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Abades – Tajao

Heute war uns nach Meer, Wärme, da es gestern sooo kalt war wollten wir nicht in die Höhe.

Da bietet sich die Küstenwanderung nach San Miguel de Tajao, kurz Tajao an. Diese sind wir zuletzt am 30.3.2010 von Punta de Abona aus gegangen.
Ich habe sie beschrieben, also heute „nur“ die 2. Etappe von Abades aus.

Wanderwegstrecke: laut komoot 7,4 km in 2:01 Std., 90 m rauf und 90 m runter, tatsächlich mit fotografieren und erzählen – ohne Apfelpause – 2:40 Std.

Mein lieber Mann, der für uns heute mal wieder Taxi IrmEli spielt, setzt uns um 10:23 Uhr an der Promenade in Abades ab.

Ein Blick hoch zu den Bergen, auf den Hafen, zum Leuchtturm von Poris de Abona, auf die Kirche und in Erinnerung daran, dass hier im Jahre 1943 auf dem Hügel ein komplettes Dorf „Sanatorio de Abona“, als Lepra-Station geplant und angefangen wurde.

In dem Dorf befinden sich ein Krankenhaus, ein Krematorium, viele Bungalows, administrative Gebäude mit Meerblick und eine Kirche im Franco-typischen Stil mit einem großen Kreuz auf der Spitze, welches schon von sehr weit weg zu erkennen ist, insbesondere von der Autobahn.
Die Lepra-Station wurde zu militärischem Gebiet erklärt und bis zum Jahr 2000 vom 49. Infanterieregiment Teneriffa für die Ausbildung im Häuserkampf genutzt. Im Jahre 2002 wurde das gesamte Areal an italienische Investoren verkauft. (Wikipedia)

Die heutige Route habe ich mit komoot geplant – 2010 war ich noch nicht so „modern“ – und der erste Abschnitt der Wanderung deckt sich mit meiner Beschreibung vom März 2010 bis zu dem Punkt:
„Auch hier wieder eine Hinweistafel mit dem Campingverbot, an das sich nicht gehalten wird. Von hier wieder einen Abhang hinauf und vor uns sehen wir einen riesigen, grauen Betonklotz. Der steinige Weg führt oberhalb davon vorbei.“

Nur 20 Minuten haben wir bis hierher gebraucht und nun werden wir von koomot unterhalb des Betonklotzes vorbeigeführt, mehr zum Meer hin und damit ist die Beschreibung von damals hinfällig, denn nun handelt sich um eine Tour immer dicht an der Acantilado, der Steil- oder Felsküste entlang.

Will man aber nicht so abenteuerlich weitergehen – wie die jetzige Tour ab hier verläuft – folgt man einfach meiner damaligen Beschreibung.

Nun ist es kein Spaziergang, kein Promenadenweg mehr, die Pfade – sie haben fast alpinen Charakter – führen durch Geröll, Vulkangestein und durch wieviele Barrancos – Schluchten – sechs? sieben? oder waren es so gar acht? rauf und runter.
Wir sind schlicht begeistert.

Dazwischen dann eine Holztreppe – nicht sehr vertrauenserweckend – die in eine Badebucht führt aber wir werden weiter hoch geführt. Vorbei an Tabaiba dulce, die hier das Bild beherrschen, aber auch  Leuchterblumen säumen den Pfad und Musterexemplarer der Kandelaber-Wolfsmilch.
Wir haben wohl einen zu weiten Rechtsschwenk gemacht – in diesem Steingewirr nicht verwunderlich – und passieren bearbeitete Äcker. Aber bald sind wir wieder auf dem programmierten Pfad. „Trulla“ leitet uns ganz bestimmt wieder links und wir steigen in – was wohl – den nächsten Barranco ab.

Nach einer guten Stunde erreichen wir das Örtchen La Listada.
Über uns einen herrlichen Wolkenhimmel!
Wir können einen Blick in die Kirche werfen, da gerade zwei Frauen den Altar dekorieren, machen  dann – nicht ganz freiwillig einen Gang durch den – nicht lohnenswert zu besichtigen Ort – und müssen in einem großen Bogen auf der Straße in das Örtchen La Jaca gehen.

Dabei wäre es ganz einfach gewesen: Nach der Kirche kommt ein mit einem Kreuz versehene Gedenkstätte und von da führt sofort der Weg runter in die Bucht mit einem Meeresschwimmbecken,  um auf der anderen Seite nach La Jacca aufzusteigen.

Unsere „Trulla“, Sprecherin von komoot, leitet uns durch die Calle Bahia, wir blicken nach dem Häuserblock wieder auf ein Monument und einen kleine Hafen sowie eine angelegte Badebucht und steigen auf  durch die Calle El Cardon, Calle Sauce bis wir rechter Hand Reihenhäuser in bleu und zart grün sehen. Hier halten wir uns links, rein in die Vulkanlandschaft.

Fantastische Vulkangebilde wechseln sich auch hier wieder ab, ein ganz anderes Landschaftsbild als bisher: und natürlich: rauf und runter, von Bucht zu Bucht, von Barranco zu Barranco.
Ein Blick zurück auf die dicht zusammenliegenden Örtchen La Listada und La Jaca, einen Windmühlenpark.
Nur 15 Minuten sind wir von den Reihenhäusern aus gegangen als wir einen Campingplatz erreichen. Welche tolle Formationen gibt es hier wieder zu bestaunen!

Es wird nicht langweilig:
Und was sehen wir nun?

Von Menschenhand mit viel Fleiß geschaffene „Steinmännchen“, aber nicht wie bisher bekannt aus den grauen Steinen, nein hier aus Lavagestein!
Unzählige, so was haben wir bisher auf der Insel noch nicht gesehen.
Haben wir bisher gedacht die Steinmännchen an der Isar zwischen Bad Tölz und Lenggries könnten an Fleißarbeit nicht übertroffen werden, so werden wir nun eines Besseren belehrt.

Im Anschluss immer noch mehr Abwechslung der Gesteinsformationen, sagenhaft.

Wir wissen, dass wir uns  dem Ende unserer heutigen Wanderung nähern, müssen aber erst noch auf dem Tuffgestein aufsteigen – damals kamen wir wesentlich mehr von links – um dann nach Tajao abzusteigen.

Wir haben unser Ziel Tajo erreicht und mein lieber Mann hat schon mal Platzhalter in einem Restaurant gemacht: Denn Tajo ist bekannt für seine guten – und sehr frequentierten – Fischrestaurants.

Besonderheit:
In dem Gebiet der „Steinmännchen“ klärt eine Infotafel über die Bedeutung dieses Landstrichs auf:

 

Mirador Sámara – Montaña Reventada – Mirador Sámara

Rundweg Mirador  Sámara – Montaña Reventada – Teil-Abstieg vom Pico Viejo – Mirador Sámara

„Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.“

Mit dem Wanderprogramm „komoot“ hatte ich eine Wanderung  „Boca Tauce – Boca de Chavao – Boca Tauce“ geplant.

Wir parken auf dem Parkplatz Boca Tauce und Elisabeth und ich zeigen Janni und Michaela die zwei liebevoll gestalteten Räume des Museums Juan Evora, dem letzten Hirten gewidmet, der hier oben seine Ziegen weidete.

Wie wir es immer halten, wenn eine Infobüro vorhanden ist,  fragen wir welche neuen Wanderwege es gibt etc. Heute – aus welcher Intuition heraus weiß ich nicht mehr – zeigen wir die geplante Tour auf unserem Handy

und bekommen die Antwort:

„Diese Tour ist illegal, sie liegt im absoluten Naturschutzgebiet des Parque National del Teide.“

Dafür wird uns eine andere Tour empfohlen:
Wir sollen an der Kreuzung Boca Tauce auf die TF 34 fahren und dann bis ca. Kilometer 8 zum Mirador Sámara. Von dort auf dem Sendero 13 bis zum Sattel der Montaña Sámara aufsteigen – dann Richtung Montaña Reventada. Dort oben sei inzwischen ein neuer Verbindungweg, Sendero 38, zum Abstieg vom Pico Viejo, dem Sendero 9, ausgebaut worden, der dann auf den Sendero 32 stößt und dieser würde direkt zum Ausgangspunkt zurückführen.

Kurze Überlegung, wir wundern uns nur, dass unmittelbar unterhalb des Parkplatzes Boca Tauce der Einstieg zu der ausgeschilderten Wanderung: Sendero 18 „Chavao“ angezeigt wird. Was soll’s.

Jedoch, die teilweise für uns neue Tour reizt doch sehr.

Wanderwegstrecke: 3 ½ Stunden für rund 9 km inclusive Apfelpause und diversen Schau- und Erzählpausen 410 m im Aufstieg und 360 m im Abstieg

Am 6.11.2007 bin ich zum ersten Mal mit Manfred, meinem lieben Mann, vom Mirador Sámara auf die Montaña Reventada – einem Rundweg – gegangen. Später noch ein paar Mal mit Wanderfreunden. Dann sind wir auch auf den Gipfel der Montaña Sámara gestiegen und von dort dann wieder zum Gipfel der Montaña Reventada, links hoch, rechts runter.
Selbst Elisabeth kennt diese Wanderung noch nicht.

Bei 11 Grad beginnen wir den gut zu gehenden Aufstieg, zwar lang, aber gut zu bewältigen. Die kleinen, grünen Täfelchen mit der Nummer 13 leiten  uns.
Wir sind erst mal überwältigt von dem Anblick der sich uns bietet:
Vor uns ein Kanaren-Pinien-Wald, dann der noch ein bisschen mit Schnee verzierte Teide, daneben der dunkle Pico Viejo auf der einen Seite, auf der anderen ragen die zwei Kuppen der Insel La Palma aus einem weißen Wolkenmeer. Die Sonne scheint, knallt aber nicht, ich nenne es „sie scheint milchig“. Und: Es geht kein Wind, eine Besonderheit in der letzten Zeit.

Vorbei an riesigen Büschen des Ginsters und der Teide-Skabiosen, der Rosalitas  steigen wir auf.
Bei der Hangquerung bewundern wir eine einzelne Kanaren-Kiefer, die sich bis in diese Höhe gewagt hat und immer den Teide im Blick.

Eine Stunde haben wir bis zu der für uns entscheidenden Wegegabelung gebraucht.

Hier oben verlassen wir  den Sendero 13 und nun beginnt auch für mich Neuland:
Sendero 38 „Cuevas Negras“ führt uns hinauf, hinauf durch absolutes Vulkangebiet, nicht umsonst nennt sich die Wanderung auch die „Vulkanroute“.
Wir kommen an Vulkanformationen vorbei die uns spontan an die „Teide-Eier“ an der Montaña Blanca denken lassen, passieren vom Wind blank gewehte Flächen, bestaunen Vulkan-Monumente: Schön, können wir da nur sagen.
Inzwischen haben wir eine Zone erreicht in der sich die vielblättrige Drüsenfrucht angesiedelt hat und mit ihrem Grün die schwarz-rote-Landschaft belebt. Wie Gerippe liegen die vom Wetter gegerbten, fast weißen Zweige des  abgestorbenen Ginsters dazwischen.

In dieser fantastischen Landschaft legen wir dann auch unsere Apfelpause ein, um dann „gestärkt“  den Abstieg anzugehen.

Nach 2 ½ Stunden gelangen wir an den Abzweig:

Bestand bisher der Bodenbelag überwiegend aus Lavagrus oder Lavasand, so wird nun auf dem Sendero Nr. 9 „Pico Viejo“ und später auf dem Sendero Nr. 32 „Abeque“ den Fußsohlen einiges abverlangt: Die Wege sind phantastisch präpariert, so auch Senken mit Lavagestein ausgefüllt. Die ganze Strecke ist mit dickeren Lavabrocken gesäumt. Diese Arbeit!
Wir kommen an einer eingezäunten Versuchsfläche vorbei, diverse Pflanzen wurden hier angesiedelt.
Wir machen einen kurzen Abstecher zu einem „Marterl“, einem kleinen gemauerten Gedenkstein an eine im Jahre 1989 hier Verstorbene.
Ein Stück weiter erfreuen wir uns an den langnadeligen Kanaren-Kiefern und den schönen Zapfen, die nun eine Strecke den Weg säumen. Und immer wieder ein anderes Farbspiel des Vulkangesteins.

Nach ca. 3 ½ Stunden treffen wir wieder auf den Sendero 13, auf dem wir – hätten wir „nur“ die Montaña Reventada umrundet – ausgekommen wären.

Und immer wieder der Blick über die Wolken hinweg nach La Palma,  rechts von uns auf den Kegel der Montaña Reventada und vor uns  auf den Kegel der Montaña Sámara.

Nur 10 Minuten später sind wir glücklich und zufrieden – inzwischen sind es 21 Grad – bei unserem Auto.

Fazit:
„Unverhofft kommt oft“ damit lässt sich mit einem weiteren Spruch unsere heutige Tour umschreiben.
Wenn sie dann noch so schön, abwechslungsreich, auch fordernd in ihrem Aufstieg ist, kann man einfach zufrieden sein, sie gemacht zu haben.
Zudem beglückwünschen wir uns:  Auf der Heimfahrt über Chio stellen wir fest, nur 10 km auf der TF 34 abwärts sind es gerade noch 13 Grad, die Sonne ist verschwunden und wir fahren in den Wolken!

Straße nach Chamorga – Mirador Cabezo del Tejo – Benijo

Achtung! Achtung!

Bei der nachträglichen Recherche zu der heutigen Wanderung, ob das „Heiligtum der Guanchen“, der Roque de Anambro, noch einen anderen ursprünglichen Namen hat, stieß ich auf die Information, dass offensichtlich seit einiger Zeit für diese Wanderung zum Aussichtspunkt Cabezo del Tejo, im Gebiet El Pijaral eine Erlaubnis angefordert werden muss, bei Missachtung droht eine heftige Strafe von bis zu 601 €.

Da macht das für uns neue Schild Sinn, denn wir stutzten bei dem Satz:
Es handelt sich um ein hoch empfindliches Stück Natur. Um es nicht zu schädigen, bedarf es der Kontrolle  und Regelung des Besucherstroms.“

Erlaubt sind täglich nur noch 45 Besucher und beantragen kann man die kostenlose Erlaubnis maximal 90 Tage vorher für bis zu 5 Personen unter  https://sede.tenerife.es/.

Wer sich selbst überzeugen will, kann dies unter https://3enruta.com/ruta-pijaral-ensillada-cabezo-del-tejo/
nachlesen.

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Unsere Mitwanderinnen, Janni  und Michaela, kennen das Anagagebirge noch nicht.
Was bietet sich da an? – Unsere Vorzeigetour!
Die muss jeder Besucher der mit uns wandert kennenlernen.

ABER: Elisabeth und ich wollen auch immer noch etwas Neues kennenlernen und so kombinieren wir diesmal zwei wunderschöne Touren:
Benijo – El Draguillo – Benijo und Straße nach Chamorga – Mirador de Cabezo del Tejo – Chamorga.

Wanderwegstrecke: ca. 5,5 km, 2 3/4 Stunden Gehzeit – 12 m Aufstieg + 780 m Abstieg – ohne allzu lange Pausen, nicht einmal die obligatorische Apfelpause


Diesmal jedoch ein bisschen Hürdenlauf, über und unter vom Sturm abgeknickte oder entwurzelte Bäume.
Vorab:
Die Tour kann man nur gehen wenn man einen netten Mitmenschen hat – wie wir ihn in meinem lieben Mann haben – Taxi IrmEli.

Wettervorhersage war gut, 19 Grad, nachmittags bewölkt.
Also bessere Voraussetzungen als bei der Taborno-Tour.

Elisabeth fährt uns in 1 Stunde 30 Minuten vom Süden bis zum Ausgangspunkt: TF 123 Kilometer 4,8. Heftiger Wind empfängt uns, wir machen uns startklar und Manfred übernimmt das Steuer, um den Wagen nach Benijo runter zu fahren.
Hoppla: Eine Infotafel in 4 Sprachen gibt es, neu für uns.

„El Pijaral ist ein Integrales Naturreservat, in dem zahlreiche Tier- und Pflanzenarten heimisch sind. Viele von ihnen sind weltweit einzigartig. Es handelt sich um ein hoch empfindliches Stück Natur. Um es nicht zu schädigen, bedarf es der Kontrolle  und Regelung des Besucherstroms.“

Die Strecke bis zum Mirador Cabezo del Tejo kennen wir sehr, sehr gut. Begeistert aber immer wieder durch seine Flora: Farne, Erika- und Lorbeerbäume, Storchschnabel, bemoosten Baumstämmen, mit Flechten überzogenen Äste.

50 Minuten sind wir gegangen als das Felsmassiv, das Heiligtum der Guanchen, Roque de Anambro, auftaucht. Ein Fotostopp muss natürlich eingelegt werden, denn man hat zudem von hier einen wunderbaren Blick zur Küste und – wenn auch heute etwas wolkenverhangen – auf den verschneiten Teide.

10 Minuten später sind wir am Mirador Cabezo del Tejo  Die sonst übliche Apfelpause verkneifen wir uns wegen des heftigen Sturms. Bewundern aber den von mir so geliebten Ausblick:
Teide und Küste auf einen Blick! Grandios!

Nun geht es erst ein gutes Stück bergab Richtung Chamorga. Unsere Trulla vom Planungsprogramm „komoot“ weist uns dann an: scharf links und nun ist das kommende Stück bis zum Mirador de Draguillo auch für Elisabeth und mich Neuland.
Auffallender Unterschied zur bisherigen Strecke sind die großmächtigen Gesteinsbrocken die nun den Weg „zieren“.

Was wir auch noch nie vorher gesehen haben: Das Guanchen Heiligtum von der „Rückseite“.

Dieses Hinweisschild erreichen wir nach 1 Stunde 40 Minuten vom Ausgangspunkt.


„ 1,7 km Chamorga – 1,0 km El Draguillo – 2,5 km Benijo, “

Kurze Überlegung:

den etwas weiteren Weg runter über den Weiler El Draguillo und am Meer entlang nach Benijo –  lt. komoot- Planung ca. ½ Stunde länger – oder weiter auf Gebirgspfaden nach Benijo.
Wir entscheiden uns für die kürzere aber anspruchsvollere Variante und bereuen es nicht, denn die Ausblicke – auf’s Meer mit seinen kleinen Felsinselchen und den Weiler El Draguillo bis zum Leuchtturm von  Punta de Hidalgo –  sind begeisternd und die Aeonien, Leuchterblumen, gelbblühende Telinen und andere Raritäten finden wir einfach toll. Zudem werden wir von Wermutduft umweht.  Die Hänge sind grün, grün ….

13:45 Uhr sind wir am Restaurant Fronton, wo wir von meinem lieben Mann erwartet werden.

Die letzten Minuten hat uns dann doch noch der nicht geplante und vorhergesagte Regen erwischt.

Fazit:
Eine Tour die immer wieder fasziniert, die man nicht leid wird, zu gehen. So gewiss wie das Amen in der Kirche ist, dass unser nächster Besuch, vermutlich unser Sohn Michael, „dran glauben“ muss. Unsere Tochter Ursula kennt sie schon.

Außerdem kann man dann auch die Variante über den Weiler El Draguillo gehen.
Wie auch immer: Ob Chamorga oder Benijo auf diesem oder jenem Weg, oder noch eine neue Variante: wenn man keinen lieben Taxifahrer hat, bleibt nur ein Rundweg vom Ausgangspunkt zum Mirador Cabezo del Tejo und wieder zurück zum Ausgangspunkt. Jede Route ist die weite Anfahrt wert.

Playa San Juan – Alcalá

Der Calima „der warme Sandwind aus Afrika“ hat den Süden der Insel voll im Griff.
Daher heute keine Wanderung sondern wir machen einen Spaziergang entlang der Küste, denn etwas Bewegung soll sein.

Fast zur selben Zeit vor 2 Jahren gingen wir von Alcalá nach Playa San Juan und zurück.
Dass wir heute die  Richtung wechseln haben wir einer Leserin unserer web-Seite zu verdanken, die ganz richtig bemerkte, geht man von Ost nach West hat man – bei guten Wetterbedingungen – die Steilwände von Los Gigantes im Blick.
Heute: nada – nichts. Weder Felswände, noch die Insel La Gomera geschweige denn die Berge der Cañadas.
Dafür aber als ständiges Schauspiel das Meer mit seinen schäumenden, brausenden Wellen.
1 gute Stunde „wandern“ bzw. spazieren wir ca. 2/3 auf den gepflegten Wegen der Promenaden sowohl von

Playa San Juan als auch von Alcalá. Lediglich ca. 1/3 der Strecke – zwischen den beiden Orten – besteht aus Geröll-Sand-Wegen.
In meiner Beschreibung des Spaziergangs entlang der Promenade von Playa San Juan machte ich auf die Figur, von mir tituliert „der Mann der durch die Wand geht“ aufmerksam. Damals stand sie versteckt hinter der Promenaden-Mauer und ich wollte sie  gerne unseren heutigen Begleiterinnen. Janni und Monika, zeigen, welche Enttäuschung: sie stand nicht mehr da.
Aber, welche Freude, man hat  die Skulptur aus ihrem Schattendasein befreit und auf einer kleinen Anhöhe angesiedelt. Man läuft zwangsläufig auf sie zu und sie animiert zu einem Spass-Foto.

Noch eine erfreuliche Sache: inzwischen befinden sich eine ganze Reihe von Infotafeln auf der Strecke.

Zum Beispiel:

„Playa San Juan ist ein Küstenort an der Mündung der Schlucht von Guia, in einer kleinen Bucht, die durch die Acantilados de la Isorana (Naturschutzgebiet) vor den Passatwinden geschützt wird.
In Playa de San Juan konzenterieren sich die Geschäfte auf drei großen Boulevards: Reina Sofia, Juan Carlos I und Del Emigrante.“

„Die Küste von Alcalá liegt im Westen Teneriffas und gehört zum so genannten Küstenstreifen Teno-Rasca. Das ganze Gebiet umfasst eine Oberfläche von 69.489,68 ha, an dem die Gemeinden Buenavista del Norte, Santiago del Teide, Guía de Isora, Adeje und Arona teilhaben. Die Region wurde im September 2011 zum „Besonderen Schutzgebiet (BSG)“ erklärt und gehört zum Netzwerk Natura 2000. Ziel des Netzwerkes ist das langfristige Überleben der bedrohtesten Tierarten sowie ihrer Lebensräume in Europa zu sichern. Somit trägt man zur Eindämmung des Biodiversitätsverlustes bei, der aufgrund der negativen menschlichen Aktivitäten verursacht wird.
Der Küstenstreifen besteht aus sehr verschiedenen Meeresböden von großer struktureller Komplexität. Er beherbergt wichtige Sandflächen ohne Vegetation, Seegräser mit Samenpflanzen, die als Seegraswiesen bekannt sind, Sandflächen mit Aalenpopulationen, Rotalgen, Algenbetten, Seeigelpopulationen, Seehöhlen und Riffe. Es gibt auch mindestens 358 Fischsorten wie den Trompetenfisch, den Schrift-Feilenfisch, eine Barschart, den Igelfisch oder die Blaue Stachelmakrele. Die außergewöhnlichen Bedingungen der ruhigen und warmen Gewässer fast das ganze Jahr über sowie die große Tiefe des Ozeans so nah an der Küste, ermöglichen unvergleichliche Lebensbedingungen für bis zu 22 verschiedene Arten großer und mittelgroßer Meeressäugetiere. Einige von ihnen wie der Tümmler oder der Grindwal haben das ganze Jahr über Populationen in der Region. Außerdem sind die Karettschildkröte und die Suppenschildkröte häufig zu sehen. Die Echte Karettschildkröte und die Lederschildkröte besuchen auch gelegentlich die Region.“

Eine weitere Infotafel klärt auf:
Alcalá „Ein Fischerdorf“
„Das Dorf hatte seinen Ursprung bereits Mitte des 19. Jahrhundert, als Hirten der oberen Region der Gemeinde Guía de Isora sowie Familien von Fischern
aus Garachico und Gran Canaria sich hier niederließen. Der Fischfang wird im Laufe der Zeit wichtiger und in den 50er Jahren gab es im Ort insgesamt 50 Fischer und 32 Fischerboote. Dieser Aufschwung ist eng verbunden mit der Gründung der Fischkonservenfabrik von D. Álvaro Rodriguez López im Jahre 1938.
Am Ende der 70er Jahre wurde der Fischerverein „Cofradia de Pescadores Nuestra Señora de la Luz de Guía de Isora“ gegründet. 
Sitz des Vereins war der Fischereihafen von Alcalá, bis er Ende 2010 zum nahe gelegenen Fischerdorf Playa de San Juan umgezogen ist. Die Küstenfischereiflotte des Vereins bestand im Zeiraum 2006-2012 aus 33 Booten und 29 Fischern und die Hochseefischereifotte, die hauptsächlich Thunfische fängt, aus 9 Booten und 8 Fischern.

Es gibt noch Infotafeln zum Thema „Salinen“ und „Fischkonservenfabrik“

Begannen wir damals unsere Tour an der Plaza von Alcalá, auch heute bestaunen wir dort die „besonderen“ Häuser, so steigen wir nun noch zu der ehemaligen Konservenfabrik auf, gehen an dem 5-Sterne-Hotel Gran Melía

Palacio de Isora mit seinem riesigen Swimmingpool vorbei bis zu der vom Hotel bedienten Chiringuita, einer Strandbar, um dort zu essen.
Hier werden wir bereits von meinem lieben Mann erwartet, der dann später Elisabeth nach Playa San Juan zum dort geparkten Auto zurückfährt.

Wer die kleine Tour nachvollziehen will, dem empfehle ich unter Alcalá – Playa San Juan vom 30.12.2014 und oder „Promenade von Playa San Juan vom 19. März 2014 “ nachzuschauen.

Impressionen

La Centinela – La Hoya – Fuente de Tamaide – La Centilena

Auf die heutige Wanderung lässt sich der alte Spruch anwenden: „Kinder wie die Zeit vergeht“.

Hätte man Elisabeth und mich gefragt, wann wir das letzte Mal von La Centinela aus bis Tamaide und wann die Tour Fuente de Tamaide gegangen sind, hätten wir sicher gesagt: „So vor 3 oder 4 Jahren.“

Tatsächlich haben wir sie im Oktober und November 2007 gemacht.
Im vergangenen Jahr sind wir  lediglich eine Strecke dieser Wanderungen  im Zuge unseres langen Marsches auf dem Camino Real del Sur von San Miguel bis La Centilena gegangen.

Nun erfahren wir von einer Infotafel, dass es sich bei dem „Camino Real de Chasna“  auch um eine Strecke handelt die La Orotava mit Vilaflor verband. Der Weg liegt an einer Schlucht die sich von der Küste bis zum Gipfel hinzieht.

Heute nun wollen wir die beiden Wanderungen zu einem Rundweg zusammenführen und Elisabeths Schwester Janni, ihrer Cousine Monika und unserer Freundin Margret zeigen.
Die Wetterprognose ist nicht gut, sie wird durch dicke, schwarze, drohende Wolken bestätigt.

An der Routenführung hat sich nichts geändert, jedoch inzwischen sind neben den bereits vorhandenen Infotafeln etliche neue hinzugekommen und Höhlen freigelegt worden. Die Felszeichnungen der Guanchen, die es hier geben soll, haben wir auch heute nicht gefunden.

Wir starten also, wie gehabt, am Mirador La Centilena, gehen unten am Restaurant entlang und beginnen dort unseren Abstieg.

Wir wandern an einer Ruine vorbei, steigen auf, nehmen die Höhlen in Augenschein, werfen einen Blick auf die Quelle und die in den Stein gehauenen Mulden die der Wasseransammlung und als Tränken für das Vieh dienten und gelangen zu den Häusern von La Hoya.

Über die kleine Ansiedlung La Hoya (1505-1522) werden wir aufgeklärt, dass es sich hier um die erste Siedlung von San Miguel de Abona handelt.  Ausschlaggebend für seine Wahl zu Ansiedlung waren die vorhandenen natürlichen Ressourcen: 3 Quellen in der Nähe des Dorfes, die Fruchtbarkeit des Bodens, einer strategisch günstigen Lage: keine Sicht auf das Meer, so war es vor möglichen Angriffen von Piraten geschützt.

Über die Bauweise werden wir unterrichtet: “Die Gebäude in La Hoya zeigen die Besonderheiten der Architektur des Südens der Insel. Sie sind einstöckige Gebäude mit Blöcken von weißem Vulkangestein. Auf dem Dach gibt es zwei Arten: beschichtet mit einer oder zwei Lagen von Fliesen und die Dachstühle waren aus Holz oder einem Kuchen von Lehm und Kalk“.

Wir steigen bis zur Straße auf, finden es nach wie vor amüsant, dass der  Zebrastreifen in’s Nirgendwo führt und biegen kurz oberhalb davon rechts ab.

Infotafeln gibt es nun zur Landwirtschaft, dass die großen Felder mit „jable“ dem Bimsstein abgedeckt werden, da diese „Steinchen“ die Feuchtigkeit halten.
Es wird über die „Ernte der Conchinilla-Laus von den Blättern der besonderen Kaktusfeigen, den „pencas“ aufgeklärt und die aus Tuffstein erbauten Bewässerungskanäle sowie die Nutzung der Quellen.

Auf der ganzen Strecke gibt es nur einen kurzen Engpass: Wir müssen uns durch zwei dicke Felsbrocken „quetschen“. Kurz darauf passieren wir die Quellen, La Fuente de Tamaide“. Bis hierher mussten die Bewohner kommen um Trinkwasser zu holen und ihre Wäsche zu waschen. Wir steigen auf einem vorbildlich präparierten Weg auf, halten uns in einer

 Biegung links und gehen weiter hoch bis zu den Überresten eines alten Pahoehoe-Lavastroms, einer Faden- oder Stricklava- Formation, um diese Besonderheit hier im Süden unseren Begleiterinnen zu zeigen.

Den kurzen Anstieg müssen wir zurückgehen und folgen rechts dem Hinweisschild „SL TF-231 Aldea Blanca 5,6 km Caserio de la Hoya 0,6 km“, von links sind wir hochgekommen. Der Pfad führt uns rechts runter in den Barranco. Eine Ziege hält Ausschau nach den bellenden Hunden und wir steigen – was sonst  – wieder auf.

Schnell sind wir an der Straße, gehen nun bis zu dem 1993 renovierten Ziegelofen, dem Monumente popular, um diesen innen und außen in Augenschein zu nehmen.

Von La Hoya aus ist der Rückweg mit dem Hinweg identisch.

Wanderwegstrecke: 2 Stunden 45 Minuten waren wir für rund 6 km unterwegs – ohne Apfelpause – aber vielen Trink- Schau- und Erzählpausen.

Fazit:
Immer wieder schön!
Wunderbare Ausblicke hoch zum Naturdenkmal Roque de Jama. Durch die entsprechende Infotafel wissen wir jetzt: „Der uralte, steinerne Schatten des Roque de Jama ist Zeuge der Veränderungen der Landschaft. Er ist Zeuge einer Landschaft, die Millionen von Jahren alt ist…….“
Wir blicken auf den Hausberg „Conde“ und die Ortschaft Vilaflor, zur Küste  bis zur Montana Roja in El Médano und beglückwünschen uns, dass wir trocken am Auto ankommen.