder: Lampen aus dem Rucksack, Stöcke verstauen und los. – 1 km soll dieser Tunnel sein.
Linker Hand begleitet uns ein gemauerter Kanal der noch Wasser führt. Es plätschert deutlich. Hier lässt es sich gut auf gestampftem Boden oder Felsplatten gehen, lediglich einige Brocken, teils auch gößere, behindern das glatte Weitergehen. Steinschlag!
Am Ende des Tunnels erwartet uns dann dieses Schild:
Kommt man von oben, wie wir, kein Hinweis dieser Art.
Um 12:55 Uhr, also 15 Minuten später, treten wir aus dem Tunnel und stoppen. Erster Blick auf Los Gigantes und die Frage: Wo kann man denn hier weitergehen?
Nur einige wenige Schritte und man würde im freien Fall über eine Felsplatte abgleiten.
Also: Langsam dieses Steilstück hinabhangeln.
Immer heiter weiter abwärts. Und ein ständiges Rätselraten: Wo geht es denn weiter!
Zwischendurch packen wir unsere Stöcke weg, der Pfad ist so schmal, dass Stöcke nur hinderlich sind, zudem brauchen wir auch die Hände, um uns an Felsbrocken festzuhalten.
Matthias gehört auch zu den lobenswerten Wanderern, die Steinmännchen aufsetzten, damit die nachfolgenden Wanderer es etwas einfacher haben.
Jedoch: Immer wieder und immer wieder: Fotostopps, Schauen, Staunen! Grandios! Diese Felswände die uns ringsum umgeben und steil hinaufragen! Phantastisch! (Auch unser „Weg“ )
Nun haben wir auch noch den steten Blick zum Meer!
Trotz des nicht einfachen Weges, wir sind beglückt!
Zudem: Sonne pur!
Nachdem wir wieder einen Barranco queren und aufsteigen, Matthias, unser junger Wegbegleiter geht voraus, entdeckt Elisabeth eine schmale Stein-Barriere auf dem gut ausgetretenen, weiterführenden Weg, die vor dem Weitergehen auf diesem Stück warnt.
Einer sehr kritischen Leserzuschrift zur Beschreibung in der „Teneriffa-Wander-Bibel“ habe ich bei der Vorbereitung für die heutige Wanderung entnommen, dass, geht man hier weiter, es lebensgefährlich wird.
Dieser Wanderer führt aus, dass man 3 m vor dieser Stein-Barriere vor einer Felsnase direkt über dem Meer links hoch gehen muss, über ein Geröllfeld, und dass oberhalb ein Steinmännchen den richtigen Weg weist.
Wir sind hier an diesem kritischen Punkt um 12:40 Uhr, also genau eine Stunde nach Betreten des Tunnels.
Geschafft!
Von nun an kommen wir ohne große Zweifel weiter gut voran. Stöcke bleiben weggepackt, denn der Weg, eher ein äußerst schmaler Pfad, bietet keinen Platz mehr für Stöcke. Rechts geht es steil bergab, links, nach dem Motto: Immer an der Wand lang!
Aber auch hier wieder:
Wir bleiben immer wieder stehen und bestaunen die Aussicht!
Die gewaltigen Felsmassive von Los Gigantes sind atemberaubend! Und wir so dicht dran, bzw. mitten drin!
Klippen Los Gigantes: Als Ergebnis der Erosion durch das Meer, das die Küste während Jahrmillionen abgeschliffen hat, entstanden die Klippen Los Gigantes. An einigen Stellen erreichen sie einen senkrechten Struz von mehr als 500 Metern.
(Beschreibung der Tour PR-TF 65)
Zwischendurch erreicht mich ein Anruf meines lieben Mannes, wann wir glauben, in Los Gigantes anzukommen, er will für uns wieder Taxi „IrmEli“ spielen.
In 45 Minuten glauben wir – jetzt noch hoch über dem Meer -, dass wir Los Gigantes erreichen werden.
Stimmte genau !
Um 14:30 Uhr erreichen wir in der obersten Häuserzeile Los Gigantes.
15 Minuten gehen wir bis zum Hafenparkplatz, um dort bereits unseren ganz privaten Taxifahrer zu treffen.
Fazit:
Eine einmalig schöne Wanderung! In einer gewaltigen, beeindruckenden Landschaft!
Heute kam die Botanik zu kurz. Wir waren zu beschäftigt den richtigen Weg zu finden und die Felshänge, die Gipfel und Schluchten und Barrancos haben uns gefesselt.
Jedoch nochmal: Offiziell ist diese Wanderung gesperrt. Absolut berechtigt!
Was wir zu unserer Entschuldigung sagen müssen: wir wussten es nicht und die Dame vom Tourismus-Büro in Los Gigantes bestätigte uns, dass es von Tamaimo aus keinerlei Warnhinweise gibt.
Igueste de San Andrés – El Semáforo de Anaga und mehr
Die heutige Wanderung entwickelte sich eher spontan.
Wir, Elisabeth und ich, wollten versuchen von Igueste de San Andrés über den Atalaya de los Ingleses zur Playa de Antequera und zurück zu gehen.
Jedoch: Als wir unserer privaten Spanischlehrerin, einer Kunsthistorikerin, unseren Plan mitteilten, in dieser Ecke Teneriffas zu wandern, machte sie uns darauf aufmerksam, dass es dort eine Seeampel gegeben hat, die ihres Wissens einzigartig in Europa gewesen ist.
Zum anderen sahen wir auf der Infotafel am Beginn unserer Tour in Igueste de San Andrés die ausgeschilderte Wanderung.
Sehr empfehlenswert! Wunderschön!
Wanderwegstrecke: zur Semáforo hin und zurück 2 Stunden 30 Minuten
Erweiterung: Abzweig zum Antalaysa de los Ingleses (429 m), Weiterführung ein Teilstück Richtung Playa de Antequera und zurück nochmal 1 Stunde 30 Minuten. (Inklusive 20 Minuten Pause beim Semáforo)
Wir beginnen die Wanderung um 10:20 Uhr an der End-Haltestelle der Buslinie 925 in Igueste de San Andrés, in der Calle Caserio Casas Abajo.
Infotafel und Ausschilderung erleichtern den Einstieg.
Wir wandern auf der PR-TF 5.1, weiß-gelbe-Markierung. Über einen gefliesten Weg gehen wir an der Kirche San Pedro Apóstol vorbei, steigen auf dem sauberen, teils gefliesten, teils betonierten Weg zwischen den Wohnhäusern aufwärts mit herrlichem Blick auf die Küste, Santa Cruz, später auf den Teide und das Anagagebirge.
Nach ca. 10 Minuten sehen wir – rechter Hand ist ein unfertiges Haus – an den weiterführenden Stufen die gekreuzten Balken und gleich links ein kleines Steinmännchen.
Abrupt geht es auf einem schmalen, felsigen Pfad steil bergauf.
Später ist der Weg regelrecht aus der Lava herausgeschnitten und wird etwas breiter, aber unentwegt steil.
Dass wir uns in einem Naturschutzgebiet befinden, braucht kaum noch extra erwähnt zu werden.
Wir passieren nach einer Stunde einen linken Abzweig mit weißen Pfeilen gekennzeichnet und vermuten, dies muss der Weg Richtung Playa de Antequera sein. Wir folgen jedoch den weiß-gelben Balken und nach einer Hang-Querung blicken wir nach 10 Minuten auf das Gebäude, das zur Seeampel gehört und steigen dorthin ab. Eine Stunde und 15 Minuten haben wir bis hierher gebraucht.
Das einst wunderschöne Gebäude – in den Jahren 1870-1880 erbaut – das noch bis zur Mitte des vergangenen Jahrhunderts bewohnt und mit der Seeampel (bis 1979) in Betrieb war, ist leider schon dem Verfall preis gegeben.
11 Zimmer zählen wir und 3 Bäder und die Lage ist spektakulär: Links geht der Blick auf die nordöstlichste Stelle Teneriffas mit der besagten Playa de Antequera mit schwarzem Sandstrand und rechts nach Santa Cruz und viel, viel Wasser.
Unsere sonst obligatorische Apfelpause von 10 Minuten dehnen wir auf 20 Minuten aus, denn die Stelle hier ist so schön, die Sonne scheint, kein Wind und die Lagatos, die Eidechsen, spielen zu unseren Füßen.
In 15 Minuten steigen wir bis zum oben erwähnten, abzweigenden Pfad auf. Es ist 12:15 Uhr.
Also noch recht früh und wir entscheiden: Wir probieren, ob wir den Weg zur Playa de Antequera finden.
Die Strecke wird als gefährlich und nichts für schwache Nerven beschrieben. Die heutigen Wetterbedingungen könnten jedoch nicht besser sein, also „wer nicht wagt, der nicht gewinnt“.
Ja, die Beschreibung stimmt: Nur für absolut schwindelfreie, trittsichere, konditionsstarke Wanderer, denn der Pfad geht steil, steil hinauf, ganz schmal, teilweise dicht am Abgrund.
Nach 25 Minuten Aufstieg erreichen wir ein kleines, mit Steinmännchen gekennzeichnetes Plateau und ein herrlicher Blick belohnt uns.
Kein Weg ist auszumachen, auch kein weiteres Steinmännchen. Intuitiv halten wir uns links. Über glatten Fels geht es hoch und nach wenigen Minuten haben wir den Blick auf ein Steinhaus. Also: Richtig.
Und kurz darauf sind wir am Gipfel des Atalaya de los Ingleses.
Wir gehen rechts an dem Steinhaus hoch, um einen Blick auf die grünen faltenreiche Abhänge des Anaga-Gebirges zu werfen. Sehen auch links davon einen Pfad, der vermutlich Richtung Chamorga oder zu den Las Casillas führt.
Die wenigen Meter gehen wir zurück, um bei dem niedrigen Steinmännchen den Weg parallel zum Hang, mit Blick auf einen mit Steinmauern umgebenen Vermessungspfahl zu gehen.
Hier suchen wir nun nach einer Weiterführung; gehen links um den Steinwall und etwas unterhalb, in der Fall-Linie des Vermessungspfahles, machen wir zwei weitere Steinmännchen zwischen den Terrassen ausfindig.
Die Playa, mit ihrem schwarzen Sand, haben wir schon im Blick.
Also steigen wir weiter ab, durch ein kleines vertrocknetes Distelfeld, zwischen Agaven, Kandelaberwolfsmilch und Kaktusfeigen, um dann aufzugeben.
Ein Barranco liegt noch zwischen uns und es ist kein Pfad, keine Trittspur, kein Steinmännchen mehr auszumachen.
Die Vernunft siegt, was soll’s.
Es war bisher wunderschön in einer so schönen Landschaft, ganz alleine zu wandern.
Gut, es hätte uns gereizt, bis zum Ziel zu kommen, da es zeitlich machbar gewesen wäre, aber, wir wollten nichts riskieren und nicht leichtsinnig sein.
Also suchen wir den Aufstieg zum Vermessungspfahl zurück, wandern auf dem bekannten Pfad zum Steinhaus und über den abenteuerlichen Abstieg zurück.
Bis zum Abzweig wieder retour brauchten wir für diesen schweißtreibenden Schlenker 1 Stunde 30 Minuten.
Besonderheit:
Die Seeampel – Semáforo de Anaga – soll in Europa einzigartig gewesen sein und wurde bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts betrieben.
Die Umweltbeauftragte von Santa Cruz, Yuri Mas, stellte übrigens kürzlich bei der UNESCO einen Antrag auf Anerkennung als Biosphärenreservat für das Anaga-Massiv.
Fazit:
Ohne unseren ergebnislosen Abstecher Richtung Playa de Antequera, nur zum Semáforo de Igueste de San Andrés, eine gefahrlos zu gehende wunderschöne Tour zu einer historischen Rarität mit phantastische Blick.
Zudem ist die Anfahrt von San Andrés nach Igueste de San Andrés auf der hochgelegenen Küstenstraße schon eine Besonderheit.
Wer nur diesen Winkel erkunden und einen kleinen Spaziergang machen möchte, dem empfehlen wir den Aufstieg an der Kirche vorbei immer auf dem gefliesten, bzw. betonierten Weg und über Treppen bis zum Friedhof.
Meine Frage: Ist Jemand diese Tour zur Playa de Antequera schon bis zum Ende gegangen und kann eine präzisere Beschreibung angeben?
Es würde Elisabeth und mich schon reizen, diese Tour bis zum Ende zu gehen!