Volcán del Chinyero
Die sehr gemächliche Tour – mit kaum Höhenunterschied – führt uns in einer interessanten Rundwanderung um den Zeugen der letzten vulkanischen Eruption auf der Insel Teneriffa im November 1909. Zur Zeit lohnt sie – trotz der Folgen des verheerenden Brandes im Juli/August des vergangenen Jahres – ganz besonders: Gleich zu Beginn finden wir mit blühenden Affodill übersäte Hänge.
Wander-Wegstrecke: gaaanz langsam: 3 Stunden
Wir gehen den Rundwanderweg gegen den Uhrzeigersinn, da wir der Ansicht sind, dann erschließt sich der Vulkankegel des Chinyero mit seinen Rot- und Schwarztönen inmitten der grünen Umgebung besser. Wir haben oben auf der rechten Straßenseite von Chio kommend geparkt, gehen den breiten Weg abwärts um kurz darauf leicht anzusteigen und kommen auf ein Plateau, das von einer großen, markanten Kiefer mittig beschattet wird.
Achtung: Hier ist die erste Falle, sich zu verlaufen, da einige Wege abgehen.
Wir wählen den linken, leicht abwärts, lassen den kurz darauf links abgehenden Weg unbeachtet – hier kommen wir auf dem Rückweg aus – und folgen nun dem breiten, nicht zu verfehlenden Weg rechts durch den Kiefernwald und erblicken durch die vom großen Brand arg mitgenommenen Stämme ein wundervolles Feld voller Affodill.
Nach ca. einer halben Stunde kommen wir an ein geschobenes Plätzchen, Rechts – durch eine Schranke gesperrt – geht ein Weg ab, den wir nicht beachten. Wir gehen links an der weißen Säule vorbei, auf deren Rückseite „MP 5“ geschrieben steht. Wir befinden uns an der Flanke des Vulkankegels, die nicht durch den Lavaausfluss zerstört worden ist.
Kurz darauf passieren wir eine Schranke und der Chinyero zeigt sich uns in seiner ganzen Pracht. Einige Kiefern unterbrechen die Färbung der Lava. Wir durchqueren eine Lapilli-Decke, das Knirschen hört sich an als gingen wir über Schnee. Es handelt sich um Auswurfskörner, die die Landschaft durch die Explosion und den Wind schwarz übersät haben. Wir gelangen an Lava vorbei, die überzogen ist von der einfachsten Lebensform, nämlich den Flechten und uns anzeigt, dass der langsame Entstehungsprozess des Bodens begonnen hat.
An der nächsten Schranke lassen wir wieder den rechts abgehenden, breiten Weg unbeachtet und wir gehen links weiter. Wir durchqueren kurz darauf ein Stück des hautpsächlichen Lavastroms, der gegen Norden verläuft, sowie den Vulkanberg Montaña del Estrecho. Dieser Hügel verursachte, dass sich die Lava vom Chinyero gabelte und dadurch der vorher genannte Lavastrom und der größere Strom Richtung Westen entstand, der bis nach Valle de Arriba in Santiago del Teide reicht.
Achtung: Wenige Meter nach der Durchquerung des Lavastroms, dem wir rechts mit den Blicken bergab folgten, biegen wir wieder links ab, denn blieben wir auf dem Weg, kämen wir letztendlich in Valle de Arriba aus. Eine alleinstehende Kiefer,mit Steinen umrundet, erleichtert uns den richtigen Abzweig. Wir begehen nun das jüngste basalatische Gestein der Insel. Es ist nur 91 Jahre alt, ein krasser Gegesatz zu den 7 Millionen Jahren, welche das ebenfalls basaltische Gestein bei der Steilküste von Los Gigantes aufweist.
Da wir nicht den Vulkanberg Montaña del Estrecho besteigen wollen, lassen wir den rechts aufsteigenden Weg – durch eine Kette abgegrenzt – wieder unbeachtet und gelangen nach geraumer Zeit wieder an die Stelle, wie eingangs beschrieben, wenn man die Wanderung im Uhrzeigersinn machen möchte. Also halten wir uns rechts, leicht bergauf und das letzte Stück des RückWeges ist zugleich das Stück des Hin-Weges.
Eins müssen wir uns auf der Wanderung bewusst machen: Wir gehen durch ein Gebiet, das von dem Brand verheerend in Mitleidenschaft gezogen wurde. Viele Sträucher sind total verkohlt. Dagegen zeigt uns die Kanarische Kiefer ihren Überlebenswillen, da an den total verkohlten Ästen bereits neue Austriebe zu bestaunen sind.
Restaurant:
Wir haben dieses Lokal zwar schon einmal empfohlen, da jedoch die Wachteln in Dattelsauce – Codornices con salsa de dátiles – so einmalig gut sind, kehren wir heute wieder hier ein und sind wiederum rundum zufrieden. Wer jedoch sicher gehen will, dass es dieses Gericht auch gibt, bestellt es besser einen Tag vorher.
Bar Restaurant Romero Brasas de Chirche, Calle Camino Viejo 3, Telefon 922 85 11 38, Montag ist Ruhetag.
Anfahrt:
Aus Los Cristianos kommend über Chio, hier biegen wir Richtung Nationalpark Teide ab und parken zwischen den Kilometern 14 und 15, neben dem Berg Boca Cangrejo. Zudem weist uns ein Schild „Montaña Chinyero“ darauf hin, dass wir angekommen sind.
Auch diese Wanderungen hat uns beeindruckt. Vielen Dank für die gute Beschreibung. Wir fanden es sehr abwechslungsreich. 🙂 Hat einfach Spaß gemacht!