Archiv für 27. Oktober 2016
Arona – Refugio – Roque Imoque – Arona
Die Wetterprognose für heute war schlecht, die zur Verfügung stehende Zeit war bemessen, Wanderneulinge begleiteten uns, da bot sich diese Tour an.
Sie ist ungefährlich, fordert wohl im Aufstieg wie auch im Abstieg, was aber, lässt man sich Zeit, gut zu bewältigen ist
Wie mussten aber auch lernen, dass diese Tour nicht unbedingt geeignet ist für Jemanden der Höhenangst hat, dann ist es kein Vergnügen.
Aber: Respekt, André hat es wunderbar gemeistert!
Wanderzeit: Reine Gehzeit 2 Stunden 19 Minuten, 7,28 km, 340 m Aufstieg, 330 m Abstieg
Wir waren 3 Stunden 25 unterwegs mit Rasten, Verschnaufen, Schauen, Erklären, Fotografieren und Apfelpause.
Mit der Gehzeit und den zurückgelegten Kilometern ist es so eine Sache: Wir haben 3 GPS-Logger zur Verfügung und jeder hat unterschiedliche Angaben. Also habe ich das Mittel genommen.
Eine exakte Beschreibung kann ich mir schenken, da ich die Tour bereits am 24.11.2011 unter „Arona – Refugio – Roque Imoque – Roque de los Brezos – Arona“ beschrieben habe. Die Abstecher auf die beiden Berge haben wir uns heute geschenkt, ansonsten ist die Runde identisch.
Es gibt nur eine Stelle da heißt es Achtung: kurz nach dem Restaurant „Refugio“ geht man auf einer Fahrstraße rasch voran, jedoch kurz nach dem Restaurant gibt es einen dicken Steinmann links, hier die Straße verlassen und sich rechts haltend in die Schlucht absteigen!
Start wie gehabt an der TF 51, 1,1 km oberhalb von Arona bei „Las Casas“ Rechts oberhalb kann man den Hinweis auf das „Hotel Canino“ El Ancón sehen und auf der linken Seite, bei dem ehemaligen Restaurant gibt es beschränkte Parkmöglichkeit.
Das Hinweisschild: Degollada de Imoque por el Topo 2,9 km gibt den Aufstieg vor.
Eine Hinweistafel klärt uns auf, dass wir auf dieser Route zwei Naturschutzgebiete von großer ökologischer Bedeutung passieren: Das spezielle Naturschutzgebiet Barranco del Infierno und die geschützte Landschaft Ifonche.
Die Vegetation ist typisch für den kanarischen Basaltboden mit verschiedenen Arten von Kakteen und Tabaibas, unter denen besonders die einzigartige rote Tabaiba zu erwähnen ist. Auch kommen hier Weihrauch, Balos, Cornicales, Lavendel und Cordoncillos vor.
Umflogen wird die Landschaft hier von verschiedenen Falken-Arten.
Die Ausblicke zur Küste mit ihren wie auf einer Perlenschnur aufgezogenen Orten, zur Insel La Gomera und auf die wuchtigen Massive von Roque Imoque und Roque de Los Brezos mit immer wieder anderen Felsformationen sind grandios.
Zudem blicken wir auf sorgsam gemauerte Terrassen, die dem Getreideanbau dienen/dienten (?) und auf Dreschplätze und verlassene Fincas. Wasserverteilungsanlagen, leere gemauerte Wasserleitungen in denen heute zum Teil Plastikrohre das Wasser transportieren, zeigen uns, dass wir uns in landwirtschaftlich genutztem Gebiet befinden.
Wir wandern an tragenden Avocadobäumen und noch fast unbelaubten Mandelbäumchen vorbei. Orangenbäume dagegen sind dick behangen.
Das Restaurant „Refugio“ gibt es noch immer, aber für uns ist es zu früh um einzukehren.
Nach der Querung eines Barrancos kommen wir an einer kleinen Ansiedlung vorbei, wechseln mit einer Bewohnerin ein paar Worte und danach stoßen wir auf den Hinweis „Etappe 7 des Camino Anaga-Chasna“ den längsten gekennzeichneten Wanderweg auf der Insel, den GR 131 von Rosaria bis Arona, den Elisabeth und ich auch in diversen Etappen schon gegangen sind.
Kurz darauf erreichen wir den Dreschplatz, der am Fuße des Roque Imoque und des Roque de los Brezos liegt. Hier legen wir unsere übliche Apfelpause ein. Etwas länger als üblich, um zu schauen und zu erzählen.
Von hier aus nehmen wir den Abstieg auf dem Camino de Suarez in Angriff. Wir beginnen ihn auf einem anfangs mit einem Holzgeländer gesicherten Pfad.
Aufgepasst: Nicht schauen und gehen! Stehen bleiben: Die Ausblicke sind wunderbar.
Wieder passieren wir einen Dreschplatz und sorgsam angelegte Anbau-Terrassen, eine Reihe Höhlen versteckt sich unter dem Vulkangestein.
Abwärts, abwärts geht es bis zum Barranco del Rey, steil hinab. Am Barrancogrund bekommen wir Gesellschaft: eine Ziegenherde – hat sich wohl verselbständigt und begleitet uns steil bergauf. War sicher nicht im Sinne des Hirten, den wir auf der gegenüberliegenden Seite oben mit seinen zwei Hunden eilenden Schrittes bergab kommen sehen.
Oben angekommen, immer noch Ziegen um uns, führt uns dann der letzte sanfte Anstieg bis zum Auto an einer weiteren verlassenen Finca mit noch – wie es aussieht – intaktem Backofen vorbei …
… und das letzte Hinweisschild zeigt an, dass wir von Ifonche über den Camino de Suarez 3,7 km gegangen sind.
Allen unseren heutigen Mitwanderinnen und Mitwanderern hat die Tour gefallen. Sie waren sehr angetan von den unterschiedlichen Gesteinsformationen, den Aus- und Aufblicken. Obwohl sich der Teide – wahrscheinlich nach den Regenfällen in den letzten Tagen leicht verschneit – hinter den Wolken verbarg, so war doch der Sombrero auszumachen.
Fazit: Immer wieder gerne! Nie langweilig! Immer wieder schön! Und für uns aus dem Süden nicht zu verachten: fast vor der Haustüre, kaum Fahrzeit.
Restaurant:
Heute möchte ich nach langer Abstinenz mal wieder ein Restaurant empfehlen:
Bodegón Tío Julio in Buzanada in der Calle Real 16,
Telefon 633 645 440
Es gibt ausreichend Parkplätze – auch nicht schlecht.
Das Lokal ist groß, so dass nicht so schnell die Gefahr besteht, dass man keinen Platz bekommt.
Das Essen – wir hatten u.a. mit Gambas gefüllte Avocado, Entrecote, Salat nach Art des Hauses Tío Julio ganz hervorragend – Jede – Jeder war mit seiner Wahl zufrieden und auch die Preise waren zivil.
Que aproveche! Guten Appetit!