Es regnet! Alles grau in grau!
Santana steht heute für mich auf dem Plan. Manfred beschließt, dass er bei diesem Wetter nicht in den Bus steigt und quer über die Insel fährt. Für mich steht fest, bei nur einer Woche auf der Insel will ich mir einen Aus-Tag nicht erlauben und ich werde dann alleine fahren.
Nach dem Frühstück hat Manfred umdisponiert und wir fahren um 9.20 Uhr mit dem Hotelbus nach Funchal, gehen zur Santana Linie neben der Seilbahn und bekommen um 10 Uhr den Bus Nr. 56 und fahren für 3.10 Euro pro Kopf bis Santana. Hoch über den Monte, den Poiso-Paß auf 1413 m über Ribeiro Frio ,Achada do Cedro Gordo, Faial nach Santana.
Santana lockte uns mit seinen farbenfrohen Abbildungen der strohgedeckten Häuschen. Nach einigem Suchen finden wir dann tatsächlich einige der angeblich über 100 die es hier noch geben soll.
Neben dem Rathaus hat das Fremdenverkehrsamt einige strohgedeckten Häuschen renoviert. Hier hat man auch einige Kunsthandwerker angesiedelt. Neben einem Hotel kann man ein ursprünglich eingerichtetes Häuschen besichtigen.
Die Werbung für einen Themenpark macht neugierig. Als ich ihn endlich finde, empfinde ich den Eintritt von 10 Euro zu teuer um einigen Kunsthandwerkern, wie Webern oder Korbflechtern zuzusehen. Darum beschließen wir, nachdem Manfred unter anderem Fotos von Hortensien mit fast fußballgroßen Blüten in einer kleinen Parkanlage gemacht hat, weiter nach Puerto da Cruz zu fahren.
Um 13 Uhr geht es weiter nachdem uns der Busfahrer radebrechend – mit englisch oder spanisch geht fast nichts – klar macht, dass er uns an einer Kehre oberhalb von Puerto da Cruz absetzen wird. Er klärt uns auch, wir bräuchten nur bergab zu gehen. Gemacht, getan.
Mutterseelenalleine machen wir uns auf den Abstieg. Erst auf asphaltierter Straße, dann geht diese in Schotterweg über, dann wird es Matsch und dann stehen wir vor dem Nichts, bzw. einem großen Bagger. Kein Weg mehr, kein Durchkommen. Einer der Arbeiter ist dann so freundlich, geht ein Stück mit uns zurück und zeigt uns einen steilen Aufstiegspfad. Oben angekommen, sind wir auf einem asphaltierten Weg ,der gemächlich in den Ort führt.
Eine der wenigen verbliebenen Zuckermühlen Madeiras soll es hier noch geben, dies gab mit den Ausschlag, diesen Ort zu besichtigten. Große Enttäuschung: Wohl nur nach der Ernte des Zuckerrohrs von März bis Mai ist sie in Betrieb und man kann zusehen, wie aus dem süßen Gras ein heller, hochprozentiger Schnaps destilliert wird. Den Rest des Jahres stehen die Anlagen still und wir können nur auf eine staubige, rostige Anlage sehen.
Am kleinen Strandbad nehmen wir Kaffee bzw. Bier zu uns und sind nervös, ob überhaupt von hier heute noch ein Bus nach Funchal zurückgeht. Den Aufstieg wollen wir nicht wieder machen.
Ein Rundgang durch den Ort auf der Suche nach einer Bushaltestelle wird auch belohnt und ich stelle fest, dass um 16.10 Uhr mit der Linie 156 ein Expressbus nach Funchal geht.
Nun können wir gelassen einen Bummel auf der Promenade, dicht am Meer vorbei, zum Teil durch Schlamm bis zu netten Restaurants machen. Haben noch genügend Zeit, um einen Imbiß zu uns zu nehmen und dann gelassen zur Haltestelle zu gehen. Kaum angekommen, kommt um 15.40 Uhr die Linie 53 nach Machico. Wir steigen sofort ein, nach dem Motto: sicher ist sicher. Ankunft dort um 16.20 Uhr.
Wir werden gebeten umzusteigen und um 16.30 Uhr geht es mit einem Expreß zurück nach Funchal. 17.05 Ankunft, 17.10 Weiterfahrt mit dem Hotelbus. Das nennt man Timing.
An der Hotelreception erfahren wir, dass es in Funchal den ganzen Tag geregnet hat und wir hatten den ganzen Tag Sonnenschein. Somit wurde Manfreds Sinneswandel belohnt!
Schwimmen, Schuhreinigung, Lesen, Wein, Oliven, Trauben, Ruhepause.