Barranco de Chirche
Diese Wanderung führt uns durch landwirtschaftlich genutzte Flächen. Die diversen Wasserstollen – Galerien genannt – zeigen uns, dass es sich hier um eine feuchte Gegend handelt und die vielen wilden Feigenbäume laden zum Schmausen ein.
Da wir beim Schmausen sind: Alleine schon für das Restaurant Romero mit seinem Gericht: Wachteln in Dattelsauce lohnt sich dieser Ausflug.
Wegstrecke: Hin und zurück knappe 2 Stunden
Der sogenannte Barranco de Chirche mit grandiosen Felswänden empfängt uns und schon gleich am Anfang sehen wir linker Hand eine Galerie (Wasserstollen).
Der erste Teil des Weges – ca. 20 Minuten – verläuft minimal ansteigend auf einer breiten „Schotterpiste“ zwischen Weinreben und kultivierten Anbauflächen. Dann gehen wir am Barrancogrund – praktisch über Geröll und Felsbrocken – an drei rauschenden Wasserleitungen entlang.
Nach ca. 50 Minuten erreichen wir eine weitere Galerie, steigen eine kleine Anhöhe hinauf und landen in einem „Mandelbaumhain“ und nur ein kleines Stückchen weiter in einem „Feigenbaumhain“.Hier machen einige von uns Rast. Die anderen treibt die Neugierde weiter.
Das Weitergehen wird etwas schwierig, führt uns durch ein enges gerölliges Bachbett und um zur nächsten Galerie zu gelangen müssen wir praktisch eine Abraumhalde erklimmen. Oben angekommen können wir auf einer gemauerten Wasserleitung bis zum Ende des Barrancos gehen. Grandiose Felswände ragen auf, sehr dekorativ steht eine einsame Kiefer davor, die Überreste eines Schienenstranges mit verrosteten Loren zeugen von früheren Tätigkeiten. Das Betreten der Galerie und der Höhle versagen wir uns eingedenk des tragischen Unglücks vor kurzem im Tenogebirge.
Himmlische Ruhe, Grillengezirpe, ein kreisender Falke und diverse kleinere Vögel, die hoch über unseren Köpfen dahinfliegen, erfreuen uns.
Auf dem Rückweg laben wir uns an frischen Feigen, die noch am Baum hängen und getrockneten, die im Gras liegen. Wilde Weinstöcke tragen noch kleine frische Trauben und bereits trockene Rosinen.
Wilde Esskastanienbäume wachsen am Weg.
Botanik:
Schilf und mit Efeu bewachsene Felswände zeigen uns, wie feucht es in diesem Tal ist. Daher auch die vielen Galerien.
Den Weg säumen verschiedene Arten der Dickblattgewächse auch Dachwurz genannt. Viele vertrocknete Blüten des fleischfarbenenen Aeonium (Aeonium percarneum) „Bejeque, puntera“ ragen auf und die durch die Trockenheit in sich zusammengeschrumpften Rosetten des „Zierliches Aeonium“ (Aeonium decorum Web ex Bolle) fordern uns Respekt ab, weil sie überleben und sich aus den Felsritzen zwängen.
Im Frühjahr muss es hier eine Wonne sein zu wandern, wenn die vielen „Taginasten“, Riesengroßer Natternkopf (Echium giganteum), blühen.
Selbstverständlich ist auch der Feigenkaktus (Opuntia) reichlich vertreten und seine Früchte leuchten bereits rot.
Restaurant:
Heute ist klar: Wir gehen in das Restaurant Romero Brasas de Chirche. In der vergangenen Saison hatten wir hier köstliche „Codornices con salsa de dátiles“ – Wachteln in Dattelsauce – gegessen und da es sich hierbei um ein Gericht ausserhalb der normalen Speisekarte handelte, bestellten wir sie bereits am Sonntag vor und wurden nicht enttäuscht. Wir schwelgten und das bei einer üppigen Portion: drei Wachteln mit reichlich Sauce mit Datteln und Pinienkernen für sage und schreibe 9,75 Euro.
Camino Viejo 3, Telefon: 922 85 11 38, Montag ist Ruhetag
Anfahrt:
Von Los Cristianos kommend auf der Autobahn TF-1 Richtung Guia de Isora bis zum Autobahnende, dann die TF-82 bis Chio, weiter auf der TF-38 Richtung Teide bis zum Hinweis „Chirche“.
(Man kann auch in Guia de Isora Richtung Aripe/Chirche fahren. Wir wählen jedoch den Umweg über Chio, da diese Strecke einfacher zu fahren ist.)
Wir fahren einige Kurven tiefer als der Mirador mit dem erst kürzlich wiedereröffneten Restaurant und biegen bei dem Hinweis “Era Rompida“ an einem verfallenen Gebäude, auf das wir direkt zufahren, vorsichtig links auf einen unbefestigten Weg ab. Etwas unterhalb bieten sich gute Parkplätze an.