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Hurtigruten Tag 8

12. Juli 2003 – Kirkenes – Russische Grenze

1/2 8 Uhr wach geworden. Ein Blick aus dem Fenster, wir haben in Vadso angelegt. Eigentlich wollte ich die 3/4 Stunde Aufenthalt an Land, aber das wäre in Hektik ausgeartet, so ließ ich es.
Und konnte damit auch nicht das Einwandererdenkmal des Finnen Ensio Seppänen, das 1977 durch den finnischen Präsidenten Kekkonen, den schwedischen König Carl Gustaf und den norwegischen König Olav eingeweiht wurde, sehen. Pech gehabt.
Dafür geduscht und zum letzten Bord-Frühstück gegangen. Da es erst 1/2 9 Uhr war, war sogar unser Platz frei. Nach dem Frühstück blieb uns nur noch von Schiff zu gehen.

Kirkenes

Kirkenes

Der Bus ins Centrum Kirkenes wartete schon. Da viele Hurtigruten-Fahrteilnehmer die 3 Stunden Aufenthalt nutzten, auf eigene Faust Kirkenes zu erkunden, dauerte es etwas. Jedoch in 15 Minuten waren wir an unserem Hotel, das Rica Arctic Hotel. Brachten die Koffer aufs Zimmer und zogen uns sofort um, da es sonnig und sehr warm war. Später erfuhren wir, daß es 23 Grad hatte.
Wir buchten im Touristenbüro für 15 Uhr eine Safari mit dem Flussboot von der Mündung des Pasvikflusses bis zur Grenze bei Boris Gleb, der russischen Grenze. Mit 690 Nok waren wir dabei. Da hier aber keine Kreditkarte akzeptiert wurde, suchten wir erst eine Bank, zogen Geld und bekamen dann unsere Karten. Dann bummelten wir durch den “riesigen” Ort, tranken draußen im Sonnenschein an der Hauptstraße Kaffee und dann war Manfred nach Bein hochlegen.

So zog ich noch kreuz und quer durch die Stadt auf der Suche nach Mitbringsel. Ausbeute sehr mager: nur für unsere Tochter ein Tischläufer aus Reisigstäben. So habe ich für unseren Sohn nur die Dose Bier von der nördlichsten Brauerei Europas, aus Tromsö.
Auf meinem Kreuzzug durch Kirkenes landete ich auch in der Kirche. Hier probten 3 Jugendlich wohl für eine Messe und mit Trompete, Schlagzeug und Keyboard erzeugten sie einen Höllenlärm. Ein Ehepaar aus Schleswig sah sich auch die Kirche an und wir kamen trotz des Lärms zum Erzählen. Sie ziehen schon seit Mitte Juni alleine mit dem Pkw durch Norwegen. Sie haben erfahren, daß man in dem Restaurant Vin und Vilt gut essen kann.
Mit solchen Neuigkeiten versehen, kam ich ins Hotel zurück. Manfred meinte, 14.30 Uhr sei früh genug, um zu der Bootsanlegestelle zu kommen.
Während Manfred “nicht schlief”, packte ich unsere warmen Sachen in den Koffer.

Hier soll die Bootsfahrt starten

Hier soll die Bootsfahrt starten

Der Weg stellt sich dann doch länger heraus als von Manfred gedacht. Jedoch – Dank unseres Nordic-Walking-Training – erreichten wir, leicht angeschwitzt, den Anlagesteg und wurden sofort von Hans, einem Norweger, in Empfang genommen und mit Schwimmwesten versehen. Mit unseren Mänteln war er zufrieden, nur hielt er Manfred an, seinen Pullover anzuziehen, da es auf dem offenen Boot frisch werden wird.
Angenehm überrascht waren wir, daß wir eine sehr kleine Gruppe waren. Wie sich heraussstellte: ein norwegisches Ehepaar aus Oslo, ein italienisches aus Bologna und wir.
Punkt 15 Uhr legte Hans ab und legte immer wieder Stopps ein um uns diverse Geschichten und Begebenheiten zu erzählen. So machte er uns darauf aufmerksam, daß Kirkenes von zwei Zeitzonen, Helsinki und Moskau eingefaßt liegt.
Er fragte uns, ob wir wüßten, daß sich Kirkenes weiter östlich als Kairo und dem größten Teil von Finnland befindet. Daß Kirkenes ein Grenzland in mehr als nur einer Bedeutung ist: hier verläuft auch die geologische, botanische und zoologische Grenze zwischen Europa und Asien. Es liegt südlich der arktischen Baumgrenze und ist daher im Vergleich zur übrigen Finnmarksküste ausgesprochen üppig bewachsen, wovon wir uns überzeugen können.

Wir fuhren an einer Felsgrotte mit einer Ikone vorbei. Er wußte zu berichten, daß 1520 oben auf dem Fels ein Kloster stand. Der Mönch wurde verfolgt und konnte sich in dieser Nische verstecken. Nun kommen jedes Jahr Orthodoxe aus Murmansk hierher, um geistliche Lieder, im Gedenken an den Mönch, zu singen.
Interessant ist auch, daß hier eine besonders widerstandsfähige Kiefernart wächst. Deren Holz wurde als Stützen für die Bergwerke benutzt. 70 Jahre später war dieses Holz noch brauchbar für den Möbelbau.
Die Bergwerksstollen dienten den Menschen hier während des Zweiten Weltkrieges jedoch auch als Zuflucht.
Im Zweiten Weltkrieg sollte die Stadt nach deutschen Plänen zur Festung Kirkenes ausgebaut werden: als Basis für den Angriff auf Murmansk, den wichtigsten Versorgungshafen Russlands. Trotz langen Stellungskriegs entlang der Litsa 100 km östlich von Kirkenes wurde Murmansk jedoch nie eingenommen. Kirkenes war neben Malta das meist bombardierte Ziel im Zweiten Weltkrieg. Die russische Großoffensive im Oktover 1944 zwang die Deutschen schließlich zum Rückzug. Die Bevölkerung von Kirkenes mußte flüchten oder in den Bergwerksstollen leben, in denen ca 3.500 Menschen lange Wochen verbrachten.
Im Oktober 1944 war Kirkenes befreit, aber niedergebrannt und in der Hand der Roten Armee. Bei ihrem Rückzug hatten die Deutschen alles verbrannt was nicht zerbombt war. Nur etwa 20 Häuser blieben übrig.

An den Fluß Pasvik haben die Russen 1960 ein Kraftwerk gebaut und da in den

Lageplan

Lageplan

Damm keine Lachstreppe eingebaut wurde, ist der ehemals lachsreiche Fluss nun “lachsfrei”. Der Fischreichtum war so groß, daß ein Engländer vor 100 Jahren an das Ufer eine Villa für englische Touristen bauen ließ und zu deren Vergnügen – neben dem Lachsfang – auch einen Tennisplatz errichten ließ. Was bei den Kirkenesern nur Kopfschütteln hervorrief.
In den 30er Jahren ließen die Finnen Hotels erbauten und luden Fischer aus aller Welt ein, was machten die Norweger? Sie bauten ein Zollhaus.

Boris Gleb Station

Boris Gleb Station

Mit solchen Plauderein und dem Schauen nach links und rechts war die Flußfahrt schnell zu Ende und  wir waren an unserem Ziel – 2 m von der russischen Grenze, markiert durch einen rot-grünen Pfahl und einem gelben für Norwegen – angekommen.

Erklärungen

Erklärungen

Während Hans in dem Zelt der Samen – dem Laawu, dem Tipi der Indianer gleich, den mitgebra chten Lachs grillte, konnten wir eine Fotowand betrachten auf der unter anderem Fotos von 1867, das Leben am Fluß, zu sehen waren. Zudem erklärte uns Hans den etwas zick-zack verlaufenden Grenzverlauf. Auf der rechten Seite des Flußes wurde 1565 eine Kirche von dem heiligen Mönch Trifon erbaut, die 1944 abgebrannt ist. Da die Russen jedoch diese Gedenkstätte auf ihrem Teritorium haben wollten, geht die Grenze quer durch den Fluß, ganz schräg.

So, noch ein Erinnerungsfoto an den Grenzpfählen und dann kann gegessen

Bei der Grenze

Bei der Grenze

werden.
Von Hans marinierter Lachs: erst salzen, dann mit Creme fraich bestreichen, darauf Zitronenpfeffer, darauf das Grün von Stangensellerie. In Alufolie einpacken und wenigstens 3 Stunden marinieren. Dazu gab es sehr mayonaisehaltigen Kartoffelsalat und süßen Gurkensalat. Ein klitzekleiner Plastikbecher mit Wein sowie zum Nachtisch die Vitaminbomben Multebeeren mit Sahne und Kaffée rundeten das Mal ab. Das alles im strahlenden Sonnenschein am Flußufer mit Blick über den Pasvik auf 2 norwegische Soldaten, die Patrouille schieben mußten und sich ein Feuerchen gemacht hatten.
Um 17 Uhr machten wir uns auf die Rückfahrt auf dem Pasvikfluß, der aus dem Enare-See in Finnland kommt und in den Kirkensefjord, der wiederum in die Barentsee mündet. Die 7 km Rückfahrt machte Hans in 15 Minuten und jetzt war es ganz schön schattig.
Den langen Weg zurück gingen wir streckenweise erzählenderweise mit dem norwegischen Ehepaar. Das italienische Ehepaar legte einen Spurt ein um wieder warm zu werden.
Wir sahen uns das Restaurant an, bestellten für 20 Uhr einen Tisch und suchten das Hotel auf. Ich bestellte mir das Aufheizen der Sauna, machte 2 Gänge in einer äußerst spartanischen Anlage. Aber ich dachte mir, quasi in der Heimat der Sauna, bin ich es ihr schuldig, sie aufzusuchen.
Und dann das Restaurant. Ja wie? Urig? Gediegen? Geschmackvoll? Edel?
Ich denke, alles zusammen.
Als Aperitiv bestellten wir uns Bier.
Als Vorspeise: Manfred: Rentierzunge in Preiselbeersauce und ich: K-Krabben.
Als Hauptgericht: Beide Rentierfilet in Gin-Sauce mit marinierten Zwiebeln, gemischten Waldpilzen in Rahmsauce, 1 Brokoliröschen und 3 kleinen in Gin eingelegten Birnenkügelchen. Dazu alle in gleicher Form aufgeblättert “geschnitzte” gebräunte Kartoffeln.
Dazu eine Flasche Rotwein Cabernet Sauvignon.
Ein Gedicht!
Der Preis? Sprechen wir lieber nicht darüber. So teuer haben wir noch nie in unserem Leben gegessen. Vielleicht auch noch nie so gut.
(Pst: 1.400 NK)
Gute Nacht!

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Hurtigruten Tag 8

12. Juli 2003 – Kirkenes – Russische Grenze

1/2 8 Uhr wach geworden. Ein Blick aus dem Fenster, wir haben in Vadso angelegt. Eigentlich wollte ich die 3/4 Stunde Aufenthalt an Land, aber das wäre in Hektik ausgeartet, so ließ ich es.
Und konnte damit auch nicht das Einwandererdenkmal des Finnen Ensio Seppänen, das 1977 durch den finnischen Präsidenten Kekkonen, den schwedischen König Carl Gustaf und den norwegischen König Olav eingeweiht wurde, sehen. Pech gehabt.
Dafür geduscht und zum letzten Bord-Frühstück gegangen. Da es erst 1/2 9 Uhr war, war sogar unser Platz frei. Nach dem Frühstück blieb uns nur noch von Schiff zu gehen.
Der Bus ins Centrum Kirkenes wartete schon. Da viele Hurtigruten-Fahrteilnehmer die 3 Stunden Aufenthalt nutzten, auf eigene Faust Kirkenes zu erkunden, dauerte es etwas. Jedoch in 15 Minuten waren wir an unserem Hotel, das Rica Arctic Hotel. Brachten die Koffer aufs Zimmer und zogen uns sofort um, da es sonnig und sehr warm war. Später erfuhren wir, daß es 23 Grad hatte.
Wir buchten im Touristenbüro für 15 Uhr eine Safari mit dem Flussboot von der Mündung des Pasvikflusses bis zur Grenze bei Boris Gleb, der russischen Grenze. Mit 690 Nok waren wir dabei. Da hier aber keine Kreditkarte akzeptiert wurde, suchten wir erst eine Bank, zogen Geld und bekamen dann unsere Karten. Dann bummelten wir durch den „riesigen“ Ort, tranken draußen im Sonnenschein an der Hauptstraße Kaffee und dann war Manfred nach Bein hochlegen.
So zog ich noch kreuz und quer durch die Stadt auf der Suche nach Mitbringsel. Ausbeute sehr mager: nur für unsere Tochter ein Tischläufer aus Reisigstäben. So habe ich für unseren Sohn nur die Dose Bier von der nördlichsten Brauerei Europas, aus Tromsö.
Auf meinem Kreuzzug durch Kirkenes landete ich auch in der Kirche. Hier probten 3 Jugendlich wohl für eine Messe und mit Trompete, Schlagzeug und Keyboard erzeugten sie einen Höllenlärm. Ein Ehepaar aus Schleswig sah sich auch die Kirche an und wir kamen trotz des Lärms zum Erzählen. Sie ziehen schon seit Mitte Juni alleine mit dem Pkw durch Norwegen. Sie haben erfahren, daß man in dem Restaurant Vin und Vilt gut essen kann.
Mit solchen Neuigkeiten versehen, kam ich ins Hotel zurück. Manfred meinte, 14.30 Uhr sei früh genug, um zu der Bootsanlegestelle zu kommen.
Während Manfred „nicht schlief“, packte ich unsere warmen Sachen in den Koffer.
Der Weg stellt sich dann doch länger heraus als von Manfred gedacht. Jedoch – Dank unseres Nordic-Walking-Training – erreichten wir, leicht angeschwitzt, den Anlagesteg und wurden sofort von Hans, einem Norweger, in Empfang genommen und mit Schwimmwesten versehen. Mit unseren Mänteln war er zufrieden, nur hielt er Manfred an, seinen Pullover anzuziehen, da es auf dem offenen Kahn frisch werden wird.
Angenehm überrascht waren wir, daß wir eine sehr kleine Gruppe waren. Wie sich heraussstellte: ein norwegisches Ehepaar aus Oslo, ein italienisches aus Bologna und wir.
Punkt 15 Uhr legte Hans ab und legte immer wieder Stopps ein um uns diverse Geschichten und Begebenheiten zu erzählen. So machte er uns darauf aufmerksam, daß Kirkenes von zwei Zeitzonen, Helsinki und Moskau eingefaßt liegt.
Er fragte uns, ob wir wüßten, daß sich Kirkenes weiter östlich als Kairo und dem größten Teil von Finnland befindet. Daß Kirkenes ein Grenzland in mehr als nur einer Bedeutung ist: hier verläuft auch die geologische, botanische und zoologische Grenze zwischen Europa und Asien. Es liegt südlich der arktischen Baumgrenze und ist daher im Vergleich zur übrigen Finnmarksküste ausgesprochen üppig bewachsen, wovon wir uns überzeugen können.

Wir fuhren an einer Felsgrotte mit einer Ikone vorbei. Er wußte zu berichten, daß 1520 oben auf dem Fels ein Kloster stand. Der Mönch wurde verfolgt und konnte sich in dieser Nische verstecken. Nun kommen jedes Jahr Orthodoxe aus Murmansk hierher, um geistliche Lieder, im Gedenken an den Mönch, zu singen.
Interessant ist auch, daß hier eine besonders widerstandsfähige Kiefernart wächst. Deren Holz wurde als Stützen für die Bergwerke benutzt. 70 Jahre später war dieses Holz noch brauchbar für den Möbelbau.
Die Bergwerksstollen dienten den Menschen hier während des Zweiten Weltkrieges jedoch auch als Zuflucht.
Im Zweiten Weltkrieg sollte die Stadt nach deutschen Plänen zur Festung Kirkenes ausgebaut werden: als Basis für den Angriff auf Murmansk, den wichtigsten Versorgungshafen Russlands. Trotz langen Stellungskriegs entlang der Litsa 100 km östlich von Kirkenes wurde Murmansk jedoch nie eingenommen. Kirkenes war neben Malta das meist bombardierte Ziel im Zweiten Weltkrieg. Die russische Großoffensive im Oktover 1944 zwang die Deutschen schließlich zum Rückzug. Die Bevölkerung von Kirkenes mußte flüchten oder in den Bergwerksstollen leben, in denen ca 3.500 Menschen lange Wochen verbrachten.
Im Oktober 1944 war Kirkenes befreit, aber niedergebrannt und in der Hand der Roten Armee. Bei ihrem Rückzug hatten die Deutschen alles verbrannt was nicht zerbombt war. Nur etwa 20 Häuser blieben übrig.

An den Fluß Pasvik haben die Russen 1960 ein Kraftwerk gebaut und da in den Damm keine Lachstreppe eingebaut wurde, ist der ehemals lachsreiche Fluss nun „lachsfrei“. Der Fischreichtum war so groß, daß ein Engländer vor 100 Jahren an das Ufer eine Villa für englische Touristen bauen ließ und zu deren Vergnügen – neben dem Lachsfang – auch einen Tennisplatz errichten ließ. Was bei den Kirkenesern nur Kopfschütteln hervorrief.
In den 30er Jahren ließen die Finnen Hotels erbauten und luden Fischer aus aller Welt ein, was machten die Norweger? Sie bauten ein Zollhaus.
Mit solchen Plauderein und dem Schauen nach links und rechts war die Flußfahrt schnell zu Ende und wir waren an unserem Ziel – 2 m von der russischen Grenze, markiert durch einen rot-grünen Pfahl und einem gelben für Norwegen – angekommen.
Während Hans in dem Zelt der Samen – dem Laawu, dem Tipi der Indianer gleich, den mitgebrachten Lachs grillte, konnten wir eine Fotowand betrachten auf der unter anderem Fotos von 1867, das Leben am Fluß, zu sehen waren. Zudem erklärte uns Hans den etwas zick-zack verlaufenden Grenzverlauf. Auf der rechten Seite des Flußes wurde 1565 eine Kirche von dem heiligen Mönch Trifon erbaut, die 1944 abgebrannt ist. Da die Russen jedoch diese Gedenkstätte auf ihrem Teritorium haben wollten, geht die Grenze quer durch den Fluß, ganz schräg.

So, noch ein Erinnerungsfoto an den Grenzpfählen und dann kann gegessen werden.
Von Hans marinierter Lachs: erst salzen, dann mit Creme fraich bestreichen, darauf Zitronenpfeffer, darauf das Grün von Stangensellerie. In Alufolie einpacken und wenigstens 3 Stunden marinieren. Dazu gab es sehr mayonaisehaltigen Kartoffelsalat und süßen Gurkensalat. Ein klitzekleiner Plastikbecher mit Wein sowie zum Nachtisch die Vitaminbomben Multebeeren mit Sahne und Kaffée rundeten das Mal ab. Das alles im strahlenden Sonnenschein am Flußufer mit Blick über den Pasvik auf 2 norwegische Soldaten, die Patrouille schieben mußten und sich ein Feuerchen gemacht hatten.
Um 17 Uhr machten wir uns auf die Rückfahrt auf dem Pasvikfluß, der aus dem Enare-See in Finnland kommt und in den Kirkensefjord, der wiederum in die Barentsee mündet. Die 7 km Rückfahrt machte Hans in 15 Minuten und jetzt war es ganz schön schattig.
Den langen Weg zurück gingen wir streckenweise erzählenderweise mit dem norwegischen Ehepaar. Das italienische Ehepaar legte einen Spurt ein um wieder warm zu werden.
Wir sahen uns das Restaurant an, bestellten für 20 Uhr einen Tisch und suchten das Hotel auf. Ich bestellte mir das Aufheizen der Sauna, machte 2 Gänge in einer äußerst spartanischen Anlage. Aber ich dachte mir, quasi in der Heimat der Sauna, bin ich es ihr schuldig, sie aufzusuchen.
Und dann das Restaurant. Ja wie? Urig? Gediegen? Geschmackvoll? Edel?
Ich denke, alles zusammen.
Als Aperitiv bestellten wir uns Bier.
Als Vorspeise: Manfred: Rentierzunge in Preiselbeersauce und ich: K-Krabben.
Als Hauptgericht: Beide Rentierfilet in Gin-Sauce mit marinierten Zwiebeln, gemischten Waldpilzen in Rahmsauce, 1 Brokoliröschen und 3 kleinen in Gin eingelegten Birnenkügelchen. Dazu alle in gleicher Form aufgeblättert „geschnitzte“ gebräunte Kartoffeln.
Dazu eine Flasche Rotwein Cabernet Sauvignon.
Ein Gedicht!
Der Preis? Sprechen wir lieber nicht darüber. So teuer haben wir noch nie in unserem Leben gegessen. Vielleicht auch noch nie so gut.
(Pst: 1.400 NK)
Gute Nacht!

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