Archiv für 8. Dezember 2016
Wanderung Samarines
Von Candelaria bis zur Playa de Lima
Für die Wahl der heutigen Wanderung gab es drei Gründe:
– die Basilika Patrona de Canarias – Schutzpatronin der Kanaren
– die Statuen der Menceys – der ehemaligen Könige von Teneriffa
das wollten Elisabeth und ich Michaela, Margaret und Werner zeigen und
am 8. Februar 2008 – als Elisabeth und ich von Güimar bis Candelaria wanderten – unsere damalige Wandergruppe gab zwischendurch auf – schrieb ich:
Der beschriebene Weg „Samarines“ ist eine eigene Wanderung wert. Man kann sie vom Gebäude der Guardia Civil aus gehen – hier oben gibt es auch Parkplätze. Hin und Zurück sind es dann maximal 2 Stunden.
Zudem kann man dann die Wallfahrtskirche besichtigen und sich vielleicht in den diversen Reiseführern über die früheren Könige von Teneriffa – die Menceys – informieren, deren stattlichen Statuen gleich unterhalb des Kirchplatzes zu bewundern sind.
Bis heute haben wir die Absicht nicht in die Tat umgesetzt.
Da Elisabeth und ich wussten, dass es auf dieser Strecke schöne Badebuchten gibt, die Wanderung nicht lang ist, planten wir für heute eine Schwimmpause in Playa de la Viuda ein.
Bei strahlendem Wetter machten wir diese mit weiß-grünen Balken markierte kurze Tour, die gut präpariert ist. Man könnte sie einen Spaziergang nennen, da es aber rauf und runter zu den Buchten geht, der Weg weitestgehend aus Vulkangestein besteht sind festes Schuhwerk und auch Stöcke angebracht.
Die erste Bucht, Playa de Samarines, die Schönste, da von Felsen umgeben, hielt uns vom Schwimmen ab, da eine unappetitliche Schmutzschicht im Wasser trieb.
Die nächste Bucht, schon in Playa de la Viuda, die sollte es sein, aber wir wollten uns der vollständigkeitshalber auch noch Playa de Lima ansehen.
Fazit:
Die Örtchen bekommen bestimmt mal keinen Preis für „unser schönes Dorf“ aber die Strecke ist schön, die Sicht ist weit, zu den Bergen hoch und bis zum südöstlichsten Punkt der Insel, an die Hänge schmiegt sich die Tabaiba dulce und bedeckt sie wie mit einem Teppich, Gran Canaria ist auszumachen und das tosende Meer begleitet uns.
Besonderheiten:
Basilica de Nuestra Señora de la Candelaria
Die Wallfahrtskirche wurde 1958 vollendet und erinnert mit ihren Dimensionen eher an eine Kathedrale. Im Gegensatz dazu ist der Innenraum recht schlicht. Der Blick konzentriert sich auf das meistverehrte Heiligtum der Kanarischen Inseln, auf die Figur der „Virgen de Candelaria“ – der Jungfrau von Candelaria. Der Legende zufolge sollen Ende des 14. Jahrhunderts, also in vorspanischer Zeit Guanchen südlich des heutigen Ortes Candelaria eine Madonnenskulptur gefunden haben, die vom Meer angeschwemmt worden war. Sie wollten die Statue mit Steinen bewerfen, aber ihre Arme waren wie gelähmt. Daraufhin schrieb man der Madonnenstatue wundertätige Kräfte zu, stellte sie in eine Höhle und verehrte sie. 1826 wurde sie von einer Sturmflut wieder ins Meer gespült. Das heute in der Kirche verehrte Bildnis stammt von Fernando Estévez.
Am 2. Februar und 14./15. August kommen Tausende von Pilgern zu Ehren der Virgen de la Candelaria. Die heilige Jungfrau ist die Schutzpatronen der Kanarischen Inseln.
(Auszug aus Insel-Reiseführer Teneriffa von Annette Kossow/Sibylle Geier)
Wir konnten die Kirche nicht umfassend besichtigen, da am heutigen Feiertag „Immaculada Conception“ ( Fest der Unbefleckten Empfängnis) um 12 Uhr eine Messe gehalten wurde.
Die Menceys, die ehemaligen kanarischen Könige
Am Hauptplatz – im Angesicht der Basilica – stehen 9 große Bronzestatuen, die Menceys, die stattlichen Könige der Guanchen mit ihren Waffen und Symbolen.
Die Skulpturen schuf der Bildhauer José Abad aus La Laguna.
1494, als Alonso Fernandez de Lugo mit der Eroberung Teneriffas begann, war die Insel in neun sogenannte Königreiche bzw. Stammesgebiete unterteilt, die von Menceys bzw. Häuptlingen regiert wurden. Diese repräsentierten die höchste zivile, religiöse und militärische Autorität in der Region, in der sie regierten. In der Gemeinde Candelaria befinden sich an der Plaza de la Patrona de Canarias neun Bronzestatuen dieser Menceys.
Acaymo, Mencey von Tacoronte: Acaymo herrschte über das Stammesgebiet Tacoronte im Norden Teneriffas, das die heutigen Gemeinden Tacoronte, La Matanza de Acentejo und El Sauzal umfasst. Laut dem Historiker Antonio de Viana befand sich Acaymo mit dem Mencey Bencomo im Krieg, doch angesichts der Ankunft der Eroberer schlossen sie Frieden.
Adjona, Mencey von Abona: Die von Adjona regierte Region war das ausgedehnte Stammesgebiet Abona im Süden Teneriffas. Es erstreckte sich über ein ca. 420 Quadratkilometer großes Gelände, das die heutigen Gemeinden Fasnia, Arico, Granadilla de Abona, San Miguel und Vilaflor umfasste. Adjona war einer der Menceys, die mit Alonso Fernández de Lugo während dessen ersten Landung paktierten.
Añaterve, Mencey von Güímar: Añaterve war der erste Mencey, der über den Gouverneur von Gran Canaria, Pedro de Vera, mit den Eroberern paktierte. Sein Gebiet entsprach den heutigen Gemeinden El Rosario, Candelaria, Arafo und Güímar sowie einem Teil von Santa Cruz de Tenerife und La Laguna.
Bencomo, Mencey von Taoro: Während der Eroberung wurde das Stammesgebiet Taoro von Bencomo regiert. Von seinem Gebiet aus, das die Stadt La Orotava, La Victoria de Acentejo, Santa Úrsula, Puerto de la Cruz, Los Realejos und San Juan de la Rambla umfasste, führte er die Ureinwohnergruppen an, die sich der spanischen Invasion widersetzten, wodurch er den Zusatznamen „Großer König“ erhielt. Er starb während der Schlacht von La Laguna vor den Truppen von Alonso Fernández de Lugo. Sein Sohn Bentor wurde sein Nachfolger als Mencey und zeigte durch seine eigene tragische Geschichte, welche fatalen Folgen die Eroberung für das Guanchen-Volk haben sollte. Nachdem er in der Schlacht von Victoria de Acentejo durch die Spanier besiegt wurde, stürzte er sich hoch oben von der Schlucht von Tigaiga in der Gemeinde Los Realejos in die Tiefe. Zu seinem Andenken steht am Aussichtspunkt El Lance heute eine Statue von ihm. Eine Tochter von Bencomo, die Prinzessin Dácil, verliebte sich in den spanischen Hauptmann Fernán García del Castillo und heiratete ihn später. Nachdem ein anderer Guanche sie angezeigt hatte, weil sie alleine mit dem Spanier angetroffen wurde, verurteilte Bencomo seine eigene Tochter zum Tode durch Steinigung. Dácil gelang es, der Verurteilung zu entgehen, weil sie nachweisen konnte, dass Zeugen bei dem Treffen anwesend waren. Sie heiratete dann und nahm nach ihrer Taufe den Namen Mencías del Castillo an.
Beneharo, Mencey von Anaga: Der Mencey Beneharo blieb durch ein Abkommen mit Alonso Fernández de Lugo während der Jahre, die die Eroberung Teneriffas andauerte, neutral. Seine Ländereien erstreckten sich über weite Teile des Anaga-Gebirges.
Pelicar, Mencey von Icod: Das Stammesgebiet Icod erstreckte sich über die heutigen Gemeinden La Guancha, Icod de los Vinos und El Tanque sowie Teile von Garachico. Unter der Führung von Pelicar kämpfte er bis 1496 in dem Krieg, bis sie sich nach der Schlacht von La Victoria de Acentejo ergeben mussten.
Pelinor, Mencey von Adeje: Zu Beginn der Eroberung paktierte der Mencey Pelinor mit Alonso Fernández de Lugo und wurde später dafür mit Ländereien in Masca und Santiago del Teide belohnt. Sein Stammesgebiet erstreckte sich über 180 Quadratkilometer der heutigen Gemeinden Adeje, Guía de Isora, Santiago del Teide und Teilen von Arona.
Romen, Mencey von Daute: Das Stammesgebiet Daute entsprach im 15. Jh. den heutigen Gemeinden Buenavista del Norte, Los Silos und Teilen von Garachico. Romen war einer der ersten Häuptlinge, die sich während der Eroberung der eindringenden Armee entgegenstellte.
Tegueste, Mencey von Tegueste: Dieses Stammesgebiet entsprach dem heutigen Tegueste und großen Teilen von San Cristóbal de La Laguna. Sein Häuptling, der den gleichen Namen trug wie die von ihm regierte Region, setzte sich mit wild entschlossener Kraft der spanischen Invasion entgegen und nahm schließlich an der Schlacht von La Laguna teil
(Info vom Tourismus – Teneriffa)
Krippe in Candelaria
„Seit nunmehr 25 Jahren wird die Tradition der Krippen auf Teneriffa gepflegt.“
So schrieb ich am 27. Dezember 2013. Damals waren wir in Santa Cruz Krippen besichtigen, am 13. Dezember 2013 machten wir in Villa de La Orotava eine regelrechte Krippenwanderung.
Heute also nun die „El Belén“, die Krippe, von Candelaria an der Plaza del Centro Cultural.
Mein lieber Mann und ich haben sie am 15.1.2016 zum ersten Mal gesehen und waren von der liebevollen Gestaltung begeistert.
Auch das war heute mit ein Grund nach Candelaria zu fahren.
Die Krippen, wie wir sie in Deutschland kennen, konzentrieren sich auf die Heilige Familie, Ochs und Esel sind mit dabei, vielleicht auch noch hin und wieder Hirten oder auch Engel. Auf Teneriffa wird das komplette Dorfgeschehen mit allen Menschlichkeiten präsentiert.