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Über den Sattel des Guajara zur Schwarzen und Weißen Mondlandschaft nach Vilaflor
Die Wandersaison beginnen wir mit einer grandiosen Tour! Sie ist gleichzeitig ein Test, wie gut die Kondition noch ist. 5 Stunden reine Gehzeit sind zu bewältigen.
Wanderwegstrecke:
Ein Novum: Wir sind bequem um 9.15 Uhr (wenn er denn pünktlich gewesen wäre) mit dem Bus 342 von Playa de las Americas bis zum Parador gefahren.
Vom Parador biegen wir gleich rechts neben dem Informationsstand auf den schmalen Pfad, gekennzeichnet mit „Siete Cañadas“ ein. Zwischen Skabiose- und Ginsterbüschen gehen wir auf den breiten Schotterweg zu, der uns zu Füßen der Caldera-Randberge nach El Portillo führen würden. Diesem folgen wir – uns links haltend – vorbei an den pitoresken Formationen der „Piedras Amarillas“ – leicht ansteigend bis wir nach ca. 1 Stunde den gut gekennzeichneten Aufstieg auf den Guajara (2.712 m) erreichen.
Die Informationstafel zeigt an, dass wir nun auf dem „Sendero 5“ zur Degollada de Guajara aufsteigen.
½ Stunde benötigen wir für den steilen, steinigen Aufstieg. Verschnaufpausen ermöglichen uns den grandiosen Blick auf die Cañadas und den mayestätischen Teide (3.718 m).
Oben, im Sattel angekommen, halten wir uns an den weiteren Hinweis: „Sendero 15“ und folgen diesem nach rechts. An Felsen, die bereits einen Vorgeschmack auf die weiße Mondlandschaft geben, gehen wir leicht ansteigend bis zu einer Gabelung. Hier geht es rechts hoch zum Guajara und wir folgen links der mit weiß-roten Balken gekennzeichneten Strecke:
“Camino Natural Anaga Chasna”. Links hätte man – bei guter Sicht – den Blick nach Granadilla und bis El Médano zum Meer. Uns wird die Aussicht jedoch durch dick aufziehende Wolken verwehrt. Innerlich verabschieden wir uns bereits von der Sonne und wandern auf dem gut zu gehenden Pfad weiter. Verlaufen kann man sich nicht, denn der Weg ist ausgezeichnet gekennzeichnet.
Wir haben jedoch riesiges Glück: Schon nach ganz kurzer Zeit wandern wir wieder im Sonnenschein.
Der Weg ist von seinen Ausblicken her äußerst abwechslungsreich und führt an den unterschiedlichsten Gesteins- formationen und einem wunderschönen Wacholderbaum vorbei.
Nach geraumer Zeit erreichen wir das Gebiet der Schwarzen Mondlandschaft. Erstmal „Oh“ sagen. Zu bizarr ist der Anblick: Rechter Hand nur schwarzes Lavagrusfeld, streifig durchzogen mit leicht ins orange tendierenden Sand (?), vor uns nur Schwarz, durchschnitten mit einem gerade gezogenen Weg, der mit hellen Steinen eingefasst ist. Faszinierend. Wir folgen diesem Weg bis etwa zur Hälfte und machen dann einen kurzen Abstecher nach rechts, um in den Barranco de las Arenas auf die Schwarze Mondlandschaft zu blicken. Unwirklich diese Ascheformationen. Hat für mich die Assoziation mit einem verschütteten Schloss.
Zurück auf dem Weg folgen wir diesem in Richtung auf den Kiefernsaum zugehend bis zur nächsten Information: Rechts ab auf dem weiter mit weiß-roten Balken gekennzeichneten Weg. An einer Felsgruppe, nahe den Kiefern, machen wir Rast und haben den Blick nun seitlich frei auf die Schwarze Mondlandschaft.
Bis hierher haben wir knapp 3 Stunden gebraucht.
Nach einer weiteren Stunde erreichen wir die Weiße Mondlandschaft. Sie ist uns von früheren Wanderungen gut bekannt, jedoch heute haben wir eine neue Perspektive: Von oben.
Wir schenken uns den Abstecher nach links, ausgewiesen mit 0,4 km zur Weißen Mondlandschaft und gehen, uns rechts haltend, den bekannten Weg abwärts bis zur Schranke, die uns von einer Forststraße trennt.
Gleich gegenüber führt der Pfad weiter bergab, durch den Pinienwald, bis zur breiten Forststtraße, die auf die TF 21 führt. Verlaufen ist kaum möglich, da der Weg gut gekennzeichnet ist.
Wir queren jedoch die Forststraße und biegen – noch vor dem mit einem Geländer versehenen Mäuerchen – gleich links ab. Der Weg führt uns erst bergab, dann wieder ansteigend, vorbei an satt grünen, üppigen Kartoffelfeldern.
Kurz danach beginnt ein äußerst unangenehmer Abstieg. Er ist uns von anderen Wanderungen noch sehr gut in Erinnerung . Der breite Weg ist mit dicken Felsbrocken übersät, sehr schwierig zu gehen und diese halbe Stunde Abstieg ist das Unangenehmste der ganzen langen Tour. Wir denken, dass wir in Zukunft lieber den langen Forstweg bis zur TF 21 gehen werden, um uns diese Strecke zu ersparen.
(Der Bus hält auch an der „pino gordo“. )
Unten im Barranco angekommen steigen wir gleich gegenüber, unterhalb des Wasserbeckens, auf in den Ort Vilaflor. Der steile Aufstieg ist direkt eine Erholung für unsere geplagten Füße.
Anfahrt:
Mit dem Bus 342 von Playas de las Americas bis zum Parador.
Abfahrt:
Von Vilaflor mit dem Bus 342 oder Bus 482
Oder: Man hat einen lieben Ehemann oder auch Freund der einen abholt!
Restaurant:
Casa Pana
in der Calle los Castaños Nr. 7, Telefon 922 70 50 70, Montag ist Ruhetag.
Wir sind begeistert,da wir auch um 17 Uhr noch warmes Essen bekommen !
Selbstverständlichkeit:
Gutes, festes Schuhwerk!!! Sonnenschutz! Ausreichend Getränke!
Rambla de Castro
Vorab: Eine traumhaft schöne Wanderung entlang einer Steilküste mit Palmen!
Für uns aus dem Süden völlig neuartige Eindrücke.
Zugegeben: Um nur eine zweistündige Wanderung zu machen, wäre die Anfahrt aus dem Süden überzogen. Hat man jedoch im Norden etwas zu erledigen, so sollte man Zeit für diese schöne, wenig anstrengende Wanderung einplanen!
Wander-Wegstrecke: Hin und Zurück gut 2 Stunden
Es gibt diverse Einstiegsmöglichkeiten, so z.B. vom Hotel Maritim aus.
Wir begannen die Wanderung in Los Realejos bajo, im Viertel Romantica II. Ein verschmiertes Hinweisschild „La Gordejuela“ 15 Minuten und „La Casona“ 1:30 Stunden weist uns den Weg. Die Wanderung ist gekennzeichnet mit Nr. 1. Unser Ziel war die Hacienda de Castro und
verlaufen kann man sich praktisch nicht. Der Weg ist gut präpariert. Er führt im Naturschutz- gebiet zum Teil über Pflaster, das aus der Guanchen-Zeit stammen könnte, betonierten Strecken, Sand- und Felspfaden, gesäumt von einer Pflanzenvielfalt und dazwischen Palmen. Dieser Landstrich zählt zu den fruchtbarsten und grünsten der Insel. Und es ist kein Wunder, dass wir uns hier auch im Naturschutzgebiet befinden.
Nach den angegebenen 15 Minuten erblicken wir unten am Meer eine malerische, mehrere Stockwerke hohe Ruine, die eher an ein Schloss erinnert als an eine Wasserpumpenstation. Es ist jedoch die erste Wasserpumpe (Aguas de Gordejuela) auf der Insel, die im Jahre 1903 von der Familie Hamilton und dem Militäringenieur José Galván geschaffen wurde, um das Wasser der Gordejuela Quelle, das bis dahin ungehindert ins Meer floss, zur Bewässerung nutzen zu können. So wurde das bis dahin trockene Brachland für die Landwirtschaft erschlossen.
Das nächste Hinweisschild Nr. 1 „Playa de los Roques – La Casona“ (hierbei handelt es sich um Hotels) bestätigt uns die Richtigkeit des eingeschlagenen Weges. Ein Steg führt uns nun über die Schlucht und wir steigen aufwärts, kommen an dem neueren Gebäude der Aguas de Gordejuela vorbei und entlang einer Finca passieren wir eine rot-weis-gestrichene Schranke und hier biegen wir rechts ab.
Ein Blick über die Mauer auf einen üppigen Orangenhain und eine Avocadoanpflanzung zeigen uns, wie gut das Wasser genutzt wird.
Der Weg fällt nun leicht ab und wir haben ungehinderte Sicht auf das Meer. Durch den heute heftige wehenden Wind bauen sich große Wellen auf, deren Gischt gegen die Felsen klatscht. Dazu Sonnenschein! Einfach schön!
Unser Weg führt uns durch Grün und an Palmen vorbei. Einzigartig!
Unser Ziel die Hacienda de Castro.
Wir streifen um das verlassene Haus aus dem 17. Jahrhundert und erinnern uns gelesen zu haben, dass das Gelände im 16. Jahrhundert dem Portogiesen Hernando de Castro, einem Mitstreiter des Eroberers Teneriffas, Fernández de Lugo, von diesem als „Mayorazgo“ zugeteilt wurde.
Hernando de Castro ließ dort dann das Anwesen mit Kapelle errichten. Durch den Wasserreichtum dieser Gegend war es möglich, dieses einzigartige Ambiente mit dem wohl größten Palmenhain der Insel anzulegen.
Durch ein verwittertes Schild, auf dem wir so etwas wie agua ….. lesen können, wurden wir neugierig und befragten dort arbeitende Gärtner. Sie erklärten uns, dass wir in 5 Minuten an der fuente, der Quelle, wären. Selbstverständlich machten wir diesen Abstecher und haben es nicht bereut. Der Weg dorthin ist bestens präpariert. Über Holzbohlen und eine Treppe steigen wir tatsächlich in nicht mehr als 5 Minuten zur Quelle auf. Einheimische Jugendliche erklären uns, dass es sich um Teide-Wasser handeln würde. Ob es stimmt? Auf alle Fälle füllen wir unsere Wasserflaschen mit frischem Quellwasser auf..
Auf dem Rückweg verlockt uns noch die Hinweistafel „ El Fortín“ 5 Minuten. den kleinen Abstecher zu machen.
Auch dorthin ist der Weg bestens präpariert und von der ehemaligen Festungsanlage El Fortín de San Fernando, das zur Abwehr gegen Angriffe 1808 erbaut wurde, hat man einen wunderschönen Ausblick. Von den früher fünf Kanonen, die hier zur Verteidigung installiert waren, sind immerhin noch drei zu sehen.
Da wir keine Schwimm-Ambitionen hatten, ließen wir den Hinweis zur Playa Castro, wie auch auf dem Rückweg den zur Playa La Fajana unbeachtet.
Der Hinweg ist zugleich der Rückweg durch eine malerische, üppig grüne Landschaft. Zudem wandern wir in einer für die Kanaren geschichtsträchtige Gegend.
Besonderheit:
Das Majoratsrecht, „Mayorazgo“, das nach dem alten kastilischen Gesetz Vermögenswerte miteinander verknüpfte, die nie gebrochen werden durften, garantiert, da es sich hierbei um ein Erstgeburtsrecht handelte, dass der älteste Sohn jeweils den Großteil des elterlichen Vermächtnisses erbte.
Mit der Landverteilung verbunden waren allerdings eine Reihe von Verpflichtungen für die neuen Besitzer: Sie mussten sich auf dem Land niederlassen, es für den Anbau urbar machen und je nach der Zone bestimmte Produkte anbauen. Dadurch sollte erreicht werden, dass sich die Besitzer gezwungen sahen, das Land ständig zu bewirtschaften, um den einheimischen Markt durch den Anbau von dafür geeigneten Produkten, wie Kartoffeln, Mais und Getreide zu versorgen. Jedoch auch Wein und das Zuckerrohr wurde angebaut.
Die Großgrundbesitzer waren auch verantwortlich für die Verwaltung, Rechtsprechung sowie der Bestrafung der Gesetzesbrecher. Sie hatten das Recht, verurteilte Personen auszupeitschen, zu hängen oder in den Kerker sperren zu lassen.
Anfahrt:
Man verlässt die Autobahn TF5 bei der Ausfahrt 39 , folgt der Calle El Castillo, die dann in die in die Calle de la Longuera übergeht und biegt nach links in die Calle Tinguaro ab (kurz vor Betten Hammerer). Diese stößt dann stumpf auf die Calle Las Rosas, der man bis zur Kreuzung mit der Calle Geranios folgt. Dort beginnt gleich links der Wanderweg.
Viel Hintergrundwissen zu dieser Wanderbeschreibung vermittelte mir die Fremdenverkehrsauskunft in Puerto de la Cruz und hier möchte ich mich ganz besonders bei Herrn Vicente Torrents Franquet bedanken.
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Los Llanos – Vulcán Garachico – Arenas Negras
Dieser Rundwanderung durch eine äußerst abwechslungsreiche Landschaft bietet sich gut für einem sonnigen Tag an, da ein großer Teil der Wanderung durch lichten Kiefernwald führt. Jedoch auch bei weniger schönem Wetter, mit wabernden Wolken- und Nebelschwaden hat diese Tour ihren Reiz, nur entgeht einem dann halt der hier sonst phantastische Aus-Rund-und Umblick auf eine Bilderbuchlandschaft .
Das Geräusch beim Gehen auf dem schwarzen und roten Picón erinnert zudem an knirschenden Schnee. Für Wintersportliebhaber ein herrliches Geräusch. Und die mit orangen und grauen Flechten überzogenen Felsen und die langen Flechtenstränge an den Kiefern bilden auch einen besonderen Effekt.
Lassen Sie sich mitnehmen auf eine wunderschöne Tour.
Wanderwegstrecke: knapp 3 Stunden
Wir parken und starten bei dem (ziemlich demolierten) Picknickplatz, bei dem sich auch ein hässlicher, grauer Betonklotz für die Trinkwasserversorgung befindet, oberhalb der Bar El Risco in Los Llanos. Schon nach ganz kurzer Zeit kommen wir an den ersten Hinweis: „23,8 km Punta de Teno, 3,6 km bis Erjos“.
Kurz darauf gabelt sich der Weg und hier nehmen wir den linken, breiten Weg und folgen ihm durch den Kiefernwald und können nur staunend bewundern, wie sich die Natur nach dem verheerenden Brand von 2007 erholt. Die kanarischen Kiefern treiben wieder aus, auch die Erikabüsche erholen sich prächtig und zur Zeit ist man wohl dabei die total verkohlten Äste herauszuschneiden.
Nach geraumer Zeit sehen wir links, etwas unterhalb, einen sagenhaft gut präparierten Weg, er wirkt fast wie gekehrt und ist links wie rechts mit Vulkansteinen eingefasst. Nun haben wir keine Probleme mehr, ob wir wohl richtig sind.
Wir kommen an einem Gedenkkreuz vorbei und gehen diesen Wanderweg weiter bis er sich dann irgendwann auflöst und wir folgen leicht ansteigend den nur noch in größeren Abständen ausgelegten Steinen. In einer Biegung folgen wir links einem Steinmännchen und gehen weiter ansteigend über knirschenden Picón in Richtung einer gemauerten Wasserleitung. Hier, am Fuss des Vulkan Garachico, der 1706 mit seinen gewaltigen Lavaströmen den damals inselwichtigsten Hafen-Ort Garachico verwüstete, weist uns ein Schild daraufhin, dass wir uns im „Reserva natural especial Chinyero“ befinden. Linkshaltend, in Verlängerung der Wasserleitung gehen wir am Vulkan entlang, danach liegt links unterhalb eine Kiefernansammlung. Das helle Grün hebt sich wunderschön von der schwarzen Lava ab . Der Pfad geht in einen breiteren Weg über, der uns an phantastischen Felsformationen vorbeiführt, die fast geheimnisvoll von orangen Flechten überzogen sind. Wir folgen dem Weg weiter, kommen an ein Holzschild „TM Garachico“ auf der Rückseite „TM El Tanque“ und gehen noch bis zu dem rechts hinweisenden Schild „ 1,5 km Chinyero“. Hier biegen wir links ab und das Schild „0,9 km Garachico, Arenas Negras“ weist uns die nächste Teil-Strecke. Der Weg ist wieder gut präpariert und mit weiß-gelben Streifen gekennzeichnet. Wir erreichen eine Forststraße und können lesen: „0,1 km Garachico, Arenas Negras“ und erreichen von oben her den großen Grillplatz, derallerdings momentan wegen Bauarbeiten gesperrt ist.
Bis hierher sind wir 1 Stunde zwanzig Minuten gegangen.
Wir übersteigen eine Rohrabsperrung, queren den Grillplatz nach unten, um dann links, an einer Schranke vorbei, den Weg hochzugehen. Eine Markierung, ein weiß-gelbes Kreuz, zeigt uns an, dass wir nun den Bereich der gut gekennzeichneten Strecke verlassen.
Von nun an sind wir quasi auf unser Erinnerungsvermögen von früher gegangenen Touren angewiesen. Wir halten uns nun links, pfadlos und erreichen die große, freie Fläche auf der ehemals die Blockhütten standen.
Wenn Sie also alte Wanderführer haben, die noch die Hütten als Merkpunkt anführen, sind sie aufgeschmissen, die gibt es nicht mehr.
Vor drei Jahren, als wir nach dem verheerenden Brand hier waren, existierte noch eine Hütte, die man dabei war zu renovieren. Jetzt: Nichts mehr! Wüsste man nicht, dass hier mal Blockhütten standen, man erahnt es nicht einmal mehr.
Also: Weg suchen. Ich kann nur in etwa die Richtung angeben:
Auf den Vulkankegel zugehen, markante Felsen unterhalb passieren, dann rechts halten und auf große, wieder austreibende, mit Flechten behangene Kiefern zugehen. Hat man diese passiert, weisen kleine, weiße Tafeln mit einem Hund daraufhin, dass hier wohl Jagdgebiet ist. Und dann: Wir haben den Weg wieder. Er schlängelt sich links durch das Gestein, ist gut auszumachen und tatsächlich treffen wir dann auch wieder auf eine Markierung: Diesmal orange-farbene Punkte. Niedrige Kiefern und vereinzelte Steinmännchen begleiten den gerölligen Pfad zwischen Lavabrocken. Abwärtsgehend gelangen wir wieder in den hohen Kiefernwald, hier halten wir uns links, steigen etwas an, sehen weit oben die auf dem Hinweg passierte gemauerte Wasserleitung, jedoch im unteren Drittel halten wir uns rechts, gehen erst noch über Picón, dann über Kiefernnadeln, können diverse Fahrspuren ausmachen und freundliche Vorwanderer haben wieder Steinmännchen platziert. Nach kurzer Zeit haben wir wieder den mit Steinen eingegrenzten Pfad erreicht. Folgen ihm so lange bis zu der Stelle, an der wir auf dem Hinweg gewechselt haben. Würden wir dem Superweg weiter folgen, kämen wir, laut Aussage einer Mitwanderin, an dem tiefer gelegenen Grillplatz aus.
Nach knapp 3 Stunden sind wir wieder am Ausgangspunkt.
Botanik:
Jetzt im April ist die Anfahrt schon eine Augenweide: Die Hänge sind überzogen mit dem zarten Lila der Cinerarien, dazwischen das Gelb der ersten Gänsedisteln.
Auf unserer Wanderung sind wir begeistert von dem kräftigen Gelb der Hornkleepolster unter den Kiefern, dem Gelb des Kanaren-Hahnenfusses, dem Rosa der Zistrosen und den zarten, kleinen Blüten des Veilchens.
Wir bewundern die orchideenartigen klitzekleinen Blüten der Verkahlten Braunwurz, Scrophularia glabrata Ait „Fistulera“. Es handelt sich hierbei um einen Kanaren Endemit und ist in den Cañadas, Kiefernwäldern und Baumheide-Gebüschen anzutreffen.
Es handelt sich um einen von Grund an reich verzweigten Halbstrauch, Äste sowie Blätter sind drüsig.
Anfahrt:
Aus dem Süden der Insel kommend fahren wir auf der TF82 über Guia de Isora, Santiago del Teide und wechseln nach dem Erjos-Pass auf die TF373 Richtung Icod de los Vinos. Wir nehmen dann den Abzweig, der nach Los Llanos führt und biegen gleich beim Ortseingang in die aufwärts führende Calle La Hoya. Immer weiter hoch geht es, an der Bar Risco vorbei, bis zum links liegenden Picknickplatz.
Punta de Abona – Tajao
Eine wunderschöne Küstenwanderung die man je nach Lust und Laune in einer Tour machen kann, lässt man sich von den wunderschönen Buchten zum Baden animieren, vielleicht jedoch auch nur eine Teilstrecke.
Wanderwegstrecke: gut 2 1/2 Stunden in einer Richtung
Wenn es heißt: Alle Wege führen nach Rom so lässt sich für diese Tour sagen: Viele Wege führen nach Tajao. Das Gebiet ist durchzogen von Trampelpfaden und Fahrstraßen. Man kann nicht den ultimativen Wandertipp geben, denn, wenn man den Weg öfter geht, wird man immer wieder einen anderen Schlenker nehmen. Es ist jedoch nicht beunruhigend, egal ob man mehr in Küstennähe oder etwas mehr im Inneren geht, irgendwann und irgendwo stoßen die Pfade und Wege wieder aufeinander. Und zudem: Die Richtung ist ja vorgegeben.
Die erste Etappe:
Wir beginnen unsere Wanderung an der Kirche von Punta de Abona, im Gemeindegebiet von Arico. Auf der Carretera El Faro gehen wir bis zum Leuchtturm, der 1976 erbaut wurde.
Hier bewahrheitet sich meine oben gemachte Aussage: Man kann mit etwas Abstand am Steilhang den Trampelpfad nehmen (jedoch nicht zu dicht am Rand, er ist unterhöhlt) oder man macht den Schlenker auf dem staubigen Fahrweg, dem wir bis zu einem verlassenen Gebäudekomplex folgen. Hier gehen wir links Richtung Küste vorbei, um dann rechts weiter den breiteren Weg zu nehmen, der auf eine hübsche, kleine Badebucht zu läuft. Die nächste Bucht lässt nicht lange auf sich warten. Eine große Tafel weist darauf hin, dass es sich um Marítimo-Terrestre handelt und Camping verboten ist. Nur, daran hält man sich nicht. Wir passieren ein weiteres leerstehendes Haus und gehen an einem Haus mit skurrilem Garten vorbei und schon passieren wir den Badestand von Abades.
Bis hierhin haben wir eine gute halbe Stunde gebraucht.
Die zweite Etappe:
Wir gehen den breiten, asphaltierten Parkplatz bis zum Ende und da ist auch schon der Einstieg für die nächste Strecke. Auf einem breiten, mit Steinen eingefassten Weg geht man bis zu einem Campingplatz. Der weitere Abschnitt ist ebenfalls mit Steinen eingefasst und man geht links um den Vulkankegel herum, eine weitere Bucht lädt zum Baden ein. Der Weg geht nun rauf und runter und schlängelt sich zwischen den grünen, mit Tabaiba bewachsenen Hängen und kahlen Bimssteinflächen durch. Eine Badebucht reiht sich an die nächste. Auch hier wieder eine Hinweistafel mit dem Campingverbot, an das sich nicht gehalten wird. Von hier wieder einen Abhang hinauf und vor uns sehen wir einen riesigen, grauen Betonklotz. Der steinige Weg führt oberhalb davon vorbei. Kurz darauf nehmen wir jetzt den links abzweigenden, gerölligen Pfad, der im Bogen leicht bergauf führt und linkshaltend sehen wir schon die hohen Palmen der Ansiedlung Jardin de Atlántico. Durch eine bizarre Landschaft gehen wir an einem leeren Wasserbecken vorbei, rechts begleitet uns die Rohr-Wasserleitung und wir biegen rechts ab. Gehen direkt auf die Ansiedlung zu, übersteigen ein Mäuerchen und gehen links auf der asphaltierten Straße im großen Bogen an einem Gebäude rechter Hand mit vielen Nutzfahrzeugen vorbei. In Höhe des Gebäudes auf der anderen Seite verlassen wir die Aspaltstraße und zweigen auf einen bewachsenen Fahrweg ab. Laufen entlang einer gemauerten Wasserleitung und mit Vulkanstein aufgeschichteten Mauer auf einen Kubus zu. Hier führt rechts der Weg durch eine außerordentliche, von Menschen geschaffene Landschaft. Mauern und Terrassen bilden ein abstraktes Gebilde. Wir laufen auf ein in die Landschaft geworfenes, total verrostetes großes Küchengerät zu. Hier nicht nach links gehen, man läuft sich fest, kein Weiterkommen. Also rechts hoch über ein Bimssteinplateau und wir haben die Ansiedlung La Listada vor uns und halten uns über einen weiteren, bewachsenen, gerölligen Weg Richtung Küste und kommen an einer, mit kleinen Palmen gesäumten, asphaltierte Straße aus.
Die Kirche ist unser Anhaltspunkt hier und von dort aus führt nach wenigen Metern eine Straße bergab, an dem Meeresschwimmbad vorbei, wieder aufwärts und wir befinden uns im Örtchen La Jaca.
Ein kleiner Fischerhafen, eine schön gestaltete Küstenzone und eine Bar „La Jaca“ lädt zum Verschnaufen ein.
Bis hierher waren es 1 Stunde zwanzig Minuten.
Die dritte Etappe:
Wir gehen mehr oder weniger gerade durch den Ort und kommen auf eine bergabführende Straße, links und rechts gesäumt von einem gelbgestrichenen Beton-Bürgersteig, mit kleinen Palmen bepflanzt. Am Beginn einer Mauer auf der linken Seite sind 2 Bretter provisorisch über eine betonierte Regenrinne gelegt. Hier queren wir, halten uns Richtung Meer. Zurückblickend schaut man auf das von hier malerisch wirkende La Jaca. Wir gehen quasi unter einem Sendemasten durch, weiter bis zu einem Campingplatz. Entweder geht man über den Platz und folgt dem aufsteigenden, breiteren Weg oder man quert die sandige Badebucht und steigt steil auf den Bimssteinhang auf. Quert diesen Richtung Meer und kommt an einem mit Steinen gesäumten Weg. Etwas bergan und dann erfolgt der Abstieg zu einer steinigen Bucht. Von hier führt ein Weg mehr ins Landesinnere und von diesem geht nach kurzer Strecke ein Pfad steil links hoch. Von hier aus ist es wie bei einer Achterbahn: Rauf, runter, rauf, runter über Bimsgestein. Das letzte Stück geht steil bergab und man kommt oberhalb der ersten Häuser von Tajao, beim Restaurant Rincón del Marinero aus.
Lässt man sich etwas mehr Zeit zum Schauen: 45 Minuten
Besonderheit:
„Der Weg führt parallel zur Küste in Richtung Vulkan Abade. Es handelt sich um eine basaltische Eruption. Das Ende des Förderschlotes befindet sich im Meer. Ein Teil des Vulkans ist von den Meereskräften abgetragen worden. Der noch bestehende Teil hebt sich durch seine rötlichen und schwarzen Töne von der hellen Umgebung ab.“
In dem Teilstück von La Jaca nach Tajao befindet sich die als „Piedra de la Sal“ bekannte Gegend. Es handelt sich um Überreste eine ehemaligen Steinbruchs, aus dem das Material für Straßenpflaster gewonnen wurde. Es handelt sich um den berühmten Chasna-Stein, der auf andere Inseln, nach Amerika und sogar nach Afrika exportiert wurde.
Die Bimssteinlandschaft, die durch die Erosion der Naturkräfte entstanden ist, wird von den Bewohnern wegen ihrer eigenartigen Formen auch als „Paisaje lunar“, also Mondlandschaft bezeichnet.
Restaurant:
In Tajao gibt es mehrere, sehr gute Fischrestaurants. Wir haben diesmal dem Restaurant Tabaibarill den Vorzug gegeben. Telefon 922 17 12 61, geöffnet von 12 Uhr bis 22.30, Sonntags von 12.30 bis 17 Uhr und montags ist Ruhetag.
Frischer, gut zubereiteter Fisch, freundliche Bedienung, normale Preise.
Anfahrt:
Roque Taborno zum Zweiten!
Im Januar 2010 haben wir unseren Ausflug ins Anaga-Bergmassiv, mit besonderem Ziel die Umrundung des Roque Taborno (706 m), beschrieben und mussten zugeben, dass das wohl ein Satz mit “X“ war, nämlich nix. Die Wegbeschreibung hat uns in die Irre geführt.
Aber: Es hat uns gereizt zu erfahren, wo wir verkehrt gegangen sind. Diesmal hatten wir zwei ausgezeichnete Führer mit und trotz heftigem Wind ist es uns die Umrundung gelungen.
Fazit: Eine richtige Bergtour die Schwindelfreiheit und absolute Trittsicherheit erfordert. Eine wunderschöne, aber nicht ungefährliche Tour.
Wanderstrecke ca. 1 Stunde 45 Minuten
Der erste Teil der Wanderung bleibt gleich wie bereits beschrieben. Daher nun nur die Kurzform:
Vom Ortseinang abwärts bis zur Kapelle, dem Hinweis „Roque Taborno“ auf einer Holztafel folgen, auf dem leicht ansteigenden, rotgestrichenen, betonierten Pfad gehen bis kurz vor dem Mirador „Fuente de Lomo“. Hier links ab, über Stufen absteigen und durch den Lorbeerwald gehen, auf dem erst geriffelten Pfad, der dann in gestampfte Erde übergeht.
Wir lassen eine Wasserzapfstelle links liegen und folgen dem Weg weiter oberhalb eines Hauses bis zum Ziegengatter. Dies schließen wir selbstverständlich wieder und gehen nun runter und rauf und runter und rauf, auf eine Felswand zu, die mit rötlichen Flechten überzogen ist.
Hier war beim letzten Mal unser Fehler: Wir folgten dem rechts abgehenden Trampelpfad, der uns beim letztenmal ins „Aus“ führte.
Richtig ist: Bei den Felsen steil bergauf, über „Lajas“ Platten.
Wir gehen im Uhrzeigersinn: unterhalb einer verfallenen Hütte, vor uns rechter Hand eine aus Vulkangestein errichteten Mauer, führt uns der Pfad auf die Rückseite des Roque Taborno. Von hier aus kann man sich nicht mehr verlaufen. Es heißt erst wieder den Aufstieg nach der Biegung zu suchen: Zwischen Erika- und Wehrmutbüschen geht es über ein Felsplateau steil bergauf. Steinmännchen zeigen den Weg. Wir halten links auf den Grad zu, quasi durch eine Wiese, nicht steil weiter bergauf. Von hier kann man noch einige Meter links gehen, um den Ausblick aufs Meer noch näher zu erleben, dann geht es jedoch rechts steil aufwärts direkt auf den Felskoloss zu. Unmittelbar unterhalb des Felsen führt der äußerst schmale Pfad weiter. Wir laufen auf ein Plateau zu mit einer großen aufgeschichteten Menge von Steinen, quasi das Gipfelkreuz. Von hier geht es über Geröll steil abwärts. Der Pfad ist hier nur schlecht auszumachen.
Wir kommen schließlich wieder bei der Wasserzapfstelle aus und biegen hier scharf rechts ab, um auf den blumengesäumten Weg nach weiteren 15 Minuten am Ausgangspunkt anzukommen.
Auch diesmal begeistern uns die wunderschönen Ausblicke und die Blumenpracht. Neben den prachtvollen Glockenblumen für mich etwas eues: Was ich bisher noch nie entdeckt hatte: den Kanaren-Fingerhut.
Botanik:
Kanaren-Fingerhut, Isoplexis canariensis, diese endemische Pflanze wächst nur im feucht-kühlen Lorbeerwald und hebt sich mit seiner leuchtend orangen bis bräunlichgelben Farbe und seinen eleganten Blütenständen bestens von den sie umgebenden Farnen, Erikabüschen, Lorbeer- und Gagelbäumen ab. Die ca. 3 cm langen Blütenkronen des kandelaberartig wachsenden Strauches stehen in dichten Trauben und er gehört, wie auch die einheimischen Fingerhutarten (Digitalis), in die Familie der Rachenblütler. Früher benutzten die Tinerfeños ältere hohle Stängel des Fingerhutes als Pfeifenrohr. Die Spanier nennen ihn Cresta de gallo, d.h. Hahnenkamm.
Restaurant:
War in den letzten Jahren das Restaurant „Historias para no dormir“ – wie auch noch im Januar – geschlossen, jetzt die Überraschung: Es ist geöffnet.
Noch ehe wir zu unserer Wanderung starteten haben wir einen Tisch reserviert und wie sich später zeigte, war das sehr gut. Das angebotene Menü mit vielen Variationsmöglichkeiten war ganz ausgezeichnet und dazu noch sehr preiswert. Offensichtlich hat das Restaurant sich einen berechtigt guten Ruf erworben, denn wir erlebten, dass man ohne Reservierung keine Chance hatte. Es wurden etliche „Möchte-gern-Gäste“ abgewiesen.
Anfahrt:
Auf der Autobahn TF2 nehmen wir die Ausfahrt 8A Richtung La Laguna/TF13/Tegueste. Der TF13 folgen wir bis in einem Kreisverkehr ein Abzweig auf die TF12 angezeigt wird. Auf der TF12 bleiben wir – vorbei an Cruz de Carmen – bis wir links den Hinweis nach Taborno erreichen. Jetzt immer Richtung Taborno, wo die Straße endet.