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Umrundung des Roque de Taborno
Umrundung des Matterhorns von Teneriffa
Aber erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.
Der Reihe nach:
Elisabeth hat Besuch von 2 Neffen aus Deutschland und den beiden jungen Männern wollten wir gerne das Anaga-Gebirge mit einer „kleinen“ Wanderung bei Taborno nahebringen.
Da wir diese Tour schon mehrfach gegangen sind, glaubten wir, es erübrigt sich für uns nochmal nachzulesen, wie man am Besten geht! (beschrieben am 12.1.2010 „Anaga-Bergmassiv“ und 19.3.2010 „Roque Taborno zum Zweiten“)
Ist ja ganz einfach:
Von Taborno am Kirchplatz rechts vorbei, bis zum Aussichtspunkt „Mirador Fuente de Lomo“, dann ein paar Schritte zurück und rechts abbiegen. Durch ein Stück Lorbeerwald, eine Wasserzapfzelle links liegen lassen, aufsteigen zu einem Haus und einem Ziegengatter – das wir wieder schließen – rauf und runter und rauf, steil über Felsplatten aufwärts so gelangen wir auf die dem Meer zugewandte Seite des Roque de Taborno. Wir gehen im Uhrzeigersinn weiter bis wir den Koloss entlanggewandert sind, steigen zum Grat aufwärts und von dort auf einem schmalen Pfad nun unterhalb des Felsenkranzes, Taborno im Blick, zurück bis zur Wasserstelle und dann hier rechts auf dem äußerst schmalen Pfad nach Taborno zurück. Dauer ca. 1 1/2Stunden
So war es bei uns im Kopf abgespeichert.
Wanderwegstrecke: diesmal gut 2 Stunden mit 3 mal Versteigen (HAHAHA!)
Wie oben beschrieben marschierten wir los, war alles richtig.
Die erste Unsicherheit begann, als eine zur selben Zeit wandernde Gruppe auf der “Rückseite“ des Roque de Taborno steil auf den Felsenkranz aufstieg, um dort an diesem rechts, also auf der Vorderseite, vorbeizuwandern.
Dies schien uns zu gefährlich, da das Erdreich nass war und durch die verschmutzten Schuhe die Felsen sehr glatt wurden.
Also gingen wir auf den uns bekannten Pfad zurück.
Als wir an das Ende des Massivs kamen, haben wir den gleich darauf folgenden steilen Aufstieg über Felsplatten verpasst und gingen durch Brombeergestrüpp viel zu weit Richtung Spitze des Grates und mussten nun doch regelrecht über Felsen hoch klettern.
Als wir den Grat glücklich erreicht hatten, haben wir – mit wunderbarem Rundumblick – unsere obligatorische Apfelpause eingelegt.
Nun hielten wir uns von hier links und gerieten ins „Gehtnichtmehr“. Also retour.
Von unserem Rastplatz aus gingen drei Wege ab: Der linke, den wir genommen hatten, war also falsch, den rechten hätten wir beim Aufstieg nehmen müssen, also entschieden wir uns für den mittleren.
Er führte uns geradewegs auf den Felsenkranz hoch, ging an diesem links vorbei und wir gelangten genau an die Stelle an der wir die Wandergruppe verlassen hatten.
Nun wurden wir wieder leichtsinnig, wir waren ja auf dem richtigen Weg. War also Hinweg gleich Rückweg.
Durch Erzählen abgelenkt achteten wir nicht so auf den Weg, ging ja prächtig weiter, und prompt hatten wir wieder mal den linken Abzweig, zurück über das Felsplateau, verpasst und gingen viel zu weit geradeaus. Umrundeten ein weiteres Felsmassiv um dann zu der Erkenntnis zu gelangen, besser wir gehen zurück und schauen, wo der richtige Weg abgeht.
Na, was soll ich sagen? Wir sind trotz dieser Pannen (peinlich-peinlich) heil in Taborno angekommen. So etwas ist uns noch nie passiert.
Aber, es passiert nichts was nicht auch für etwas gut ist.
In diesem Fall: Nun wissen wir, es gibt diverse Möglichkeiten den Roque de Taborno zu umrunden.
Und wir wissen nun auch: Man kann bis zur Spitze gelangen. Ein Schweizer Paar, das auch auf dem Grat – wie wir – ihre Pause eingelegt hatte, konnten wir verfolgen, wie sie sich bis nach oben hochschraubten.
Fazit:
Auch wenn es nicht so glatt lief, wie wir uns das gedacht hatten, die Tour ist einfach faszinierend.
So fantastische Ausblicke aufs Meer und die kleinen Örtchen in diesen grünen Falten-Fels-Massiven eingebettet, der Duft des Wermuts, die Aeonien und und und: einfach schön!
Besonderheiten:
Unterwegs diverse Stopps da das Bild, das sich uns bot, einfach umwerfend war:
Der Teide ragte dunkel und wuchtig aus einem weißen Wolkenmeer heraus.
Die zwei „Buckel“ von La Palma hoben sich schwarz aus dieser Watte ab.
So was Schönes sieht man selten!
Dazu Sonnenschein!
Restaurant:
Bodegon Campestre
Ctr. General Las Cañadas, km 7,5
La Esperanza – El Rosario
Telefon: 922 54 80 57
Ein kanarisches, uriges Restaurant mit hervorragendem Fleisch vom Holzkohlengrill und originellen “Tellern“ = rustikale Holzbrettchen.
Empfehlenswert: Tisch reservieren, da immer sehr gut besucht !
Fotoimpressionen von der Wanderung
Cruz del Carmen – El Batán – Cruz del Carmen
Heute wollten wir eine im ADAC-Wanderführer für Teneriffa vorgestellte Rund-Tour gehen:
“Die Wälder der Anaga-Südseite“.
Wettervorhersage für das Anagagebirge: Sonne
Jedoch: Es kam ganz anders!
Zum Glück legten wir am Info-Büro in Cruz del Carmen einen Stopp ein, um uns nach neuen Wanderrouten zu erkundigen. Wir fragten auch nach der von uns geplanten Wanderung und mussten uns sagen lassen:
„Wegen des vielen Regens in letzter Zeit fand ein Erdrutsch statt, die Strecke ist nicht begehbar.“
Was nun?
Vom Pico del Inglés nach Taborno und zurück?
Der Bescheid: Nicht empfehlenswert wegen des heutigen heftigen Sturms!
Cruz del Carmen nach El Batán und zurück? Ja, das geht, meinte die Informantin.
Also machen Elisabeth und ich uns um 10:40 Uhr auf den Weg.
Wanderwegstrecke: Rundtour mit unfreiwilliger Verlängerung 4 Stunden
Elisabeth programmiert über Komoot ihr iPhone: Cruz del Carmen – El Batán.
Wir starten links des Restaurants „Cruz del Carmen“ und sind guten Mutes, da ausgeschildert ist: PR-TF 11 El Batán 5 km
Kurz darauf ein Holzschild: geradeaus geht es nach El Batán und links auf einen Naturlehrpfad „La Hija Campada“
Nebelschwaden oder Passatwolken umwabbern uns, aber wenigstens: kein Regen, kein Sturm.
Schon von Anbeginn an befinden wir uns im Märchen-Feenwald des Anagagebirges, des geologisch ältesten Inselteils.
Kurz darauf sind wir mitten in einer Schulklasse, die wohl ihren botanischen Ausflug macht. Auch ihr Ziel ist El Baltán, jedoch nach 1 km legen sie eine Pause ein und von da an sind wir bis El Batán fast alleine unterwegs.
Lediglich zwei Extremsportler kommen den Berg herauf gehetzt.
Nach diesem 1. Kilometer das nächste Hinweisschild: El Batán 4 km.
Wir halten uns links abwärts und gehen nicht geradeaus.
Kurz darauf meckert unsere „Agathe“ (die Sprecherin von Elisabeths iPhone) wir sollten uns rechts halten.
Heute spielen nicht – wie bei der letzten Tour zum Riscosteig – die Felsformationen, die sich ständig verändernden Landschaftsformen und Farben die Hauptrolle, heute ist es die Pflanzenwelt:
Farne in den verschiedensten Ausgaben, riesige Wedel, filigrane Wedel, Dickblattgewächse in den unterschiedlichsten Ausführungen, Moose und Flechten, Erikabüsche und Lorbeer- und Gagelbäume, blühende Eykalypthusbäume dazwischen. Regentropen glitzern in der hin und wieder mal durchdringenden Sonne.
Der in steten Kehren den Berg hinabführenden Weg ist mit Vorsicht zu begehen: Der Untergrund besteht aus Laub, Lehm und Steinen und ist durch die Nässe rutschig. Ein umgestürzter Baum versperrt erst mal den Weg.
Nach ziemlich genau einer Stunde Gehzeit kommen wir auf eine Fahrstraße.
Links die bekannten gekreuzten gelb-weißen Balken, also hier nicht weiter.
Eine Biegung weiter führt links zwischen Mauern eine Abzweigung weg, die nehmen wir auf Verdacht.
Die Fahrstraße führt rechts in großen Bogen weiter.
Wir vermuten: Wären wir hier weitergegangen, hätten wir ohne Probleme den Aufstieg bei der geriffelten Betonstraße rechts ab auf der anderen Hangseite nach Cruz del Carmen geschafft, auf den uns „Agathe“ von Anfang an haben wollte.
Dann wäre uns aber unser Abenteuer entgangen.
Also auf dem besagten Weg abwärts und tatsächlich tauchen nach geraumer Zeit mal wieder weiß-gelbe Balken auf.
Immer mal wieder Ausblicke auf die verstreut liegenden Häuser und Felder und den Blick auf die Casas Batán de Abaja und den Berghang darüber, von dort stiegen wir damals auf der Wanderung Punta de Hidalgo – El Batán – Punta de Hidalgo ab.
Vorbei an dicht behangen Orangenbäumchen, einer Wiese, bestehend aus den Blättern des Nickenden Sauerklees, einem blauen Blütenmeer der Winde, an einem kleinen Gewässer sehen wir links einen aufwändig gebauten Fußgängertunnel nach El Batán.
Bei dem ersten verlassenen Gebäude weist die Wegmarkierung abwärts Richtung dieses Tunnels.
Aber: Dorthin wollen wir nicht gehen. El Batán selbst haben wir damals schon in Augenschein genommen und uns nur gewundert, wie ein so kleiner Ort ein so aufwändiges „Bürgerzentrum“ und einen großen Sportplatz haben kann.
Wir amüsieren uns: Ein Pfad, der an den paar Häusern vorbeiführt – zum Teil verlassen, zum Teil noch bewohnt, wie die bellenden Hunde beweisen – mit Straßenlaternen!
So, und hier haben wir nun das Dilemma:
Elisabeth will die Tour neu programmieren: Kein Internet, kein GPS-Signal!
Da heißt es, sich auf unsere Intuition, unseren Pfadfindersinn zu verlassen.
Ich – als Neuling in diesen Dingen – versuche mit meinem Smartphone mein Glück.
„Kein GPS-Empfang“. Lasse es aber eingeschaltet und oh Wunder: irgendwann klappt es.
Unsere Befürchtung ist nur, der Pfad den wir aufsteigen, könnte nur zu den mehr schlecht als recht bewirtschafteten Feldern mit Weinreben führen. Aber, nur nicht den Mut verlieren. Wir steigen auf. Steil, steil, schweißtreibend!
Links oben sehen wir den Ort Chinamada und die Höhlenwohnungen leuchten weiß herunter.
Der Blick begeistert trotz der Anstrengung: Die Bergwelt ist beeindruckend, der Blick zum Meer schön.
Hoch oben sehen wir ein Strom-Verteilerhäuschen, das ist unser Lichtblick.
Nach 40 anstrengenden Minuten sind wir dort oben. 12:45 Uhr
Ein bewohntes Haus! Ein Auto! Wir sind also wieder in der Zivilisation.
An meinem Smartphone orientieren wir uns und folgen daher eine halbe Stunde der Fahrstraße, die wieder abwärts führt.
Aber das Gehen ist direkt komfortabel und so leicht und so schnell sind wir!
Wir passieren ein Feld bepflanzt mit Paprika, ein Kürbis hängt im Baum und rechts unten liegt eine Finca mit einer Gruppe Palmen.
Kurz nach dieser Finca zweigt links eine geriffelte Betonpiste ab und die nehmen wir.
Richtig! Denn nach nur 5 Minuten Aufstieg: Ein Holzhinweisschild: „Cruz del Carmen“.
Wir beglückwünschen uns!
Nun sind wir auf der sicheren Seite und steigen zwischen Farnen mit immer wieder wunderbarem Blick in die Bergwelt schnell auf.
Ein mit Flechten überzogener Apfelbaum trägt tatsächlich einige Früchte.
Das erinnert uns daran, unsere obligatorische Apfelpause einzulegen.
5 Minuten später, bei einem besonders schönen Ausblick zum Meer essen wir unseren Apfel im Stehen, denn zum Sitzen ist alles viel zu nass.
Kurz darauf haben wir den Part des Aufstiegs überwunden und nun geht es wieder auf einer breiteren Straße eben dahin. In Abständen zeigen Holzpfähle mit grünem Punkt an: Wir sind richtig.
Nach 25 Minuten Gehzeit geht links der Aufstieg über präparierte Stufen weiter.
An der Ecke ein Holzpfahl mit weiß-gelben Balken und einem grünen Punkt.
Nach weiteren 15 Minuten erreichen wir die Stelle, bei der wir uns beim Abstieg von der Schulklasse trennten.
Wie schön: Jetzt scheint die Sonne und das Lichtspiel ist zauberhaft im Märchenwald.
Nach ziemlich genau 4 Stunden ist unsere Rundwanderung beendet.
Besonderheit:
Fazit:
Eine wunderschöne Tour, die durch unseren unfreiwilligen Schlenker jedoch sehr anstrengend wurde.
Wir haben unterwegs 2 Studenten getroffen, die ein handgezeichnetes Plänchen hatten, das die Wanderung gegen den Uhrzeigersinn aufzeigt. Wir würden jedoch die Runde immer wieder in der von uns gegangen Richtung gehen – im Uhrzeigersinn – denn bergab spielt es keine Rolle wenn es keine kurzen ebenen „Erholungen“ gibt, jedoch beim Aufwärtsgehen ist es sehr erholsam, wenn man zwischendurch mal ein Stück eben gehen kann.
Restaurant: Cruz del Carmen
Wir haben unser Vorurteil überwunden, hier oben in Cruz del Carmen könnte das Restaurant eine Touristenfalle sein.
Wie gut! Denn das Essen – Pluma de ibérica – (ein bestimmtes Stück aus dem Nacken des iberischen Schweins) war superlecker und der Preis mit 13 Euro und absolut in Ordnung.
Foto-Impressionen von unserer Wanderung
Tabaiba-Pass – Cumbre de Baracán – Teno Alto – Risco Steig – Buenavista
„Wow! Im Vergleich zu dieser Tour sind alle bisher von uns gegangenen Touren fast Spaziergänge.
Ein absoluter Wander-Höhepunkt!
Grandiose Aus- und Anblicke!
Jedoch nur gehen bei: Guter Kondition! Gutem Wetter! Ohne Schwindelgefühl!
So schrieb ich am 3. Dezember 2008, als wir von Buenavista nach Teno Alto den Risco-Steig hoch gingen.
Heute füge ich noch an: Ein solch‘ wechselndes Farbspiel der Felsen und ihre Formationen, Erika-und Lorbeerwald, immer wieder andere Lanschaftseindrücke: Steile, tiefe Abbrüche, Hochebenen.
Wir können nur sagen: Schöööööön!
Nun der dritte Anlauf für diese Tour in umgekehrter Richtung!
Beim ersten Mal, Start Erjos-Pass, mussten wir in Höhe von Masca wieder umkehren, da die Passatwolken die Sicht versperrten und die Felsen feucht wurden.
Beim zweiten Mal, wieder Start am Erjos-Pass, am 4. März 2014 gingen Elisabeth und ich bis zum Tabaiba-Pass, um dann bei heftigstem Sturm zu entscheiden, Schluss für heute, Abstieg nach El Palmar, dann unfreiwillig weitergewandert bis Erjos.
Heute nun: Wetterbedingungen hervorragend!
Mein lieber Mann machte für uns wieder „Taxi IrmEli“ und wir entscheiden, den Teil vom Erjos-Pass bis zum Tabaiba-Pass schenken wir uns, den kennen wir inzwischen gut.
Wanderwegstrecke: 3 Stunden 15 Minuten
Start also um 10:30 Uhr bei Sonnenschein und Windstille am Tabaiba-Pass.
Erst die fantastischen Rundumblicke genießen, Verabschiedung von unserem Fahrer und schon beginnt der Aufstieg zu den Cumbres de Baracán. Eine Stunde heißt es nun bei großer Wärme auf einem Pfad, der durch einen regelrechten Steingarten führt, aufzusteigen. Schweißtreibend!
Aber dieser Blick:
Links Richtung Masca-Schlucht mit den Berggraten und das Örtchen El Carizal, links runter nach El Palmar und zum Meer. Der Teide ist hinter Wolken versteckt.
Durch einen regelrechten grünen Tunnel aus Erika- und Lorbeebäumen gehen wir auf der Bergkuppe, steigen über tiefrot gefärbte Felsen ab bis zum Hinweis: 7,2 km Punta de Teno.
Schnell sind wir im Weiler Teno-Alto, nochmal den Wegweiser studieren und hinter der Bar Los Bailaderos geht es gleich rechts ab.
Es gibt inzwischen Hinweistafeln, die eine sagt uns: PR TF 58 Camino del Risco, Buena Vista (Casablanca) 3,9 km das ist unsere Strecke.
Es erübrigt sich die Wegstrecke detailliert zu beschreiben, da die Markierung – weiß-gelbe Balken – die Richtung vorgibt.
Aufstieg, Abstieg, Aufstieg, Bergkegel, Hochlandflächen, windgepeitsche Erikasträucher, die Insel La Gomera zum Greifen nah.
Immer wieder Hinweistafeln.
Wir schreiten rasch aus, bis wir zum eigentlichen Abstieg, dem Risco-Steig kommen.
Wir bewundern im Nachhinein die Menschen, die diese abenteuerliche Strecke als Verbindung zwischen Buena Vista und dem Rest der Insel nutzen mussten, um zum Kirchenbesuch und den Hochzeiten abzusteigen. Die Waren von unten nach oben aber auch ihre Toten von oben nach unten zur Beerdigung zu transportierten.
Respekt! Hut ab!
Wir machen es heute nur zu unserem Vergnügen.
Aber hier will jeder Tritt bewusst gesetzt werden, denn es geht im Zick-Zack auf schmalstem Pfad, dicht an den Abhängen nur über Gestein abwärts.
Das letzte Stück, vorbei an den riesigen Wasserbassins werden wir durch den Barranco mit seinen Monument-Felsen geleitet.
Um 14:45 Uhr werden wir bereits von meinem lieben Mann auf der Straße erwartet, die zur Punta de Teno, dem Leuchtturm führt – die aber schon geraume Zeit wegen Steinschlaggefahr gesperrt ist.
Kurze Beratschlagung, wo gehen wir essen?
Müssen nicht lange überlegen: Wenn wir schon mal in Buenavista sind, ist unser Lieblingslokal:
Restaurant „El Burgado“
Playa La Arena
Buenavista del Norte
Telefon: 922 12 78 31
Die Küche ist jeden Tag von 12:00 bis 21:00 Uhr geöffnet.
Was uns daran so gut gefällt:
Das Essen ist gut, das Ambiente außergewöhnlich: Ein Bächlein fließt durch das Lokal und die Terrasse.
Der Blick auf das bewegte, schäumende, brandende Meer – heute im Sonnenschein – ist kaum zu toppen.
Da wir nun schon mal in Buenavista sind, fahren wir auch noch in den Ort.
In der Nähe der Kirche ist die Calle La Alhóndiga und hier die Pastelería El Aderno, die ganz excellente Törtchen anbietet. – Leider kann man hier nicht Café trinken, jedoch die freundliche Verkäuferin erklärt uns, mit unserem Kuchenpaket können wir zur Bar auf der Plaza gehen und dort zum Café den Kuchen verzehren.
Gesagt, getan! – und nicht bereut !!!
Impressionen von unserer Tour
Chirche – El Jaral
So wie wir sie heute gegangen sind:
NICHT EMPFEHLENSWERT!!!
Wie vergangene Woche bei der Tour „von Weiler zu Weiler“ angekündigt, gingen wir heute nochmal von Chirche aus nach El Jaral.
Das Wanderprogramm Komoot hat uns zwei Touren ausgewiesen, Dauer von einer guten Stunde bis über 3 Stunden.
Also war angedacht, wir gehen einen Rundweg.
Beim Rätselraten, ob denn nun hier oben in Chirche in der Calle Tágara die Route startet, hatten wir mal wieder Glück und zwei Mitarbeiterinnen der Gemeinde Guía de Isora hielten direkt neben uns.
Nach Befragen meinten sie: Wir können die Tour hier beginnen und bei der Kreuzung gleich da oben entweder aufsteigen oder absteigen.
„Wir können diverse Kehren und Kurven machen, aber im Endeffekt landen wir immer auf demselben Weg.“
Nun gut, gehen wir mal los.
Wanderwegstrecke: Trotz diverser Abweichungen, Auf- und Absteigen, brauchen wir wieder 2 Stunden 15 Minuten und müssen wieder durch die Barrancos Pilón und Ramallo.
Beim Einstieg können wir uns an einer Infotafel „schlau“ machen und stellen fest, wir sind beim letzten Mal ganz
eindeutig der Route Nr 4 „Llanete“ der Karte der Gemeinde Guía de Isora gefolgt.
Der Wegweiser gibt an: „PR TF 70 2,8 km Guía de Isora – 1,6 km Aripe“
Also gehen wir die wenigen Meter hoch, vorbei an den üppig behangenen Mandarinenbäumchen und gelangen an den Wegweiser „PR TF 70 Boca Tauce 15,2 km – Chirche 0,2 km – 2,7 km Guía de Isora- 1,5 km Aripe“.
Hier sind wir vergangene Woche intuitiv rechts abgebogen, trotz gekreuzter gelb-weißer Balken (heute aus Chirche kommend: links ab) und nach einem steinigen Aufstieg rechts den Steinmännchen gefolgt. Dieser Weg verlief bis nach El Jaral problemlos.
Heute nun an dieser Stelle steigen wir links hoch. Rostige Wasserrohre zur Linken, Blick zurück auf Guía de Isora, Playa San Juan und die Insel La Gomera. Blick nach oben zur den Bergen. Vorbei an einer aus Lavagestein errichteten Zisterne und nach 15 Minuten zweigt der Weg rechts ab durch landwirtschaftlich genutztes Gebiet. Die ersten Kiefern erscheinen und wir passieren den Barranco Pilón an seinem oberen Ende, sehr human. Ein steiler Anstieg und ein weiterer Barranco breitet sich vor uns aus.
Ohne die vielen Steinmännchen, die ständig gesetzt sind, wären wir hier – weg- und steglos – verloren.
Unsere „Agathe“ (die von Elisabeth so benannte Sprecherin von Komoot im iPhone) ist ganz offensichtlich überfordert. Sie will uns rechts oder links schicken, direkt in den Abgrund. Wenn wir ihr den Gehorsam verweigern, verkündet sie nach einer Weile „Route angepasst“.
Nicht wirklich hilfreich.
Vorbei an einem verfallenen Haus und einem fast zugewachsenen Dreschplatz tasten wir uns weiter von Steinmännchen zu Steinmännchen in dieser Geröll- und Zistrosen-Strauch-Wüste.
Plötzlich sind keine „Wegweiser“ mehr auszumachen. Wir verlassen uns auf unser Gefühl. Hangeln uns abwärts und gelangen nach geraumer Zeit wieder auf einen Pfad.
Wir kommen an ein weiteres verlassenes, verfallenes Steingebäude – das ließen wir vergangene Woche links liegen. Heute schickt uns Agathe rechts am Haus hoch. Erst noch ein paar Steinmännchen, dann nichts mehr.
Eine Zisterne entdecken wir unterhalb und denken: “ Da muss doch ein Weg hinführen.“ Also steigen wir dort halsbrecherisch hinunter. Kein WEG!
Also wieder rechts weiter. Endlich kommen wir auf den Pfad, der uns auf bekanntem Weg, über Steinstufen in den Barranco hinab- und auch hinauf– und hinausführt.
Trotz allem begeistern uns auch heute wieder die Felsformationen. Jedoch unser Entschluss steht fest:
In El Jaral ist Schluss!
Bei Calima – dem warmen Afrikawind – und 30 Grad Hitze reicht es uns heute!
Wir rufen kurz vor El Jaral meinen lieben Mann an, dass er doch bitte wieder für uns Taxi „IrmEli“ spielt.
Das letzte Stückchen Weg ist schnell durchwandert. Vorbei an Hunde- und Hühnerkäfigen, rechts nochmal ein großer,
gepflegter Dreschplatz und links oberhalb ein Brotbackofen, der offensichtlich noch genutzt wird.
Diesmal gehen wir nicht links in den Ort sondern gleich rechts über die Calle Santiago Apostol abwärts bis zu der
Mülltonnenansammlung, dem Abzweig zum Abstieg nach Guía de Isora, um auf unser „Taxi“ zu warten.
Fazit:
Experimente lohnen in diesem Gebiet nicht! Besser man bleibt auf dem mehr oder weniger mit Steinmännchen
durchgängig gekennzeichneten Pfaden!
Entschädigung für diese Abenteuerwanderung ist das gute Essen in der „Brasas de Cichirche“ bei bei Antonio und seiner Frau Conchi in Chirche, die uns zur Begrüßung sichtlich erfreut in die Arme schließen.
Bilder von der Wanderung:
Wanderung von Weiler zu Weiler
Chío – Chiguergue – Aripe – Chirche – El Jaral – Guía de Isora
Mit der heutigen Wanderung steigen wir in unsere Wandersaison 2014/2015 – ohne Besuch – gleich mit einem Experiment ein:
Die Gemeinde Guía de Isora hat einen neuen Wanderführer herausgegeben, den wir uns im Touristbüro in Alcalá geholt haben.
Hier werden 10 Touren vorgestellt, teils kürzer, teils länger.
Elisabeth und ich haben uns eine Kombination von 4 angebotenen Touren – mit Abweichungen – zusammengestellt:
Nr. 5: Von Chío – Chiguergue = Camino Cabezo de Vaca = 2,72 km, Dauer 45 Minuten
Nr. 8: Chiguergue – Aripe = Camino La Cañada = 1,9 km, Dauer 50 Minuten
Nr. 2: Aripe – Chirche = Camino La Campana = 3 km, Dauer 1:30 Uhr
Chirche – El Jaral = eigenmächtig, nach Intuition Dauer= knapp 2 Stunden
Nr. 3: El Jaral – bis kurz vor Guía de Isora = Camino Maderos Abajo = 1,6 km, Dauer: 40 Minuten
Unsere Wanderwegstrecke mit iPhone aufgezeichnet: 4:19 Std. – 13,9km – 520m auf – 680m ab
Wir nehmen wieder den Bus 460 um 9:35 Uhr vom Busbahnhof Playa de Las Americas.
Wir sind dem Busfahrer wohl schon so vertraut, dass er uns mit Küsschen links – Küsschen rechts auf die Wange begrüßt und uns auf Befragen mitteilt, wir sollen an der ersten Haltestelle in Chío aussteigen, um dann dort mit der Wanderung zu beginnen.
So starten wir auch um 10:15 Uhr. Einige wenige Schritte zurück und gleich links abbiegen.
Die erste Infotafel klärt uns hier bereits darüber auf, was uns erwartet.
Kurz oberhalb sehen wir das gelbgestrichene Gebäude des alten Friedhofes von Chío den wir besichtigen.
Teils auf Asphalt, teils auf Beton oder Geröll und Sand steigen wir aufwärts durch landwirtschaftlich genutzte Flächen , vorbei an den diversen Wasserleitungsrohren, der Weg ist gesäumt von Mauern und wir sind bereits um 11 Uhr im Weiler Chiguergue.
Auch hier wieder eine Infotafel.
Diese Tafeln zeigen das Wanderwegenetz auf und den Standort. In drei Sprachen – spanisch – englisch – deutsch – wird auf die ethnographischen Besonderheiten, wie Dreschplätze, Brot-Backöfen etc. aufmerksam gemacht – zudem erfolgt eine Wegbeschreibung:
Jedoch die Wege selbst sind in keiner Weise gekennzeichnet.
Auf der Straße „Tinguaro“ wandern wir an einigen sehenswerten und skurilen Häusern vorbei und gelangen auf der Fahrstraße an die nächste Infotafel.
Aus dem Weiler Chiguergue heraus begleiten uns links wie rechts des Weges die Weinreben, landwirtschaftlich genutzte Flächen, Obstbäume und witzige Zaunverzierungen.
Ein großes Areal wird wieder für die landwirtschaftliche Nutzung aufbereitet, neue Mauern erstellt.
Kurz darauf zweigt links der mit niedrigen Mauern gesäumte Pfad nach Chirche ab, den wir diesmal nicht nehmen, da wir den bereits am 17. Januar 2013 von Chiguergue nach Chirche und retour gegangen sind.
Wir wählen hier die Variante: Wandern auf der so gut wie nicht befahrenen Straße in einer halben Stunde nach Aripe zum Kirchplatz. Hier klärt uns die Infotafel auf, dass der Weiler Aripe wegen seiner historischen Vergangenheit 2008 zum Weltkulturerbe deklariert wurde.
In 10 Minuten sind wir unten auf der Straße (Camino Nuevo), die von Guía de Isora nach Chirche führt. Wir passieren einen gut gepflegten Dreschplatz. Die Strecke ist uns vom Mandelfest her bekannt.
Hier wird am letzten Oktober-Wochenende vorgeführt, wie früher die Mandelernte stattgefunden hat. Zugleich gibt es einen Markt mit den damit hergestellten Spezereien.
Auch hier gibt es wieder eine Infotafel. Daran hat die Gemeinde Guía de Isora nicht gespart.
Wir gehen ein Stück auf dem vorgegebenen Weg Richtung Guía de Isora, vorbei an einem witzig gestaltetem Fussball-Vereinshaus, steigen dann jedoch – hier gibt es einen Wegweiser der den Weg nach Guía de Isora mit 1,7 km (beschrieben am 08.01.2010) und nach Chirche mit 1,2 km anzeigt – bei dem schönen, rot-gestrichenen Haus gehen wir aufwärts auf dem Wanderweg PR TF 70 nach Chirche.
Vorbei geht es an Dreschplätzen, Zisternen und Wasserleitungen: modern und hässlich als Plastik-oder Metall-Rohre und schöne alte, gemauert offen und gedeckt – steigen wir auf bekanntem Pfad aufwärts, linker Hand unter uns der Beginn von Chirche.
Kaum eine halbe Stunde sind wir gegangen, erreichen wir den nächsten Hinweis: noch 0,2 km nach Chirche.
Hier zweigen wir nun rechts, rein intuitiv, auf einem Geröllweg ab. Keine Kennzeichen, kein Hinweis, nichts.
Aber: nach 5 Minuten Gehzeit: Ein Steinmännchen mit Blick auf einen Dreschplatz.
Hier muss ich einfügen:
Elisabeth hat über die Internetanwendung „Komoot“ die verschiedenen Streckenabschnitte in ihr iPhone eingegeben.
„Agathe“, die von Elisabeth so titulierte Sprecherin treiben wir zur Verzweiflung, da wir von den von ihr vorgesehenen Strecken öfter abweichen. Energisch fordert sie uns immer wieder auf, umzukehren.
Als alles nichts nutzt gibt sie klein bei und verkündet uns dann „Route wurde angepasst !“ Ha, wer sagt’s denn!
Die kanarische Kiefer taucht immer häufiger auf, der Blick geht auf landwirtschaftliche genutzte Flächen und viel, viel Geröll.
Es lässt sich zwar nirgends ein Hinweis ausmachen, dass wir uns auf dem Weg nach El Jaral befinden, jedoch es gibt
immer wieder Steinmännchen, die von umsichtigen, fleißigen Wanderern oder Offiziellen errichtet wurden. Sie leiten gut. Zudem haben wir den Eindruck, dass der Weg wohl erst vor kurzem präpariert wurde, denn regelrechte Stufen aus Steinplatten sind aufgebaut.
Einen Barranco gehen wir runter, auf der anderen Seite der Schlucht wieder hinauf. Der Blick geht zur Küste, Guía de Isora und hoch zu den Bergen der Cañadas.
Wuchtige, imposante Felsformationen ziehen unsere Aufmerksamkeit auf sich.
Wir wähnen uns El Jaral schon ganz nah. Haben aber den nächsten Barranco noch nicht im Blick. Der ist nicht ohne! Es geht steil hinunter und – oh Wunder – er lässt sich gut aufwärts gehen. Erst ein steiler Anstieg, dann aber entlang des gesamten Felsmassives fast eben. Es gibt einige wenige Stellen, da müssen wir uns mit den Händen an Felsnasen festhalten, um sie zu überwinden. Es ist also Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und gutes Schuhwerk Bedingung !
Oben angekommen gehen wir erst einige Schritte nach rechts um ein verfallenes Haus und einen gut erhaltenen Brot-Backofen zu bewundern.
Dann gehen wir zurück zum Ausgangspunkt und links hoch. Zwei Kreuze haben wir im Blickfeld hoch oben und sehen wir bereits El Jaral, das wir nun bequem erreichen.
Bis hierher – von dem Wegweiser 0,2 km nach Chirche – haben wir 1 Stunde 50 Minuten gebraucht.
Und, was soll ich sagen? Wieder eine Infotafel. Sie erklärt zwar genau wie es weiter geht nach Guía de Isora, aber woooo?
Wir gehen links in den Ort, finden in der nächsten Kurve 3 weitere Infotafeln aber keinen Wegweiser.
Wir klopfen an einem Haus und bekommen freundlich den Weg gezeigt.
Am Schulhaus „Las Escuelas“ rechts die Straße runter, vorbei an Solar-betriebenen Straßenlampen bis zu der Mülltonnenansammlung an der Straße bei einem Strommasten. Hier rechts ab auf den Betonweg und einige Meter tiefer, noch vor den mit Beton gefüllten Tonnen links weg.
Eine gedeckte, gemauerte Wasserleitung begleitet uns linker Hand und durch Gestrüpp geht es abwärts.
Hier sind wir „Agathe“ ausgesprochen dankbar. Wir gehen strammen Schrittes, erzählen und achten nicht besonders auf Steinmännchen.
Plötzlich wird „Agathe“ energisch: „Scharf rechts“!
Wo? Hätten wir übersehen: Auf der Straße ein blass-roter Pfeil nach rechts und zwei kleine Steinmännchen markieren den Einstieg in den Pfad.
Dank dieses Hinweises sind wir in 35 Minuten unten an der mit einer Skulptur verzierten Kurve vor Guía de Isora.
Da wir inzwischen Kontakt mit meinem lieben Mann hatten, der als Taxi „IrmEli“ unterwegs und bereits in Los Menores ist, haben wir nur eine kurze Wartezeit.
Möchte man jedoch mit dem Bus von Guía de Isora zurückfahren, dann muss man von hier noch einmal aufsteigen, um dann wieder abzusteigen – will man nicht an der stark befahrenen Straße gehen.
Fazit:
Eine interessante, kurzweilige Tour, die man je nach Kondition und Belieben länger oder kürzer gestalten kann.
Wir haben auf alle Fälle vor, nochmal oberhalb von Chirche nach El Jaral zu gehen oder auch umgekehrt oder aber hin und retour.
Schau‘ ma mal!
Vamos a ver!
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