Archiv für Januar 2017
Las Lajas – El Parador
Heike, eine Leserin unseres Wandertagebuches, gab den Hinweis, dass es eine sehr schöne Tour vom Grillplatz Las Lajas bis zum Parador gibt.
Da ich schon seit Jahren – genau seit 2. Dezember 2008, als wir auf den Sombrero de Chasna stiegen und den Hinweis „Sendero 31“ sahen – diesen Abzweig gehen will, gab dieser Tipp den Ausschlag.
Heute ist es nun endlich soweit: Elisabeth und ich gehen die Tour an.
Wettervorhersage 20 Grad, Sonne. Genau richtig.
Vorab: Eine zwar anstrengende aber wunder-wunderschöne Bergtour!
Wanderwegstreck: Mit einigen Irrungen waren wir 4 3/4 Stunden unterwegs 9,4 km, 400 m rauf und 370 m runter
Um um 9:15 Uhr wollen wir mit dem Bus 342 ab Busbahnhof Costa Adeje bis Zur Zona Recreativa Las Lajas-Vilaflor fahren.
Ein Paar besteigt den Bus mit Ausdrucken der Buchung für die Fahrt. Da der Busfahrer die neue Möglichkeit der Buchung und Bezahlung der Fahrt per Internet offensichtlich nicht kannte, gab es eine Verzögerung, da er erst mal fragen gehen musste.
Aber: Um 10:30 Uhr entließ er uns mit einer Gruppe Fahrradfahrer an unserem Wanderausgangspunkt in Las Lajas.
Die üblichen Vorbereitungen, GPS aktivieren, Handys mit dem programmierten Wanderverlauf über das Programm komoot einschalten: und die böse Überraschung: es funktioniert weder Elisabeths noch mein Handy.
Jedoch wir sind unverzagt, sehen auf dem Kiefernnadelboden viele Steinmännchen, denen wir unverdrossen aufwärts folgen. Wir sind vielleicht eine ½ Stunde aufgestiegen als sich meine „Trulla“, Sprecherin von komoot plötzlich meldet: „Du hast die Tour verlassen, die Tour liegt 190 m rechts von dir.“
Na prima. Also queren wir auf’s Gradewohl die Hänge, und hangeln uns immer weiter rechts. Müssen ein großes Stück wieder absteigen bis uns dann mitgeteilt wird: „noch 30 m dann bist du zurück auf der Tour“.
Wir waren wohl – wie wir später nachvollzogen haben – auf der Diretissima zum Roque los Almendros.
Als wir nun den richtigen Pfad hatten, war es ein Kinderspiel. Hinauf, hinauf, rechts stets den mächtigen Koloss des Sombrero de Chasna vor uns, unter uns ein Wolkenmeer wie Watte und wir bestaunen die Baumveteranen der Kanarischen Kiefer, die den Brand überlebt haben. So knorrige Exemplare haben wir nur damals auf der Wanderung vom Parador nach Cruz de Tea gesehen.
Kurz vor 12 Uhr sind wir an dem Abzweig, den wir damals gesehen haben.
„Nr. 31 Cumbres de Ucanca“ 3 ½ Stunden werden angezeigt und hoher Schwierigkeitsgrad. Auch gibt es Hinweise auf die Area Recreativa Las Lajas sowie nach Vilaflor und für uns jetzt interessant zur Degollada de Ucanca und zum Parador.
Zusätzlich zu den Täfelchen „Sendero 31“ gibt es auch noch leuchtend blaue Punkte auf den Steinen.
Nur 15 Minuten später haben wir uns so weit hochgearbeitet, dass wir über den „Tellerrand“ schauen können und den Teide und den Pico Viejo vor uns haben.
Noch ein paar Minuten weiter und wir sagen nur noch OHHH!
Teide, die Caldera, Llano de Ucanca liegen ausgebreitet vor uns.
Die blaue Gesteinsfärbung der „Azulejos“ ist gut auszumachen. Linker Hand sehen wir die Berge Roque de los Almendros (2523m), El Sombrero (2531 m) und El Sombrerita (2328 m) auf unserer Höhe. Richtung Meer der Sombrero de Chasna (2411 m) und rechts den Guajara (2718 m).
Da weiß man wofür man sich angestrengt hat!
Die weitere Strecke zeigt uns rechts wie links die wunderschönsten Ausblicke, aber: es pfeift ein eisiger Wind und wir sind froh, dass wir Anoraks dabei haben, bedauern, keine Handschuhe eingepackt zu haben.
Hier oben: strahlend blauer Himmel ohne das klitzekleinste Wölkchen
und an anderer Stelle ein Schauspiel der Wolken wie sie aufziehen und weiterziehen,
dunkle Wolken sich in die weißen Wolken mischen.
Der Pfad führt zum Teil dicht an der Abbruchkante Richtung Caldera vorbei, dann rechts wieder etwas tiefer. Es geht rauf und runter. Immer wieder sehen wir die Täfelchen „Sendero 31“. Viele Tafeln sind in der ganzen Gegend aufgestellt „Parque National“ damit wir ja nicht vergessen, in welch‘ bevorzugter Landschaft wir uns bewegen.
13:15 Uhr: Apfelpause. Wir haben eine windstille Stelle gefunden und der Blick Richtung Meer ist grandios: Aus dem Wolkenmeer erheben sich die höchsten Erhebungen von Gran Canaria und – was wir noch nie gesehen haben – wir glauben so gar Fuerteventura schemenhaft ausmachen zu können.
Ginsterbüsche dominieren hier oben und eine Vielzahl der Skelette des Wildprets Natternkopfes, schlicht: Teide-Tajinaste“ verzieren die Landschaft und noch Schneeflecken haben sich gehalten.
Gegen 13:40 Uhr haben wir dann ein dickes Problem: Sowohl Elisabeths Handy als auch meins haben sich gleichzeitig ausgeschaltet. Somit keinerlei Ansagen mehr noch Karten zum Orientieren zur Verfügung.
Wir sind gewissenhaft den Hinweisschildchen gefolgt und kommen nun zu einem Abbruch: kein Täfelchen, zwar einige Steinmännchen, die uns aber nicht weiterhelfen. Wir gehen zurück, wir versuchen verschieden Abstiege, die uns alle viel zu gefährlich sind, 20 Minuten hat uns die Suche gekostet bis
Elisabeth zwischen den mächtigen Felsbrocken einen Spalt entdeckt und hier geht der Weg weiter. (Unser kleiner GPS-Logger, den wir zur Aufzeichnung der gegangenen Tour – neben den Smartphones – immer mitführen, hat unsere Irrungen präzise aufgezeichnet.)
Als wir dadurch sind: sehen wir: „Sendero 31“.
Die Schwierigkeit ist, die Wanderung ist vom Parador her ausgeschildert und nicht von Las Lajas, so dass wir aus unserer Sicht eben keine Sicht auf die Kennzeichnung hatten.
Was sind wir froh! Nun geht es wieder auf gut auszumachendem Pfad weiter. Ein einsamer Wanderer kommt uns entgegen.
Wir marschieren nun sehr erleichtert durch eine so phantastische Landschaft die ihresgleichen sucht. Beeindruckend!
Rechter Hand haben wir als steten Begleiter das Massiv des Guajara (2717) dem vierthöchsten Berg auf Teneriffa und die Felsformationen wechseln stets.
Die vielfältigen Felsformationen lassen uns immer wieder schauen und staunen.
Um 14:30 Uhr rufen wir meinen lieben Mann an, der für uns wieder Taxi IrmEli machen und uns am Parador abholen will, sollten wir früh dort sein. Das hat sich durch unsere Suche nach dem richtigen Abstieg erübrigt. Wir können froh sein, wenn wir um 16 Uhr den Bus vom Parador erreichen, da wir nicht wissen, wie lange wir noch brauchen werden.
Nur 5 Minuten später gelangen wir an an den Sattel der Degollada de Ucana. Der Hinweis „Cañada Blanca“ ist für uns richtig.
Was auch interessant ist: Sendero 15 führt von hier auf den Guajara.
In den Fels ist der Einstieg zum Abstieg eingeschnitten und dieser Teil ist uns von einer Wanderung im Jahre 2003 her noch in Erinnerung, als wir mit der großen Wandergruppe den Aufstieg auf den Guajara gesucht und nicht gefunden haben. Ausgeschildert war damals noch rein gar nichts und so gut präpariert war der nun wirklich gut zu gehende Weg auch nicht.
Jedoch, Vorsicht ist geboten, reine Nordseite und es haben sich noch große Flecken Schnee, der inzwischen gefroren ist und Eisplatten gehalten.
Zügig kommen wir voran, sehen schon die Piedras Amarillas.
Eine halbe Stunde haben wir für den Abstieg gebraucht und kommen an die nächste Hinweistafel: noch 0,8 km bis zum Parador, der Sendero 4, gut bekannt. Nur sind wir ihn noch nie am Ende einer Wanderung gegangen, bisher war er stets der Beginn einer Tour.
15:30 Uhr: Geschafft!
Natürlich ein kurzer Besuch im Infobüro, um auch mitzuteilen, dass, kommt man von Las Lajas, die Wegfindung schwierig ist. Was uns die Dame am Schalter bestätigte.
So, die Zeit reicht noch für einen Becher Milchcafé, denn um 16 Uhr soll ja der Bus 342 wieder zurückfahren. Kommt auch überpünktlich, dann aber – wieso – warum – weshalb – fährt er 20 Minuten verspätet ab. Zwei Herren steigen noch zu und nach der Abfahrt etwas später hält der Bus nochmals, um noch die Begleiterinnen der Herren einsteigen zu lassen.
Das ist wohl Service!
Dann ist der Busfahrer so nett und hält in La Camella – obwohl keine Haltestelle – um mich aussteigen zu lassen.
Fazit:
Eine wirklich wunderschöne Tour und wir sind auch ganz angetan, dass wir sie – bis auf die Suche nach dem Abstieg – problemlos gemeistert haben.
Sollten wir sie nochmal gehen, würden wir jedoch den Aufstieg – wenn auch etwas länger – von der bekannten Route auf den Sombrero de Chasna von der TF 21 km 59 1/2 aus gehen.
Danke nochmal, liebe Heike! Ihr seid wohl bei der Wegfindung etwas geschickter gewesen.
Besonderheit:
Parque Nacional
Der Nationalpark befindet sich in der Mitte der Insel Teneriffa, nördlich eingegrenzt durch das Orotavatal und südlich duch den Kiefernwald vonVilaflor. Der Park ist auf die Gemeindebezirke Adeje, Fasnia, Garachico, Granadilla de Abona, Guia de Isora, Icod de los Vions, La Cuancha, La Orotava, Los Realejos, San Jaun de la Rambla, Santiago del Teide und Vilflor verteilt.
Es handelt sich hier um das einzige Gebiet eines subtropischen Hochgebirges in Europa. Dieses Merkmal ist ausschlaggebend für den biologischen Reichtum, und viele hier anzutreffende Arten sind nur in diesem Park zu finden.
Was zuerst auffällt, ist der große Kessel, der Circo de las Cañadas, eine Depression mit einem Durchmesser von etwa 17 km. Diese wird im Nordosten, Osten und Süden durch abrupte Steilhangzonen mit einem Gefälle von bis zu 700 m eingegrenzt . Darüber liegt der Teide, der über 2000 m Höhe erreicht und von den Feuchteinflüssen ausgenommen ist, die durch die Passatwinde hierher gelangen. Die klimatischen Bedingungen sind hier völlig anders als auf der restlichen Inselgruppe. Die zu jeder Jahreszeit niedrige relative Luftfeuchtigkeit und der >Mangel an Niederschlägen verursachen eine Trockenheit, die schwerlich mit anderen Berglandschaften vergleichbar ist. Diese Eigenheiten führen je nach der Jaheszeit, zu der man die Gegend besucht, zu einem völlig unterschiedlichen Anblick: entweder vollkommen weiß von Schnee im Winter oder voll an lebendigen Farben im Frühling oder aber trocken und karg im Sommer.
Gesetzgebung:
Durch Erlass vom 22. Januar 1954 wurde das Gebiet zum Nationalpark erhoben. Das Gesetzt 5/1981 vom 25. März 1981 legt unter Anwendung des Gesetzes über geschützte Naturräume ein Sonderrechtssystem für den Park fest. Am 2. Juli 1999 wurde die Erweiterung des Nationalparks auf die heutige Fläche von 18.990 ha beschlossen.
Auszug aus dem Informationsblatt „Teide – Parque National“ herausgegeben
durch den Veröffentlichungsdienst der Nationalparks.
Abades – Tajao
Heute war uns nach Meer, Wärme, da es gestern sooo kalt war wollten wir nicht in die Höhe.
Da bietet sich die Küstenwanderung nach San Miguel de Tajao, kurz Tajao an. Diese sind wir zuletzt am 30.3.2010 von Punta de Abona aus gegangen.
Ich habe sie beschrieben, also heute „nur“ die 2. Etappe von Abades aus.
Wanderwegstrecke: laut komoot 7,4 km in 2:01 Std., 90 m rauf und 90 m runter, tatsächlich mit fotografieren und erzählen – ohne Apfelpause – 2:40 Std.
Mein lieber Mann, der für uns heute mal wieder Taxi IrmEli spielt, setzt uns um 10:23 Uhr an der Promenade in Abades ab.
Ein Blick hoch zu den Bergen, auf den Hafen, zum Leuchtturm von Poris de Abona, auf die Kirche und in Erinnerung daran, dass hier im Jahre 1943 auf dem Hügel ein komplettes Dorf „Sanatorio de Abona“, als Lepra-Station geplant und angefangen wurde.
In dem Dorf befinden sich ein Krankenhaus, ein Krematorium, viele Bungalows, administrative Gebäude mit Meerblick und eine Kirche im Franco-typischen Stil mit einem großen Kreuz auf der Spitze, welches schon von sehr weit weg zu erkennen ist, insbesondere von der Autobahn.
Die Lepra-Station wurde zu militärischem Gebiet erklärt und bis zum Jahr 2000 vom 49. Infanterieregiment Teneriffa für die Ausbildung im Häuserkampf genutzt. Im Jahre 2002 wurde das gesamte Areal an italienische Investoren verkauft. (Wikipedia)
Die heutige Route habe ich mit komoot geplant – 2010 war ich noch nicht so „modern“ – und der erste Abschnitt der Wanderung deckt sich mit meiner Beschreibung vom März 2010 bis zu dem Punkt:
„Auch hier wieder eine Hinweistafel mit dem Campingverbot, an das sich nicht gehalten wird. Von hier wieder einen Abhang hinauf und vor uns sehen wir einen riesigen, grauen Betonklotz. Der steinige Weg führt oberhalb davon vorbei.“
Nur 20 Minuten haben wir bis hierher gebraucht und nun werden wir von koomot unterhalb des Betonklotzes vorbeigeführt, mehr zum Meer hin und damit ist die Beschreibung von damals hinfällig, denn nun handelt sich um eine Tour immer dicht an der Acantilado, der Steil- oder Felsküste entlang.
Will man aber nicht so abenteuerlich weitergehen – wie die jetzige Tour ab hier verläuft – folgt man einfach meiner damaligen Beschreibung.
Nun ist es kein Spaziergang, kein Promenadenweg mehr, die Pfade – sie haben fast alpinen Charakter – führen durch Geröll, Vulkangestein und durch wieviele Barrancos – Schluchten – sechs? sieben? oder waren es so gar acht? rauf und runter.
Wir sind schlicht begeistert.
Dazwischen dann eine Holztreppe – nicht sehr vertrauenserweckend – die in eine Badebucht führt aber wir werden weiter hoch geführt. Vorbei an Tabaiba dulce, die hier das Bild beherrschen, aber auch Leuchterblumen säumen den Pfad und Musterexemplarer der Kandelaber-Wolfsmilch.
Wir haben wohl einen zu weiten Rechtsschwenk gemacht – in diesem Steingewirr nicht verwunderlich – und passieren bearbeitete Äcker. Aber bald sind wir wieder auf dem programmierten Pfad. „Trulla“ leitet uns ganz bestimmt wieder links und wir steigen in – was wohl – den nächsten Barranco ab.
Nach einer guten Stunde erreichen wir das Örtchen La Listada.
Über uns einen herrlichen Wolkenhimmel!
Wir können einen Blick in die Kirche werfen, da gerade zwei Frauen den Altar dekorieren, machen dann – nicht ganz freiwillig einen Gang durch den – nicht lohnenswert zu besichtigen Ort – und müssen in einem großen Bogen auf der Straße in das Örtchen La Jaca gehen.
Dabei wäre es ganz einfach gewesen: Nach der Kirche kommt ein mit einem Kreuz versehene Gedenkstätte und von da führt sofort der Weg runter in die Bucht mit einem Meeresschwimmbecken, um auf der anderen Seite nach La Jacca aufzusteigen.
Unsere „Trulla“, Sprecherin von komoot, leitet uns durch die Calle Bahia, wir blicken nach dem Häuserblock wieder auf ein Monument und einen kleine Hafen sowie eine angelegte Badebucht und steigen auf durch die Calle El Cardon, Calle Sauce bis wir rechter Hand Reihenhäuser in bleu und zart grün sehen. Hier halten wir uns links, rein in die Vulkanlandschaft.
Fantastische Vulkangebilde wechseln sich auch hier wieder ab, ein ganz anderes Landschaftsbild als bisher: und natürlich: rauf und runter, von Bucht zu Bucht, von Barranco zu Barranco.
Ein Blick zurück auf die dicht zusammenliegenden Örtchen La Listada und La Jaca, einen Windmühlenpark.
Nur 15 Minuten sind wir von den Reihenhäusern aus gegangen als wir einen Campingplatz erreichen. Welche tolle Formationen gibt es hier wieder zu bestaunen!
Es wird nicht langweilig:
Und was sehen wir nun?
Von Menschenhand mit viel Fleiß geschaffene „Steinmännchen“, aber nicht wie bisher bekannt aus den grauen Steinen, nein hier aus Lavagestein!
Unzählige, so was haben wir bisher auf der Insel noch nicht gesehen.
Haben wir bisher gedacht die Steinmännchen an der Isar zwischen Bad Tölz und Lenggries könnten an Fleißarbeit nicht übertroffen werden, so werden wir nun eines Besseren belehrt.
Im Anschluss immer noch mehr Abwechslung der Gesteinsformationen, sagenhaft.
Wir wissen, dass wir uns dem Ende unserer heutigen Wanderung nähern, müssen aber erst noch auf dem Tuffgestein aufsteigen – damals kamen wir wesentlich mehr von links – um dann nach Tajao abzusteigen.
Wir haben unser Ziel Tajo erreicht und mein lieber Mann hat schon mal Platzhalter in einem Restaurant gemacht: Denn Tajo ist bekannt für seine guten – und sehr frequentierten – Fischrestaurants.
Besonderheit:
In dem Gebiet der „Steinmännchen“ klärt eine Infotafel über die Bedeutung dieses Landstrichs auf:
Mirador Sámara – Montaña Reventada – Mirador Sámara
Rundweg Mirador Sámara – Montaña Reventada – Teil-Abstieg vom Pico Viejo – Mirador Sámara
„Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.“
Mit dem Wanderprogramm „komoot“ hatte ich eine Wanderung „Boca Tauce – Boca de Chavao – Boca Tauce“ geplant.
Wir parken auf dem Parkplatz Boca Tauce und Elisabeth und ich zeigen Janni und Michaela die zwei liebevoll gestalteten Räume des Museums Juan Evora, dem letzten Hirten gewidmet, der hier oben seine Ziegen weidete.
Wie wir es immer halten, wenn eine Infobüro vorhanden ist, fragen wir welche neuen Wanderwege es gibt etc. Heute – aus welcher Intuition heraus weiß ich nicht mehr – zeigen wir die geplante Tour auf unserem Handy
und bekommen die Antwort:
„Diese Tour ist illegal, sie liegt im absoluten Naturschutzgebiet des Parque National del Teide.“
Dafür wird uns eine andere Tour empfohlen:
Wir sollen an der Kreuzung Boca Tauce auf die TF 34 fahren und dann bis ca. Kilometer 8 zum Mirador Sámara. Von dort auf dem Sendero 13 bis zum Sattel der Montaña Sámara aufsteigen – dann Richtung Montaña Reventada. Dort oben sei inzwischen ein neuer Verbindungweg, Sendero 38, zum Abstieg vom Pico Viejo, dem Sendero 9, ausgebaut worden, der dann auf den Sendero 32 stößt und dieser würde direkt zum Ausgangspunkt zurückführen.
Kurze Überlegung, wir wundern uns nur, dass unmittelbar unterhalb des Parkplatzes Boca Tauce der Einstieg zu der ausgeschilderten Wanderung: Sendero 18 „Chavao“ angezeigt wird. Was soll’s.
Jedoch, die teilweise für uns neue Tour reizt doch sehr.
Wanderwegstrecke: 3 ½ Stunden für rund 9 km inclusive Apfelpause und diversen Schau- und Erzählpausen 410 m im Aufstieg und 360 m im Abstieg
Am 6.11.2007 bin ich zum ersten Mal mit Manfred, meinem lieben Mann, vom Mirador Sámara auf die Montaña Reventada – einem Rundweg – gegangen. Später noch ein paar Mal mit Wanderfreunden. Dann sind wir auch auf den Gipfel der Montaña Sámara gestiegen und von dort dann wieder zum Gipfel der Montaña Reventada, links hoch, rechts runter.
Selbst Elisabeth kennt diese Wanderung noch nicht.
Bei 11 Grad beginnen wir den gut zu gehenden Aufstieg, zwar lang, aber gut zu bewältigen. Die kleinen, grünen Täfelchen mit der Nummer 13 leiten uns.
Wir sind erst mal überwältigt von dem Anblick der sich uns bietet:
Vor uns ein Kanaren-Pinien-Wald, dann der noch ein bisschen mit Schnee verzierte Teide, daneben der dunkle Pico Viejo auf der einen Seite, auf der anderen ragen die zwei Kuppen der Insel La Palma aus einem weißen Wolkenmeer. Die Sonne scheint, knallt aber nicht, ich nenne es „sie scheint milchig“. Und: Es geht kein Wind, eine Besonderheit in der letzten Zeit.
Vorbei an riesigen Büschen des Ginsters und der Teide-Skabiosen, der Rosalitas steigen wir auf.
Bei der Hangquerung bewundern wir eine einzelne Kanaren-Kiefer, die sich bis in diese Höhe gewagt hat und immer den Teide im Blick.
Eine Stunde haben wir bis zu der für uns entscheidenden Wegegabelung gebraucht.
Hier oben verlassen wir den Sendero 13 und nun beginnt auch für mich Neuland:
Sendero 38 „Cuevas Negras“ führt uns hinauf, hinauf durch absolutes Vulkangebiet, nicht umsonst nennt sich die Wanderung auch die „Vulkanroute“.
Wir kommen an Vulkanformationen vorbei die uns spontan an die „Teide-Eier“ an der Montaña Blanca denken lassen, passieren vom Wind blank gewehte Flächen, bestaunen Vulkan-Monumente: Schön, können wir da nur sagen.
Inzwischen haben wir eine Zone erreicht in der sich die vielblättrige Drüsenfrucht angesiedelt hat und mit ihrem Grün die schwarz-rote-Landschaft belebt. Wie Gerippe liegen die vom Wetter gegerbten, fast weißen Zweige des abgestorbenen Ginsters dazwischen.
In dieser fantastischen Landschaft legen wir dann auch unsere Apfelpause ein, um dann „gestärkt“ den Abstieg anzugehen.
Nach 2 ½ Stunden gelangen wir an den Abzweig:
Bestand bisher der Bodenbelag überwiegend aus Lavagrus oder Lavasand, so wird nun auf dem Sendero Nr. 9 „Pico Viejo“ und später auf dem Sendero Nr. 32 „Abeque“ den Fußsohlen einiges abverlangt: Die Wege sind phantastisch präpariert, so auch Senken mit Lavagestein ausgefüllt. Die ganze Strecke ist mit dickeren Lavabrocken gesäumt. Diese Arbeit!
Wir kommen an einer eingezäunten Versuchsfläche vorbei, diverse Pflanzen wurden hier angesiedelt.
Wir machen einen kurzen Abstecher zu einem „Marterl“, einem kleinen gemauerten Gedenkstein an eine im Jahre 1989 hier Verstorbene.
Ein Stück weiter erfreuen wir uns an den langnadeligen Kanaren-Kiefern und den schönen Zapfen, die nun eine Strecke den Weg säumen. Und immer wieder ein anderes Farbspiel des Vulkangesteins.
Nach ca. 3 ½ Stunden treffen wir wieder auf den Sendero 13, auf dem wir – hätten wir „nur“ die Montaña Reventada umrundet – ausgekommen wären.
Und immer wieder der Blick über die Wolken hinweg nach La Palma, rechts von uns auf den Kegel der Montaña Reventada und vor uns auf den Kegel der Montaña Sámara.
Nur 10 Minuten später sind wir glücklich und zufrieden – inzwischen sind es 21 Grad – bei unserem Auto.
Fazit:
„Unverhofft kommt oft“ damit lässt sich mit einem weiteren Spruch unsere heutige Tour umschreiben.
Wenn sie dann noch so schön, abwechslungsreich, auch fordernd in ihrem Aufstieg ist, kann man einfach zufrieden sein, sie gemacht zu haben.
Zudem beglückwünschen wir uns: Auf der Heimfahrt über Chio stellen wir fest, nur 10 km auf der TF 34 abwärts sind es gerade noch 13 Grad, die Sonne ist verschwunden und wir fahren in den Wolken!
Straße nach Chamorga – Mirador Cabezo del Tejo – Benijo
Achtung! Achtung!
Bei der nachträglichen Recherche zu der heutigen Wanderung, ob das „Heiligtum der Guanchen“, der Roque de Anambro, noch einen anderen ursprünglichen Namen hat, stieß ich auf die Information, dass offensichtlich seit einiger Zeit für diese Wanderung zum Aussichtspunkt Cabezo del Tejo, im Gebiet El Pijaral eine Erlaubnis angefordert werden muss, bei Missachtung droht eine heftige Strafe von bis zu 601 €.
Da macht das für uns neue Schild Sinn, denn wir stutzten bei dem Satz:
„Es handelt sich um ein hoch empfindliches Stück Natur. Um es nicht zu schädigen, bedarf es der Kontrolle und Regelung des Besucherstroms.“
Erlaubt sind täglich nur noch 45 Besucher und beantragen kann man die kostenlose Erlaubnis maximal 90 Tage vorher für bis zu 5 Personen unter https://sede.tenerife.es/.
Wer sich selbst überzeugen will, kann dies unter https://3enruta.com/ruta-pijaral-ensillada-cabezo-del-tejo/
nachlesen.
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Unsere Mitwanderinnen, Janni und Michaela, kennen das Anagagebirge noch nicht.
Was bietet sich da an? – Unsere Vorzeigetour!
Die muss jeder Besucher der mit uns wandert kennenlernen.
ABER: Elisabeth und ich wollen auch immer noch etwas Neues kennenlernen und so kombinieren wir diesmal zwei wunderschöne Touren:
Benijo – El Draguillo – Benijo und Straße nach Chamorga – Mirador de Cabezo del Tejo – Chamorga.
Wanderwegstrecke: ca. 5,5 km, 2 3/4 Stunden Gehzeit – 12 m Aufstieg + 780 m Abstieg – ohne allzu lange Pausen, nicht einmal die obligatorische Apfelpause
Diesmal jedoch ein bisschen Hürdenlauf, über und unter vom Sturm abgeknickte oder entwurzelte Bäume.
Vorab:
Die Tour kann man nur gehen wenn man einen netten Mitmenschen hat – wie wir ihn in meinem lieben Mann haben – Taxi IrmEli.
Wettervorhersage war gut, 19 Grad, nachmittags bewölkt.
Also bessere Voraussetzungen als bei der Taborno-Tour.
Elisabeth fährt uns in 1 Stunde 30 Minuten vom Süden bis zum Ausgangspunkt: TF 123 Kilometer 4,8. Heftiger Wind empfängt uns, wir machen uns startklar und Manfred übernimmt das Steuer, um den Wagen nach Benijo runter zu fahren.
Hoppla: Eine Infotafel in 4 Sprachen gibt es, neu für uns.
„El Pijaral ist ein Integrales Naturreservat, in dem zahlreiche Tier- und Pflanzenarten heimisch sind. Viele von ihnen sind weltweit einzigartig. Es handelt sich um ein hoch empfindliches Stück Natur. Um es nicht zu schädigen, bedarf es der Kontrolle und Regelung des Besucherstroms.“
Die Strecke bis zum Mirador Cabezo del Tejo kennen wir sehr, sehr gut. Begeistert aber immer wieder durch seine Flora: Farne, Erika- und Lorbeerbäume, Storchschnabel, bemoosten Baumstämmen, mit Flechten überzogenen Äste.
50 Minuten sind wir gegangen als das Felsmassiv, das Heiligtum der Guanchen, Roque de Anambro, auftaucht. Ein Fotostopp muss natürlich eingelegt werden, denn man hat zudem von hier einen wunderbaren Blick zur Küste und – wenn auch heute etwas wolkenverhangen – auf den verschneiten Teide.
10 Minuten später sind wir am Mirador Cabezo del Tejo Die sonst übliche Apfelpause verkneifen wir uns wegen des heftigen Sturms. Bewundern aber den von mir so geliebten Ausblick:
Teide und Küste auf einen Blick! Grandios!
Nun geht es erst ein gutes Stück bergab Richtung Chamorga. Unsere Trulla vom Planungsprogramm „komoot“ weist uns dann an: scharf links und nun ist das kommende Stück bis zum Mirador de Draguillo auch für Elisabeth und mich Neuland.
Auffallender Unterschied zur bisherigen Strecke sind die großmächtigen Gesteinsbrocken die nun den Weg „zieren“.
Was wir auch noch nie vorher gesehen haben: Das Guanchen Heiligtum von der „Rückseite“.
Dieses Hinweisschild erreichen wir nach 1 Stunde 40 Minuten vom Ausgangspunkt.
„ 1,7 km Chamorga – 1,0 km El Draguillo – 2,5 km Benijo, “
Kurze Überlegung:
den etwas weiteren Weg runter über den Weiler El Draguillo und am Meer entlang nach Benijo – lt. komoot- Planung ca. ½ Stunde länger – oder weiter auf Gebirgspfaden nach Benijo.
Wir entscheiden uns für die kürzere aber anspruchsvollere Variante und bereuen es nicht, denn die Ausblicke – auf’s Meer mit seinen kleinen Felsinselchen und den Weiler El Draguillo bis zum Leuchtturm von Punta de Hidalgo – sind begeisternd und die Aeonien, Leuchterblumen, gelbblühende Telinen und andere Raritäten finden wir einfach toll. Zudem werden wir von Wermutduft umweht. Die Hänge sind grün, grün ….
13:45 Uhr sind wir am Restaurant Fronton, wo wir von meinem lieben Mann erwartet werden.
Die letzten Minuten hat uns dann doch noch der nicht geplante und vorhergesagte Regen erwischt.
Fazit:
Eine Tour die immer wieder fasziniert, die man nicht leid wird, zu gehen. So gewiss wie das Amen in der Kirche ist, dass unser nächster Besuch, vermutlich unser Sohn Michael, „dran glauben“ muss. Unsere Tochter Ursula kennt sie schon.
Außerdem kann man dann auch die Variante über den Weiler El Draguillo gehen.
Wie auch immer: Ob Chamorga oder Benijo auf diesem oder jenem Weg, oder noch eine neue Variante: wenn man keinen lieben Taxifahrer hat, bleibt nur ein Rundweg vom Ausgangspunkt zum Mirador Cabezo del Tejo und wieder zurück zum Ausgangspunkt. Jede Route ist die weite Anfahrt wert.