8.7.2003 Manfreds Geburtstag – Trondheim
Ein Geschenk habe ich leider noch nicht, da ich glaubte, gestern auf der Tour etwas Geeignetes zu entdecken. War aber nicht. Und das Video über die Hurtigruten, das ich im Hinterkopf hatte, konnte ich auf dem Schiff nicht mehr erwerben, da das Geschäftchen bereits zu hatte.
Um 1/2 8 Uhr standen wir auf, duschen, fertigmachen, Frühstück um 8.15. Hohe Zeit. Um 8.50 Uhr machen wir uns auf den zwanzigminütigen Spaziergang in das Zentrum von Trondheim.
Die Kjopmannsgate am Wassers entlang bis zur Gamle Bybrua. Eine alte Zugbrücke von 1800 von der wir einen schönen Blick auf die alten Speicherhäuser am Nidelv haben, die an die 1000jährige Geschichte Trondheims erinnern. Olav Tryggvason gründete 997 das erste Handelszentrum an dieser Stelle. Weiter schweift der Blick auf die kleine, weiße Festung Kristiansten auf einem Hügel aus dem 17. Jahrhundert.
Von hier ist es nur ein Katzensprung bis zum mächtigen Nidaros Dom. Mit 49
NK pro Person sind wir dabei und dürfen ihn besichtigen.
Die Nidaros Domkirke ist Nordeuropas prächtigstes gotisches Bauwerk. Der berühmte Dom wurde 1070 über den Gebeinen des norwegischen Schutzpatrons Olav Haraldsson, genannt Olav der Heilige, errichtet. Doch diese erste Steinkirche mußte schon bald einem repräsentativeren Gotteshaus für den Erzbischof weichen. Um 1290 war die gotische Kathedrale weitgehend vollendet, wohl in ähnlicher Gestalt wie sie sich heute darbietet. Eine verheerende Feuersbrunst zerstörte 1328 die Kirche, weitere vier Brände folgten. Mit der Reformation, die die Heiligenverehrung verbot, versiegten die Pilgerströme, die rund 500 Jahre lang zur Verehrung Olavs des Heiligen nach Trondheim gekommen waren. Was noch von dem Dom übrig war, wurde 1585 als Gemeindekirche in Dienst genommen, mit einer schlanken Kirchturmspitze und im 18. Jh mit reicher Barockausschmückung versehen. Erst 1869 begannen umfangreiche Restaurierungen, die dem Dom wieder sein mittelalterliches Aussehen gaben.
An der üppig geschmückten Westfassade können wir 76 Skulpturen bedeutender christlicher Persönlichkeiten, norwegischer Könige und Bischöfte bewundern, u.a. die Figur von Olav Tryggvason, dem Gründer Trondheims und Olav dem Heiligen.
Im Inneren beeindruckt der Dom durch seine Dimensionen von 102 m Länge und 50 m Breite, sowie durch das angenehme Licht, das durch die Glasfenster von Gabriel Kielland (1907 – 1934) einfällt. Interessant ist auch der 12 m tiefe Olavsbrunnen, aus dem die Pilger im Mittelalter “heiliges” Wasser erhielten. Der Sage nach begann eine Quelle an der Stelle zu sprudeln, an welcher der König zuerst begraben wurde. Durch die beiden Vertiefungen vor dem Brunnen konnte das Wasser gleich wieder in den Brunnen zurückfließen.
Der Hochalter stammt von 1892, das moderne Taufbecken und die Statuen im Chorbogen schuf Gustav Vigeland. Die große Fensterrose, die an Notre Dame in Paris erinnert, und 8 m im Durchmesser misst, ist ein Geschenk der norwegischen Frauen von 1930.
Ein Blick noch in den großen Erkebispegarden, die ehemalige, sehr schlichte Residenz des Erzbischofs. Von hier spazieren wir zur Var Frue Kirke, die aus dem 13. Jahrhundert stammt uns beide sehr an die kleine Kirche auf Hallig Hooge erinnerte. Sicher durch ihre Schlichtheit und die blaue Bemalung. Das Altarbild gehörte ursprünglich in den Nidarosdom.
Von da ist es nur ein kleines Stück zu Torvet, dem Obst und Gemüsemarkt.
Auf der Mitte des Platzes erhebt sich seit 1921 die Granitsäule mit der Statue des Stadtgründers Olav Tryggvason, ein Werk des Bildhauers Wilhelm Rasmussen.
Über die breite Munkegate (Mönchsstraße), die seit Jahrhunderten die Kathedrale mit dem Meer verbindet, bummelten wir, stellten fest, daß es auch hier schöne Jugendstilvillen gab, schlenderten durch ein großes Einkaufscenter mit sehr ansprechenden Geschäften und gingen “schaufensterschauenderweise” zurück zum Schiff.
Offiziell war von 9.oo bis 11.30 “Stadtgang”.
Nun war die Gelegenheit, endlich das Geburtstagsgeschenk – Video über die Hurtigruten – zu erstehen und zu überreichen. Dann umgezogen, da es sehr, sehr warm ist und auf dem Achterndeck gemütlich gemacht.
Während des Mittagessens von 13:30 bis 14:30 Uhr kam ein Ehepaar aus Lüdenscheid an unseren Tisch. Sie hatten darum gebeten, sich zu uns setzen zu können.
Nach dem Mittagessen hielt Manfred in der Kajüte einen kleinen Mittagsschlaf. Ich verzog mich wieder auf das Achterndeck und habe gelesen, geschaut, gedöst, gesonnt und das in kurzer Hose und Top.
Um 17 Uhr Kaffeetrinken auf Deck 7, dann wieder gelesen, geschaut, gedöst,
gesonnt bis 20.30 bis zur Ankunft in Rorvik.
Zum Abendessen umziehen und dann schnell wieder aufs Achterndeck mit Decken und in der Sonne bis 23 Uhr die Landschaft bewundert.
Noch bei strahlender Helle um 23.12 war Bettzeit angesagt.