Archiv für Dezember 2014
Alcalá – Playa San Juan
Alcalá – Playa San Juan
Ein Nachmittagsspaziergang!
Ein weiteres fehlendes Puzzleteilchen in dem großen Puzzle: Candelaria – Playa de Santiago. Küstenwanderung von Ost nach West – von West nach Ost.
Elisabeth hat Besuch aus Österreich, den wir nicht am ersten Aufenthaltstag auf der Insel überfordern wollten, zudem war das Wetter nicht berauschend und für Neuankömmlinge ist die Küste immer schön.
Wanderwegstrecke: gut 1 ½ Stunden – hin und zurück 6,45 km
Wir parken in Alcalá an der Plaza, und sofort sehen wir ein ausgefallenes Jugendstilhaus.
Um es vorwegzunehmen, es ist nicht das Einzige ausgefallene Haus auf der Wanderung.
Einen ersten Blick auf die Badebucht mit Promenade gibt es nicht, der Zugang ist gesperrt und es wird heftig und lautstark gearbeitet.
Stört uns nicht weiter, denn unsere Wanderung steigt gleicht an der Cafeteria – Tasca „Tu Rincon“ an.
In der Calle Blasco Ibañez gehen wir am Jugenstilhaus vorbei bis zur 1. rechten Abbiegung, der Calle Las Biancas, lassen oben auf dem Plätzchen das Restaurant Casa Juana links liegen, haben von hier einen schönen Ausblick auf die Badebucht und gehen geradeaus weiter bis zum Ende von Alcalá. Hier geht dann die Asphaltstraße in einen Pfad über und führt uns nun von Bucht zu Bucht, von einer bizarren Felsformation zur nächsten, dazwischen das leuchtende Gelb des Hornklees. Die gelben Blüten der Seidenhaarigen Schizogyne sind vertrocknet, nur hin und wieder erscheinen schon die neuen Blüten.
Den Blick immer schön nach rechts, Richtung Meer. Links ist es nicht ganz so prickelnd: es geht vorbei an den Planen und Mauern hinter denen sich die Bananenplantagen befinden und leider liegt reichlich Müll rum.
Schaut man links nach oben, hat man die heute dunkelverhangene Bergkette vor sich.
Nach einer halben Stunde Gehzeit gelangen wir an eine Absperrung.
In vier Sprachen wird auf die Gefahr hingewiesen, dass hier gearbeitet wird.
Heute aber nicht!
Und so machen wir etwas, was nicht zur Nachahmung empfohlen wird:
Wir umgehen die Absperrung und klettern die Felsen runter um auf der anderen Seite der Bucht über eine Treppe mit blauem Geländer aufzusteigen.
Ein Paar, das wohl ebenfalls den Abstieg erwogen hat, beobachtet uns und nachdem sie unsere Aktion aber gesehen haben, verzichtet es darauf und wählt die Straße (was wir auf dem Rückweg auch gemacht haben!)
Oben angekommen befinden wir uns schon auf der Promenade, die von Playa San Juan hierher führt.
(Am 19. März 2014 habe ich den Spaziergang auf der Promenade beschrieben und mit vielen Fotos gespickt.)
Wir bummeln nun noch ein bisschen durch Playa San Juan, ich will Elisabeths Besucherin noch die Skulptur, der ich den Titel „Mann geht durch die Wand“ gegeben habe, zeigen und nach insgesamt 1 Stunde treten wir den Rückweg an.
Nun biegen wir – kurz vor Ende der Asphaltstraße, das blaue Geländer im Blick, nach rechts in die Calle Barbera ab – keine Experimente mehr – , bei einem ochsenblutrotem Haus halten wir uns links, passieren ein fantasievoll gestaltetes Haus und gelangen wieder an den Bauzaun, mit der vielsprachigen Warnung: Jedoch hier ist er geöffnet und wir passieren ihn und an den Bananenplantagen vorbei sind wir nach wenigen Metern auf der staubigen, breiten Straße wieder auf unserem gerölligen Rückweg nach Alcalá.
Die Sonne kommt durch, lässt alles viel freundlicher erscheinen und ein großer Regenbogen überspannt den Himmel.
Die Sonne wollen wir noch etwas länger genießen und daher gehen wir in Alcalá an der Baustelle rechts vorbei, die Palmen-Allee aufwärts bis zum Restaurant „La Muralla“ und genießen mit Sicht auf’s Meer unseren Milchcafé bzw. Barraquito.
(Für diejenigen, die sich unter „Barraquito“ nichts vorstellen können eine kurze Beschreibung:
In einem kleinen Glas versammeln sich 4 Komponenten, schön getrennt voneinander und somit ein erfreulicher Anblick:
Zu unterst eine Schicht gesüßte Milch, dann kommt der Orangenlikör 43 „Cuarenta y Tres“, darauf der Espresso und gekrönt wird das Ganze mit geschäumter Milch, die mit einem Hauch Zimt bestäubt ist und einem Stücken Zitronenschale. Dann wird dieses „Kunstwerk zerstört, man verrührt alles und genießt. Augen zu und Mmmmmhhhhhh!)
Anfahrt/Abfahrt:
Die Anfahrt und die Abfahrt lässt sich selbstverständlich auch problemlos mit dem Busangebot der TITSA erledigen.
Tipp:
Hat nichts mit dem Wandern zu tun.
Wem Flamenco gefällt, dem möchten wir eine besondere Sache ans Herz legen:
Wir waren gestern im Audiotorium Infanta Leonor in Los Cristianos in der Flamenco-Solo-Aufführung „Collage“ der bekannten Flamencotänzerin Yolanda C. Sobrado.
Wir waren restlos begeistert!
Nichts Volkstümliches sondern Kunst, die fasziniert!
Wer diesen Termin verpasst hat, hat die Gelegenheit am Freitag, den 16. Januar 2015 im Auditorium Infanta Leonor die einstündige Vorstellung der verschiedenen Flamenco-Stile von der begnadeten Künstlerin anzusehen, die auch als Solo-Tänzerin in der Show Riverdance aufgetreten ist.
Karten gibt es im Centro Cultural in Los Cristianos, oder auch noch bis 2 Stunden vor Beginn der Aufführung am Ticket-Schalter neben dem Kiosk beim Auditorio.
Foto-Impressionen
Vom Café Vista Paraiso nach Puerto de la Cruz
Eine der wenigen Wanderung die wir aus dem Wanderführer „Genusswandern auf Teneriffa“ von Peter Mertz noch nicht nachvollzogen haben, ist diese.
Da wir etwas im Norden zu erledigen hatten, bot sich die Tour an.
Wanderwegstrecke: gut 1 1/2 Stunden – ohne die obligatorische Apfelpause
Beschrieben wird die Wanderung von Ost nach West.
Wir hatten diesmal nicht so viel Zeit zur Verfügung, daher planten wir:
Wir gehen einen Teil der Strecke, den Part durch Puerto de la Cruz schenken wir uns, da wir ihn zur Genüge kennen, kehren dann wieder zu unserem Auto zurück und das passt dann zeitlich.
Also: Auf der Autobahn Nord fahren wir bis zur Ausfahrt Cuesta de la Villa – Ausfahrt 31 – dann Richtung Café Paraiso. Hier müssen wir uns sofort entscheiden: die Treppe zum Café nehmen oder noch 1 km fahren.
Wir fahren bis zum Café Vista Paraiso und befinden uns in der absoluten Nobelgegend. Riesige Anwesen! Gute Parkplatzmöglichkeiten.
Leider müssen wir feststellen, dass das Café einen Kurzurlaub macht, daher nichts mit dem abschließenden Einkehren.
Wir gehen bis zur Haus-Nummer 15 und sagen erstmal: „OH!“. Durch den schmalen, steilen Einstieg blicken wir zum Meer. Ein Hinweisschild verkündet uns: 90 Minuten Puerto de la Cruz und die Kennzeichnung besteht aus gelb-roten Pfeilen.
Aber Hallo! Der Abstieg überrascht uns dann doch: steil, ein richtiger Bergpfad, der sich durch eine grüne Hölle schlängelt. Rechter Hand schauen wir auf einen felsigen Steilhang, vor uns das Meer, links den im Dunst und Sonnenlicht kaum auszumachenden, hier noch verschneiten Teide und schon Puerto de la Cruz im Blick.
Gerade mal 15 Minuten benötigen wir für den Abstieg und von nun an geht es auf einer Beton-, dann Asphaltpiste, dazwischen sandige Streckenabschnitte zwischen Bananenplantagen und Fincas weiter.
Wir passieren das Restaurant San Diego und lesen schon den Hinweis auf das nächste Restaurant El Bollulo.
Dahin steigen wir leider – aus Zeitnot – nicht ab, sondern schreiten raschen Schrittes weiter Richtung Puerto de la Cruz aus, denn nun hat uns doch die Neugierde gepackt und wir wollen den beschriebenen Weg zu Ende gehen und nicht umkehren.
Hat sich gelohnt:
Vor uns breitet sich die Anlage einer ehemals bewirtschafteten Finca aus. Das lässt uns unweigerlich an eine Burganlage denken oder die Anlagen der Inkas. Der gepflasterte Weg führt uns dort hinunter und wieder hinauf.
Weiter an Bananenstauden vorbei gehen wir danach nicht rechts zur Straße hoch sondern nutzen die Untertunnelung der TF 31.
Nun kommen uns schon scharenweise – meist deutsche Urlauber – entgegenspaziert.
Schnell sind wir in der Urbanisation La Paz und gelangen etwas später nach dem Hotel Semirasis über Treppen auf die hochgelegene Promenade. Wie auf einer Galerie – das Schwimmbad Martianez im Blick – an vielen Hotels, gut besetzten Restaurants und Cafés entlang geht es weiter. Was klingt uns von überall entgegen? Deutsch!
Hat man viel Zeit zur Verfügung, kann man einen Abstecher hoch zum Botanischen Garten machen. Lohnt sich!
Wir haben ihn schon mehrfach besucht und auch eine Führung mit dem – schon öfter zitierten – Botaniker Christoball gemacht.
Wir dagegen steigen die Treppen runter zum Einkaufszentrum Martiánez und von da aus halten wir uns stets links. Unser Ziel ist der Busbahnhof.
Wer Puerto de la Cruz nicht kennt, dem würden wir empfehlen, nach dem Einkaufszentrum Martiánez rechts – Richtung Meer – zu gehen und am öffentlichen Sand-Badestrand, dem Schwimmbad Martiánez mit dem integrierten Casino bis zum Hafen zu gehen.
Dann links hoch und nach Belieben dort zu bummeln, bevor man zum Busbahnhof in der Calle El Pozo geht.
Wir haben Glück, der Bus Linie 101 steht bereits da und kurz darauf kommt auch der Busfahrer.
Mit 1.25 Euro sind wir dabei und werden noch hoch bis nach Orotava gefahren, bevor es in den Ort Cuesta de la Villa geht.
Hier gibt es zwei Haltestellen. Wir erklären dem Busfahrer wo wir hin müssen, um wieder zu unserem Wagen zu gelangen, so empfiehlt er uns bei der 2. Haltestelle auszusteigen. Perfekt!
Die Straße queren, abwärts Richtung Autobahn Puerto de la Cruz (nicht ganz so prickelnd an der Straße ohne Bürgersteig zu gehen, aber zum Glück nur kurz), passieren die Brücke, die über die Autobahn führt und schon sind wir am Ausgangspunkt: Hinweisschild: Café Vista Paraiso, Treppe 100 m oder 1 km fahren.
Klar nehmen wir jetzt die Treppe und sind in wenigen Minuten beim Auto.
Fazit:
Trotz Zeitdruck hat uns die Tour ausnehmend gut gefallen und wir empfanden sie mal als etwas Besonderes.
Nun bleibt uns nur noch Ihnen allen ein gesegnetes, fröhliches Weihnachtsfest zu wünschen!
Feliz Navidad!
Auch möchten wir mal „Dankeschön“ sagen an all unsere Leser, die unsere Wanderungen teils geistig teils in der Tat nachvollziehen.
Sie haben es durch Ihre Beständigkeit geschafft, dass Sie uns – als absolute privat Personen – ohne Werbung etc. – bei Google, wenn Sie „Teneriffa Wandern“ aufrufen, auf Seite 1 hochgehievt haben.
Also: Tausend Dank! Bleiben Sie uns treu!
Herzlich
das mundi-Team: Manfred, Elisabeth und Irmgard
Ein paar Fotoimpressionen
Küstenwanderung Tajao – El Médano
Heute wollen wir ein neues Puzzelteil dem großen Puzzle der Küstenwanderung von Ost nach West – von Candelaria nach Playa de Santiago del Teide – oder umgekehrt – hinzuzufügen.
Im Lauf der Jahre haben wir immer wieder eine Teilstrecke zurückgelegt und nun sind wir dabei, die fehlenden Zwischenstücke „aufzufüllen“.
Nun also den Abschnitt von Tajao bis zum Bioklimatischen Dorf, die Weiterführung bis El Médano haben wir am 18. März diesen Jahres im Hin- und Rückweg von El Médano schon gemacht (und beschrieben).
Wanderwegstrecke: 4 Stunden 25 Minuten, 13,7 km inklusive 15 Minuten Apfelpause
Mein lieber Mann setzt uns um 10:30 Uhr an der Playa von Tajao ab und los geht es
an der Küste entlang über dicke Kieselsteine bis zu dem Ort La Caleta.
Wir glaubten dieses Örtchen durch diverse Rundgänge zu kennen, wussten aber nicht, wie weit sich dieser Ort ausdehnt und immer noch gehören die nachfolgenden Ansiedlungen zu La Caleta, wie wir auf Nachfrage hin gesagt bekommen.
Schön kann man La Caleta wahrlich nicht nennen. Eine Ansammlung von Bauten, mehr oder weniger im Einheits-Kastenstil. Schmucklos, von der Salzluft zerfressen. Das macht auch die schöne Küste nicht besser.
ABER: Die Felsformationen sind wieder einmalig, die begeistern.
Fast möchte man sagen: Eine weitere „Mondlandschaft“ zur „Paisaje Lunar“ in Vilaflor.
Da wir möglichst nah am Meer gehen wollen, heißt es immer wieder im Zick-Zack runter und rauf, da teilweise sonst kein Weiterkommen ist.
Nach 45 Minuten erreichen wir über eine Treppe einen Kirchplatz, danach sollte man nicht die Calle La Perla Richtung Meer gehen, da ist Ende und wir mussten, begleitet von Hundegebell, zurückgehen. Wir durchwandern diesen Teil von Caleta und passieren oberhalb eine wunderschöne Bucht.
Weiter geht es durch diese Mondlandschaft, wir steigen auf und sind schon wieder in einem anderen Ortsteil. Hier geht man besser durch die Calle Orotava, denn am Meer ist mal wieder kein Weiterkommen.
Rasch gelangen wir an das endgültige – von Palmen und Yukkaplamen gesäumte – Ende dieser langezogenen Ortschaft und betreten wieder „Wüstenlandschaft“.
Steine, Geröll, vom Wind geduckte Tabaiba dulce und ganz andere Gesteinformationen und -farben.
Dazwischen gelbe Tupfer des Hornklees und die Margeriten lockern das Bild auf.
Das kennen wir ja nun schon – besonders von der letzten Küstenwanderung – rauf und runter von einer Bucht zur anderen. Das gefällt uns, obwohl es nicht immer leicht ist, einen Pfad ausfindig zu machen.
Nach 1 ½ Stunden haben wir das Industriegebiet von Granadilla erreicht.
Statt uns in Richtung der großen Hallen zu halten, streben wir wieder dem Meer zu, schon ahnend, dass wir nicht bis dorthin gelangen werden: ein Zaun verwehrt das Weitergehen und Schilder, dass das Passieren verboten ist, machen es jedem klar: Hier nicht weiter.
Also steigen wir den schmalen Weg, immer am Zaun entlang, aufwärts: Links die riesigen Öltanks, Strommasten, zum Ausgleich aber rechts: fantastische Felsformationen und ein Margeritenfeld.
Nach einem Knick streben wir auf Gastanks zu und danach gelingt es uns – am Ende des Zauns – eine Abkürzung linker Hand Richtung Straße zu nehmen.
Nun marschieren wir – nicht sehr lustig, durch dieses langgezogene, großflächige Industriegebiet. Ein Lastwagen nach dem anderen rauscht an uns vorbei.
Dass wir wieder die Flucht zum Meer ergreifen, ist sicher verständlich.
Links sehen wir die Mauer für den zukünftigen Fracht- und Container-Hafen von Granadilla, der für knapp zwanzig Millionen Euros mit EU Geldern gebaut wird und 2015 fertig sein sollte.
Es kam aus Umweltschutzgründen zu einem Stillstand, da eine schützenswerte Seegraswiese gefährdet war und evtl. umgepflanzt werden sollte.
Rechts geht der Blick auf einen Windpark.
20 Minuten wandern wir wieder wegsuchend durch diese Landschaft, um dann auf den Hinweis zu stoßen, dass hier, im eingezäumten Gebiet, die Umsetzung des Planes stattfindet, die Meeres-Ananas wieder anzusiedeln.
Diese Rarität hat uns Christobal, der Botaniker, auf einer Exkursion – wild in der Landschaft wachsend – gezeigt.
Kurz vor halb zwei sind wir am Windpark und darin befindet sich auch das bioklimatische Dorf.
Der Wächter will uns zuerst den Zugang verwehren und uns irgendwo oberhalb weiterschicken.
Da wir ihm aber erklären, wir wollen zum Info-Büro, der Rezeption des bioklimatischen Dorfes, beschreibt er uns dann so gar den Weg.
Hier können wir feststellen, dass seit unserem Besuch im Frühjahr ein neuer ökologischer Lehrpfad entstanden ist, in dem auf die verschiedensten Formen der Sonnen- und Windenergie mit Anschauungsmodellen aufmerksam gemacht wird. Der Rundgang ist sehr schön links und rechts eines künstlichen Bachlaufs mit schöner Bepflanzung.
Auf einer der Ruhebänke, im Sonnenschein und vom Surren der Windräder begleitet, legen wir mal wieder unsere obligatorische Apfelpause ein und verweilen so ca. 15 Minuten.
So, von nun an wissen wir wo’s lang geht.
Mal wieder runter zum Meer, an einigen dieser bioklimatischen Häusern vorbei – beschrieben habe ich darüber ausführlich unter der obenerwähnten Wanderung im März. Aus einen erst am 4. 12. 2014 erschienen Artikel in der Zeitung „Diario de Avisos“ wissen wir, dass sich im ersten Jahr – 2011 – 175 Personen in einer Ferienwohnungen hier eingemietet haben, in 2014 sind es bis jetzt bereits 2.361 Personen, davon 29,2 % Deutsche, gefolgt von 14,57 % Spaniern und 10,61 % Russen.
Am Meer geht es über Kiesel entlang, ein Aufstieg hoch, rechts bis zur Hinweistafel auf das Naturschutzgebiet der Montaña Pelada – dem kahlen Berg -, das kleine Mäuerchen übersteigen wir. Es geht wieder runter zur nächsten Bucht, Aufstieg, Abstieg zur nächsten Bucht, dann ein längerer, steiler Aufstieg auf diesem kahlen Felsen.
Von oben haben wir einen schönen Blick auf den entstehenden Hafen, die Windräder, das bioklimatische Dorf.
Hier oben halten wir uns nunmehr rechts auf einem sehr gut präparierten Weg – im März hielten wir uns links und gingen im großen Bogen um diesen Kessel – gelangen nun an einen Punkt oberhalb der großen Photovoltaik-Anlage, haben sogar den Blick auf den noch etwas verschneiten Teide und von hier aus geht es bergab.
Anfangs noch auf einem gut auszumachenden Pfad, dann suchen wir uns zwischen den Felsen und Tabaibabüschen das Weiterkommen und gelangen nach einem kurzen Aufstieg unterhalb der ersten Häuser von El Médano auf die Straße, wo wir, nach kurzer Wartepause – von meinem lieben Mann eingesammelt werden.
Besonderheiten:
Fazit:
Der Abschnitt zwischen Tajao und Bioklimatischem Dorf kann man sich getrost schenken.
Wenn man an dem Ort La Caleta und dem Industriegebiet interessiert ist, genügt es, wenn man mit dem Auto durchfährt. – Dafür entschädigte der zweite Teil unserer Wanderung wieder hinreichend!
Restaurant:
Da wir angedacht hatten, Silvester wieder im Mirador Centilena oberhalb von Valle de San Lorenzo zu feiern, wollten wir testen, ob das Essen und die Atmosphäre noch so gut sind wie in unserer Erinnerung.
Daran haben wir gut getan, denn ganz offensichtlich hat ein Besitzerwechsel stattgefunden.
Die Aussicht ist nach wie vor einfach traumhaftschön, Essen war dagegen schrecklich.
Das Secreto ibérico war dick in Streifen geschnitten, das Gemüse Matsch, das Apfelkompott überwürzt, lediglich die breiten Fritten waren akzeptabel.
Schade! Sehr schade! Nicht mehr empfehlenswert.
Foto-Impressionen unserer Wanderung
Palmengarten in Santa Cruz
Palmetum
Jardín Botánico del Palmetum
Das Wetter ist heute nicht vielversprechend, daher erfüllen wir uns einen schon seit dem Frühjahr gehegten Wunsch:
Wir wollen den Anfang des Jahres eröffneten Palmengarten in Santa Cruz besichtigen.
Eine neue Attraktion für Teneriffa! Ein Gewinn für Santa Cruz !
Das spanische Prinzenpaar Kronprinz Felipe und Prinzessin Letizia – inzwischen seit 19. Juni 2014 Königspaar – eröffnete am 28. Januar 2014 im Beisein von viel Prominenz diesen Botanischen Garten.
Zur Geschichte und Entwicklung habe ich ich aus diversen Veröffentlichungen zusammengetragen:
Ein Auszug aus einem Artikel des Wochenblattes umreißt kurz und prägnant den Werdegang:
„Der Weg vom Müllberg zur Palmoase“.
Auf einer 1983 geschlossenen Müllhalde, die sich zu einem Müllberg entwickelt hatte, und „malerisch“ direkt am Meer lag, wurde nach den Plänen des 1992 durch einen tragischen Verkehrsunfall verstorbenen Künstlers, César Manrique aus Lanzarote, dieser Palmengarten errichtet.
Da sich der Müllberg unmittelbar neben der von ihm entworfenen Bade-Schwimmanlage „Parque Marítimo“ befand, hatte er von Anfang an die Idee, diesen Mülllhügel in das Projekt zu integrieren und mit Palmen aus aller Herren Länder zu bepflanzen.
1995 konnte mit EU-Geldern mit dem Anlegen des Palmengartens begonnen werden.
Wegen Finanzierungsproblemen um 2000 hat sich die Eröffnung immer wieder verzögert.
Aber: Ende gut, alles gut!
Auf einem Gelände von 12 Hektar wurde in einem weltweit einzigartigen Projekt eine Müllhalde in ein Freizeit- und Kulturgelände verwandelt.
Von den weltweit 2.400 Palmenarten wurden 400 Arten und davon 70 vom Aussterben bedrohte angebaut.
Auszug aus dem Infoblatt des „Palmetum“:
Das Palmetum ist ein 12 Hektar großer Botanischer Garten, spezialisiert auf die verschiedenen Palmenarten. In einem weltweit einzigartigen Projekt haben wir eine Müllhalde in ein Freizeit- und Kulturgelände verwandelt, in dem wir eine spektakuläre Vegetation zeigen können, die aus Zusammenarbeiten mit verschiedensten Institutionen der ganzen Welt entstanden ist. Sidney, La Havanna, Miami, Santo Domingo etc.
Das Palmetum ist der einzige bepflanzte Berg an der Küste der Hauptstadt Santa Cruz de Tenerife.
Wir haben hier etliche Aussichtspunkte mit wunderschönem Meerblick, mit Blick auf die Hauptstadt und das Anagagebirge, welches bald zum Biosphärenreservat erklärt wird.
In unseren Gärten wächst Europas größte Palmensammlung und ist schon als größte tropische Palmensammlung der Welt benannt worden.
Zwischen den Palmen können sie Bäche, Seen und Wasserfälle bestaunen.“
Öffnungszeiten
im Winter:
10:00 bis 18:00 Uhr, letzter Einlass um 17:00 Uhr
im Sommer:
10:00 – 14:00 Uhr
16:00 – 20:00 Uhr, letzter Einlass um 19:00 Uhr
Eintritt: 6,00 Euro und für Residente 1,50 Euro
Zur Information:
Dem Eingangsbereich ist eine kleine Ausstellung angegliedert.
Pläne gibt es nur in russisch und französisch – andere Sprachen in Kürze. Auch wird es in Kürze einen Audio-Guide geben.
Ist aber nicht schlimm, da große Tafeln und Wegweiser den Rundweg vorgeben.
Zudem ist zu jeder Pflanze eine Infotafel mit entsprechendem Namen und zum Teil mit Erläuterungen angebracht – allerdings nur in spanisch und englisch.
Ein Café oder eine Bar gibt es nicht.
Fazit:
Es war eine gute Alternative zur Wanderung.
Wir haben eine knappe Stunde dort zugebracht und auf den Bänken in den diversen „Kanzeln“ Platz genommen und den Meerblick und die Aussicht auf das Anaga-Gebirge genossen. Der Blick auf die Stadt bietet eine gute Übersicht, weniger schön ist jedoch der Ausblick auf das hiesige Industriegelände.
Zudem hatten wir noch nie die Badeanlage „Parque Marítimo“ zu sehen bekommen und das Auditorio dahinter bietet eine schöne Kulisse, die zur Zeit jedoch durch Bohrinseln – auf dem Weg Richtung Lanzarote – verschandelt wird.
Insgesamt ist der Palmengarten wunderschön angelegt – wie könnte es anders sein, wenn er nach Plänen von César Manrique errichtet wurde.
Ich bin ein ausgesprochener Fan dieses genialen Künstlers!
Er war Maler, Architekt, Bildhauer, Designer und Umweltschützer.
Nur am Rande: Ihm ist zu verdanken, dass Lanzarote sich für einen sanften Tourismus einsetzte, ohne Bausünden aus Beton zu begehen, Hochhäuser waren verpönt (kein Haus sollte höher als eine „Kanarische Dattelpalme“ sein). Reklametafeln ab 1968 verboten!
Sein Anliegen war es, Natur mit Kunst, Landschaft und Bauwerk in Beziehung zu setzen.
Es war ein Glücksfall, César Manrique hatte die Ideen und sein Freund, der damalige Inselpräsident, Pedro San Ginés, die Macht, diese Pläne umzusetzen.
Aber weiter zu unseren Eindrücken des Palmengartens:
Man kann wunderbar alleine das Gelände durchstreifen und sich an den An- und Ausblicken erfreuen! Man kann nur staunen über die Vielfalt!
Die Wege sind so gestaltet, dass auch Rollstuhlfahrer sie nutzen können und zum Schluss gibt es einen Fahrstuhl.
Nach unserem Empfinden jedoch ist die Anlage nicht unbedingt sehr „gepflegt“.
Obwohl an jeder Ecke jemand etwas repariert, zupft oder schneidet, meinen wir: Die abgestorbenen Palmwedel müssten unbedingt ausgeschnitten werden, das würde den Gesamteindruck wesentlich verbessern.
In einem Gespräch mit den beiden Damen an der Rezeption erfuhren wir, dass die Anlage nicht sehr gut von Besuchern angenommen wird, daher fehlt es vermutlich auch an Geld, um das Ganze zu optimieren.
Wir hoffen für diesen sehenswerten, liebevoll und genial gestalteten Palmengarten, dass er in Zukunft die Anerkennung bekommt, die er verdient.
Die Anfahrt von Los Cristianos, von der TF 1, ist einfach:
Kurz vor dem Auditorium gibt es bereits Hinweistafeln und ein großer Parkplatz ist auch vorhanden.
Unsere Foto-Impressionen
Los Roques – Poris de Abona
Küstenwanderung „Soweit die Füße tragen“
Nachdem uns vergangene Woche die Tour entlang des Meeres so gut gefallen hat, wollen wir diesmal wiederum eine bekannte Strecke mit einer unbekannten kombinieren.
Wanderwegstrecke: 2 ½ Stunden für 9 km
Geplant war, mit dem Bus 111 vom Busbahnhof Los Cristianos aus bis nach Los Roques an der TF 1 zu fahren.
Mein lieber Mann spielte mal wieder für uns Taxi, heute auch auf der Hinfahrt bis Los Roques, Ausfahrt Nr. 32 von der TF 1 .
So war es natürlich bequemer und schneller. „Dankeschön“ auch mal an dieser Stelle!
Vor zig Jahren haben Manfred und ich diese Wanderung von Los Roques bis nach Las Eras gemacht und in sehr guter Erinnerung behalten. Es war uns bewusst, dass es auf dieser Strecke weder Weg noch Steg gibt, dass man sich von einer Schlucht zur anderen durchhangeln muss. Mal sehen, ob das Gedächtnis gut ist.
Also, frischen Mutes gehen Elisabeth und ich bei herrlichem Sonnenschein um 10:15 Uhr die Tour an. Gleich nach den letzten Häusern, wir haben uns an der weißen Sitz-Bank „Playa las Roques“ rechts gehalten, passieren einen großen, sandigen Platz und entdecken einen schmalen Durchlass, der uns in den ersten Barranco hinabführt.
Das Absteigen ist kritisch, da die dicken Lavabrocken mit viel kleinem Gebrösel bedeckt sind, das erfordert besondere Vorsicht, da Rutschgefahr.
Ein Stückchen hangabwärts sehen wir linker Hand eine „mehrzimmrige“ Höhle und beeindruckende Felsformationen. Schon nach 10 Minuten Gehzeit haben wir die erste Bucht erreicht und auf der anderen Seite der Schlucht geht es nun – mit ganz anderer Felsgestaltung – wieder steil aufwärts.
Von nun an ist Intuition und Pfadfindergeist gefragt, denn zwischen den Tabaibabüschen muss man sich das Weitergehen erkunden.
Wir gehen hoch über dem Meer, versuchen uns immer in der Nähe der Abbruchkante zu halten, nur nicht zu dicht. Wir haben die Warnung von Christobal, dem Botaniker, mit dem wir damals diverse Exkursionen machten, als es noch den Kulturkreis Teneriffa Süd unter Leitung von Frau Dr. Zimmermann gab, dass es äußerst gefährlich ist, zu nah an der Kante zu gehen, da diese meist von Wind und Meer ausgehöhlt und ein Abbruch möglich ist.
Der nächste Barranco – die nächste Schlucht – lässt nicht lange auf sich warten und wieder geht es hinab und hinauf, mit wieder anderen Felsformationen.
Viele Fenster- oder auch Leuchterblumen – Meeressalat – Desfontaines Jochblatt – Strandflieder und Bocksdorn entdecken wir zwischen den Felsen und den Tabaibabüschen, der süßen Wolfsmilch.
Schrecklich, abscheulich finden wir es, als wir an eine Stelle kommen, an der man eine Katze mit ihren 5 Jungen getötet hat und achtlos liegen ließ.
Ich glaube, so nach der 5. Schlucht haben wir das Zählen aufgehört.
Wir sind jedoch so begeistert, dass sich uns immer wieder neue Formen, Farben und Gestalten der Felsen und der vielen Buchten, mal mit schwarzem Sand, mal mit Kieselsteinen darbieten.
Bleibt nur wieder zu sagen: Schön!!!
Und urplötzlich nach 1 Stunde 15 Minuten Gehzeit: ein angelegter Pfad.
Dieser führt uns nun – ausgenommen in die nächste Schlucht – mit wechselndem Untergrund bis nach Las Eras, das wir um 12 Uhr erreichen.
Wir spazieren bis zur schön angelegten Promenade mit Badebucht, der Playa Honda.
Hier legen wir nun – bei Wellengeplätscher und mit Beobachten von Tauchern – auf einer Bank unsere obligatorische Apfelpause ein. 25 Minuten verweilen wir hier, so gut gefällt es uns.
Weiter geht es durch den Ort und nach den letzten Häusern, vorbei an einem kleinen Fischerhafen, erwartet uns ein angelegter Weg, der in eine große sandige Bucht mit einer „Pipeline“ auf Stelzen hinab- und vor einem riesigen Felsblock, einem regelrechten Monolithen steil zur Autobahn hinaufführt.
Wir haben beide nicht auf die Uhr geschaut, aber gefühlt gehen wir nun – weniger schön – ca. 10 Minuten an der Autobahn entlang – geschützt durch die Leitplanken.
Der anschließende Weg ist immer noch ausgebaut und nun können wir ohne zu suchen rascher ausschreiten und gelangen – natürlich wieder in diverse Buchten runter und rauf mit immer bizarreren Felsformationen um 13:30 Uhr in Poris de Abona an.
Das Entree in den Ort ist abschreckend: vergammelte Garagenzeile mit einem Müllberg davor.
Der weitere Weg durch die Urbanisation „Club Casa Blanca“ ist gepflegt, wirkt aber leblos, verwaist.
Schnell sind wir nun im Ort. Sehen uns ein bisschen um, um dann im Restaurant „Casa Blanca“ einzukehren. Von dort rufe ich Manfred an: „Wir haben die Wanderung beendet.“
Das Motto lautete ja: „Soweit die Füße tragen“.
Sie, die Füße, hätten schon noch mehr geschafft, aber wir hatten keine Lust mehr, da inzwischen Wind aufgekommen war und zudem kamen die fast schwarzen Wolken schon sehr nahe und es sah bedrohlich aus.
Wir schätzen, dass wir bis nach Abades noch eine gute Stunde Gehzeit gehabt hätten.
Vom Ort Poris de Abona bis zur Punta de Abona sind wir bisher auch noch nicht gegangen. Diese Strecke haben wir sonst nur im Auto zurückgelegt, wenn wir die Wanderung vom Leuchtturm Abona über Abades nach Tajao gemacht haben.
Übrigens:
Wer nicht über einen so lieben Taxifahrer verfügt wie Elisabeth und ich, der kann unterwegs zur Autobahn hoch gehen, man sieht immer wieder die Bus-Wartehäuschen der Linie 111.
Fazit:
Wieder eine wunderschöne Wanderung, die jedoch – besonders im ersten Teil – gute Orientierung, sicheren Tritt, gutes Schuhwerk und Stöcke erfordert.
Die Mühe lohnt sich aber, denn wir staunen immer noch über diese Vielfalt der Felsformationen, welche die Vulkanausbrüche zustande gebracht haben.
Kein Wunder, dass wir uns fast ausschließlich im Naturschutzgebiet bewegt haben. Im Espacio Natural protegido.
Restaurant:
„Casa Blanca“
in der Urbanisation „Casa Blanca“ von Poris de Abona
Muss nicht sein!
Impressionen