Wir hatten uns aus ganz persönlichen Gründen entschieden eine besondere Reise, eine „Welthopserei“ zu machen. Drei Wochen mal in verschiedene Erdteile reinschnuppern.
Vom 25. September bis 17. Oktober 2002 machten wir mit DeLaRe Reisen die 23tägige Weltreise „Globetrotter“.
Siegburg – Frankfurt – London – Kapstadt – Johannisburg – Sydney – Tasmanien – Melbourn – Sydney – Bangkok – Hua-Hin – Bangkok – London – Frankfurt – Siegburg
1./2. Tag: Frankfurt – Kapstadt
Am Mittwoch, 25.9.2002 holte uns morgens um 8 Uhr das Taxi vor der Haustüre ab und brachte uns nach Siegburg. Wir fuhren von dort mit dem 300 km/h schnellen ICE in einer halben Stunde nach Frankfurt und hatten
dort reichlich Zeit bis zum Flug mit Britisch Airways um 14:40 nach London. Ankunft dort um 15:20.
Vor dem Abflug lernten wir unsere Reiseleiterin Gaby Palma kennen.
Reichlich Zeit blieb bis zum Weiterflug von London Heathrow um 19:10 nach Kapstadt.
Am Donnerstag, 26.9.2002, nach 11:35 Stunden Flugzeit landeten wir morgens um 7.45 Uhr (keine Zeitverschiebung) in Kapstadt und wurden vom dortigen, örtlichen Reiseleiter, André Stalder, in Empfang genommen. Nach einer kurzen Stadtrundfahrt zu den Sehenswürdigkeiten, wie Malaienviertel, Rathaus, Parlament und der Groote Kerk sowie dem Besuch des Südafrikanischen Museums entschied Andree, daß heute, wenn auch nicht unbedingt ganz wolkenlos, so doch ein guter Tag für die Tafelbergfahrt sei. Wir kamen bei der Talstation zur Mittagszeit an, mußten eine Stunde Wartezeit überbrücken und dann noch 1 Stunde Warteschlange, aber dies hat sich alles gelohnt. In der riesigen Gondel mit Drehboden schwebten wir
auf den berühmten Tafelberg. Dort waren wir nicht so ganz alleine. Heerscharen von Japanern waren ebenfalls unterwegs, sowie auch afrikanische Schulklassen. Jedoch trotz alledem, der Blick auf die Halbinsel und die Tafelbucht war super! Toll!
Erst nach dieser Exkursion und einem Schwenk zur Victoria & Alfred Waterfront steuerten wir unser Protea Hotel „The President“ an und es blieb Zeit, sich von den bisherigen Anstrengungen – sei es im Swimmingpool oder auf dem Zimmer – zu regenerieren.
Ein erster Umtrunk im Hotel brachte die 28 Reiseteilnehmer mit der Reiseleiterin etwas näher.
Für den ersten Abend entschieden wir uns, im Hotel zu essen, um sich erst einmal zu akklimatisieren.
3. Tag: Kapstadt – Paarl – Stellenbosch – Kapstadt
Freitag, 27.9.2002
Auf dem Programm steht ein Tagesausflug in die umliegenden Weinbaugebiete.
Die Fahrt begann entlang der N1 nach Paarl, wo wir das historische Zentrum und das Sprachenmonument besichtigten. Das Sprachenmonument, das in einen wunderschönen Park eingebettet liegt, und auch die Idee die dahintersteckt, erklärte uns André mit viel Enthusiasmus .
Dies ist eines der wenigen Monumente auf der Welt zur Ehre von Sprachen . Natürlich gehört es insbesondere nach Südafrika, da es hier 11 verschiedene Amtssprachen gibt.
Die große Säule ist 51 m hoch und erinnert an die Sprache Afrikaans. Die kleinere rechts daneben erinnert an die Republik. Die linke kleinere Säule an den „klaren Westen“.
Afrikaans ist mit Englisch die wichtigste Sprache in Südafrika. Sie leitet sich im wesentlichen vom südniederländlichen Dialekt ab, den die Siedler sprachen als sie Mitte des 17. Jahrhunderts nach Südafrika kamen. Ergänzt wurde das Niederländische durch Wörter aus dem Englischen, Französischen, Deutschen und aus afrikanischen Sprachen und zudem wurde die Grammatik und Aussprache vereinfacht.
Das Taalmonument in Paarl, von dem Architekten Jan van Wyk und den Dichtern C.J. Langenhoven und N.P. van Wyk Louw, symbolisiert als Sprachenmonument, den Ursprung des Afrikaans. Das geschaffene
Werk zeigt in den Säulen den Beitrag der einzelnen Länder (Afrika, Niederlande und England) und in den gerundeten Formen Wunder, Geheimnis und Tradition Afrikas.
Anschließend ging es zum Weingut Nederburg in Paarl, der Heimat der meisten preisgekrönten Weine Südafrikas. Zudem ist Nederburg der Veranstalter der jährlichen internationalen Nederburg-Versteigerung, die unter die fünf größten Weinversteigerungen weltweit fällt und südafrikanischen Winzern und ihren Produkten die wertvolle Möglichkeit bietet, sich international vorzustellen.
Wir lernten, daß sich die Nederburg Weine folgendermaßen gliedern lassen.
„Reserve“ Weine, die auf Grund wachsender Nachfrage für Boutique-Weine, die nur in begrenzter Menge erhältlich sind, entwickelt wurden.
„Popular-Weine“, die in den meisten Wein- und Spirituosengeschäften, Restaurants und Hotels erhältlich sind und sich gut trinken lassen.
Versteigerungsweine, die ausschließlich bei der jährlichen Nederburg-Versteigerung erhältlich sind.
Wir verkosteten einige Rotweine, wie den Nederburg Edelroode – ein vollmundiger Verschnitt von Cabernet Sauvignon und Merlot -, den Nederburg Duet, ein lebendiger, leichter, süffiger Rotwein. Ein
Verschnitt von Pinot-Noir und Cabernet Sauvignon. Weißweine durften auch nicht fehlen wie z.B. der Nederburg Sauvignon Blanc – eine frisch-fruchtige Abwandlung der französichen Sorte. Leicht beschwingt lustwandelten wir um das denkmalgeschützte Haus, das eine zweihundertjährige
Geschichte aufzuweisen hat.
Nun ging unsere Fahrt weiter zum Rozenfontein Huis, ebenfalls einem denkmalgeschützten Haus, zum Mittagessen. Wie bei Muttern im Wohnzimmer fühlten wir uns in diesem hübschen Restaurant und bekamen
ein ausgezeichnetes Menü, das aus einer Cremesuppe von jungen Broccoliröschen, einer Komposition frischen Gartensalates mit tagesfrischen Kräutern und jungen Sprossen, Lammfilet mit Champignons und Schokoladensauce, feine Eiscreme a la Mode de Cassate mit Früchten der Kapweinregion und Pfirsichcoulis bestand. Zum Abschluß gab es frisch gebrühten Café.
So gestärkt waren wir für neue Dinge aufgeschlossen. Es ging nach Stellenbosch, der zweitältesten Stadt Südafrikas. Hier gibt es noch viele Häuser im kaphollänidschen Baustil. Besonders angetan hatte es uns ein sogenannter „Tante Emma Laden“. Herrlich, was man hier alles entdecken konnte.
So gegen 17 Uhr waren wir wieder im Hotel, erholten und erfrischten uns und hatten uns mit Uschi und Klaus sowie Bärbel und Horst verabredet, in der Waterfront essen zu gehen. Wir hatten drei Restaurant-Empfehlungen, bestellten in dem einen einen Tisch, dann gefiel uns ein anderes besser, reservierten dort, sagten den bestellten Tisch wieder ab, und nun konnten wir gelassen bummeln gehen. Das sah so aus, dass die Herren der Schöpfung in einer Art Hofbräuhaus Bier tranken und wir drei Frauen hingebungsvoll in den unendlich vielen Geschäften schauen und kaufen konnten. Ich erstand für Nick ein T-Shirt.
Über unser Abendessen gibt es nichts Aufregendes zu berichten, wir saßen nur sehr schön mitten in der Einkaufsmeile mit Blick auf die Bucht und die Marina.
4. Tag: Kapstadt
Samstag, 28.9.2001: Tag zur freien Verfügung
Wir nutzten den Tag, um noch einmal einen Alleingang durch die Stadt zu unternehmen. Wir besichtigten die Groote Kerk mit einer wunderschönen Marien-Holz-Skulptur, die uns stark an Henry Moore erinnerte. Kein Wunder, als wir die Beschreibung lasen, stellte sich heraus, daß der Künstler, Leon Underwood, einige Zeit Lehrer von Henry Moore war. Wir aßen in der Stadt, holten uns Info-Material beim Verkehrsverein, Manfred nutzte die Gunst der Stunde und schickte von dort e-mails an die Jugend, wir bummelten durch Waterfront, kauften ein kleines Ton-Zebra, da diese Tiere seit Namibia zu meinen Lieblingstieren zählen und besuchten das phantastische Ocean-Aquarium.
Das Abendessen nahmen wir im Hotel ein. Wir ließen uns durch das Angebot „afrikanisches Büffett“ verführen und aßen in großer Runde der Reiseteilnehmer und waren allesamt nicht zufrieden. Schade!
5. Tag: Kapstadt- Kap der Guten Hoffnung – Kapstadt
Sonntag, 29.9.2002.
Die Fahrt führte uns zunächst an der Küste des Atlantiks über Clifton und Hout Bay entlang. Hier ließen wir natürlich die Möglichkeit zu einer Bootsfahrt zur Robbeninsel „Duiker Island“ nicht ungenutzt. Ich hätte es von Namibia her ja besser wissen müssen: einmal war die Bootsfahrt in einem kleinen Kahn kein Vergnügen, es schaukelte mächtig, zudem, die Magennerven waren schon gereizt, dann der Gestank um die von Unmengen Roben bevölkerten Felsen.
Anschließend hatten wir etwas Zeit, die am Kai aufgebauten Marktstände mit handgefertigten Souvenirs der Einheimischen zu besichtigen und wir erstanden ein kleines Ton-Perlhuhn als Gegenstück zu dem in Namibia erworbenen.
Die Busfahrt ging weiter über den Chapmann’s Peak Drive, eine der schönsten Küstenstraßen, zum Kap der Guten Hoffnung und zur Kapspitze. Unterwegs sammelte unser Bus – sehr menschenfreundlich von André und uns – die englischen Reiseteilnehmer eines liegengebliebenen Busses auf.
Mit der Zahnradbahn fuhren wir zum alten Leuchtturm hoch und von dort gingen wir und viele unserer Gruppe in knapp einer Stunde bis zur Kapspitze. Gruppenphoto war angesagt, André ließ die Sektkorken knallen und zur Krönung bekam jeder noch eine Urkunde, daß er leibhaftig am „Cape of Good Hope“ gestanden hat.
Die Rückfahrt führte über Simons Town, Fish Hoek und Muizenberg und wir machten noch eine Wanderung durch den Botanischen Garten von Kirstenbosch. Wir stiegen oben an dem Park aus und unter sachkundigster Führung von André spazierten wir durch diesen phantastischen Park und bestaunten die vielen fremdartigen Pflanzen, farbenfrohen Blumen und amüsierten uns über das Formel 1 Rennen der Perlhühner.
Das Abendessen wurde auf Empfehlung von Helmut in einem italienischen Restaurant „La Perla“ in der Nähe unseres Hotels eingenommen. Wir marschierten in großer Formation: Uschi und Klaus, Bärbel und Horst, Ingrid und Helmut, Renate und Jan-Peter sowie Gaby Palma. Essen war so la la und man saß sehr eng. Das einzig interessante war, Gaby brachte eine Zufallsbekanntschaft mit, der sehr eindringlich von den Townships zu berichten wußte.
6./7. Tag: Kapstadt – Johannisburg – Sydney
Montag, 30.9.2002, Abflugtag.
Um 8.15 wurden wir für den Inlandflug nach Johannesburg mit BA 6410 um
10.00 zum Flughafen gefahren.
Da der Flug nur kurz war – 2 Stunden – und unser Weiterflug nach Sydney erst um 18.10 abging, hat der Reiseleiter vor Ort in Zusammenarbeit mit André einen Bus gemietet, der uns zur Hauptstadt Südafrikas, Pretoria, fuhr. Beide Reiseführer waren der Meinung, so viele Stunden in Johannesburg
wären nicht attraktiv und die Zeit zu schade. Uns sollte es nur recht sein, etwas mehr vom Land zu sehen. Pretoria war den Ausflug wert und sei es nur, dass Manfred eine neue Mütze bekam.
Pünktlich zum Abflug waren wir wieder in Johannesburg
Damit war unser Südafrika Erlebnis, mal eben „reinschmecken“ zu Ende!