Las Ventanas de Güimar
Juhuuuu!
Wir haben sie endlich gemacht! Unsere Traumtour!
Die Tour der Superlative!
Die Schönste! Die Spektakulärste! Die Aufregendste! Die Gefährlichst?
Das muss ich erklären:
Seit etwa 1 Jahr spukt uns die Tour, die in keinem Wanderführer beschrieben ist, im Kopf herum.
So gut vorbereitet wie diese, haben wir noch keine der 180 bisher beschriebenen Wanderungen und so nervös war ich noch nie in meinem Leben vor einer Tour (auch nicht von der Zugspitze).
Die Schwierigkeit bestand darin wo ist der Anfang, wo das Ende.
Hilfe bekamen wir von André, einem Leser unserer Berichte, der mir diverse Links auf Seiten von spanischen Wanderern schickte und von Bayern Franz, der mir die GPS-Daten eines Freundes zukommen ließ. Dankeschön dafür.
Als Grundlage nahmen wir die Beschreibung von Francisco Fariña und trotzdem gab es noch Unklarheiten.
Aber: Ende gut, alles gut!
Wanderwegstrecke: 5:35 Stunden incl. Apfelpause
Also, heute ist es so weit. Seit Oktober wollen wir diese Wanderung machen.
Immer kam etwas dazwischen. Oft waren die Wetterbedingungen nicht gut, dann war Besuch da, dem wir diese Tour nicht zumuten wollten/konnten.
Aber heute: Traumwetter! Einfach mal wieder Teneriffa-Wetter!
Um 9 Uhr holt mich Elisabeth ab. Die Autobahnfahrt bis Ausfahrt Güimar problemlos, durch Güimar durch, an der Cespa-Tankstelle vorbei über die Brücke über den Barranco Guaza, auf der TF 28 hoch zum Mirador de Don Martín, kurz vor km 30, in einer Kurve mit dem Hinweisschild: Steinschlaggefahr auf 500 m, unterhalb eines weißen Hauses rechts oben geht es auf dem Camino Anocheza hoch, steil hoch auf einer Teerstraße, dann geriffelten Betonpiste bis zum ersten Funkmast.
Hat man ein für das Gelände geeignetes Fahrzeug, kann man bis zum 2. Funkmast hochfahren. Haben wir aber nicht, daher parken wir hier.
Und dann erst mal schauen, staunen. Das ist ein Traum!
Wir fuhren durch die Wolken hoch und stehen nun im strahlenden Sonnenschein, unter uns die Welt in Watte gepackt, Gran Canaria hebt sich aus diesem Wolkenmeer hervor, die Berge des Anagagebirges ebenso, alles andere ist versteckt. Der Blick nach oben geht auf die strahlend weißen Gebäude des Sonnen-Observatoriums auf der Montaña Izaña, auf den Parque Natural de Corona Forestal, auf einen tiefblauen Himmel mit Schleierwölkchen.
Wir sind wieder von der Blumen, Blütenpracht begeistert.
Ist die Zeit der Mandelblüte, der Mimosen vorbei, ist jetzt der weiße Ginster an der Reihe.
Zudem sind wir schon umgeben von Cinerarien und Margeriten so wie Gänsedisteln.
Die diversen Geräte einschalten, Stöcke auf die richtige Länge bringen, Rucksack auf und Fotoapparat umhängen.
Los geht’s!
Auf einer Erdpiste steigen wir an, kurz darauf gibt uns „Agatha“, Elisabeths so titulierte Sprecherin der programmierten Komoot-Tour Anweisung links abzubiegen.
Sehr, sehr steil steigen wir ca. 10 Minuten auf, genießen den phantastischen Blick und gelangen an ein im Bau befindliches Haus. Da gibt es keinen Weg weiter.
Agatha hat sich geirrt.
Also retour und wir nehmen es gelassen hin, betrachten es als Konditionstraining. Der Tag ist zu schön, um sich zu ärgern.
Also auf die Erdpiste zurück und nun auf dieser in großen Kehren steil bergauf.
Zwei junge Spanier kommen uns entgegen, wir fragen sie woher sie kommen.Sie sind nur 2 Tunnel gegangen und sind schon auf dem Heimweg. Sagen uns, was wir schon oft gelesen haben: „peligroso“, gefährlich, sei die Wanderung.
Zieht man unseren „Fehltritt“ ab, haben wir für den Aufstieg bis zum nächsten Funkmast ca. eine halbe Stunde gebraucht.
Nun halten wir uns rechts, gelangen an einer auf der rechten Seite mit Bäumen und links mit Büschen und Blumen gesäumten Weg, ein „Achtung Steinscnlag“ Schild warnt und nach ein paar Metern auf dieser Erdpiste erneut ein Hinweisschild, das in Bildern den Steinschlag und die Absturzgefahr aufzeigt. Zudem wird gewarnt: „Camino intrasitable alto riesgo de caída“ = Straße unpassierbar – hohes Sturzrisiko.
Hier biegen wir ab und sind sofort von Grün umgeben. Nur wenige Minuten später ein weiterer Hinweis, dass wir uns nun in der Corona forestal und im Naturschutzgebiet befinden.
Und kurz vor 11 Uhr haben wir den Kanal erreicht, dem wir jetzt für Stunden folgen werden.
Vorbei an blühenden Erika-, Kanarischem Schneeball- und Zistrosenbüschen und Gänsedisteln mit dem traumhaft schönen Ausblick auf die Wolken wie Zuckerwatte und die herausragenden Bergspitzen wandern wir munter weiter.
Mal kann man auf dem Kanal wandern, dann wieder daneben, wenn die Abdeckung kaputt ist. Das Lichtspiel ist phantastisch und allmählich lösen sich die Wolken unter uns auf und geben den Blick auf Güimar und die landwirtschaftlich genutzten Flächen frei.
Nach ca. 15 Minuten Gehzeit erreichen wir den 1. Tunnel, vor dem ein abgestürzter Bagger liegt.
Also Taschenlampen aus dem Rucksack und hinein ins Dunkel.
Obwohl, hier können wir sofort im Wort wörtlichen Sinne das Licht am Ende des Tunnels sehen. 5 Minuten dauert die Durchwanderung, neben dem Kanal in gebückter, links geneigter Stellung, denn wir haben keinen Helm und keine Stirnlampe, wie es hierfür wohl nötig wäre, zudem ist es im Kanal matschig.
Ein Blick zurück auf die Steilhänge und weiter geht es an Pulks von Kanarischen Glockenblumen vorbei zum 2. Tunnel, der wie von einem grünen Vorhang gerahmt wird und den wir nach 15 Minuten erreichen. Auch für ihn benötigen wir wieder 5 Minuten.
Die Zeitangaben beinhalten natürlich auch: Rucksack ab, Taschenlampen wegpacken, Rucksack auf, fotografieren, schauen, freuen.
Aber ginge man hier im Eilschritt, das wäre Jammerschade.
Am Ende dieses Tunnels können wir den ersten Blick auf die berühmten, bekannten „ventanas“, die Fenster werfen.
Schon 2 Minuten später sind wir beim 3. Tunnel, der schon aus 2 „ventanas“ Ausblicke zulässt und in nur 3 Minuten durchschritten ist.
Danach haben wir einen phantastischen Blick in einen kleinen Barranco, der nach der Beschreibung von Francisco Fariña in den großen, langen Barranco de Badajoz mündet der die Galería de Chamoco beherbergt.
4 Minuten bis zum Tunnel 4, den wir in wiederum 4 Minuten begehen und hier habe ich die Ausblicke aus 27 „Fenstern“ fotografiert.
Fast jede Öffnung bietet eine andere Umrahmung. Pflanzen und andere Blickpunkte. Toll! Toll! Toll!
Auf dem 17 minütigen Weg bis zum Tunnel 5 müssen wir bereits äußerst vorsichtig gehen, da im Kanal zu gehen kaum möglich ist, der Pfad daneben jedoch nur fußbreit ist, felsig, auch mit ein bisschen klettern aufwärts, aber:
Die uns begleitenden Pflanzen sind an Üppigkeit nicht zu überbieten. Riesige Stauden des Natternkopfes, das kräftige Gelb des Kanaren-Hahnenfußes, die dicken, gelben Dolden der Aeonien, weißblühender Escobon und die leuchtend gelb blühenden Büsche der klebrigen Drüsenfrucht, die Kanaren-Teline, das Lila der Zistrosen, Affodills und natürlich, Gänsedisteln, alle, alle Pflanzen haben sich hier wohl versammelt.
Die dicken Äste des Kanaren-Ampfers sind äußerst hilfreich zum Festhalten.
Und immer wieder schauen: Auf schroffe Felswände, in die Tiefe: die dicken Passatwolken haben sich verzogen: nur noch zarte Wölkchen schweben über der Landschaft.
Ein Bienengesumme umgibt uns und hin und wieder Vogelgezwitscher.
Aber nun wieder hinein ins Halbdunkel, denn auch dieser kurze Tunnel hat diverse Fenster und wir haben ihn in 3 Minuten durchschritten.
Man glaubt es kaum, schon nach 2 Minuten haben wir den 6. Tunnel erreicht und in 4 Minuten durchquert.
Die kurze Strecke bot aber wieder phantastische Ausblicke, auch in den nächsten Barranco und zurück auf die schon passierten „Fenster“.
10 Minuten später Tunnel Nummer 7, vor dem alte Schienen liegen.
Inzwischen ist es 12:30 Uhr.
Auch hier benötigen wir nur 4 Minuten und es ist nicht ganz so dunkel durch die Öffnungen.
Von hier aus haben wir, nach Francisco Fariña, den Blick auf die Klippe, die das Quellgebiet des Barranco de Badajoz bildet.
Keine 5 Minuten später Tunnel Nummer 8, er soll nach der Beschreibung her der Letzte sein. Wieder diverse Ausblicke, auch auf die noch auf den vor uns liegenden Tunnel mit seinen vielen Fenstern, auf die beeindruckenden Steilwände, kurze Austritte, um dann gleich wieder in die nächste Kanalbiegung einzuschwenken. Vorbei an mit Farnen überzogenen Wänden setzen wir die Tunnel-Kanalwanderung fort. 10 Minuten dauerte diese Strecke.
Wir sind hier an der spektakulärsten Stelle der Route angekommen. Halbkreisförmig fügt sich der nächste Tunnel in die 200 Meter senkrecht aufsteigenden und abfallenden Felswände in Richtung des Barranco de Badajoz ein. Die Stelle wird die „Flucht der 4 Könige genannt“. (Alles Weisheiten, die ich dem Bericht von Francisco Farina entnommen habe.)
Hier legen wir unsere obligatorische Apfelpause ein und denken, nach einer Erzählung der Guanchen, an den Mencey Anaterve, Sohn des Mencey Acaymo, König von Güimar, der sich hier das Leben genommen haben soll, sich hier hinabgestürzt hat, aus Reue über seine Ergebung an den Eroberer Alonso Fernández de Lugo.
3 Wanderer mit Führer kommen uns vorschriftsmäßig ausgerüstet mit Helm und Stirnlampe entgegen. Kurzes „Hola“ und weiter geht es.
10 Minuten später gelangen wir an eine Verzweigung: Geradeaus wieder in einen Tunnel mit gemauertem Kanal und rechts ins Freie zweigen zwei Plastikwasserrohre ab. Wir wählen den rechten Abzweig, übersteigen mehrfach mit Mühen die Rohre, kommen in unwegsames Gelände und beschließen, lieber doch den Tunnelweg zu nehmen.
Eins muss man wissen: GSP Signale sind schwach bis gar nicht vorhanden, so dass die Vorprogrammierungen nicht hilfreich sind. „Agathe“ streikt, bzw. will uns zur Umkehr bewegen oder will uns links oder rechts schicken, das wäre unser Ende.
Am Tunneleingang entdecken wir nun, auf ein rostiges Rohr in grüner Farbe klein geschrieben: „Colorados“ geradeaus in den Tunnel, (dahin wollen wir ja auch) „Rapel“, rechts, von wo wir zurückgekommen sind. Keine Ahnung wohin „Rapel“ führt. Den Hinweis hatten wir übersehen.
Also Tunnel Nr. 9. 10 Minuten dauert wieder die Tunnelbegehung, hier fließt im gemauerten Kanal im dicken Plastikrohr Wasser und begleitet uns gluckernd. Anschließend sehen wir regelrechte Basaltsäulen an der Steilwand und noch ein Tunnel, der 10., der ist aber schnell durchschritten.
Die Tunneldurchquerungen sind zu Ende. Wir sind wieder in der freien Natur und nun geht es die nächsten 15 Minuten weiter: Auf, im und neben dem Kanal, der oft total überwuchert ist oder von umgestürzten Bäumen oder riesigen abgestürzten Felsbrocken versperrt ist. Manchmal, wenn der Pfad neben dem Kanal zur Hangseite zu schmal ist, zu kritisch, da es ja sofort steil abwärts geht, nur durch ein paar Pflanzen abgeschirmt, balancieren wir zum Berghang hin auf dem Rand des Kanals, wenn alles andere weggebrochen ist. Wir stellen fest, dass wir als Kinder ganz offensichtlich gut auf dem Schwebebalken waren. Gleichgewicht halten, Schwindelfreiheit, Trittsicherheit ist gefragt.
Das Umfeld phantastisch: Grün, Grün, Grün, Duft von Kiefernnadeln, von Wehrmut und Aussichten ins Valle de Güimar, ins Tal, wunderschön.
Um 14 Uhr rufen wir meinen lieben Mann an, er soll noch nicht losfahren, da wir immer noch nicht wissen, wo wir auskommen werden. Die Karte auf dem Handy lässt sich nicht aufbauen.
Tja, nur eine Kurve weiter und wir haben das Ende der Kanalwanderung erreicht und wir schauen auf Gümar.
Neben einem dicken Natternkopf Busch sprudelt frisches Wasser aus dem Kanal und eine Erdpiste beginnt.
Hier entledige ich mich erst einmal meiner langen Hosenbeine, Lob den modernen Wanderhosen, denn es ist warm! Wie haben wir diese Wärme vermisst. Endlich mal wieder eine Wanderung ohne Fliesjacken.
So, nun lautet das Motto: „Von nun an ging’s bergab.“
Wir befinden uns im Naturschutzgebiet der „siete lomas“, der sieben Bergrücken, auf der „pista de Las Coloradas“. Viele Wasserbecken, bepflanzte Terrassen mit Kartoffeln, Wein, Orangen- und Avocado-Bäumen bestätigen uns, dass wir uns in intensiv landwirtschaftlich genutztem Gebiet befinden.
Links und rechts ist der Weg mit Margeriten und Cinerarien gesäumt, im offenen Kanal rauscht, gluckert und gluckst das Wasser. Bei einer Abzweigung studieren wir wieder die Unterlagen und entscheiden uns, nicht nach rechts Richtung Barranco Badajos abzubiegen sondern weiter bergab zu gehen. In der Gegend sind wir vor Jahren schon mehrfach gewandert, auch bis zum „La Hidro“, dem kleinen Wasserkraftwerk,.
14:50 Uhr ist es, als die Erdpiste in einen ganz schmalen, mit Steinen gepflasterten und mit Margeriten zugewucherten Weg einmündet. Ein handgeschriebenes Schild „Güimar“ ermutigt uns, hier weiterzugehen, der Pfad erinnert an einen camino real, den Handelsweg, der unter dem Schutz des Königs stand.
Vorbei geht es an einer Wasserverteilstelle, stets schauen wir auf die angelegten Terrassenfelder, auf Gran Canaria und das Tal mit Montaña Grande. Ein rosablühendes Mandelbäumchen und seltsam geformte Kegel aus Bimsstein machen die Strecke abwechslungsreich.
Zwischendurch bleiben wir stehen, um unsere Beine auszuschütteln, denn der Abstieg ist heftig.
Kurz vor einem Viadukt, die Cespa-Tankstelle in Güimar im Blick, rufen wir wieder Manfred an, dass er sich nun ins Auto setzen kann, um für uns mal wieder Taxi „IrmEli“ zu spielen.
Wir denken, wir haben noch eine halbe Stunde Weg vor uns.
Schon 10 Minuten später erreichen wir den Ortsteil „La Hoya“ mit Kirche und Dorfplatz.
Hier endet die Route, wie sie Francisco Fariña beschrieben hat.
Wenn man nicht über einen so einmaligen Taxifahrer verfügt wie wir – das ist ein besonderer Luxus und wir wissen ihn zu schätzen!!!! – und man mit Auto umsetzen arbeiten muss, dann kann man bis hierher fahren. Parkmöglichkeiten gibt es ausreichend.
Wir haben uns jedoch der Einfachheit halber mit Manfred an der Cespa-Tankstelle mit einem gegenüberliegenden großen Parkplatz verabredet.
Daher gehen wir noch durch die Calle La Hoya, Calle La Vera und Calle La Amistad, immer heiter weiter runter. 15:50 Uhr haben wir unser Ziel erreicht.
In einem der Wanderberichte habe ich gelesen, dass man von der Tankstelle aus ein Taxi unter der Nummer 922 51 36 96 ordern und sich für 20 Euro zur Ausgangsposition hochfahren lassen kann. Dafür übernehme ich aber keine Garantie!
Noch schnell kehren wir in einer Tasca ein, stillen unseren Durst, rufen im Restaurant La Gaviota in Tajao an und bestellen für ca. 17 Uhr einen Tisch.
Kaum haben wir uns auf einer Bank am Parkplatz niedergelassen, fährt um 16:10 Uhr mein lieber Mann auch schon vor.
Das hat super geklappt. Nun noch hoch wieder zum Funkmast, um Elisabeths Auto zu holen und dann lassen wir es uns im La Gaviota bei wunderbarem Fisch gut gehen und erzählen, erzählen, schwelgen!
Fazit:
Elisabeth und ich, wir sind uns einig: Das war Die Wanderung unseres Lebens.
Klingt übertrieben? Mag sein, aber wir empfinden es so.
So viele schöne Touren sind wir nun schon gemeinsam gegangen, oft dachten wir, das ist nicht mehr zu toppen. Und, wie sich zeigt: Es geht noch einen Tick besser.
Was war so besonders ? Erstmal nach so langer Zeit des nicht so guten Wetters, ein Traumtag! Sonne, warm, kein Wind.
Das Erlebnis dieser einmaligen Landschaft, die Blumenpracht, die Besonderheit der Tunnel mit ihren „ventanas“, diese grandiose Sicht, die besondere Stimmung mit den Wolken. Schön! Schön! Und nochmal: Schön!!!
Ob sie die gefährlichste Tour ist – jedenfalls sind die Warnhinweise häufig – da sind wir uns nicht so einig:
Elisabeth meint, nicht zu Unrecht, die Tour von Tamaimo nach Los Gigantes, auf dem quasi in die steile Felswand handbreit geschnittenen Pfad, ohne trennenden Halm zum Absturz ins Meer, das sei noch kritischer, noch gefährlicher.
Auch da mussten wir unsere Stöcke in den Rucksack stecken, da kein Platz für sie war, genau wie auf der heutigen Tour.
Wie hatten damals Olaf und Kerstin über die Los Gigantes-Wanderung geschrieben:
„Diese Tour ist für Touris nicht empfehlenswert! Besonders an einigen Stellen der Küstenwanderung genügt ein Fehltritt und man ist Fischfutter.“
Fischfutter ist man hier nicht, aber ….
Sei es wie es sei: Manfred meinte, unser Glück, unsere Freude, unsere Begeisterung über die gelungene Tour wäre einfach ansteckend gewesen. Er hat ja mit uns gefiebert und war froh über das gute Ende.
IMPRESSIONEN, die auch ohne Texte wirken.
Hut ab. Tolle Wanderung,tolles Erlebnis,tolle Beschreibung und vor allem tolle Weiber! Man darf wohl sagen“je oeller,jedoeller“. Liebe Gruesse aus Koeln von Doris und Dietrich
das ist ja sehr abenteuerlich! Die Bilder sind super und die Beschreibung was soll ich sagen einfach Klasse! Liebe Grüße aus München von Hans und Marianne
Herzlichen Glückwunsch – zur geglückten Tour, aber auch zu den großartigen Fotos! Das weckt Erinnerungen – und Sehnsucht nach der Insel. Liebe Grüße aus der Hallertau von Jutta und André
Mir gruselt es, wenn ich an die Gefahren denke, die Ihr da gottlob überstanden habt. Ich habe es gelesen wie einen Krimmi. Ich als Flachlandtiroler wäre sicher vorher gestorben. Liebe Grüße bis bald wieder in Neunkirchen herzlich Herta.
hier ein Video von Carsten Hess , der hat einen Teil der Tour gefilmt.
http://youtu.be/utW3rnbfMc0
Gruß Franz
Hallo.
Sind gerade auf Teneriffa und haben von ihrer tollen Wanderung gelesen.
Könnten Sie mir bitte den gpx Track schicken. Möchten morgen die Tour Nachwandern.
Vielen Dank für die Mühe und großes Lob für Ihre Website
Hallo Klaus,
die GPX-Datei ist unterwegs.
mfg
mundi
Hallo.
Sind gerade auf Teneriffa und haben von ihrer tollen Wanderung gelesen.
Könnten Sie mir bitte die Daten schicken die ich bei Komoot eingeben muss? Ist das die GPX s.o.?
Vielen Dank für die Mühe und großes Lob für Ihre tolle u informative Website!
Danke Gruß
Mathias Benesch
Guten Tag „liebe Wanderer“
Wieso leider muss ich feststellen dass die Wanderwege auf Teneriffa teils sehr vermüllt sind!!!
Auch auf dieser seitesollte mehr auf den Naturschutz hingewiesen werden!!! Es ist einfach nur eklig wenn hinter jeden Stein ein benutztes WC Tuch liegt!!!!
Leute es ist echt an der Zeit umzudenken!!! Es ist auch keine Schande mit guten Beispiel voranzugehen und mal eine Müll Wanderung zu machen!!! Das heißt Handschuhe und Müllgreifer und einfach den Schrott aufzusammeln!!!
Bald wird unsere Natür nicht mehr so schön sein!
Hallo Irmgard, hallo Manfred,
leider kennen wir uns nicht, nur ich habe Kenntnisse über eure interessanten Teneriffawanderungen, doch ich muss auf den Wanderbericht „Las Ventanas de Güimar“ reagieren. Ich habe mich kurzfristig Ende September 2019 für einen Urlaubstripp nach Güinmar auf Teneriffa entschieden und schwups war ich am 07.10.2019 in der „Finca Salamanca“ in Güimar abgestiegen. Die erste Frage nach interessanten Unternehmungen in der Gegend führte mich auf eure Internetseite und ich war vom „Kanaltripp“ total begeistert. Ich machte mich über alle Infos aus dem Bericht schlau und bereitete den Tripp relativ gelassen vor. Dabei fehlte mir ein Fahrzeug, um zum 1. Funkmast zu gelangen, also rief ich einen Taxifahrer, wahrscheinlich war es Manfred, und ab ging es am 11. Oktober gegen 10:30 Uhr in rasanter Fahrt mit lautem Hupen vor jeder Kurve von der Finca zum 1. Funkmast für 25,-€ (15 € hatte die Zentrale veranschlagt, doch der Fahrer meinte ab Abzweig von der TF-28 bis zum 1. Funkmast würde der Taxometer nicht funktionieren (mit einem Schmunzeln auf den Lippen) und es würde 10 € mehr kosten (das war es mir dann auch absolut wert)). Am 1. Funkmast, bei absolut herrlichem Sonnenschein, ausgestiegen und schon waberten sich dicke graue Wolken über den Bergkamm. Jetzt musste ich hier durch, koste es, was es wolle, das Taxi war weg, keine Menschenseele weit und breit und der Tatendrang riesig. Also, ab zum 2. Funkmast. Der Weg quälte sich mühsam und steil nach oben (für ein Geländewagen mit Stadtfahrererfahrung ist absolut abzuraten, das endet im Chaos). Meine Karten-App „CityMaps2Go“ führte mich übrigens die gesamte Tour zielsicher an allen Abzweigungen (auch die, die man nur schwer im Gebüsch erkennen konnte, aber im Plan verzeichnet sind) vorbei, den richtigen Weg durchs Gelände (sie fand sogar immer meinen Standort, obwohl das Handy kein Empfang signalisierte), das gab mir ein supersicheres Gefühl, denn ich war das einzige zweibeinige Lebewesen auf der gesamten Tour. Am 2. Funkmast angekommen, verschwand ich im dicken Nebel (Sicht max. 100m in alle Richtungen) mit Fernsicht gleich Null. Trotzdem total schön, alles in Watte gepackt und totale Ruhe. Bei all den Hell- bis Dunkelgrauschattierungen habe ich mir immer wieder gesagt „Bunt kann ein jeder, aber Grau ist schon etwas ganz besonderes!!!“. Also, Richtung Kanal, Abzweig vom Trampelpfad mit dem Hinweis „Begehen verboten“ gefunden (beginnt bei 1075m Höhe) und der Regen setzte ein, na toll. Doch ich war vorbereitet, mit regendichten aber atmungsaktiven Klamotten und Wanderschuhen, auch eine Kuscheleinlage für Regenjacken hatte ich mit on Tour. Zur Wanderung am, auf und im „Canal Fasnia-Arafo“ ist zu eurerm Bericht nichts hinzuzufügen, es war „genau so“, einfach toll, begeisternd, teilweise gefährlich (Trampelpfad neben dem Kanal nur max. 40-50cm breit, links steil nach oben, rechts steil nach unten), ein ständiges auf und ab, immer zwischen 1050 und 1300 Höhenmetern wechselnd, vom Regen stellenweise glitschig und alles Grau (wie gesagt, bunt kann jeder), kaum Sicht nach unten, gut für Höhenängstliche, denn der steile Abgrund verlor sich nach ca. 50-100 Metern, damit habe ich überhaupt keine Probleme. Wichtig für alle Kanalwanderer sind das Mitführen von Lampen (egal ob Taschen- oder Stirnlampe, der Akku sollte jedoch gut geladen sein), es ist stockdunkel in manchen Tunneln und ohne Sicht ein Vorwärtskommen sehr gefährlich und einen Kopfschutz (es reicht ein Kinder-Feuerwehrhelm, Hauptsache die herabhängenden, spitzen Deckensteine haben ein hartes Hindernis). Leider hatte ich keinen Kopfschutz und habe mir mehrfach schmerzhaft den Kopf angestoßen, eingedellt und aufgeschrammt. Auch macht die Mitnahme eines Apfels oder Pirsichs und Trinkwasser total Sinn, denn eine Verschnaufpause in der Tourmitte mit toller Fernsicht ins Graue (die bunten Bilder kannte ich ja schon aus eurem Bericht) tut immer gut. Jedenfalls war, und bin es immer noch, hellauf begeistert vom „Wanderweg Canal Fasnia-Arafo“. Vielen, vielen Dank für euern Bericht, denn ohne den wäre ich nie auf die Idee gekommen, dieses Abenteuer durchzuführen. Das Ende des Kanalweges auf 1040m ging in die „Pista el Reventon“ über, die in die „Camino las Coloradas“ mündet, die mich dann über die Ortsteile „El Riego“ und „La Hoya“ direkt nach Güimar und zur Finca, zum sehr, sehr steil auf 200 Höhenmeter führte. Gegen 18:00 Uhr hatten dann alle „Qualen und Strapazen“ ein Ende. Die wohlverdiente Dusche und frische Klamotten erledigt endete der Tag glücklich begeistert, ein wenig erschöpft und mit einem Gourmet-Dinner im Fincarestaurant. Nocheinmal vielen Dank für euren Bericht und ich würde mich übrigens sehr über eine Rückinfo von euch freuen.
Tschüss und viel Erfolg bei weiteren Unternehmungen
Bernd-Ingolf
PS.: Habe während der Wanderung keine Müllhinterlassenschaften (außer den abgestürzten Bagger) der Zweibeiner vorgefunden. Vielleicht lag das am Nebel, also, wer Müllsichtungen vermeiden will, sollte intensiv aufsammeln (solche Aktionen sind sehr zu begrüßen) oder eben bei Nebel wandern.
PPs.: Habe mir ein paar bunte Bilder von euch runtergeladen (ich hoffe, das ist o.k.) damit ich damit prahlen kann (hi, hi, hi).
Grüß‘ Sie, lieber Herr Franke!
Erstmal: Vielen, lieben Dank für Ihre ausführliche, begeisterte Schilderung dieser Wanderung. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Da wurde bei mir die Freude, die Elisabeth und ich bei dieser Tour empfunden haben, wieder wach!
Ja, das ist wirklich eine herausragende Wanderung die ihresgleichen sucht.
Wie ich schon geschrieben habe, die Gefährlichkeit dieser Tour lässt sich nur mit der von Tamaimo nach Los Gigantes vergleichen.
Was die „Müll-Sache“ angeht, es lag nicht nur am Wetter, es gab wirklich keinen. Überhaupt, auf unseren vielen Wanderungen ist mir nicht bewusst, dass wir auf Müll gestoßen wären.
Für dieses Thema bin ich besonders sensibilisiert, denn schon in den 70er Jahren habe ich in unserer Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid Sammelaktionen angeregt und diese wurden und werden noch immer von Vereinen, Schulklassen, Bürgerinnen und Bürgern jedes Jahr durchgeführt unter dem Motto „Aktion saubere Landschaft“.
Auf der einen Seite ist es schön und lobenswert, dass sich so viele Personen bereit erklären die achtlos von einigen Mitmenschen weggeworfenen Dinge aufzusammeln, auf der anderen Seite ist es bedauerlich, dass es immer noch nötig ist.
Zu den Anregung eines Lesers unserer Seite, ich möchte mich diesem Thema annehmen, kann ich nur sagen:
Unter „Grundregeln“ gehe ich darauf ein:
hier ein Auszug:
„Für alle diese Gebiete gilt:
Pflanzen und Tiere, aber auch die bizarren Gesteinsformationen sind geschützt. Hunde sind an der Leine zu führen.
Verboten ist außerdem das Verlassen der Wanderwege sowie das Campieren.
Selbstverständlich sollte es sein, dass man die Reste dessen, was man auf die Wanderung mitnimmt, wieder mit nach Hause nimmt. (Die Amerikaner haben da eine prägnante Regel: What you can take in you can take out.)
Es ist eine irrige Meinung, dass z. B. Orangenschalen biologisch abgebaut werden, (selbst auf den heimischen Kompost soll man sie nicht werfen) und man sie ruhig in die Landschaft werfen kann.
Ein Ranger in den Cañadas machte ausdrücklich auf die Schädlichkeit der gespritzten Schalen aufmerksam, die das sensible ökologische Gleichgewicht zerstören.
Dass Butterbrotpapiere, Bonbonpapierchen, Tempotücher nicht in die Landschaft geworfen werden sollen, ist auch klar.“
So, nun bleibt uns nur Ihnen noch viele schöne Touren bei gutem Wetter zu wünschen!
Herzlich
Irmgard und Manfred Roth