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La Laguna – Magna Procession
Diesmal keine Wanderung, sondern ein Besuch in La Laguna
zur Semana Santa
Zu den wichtigsten und aufwendigsten religiösen Festen in Spanien und natürlich auch auf Teneriffa, gehört die heilige Karwoche. Semana Santa ist keine touristische Veranstaltung sondern ein religiöses Schauspiel über Tod und Auferstehung Christi und wird allerorts festlich zelebriert.2010 hat man am 2. April die Möglichkeit zum Besuch der „Procesión Magna“ in La Laguna.
Die Semana Santa beginnt mit „Viernes de Dolores“, dem Freitag vor Palmsonntag. Nach der Abendmesse folgt meist eine Prozession mit der Statue der Muttergottes „Dolorosa“.
Ein erster Höhepunkt ist dann der Palmsonntag – „Domingo de Ramos“. Man feiert den Einzug des Herrn auf dem Palmesel in Jerusalem. Die Musik ist noch heiter und in Dur gehalten. Jeden weiteren Tag der Karwoche wird das Leiden Jesu, aber auch die Begleitmusik, dramatischer.
Am Karfreitag, in Spanien „Viernes Santo“ genannt, um 17.00 Uhr bricht in La Laguna der wichtigste, historische Prozessionszug „Procesión Magna“ mit hohem künstlerischem Wert an der Kirche la Concepción auf. Begleitet wird die Prozession vom Bischof, von zivilen und militärischen Würdenträgern und allen Bruderschaften in La Laguna.
Die bedeutendsten Künstler wurden beauftragt, Heiligenfiguren aus Holz anzufertigen, die dann, mit prunkvollen Gewändern aus Seide bekleidet, in den Prozessionen mitgeführt wurden.
Pasos werden die Figurengruppen auf diesen reich verzierten Altarbühnen genannt. Sie sind zum Teil sehr alt und besonders wertvoll. Der betende Jesus am Ölberg und die Maria Dolorosa wurden 1805 vom großen Lujan Perez geschnitzt. Santisimo Cristo de La Laguna wurde vor 600 Jahren in Andalusien geschnitzt und kam 1520 als Geschenk an den Teneriffa Eroberer Lugo nach La Laguna ins Franziskanerkloster.
Die Pasos, von enormem Gewicht, werden in La Laguna von den verschiedenen Bruderschaften auf Wagen mitgeführt. Die Heiligenstatuen stellen Beispiele der religiösen Bildhauerkunst und Goldschmiedearbeit dar, die sich in den letzten sechs Jahrhunderten auf den Kanarischen Inseln und außerhalb entwickelt haben. Die meisten Musikstücke sind der Melodik Andalusiens entnommen oder der Sieta, ein aus dem Flamenco übertragener Gesang, der sich je einem Paso widmet.
Die Stimmung bei der Prozession ist sehr andächtig und ehrfürchtig, der Zug wird nur von einfachen Musikinstrumenten begleitet. Frauen mit Steckkämmen im Haar, die mit der traditionellen schwarzen Spitzentracht, „Mantillas, gekleidet sind, beten den Rosenkranz.
„Wer in Spanien normalerweise lauthals gestikulierende Menschen gewöhnt ist, wird von der nahezu mystischen Stille der Prozessionen beeindruckt sein.“(Don Guillermo Mariscal, Vorsitzender der Bruderschaften („Unión de las Hermandades y Cofradías“) von Gran Canaria.)
In 24 Stationen wird das Leiden Christi dargestellt.
Organisiert sind die Teilnehmer der Prozessionen in so genannten Cofradias und in traditionsreichen, wohltätigen Bruderschaften, den Hermandades, deren Mitglieder als „Hermanos“ bezeichnet werden. Jede Cofradía ist für einen bestimmten Heiligen zuständig und tritt an einem der 7 Tage der heiligen Woche auf. Es gibt stets ein Gerangel um die Ehre, welche Bruderschaft, welche Rolle im Trauerzug spielen darf.
Begleitet werden die Pasos von den Nazarenos oder Penitentes, den Büßern. Dies sind Mitglieder der Bruderschaften, die in anonymen Kutten, langen Gewändern mit spitzen Kapuzen und Sehschlitzen, ihre Bußhandlungen zum Ausdruck bringen. Einige tragen ein schweres Kreuz, andere gehen sogar barfuss und in Ketten.
Hier die 24 Pasos der Prozession, die von den Hermandades und Cofradias von La Laguna organisiert wurden.
1. Paso: Einritt Jesu in Jerusalem
2. Paso: Das Heilige Abendmahl
3. Paso: Der Herr im Olivenhain
4. Paso: Die Tränen des hl. Petrus
5. Paso: Der Leidensweg
6. Paso: Der Herr ist festgebunden an der Säule
7. Paso: Beklemmnis unserer lieben Frau
8. Paso: Sehet, welch ein Mensch
9. Paso: Unser verurteilter Vater Jesus
10. Paso: Heilige Maria der Betrübnis
11. Paso: Unser Vater Jesus, der Nazarener
12. Paso: Unsere Liebe Frau der Einsamkeit
13. Paso: Heiliger Christus der Gefallenen
14. Paso: Veronica und das heilige Antlitz
15. Paso: Heiliger Christus der Bescheidenheit und Geduld
16. Paso: Heiliger Christus der barmherzigen Liebe
17. Paso: Heiliger Christus vom Kreuzweg
18. Paso: Schmerzensreich, Heiliger Johannes und Magdalena
19. Paso: Heiliger Christus von La Laguna
20. Paso: Erbarmen
21. Paso: Insignien der Passion
22. Paso: Unsere liebe Frau des größten Schmerzes, die heiligen Männer,
Heiliger Johannes und Magdalena
23. Paso: Verstorbener Heiliger Christus
24. Paso: Unsere Liebe Frau der Einsamkeit
Mit dem „Domingo Resurrección“, dem Ostersonntag und Tag der Auferstehung endet die Semana Santa.
Ostern in Spanien verläuft ruhig und in Andacht. Während in Deutschland Eier bemalt und versteckt werden, oder Schokoladen-Osterhasen tonnenweise ihre Abnehmer suchen, feiert der katholische Spanier die heilige Woche, Semana Santa, in Trauer und als Büßer. Das ist kein Fest bei dem gelacht und getanzt, sondern gemeinsam gelitten wird. Hier steht Klerikales im Vordergrund, während unsere Osterbräuche in Deutschland auf heidnische Ursprünge und Frühlingsriten der Germanen und Slawen zurückgehen.
Zur Erläuterung:
Die ersten Cofradías entstanden im 15. Jahrhundert in Sevilla, von wo aus sie sich dann über ganz Spanien ausbreiteten.
Im engeren Sinne gibt es allerdings einen kleinen Unterschied zwischen einer Hermandad und einer Cofradía. Jede Vereinigung von Gläubigen, die sich mit dem Ziel bildet, fromme oder wohltätige Werke zu leisten, wird als Hermandad bezeichnet. Wenn darüber hinaus die Förderung des Gottesdienstes bzw. der Verehrung Gottes als Ziel festgeschrieben ist, wird die Vereinigung zur Cofradía. Somit ist jede Cofradía immer auch eine Hermandad, während eine Hermandad nicht zwangsläufig eine Cofradía sein muss.
Anfahrt
Wir empfehlen mit dem Bus anzureisen. Vom Süden mit der Linie 110 oder 111 und in Santa Cruz in die Straßenbahn umzusteigen. Geht man an der Endhaltestelle in La Laguna in Verlängerung der Straßenbahnschienen, gelangt man in kürzester Zeit in das Zentrum und sucht sich hier einen Platz am Rande des Prozessionsweges.
Trommelwirbel
Leider ohne Sonnenschein – mit vielen Randgästen
Auf dem Wagen: Jesu Einzug in Jerusalem
– – –
Abendmahl
– – –
Alle Wagen mit wunderbarem frischem Blumenschmuck
Wieder Trommelwirbel
Die nächste Gruppe im Gleichschritt
Die Drei haben eine große Gefolgschaft
Gemessenen Schrittes ziehen sie vorbei
Nicht nur die Zuschauer hatten mit dem scharfen kalten Wind zu kämpfen
Da hatten auch die vielen Kerzen keine Chance
Viele Kinder und Jugendliche sind einbezogen
Barfuß wird das schwere Kreuz geschleppt
Auch hier ist der Kreuzträger barfuß
– – –
Wer mag sich dahinter verbergen ?
Veronica mit dem Schweisstuch
Geheimnisvoll
Die Kreuzigung
Eine Büßergruppe ?
– – –
– – –
Kommen alle Gruppen aus La Laguna ???
Selbstverständlich auch mit der hohen Geistlichkeit
Am Ende schreiten die Honoratioren der Stadt
Camino Carrasco (Teilstück)
Ifonche – Richtung Adeje – Ifonche
Jetzt, im März, bewahrheitet sich der Ausspruch einer Freundin:
„Wir gehen heute den Blumenweg“.
Wenn man keine Höhenangst hat, ist es ein wunderbar zu gehender Weg, nicht allzu anstrengend.
Wanderweg-Strecke: Hin und zurück 2 Stunden
Wir beginnen unsere Wanderung am Restaurant Dornejo. Gehen daran vorbei und biegen dann rechts in den mit „Barranco del Infierno“ gekennzeichneten Weg ab. Grüne Punkte weisen uns daraufhin, dass wir richtig sind. Diesen folgen wir solange bis wir kurz unterhalb einer weißen Gebäudeansammlung – dem Gehöft „Casa de Labranza“ auf den Hinweis „La vista“ stoßen. Wir gehen also hier nicht den Weg weiter bergauf, sondern biegen links ab. Wir betrachten die hübschen restaurierten Häuser des Gehöftes, die als natürlichen Zaun eine Ansammlung von Opuntien haben und mit Zypressen und Zedern umgeben sind. Ein wenig hangabwärts passieren wir einen Dreschplatz und werfen schon mal vorab einen Blick in den grandiosen Barranco del Infierno. Etwas weiter stoßen wir auf eine Hinweistafel, die uns „schlau macht“, dass wir nun geschützte Landschaft betreten und wie hoch der Kostenvoranschlag für die Wiederinstandsetzung der Region ist. Hier biegen wir in den kleinen Pfad rechts ab, der uns gleich etwas heftiger bergab führt und eine gewisse Trittsicherheit verlangt – uns aber auch sofort mit dichtem Blumen- und Pflanzenwuchs belohnt. Zum Teil blüht noch die Baumerika, das kräftige Gelb der Gänsediesteln, das lila des Lavendels, uralte Margaritenbüsche, graziöse Glockenblumen, Farne, Taginasten, wilde Ringelblumen und und und begleiten uns. Am besten: selber schauen – staunen – sich freuen.
Man kann sich nicht verlaufen und kann nur noch den Blick nach oben auf die massigen Felswände, nach unten auf die beeindruckende Schlucht und auf den Blütensaum werfen.
Vom Ausgangspunkt sind wir nach ca. 45 Minuten – trotz schauen und fotografieren – auf einem Bimssteinplateau angekommen. Höhlen, ufoartige Gesteinsformation und ein weiter Blick bis zur Küste belohnen uns zusätzlich zu der schönen Wanderung.
Von hier führt ein schmaler Pfad weiter leicht bergab. Aufmerksame Wanderer haben Steinmännchen errichtet, die den Weg zeigen. Ab hier sollte man schon schwindelfrei sein, denn der Pfad ist sehr schmal und linkerhand liegt der steile Abhang. Ein ganz kurzes Stück ist kritisch, die gemauerte Wasserleitung, auf der man hier gehen muß, existiert nur noch zur Hälfte, der Fels von oben ragt etwas in den Pfad und links geht’s steil abwärts.
Aber es sind nur zwei, drei Schritte, mehr nicht.
Schnell sind wir auf dem nächsten Aussichtsplateau. Vor uns ragt der „kleine Finger Gottes“ empor, unter uns liegt die Küste von Los Cristianos bis Adeje und eine phantastische Felswand befindet sich rechts von uns.
Da wir heute nur einen kleinen „Spaziergang“ machen wollten, kehren wir von hier aus um. Der Hinweg ist also auch der Rückweg.
Wir sind auch schon von hier aus bis nach Adeje gegangen.
Bei dieser Strecke gibt es aber gleich mehrere Haken:
– es kommt ein sehr kritisches Stück, die Wasserleitung ist fast ganz weggebrochen und der Fels ragt heftig in die verbleibende „Furt“
– der Weg nach Adeje ist teilweise so gut wie nicht gekennzeichnet. Das heißt also, man muß sich seinen Weg suchen.
– zudem ist es kompliziert mit den Wagen. Zeitaufwändig wenn man Autos nach Adeje setzt (beim Friedhof) und mit den anderen nach Ifonche fährt, diese müssen dann ja auch wieder geholt werden
– … es sei denn, man hat einen lieben Mitmenschen, der nicht wandert und der fährt.
Jedoch, unserer Meinung nach, lohnt der Aufwand des Abstiegs nach Adeje nicht.
Interessant zu wissen: Das Bergmassiv von Adeje gehört zusammen mit den beiden Gebirgen von Anaga und Teno zu den ältesten geologischen Formationen von Teneriffa. Fachleute erklären, dass der hier beschrieben Wanderweg mit seinem natürlichen und landschaftlichen Wert dem des Barranco del Infierno kaum nachsteht.
Restaurant: Restaurante Dornejo – Spezialität Kaninchen und unserer Meinung nach das beste Escaldón (Gofio) der Insel.
Geöffnet ab 13:00 Uhr, Donnerstags geschlossen, Tel. 922 72 5000
Anfahrt: Von der TF1 kommend und den Hinweisen „Teide“ folgend auf der TF28 bis La Camella dort beim ersten Kreisverkehr Richtung Arona/Teide (TF51). Kurz vor Escalona biegt man links Richtung Ifonche ab. Entweder beim Restaurant Dornejo parken oder kurz dahinter.
Oberhalb von Las Vegas
Zur jetzigen Zeit: ein Blütenparadies.
Zudem gibt es beeindruckende Felsformationen und intensiv betriebene Landwirtschaft zu bestaunen.
Wanderwegstrecke: 3 Stunden
Die Hälfte der Strecke geht steil bergauf, die andere Hälfte über einen ausgewaschenen Fahrweg bergab.
Jedoch: Der Aufstieg geht durch ein Blütenparadies. Traumhaft schön die großen Büsche des blaublühenden Natternkopfes und der kleinen Pflanzen des Bonnets Natternkopfes, sowie das kleine, blaublühende Ackergauchheil, weißblühender Sprossender Geißklee und weißblühende Margariten, gelbblühende Ringelblumen und die Wolfsmilch und dazwischen leuchtend die Gänsedisteln, lilafarbener Lavendel, rosafarbene Zistrosen und Cenerarien, das Grün der noch nicht erblühten weißen Zistrosen.
Wir steigen erst auf dem etwas staubigen Weg steil bergan und weichen nicht rechts ab zum graugemauerten Wasserbecken. Wir folgen der Wasserleitung, die frisches Wasser bergab transportiert. An der Ecke blüht zur Zeit kräftig rosa ein Pfirsichbäumchen. Wir gehen weiter bergauf bis wir an einer Kiefer den unteren Weg wählen. Hier geht ein großes Stück des Weges durch ein Blütenmeer des blaublühenden Natternkopfes und des weißblühenden Sprossenden Geißklees, des Escobon.
Vor uns haben wir einen markanten Felskegel. Wir gehen rechts, quer am Hang hinauf und gelangen auf eine weite, schräge Fläche. Wir halten uns an den von diversen Steinmännchen gezeichneten Weg, nicht zu weit rechts zum Barranco, immer weiter bergauf, zwischen noch nicht blühenden Zistrosen. Inzwischen gehen wir wie in einer Steinfurche, streckenweise auch von Steinen eingefasst, immer heiter weiter bergauf. Auf dem Weg passieren wir rechts zwei und links drei Kiefern. Noch ein Stück höher kommen wir in einen Kiefernwald, durch den wir nun, zum Teil auf von Nadeln gepolstertem Weg, zum Teil über Felsen, weiter hoch gehen, bis wir nach etwa 1 ½ Stunden einen Fahrweg erreichen.
Hier oben halten wir uns rechts, ein markantes Schild weist uns daraufhin, dass wir nun die geschützte Zone verlassen und wir folgen dem, zum Teil sehr ausgewaschenen, Weg bergab. Ein Verlaufen gibt es nicht mehr.
Ein Stück tiefer passieren wir ein großes Wasserbecken und einen gemauerten Turm, unterhalb sehen wir die Wasserverteilungsstelle und die gemauerte Wasserleitung begleitet uns ein Stück des Weges. Rechts und links können wir Höhlen und gut bearbeitete Terrassenfelder betrachten und die markanten Felsen des Barrancos.
Nach noch mal knapp 1 ½ Stunden sind wir unten auf der TF 555, wo wir von einem lieben Mitwanderer, dem die ganze Strecke zu anstrengend war, mit dem Auto erwartet werden.
Die Autofahrer werden zu dem ca. 2 km entfernten Parkplatz gebracht, um die Fahrzeuge zu holen und damit ist eine wunderschöne Wanderung zu Ende.
Anfahrt:
Von Granadilla kommend auf der TF 28 bis zum Abzweig nach „Las Vegas“. An der Straße ist links eine Apotheke. Auf der TF 555 fahren wir hoch bis kurz vor dem Ortseingangsschild „Las Vegas“. Unmittelbar davor biegt scharf rechts ein kleiner staubiger Pfad ab, den fahren wir wenige Meter hoch und können hier gut parken.
Restaurant:
Restaurant Mencey. Zwischen Granadilla und San Isidro. Tel. 922 77 17 78 Geschlossen Sonntag Abend und Montag
Köstlich: Secreto iberico!
Montaña Guaza
Mesa de Guaza
Ein Kleinod vor der Haustüre, wenn man im Süden von Teneriffa wohnt.
Dieser Raum wurde durch die Gesetze von 1987, 1994 als schützenswerter Naturraum deklariert. Das sagt wohl alles.
Zudem wurde er durch das Gesetz von 1990 als „Área de Sensibilidad Ecológica“ definiert. Das bedeutet, dass diese Zone durch ihren Eigenwert im Hinblick auf Natur, Kultur, Landschaft und ihr ökologisches Gleichgewicht besonders schützenswert ist.
Aber solche Deklarationen reichen nicht, um sich vorzustellen, welch schöner „Steingarten“ – mit Flechten überzogenen Steinen, Leuchterblumen, Strandflieder und und und – sich hier oben auf der Mesa , dem Tisch, befindet.
Wander-Wegstrecke: Rundweg, sehr variabel von 1 ½ Stunden bis ???
Wir beginnen unsere Wanderung am „Parque Tropical III“. Folgen ein kurzes Stück dem von Palmen gesäumten Bürgersteig, bis zum Hinweis, dass wir ab hier geschützten Raum betreten. „Espacio natural protegido“. Hier biegen wir rechts auf den gut sichtbaren, staubigen Pfad ab. Sofort geht es steil bergauf und wir gelangen an einen mit Steinmännchen verzierten Holzpfahl. Hier gehen wir rechts weiter sanft ansteigend in -Serpentinen – bergauf, lassen den rechts abzweigenden Pfad außer acht – hier kommen wir später zurück – und kommen an einem „Marterl“ (ein Gedenkkreuz für einen hier Verunglückten) vorbei. Ca. 30 Minuten gehen wir auf dem nicht zu verfehlenden Weg bergauf, umhüllt vom Duft oder lieber gesagt vom Geruch (schlecht gelüfteter Ziegenstall) eines kleinen, gelb-blühenden Strauches Gymnocarpos decander (Mato de costa – Nacktfrucht), begleitet von Margaritenbüschen und Tabaibas.
Oben angekommen erwartet uns ein großer Berg aufgeschlichteter Steine. Von hier aus hat man einmal einen schönen Blick auf Los Cristianos, den Hafen, Playa de las Americas und auf den Conde.
Und zum anderen hat man nun die freie Wahl wie man die Wanderung fortsetzt. Viele Wege durchziehen diese sanft zum Meer hin abfallende Ebene, „Mesa“ (Tisch) genannt. Wenn man – wie wir – den Rundweg gehen will, braucht man sich nur als grobe Marschrichtung merken: Hangabwärts, leicht rechts halten.
Nicht zu empfehlen: Aufstieg zum mit Sendemasten verunzierten Gipfel. Lohnt wirklich nicht!
Man kann sich links halten und bis zu einer ehemaligen Tomaten-Finca gehen, die bis in die sechziger Jahre noch bewirtschaftet wurde und von dort hangabwärts wandern.
Wir gehen vom Steinberg rechts bergab bis zum nächsten großen Steinhaufen, der von zwei kleinen begleitet ist, und halten uns hier links.
Am Abhang zur Steilküste legen wir eine Pause ein und beobachten den Flug der Möwen, das Ablegen der Fähre und genießen den schönen Blick.
Nur die diversen Käfige, in denen Fische gezüchtet werden, stören das Bild.
Von hier gehen wir – mit Blickrichtung zum Meer – rechts, nun stets an der Steilküste entlang. Nur für Schwindelfreie! Zeitweise geht es direkt neben dem Pfad ganz schön steil bergab und vor einiger Zeit ist wohl auch ein Steinschlag niedergegangen. Wir nehmen uns aber auch die Zeit, wunderschöne Kleinodien – wie diese hübschen Anagalis arvensis – (Acker Gauchheil) am Wegesrand zu betrachten. Unterwegs kommen wir noch an den Abraumresten der Steingewinnung vorbei.
Der Chasna-Stein wurde hier abgebaut. Er wurde als Fassade für viele Bauten, bevorzugt religiöse, jedoch auch Herrschaftsbauten verwendet. Der Beginn des Abbaus führt bis ins 17. Jahrhundert zurück. Der intensivste Steinabbruch fand jedoch im 19. Jahrhundert statt. In dieser Zeit wurden die Steine sogar auf andere Inseln oder bis nach Amerika exportiert. Der Hafen von Los Cristianos war ja nah.
Wir kommen fast in Höhe des „Marterls“ wieder auf den Hinweg, der nun für das kurze Stück auch unser Rückweg ist.
Besonderheit:
Vor zwei Jahren machte ich hier eine vom Ayuntamiento von Arona durchgeführte Wanderung mit. Wanderführerin war eine Biologin und sie klärte uns über die Einzigartigkeit dieses Gebietes auf.
Vor mehreren hunderttausend Jahren ist der Lavastrom des Vulkans Guaza auf das Meer gestoßen und die Montaña Guaza ist ein einmaliges, kieselsäurereiches Vulkangebäude.
Dass hier oben das Hirtenwesen und der Tomatenanbau praktiziert wurden, gehört der Vergangenheit an.
Wahrscheinlich wird auch die Nutznießung aus verschiedenen Pflanzen nicht mehr wahrgenommen. So hat man früher aus der Balsam-Wolfsmilch, der Euphorbia balsamífera, Kaugummi und Klebemittel hergestellt und es diente zur Heilung von Frostbeulen und wurde zum Absetzen der Zicklein verwandt.
Die vielen, wunderschönen, farbenprächtigen Flechten fallen nicht nur zur Erbauung ins Auge. Früher hatte die dunkelbraune Orseilleflechte (Orchilla-Roccella canariensis) als Färbemittel eine wirtschaftliche Bedeutung.
Die Biologin berichtete uns auch, dass hier oben noch ein Refugium für Fledermäuse ist, welches jedoch durch die Bebauung in Palm Mar und damit viel Licht, gefährdet ist.
Noch eine Besonderheit gibt es hier oben: Außer in El Hierro existieren hier noch die großen Eidechsen. Aber auch sie sind leider durch die vielen streunenden Katzen bedroht.
Die Steilküste bildet für die Weißkopfmöwe und den Gelbschnabel-Sturmtaucher den Nistplatz.
Die Universität von La Laguna beobachtet hier an der Steilküste das Geschehen und sieht mit Unmut, dass durch die Fischkäfige auch noch „freie“ Fische angelockt werden und sogar Delphine, die sich dann von dem ausströmenden Futter ernähren, was absolut nicht artgerecht ist.
Anfahrt:
In Los Cristianos fahren wir am Grand-Hotel Arona vorbei bis zum Parque Tropical III, Calle Marea, hier gibt es ausreichend Parkplatz.
Oberhalb von Güimar – „La Hidro“
Barranco de Badajoz
Barranco El Río
Berühmte Naturforscher bezeichneten diese Region oberhalb von Güimar
„als die grandioseste auf der Insel nach dem Teide“.
Die Wanderung zeigt uns nicht nur innerhalb des Naturschutzgebietes „Siete Lomas“ beeindruckende Natur mit mächtigen Felswänden, tiefen Schluchten und einem üppigen, endemischen Pflanzenreichtum, sondern sie führt uns in die Gründungszelle von Güimar.
Hier erhielten im 16. Jahrhundert, nach der Eroberung Teneriffas, zwei Genueser Brüder Land, um eine Zuckerfabrik zu errichten. Wasser und Holz war reichlich vorhanden. Mit viel Fleiß und harter Arbeit erreichten die Brüder, dass aus dieser unwirtlichen Region eine der produktivsten der Insel wurde.
Der industrielle und landwirtschaftliche Komplex, der die Zuckerfabrik begleitete, diente als Anziehungspunkt. So siedelten sich hier Bauern zusammen mit Sklaven an und bildeten damit den Kern der Bevölkerung.
Außerdem war hier – weit weg von der Küste und den Piraten – ein sicherer Ort.
Zusammen mit der Zuckerfabrik wurde eine Eremitage, die San Juan Bautista gewidmet ist, errichtet.
Somit ist hier oben die Urzelle der Gemeinde Güimar.
Wander-Wegstrecke: Je nach Route: 2 ½ bis 4 Stunden
Wir beginnen den Aufstieg von der Kapelle San Juan an. Mit Blick zur Kapelle gehen wir links auf der asphaltierten Straße an den Häusern vorbei und biegen rechts in die steil aufwärts führende Straße „Camino de los Zarzales“ ein. Und da bekommen wir bereits den ersten Vorgeschmack wie steil es nun die nächsten ca. 90 Minuten aufwärts geht. Wir gehen durch eine landwirtschaftlich intensiv genutzte Gegend, links wie rechts gepflegte Terrassenfelder und kommen an den Zeugen der Wassernutzung vorbei. Auf der Straße gehen wir über viele Öffnungen, unter denen sich die Wasserverteilung befindet. Wir gehen an alten gemauerten Wasserkanälen vorbei und an den zweckmäßigen aber weniger schönen modernen Wasserleitungsrohren. Die Wassermengen fließen hier reichlich.
Die Araber, die Experten darin waren, verbrannte, trockene Erde in Gärten umzuwandeln, brachten die Wasserkultur nach Spanien und die Eroberer brachten dieses Erbe auf die kanarischen Insel. Ein Zeugnis davon können wir noch in einem Wasserbecken aus Stein gemauert sehen, das jeden kostbaren Tropfen Wasser aus den Höhen sammelte.
Weiter oberhalb kommen wir an einem sogenannten „aforimetro“ vorbei. Dieses Bauwerk wirkte praktisch wie ein kleiner Staudamm, der das zu transportierende Wasser abmaß und verteilte. Ursprünglich funktionierten hier 4 Verteiler, heute nur noch 2, und von einem wird das Wasser bis Santa Cruz geleitet.
Weiter steil bergauf. Nicht verzagen. Wir kommen an ein kleines Wasserkraftwerk. „estación hidroeléctrica“, von den Bewohnern Güimars liebevoll „la Hidro“ genannt.
Wie heißt es? „Die Bewegung des Wassers entzündet das Licht von Güimar“.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Wasser aus den oberhalb liegenden Galerien genutzt, um hier in dem von der Compañia Eléctrica de Canarias errichteten Gebäude Wasserkraft in Elektrizität umzuwandeln.
Bis hierher waren wir bereits vor einigen Wochen gewandert als uns der Regen überraschte und wir auf demselben Weg zurückkehrten.
Heute wollen wir weitergehen bis zu einer Galerie. Zwar haben wir eine Karte dabei, da jedoch am Weg jeglicher Hinweis fehlt, steigen wir wieder am „la Hidro“ vorbei steil, steil bergauf. Lassen den rechts abgehenden Weg außer acht, bei dem vor gefährlichen Bienenvölkern gewarnt wird, und steigen unverdrossen bergauf. Am Ende des gemauerten Kanals biegen wir bei einem Steinmännchen links ab und lassen den geradeaus führenden Weg, durch eine tief hängende Kiefer fast versperrt, unbeachtet. Wandern unter einem Aquädukt her und nach 1 Stunde geben wir auf. Wie sich später herausstellte – als wir einen ortskundigen Wanderer trafen – hätten wir noch 1 Stunde auf diesem wunderschönen Pfad, gesäumt von Zistrosen und Eukalyptusbäumen, weitergehen müssen, um beim Lomo del Cuchillo anzukommen. Der Hinweg ist auch der Rückweg.
Auf unserem Rückweg zur Kapelle San Juan treffen wir einen Canalero (für die Wasserkanäle zuständig), den wir nach der Galerie fragen. Er nimmt mich in seinem Geländewagen wieder mit hoch, vorbei am „la Hidro“, weiter an einem Haus im Rohbau vorbei, und parkt unterhalb eines Wasserbeckens. Von hier ein kurzer Aufstieg, in Höhe eines verrosteten Geländers auf der rechten Seite, einem unbeschrifteten Holzpfeiler auf der linken Seite biegt hier, durch ein kleines, unscheinbares Steinmännchen gekennzeichnet, der Weg ab. Erst steil bergauf, am gemauerten Kanal entlang, unterhalb eines kleinen Gebäudes gehen wir auf dem Kanal. Es lässt sich unterschiedlich gut gehen. Zum Teil in dem trockenen Kanal, zum Teil auf einer Mauerseite. Rechts meist Fels, auch Felsnasen, so dass man dicht am Abgrund geht. Achtung: Nur für Schwindel-freie! Nach 20 Minuten kann man bereits auf die Galerie sehen. Der Cañero meint, noch 5 Minuten bis dorthin. Also gehe ich weiter, komme noch mal an einer Wasserverteilanlage vorbei, eine scharfe Biegung, ein verrosteter Handlauf soll Sicherheit geben, das mache ich auch noch, als jedoch der Kanal nur noch aus einer Hälfte besteht, das einst als Sicherung gedachte Geländer total verrostet und windschief und zum Teil lose hängt, gebe ich auf. Vor mir habe ich noch eine Finca mit vielen Terrassenanlagen, etlichen bellenden Hunden und sehe auch den Weg, der dort vorbei nach unten führt, eine breitere Straße quert und zur Galerie aufsteigt.
Die „fünf Minuten“ hat jedoch der Fuchs gemessen.
Denselben Steig über den Kanal gehe ich bis „la Hidro“ zurück.
Anfahrt:
Auf der Autobahn TF 1 aus Los Cristianos kommend bis zur Ausfahrt Güimar. Auf der TF 612 bis Güimar, halten uns beim Hinweis: “Fasnia, Granadilla“ links. Fahren an der Tankstelle vorbei, queren die Brücke über den Barranco und fahren sofort die erste Straße „Calle de Guaza“ rechts hoch. Das Hinweisschild lautet: “Güimar arriba, San Juan, Centro infantil, Cuatro Caminos“. Der Straße folgen wir, bis sie auf die „Calle Lomo Grillo arriba“ und dann „Calle San Juan“ stößt, weiter rechts hinauf bis zur Kapelle San Juan.
Hier gibt es ausreichend Parkmöglichkeiten.
Restaurant:
Von der TF 1 Richtung Los Cristianos fahren wir die nächste Ausfahrt nach Güimar, Richtung la Caleta, Punta Prieta ab, fahren die Küstenstraße Richtung Punta Prieta weiter bis wir die
Tasca Garabato in dem Örtchen „La Puente“ an der TF 660, Km 4 entdecken. Telefon 922 52 80 84, Montags geschlossen.
Ein absoluter Glücksfall: Nur 2 Tische, sauber, schönes Geschirr, freundliche Gastwirtin, Señora Maria Carmen, die uns Brunnenkressesuppe, Carne fiesta und Churros de Pescado anbietet, was uns hervorragend schmeckt.
Von der moderaten Rechnung sind wir auch angenehm überrascht.