Montaña Pelada
Wer staunend vor zu Fels gewordenen Wellen stehen will, der sollte diese Wanderung bei Ebbe unbedingt machen.
Wer zudem die zur Zeit größte Photovoltaik-Anlage Europas (Energiegewinnng durch Sonnenlicht) im Entstehen sehen will, ist hier ebenfalls richtig.
Wander-Wegstrecke: ca. 2 Stunden
Von unserem Parkplatz steigen wir auf dem kleinen Pfad hinunter zum Strand, der sich „Ensenada de la Pelada“ nennt, und nehmen erstmal zur Kennnis, dass wir uns in einem „Monumento natural Montaña Pelada“ – einem geologischen Schutzgebiet – befinden. Vor den Felsen biegen wir links ab und der Pfad schlängelt sich an Tabaibas, niedrigen Balo-Sträuchern, Dornlattich, Seiden-Goldhaarbüschen und Jochblatt vorbei.
Der Barranco ist gekennzeichnt mit kleinen weißen Säulen, beschriftet mit „P“ und „C“. Der Weg ist inzwischen ziemlich steinig und über Felsbrocken steigen wir weiter aufwärts.
Kurz darauf sehen wir auf der linken Seite das Hinweisschild „Espacio natural protegido“ – und nun läßt es sich auch gut gehen, denn wir sind auf dem Fels der Pelada angekommen.
Weiter oben erstreckt sich links von uns das riesige Areal der zur Zeit größten
Photovoltaik-Anlage Europas (Energiegewinnung durch Sonnenlicht).
Wir gehen an dem Gelände entlang, stoßen am Ende auf zwei Hinweistafeln: „Espacio natural protegido Montaña Pelada“. Wir halten uns rechts und gehen auf einem breiten, gut präparierten Weg, fast wie eine Autobahn, aufwärts. An der Kuppe führt die „Straße“ abwärts mit Blick auf die nächste Anlage für erneuerbare Energie: Den Windräder-Park.
Wir bleiben auf dem gekennzeichneten Weg und halten uns rechts. Der Weg führt uns etwas rauf und runter.
Hat man sich vorher über die Gezeiten informiert, kann man in einer Mulde zum Meer absteigen und bei Ebbe unterhalb der Felsen zum Strand „La Ensenada de la Pelada“ zurückkommen. Dieser Abschnitt – zwar kann man sich nasse Füsse holen – ist einmalig. Die Formation der Felsen erinnern an zu Stein gewordene Wellen. Grandios!
Ist jedoch gerade Flut, wie bei unserer Wanderung, bleiben wir schön oben, steigen weiter auf und gelangen, nach geraumer Zeit, „eine Etage höher“ als unser Aufstiegs vom Strand her begonnen hat. Wir haben einen großartigen Blick auf „La Ensenada“ und den Ort El Médano bis hin zur Montana Roja.Das letzte Stück des Rückwegs ist gleichzeitig der Hinweg.
Botanik:
Wir befinden uns in der „unteren Zone“ der Vegetation. Das bedeutet, dass in unmittelbarer Küstennähe eine salzbeeinflusste Pflanzengesellschaft zu finden ist. Ihre Mitglieder werden Halophyten ( = salzliebende Pflanzen) genannt und zeigen spezielle Anpassungen an diesen Lebensraum. Typische Arten sind die Nymphendolde, der kammförmige Strandflieder und Desfontaines Jochblatt. Auch manche Wolfsmilchgewächse, wie die Balsam- Wolfsmilch und die Blattlose Wolfsmilch, kommen in dieser Zone vor.
Greifen wir uns heute Desfontaines Jochblatt (Zygophyllum fontanesii W.&B.) „Babosa, Uvilla de mar“ heraus.
Es handelt sich um einen eigenartigen, dicht kurz behaarten Strauch mit knotig gegliederten Ästen. Die gegenständigen, eiförmig-zylindrischen, fleischigen Blätter graugrün, später gelblich, einfach oder mit 2 Blättchen am ebenso gestalteten Stiel. Blüten unscheinbar, 4 mm lang, mit 5 weißen oder rosa Kronblättern. Frucht eine kugelig-eiförmige, etwa 5 mm große, 5spaltige Kaspel.
Diese Pflanze kommt auf den Kanaren und Marokko vor.
Tipp:
Innerhalb der geomophologischen Vielfältigkeit der Gemeinde Granadilla hat “Montaña Pelada“ einen einzigartigen Stellenwert, da es sich um den einzigen Grundwasser-Vulkanausbruch handelt.
Die Ausbrüche werden durch Einsickern des Wassers in die magmatischen Kammern hervorgerufen, aber auch wegen des steigenden Druckes des Gases, wenn die Hitze im Inneren der Erde das Meerwasser heftig verdampfen lässt.
Es sind vulkanische Gebilde, die sich in der Nähe der Küste befinden und an denen durch die Explosion Steinfragmente ans Licht treten.
Restaurant:
Restaurante Hermano Pedro, Ctra. Gral. El Médano,
gegenüber der „blauen Tankstelle“
Gut bürgerlich kanarisch, preiswert
Täglich geöffnet – Telefon 922 17 60 31
Anfahrt:
Auf der Autobahn TF-1 – aus Los Cristianos kommend – nehmen wir die Ausfahrt „El Médano – Granadilla – San Isidro“ , fahren auf der TF-614 Richtung El Médano bis zum Ortsanfang und biegen bei der ersten Möglichkeit links ab. Folgen dem Straßenverlauf, am Kreisel nehmen wir die Ausfahrt „12 Uhr“ und fahren die Küste entlang bis zum Ende der Straße. Hier parken wir und schon beginnt unsere Wanderung.
Wir sind heute die Tour ab dem Hotel Tenerife Sur gegangen. Ca. 12 Km war die Tour lang. http://72g.de/WEN