7. Tag
Grab Ramses IV. (KV 2)
Wenden wir uns der ersten Grabbesichtigung zu:
Erst noch eine Erklärung, die Abkürzung „KV“, die den Grab-nummern vorangestellt ist bedeutet nichts anderes als „Kings Valley“.
Das Grab Ramses IV. (KV 2) ist 66 m lang und stammt 1200 v.Chr..
Ramses IV. hat nur 6 Jahre regiert, daher ist sein Grab nicht so groß wie andere, da es schnell fertiggestellt werden musste. Je länger ein König regiert hat, um so länger und schöner ist sein Grab. Dieses Grab ist seit der Antike offen und daher können sie an den Seitenwänden griechische Graffiti sehen. Es ist besonders sehenswert, da es mit Szenen aus dem Totenbuch, dem Amduat, geschmückt ist und auf den Reliefs sind die Totentexte aufgeschrieben. Sie sollten dem Verstorbenen helfen, den Gefahren im Jenseits zu widerstehen. Sie warnen vor Strafen, geben aber wirksame Zaubersprüche gegen Gefahrensituationen jeder Art zur Hand, so dass der Verstorbene in der Regel sein Ziel im Totenreich des Sonnengottes unbehelligt erreicht.
Es berichtet von der Fahrt des Sonnengottes Re durch die nächtliche Welt, die in zwölf, den Nachtstunden entsprechende, Bereiche aufgeteilt ist.
In der Grabkammer macht uns Ahmed auf eine sehr schöne Szene an der Decke aufmerksam:
Wir sehen Nut – spiegelbildlich – die Himmelsgöttin in blau verziert wie sie die Sonne schluckt und am Morgen wieder gebiert. Wie wir es bereits im Edfu-Tempel gesehen haben.
Wir sind tief beeindruckt, wie sich die Farben über die Jahrtausende erhalten konnten.
Hierzu erklärt Ahmed dass die Farbe rot aus Eisenoxyd hergestellt wird, grün von Pflanzen, schwarz von Kohle, weiß von Gips und blau von Lapislazuli. Die Farben wurden mit Eigelb befestigt und dadurch blieben die Farben so gut erhalten. Jeder Farbe wurde auch eine Bedeutung beigemessen: schwarz für Tod, rot für Feuer, grün für das Jenseits, weiß für Frieden, blau für Himmel.
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