Archiv für 18. Oktober 2016
Palm-Mar – Montaña Grande – Leuchtturm Rasca – Palm-Mar
Wenigstens einmal in der Saison gehen wir von Palm-Mar aus zum Leuchtturm Rasca, da dieser Küstenstreifen im Naturschutzgebiet „Malpais de La Rasca“ umwerfend schön ist.
Beschrieben habe ich die Tour am 25. März 2008 aber inzwischen ist der Weg von Palm Mar aus bis zum Leuchtturm verbessert und somit gut zu finden.
Zur Zeit hat Elisabeth zwei Neffen aus Deutschland zu Besuch und wir wollen ihnen etwas mehr bieten als nur die Küste entlang hin und zurück.
Zudem haben Elisabeth und ich bei unserer Tour „camino real del sur“ bei der 6. Etappe vom Aussichtspunkt Centilena in Richtung Aldea Blanca als wir die 20 Vulkankegel unter uns liegen sahen, die von dort oben wie große Maulwurfhügel aussehen, spasseshalber gesagt, man müsste diese Hügel mal alle besteigen.
Also: Heute fangen wir mit dem 1. an, der Montaña Grande.
Wanderwegstrecke: reine Gehzeit 2 Stunden 17 Minuten, 9,46 km, Höhenprofil:150 m rauf und 160 m runter
Wir parken in Palm Mar wieder in der Nähe des Abwasserturm und gehen sofort durch Wüstenlandschaft, einen „gepuderten“ Pfad mit Geröll durchsetzt in Richtung auf den ersten Hügel zu.
Elisabeth hat die Wanderung mit komoot geplant und die Sprecherin Agatha schickt uns dann links, vorbei an vielen noch blatt- und blütenlosen Tabaiba dulce, der Balsam-Wolfsmilch großen Ansammlungen der Kanaren-Wolfsmilch und im Blick die Montaña Grande, den Vulkankegel, den wir aber von der uns abgewandten Seite besteigen werden.
Alle diese 20 Kegel bestehen aus dem gleichen Material: Basalt-Pyrolastide = Tuff. Zudem hatten wir einer Infotafel entnommen, dass das Vulkanfeld des Südens der Insel neue Böden schenkte, die heute landwirtschaftlich genutzt werden.
Schwierigkeiten gibt es keine, wir passieren eine große Betonfläche, scherzhafterweise fragen wir uns, ob es ein Hubschrauberlandeplatz sein soll, dort biegen wir rechts ab, können sehen, dass der Berg wohl lange Zeit abgebaut wurde, sicher noch vor der Zeit, als dies hier als Naturschutzgebiet ausgewiesen worden ist.
Kurz darauf gelangen wir in eine ehemalige Siedlung, die Landarbeiter beherbergte, ein alter Traktor, ein verrosteter LKW geben davon noch Zeugnis.
Hier, am Ende der Siedlung bei vielen Rohren, beginnt unser 20minütiger Aufstieg.
Oben angekommen bietet sich uns ein wunderbarer Rundumblick von dem vom Instituto Grafico errichteten Beton-Monument: Beginnend bei Palm-Mar, dahinter sieht man bis Santiago III, hoch zu den Bergen der Caldera, Teide und Sombrero grüßen, Costa de Silencio, Montaña Roja in El Médano, viele Vulkankegel sind in unserem Blick, große Flächen sind mit den bespannten Gewächshäusern bebaut, der Leuchttum Rasca liegt direkt vor uns, das Meer schäumt und die Insel La Gomera ist schemenhaft auszumachen.
Hier oben zeigen die Tabaiba dulce schon die ersten kleinen gelben Blüten und größere und kleiner Felsbrocken sind orangefarbenen Flechten überzogen.
Eine Ansammlung von „Bomben“, Vulkanformationen geben uns einen Vorgeschmack auf unsere nächste Wanderung zu den „Teide-Eiern“, wenn wir die Montaña Blanca besteigen werden.
Der Aufstieg ist zugleich der Abstieg und schnell sind wir beim Leuchtturm und nun geht es auf gut bekannten Pfaden an der Küste, den großartigen Felsformationen vorbei zurück zum geparkten Auto in Palm-Mar.
Fazit: Wie immer – besonders auch mit dem Schlenker über die Montaña Grande – schön, ABER: nicht bei dieser Hitze! 30 Grad, gnadenlos der Sonne ausgesetzt. Lediglich beim Aufstieg gab es einen Hauch von Luftbewegung.
Vielleicht im nächsten Jahr das Ziel Leuchtturm mit der Besteigung eines weiteren Vulkankegels. Schaumamal!