Montaña Carasco
Waren die beiden letzten Wanderungen nicht unbedingt absolute Glücksfälle, so wollten Elisabeth und ich heute doch gerne Michaela, Margret und Werner zur Entschädigung eine wirklich wunderschöne Tour gönnen.
Im März 2014 zeigten uns Freunde, Monika und Horst, die Tour „La Fuente El Chorrillo“, eine Rundtour von Ifonche nach Ifonche an 6 Höhlen, einer Quelle und einem alten Kanal entlang.
Wunder- wunderschön und auch gut ausgeschildert.
Da Elisabeth und ich auch immer wieder gerne etwas Neues kennenlernen, haben wir uns entschlossen eine Erweiterung dieser Wanderung vorzunehmen und sozusagen als Abstecher die Besteigung der Montaña Carrasco miteinzubeziehen.
Wanderwegstrecke: 4,63 km für die wir gut 3 Stunden inklusive Apfelpause am „Gipfelkreuz“ benötigten. 150 m im Aufstieg und 150 m im Abstieg.
GPX-Daten findet man hier im ZIP-Format.
Wie üblich parken wir in Ifonche am Restaurant Dornejo, schon der erste Ausblick an der Infotafel überwältigt uns: Auf einen Blick: Die Inseln La Gomera und El Hierro zum Greifen nah. Das hat man so nicht oft.
Die Voraussetzungen sind bestens: Strahlender Sonnenschein, kein Wind, angenehme Temperatur.
Also los. Die Wanderung müsste ich eigentlich nicht näher beschreiben, da ich dies ausführlich am 25. März 2014 gemacht habe.
ABER: Es bleibt nichts wie es ist.
Sämtliche Schilder mit Hinweis auf „Fuente El Chorrillo“ sind abgebaut. Die Ausschilderung zu den 6 Höhlen sowie zur Quelle von Chorrillo, zum alten Kanal, alle weg.
Wir rätseln: Die Strecke zu gefährlich? Steinschlaggefahr wie im Barranco del Infierno? Naturschutzgebiet?
Daher nochmal sehr gerafft die Beschreibung der Tour, ohne
Ausschmückungen:
Vom Restaurant Dornejo den Hang runter und wieder rauf und dem Hinweis: „La Quinta“ oder „Adeje“ mit weiß-gelber Markierung folgen.
Nach geraumer Zeit – Aufstieg und Abstieg – sehen wir links oben ein kleines weißes Haus, hier gabelt sich unterhalb der Weg: rechts geht es zu den obengenannten Zielen, links zeigen gekreuzte Balken auf, dass der ausgeschilderte Weg hier nicht mehr weitergeht.
Da gab es 2014 noch den Hinweis „Fuente El Chorillo“ links hoch.
Also den Hang hinauf, das Haus rechts liegen lassen, kurz darauf gelangen wir an einen schönen Dreschplatz.
Möchte man tiefer in den Barranco del Infierno reinschauen, kann man hinter dem Dreschplatz kurz absteigen und hat gute Sicht. Wieder zurück auf dem Weg gehen wir gerade aus weiter. Es erscheint ein kleines Schild rechts: „Reserva Natural Especial“.
Kurz darauf zweigt rechts ein schmaler Pfad ab, den nehmen wir und er führt uns oberhalb des Barranco del Infierno entlang an wuchtigen Felsmasiven vorbei bis zu einem Plateau.
Hier biegt links der Weg zu den Höhlen und der Quelle ab, der dann wieder nach Ifonche führt. Auch hier war früher ein Hinweisschild, jetzt nichts.
Wir machen heute rechts den Abstecher auf die Montaña Carasco.
Erst hat man den Eindruck, wie soll man da einen Weg, einen Steig finden.
Es gibt jedoch liebe Vorwanderer, die in vorbildlicher Weise Steinmännchen gesetzt haben und so können wir uns ohne Irrungen und Wirrungen schnell nach oben schrauben.
Danke den fleißigen Steinmännchen-Setzern!
Auf dem kleinen Plateau oben werden wir mit einem grandiosen Rundumblick belohnt: Die Küste breitet sich vor uns aus, zu den Inseln La Gomera und El Hiero kommt rechter Hand noch La Plama dazu, der Blick hoch zu den Canadas zeigt uns den Teide, den Sombrero und auch noch den Guajara, weiter in der Runde Roque Imoque und Los Brezos, El Conde und wir sind wieder bei der Küste angelangt.
Erstaunlich gut läßt es sich absteigen, da hatten wir doch Bedenken, da der Aufstieg sehr steil ist. Auf dem schmalen Weg unten angekommen halten wir uns kurz nach links, um dann rechts zur Höhlen-Wanderung abzubiegen.
Aber, auch hier wieder: Alle Schilder verschwunden.
Wir hatten in etwa noch eine Ahnung, wo es zu der einen oder anderen Höhle geht, aber keinerlei Kennzeichnung mehr.
Selbst die kleine Anlage mit den Callas, alles verschwunden.
Dafür sind wir aber auch die einzigen Wanderer.
Um es kurz zu machen: Den Aufstieg nach Ifonche schaffen wir auch problemlos. Es gibt nur eine kleine Irritation: scharf links abbiegen oder mehr rechts zu den Trafomasten hoch. Wir nehmen, wie komoot, das Wanderprogramm, es vorschlägt, den rechten Weg und gelangen schnell zur Straße die uns wieder zu unserem Wagen führt.
Fazit:
Es ist – auch ohne das Higlight Montaña Carasco – eine wunderschöne Wanderung, vorausgesetzt man ist schwindelfrei.
Auch wenn wir jetzt keine blühenden Pflanzen – außer einigen spärlichen Blüten des Lavendels und der Montpellier-Zistrose und einigen versprengten Margaritenbüschen – angetroffen haben, jedoch die Formationen der Felswände, das Farbspiel der Felsen: grandios!
Diese Tour gehört zu Elisabeths und meinen absoluten Lieblingswanderungen.
Blick zurück auf die Montaña Carasco
Cueva Fria
La Fuente El Chorrillo