Freitag, 7. September 2012

Wir sind zurück, der Rundreisekreis ist geschlossen.

Valletta, Malta

Wetter: Sonne! Warm!

Da unser Flug erst abends um 19.05 nach Köln/Bonn geht, können wir die

„Große Inselrundfahrt ganztags von 10:00 Uhr bis 17:30 Uhr, Ende am Flughafen, 59 €“ mitmachen.

Die Beschreibung überzeugte uns:

„Dieser Ausflug bietet Ihnen die Möglichkeit, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten an einem Tag zu erleben!
Ein informativer Film über die Geschichte Maltas erwartet sie bevor sie Cottonera am großen Hafen erreichen. Einem Spaziergang durch die Straßen erwarten Sie atemberaubende Ausblicke. Ihr nächstes Ziel ist Rabat, Wo sie die Katakomben von St. Paul’s besichtigen, in der Sie nicht nur Gräber sondern auch Wandmalereien finden. Nach dem Mittagessen besuchen Sie Maltas ehemalige Hauptstadt Mdina (arabisch für „von Mauern umgeben“).  Sie zählt nur rund 250 Einwohner und gilt als „stille Stadt“. Sie ist geheimnisvoll, erhaben und reserviert.  Die mittelalterlich ummauerte Stadt liegt auf einem Hügel im Zentrum der Insel.
Nach einem Spaziergang durch die engen sandfarbenen Gassen umgeben von Kirchen und Palästen, endet dieser abwechslungsreiche Ausflug am Flughafen.“

In der „The Malta Experience“ Show wird die Geschichte Maltas aufgezeigt. Während der großen Belagerung von 1565 hielt Fort  Elmo an der Spitze der Halbinsel einen Monat lang den Angriffen stand, bevor es den Türken in die Hände fiel. Doch drei Monate später mussten sie Osmanen abziehen, und die Ritter gründeten die Stadt Valletta.
Im Zweiten Weltkrieg war das sternförmige Fort eines der ersten Angriffsziele der italienischen Luftwaffe.“

Nachdem wir den Film über die abwechslungsreiche, abenteuerliche Geschichte Maltas, die 5.200 v. Chr. begonnen hat, gesehen haben macht uns unsere maltesische Reiseleiterin Maria in englisch „schlau“ und ein Mitglied der Schiffscrew übersetzte „grottenschlecht“ ins deutsche.
Die junge Frau war nicht in der Lage zwei Sätze zu behalten, von Jahreszahlen ganz abgesehen. Da aber ganz offensichtlich alle Teilnehmer des Englischen mächtig waren, klappte die Verständigung dann doch recht gut und wir haben schließlich der Reiseleiterin geraten,  die Informationen selbst in deutsch zu geben, denn ihr deutsch war gut.

Während der Fahrt nach Birgu, Heute Citta Vittoriosa genannt, vorbei an den Meeresentsalzungsanlagen, dem einzigen Golfplatz Maltas, der Universität von 1539, Botanischen Garten erzählt sie uns etwas über Malta:
In der Schule werden fünf Sprachen gelehrt, gesprochen werden 3: englisch, französisch und maltesisch, dem arabischen sehr nahe. Geschrieben wird in lateinischer Schrift. Schuluniform ist Pflicht.
Ist heute noch der Tourismus die Haupteinnahmequelle, so setzt man in der Zukunft auf die Informationstechnik.
98 % der Malteser sind katholisch, auf der Insel Gozo 100 %.
Es gibt 356 Kirchen auf Malta, eine Synagoge und eine Moschee.

Bei unserem Rundgang in Birgu erklärt sie uns vor dem ehemaligen Gebäude der Inquisition, dass diese hier auf Malta nicht so rigide gehalten wurde wie zum Beispiel in Spanien oder Rom.
Hier war es mehr eine Sache zwischen dem Großmeister und dem Bischof.
Die Strafe für die Männer sah 2 Jahre Galeere vor und für die Frauen 4 Jahre bei Wasser und Brot.

Der nächste Stopp ist an der Mauer mit Blick auf die Bucht und Maria führt aus:
Wir sollen uns mal vorstellen, wie hier hunderte Schiffe des Sultan Süyleman mit seinem osmanischen Heer in die Bucht drängen und  Malta belagerten und wie der Johanniterorden die Insel verteidigte.
Der römisch-deutsche Kaiser Karl V. hat das zum habsburgischsen Machtbereich gehörende Malta nebst Gozo dem Johanniterorden übertragen.
Die Johanniter, unter ihrem Großmeister Philippe de Villiers de l’Isle-Adam, bauten Malta zu ihrem neuen Stützpunkt aus und das war das Glück Maltas, denn so gelang es, dass an diesem geschichtsträchtigen Ort 1565 die Türken besiegt wurden.

Maria geleitet uns auch durch besonders ansprechende Gässchen und Gassen und so gelangen wir auf einem großzügigen Rundgang wieder an anderer Stelle zum Bus.

Die Weiterfahrt zum Vorort Rabat, der sich außerhalb der Stadtmauern erstreckt, der in römischer Zeit noch innerhalb der Mauern lag und erst von den Arabern im neunten Jahrhundert abgetrennt wurde, ist unser nächstes Ziel und hier wird erstmal im Ristaurante Cosmana Navarra zu Mittag gegessen.

Anschließend besichtigen wir die Sankt Pauls Kirche aus dem 17. Jahrhundert.
Südwestlich der Kirche liegen die weit verzweigten Sankt Paulus Katakomben (vermutlich aus dem vierten bis sechsten Jahrhundert nach Christus, die wie Bienenwaben auf mehreren Ebenen unter Rabat angelegt sind).

Da es unter römischer Herrschaft verboten war, in der Stadt zu beerdigen, kam die Bevölkerung auf die Idee, unterirdisch zu begraben. So können wir Kindergräber, Gräber mit Gewölbe, die für wichtige Personen vorgesehen waren, Familiengräber und  vermutlich einen Altar in Augenschein nehmen. In den Katakomben soll es nie dunkel gewesen sein. In den Nischen brannten stets Fackeln.

Zwischen Kirche und Katakomben befand sich das Gefängnis, in dem Paulus, auf seiner Seefahrt zwischen Kleinasien und Rom 3 Monate gefangen gehalten wurde.

Zu der Geschichte von Paulus, der hier auf seiner Fahrt von Kleinasien nach Rom gestrandet sein soll, hat uns ein Klassenkamerad von Manfred eine interessante Geschichte berichtet:

Aktuelle Recherchen – die vom Vatikan akzeptiert und bestätigt wurden – haben ergeben, dass Paulus nie auf Malta gewesen sein kann. Da die maltesische Paulus-Legende aber so sehr mit Malta verbunden ist, sieht man von einer offiziellen Richtigstellung ab.

Von den Katakomben in Rabat machen wir den kurzen Spaziergang zur ehemaligen Hauptstadt Mdina.

Am Rande der Parkanlagen zwischen den beiden Städten befinden sich die Reste der römischen Villa aus dem zweiten Jahrhundert vor Christus.

Durch eine doppelte Stadtmauer betreten wir „die stille Stadt“. Sie mutet mich absolut arabisch an.
Bei der Stadtmauer macht uns Maria darauf aufmerksam, dass es sich bei der 1530 erbauten Mauer um die dickste Mauer Europas – 10 Meter  – handelt. Die von den Johannitern erbaute Außenseite ist schräg, dagegen die  Innenseite, von den Arabern erbaut, ist gerade.

Teils geführt, teils auf eigene Faust erkunden wir diese Stadt. Beeindruckend!

Im Innenhof des ehemaligen Ordenshauses erklärt uns Maria das Wappen des Malteser- bzw. Johanniter-Ordens.
Die Zacken des Sterns stellen die 8 Länder dar, in denen der Orden ursprünglich vertreten war.
Für mich verwirrend ist, dass einmal von den Johannitern dann von den Maltesern gesprochen wird.
Erklärung. Nach der Abspaltung von protestantischen Ordensmitgliedern bürgerte sich die Bezeichnung „Malteserorden“ ein.
So ist das.

Um 16.40 Uhr ist der Rundgang beendet. Leider, leider, alles Schöne hat einmal ein Ende und so bringt uns nun der Bus zum Flughafen.

Fazit:
Haben wir Beide erstmal einen riesigen Schreck bekommen, als wir das große „Mein Schiff 1“ vor uns liegen sahen, so nach dem Motto: „was haben wir uns da eingebrockt“, so können wir nach dieser Kreuzfahrt nur sagen:
Immer wieder mit diesem Schiff !
Für uns stimmte hier einfach alles:
Kajüte war geräumig mit großem Fenster, schönes Badezimmer.
Die Empfehlung von unserem heimischen Reisebüro Schiffer war goldrichtig auf den Balkon zu verzichten, wenn man mit der Seekrankheit zu tun hat. Dafür eine Kajüte mittig. Frau Schiffer hat uns quasi die Kabine 5048 ausgesucht und ich bin ihr sehr dankbar dafür, denn ich hatte null Probleme.
Die Restaurants, das Essen, der Service, die angebotenen Ausflüge und das Rahmenprogramm: absolut Spitze!

Also: Freuen wir uns auf eine neue Reise!