Archiv für Oktober 2015
Barranco del Infierno
Höllenschlucht
Ein Kleinod im Süden!
Einer der spektakulärsten Barrancos der Insel!
Ein ausgezeichnet angelegter und gesicherter Wanderpfad schlängelt sich an und unterhalb imposanten, steil abfallenden Felswänden entlang!
Und die Besonderheit im Süden: Am Ende des Barrancos ein Wasserfall!
Wanderwegstrecke: 6,14 km, Höhenunterschied ca. 300 m
Wir waren – inclusive Apfelpause- 3 Stunden 15 Minuten unterwegs.
Jedoch ganz gemütlich, mit viel Schauen, Fotografieren und Erzählen.
(4 Stunden sind an der Infotafel ausgewiesen)
Mehrere Jahre zeigten wir jedem unserer Besucher aus Deutschland diese Schlucht.
Jedoch, eines Tages hatten wir auf dieser Wanderung den Eindruck, alle Schulklassen dieser Insel haben ihren Ausflug an diesem Tage hierhin gemacht.
Das hat uns die Tour verleidet.
Das war noch vor der Zeit als ich unsere Wanderungen beschrieb.
6 Jahre lang war die Schlucht wegen akuter Steinschlaggefahr gesperrt, so dass man nur noch von oben einen kleinen Einblick in den Barranco hatte – entweder von der Tour „Carrasco“ von Ifonche nach Adeje oder – dieses Glück hatte ich während eines Paraglider-Tandemfluges – aus der Vogelperspektive.
Nach umfassenden Sanierungsarbeiten wurde im Mai diesen Jahres diese Wanderstecke unter privater Leitung wieder freigegeben.
Der Geschäftsführer der Betreibergesellschaft, stieß auf unsere Seite „mundi-roth.de“ und stellte fest, dass bei den inzwischen über 180 beschriebenen Touren der Barranco del Infierno fehlte.
Daraufhin lud er Elisabeth und mich ein, die Höllenschlucht doch zu begehen, was wir heute in die Tat umsetzten und damit die neue Wandersaison – sieht man von dem Einstand „Mascaschlucht“ mit unseren Besuchern ab – einläuteten.
Die Tour unterscheidet sich von vielen anderen Touren:
– verlaufen kann man sich nicht,
– sehr gut angelegter Weg, steils mit Treppen ausgestattet,
– Holzpfähle und Mäuerchen sichern die Strecke,
– Stege über das Bächlein und Geröll vereinfachen es dem Wanderer
– Aussichtskanzeln bieten tolle Ausblicke nach Adeje und zum Meer
Die Wanderung ist einfach lohnenwert!
Dass wir uns in einem Naturschutzgebiet befinden, muss sicher nicht extra erwähnt werden. Daher ist es auch nicht erlaubt, Pflanzen oder Steine mitzunehmen.
Zwar ist momentan keine Blütezeit, jedoch die grandiosen Gewächse der Kandelaberwolfsmilch stechen hervor, Aeonien zieren den Weg, vereinzelt sieht man noch Reste von Margeriten, dagegen sind die Bäume der Esskastanien dicht behangen. Brombeer- und Efeuranken, sogar Farn und Kanarenweide wachsen hier.
Langweilig wird es kein bisschen: Viadukte sind auszumachen, an skurilen Überresten von Bäumen wandert man vorbei und je weiter man in die Schlucht vordringt, um so grüner, feuchter wird es – besonders nach den heftigen Regenfällen in der vergangenen Woche.
Viele kleine Tümpel reihen sich aneinander, in einem hören wir so gar einen Frosch quaken. Das Plätschern des Wassers im Bächlein wie im Kanal begleitet uns.
Über die enormen Felswände rinnt das Wasser, kleinere Wasserfälle können wir bestaunen und als Schlußpunkt:
Der Wasserfall
Kopf in den Nacken und hoch geschaut, woher das Wasser kommt, 80 Meter tief soll es fallen.
Besonderheit:
Zur Geschichte der Schlucht läßt sich – sehr gerafft – sagen, dass sie schon von den Guanchen als Weidegebiet genutzt wurde, später kam der Ackerbau dazu.
Im 15. Jahrhundert wurden die erste Ansiedlung verzeichnet, das Wasser wurde bis zum Meer geleitet und einen Aufschwung erlebte dann die Ansiedlung „Adeje“ mit der Familie Ponte, die hier zur Aufbereitung von Zuckerrohr eine wassergetriebene Zuckermühle betrieb. Das Wasser des Barrancos versorgt auch heute noch zum Teil Adeje.
Zur Begehung der Schlucht:
Wir finden es äußerst sinnvoll, dass die tägliche Besucherzahl mit 300 limitiert ist und eine Anmeldung und Prüfung, ob der Barranco zugänglich ist
– unter Telefon-Nummer 922 780 078 –
unbedingt erforderlich ist.
Der Eintritt kostet 8 Euro, für Residente 4,50 Euro, für Bewohner von Adeje 2,50 Euro. Kinder von 7 bis 12 Jahre zahlen 50%.
Montag bis Freitag werden 9:30 geführte Wanderungen angeboten. Zur Zeit spanisch und englisch – deutsch in Kürze.
Aus versicherungstechnischen Gründen und zur eigenen Sicherheit ist es Pflicht, zum Schutz gegen Steinschlag einen Helm zu tragen.
Obwohl sich die Helme in der Weite verstellen lassen, sind wir nicht so recht damit klar gekommen und haben unter dem Helm einen weichen Hut getragen, damit uns die großen Helme nicht über die Augen rutschten. Es gibt wohl Helme in unterschiedlichen Größen – wir hatten eben die zu großen erwischt.
Zudem würden wir empfehlen, bei sonnigem Wetter, möglichst früh zu starten, da der Weg weitgehend schattenlos ist!
Anfahrt:
Auf der TF 1 Ausfahrt Adeje, durch den Ort hoch, am Rathaus und der Kirche vorbei, links haltend und bei Casa Fuerte rechts hoch.
Achtung: Wenig Parkmöglichkeiten in der schmalen Straße.
Mit dem Bus erreicht man Adeje von Los Cristianos mit den Linien 447 und 473 – von Playa de las Americas mit den Linien 417 und 460.
Restaurant:
Da bietet sich gleich unterhalb des Eingangs zum Barranco das Kult-Restaurant Otello I an: Spezialität: frittierte Knoblauchhähnchen!
Impressionen
Barranco de Masca – Masca-Schlucht
Wir sind wieder da!
Eine neue Wandersaion beginnt und wir wünschen uns, dass sie so gut wird wie die vergangene.
Da wir wieder mit der Wanderung durch die Masca-Schlucht beginnen – Elisabeths und auch unser lieber Besuch aus Deutschland wünscht sich diese Tour – können wir es ja wie die Kölner halten:
Macht man etwas zweimal, ist es schon Tradition und gar dreimal, dann ist es Brauchtum.
Also bleiben wir der „Tradition“ treu und starten auch diese Wandersaison wieder mit dem Knaller: Masca-Schlucht!
„Sie ist Gigantisch! Grandios! Beeindruckend! Einzigartig!“
So habe ich am 4. Februar 2011 geschrieben – und hier ist die Tour auch genauer beschrieben
„Immer wieder gerne! Immer wieder ein Erlebnis! Immer wieder neu!“
So schrieb ich am 3. Oktober 2014
Elisabeth und ich sind sie inzwischen mehrfach gegangen und wir können nur sagen: Die Tour überrascht immer wieder. Man wird sie nicht leid!
Diese Wanderung, bei der es „ja nur 600 Höhenmeter bergab“ geht hat es in sich. Von Steffi, Wanderführerin von „teneriffakreaktiv“, wissen wir, dass es bei keiner anderen Tour mehr Konditionsprobleme gibt als bei der Masca-Schlucht.
Sie erfordert volle Aufmerksamkeit, was die „Wegeführung“ sprich: das Balancieren über die Felsbrocken anbelangt.
- Wo geht es weiter?
- Wo sind Steinmännchen?
- Wo ist vor einem Bambuswäldchen ein aus Steinen gesetzter Pfeil?
- Wo kann man nur auf dem Hosenboden abrutschen?
- Wo braucht man dringend eine helfende Hand?
Da wir heute eine 9-köpfige Wandergruppe mit unterschiedlicher Kondition sind, gestaltet sich die Tour mal wieder ganz anders.
Wir hatten viel mehr Zeit uns diese phantastischen, grandiosen, steil aufragenden Felswände genauer anzusehen. Wir entdeckten viel mehr Einzelheiten als es bei früheren Touren der Fall war.
Zudem hatten wir allerbestes Wetter und diesmal keine großen Wandergruppen vor uns, so dass an den Engpässen keine Wartezeiten entstanden.
So etwas ist uns noch nie passiert: wir denken, dass wir während unserer obligatorischen Apfelpause akustisch Zeugen einer Zickleingeburt wurden.
Bleibt als Fazit nur festzustellen:
Eine Wanderung durch die Masca-Schlucht lohnt sich immer!
Wer weiß, vielleicht beginnen wir ja auch die Saison 2016/2017 wieder damit, dann ist es für uns endgültig „Brauchtum“.
Anfahrt: Achtung!
Die TITSA, das Busunternehmen, hat neue Linien eingerichtet und damit haben sich auch die Abfahrtszeiten geändert:
Die Linie 460 vom Busbahnhof Costa Adeje geht nunmehr um 9:50 Uhr nach Santiago del Teide.
Normalerweise kann man problemlos in den an der Kirche von Santiago del Teide wartenden kleinen Bus Nr. 355 nach Masca um 10:55 Uhr umsteigen.
Wir hatten jedoch Pech: Der Bus war schon weg als wir ankamen. Die Busfahrerin des 460er erklärte, er wäre „completo“ also schon voll gewesen und ist abgefahren.
Wir konnten mit einem Taxi, das hier stationiert ist, weiterfahren und der Taxifahrer orderte ein Großraumtaxi für 8 Personen, das innerhalb von ca. 10 Minuten von Los Gigantes kam. Fahrtkosten: Taxi für 3 Personen = 10 Euro, für 8 Personen = 20 Euro.
Die Fahrkarten für das Schiff nach Los Gigantes kann man in der Bar, gleich rechts in Masca zum Preis von 10 Euro pro Person buchen.
Es gibt offensichtlich zwei Unternehmen: Wir hatten weiße Tickets und da ging die letzte Fahrt nach Los Gigantes um 17:30 Uhr, dann gibt es noch ein Unternehmen mit gelben Tickets und gelben Booten, da geht das letzte Schiff um 18:30 Uhr.
Die Taxi-Boote verkehren stündlich – in der Hauptsaison auch halbstündig.
Impressionen