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Rundweg in Playa de San Juan
Heute war nicht unser Tag.
Wir hatten uns eine unbekannte, unbeschriebene, nicht markierte Strecke abgehend von der TF 36 im Parque National Corona Forestal ausgesucht.
Wir wollten in der Nähe der Montaña Poleo wandern.
Eine Stunde Anfahrtszeit. – Wir staunten dabei, dass trotz des kalten Wetters in letzter Zeit die Mandelblüte schon begonnen hat, riesige Flächen im Weiß der Margariten leuchteten und dazwischen der blaublühender Kanarenlavendel hervorstach.
Wir mussten dann aber feststellen, dass die Vorgaben der geplanten Route in das Wanderprogramm Komoot uns nichts nutzten, da kein Netz verfügbar war.
Wir wollten es trotzdem wagen.
10 Minuten gingen wir im hellen Sonnenschein, nachdem wir zuvor eine dichte Wolkenschicht durchfahren hatten, und gaben dann auf:
7 Grad und ein heftiger, eisiger Wind ließ uns fast die Finger an den Stöcken festfrieren. – Nein Danke, das muss nicht sein.
Was nun?
Küste? Wärme!
Was lag näher als Playa de San Juan anzusteuern.
Wir hofften unserem Fleckerlteppich, unserem Puzzle der Küstenwanderung von Ost nach West von West nach Ost ein weiteres Teilchen hinzufügen zu können. Viel fehlt uns sowieso nicht mehr.
Wenn ich sage: „Wanderwegstrecke“ komme ich mir vermessen vor, denn wir gingen 3 ½ km in 55 Minuten.
Wir starteten an der Playa.
Wir stiegen – schon etwas halsbrecherisch – in eine Bucht ab, suchten auf der anderen Seite einen Aufstieg und scheiterten nach relativ kurzer Zeit.
Entweder türmte sich vor uns eine Felswand auf – oberhalb schreckte ein hoher Zaun vor den Bananengewächshäusern ab – oder wir standen vor einer regelrechten Wand aus Tabaiba amarga.
Wir glaubten, vielleicht im Barranco weiter aufsteigen zu können. Fehlanzeige. Dicke Felsbrocken versperrten den Weg.
Was blieb? – Zurück!
Und die Erkenntnis: Dieser Teil der Küste ist nicht zum Weiterwandern geeignet. Fincas mit Gewächshäusern haben hier die Vorherrschaft.
Dennoch kamen wir zu einer kleinen Rundwanderung:
Geht man den präparierten Weg von Playa de San Juan kommend bis zum Ende, kurz nach einer bemalten Wand mit Blick auf das unterhalb liegende verfallene Haus, (inzwischen wissen wir Dank Ilka, einer Leserin unserer Berichte, dass es sich um eine ehemalige Wallfahrtskapelle handelt) biegt links ein schmaler Pfad ab der aufwärts an einem gemauerten Kanal entlang und im großzügigen Bogen auf den geplätteten Weg zurückführt.
Ausdehnen kann man den Spaziergang wenn man der Promenade von Playa de San Juan vom „horno de cal“ , dem Kalkofen, folgt (beschrieben am 19. März 2014)
Eine nette Runde um sich etwas Hunger zu holen oder einen Verdauungsspaziergang zu machen.
Gegessen haben wir dann im Restaurant Jamón – Jamón sehr leckere „Montaditas“ (knusprige kleine Baquette-Scheiben unterschiedlich belegt. Sehr empfehlenswert!12 Stück für 2 Personen für 12 Euro und etwas)
Impressionen
Museo El Granero – Tijoco Bajo
Es handelt sich um ein 2-stöckiges Gebäude in typischer traditioneller Architektur. Eswurde in zwei Phasen errichtet, die erste 1698 die zweite 1713. Erbaut wurde es von der Familie Ugly aus San Miguel. Das Gebäude wurde sehr unterschiedlich genutzt. Zeitweise war es die Heimat eines Schumachers, der dort auch seine Werkstatt hatte. Es diente aber auch als Festhaus zum feiern und tanzen.
Derzeit wird der Ausstellungsraum und die Bastelwerkstatt von der Stadt Adeje verwaltet.
Tijoco Bajo – Acantilados de Isorana
Wohl eine der ganz, ganz wenigen Wanderungen die den Stempel bekommt:
„Nicht empfehlenswert“.
Ich habe mir überlegt, überhaupt darüber zu schreiben, tue es aber dennoch, damit niemand auf die Idee kommt, die Tour so zu gehen, denn das sind die wenigen beachtenswerten Dinge:
In dem langezogenen Ort Tijoco Bajo findet man
o eine Straße gesäumt mit brasilanischen Pfefferbäumen
-
in paar schöne, alte Häuser im – tatsächlich noch – kanarischen Baustil
-
zudem eine Kuriosität, ein umhäkelter Palmenstamm und ein Elektromast, wie es zur Zeit Mode ist,
- ein Museum „El Granero“, das nie geöffnet ist
o man wandert ein Stück am beeindruckenden Barranco de Erques vorbei
o wir haben auf den vielen Wanderungen noch nie 2 Strauße gesehen
o Ziegen liefen uns allerdings schon öfter über den Weg
o ja, über die irgendwann in Zukunft zu eröffnende Autobahn sind wir auch
gegangen,
Aber der Rest: Nein Danke!
Man geht an einigen Fincas zwischen den riesigen Gewächshäusern aus Planen oder mit Mauern umgeben vorbei, sieht auch „Kunst am Bau“, zwischendurch riecht es heftig nach versprühtem Gift, Hunde kläffen und ein Schäferhund springt vor Wut fast über die Mauer, da kann auch der Blick auf’s Meer und heute schemenhaft auf die Insel La Gomera nicht trösten.
Nach 1 Stunde 15 Minuten erreichen wir die Bushaltestelle „Punta del Risco“ an der TF 47 bei Km 7, müssen dieser, uns links haltend, ein Stück folgen und retten uns hier nur hinter die Leitplanken um dann bei Llanos de Erques zum „Sitio de interés Cientifico de los Acantilados de Isorana“ dem „naturwissenschaftlich interessanten Punkt, der Steilküste von Isorana“ zu gelangen.
Auf manchen Karten heißt die selbe Stelle „Puntillas de Erques“.
Was erwartet uns, nachdem wir auch hier zwischen zwei riesigen Gewächshäusern uns einen Pfad gesucht haben:
o zwei wirklich schöne Buchten von Steilküste umgeben.
Das war’s!
Eine Schwierigkeit gab es noch dazu: Mein lieber Mann, der für uns wieder Taxi IrmEli spielte uns in Tijoco bajo bei der kleinen Kapelle in der Calle La Milagrosa absetzte, erwartete uns bei der ehemaligen Tomaten-Schiffs-Verladestelle (Puerto de los Mozos) und die war einige Kilometer entfernt von unserem Auftreffen auf die TF 47.
Zum Glück gibt es Handys und so konnten wir doch noch zusammenfinden.
Vielleicht wagen wir irgendwann noch einen Versuch von Tijoco bajo zur Tomanten-Schiffs-Verladestelle, denn diese Strecke soll, laut Elisa, der Kunsthistorikerin und unserer privaten Spanischlehrerin, ja sehr schön sein.
Nur, heute haben wir sie nicht gefunden – trotz komoot, dem Wanderprogramm.
Und Fotos gab es auch
Umrundung des Vulkans Chinyero
Immer wieder gern!
Immer wieder begeisternd!
Besonders empfehlenswert wenn man Besuchern die faszinierende, abwechslungsreiche Landschaft Teneriffas in einer nicht zu anstrengenden Wanderung komprimiert nahe bringen will.
Wir wollten heute Elisabeths Nichte aus Wien dieses Erlebnis gönnen!
Wanderwegstrecke: 2,5 Stunden,
ausgeschildert: Circular Chinyero, 5,7 km
Beschreiben muss ich diese Tour wahrlich nicht, das habe ich in Varianten schon mehrfach gemacht. (Zuletzt 28. Februar 2013)
Früher ging die Strecke von dem markannten großen Baum aus etwas links und dann rechts den breiten Forstweg unterhalb des Chinyero entlang.
Hatte für mich den Reiz, dass man wirklich dem Vulkan nahe war, man durch den Lavagrus ging und das Geknirsche entschädigte für den hier nicht vorhandenen Schnee.
Die neue Tour, gut gekennzeichnet und präpariert, ist sicher in weiten Teilen noch vielfach schöner.
Wir marschieren erst durch Kiefernwald, dann eine große Strecke quer durch den kahlen Lavastrom des im November 1909 ausgebrochenen Vulkans Chinyero, dann wieder über Kiefernnadeln.
Die Wegführung ist alles andere als langweilig.
Uns begeistert heute, bei traumhaftem Wetter – Sonne, klar, windstill, allerdings nur 9 Grad – insbesondere, dass wir sicher auf dreiviertel der Strecke dauernd Sicht auf den noch leicht verschneiten Teide haben, den wir so im Sonnenlicht von hier aus noch nie gesehen haben.
Wir fragen uns tatsächlich ist es die Tour der Umrundung des Chinyero oder die Teide-Sightseeing-Strecke.
Außerdem begeistern uns auf dieser Wanderung noch die riesigen Kanarischen Kieferveteranen, die sich so gut nach dem Brand erholt haben. Stämme und Äste zwar verkohlt aber das Grün der Kiefernnadeln sprosst.
Achtung:
Wenn man sich wieder im Abstieg befindet, links einen wunderschönen Baum sieht, dann heißt es kurz darauf links abbiegen und nicht – weil es so schön ist – auf dem Weg weitermarschieren, dann befindet man sich nämlich bereits bei der erneuten Umrundung.
Fazit:
Egal wie oft man auch schon die Wanderung gemacht hat, sie wird nicht langweilig und wir beglückwünschen uns jedes Mal, dass wir sie wieder gegangen sind.
Übrigens: Ich würde empfehlen sie immer im Uhrzeigersinn zu gehen, denn zum Einen hat man lange den Blick auf den Teide und durch die neue Wegführung, die zwar etwas weiter weg vom Vulkan führt, dafür aber oberhalb, was wiederum einen wunderschönen Blick aus immer wieder anderen Blickwinkeln auf den Chinyero freigibt.
Restaurant:
Für uns ein MUSS wenn wir in der Gegend sind:
„Romero Brasas de Chirche“.
Kanarisches, gutes Essen, kanarisches Ambiente und aufmerksame und liebenswerte Wirtsleute: Antonio, Conchi und Carla
Foto-Impressionen
Alcalá – Playa San Juan
Alcalá – Playa San Juan
Ein Nachmittagsspaziergang!
Ein weiteres fehlendes Puzzleteilchen in dem großen Puzzle: Candelaria – Playa de Santiago. Küstenwanderung von Ost nach West – von West nach Ost.
Elisabeth hat Besuch aus Österreich, den wir nicht am ersten Aufenthaltstag auf der Insel überfordern wollten, zudem war das Wetter nicht berauschend und für Neuankömmlinge ist die Küste immer schön.
Wanderwegstrecke: gut 1 ½ Stunden – hin und zurück 6,45 km
Wir parken in Alcalá an der Plaza, und sofort sehen wir ein ausgefallenes Jugendstilhaus.
Um es vorwegzunehmen, es ist nicht das Einzige ausgefallene Haus auf der Wanderung.
Einen ersten Blick auf die Badebucht mit Promenade gibt es nicht, der Zugang ist gesperrt und es wird heftig und lautstark gearbeitet.
Stört uns nicht weiter, denn unsere Wanderung steigt gleicht an der Cafeteria – Tasca „Tu Rincon“ an.
In der Calle Blasco Ibañez gehen wir am Jugenstilhaus vorbei bis zur 1. rechten Abbiegung, der Calle Las Biancas, lassen oben auf dem Plätzchen das Restaurant Casa Juana links liegen, haben von hier einen schönen Ausblick auf die Badebucht und gehen geradeaus weiter bis zum Ende von Alcalá. Hier geht dann die Asphaltstraße in einen Pfad über und führt uns nun von Bucht zu Bucht, von einer bizarren Felsformation zur nächsten, dazwischen das leuchtende Gelb des Hornklees. Die gelben Blüten der Seidenhaarigen Schizogyne sind vertrocknet, nur hin und wieder erscheinen schon die neuen Blüten.
Den Blick immer schön nach rechts, Richtung Meer. Links ist es nicht ganz so prickelnd: es geht vorbei an den Planen und Mauern hinter denen sich die Bananenplantagen befinden und leider liegt reichlich Müll rum.
Schaut man links nach oben, hat man die heute dunkelverhangene Bergkette vor sich.
Nach einer halben Stunde Gehzeit gelangen wir an eine Absperrung.
In vier Sprachen wird auf die Gefahr hingewiesen, dass hier gearbeitet wird.
Heute aber nicht!
Und so machen wir etwas, was nicht zur Nachahmung empfohlen wird:
Wir umgehen die Absperrung und klettern die Felsen runter um auf der anderen Seite der Bucht über eine Treppe mit blauem Geländer aufzusteigen.
Ein Paar, das wohl ebenfalls den Abstieg erwogen hat, beobachtet uns und nachdem sie unsere Aktion aber gesehen haben, verzichtet es darauf und wählt die Straße (was wir auf dem Rückweg auch gemacht haben!)
Oben angekommen befinden wir uns schon auf der Promenade, die von Playa San Juan hierher führt.
(Am 19. März 2014 habe ich den Spaziergang auf der Promenade beschrieben und mit vielen Fotos gespickt.)
Wir bummeln nun noch ein bisschen durch Playa San Juan, ich will Elisabeths Besucherin noch die Skulptur, der ich den Titel „Mann geht durch die Wand“ gegeben habe, zeigen und nach insgesamt 1 Stunde treten wir den Rückweg an.
Nun biegen wir – kurz vor Ende der Asphaltstraße, das blaue Geländer im Blick, nach rechts in die Calle Barbera ab – keine Experimente mehr – , bei einem ochsenblutrotem Haus halten wir uns links, passieren ein fantasievoll gestaltetes Haus und gelangen wieder an den Bauzaun, mit der vielsprachigen Warnung: Jedoch hier ist er geöffnet und wir passieren ihn und an den Bananenplantagen vorbei sind wir nach wenigen Metern auf der staubigen, breiten Straße wieder auf unserem gerölligen Rückweg nach Alcalá.
Die Sonne kommt durch, lässt alles viel freundlicher erscheinen und ein großer Regenbogen überspannt den Himmel.
Die Sonne wollen wir noch etwas länger genießen und daher gehen wir in Alcalá an der Baustelle rechts vorbei, die Palmen-Allee aufwärts bis zum Restaurant „La Muralla“ und genießen mit Sicht auf’s Meer unseren Milchcafé bzw. Barraquito.
(Für diejenigen, die sich unter „Barraquito“ nichts vorstellen können eine kurze Beschreibung:
In einem kleinen Glas versammeln sich 4 Komponenten, schön getrennt voneinander und somit ein erfreulicher Anblick:
Zu unterst eine Schicht gesüßte Milch, dann kommt der Orangenlikör 43 „Cuarenta y Tres“, darauf der Espresso und gekrönt wird das Ganze mit geschäumter Milch, die mit einem Hauch Zimt bestäubt ist und einem Stücken Zitronenschale. Dann wird dieses „Kunstwerk zerstört, man verrührt alles und genießt. Augen zu und Mmmmmhhhhhh!)
Anfahrt/Abfahrt:
Die Anfahrt und die Abfahrt lässt sich selbstverständlich auch problemlos mit dem Busangebot der TITSA erledigen.
Tipp:
Hat nichts mit dem Wandern zu tun.
Wem Flamenco gefällt, dem möchten wir eine besondere Sache ans Herz legen:
Wir waren gestern im Audiotorium Infanta Leonor in Los Cristianos in der Flamenco-Solo-Aufführung „Collage“ der bekannten Flamencotänzerin Yolanda C. Sobrado.
Wir waren restlos begeistert!
Nichts Volkstümliches sondern Kunst, die fasziniert!
Wer diesen Termin verpasst hat, hat die Gelegenheit am Freitag, den 16. Januar 2015 im Auditorium Infanta Leonor die einstündige Vorstellung der verschiedenen Flamenco-Stile von der begnadeten Künstlerin anzusehen, die auch als Solo-Tänzerin in der Show Riverdance aufgetreten ist.
Karten gibt es im Centro Cultural in Los Cristianos, oder auch noch bis 2 Stunden vor Beginn der Aufführung am Ticket-Schalter neben dem Kiosk beim Auditorio.
Foto-Impressionen