Insel Sal – Cabo Verde

Tag 1  –  16. Februar 2018 – Freitag
Habe nachts nochmal umgepackt: statt der 2 Trolleys hart am 6 kg Limit in einen Koffer mit 13,8 kg und einen Trolley 5,9 kg, so dass ich noch großzügiger einpacken konnte.
Wir fahren um 6:20 Uhr zum Flughafen Teneriffa Nord, verpassen die Ausfahrt zum Flughafen und müssen eine Schleife fahren. Kein Problem, da wir reichlich früh dran sind.
Der Flieger geht um 10 Uhr und wir sind um 7:30 Uhr in der Flughafentiefgarage.
Ein Kaffee und dann ist um 9:40 Uhr Boarding zum ½ stündigen Flug nach Gran Canaria. Traumhafter Blick auf den verschneiten Teide. Schön.
Auf Gran Canaria können wir sofort – gleich um die Ecke – zum Weiterflug um 10:30 Uhr nach Sal einchecken.
Die 2 Stunden 15 Minuten Flug vergehen im „Flug“.
Am Visumschalter bekommen wir für 25 Euro pro Person die Aufenthaltsgenehmigung für 30 Tage.
Der Koffer ist mitgekommen, das waren ja meine Ängste und der privat von Reisebüro Kudlich auf Teneriffa organisierte Abholdienst funktioniert auch gut, nachdem wir „gerafft“ haben dass wir mit dem Abholschild „Franziska“ gemeint sind – es ist mein 3. Vorname.
Was erwartet uns? Sprühregen!!!
Wie heißt es im Prospekt über Sal:

„Sal – die Sonnenreichste: Sonne, Sonne, Sonne 350 Tage im Jahr
Beim Landeanflug auf die Insel Sal glaubt man, auf einer goldgelbenen Sandperle inmitten des türkisblauen Meeres zu landen. Denn auf Sal gibt es vor allem eines: Sand. Wüsten, Trockentäler. Aber auch kleine Oasen, Salinen und stille Vulkane prägen das Bild des Eilands.“

Nur 15 Minuten dauert die Autofahrt zu unserem Hotel TUI Sensimar, ein Hotel das mit der Melía Hotel-Kette zusammenarbeitet und gleich 4 dieser 5 Sterne Hotels sind nebeneinander.
Uhr 1 Stunde zurückstellen, noch 1 Stunde mehr als Teneriffa und so kann um 15:10 Uhr Ortszeit der Urlaub beginnen.


Sofort werden wir in der Eingangshalle mit einem Drink empfangen, bekommen die Zimmerkarten-“Schlüssel“ für 1176 ausgehändigt und wir steigen in den 1. Stock auf, folgen einem langen Flur und sind ganz angetan von unserem Zimmer mit Seitenblick auf’s Meer und die riesige Hotelanlage.
Ursula und Harald sind heute Morgen von Köln angeflogen und haben ihr Zimmer auch schon bezogen.
Über WhatsApp schließen wir uns mit ihnen kurz und treffen uns um 16 Uhr an der Pool-Bar.
Anschließend bestellen Ursula und ich für uns Vier für Sonntag einen Tisch im Restaurant Culinarium, für Mittwoch im Casa Nostra und melden uns zum Weintasting am Sonntag an.
So das ist geschafft und nun können wir entspannen, lesen und treffen uns um 19 Uhr wieder im Restaurant Latitude am Büffet zum Abendessen.

 

Tag 2 – 17. Februar 2018 – Samstag

Wir frühstücken schon um 8:30 Uhr. Obwohl das Hotelgelände sehr weitläufig ist und Ursula und Harald ihr Zimmer eine halbe Ewigkeit von uns entfernt haben – mit Schwimmbad zum Bahnen schwimmen vor der Schlafzimmertüre – treffen wir uns ohne Verabredung im Restaurant Latitude.
Das Büfett lässt eigentlich keine Wünsche offen, die Auswahl ist riesig und es will gut überlegt werden, was man sich auf den Teller packt.

Für 9:30 Uhr waren wir vom TUI-Guest-Relation-Team in die SensBar eingeladen, wo uns Madlen einen Überblick über Hotel, Insel und die möglichen Aktivitäten bzw. Ausflüge gab. Daran anschließend haben wir gleich eine Katamaranfahrt und eine ganztägige Inselrundfahrt gebucht. Ursula und Harald wollten es sich auch nicht entgehen lassen mit Haien zu schwimmen. (Vegetarische Haie !!!)

Das grün-blau schimmernde Meer ist so nah, so dass ich beschließe einen Spaziergang am ca. 200 m breiten Sandstrand zu machen. Ich gelange nach ca. 1/2 Stunde nach Ponta Preta. Hier findet vom 17. – 25. Februar die von der GKA Kite Surf World Tour ausgerichtete Weltmeisterschaft „Wave & Strapless Freestyle Cabo Verde 2018“ statt.
Ich staune nur ob dieser Akrobatik der Kite Surfer bei diesen Wellen.
Nach 1 ½ Stunden bin ich wieder zurück.
Mittagessen und Siesta ist angesagt.
Um 16 Uhr finde ich mich an der Fitness Area ein und mit noch einem deutschen Ehepaar und einer Norwegerin unternimmt Marlies – englisch-sprechende Animateurin – eine 1 stündige Nordic Walking Runde bis fast nach Ponta Preta und in einem großen Bogen durch die Feriensiedlung Villa Verde zurück.
Sie hatte ursprünglich eine kleinere Runde angedacht, da wir 4 aber fit in dieser Sportart sind sehen wir etwas von der Gegend.

Wieder Abendessen im Latitude mit den „Kindern“, einen Absacker in der Bar Bellini und: Gute Nacht.

 

Tag 3  –  18. Februar 2018  –  Sonntag

Normaler Tagesbeginn: Frühstück mit den „Kindern“.
Um 10 Uhr nehme ich den Service des Hotel Shuttles an und fahre in 5 Minuten mit nach Santa Maria.

Hier bummele ich durch das Städtchen. Sehr bunt, Gebäude = sehr gemischt, von schön bis oh Jemmine. Unmengen Souvenirshops, sehr farbenfroh das Ganze.

Da um 11:30 Uhr die von der Reiseleiterin sehr angepriesene Messe stattfindet, will ich an dieser teilnehmen und trinke vorab noch einen Café. Ab 11 Uhr kann ich zusehen wie sich die Kirche füllt. Viele Einheimische, Kreolen, aber auch sehr viele Touristen. Bei Messebeginn stehen Schlangen draußen vor den 3 Türen die in die Kirche führen.

Von hier aus war mein Plan erst am Strand und dann auf der von Marlies beschriebenen Nebenstraße neben der Autobahn zurückzugehen. Habe diese aber nicht gefunden und ein Hotelportier, den ich danach fragte, meinte nur „sehr weit“. Er rief mir ein Taxi, das gerade vorbeifuhr und in Null Komma Nix war ich am Hotel und musste nur 4 Euro bzw. 400 Escudos bezahlen.

Der Tarif für Taxis berechnet sich – laut Reiseleiterin – nach gefahrenen Kilometern 1 km = 100 Escudos. Egal wie viele Personen es nutzen. Regnet es, muss der Scheibenwischer betätigt oder das Licht angemacht werden = 1 Euro mehr.

War um 12:30 Uhr retour. Gerade passend so dass wir um 13 Uhr zum Mittagessen gehen konnten.

Um 16 Uhr nahmen wir an der Weinverkostung, dem „Weintasting“ teil.
Wir waren 10 Personen – Engländer und Deutsche – wurde daher die Sache auch in englisch abgehalten.
2 Inselweine, ein rosado = San Vicente, und ein „tinto“ rot = Tiago – wurden vorgestellt. Das Glas geschwenkt, geschwenkt, gerochen. Aber da war leider nicht viel. Weißwein hatte er heute nicht, wobei wir inzwischen wissen, dass der von Fogo recht gut ist, wie wir im Restaurant testen konnten.
Ehrlich gesagt, die Weinprobe war ein Flop.

Aber: Der Tag ist noch nicht zu Ende!

Wir hatten ja für heute einen Tisch im Restaurant Culinario bestellt und das wurde seinem Namen gerecht! Wir haben geschwelgt!
Nur so zum Beispiel:
Als Vorspeise: 2 x Thunfisch-Tatar, 1 x Tatar von Rind, 1 x Oktopus
Hauptgericht: Schweinebraten, Seeteufel mit Oktopus, Ursula und ich nahmen das Filet Mignon mit einer Sauce zum Träumen.

Den Abschluss bildete dann noch ein Besuch in der Bellini Bar.

Ein ausgefüllter Tag! Interessant, schön, lecker!

 

Tag 4  –  19. Februar 2018  –  Montag

Faulenzertag für Manfred und mich!

Ich gehe in die Sauna, die in einem eigenen kleinen „Dorf“ mit vielen Häuschen für Behandlungen etc. untergebracht ist.
Der Spa-Bereich wird gleichzeitig vom nebenan liegenden Hotel Melía Llana, baugleich wie unseres – mit wahrscheinlich ebenfalls so um die 300 Zimmer – genutzt.
Die Reiseleiterin hatte ausgeführt, dass der Komplex ursprünglich als 1 Hotel geplant war, dann jedoch zu groß wurde, so dass man einfach 2 daraus machte.

Wenn man sich vorstellt: Der von 2 Hotels genutzte Wellness-Bereich: Wir waren 5 Personen die ihn von 10 bis 11:30 Uhr nutzten.

Manfred zieht sich in der Zeit auf’s Zimmer zurück und ich folge ihm nach Finnischer- und Dampfsauna sowie Whirlpool-Nutzung zum Relaxen.

Gegen 12 Uhr machen wir uns zum Strand auf, da ich mir die Attraktion der Bikini Beach Bar ansehen will:

In das Meer ist ein Restaurant und ein Schwimmbad im Atlantik gebaut. Toll!

Ursula und Harald sind mit dem Shuttle um 10 Uhr nach Santa Maria gefahren, bummeln dort und gehen am Strand in 2 Stunden zu unserem Hotel, wo wir sie um 12:30 Uhr am Strand Algodoeiro erwarten.
Sie hatten am berühmten Surfer- und Sandstrand Ponta Preta eine Pause eingelegt, um den Kite Surfern zuzusehen.

Nach der glücklichen Rückkehr der Beiden gehen wir in der Snackbar eine Kleinigkeit essen.

Siesta ist angesagt bis wir um 17:45 Uhr aus unserem Zimmer gelockt werden: Wir sind eingeladen „in der Bellini Bar bei Live Musik einen Cocktail und leckere Snacks entgegenzunehmen“. Ein Geiger bearbeitete mit großem Einsatz seine Geige. Nicht so ganz unsere Musik, aber bei einem Tequila sunrise und Gin Tonic ließ es sich aushalten.

Um 18:15 Uhr trafen wir wieder Ursula und Harald zum Gala Abend im Restaurant Latitude.
Erinnerte zum Abschluß an „Traumschiff“, denn die Küchencrew kam mit einem „brennenden“ Kuchen einmarschiert.

Die anschließende Vorstellung des gesamten Management Teams des Hotels haben wir uns geschenkt. Auch noch die Live Musik des Gitarristen Tony. Wir zogen es vor, lieber in der Bellini Bar noch einen „Absacker“ zu trinken.

Gute Nacht!
So kann man auch einen Tag ohne große Aktivitäten verbringen. Sehr erholsam!

 

Tag 5  –  20. Februar 2018  –  Dienstag

Frühstück um 8:30 Uhr.

Manfred, Ursula und Harald haben für heute von 13:10 Uhr bis 17 Uhr eine Katamaran-Fahrt gebucht.
Ich kneife, da ich nicht „seefest“ bin.
Dafür nehme ich wieder um 10 Uhr den Shuttle, um nach Santa Maria zu fahren.
Mein Plan: Den Pier genauer in Augenschein zu nehmen, am Sonntag war dort nicht viel zu besichtigen und dann – so wie Ursula und Harald – am Strand zurückzugehen.

Gesagt, getan.

Den Weg kenne ich schon, vorbei an der Freiluft-Galerie, der Statue des Belgiers Georg Wykler, der sich um den Tourismus auf den Cap Verden bemüht hat, zum viel gepriesenen Pier. Heute sind etliche Gruppierungen hier, die den bereits gelieferten, fangfrischen Fisch säubern, ausnehmen und hoffentlich verkaufen.
Ausgefallene Muscheln werden gebürstet und zum Verkauf präpariert, aber: man darf sie ja nicht ausführen.
Am Wahrzeichen von Santa Maria, dem ehemaligen Waagehaus, am alten Hafenkai, wo früher das Salz abgewogen wurden, an Strandbars vorbei, über Kopfsteinpflaster halte ich mich gen Süden, Richtung Hotel Sensimar.
Dann die nächsten 1 ½ Stunden nur noch: Sand, Sand, Sand.
Rechter Hand wandere ich an einer im Bau befindlichen großen Ferienanlage vorbei und nun halte ich mich an den Rand des Wellenschlages, im Bereich des nassen und etwas festeres Untergrundes, denn das Gehen im tiefen Sand ist mindestens so anstrengend wie im tiefen Schnee.

Nach geraumer Zeit nähere ich mich einem riesigen Hotelkomplex, der etwas weiter vom Strand zurückliegend, kaum ausmachbar ist.
Etwas weiter – in einem regelrechten Palmenhain – sind die Strandliegen des Hotels mit einigen, wenigen Gästen.

15 Minuten später nähere ich mich dem goldenen Sandhügel hinter dem ich Ponta Preta weiß.
Obwohl die Weltmeisterschaft im Kite Surfen noch bis 25. Februar gehen sollen, ist alles vorbei. Die Wagen teilweise schon verschwunden. Kein einziger Surfer. Was ist? Der Sieger steht schon fest: Es ist ein Surfer von Sal.

Sage noch im Vorbeigehen bei Ursula und Harald „Hallo“, die vor ihrem Zimmer in einer Strandmuschel lesen. Im Rücken haben sie ihren Bahnen-Schwimm-Pool. Sagenhaft.

Um 11:45 Uhr bin ich wieder – ganz schön geschafft – zurück, um mit Manfred, Ursula und Harald Mittagessen zu können, bevor diese um 13:10 Uhr zu ihrer Katamaranfahrt abgeholt werden.
Ich habe dafür gelesen und die Saunalandschaft und einen Cappuccino genossen.

 

 

Über die Katamaran-Tour berichtet Manfred, da ich wegen mangelnder Seefestigkeit nicht mitfuhr.

Ziemlich pünktlich wurden wir von einem Kleinbus abgeholt und nachdem noch einige Gäste an anderen Hotels eingesammelt waren, fuhren wir in etwa 20 Minuten nach Palmeira, der „Hafenstadt“ von Sal.

Hier im Hafen wurden wir zunächst alle mit Schwimmwesten ausgestattet und dann mit einem großen Holzboot zum Katamaran übergesetzt.
An Bord hieß es dann „Schwimmwesten wieder abgeben und Schuhe aus.“
Der „Kapitän“ begrüßte uns mit einem lässigen Handheben während die übrige Besatzung – eine Reiseleiterin, zwei Hilfskräfte und ein Fotograf – ausgesprochen lebhaft agierte. Wir, Ursula, Harald und ich, waren die einzigen Deutschen an Bord.
Sehr schnell verteilte sich die Gästeschar und bald war ich alleine im Heckbereich. Der vordere Bereich war wesentlich gefragter. Ehrlich, bei den doch etwas heftigen Schiffsbewegungen durch Wind und Wellen war mir der Weg nach vorne zu unsicher.
Nach einer guten Stunde hatten wir einen windgeschützten Liegeplatz erreicht, wo ein paar mutige junge Engländer sich tatsächlich in die kalte Flut stürzten – aber nur kurz.
Inzwischen bot die Besatzung Snacks und Getränke an, bei denen alle gerne zugriffen. Zudem hat Vanessa, die Reiseleiterin, die uns auch abgeholt hatte, Musik aufgelegt und es wurde getanzt. Vor allem die Crew hatte so richtig Lust und Spass am Tanzen. Einige Gäste kamen der Aufforderung, doch mitzumachen, nach. Dazu gehörte auch Harald – aber ich tue ihm bestimmt nicht weh, wenn ich meinen Eindruck wiedergebe, dass man den jungen Leuten von der Insel  anmerkte, dass ihnen die Musik und das Tanzen mehr im Blut lag als uns „Nordlichtern“.

Der Kapitän hatte ein paar mit Haken und Köder versehene Angelleinen bereitgestellt und Ursula hat brav die Fische gefüttert (ist damit der Tanzerei ausgekommen) aber nichts gefangen. Da war der Kapitän selbst glücklicher und zog ein paar interessante Fische aus dem Wasser.

Gegen 16 Uhr ging es dann zurück Richtung Hafen. Der Wind und die Wellen hatten sich weitgehend beruhigt aber plötzlich gab es Aufregung. In der Nähe wurden etliche Dephine gesichtet. Der Kapitän reagierte sofort, nahm die Fahrt soweit raus, dass der Katamaran gerade noch zu steuern war.

So konnten wir die Delphine sehr gut beobachten. Sie waren schneller als wir, drehten dann aber und kamen zurück in unsere Richtung und einer zeigte zur Freude aller ein paar Sprünge.

Durch diese Show-Einlage verspätete sich unsere Ankunft im Hafen ehe wir dort – Schwimmwesten an, Schuhe an – wieder an Land gebracht wurden. Verständlich, dass auch unsere Rückkehr ins Hotel sich um fast eine Stunde verzögert hatte. Kein Problem – wir hatten einen schönen Ausflug und zum Essen waren wir allemal rechtzeitig.

Um 18 Uhr kommen die Drei beglückt von der schönen Tour zurück.

Der Abend verläuft wie üblich: Essen, Erzählen, Absacker, Lesen.

 

Tag 6  –  21. Februar 2018  –  Mittwoch

Inselrundfahrt
genannt
„Postcardstour“

da an einem Tag alle Sehenswürdigkeiten, die auf Postkarten festgehalten sind, angefahren werden.

Cabo Verde  –  Kap Verde

Am zweiten Tag unseres Aufenthaltes im TUI Hotel Sensimar fand um 9:30 Uhr in der Sensbar durch die TUI Reiseleiterin Madlen eine Einführung in Geschichte der Cabo Verde und die Sehenswürdigkeiten und Ausflüge auf der Insel Sal statt.
Die Ausführungen habe ich mir an diesem Tag erspart, da unsere heutige Reiseleiterin Jana – die seit November auf Sal lebt, vorher auf Boa Vista – ebenfalls alle Wissenswerte über die 10 Inseln erzählen wird.

Fangen wir mit der Geschichte an die  www.kapverden.de ausführlich beschrieben ist und ich es mir in diesem Umfang sicher nicht hätte merken können:

Kurzfassung:
Als 1456 der Seefahrer Alvise Cadamosto als erster Europäer eine der Inseln betrat, waren diese nicht besiedelt. Vier Jahre später nahmen die portugiesischen Seefahrer Diego Gomes und António da Noli die Inseln für Portugal in Besitz. 1495 wurden sie offiziell zur portugiesischen Kolonie erklärt.

Noch ein paar Angaben zur Insel Sal:
Je nach Reiseleiter, Reiseführer ist die Insel 30 – 32 oder 36 km lang, bei der Breite von 12 Kilometern sind sich alle einig.

Rundfahrt:

9:15 Uhr ist Start von unserem Hotel TUI Sensimar in einem kleinen Bus mit 20 Teilnehmern. Wir „umrunden“ die Insel vom Süden – Osten – Westen – Süden.
Ein Stück Autobahn, dann durch die Wüste und unser erster Stopp ist an der Kitebeach bei der Kite Surf Schule des Weltmeisters im Kite surfen: Mitu Monteiro. Er ist einer der besten Waverider dieser Welt.
Jana erzählt, dass er einmal in 17 Tagen die Insel umrundet hat.
Wir steigen aus dem Bus und stehen wo? Im Sand .

Wir haben kurz Gelegenheit den Surfern zuzusehen und weiter geht es zum nächsten Stopp: Quer über die Insel zum Westen:
Murdeira
Ein kleines Örtchen der Wohlhabenden. Hier haben sich u.a. Ärzte, Restaurant- und Hotelbesitzer angesiedelt.
Wir haben Gelegenheit eine kurze Zeit am Strand mit seinen außergewöhnlichen Felsformationen spazieren zu gehen und zu fotografieren.
Baumwollsträucher zieren den Weg zum Meer.
Zudem haben wir einen guten Blick auf zwei Hügel, die den Volksnamen „León“ Löwe haben.
Jana erklärt auch, dass man ebenfalls einen Elefantenkopf erkennen kann. Den kann ich besser ausmachen als die Figur eines Löwen.

Bitte einsteigen:
Die nächste „Postkartenattraktion“ wartet:
zum „Buracona“ dem blauen Auge
Ein Höhepunkt der Inselrundfahrt: Wenn man das Glück hat in der Mittagszeit bei Sonnenschein dort einzutreffen und dadurch auf das Wasser in dieser kleinen Ausbuchtung die Sonne trifft hat man den Eindruck eines phantastischen „blauen Auges“. Wir gehörten teilweise zu den Glücklichen: Das „Auge“ blinzelte! Wir waren schon so zufrieden.
Nebenan ist eine herrliche Felsenbuch zum Schwimmen, Harald hat das Herz geblutet, dass er weder Badezeug noch Badeschuhe dabei hatte.
Wir hatten dort „Freigang“.
Schade, was Jana nicht mitgeteilt hat, ist, dass linker Hand dieser Attraktion die verschiedenen Gesteinsformen sehr aufwändig auf Sockeln präsentiert werden und man äußerst kunstvollo die Insel Sal mit Sand nachgebildet hat.

Nach 20 Minuten Aufenthalt ging es weiter zur Hafenstadt:
Palmeira
Im rund 1400 Einwohner zählenden Örtchen, das 7 m über dem Meeresspiegel liegt, befindet sich der Haupthafen de Insel Sal. Von hier führen Fährverbindungen zu den Nachbarinseln. Zudem ist der Hafen der drittgrößte im Güterverkehr, von dem aus vor allem Fisch aus den Gewässern rund um die Insel sowie Waren und Lebensmittel verschifft werden.
Von hier starteten Manfred, Ursula und Harald auch zu ihrer Katamaranfahrt.
Aber Palmeira hat auch ein Industriegebiet im Nordwesten und die Ölraffinerie der Insel, die sowohl die Stadt als auch den Flughafen versorgt. Weiter im Nordwesten wurden in den späten 2000er Jahren einige Windkrafträder installiert, die der Insel Energie spenden; alle Achtung: Der gesamte Stromverbrauch auf der Insel basiert auf erneuerbarer Energie.
Nach einem Rundgang durch den Ort, vorbei an schön gestalteten Hausfronten, ein von Manfred und mir gemachter kurzer Abstieg zum Hafen, was wohl nicht vorgesehen war, sammelte uns der Bus am Ortseingang wieder auf.

Und nun geht es quer durch die Wüste zur Hauptstadt Espargos.
Die nächste Attraktion lässt nicht lange auf sich warten: Im Angesicht des Monte Grande mit 406 m sollen wir in der Wüste am Horizont mit Blick über viel Sand und niedriges Gestrüpp einen See (Fatamorgana) ausmachen.
Gesehen habe ich ihn aber es ist mir nicht gelungen ihn fotografisch festzuhalten.
So habe ich eine „Anleihe“ bei www.holidaycheck.de gemacht.

Bitte einsteigen, das vorbestellte Mittagessen wartet in der Inselhauptstadt.
Jedoch: Zuerst fahren wir noch durch den „Vorort“ von Espargos: Eine Ansammlung von ärmlichsten Hütten, selbst erbaut, zusammengeflickt. Erschreckend.
Die Erklärung folgt: Hier hausen die Ärmsten der Armen. Kurz darauf sehen wir mehrgeschossige Neubauten die die Inselregierung für diese Menschen erbauen ließ. Jedoch: Sie wollen nicht einziehen, da sie ihre Tiere, die ihnen Nahrung liefern, nicht mitnehmen dürfen.

Espargos
Das Nationalgericht der Inseln: cachupa. Dies ist ein Eintopf, bestehend aus gestampftem Mais, Zwiebeln, grünen Bananen, Maniok, Süßkartoffeln, Kürbis, Yams, Tomaten, Kohl und eventuell Speck. Gewürzt wird es mit Lobeerblättern, Knoblauch und Piment. Es wird mit verschiedenen Wurstsorten, Rind- oder Schweinefleisch oder Fisch angeboten (cachupa rica)

Es schmeckt uns. Dazu ein Bier und zum Abschluss einen Espresso.
So gestärkt geht die Rundfahrt weiter auf den Hausberg: Monte Curral und wir sind für Janas Ausführungen gewappnet:
Die in der Inselmitte gelegene Hauptstadt mit rund 17000 Einwohnern – zum Vergleich: auf der Insel sind es rund 27000 – ist quasi um den 107 m hohen Hausberg Monte Curral entstanden.
Der Gipfel wurde eingeebnet und auf dem Plateau befinden sich einige Sendemasten, die die Insel mit Rundfunkprogrammen und dem mobilen Telefonnetzt versorgen, zudem die Radarstation, die der Überwachung des Flugverkehrs dient.


Wir blicken von hier oben auf die Stadt hinunter in der sich die Inselverwaltung befindet.
Linker Hand breitet sich der Flughafen aus und bemerkenswert ist die lange Landebahn. Dazu erklärt Jana, dass 1939, im Zweiten Weltkrieg, Mussolini sich von der Kolonialregierung Portugals das Recht zum Bau eines Durchgangsflughafens zwischen Europa und Südamerika auf Sal sichern ließ.
Jedoch durch den Kriegsverlauf mussten sich die Italiener schnell wieder aus dem Flughafenprojekt zurückziehen.
1945 übernahm die portugiesische Regierung jedoch die Fortführung des Baus und 4 Jahre später ist ein Transitflughafen entstanden, der seit jener Zeit ständig verbessert und erweitert wurde.
Noch etwas Geschichte:
Jana hält das Bild eines jungen Mannes hoch: Amílcar Cabral und führt dazu aus::
Die Unabhängigkeit von Portugal
In den 1950er Jahren formierten sich an den portugiesischen Universitäten Zirkel panafrikanisch eingestellter Studenten aus den Kolonien. Zu ihnen gehörten Amílcar Cabral und viele kapverdische Intellektuelle, sie prägten die gemeinsame antifaschistische, antikoloniale und panafrikanische Bewegung, die am 25. April 1974 in Portugal das faschistische Salazar-Regime zu Fall brachte. 1956 hatte bereits Cabral, ein in Guinea geborener Sohn von Kapverdern, die PAIGC gegründet. Nach dem Massaker an streikenden Hafenarbeitern 1959 im Hafen von Pijiguiti (Guinea-Bissau) begann der von der Partei organisierte bewaffnete Widerstand gegen die Kolonialmacht, der dann 13 Jahre andauerte.
Amílcar hat leider die Unabhängigkeit nicht erlebt.
Und da wir schon bei der Geschichte sind, erklärt sie auch die Symbole der Fahne der Cap Verden:

Die zehn gelben Sterne repräsentieren die 10 Inseln des Landes, wobei die kreisförmige Anordnung für die Nation und deren Einheit steht. Die Streifen symbolisieren (von unten nach oben): das Meer (blau), die Hoffnung (weiß), das Blut der Unabhängigkeitskämpfe (rot), den Frieden (weiß) und den Himmel (blau).
Die erste Nationalflagge von Kap Verde wurde am 5. Juli 1975 gehisst und am 19. April 1976 bestätigt.
Ein Mitreisender will gerne das traditionelle Spiel: Ouril erklärt bekommen, das wohl in weiten Teilen Afrikas gespielt wird.
Es wird mit bohnenartigen „Steinen“ gespielt. Der Spielablauf hat sich mir nicht so ganz erschlossen und dem jungen Mann wohl auch nicht.

Auf, auf, die nächste Attraktion wartet: „Wässern“ in der Saline von
Pedra Lume


Wurde der Ort früher von Schildkrötenjägern besucht so änderte sich das Ende des 18. Jahrhunderts als der Unternehmer Manuel António Martins Velhoerschlossen hier eine Saline gründete und sie zur Ausbeute nutzbar machte. In der natürlichen Saline wurden nach und nach künstliche Seen aufgestaut, die untereinander mit einem Rohrsystem verbunden sind, um die Anlage effektiver zu nutzen. Im Zuge des Ausbaus wurde die Kraterwand durchbrochen, um so einen besseren Zugang zum Inneren zu erlangen.
Später wurde eine Seilbahn gebaut, die vom Inneren de Kraters bis zum Hafen reichte. Sie Masten dieser Anlage können wir heute noch in Augenschein nehmen.
Das Salz wurde anfangs überwiegend nach Brasilien exportiert und heute liefert die Saline nicht einmal mehr genug für den Bedarf der Insel.
ABER:
Nun ist die Saline eine Touristenattraktion und man kann – wie im Toten Meer – wenn man denn wollte: auf dem Rücken liegend Zeitung lesen, da der Salzgehalt so hoch ist, dass man nicht untergehen kann.

Der Zugang ist abenteuerlich und es geht schön bergab, so dass Manfred sich das Spektakel der Badenden von oben ansieht.
Unten erwartet uns dann ein kleines Restaurant und eine – nur auf Anforderung – geöffnete Dusche, die die wenigen Teilnehmer nach ihrem salzigen Bad zum Teil nutzten, ich auch, denn das Salz auf der Haut juckte.
Berg wieder hoch und auf dem gut besuchten Parkplatz einsteigen zur Weiterfahrt zum nächsten Postkartenmotiv schon im Bereich von Santa Maria befindet sich der
Botanische Garten
Eine Italienerin hat den Garten in Eigenregie angelegt. Eine Vielzahl der auf der Insel vorkommenden Pflanzen, von Sukkulenten über diverse Palmsorten, den Baum der Reisenden, den Peruanischen Pfefferbaum, den sogenannten „falschen“ ist alles liebevoll angelegt.
Zudem beherbergt der Garten einen regelrechten Zoo von Eseln über Truthähne, Ziegen und und und. Das Lieblings-Haustier der Dame ist ein Äffchen, das sie mit sich herumträgt während sie uns Erklärungen gibt.
Jana sagt uns, dass alle Tiere, die hier leben, von ihren ehemaligen Besitzern in die Obhut der Signorina gegeben wurden.
Ein Vergleich mit den von uns sonst besuchten Botanischen Gärten schließt sich aus. Dafür ist die Initiative und Hingabe der Besitzerin nur zu loben.

Keine Müdigkeit vorschützen: Der letzte Halt vor der Rückkehr ist in Ponta Preta im Strand-Restaurant: Zum Abschied einen Caipirinha.

Interessant finden wir das mit Palmwedeln unterfütterte Dach.

Ruck Zuck sind wir nun um 17 Uhr wieder nach einem eindrucksvollen Tag im Hotel.
Aber damit nicht genug: Um 20:20 Uhr haben wir ja im Restaurant Casa Nostra – das wie der Spa-Bereich auch vom Hotel Melía Llana mitgenutzt wird – einen Tisch für uns Vier bestellt.
Erster Schock für uns: Es ist ein Restaurant nur auf der Terrasse. Den uns zuerst zugewiesenen Tisch haben wir abgelehnt, er war viel zu zugig. Harald ging erst mal Jacken holen.
Das Restaurant hat eine offene Küche und es wird a la carte gegessen.
Resümee: Ursula und ich waren mit unserer Vorspeise: Muscheln arrabiata sehr zufrieden und Manfred mit seinem Hauptgericht: Rinderfilet, nachdem er die Sauce beiseite geschoben hatte.
Nein, das Restaurant würden wir nicht wieder besuchen.
Fazit des heutigen Tages:
Die Inselrundfahrt hat sich gelohnt und war ihren Preis von 75 Euro inklusive Mittagessen absolut wert.
Wir haben so in einer nicht zu anstrengenden Tour alle Sehenswürdigkeiten, die die Insel Sal zu bieten hat, gesehen.

 

Tag 7 – 22. Februar 2018 – Donnerstag

Wetter: Sonne! Heftiger Wind!

Santa Maria ist für mich noch einmal angesagt, da der uns gestern auf der Inselrundtour begleitende Fotograf dort seinen Shop hat. Ich würde ihn in der Chill Out Bar treffen, hieß es, um dort eine CD mit den von mir gewünschten Fotos brennen zu lassen.

In der Hotelhalle treffe ich auf den TUI Reiseführer Timon und frage ihn, ob er mir erklären kann wie ich von Santa Maria auf der Nebenstraße zurückgelange.
Er lädt mich ein mit der jetzt um 10 Uhr startenden kleinen Gruppe zu Fuß in 45 Minuten nach Santa Maria zu gehen. Sie wollen zum Pier und dann an der Hauptstraße bei der Reggae Bar eine Rumverkostung machen und dort trennen sie sich auch und jede/jeder kann den Heimweg nach seinem gusto antreten.

Kurze Überlegung: Ja, das passt in meinen zeitlichen Rahmen, dann kann ich auch noch zurückgehen und bin zum Mittagessen wieder im Hotel.

Wir gehen ein Stück auf der mir vom Nordic Waking bekannten Strecke Richtung Ponta Preta aber dann biegen wir links ab und es geht eine gute halbe Stunde durch die Wüste.
Timon, 18 Jahre alt, ist erst seit November Reiseleiter bei TUI. Sal war zwar nicht sein angegebenes Wunschziel, aber er findet es ganz gut hier und hat die heutige Tour selbst zusammengestellt.
In Santa Maria trenne ich mich von dem Trüppchen und finde schnell die bewusste Bar.

Eine junge Kreolin ruft am PC die Fotos auf und ich zeige ihr von uns Vieren die ersten Aufnahmen und dann geht es Ratz-Fatz und sie stellt mir eine CD zusammen. Mit 45 Euro bin ich dabei, noch 10 Euro für eine Kopie für Ursula und Harald und dann mache ich mich auf die Suche nach Timons Grüppchen.
Es ist nicht schade, dass ich erst die 2 Stockwerke in der Reggae Bar aufsteige, da das Treppenhaus schön mit Malerei gestaltet ist.

Frage in einem Geschäft nach, wo man hier eine Rumverkostung machen kann – es ist prima, hier komme ich mit spanisch durch – die Landessprache ist zwar kreolisch die Amtssprache dagegen portugisisch – und der gute Mann dort zeigt mir einen kleinen Platz, wo die Wandergruppe schon beim Verkosten ist.

Die Ladenbesitzerin schenkt aus und Timon führt aus: Der Rum ist weiß, wird er in Holzfässern gelagert, bekommt er seine braune Farbe.
Hier gibt es verschiedene Geschmacksrichtungen zum Probieren: Von Banane über Kaffee und und. Nicht unbedingt meine Geschmacksrichtung.

Ich bedanke und verabschiede mich, denn ich will denselben Weg wie wir ihn gekommen sind, zurückgehen.
Hat gut geklappt und ich bin so rechtzeitig zurück, dass ich Ursula und Harald noch viel Glück für ihre Tour wünschen kann: Schwimmen mit Haien.
Duschen, Essen und dann zum Strand um die Wellen enormen Ausmaßes zu bestaunen: Sie sind Tsunami verdächtig! Grandios! Spektakulär!
Da bedauere ich es nicht einmal, dass ich in diesem Urlaub nicht zum Schwimmen gekommen bin und Taucherbrille und Schnorchel umsonst eingepackt habe. Zuerst war es zu kalt und 2 Tage leichter Sprühregen, am Mittwoch, dem 1. richtigen Sonnentag (von den 350) waren wir auf Inseltour und heute Wellen! Wellen! Phantastisch.
Ich fotografiere wie ein Weltmeister, um die ultimative Welle einzufangen. Selbst als wir wieder auf dem Zimmer sind hänge ich die halbe Zeit über das Balkongeländer, um weiter zu fotografieren.

 

Später trinken Manfred und ich noch einen Milchkaffee und ich nutze nochmal den Saunabereich.

Abends gehen wir wieder mit Ursula und Harald essen und sie berichten von ihrem Erlebnis Schwimmen mit den Haien. War aber wohl nicht so spektakulär wie es sich anhört, da die Haie Abstand hielten.

 

Tag 8  –  23. Februar 2018  –  Freitag

Abreisetag!

Ursula und Harald werden schon um 9:20 Uhr mit TUI Bus abgeholt.
Vorher noch große Fotosession.

Wir können die Zeit noch etwas vertrödeln, denn wir werden erst um 12 Uhr wieder von dem Unternehmen Gulet abgeholt.
Punktum kommt der Fahrer und bringt uns in 15 Minuten zurück zum Internationalen Flughafen Amílcar Cabral.
Unser Flug geht mit Binter Air erst nach Gran Canaria, hier steigen wir um nach Teneriffa Flughafen Nord.

Der Flug startet mit ½ Stunde Verspätung. Sorgt bei uns für keine Aufregung, da wir in Gran Canaria diesmal 2 Stunden Aufenthalt haben.

Die 2 Stunden 15 Minuten sitzen wir wieder gut ab aber dann:
In dem riesigen Flughafen Gran Canaria ist der direkte Zugang zu den Anschlussflügen gesperrt, so dass wir bis zur Eingangshalle gehen müssen. Laut Manfred sind wir ½ Stunde bis zum Flugsteig 15 unterwegs. Wollten wir noch Mitbringsel einkaufen –  wir hätten in einer Unmenge von Duty free Shops, durch die wir geleitet werden, reichlich Gelegenheit dazu gehabt, aber keinen Bedarf.
Vor dem Schalter 15 warten wir, warten wir. Ohne Ansage: ½ Stunde Verspätung. Als ich beim Einchecken dann frage warum die „retraso“ heißt es: Unwetter in Teneriffa.

Es schüttet was runtergeht. Der Bus bringt uns zum Flugzeug und die Betreuer sind so geschickt, dass sie immer nur 5 Leute aussteigen lassen, damit an der Treppe kein Stau entsteht. Trotzdem werden wir nass.

Die halbe Stunde Flug möchte ich so beschreiben: Erst ging es über Kopfsteinpflaster und dann kamen die Schlaglöcher dazu.

Flughafen Teneriffa Nord:
Da wir davon ausgehen, dass der Koffer und der Trolley, den wir heute auch aufgegeben haben, so mitgeschickt werden wie wir fliegen, stellen wir uns am Band von Gran Canaria an.
Der erste Schwung Gepäck kommt: Unseres ist nicht dabei.
Laaaange Pause.
Der nächste Schwung kommt: Unseres ist nicht dabei.
Da ich mit meinem spanischen Banknachbarn ins Gespräch gekommen bin weiß ich, dass er und sein Sohn auch aus Sal kommen. Deren Gepäck ist auch nicht dabei.
Der Junior geht auf Erkundung und hat herausgefunden, dass unsere Sachen in einer anderen Halle auf einem Band aus Madrid kreisen.

Das muss aber auch Einer wissen.

Aber wir sind ja heilfroh, dass es mitgekommen ist.
Nun zum Automaten in der Tiefgarage, bezahlen den Obolus von 75 Euro für eine Woche Aufenthalt – ebenfalls schon über Reisebüro Kudlich in Teneriffa gebucht – finden unser Auto auf Anhieb und weg sind wir.

Zum Glück hat sich das Unwetter verzogen und Manfred fährt meisterlich die 80 km bis zu unserer Wohnung in 50 Minuten – ohne Regen und ohne großes Verkehrsaufkommen.

Fazit:
Ohne Ursulas und Haralds Anregung hätten wir wahrscheinlich die Insel Sal nicht zu sehen bekommen.
Es hat uns gefallen auch wenn das Wetter nicht immer so mitgespielt hat wie wir es erhofft hatten.
Jedoch für uns war die Woche auf jeden Fall schön.
Ein Wiedersehen mit Ursula und Harald.
Eine Woche – wenn man nicht einen ausgedehnten Badeurlaub machen will – ist satt ausreichend um sich ein Bild von der Insel zu machen.

 

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Dubai Mauritius

Reisekombination
„Dubai & Mauritius“

vom 17.4. bis 2.5.2007

Unser Wunsch war es, nach unserer sehr gut organisierten „Welthopserei“ noch einmal eine Reise mit dem Reiseunternehmen „DeLaRe“ zu machen. Manfred flog spontan – nach der Rückkehr unserer Schiffsreise: Petersburg – Moskau auf das obengenannte DeLaRe Angebot – nur First Class Hotels mit Halbpension – zum „Traumpreis“ von 2.899,- Euro.

Darum kamen wir auch in diesem Jahr schon am 31. März von Teneriffa zurück und freuten uns nun sehr auf neue Entdeckungen und eine gut organisierte Reise.

 

Dienstag, 17.4.2007
Dank guter Freunde klappte die Anreise zum Siegburger Bahnhof um 18.30 sehr gut. Der ICE fuhr pünktlich um 19.11 von Gleis 6 zum Frankfurter Flughafen. Wir hatten reichlich Zeit, da der Flug mit der Emirates Airlines „laut Plan“ erst um 22.20 Uhr ging.
Das Einchecken war problemlos, nur wo war die Reisebegleitung von DeLaRe ? Die damalige Reisebegleiterin unserer ersten DeLaRe-Reise begrüßte „ihre“ Gäste schon am Eincheck-Schalter.
Kurz vor dem Boarding stellte sich dann doch unser aktueller Reisebegleiter vor.

Mittwoch, 18.4.2007 – Dubai – Bur Dubai / Deira
Die 6 Stunden 20 Minuten reine Flugzeit gingen solala vorbei und unter Berücksichtigung von 2 Stunden Zeitverschiebung landeten wir leicht verspätet statt 6.40 Uhr um 7.10 Uhr.

Alleine kämpfte sich jeder – nach dem Bustransfair vom Flugzeug zum Flughafengebäude – durch den riesigen Dubaier-Flughafen seinen Weg zum Gepäckband. Vom helfenden Reisebegleiter keine Spur.
Die örtliche Reiseleitung übernahm dann die Führung und nach ca. 20minütiger Busfahrt waren wir um 8.30 Uhr im gebuchten Renaissance-Hotel. Da die Zimmer selbstverständlich noch nicht zur Verfügung standen, konnten wir erst mal sehr gut frühstücken, um dann um 9.30 Uhr die Stadtrundfahrt anzutreten.
Unser örtlicher Reiseleiter war Kamal, ein junger Araber der sehr stolz auf seine Heimatstadt ist, wie sich im Laufe der Tage herausstellte.

Er gab uns während der Bustour einen kurzen Abriß über die Geschichte der (7) Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), von denen Dubai eines ist. Erst seit 1971 bestehen die VAE als souveräner Staat. Nach dem Rückzug der Briten aus dem Golf schlossen sich die sieben Scheichtümer zu einem geeinigten Land mit Charakter zusammen. Dabei ist jedes Emirat weitgehend unabhängig.
Die VAE umfassen Abu Dhabi (Sitz der Hauptstadt und größtes der sieben Emirate), Dubai, Sharjah, Ajman, Umm Al-Qaiwain, Ras al Khaimah und Fujairah).

Auf 86 600 qkm leben 2,5 Millionen Menschen, 75–85 % sind Gastarbeiter, die vor allem aus den Ländern des indischen Subkontinents, Südostasien und Europa kommen. Laut Kamal sind 90 % der ausländischen Gastarbeiter Moslems. Die Geschäftssprache ist Englisch.
Ein altes Volk in einem jungen Land – so verstehen sich die Vereinigten Arabischen Emirate.

Durch die Erdölfunde im Jahre 1962 machte eine der ärmsten Regionen der Welt, als die der Golf galt, eine erstaunliche wirtschaftliche Entwicklung.

Lebte man an der Küste bis dahin vom Fischfang und Perlentauchen, in Dubai vom Handel, und fanden die Beduinen ein mageres Auskommen mit Landwirtschaft und Kamelzucht, so änderte der Strom des „schwarzen Goldes“ alles.
In supermodernen Städten häufen sich luxuriöse Hotels und Wolkenkratzer aus Glas und Beton – ein Hochhaus kann in einem Jahr hochgezogen werden, ein ganzes Stadtviertel in vier Jahren, das ist möglich, da 24 Stunden, in jeder Schicht 6 Stunden, gearbeitet wird – so Kamal.
Sechsspurige Autobahnen durchkreuzen das Land und trotzdem erleidet es täglich einen Verkehrsinfarkt.
Dubai ist die Stadt der Superlative: Kamal spricht nur von der größten Mall der Welt, der Mall of the Emirates mit Skiarena, dem höchsten Gebäude der Welt, dem 800 m hohen Turm, an dem zur Zeit noch gebaut wird, dem längsten Boulevard, 130 km bis Abu Dhabi, davon 39 km in Dubai, der größten Baustelle der Welt, was wir wohl in Augenschein nehmen können. Und ich füge noch hinzu: die größte Luftverschmutzung durch Staub – von den Baustellen und Sand von der nahegelegenen Wüste – die man sich vorstellen kann.

Nach einer halben Stunde Fahrt machen wir den ersten Stopp:

Natürlich vor einem der höchsten Hotels der Welt, dem Burj Al-Arab (321m). Als segelförmiger Turm ragt es auf

einer künstlichen Insel in den Himmel. Immerhin: das Glas für das Aquarium in diesem Mammutbauwerk wurde in Hannover produziert.
Daneben das Jumeirah Beach Hotel, in Form einer Welle, laut Reiseführer einer der schönsten Orte von Dubai. (Diesmal nicht von der Welt.) Wir fahren die Jumeirah Strand Straße entlang, an der auch ein nur den Damen vorbehaltene Strand liegt.

Zwischendurch erklärt Kamal, dass Dubai steuerfrei ist und trotzdem 14 Handelsfreigebiete hat. Der Unterschied ist der: ausländische Unternehmen mit Firmensitz außerhalb der Freihandelsgebiete benötigen ein einheimisches Konto, innerhalb nicht. (Free-Zone)

Der nächste Stopp findet an der Jumeirah-Moschee statt.
Auch während des Baubooms blieb man den islamischen Traditionen in der Architektur treu. Davon zeugt die sandfarbene Moschee im Westen von Dubai. Dies nimmt Kamal zum Anlaß, uns auch etwas über die arabische Kleidung zu berichten. In der Golf Region bedeutet chic zu sein, arabische Kleidung zu tragen. Die Frauen sollen Haare und Körper bedecken. Der Schleier sollte die Frau von dem ehedem fröhlich-frei geübten Motto „Anschauen – Wollen – Nehmen“ bewahren. So gesehen, war der Koran ein wichtiger Schritt in Sachen Emanzipation. So sieht es Kamal.
Aber immerhin: Seit 30 Jahren können Frauen in den VAE studieren.

Wir fahren an der – leider nur zweithöchsten – Fahne der Welt vorbei. Hier unterschrieben die sieben Scheichs den Vertrag zur Gründung der Vereinigten Arabischen Emirate.

Das 39stöckige World Trade Center mit der größten Antenne der Welt, ist jedoch nur das zweitgrößte Gebäude der Welt aber immerhin das höchste Gebäude Arabiens. Es liegt in einem riesigen Park, der 1970 künstlich angelegt wurde. Der Emirate Tower, das Wahrzeichen der Stadt, erreicht 350 m und ist somit das höchste Gebäude des Nahen Ostens. Nicht zu übersehen ist auch das hohe Telekommunikations-Zentrum mit der Kugel obenauf, die heute fälschlicherweise als Golfball interpretiert wird, jedoch als Erinnerung an die Perlenfischerei gedacht war und eine Perle darstellen soll. Sämtliche Telekommunikations-Zentren in den Emiraten sind so gestaltet.

Ein Fünf-Minuten-Fotostopp ist angesagt. Wir stehen am Al-Khor-Creek, der Dubai praktisch in zwei Hälften teilt: dem nordöstlichen Deira und dem südwestlichen Bur Dubai. Dieser Meeresarm reicht etwa zwölf Kilometer ins Emirat hinein und von hier blicken wir auf das Regierungsgebäude mit dem dreieckigen Dach, auf die Handels- und Industrie-Kammer, Banken, Sheraton Hotel und die Dhows, die arabischen Holzschiffe, die es in drei Größen gibt. Die größten reisen bis nach Indien und in die Golfregion, die kleineren dienen als Fischerboote und die kleinsten als Wassertaxis.
Es ist faszinierend, auf der einen Seite die hypermoderne Skyline der Stadt, andererseits die Vielzahl der altertümlichen hölzernen Dhows.

Um 11.20 Uhr findet der nächste, längere Stopp in der Alten Stadt, an der Al Musalla Road im südwestlichen Bur Dubai, im Stadtteil Bastakiya statt. Hier hat man ein kleines altes Viertel restauriert und wir können durch die Gässchen und die Häuser ausschwärmen. Eine Schulklasse – alle in Schuluniform – feiern gerade fröhlich ein Fest und weiter geht unsere Fahrt zum Al Fahidi-Fort, das in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Schutz gegen Piratenüberfälle errichtet wurde. Es dürfte das älteste, heute noch stehende Bauwerk der Stadt sein. Einst residierten hier der Scheich und die Regierung, seit 1971 jedoch birgt das trutzige, aus Korallensteinen errichtete, Bauwerk ein Stadtmuseum, das wir besichtigten.

Von 11.45 Uhr bis 12.30 Uhr stand uns die Zeit für das Museum zur Verfügung. Im Eingangsbereich bekommen

wir von der wirkungsvollen Bauweise der Urbevölkerung mit ihren Palmwedel-Hütten einen Eindruck. Es ist beeindruckend, mit welch einfachen Mitteln – vor Erfindung der Klimaanlage – durch einen Windturm und die ideale Konstruktionsweise – das Wandmaterial erlaubt Durchzug – Kühlung erreicht wurde.
Ein weiterer Teil der Ausstellung befasst sich mit der regionalen Vorgeschichte, unter anderem wird eine komplette, in Al Quasais von Archäologen geborgene Bestattung aus dem 1. Jahrtausend v. Chr. präsentiert.
Wir arbeiten uns in dem Gebäude nach unten durch und bekommen anschaulich die ehemaligen Arbeitsweisen der verschiedenen Berufe in Schrift und plastisch demonstriert. Vom Färben bis zum Weben, zudem ist eine rekonstruierte Beduinen-Küche zu besichtigen. Ein beeindruckender Raum zeigt die Technik der Perlenfischerei.
Wer sich dafür interessierte: eine Ausstellung alter Waffen, unter anderem die traditionellen Khanjar-Dolche, komplettierte das Gebotene.

Zwischendurch wurde von Kamal für den morgigen Tag eine fakutaltive Fahrt in das Nachbaremirat Abu Dhabi mit einem Teestündchen im Emirates Palace (******** Hotel) zum Kostenpunkt von 350 Dirhan oder 95 Dollar (70 Euro) angeboten. Dies sollte zur Entschädigung dienen, weil es unserer Gruppe nicht möglich ist, das Superhotel Burj Al-Arab von innen zu besichtigen.

Nach einem Durchgang durch den Souq standen wir an der Abra-Fähren-Station von der wir stil-voll im Wassertaxi nach Deira übersetzen konnten.
Zuerst gelangten wir durch den Gewürzsouq, hier erstand ich total vertrocknete Vanillestangen – was man sich so in der Eile und im Gedränge andrehen lässt! Ärgerlich! ,zudem gut duftende Nelken und Zimtstangen. Wir bummelten durch die Budengässchen und marschierten dann zum berühmten Deira Gold Souq. Zitat aus dem Reiseführer: „Auslagen, Kundschaft und Händler vereinen sich zu einem Schauspiel, das die größte Sehenswürdigkeit der Stadt ist.“

Mein Kommentar: Ansichtssache.

Tatsache ist, dass die Geschäftsauslagen sich vor Goldschmuck biegen, jedoch: ganz bestimmt nicht unser Geschmack. Also keine Gefahr für den Geldbeutel. Leider auch keine Geschenkidee für Ursula und Maren zum 40. Geburtstag. Nachdem wir Gelegenheit bekamen, Geld zu tauschen bzw. Geld am Automaten zu ziehen, was problemlos klappte, fuhren wir zum Hotel zurück und waren glücklich über ein sehr schönes, gut gekühltes Zimmer (mit „interessanter Aussicht“), denn immerhin, die Außentemperatur betrug um 14 Uhr 37 Grad.

Koffer auspacken, mein Mann legte sich etwas hin und ich inspizierte im 4. Stock das Außenschwimmbecken und machte im sicher 29 Grad warmen Wasser etwas Wassergymnastik, ein kleiner Saunagang wurde auch nicht verachtet. Um 18 Uhr gab es Abendessen. Das Büfettrestaurant nennt sich Spice Island. Einfach toll. Es gab Essensstände mit Gerichten aus Mexiko, China, Japan, Korea, Italien, Indien, Indonesien, Mongolai, ein riesiges Salat-, Suppen- Käse- und ein Dessert-Büfett. Wir wußten wirklich nicht, wo fängt man an, wo hört man auf.
In unserem Reisepreis war das Essen inklusive Nicht-Alkoholischer Getränken beinhaltet. Das Restaurantangebot für alkoholische Getränke war: 7 Euro pro Person, jedoch dann, soviel man wollte.

Nach diesem eindrucksvollen Tag waren wir dann gegen 21 Uhr im Bett, rechnet man die Zeitverschiebung mit, waren wir immerhin 36 Stunden auf.

Donnerstag, 19.4.2007 – Abu Dabi
Heute stand das Emirat Abu Dhabi – zugleich die Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate und auch das Öl-reichste Emirat – auf dem Programm.
Nach einem reichhaltigen Frühstück mit wunderbar viel frischem Obst fuhren wir gegen 11 Uhr die 153 km bis AbuDhabi. 130 km schnurgerade Straße lag vor uns.
Kamal, unser örtlicher Reiseleiter, brachte uns die Stadt mit seinen Ausführungen näher:
Abu Dhabi ist eine Beamtenstadt, ruhig, sehr arabisch, nicht multi-national.
Um 14 Uhr hören die Beamten auf zu arbeiten. Allgemein gilt eine Siesta bis 18 Uhr.
Die Stadt besteht zu 90 % aus Wohnvierteln mit arabischen Bewohnern.
Aber schon bei unserer Zufahrt fällt uns das Straßenbegleitgrün auf. Was sage ich, Straßenbegleitgrün: 90 km Grüngürtel wurde vom Vater des jetzigen Scheichs – Sahid Air – in die Wüste gesetzt. Enorm! In diesem Emirat gibt es – als einzigem Emirat in der arabischen Welt – ein Baumschutzgesetz.
Kurz vor der Stadt sehen wir rechts ein riesiges Mangrovengebiet, das zugleich auch Vogelschutzgebiet ist.
Kamal erzählt uns auch die Legende, wie es zur Stadtgründung kam:
Demnach wurde eine Gruppe von Jägern aus der Oase Liwa von einer Gazelle, die sie jagten, zu einer Frischwasserquelle geführt (Abu Dhabi bedeutet „Vater der Gazelle“). Die herrschene Al-Nahyan-Dynastie errichtete einen befestigten Palast über dieser Quelle – ein Machtanspruch, wie er eindeutiger in dieser Umgebung nicht hätte sein können.
War es das Wasser, das damals den Reichtum der Stadt begründete, so ist es heute das Öl – welches 90 % der Fördermengen der gesamten Emirate ausmacht – und der Elitetourismus (deutsch/englisch), wie Kamal sich ausdrückt.
Wenn man sich überlegt, dass noch Mitte der 60er Jahre nur eine große Festung die kleine, verfallene Stadt beherrschte, mit ein paar Palmen und in der Nähe einem Brunnen, wo die Kamele getränkt wurden, dann kann man dies nicht nachvollziehen.
Heute werden bereits wieder die in den 80er Jahren gebauten Hochhäuser abgerissen, da der verwandte Stein verwittert – der Schutt wird als Inselaufschüttung, als Wellenbrecher verwendet. Nun sind Glas und Aluminium die Baumaterialien.
Nachdem wir eine der 2 Brücken, welche die Insel Abu Dhabi mit dem Festland verbinden, überquert haben, können wir uns von dem Gesagten selbst überzeugen.
Auf der berühmten Corniche-Allee, die sich 6 km entlang der Lagune zieht – hier haben wir einen guten Blick auf die Denkmäler, Parks und luxuriös ausgestatteten öffentlichen Gebäude und die vielen Brunnen – fahren wir direkt zum Emirates Palace zur Tea-Time.

Dieses 8 Sterne Hotel, das heute von der Hotelgruppe Kempinski geführt wird, wurde damals einzig zu dem Zweck gebaut, dass die Scheichs der 7 Emirate bei ihren Treffen eine adäquate Bleibe haben.

Wie führt Kamal aus: „Alles was hier wie Gold aussieht, ist auch Gold“.

Heute geben sich die Scheichs mit dem obersten Stockwerk, das nur für sie reserviert ist, zufrieden. Jedoch muß es immer noch eine Zufahrt wie durch den Arc de Triumpf in Paris sein, die nur von den Scheichs benutzt werden darf.
Das Gebäude und der umgebende Park mit Springbrunnen ist wirklich beeindruckend und der gereichte Tee mit den wunder-schön dekorierten Häppchen ist gut.
Tea-Time war von 13 Uhr bis 14.30.

Haben wir uns toll gefühlt? Nein! Ganz normal.

Danach ging die Besichtigungsfahrt weiter zu einem nachgebauten Dorf, der Hermitage.

Eine halbe Stunde war angesetzt – von 15 Uhr bis 15.30 – um sich das nachgebaute Dorf mit Geschäften und Tiergehegen anzusehen. Aber bei 40 Grad macht das nicht wirklich Spaß (am Pferdegehege waren für die Tiere Ventilatoren aufgestellt und eingeschaltet), da kann auch der Blick über das Wasser auf die Stadt Abu Dhabi nicht sehr reizen.
Dankbar nahmen wir wieder im gut klimatisierten Bus Platz und ließen uns zur Marina Mall kutschieren.
Wir hatten „Freigang“ von 15.50 bis 16.45
Eine wunderschöne, dreistöckige, gut klimatisierte Mall erwartete uns. Alle Edelmarken waren vertreten. Im obersten Stockwerk erstand ich in einem Antiquitätenladen zwei mit Spiegelpailletten bestickte Seiden-Kissenhüllen, das hatte ich mir zu Hause schon vorgenommen. Ansonsten ließen wir uns treiben.

Bei der Weiterfahrt ließ Kamal es sich nicht nehmen, uns weiter in die Geschichte der Vereinigten Emirate einzuführen:
„Die Briten verlassen 1947 Indien und bekunden damit ihr schwindendes Interesse an einer militärischen Präsenz östlich von Suez. In den 60er Jahren beginnen die riesigen Einnahmen aus den Ölvorkommen zu fließen. 1968 kündigen die Briten ihren Abzug aus den „Vertragsstaaten“ an. Sechs der Scheichtümer schließen sich Ende 1971 als Vereinigte Arabische Emirate zusammen, ein siebtes tritt zwei Monate später bei. Angesichts der Umwälzungen in Iran und des irakisch-iranischen Krieges bilden die VAE 1981 zusammen mit Bahrain, Katar, Kuwait, Oman und Saudi-Arabien den Rat zur Zusammenarbeit der Golfländer (Gulf Cooperation Council, GCC). Im Golfkrieg 1991 stehen die VAE fest auf Seiten der UN-Koalition gegen die irakische Invasions Kuwaits.“

Weiter werden wir aufgeklärt,
die Farben der Fahne stehen:
weiß: Kalifat Damaskus
schwarz: Kalifat Bagdad
grün: Kairo
rot: steht für Blut und Märthyrer

Als wir am Gastfreundschaftsmonument vorbeifahren bekommen wir die Symbole erklärt: die Kanne steht für Kaffee, Parfüm, Öl, Weihrauch
der Wachtturm für Vaterlandsliebe

Daß Abu Dhabi für Kultur und Politik steht und Dubai für Geld, Handel, Kommerz verwundert uns nicht.

Wir fahren durch gepflegte Wohnviertel, die den reichen Händlern und der Königsfamilie vorbehalten sind.

Ein kurzer Fotostopp noch an einer Moschee, die zu den 10 größten Moschen der Welt zählt. Sie ist noch im Bau befindlich und wir bekommen erzählt, dass die Tepppiche aus dem Iran kommen, weißer Marmor aus Indien und die Swarovski-Kristall-Lüster aus Deutschland. Das bezweifle ich jedoch, denn m.E. hat Swarovski seinen Firmensitz in Tirol, nahe Innsbruck.
Wir kämpfen uns bei dichtestem Verkehr nach Dubai durch und Kamal beschließt, wir werden erst noch die größte Mall der Welt – wie könnte es auch anders sein – die Mall of the Emirates mit ihrem Skizentrum besuchen, um so eventuell den dicksten Verkehr abzuwarten.
Die Gruppe ist nicht unbedingt damit einverstanden, aber so wurde entschieden.
Kamal begleitet uns bis zum Skizentrum und dann haben wir bis 20 Uhr Zeit. Auf der 400 Meter langen und 85 Meter hohen überdachten Skipiste und Bobbahn beobachten wir Kinder in Schneeanzügen, die ihren Spaß haben. 400 Shops würden darauf warten, besucht zu werden. Nun denn.
Nach einem Bummel entlang der Schaufenster, in denen alle nur erdenklichen Edelmarken der Welt ausgestellt sind, entspannen wir in orientalischer Atmosphäre bei einem „Ginger Caipirina“ ohne Alkohol und beobachten den Wochenend-Abend der Dubaier Jugend – Freitag ist hier Sonntag -.
Um 21 Uhr sind wir dann im Hotel und können uns wieder im Superrestaurant gütlich tun.

Freitag, 20. 4.2007 – Wüstensafari
Um 8.10 Uhr fahre ich schon in den 4. Stock zur Wassergymnastik und einem Saunagang.
Um ½ 10 Uhr gehen wir zum Frühstück und anschließend mache ich einen zweistündigen Spaziergang zur geschlossenen Reef Mall, zum Supermarkt, erstehe Wasser, Pinienkerne und etwas Obst, sehe mir noch das Shoppingcenter beim Marriott-Hotel an und habe dann wieder Wasser nötig. Heiß! Bis 15.30 Uhr können wir relaxen, dann ist die Wüstensafari angesagt.
Mit noch zwei Ehepaaren steigen wir bei Jaman, unserem Fahrer und wie sich herausstellt auch Leader der 6 Fahrzeuge ein, und die Fahrt geht am Mohamed Bin Rashid -Palast vorbei. Bewundern Pfaue und ein königliches Eingangstor das mit Pferden geschmückt ist.
Am New Creek können wir weiße Flamingos und Mangroven bewundern, an der Kamel- und Pferde-Rennstrecke führt die Strecke entlang, dem Silikon-Valley bis zu einer kurzen „Allzweckpause“ nach einer Stunde Fahrt.
Weiter geht es, links sehen wir eine Berber Siedlung, ein Geschenk des Scheichs, rechts eine Kamel-Trainingsstrecke, die ersten Dünen und hier wird für 10 Minuten Pause gemacht, da für die bevorstehende Wüstensafari Luft aus den Reifen gelassen werden muß.
Inzwischen verschaffen wir uns einen kleinen Überblick von den Dünen aus, bewundern den hoch giftigen Adams-Apfel-Strauch und das Abenteuer kann beginnen.
Jaman macht sich einen Spaß daraus, ich sitze neben ihm, sich besonders in die Kurven zu
legen, waghalsige Abfahrten über die Dünen zu nehmen, rasant wieder aufwärts zu fahren. Achterbahnfahren auf dem Oktoberfest ist dagegen harmlos, und dies eine ganze Stunde lang.
Bei einer Kamelfarm sollten wir den Sonnenuntergang bewundern können. Jedoch durch den Staub und die trübe Sicht wird daraus nichts.

Hatten wir beim Stopp um 16.30 Uhr 44 Grad so sind es jetzt, um 18.30 Uhr, nur noch 35 Grad.
Als wir beim Zelt ankommen, stellen wir mit Entsetzen fest, dass die Gäste aus ca. 60 Jeeps bereits darauf warten, dass das Barbecue eröffnet wird. Die Zeit könnten wir uns damit vertreiben, dass wir uns mit Henna bemalen lassen, einen geführten Kamelritt in der Runde machen, Wasserpfeife rauchen. Aber auf all dies haben wir keine Lust und sind nur entsetzt.
Sehr romantisch die Sitzgelegenheiten in einem Zelt auf bodennahen Kissen und ebenso niedrigen Tischen. Nicht gerade rückenfreundlich.
Schön ist die inzwischen aufgegangene Mondsichel und als es dann endlich Essen gibt, ist es sehr lecker und die Essensausgabe funktioniert erstaunlich gut bei all den Leuten.
Wir haben den Eindruck, dass unserer ganzen Gruppe die anschließende Vorführung des Bauchtanzes mit Animation der Gäste missfällt und es nur peinlich wirkt.
Auf dem Rückweg diskutieren wir mit Jaman und er erklärt uns, dass sich für dieser Art Vorführung nur Russinnen zur Verfügung stellen. Die guten Bauchtänzerinnen aus dem Libanon oder Ägypten geben sich für so etwas nicht her.
Nun, unter Wüstensafari hatten wir uns dann doch etwas ganz anderes vorgestellt. Schade!

Die Rückfahrt, die um 20.30 Uhr losgeht, vergeht sehr schnell. Bereits nach 10 Minuten sind wir an der Stelle an der die Reifen wieder aufgepumpt werden, um 21 Uhr ist Weiterfahrt und um 21.45 sind wir im Hotel.

Samstag, 21.4.2007, Ostküsten-Tour
Um 8:30 Uhr – nach einem guten Frühstück – ging die Ganztagesfahrt los.
Nach knapp einer halben Stunde Fahrt waren wir bereits im Nachbaremirat, Sharjah, das fast nahtlos an das Emirat Dubai angrenzt.
Die Busfahrt nutzte Kamal wieder um uns über Sharjah (gesprochen: Tschartscha) zu informieren.
Im 19. Jahrhundert war Sharjah der größte Handelskonkurrent von Dubai, doch seine Stellung wurde durch die geschickten Geschäftspraktiken des Nachbarn geschwächt und die damaligen Herrscher erkannten die Zeichen der Zeit nicht. Man verschloß sich den überregionalen Entwicklungen, kapselte sich von Weltwirtschaft und –politik ab. Dennoch wählten die Briten Sharjah als Standort für den ersten Flugplatz von einiger Bedeutung, als Imperial Airways 1932 begann, den Ort als Zwischenstation auf seinen Asienrouten zu nutzen. Noch heute ist Sharjah der größte Umschlagplatz der VAE für Luftfracht.
Mit großem Respekt sprach Kamal vom jetzigen Herrscher, Scheich Al-Qasimi.
Dieser nimmt unter den Herrschern der VAE eine Sonderstellung ein, nicht nur durch sein absolutes Alkohol-Verbot, das er in den 80er Jahren erließ. Al-Qasimi ist vielfältig begabt, er hat in Ägypten Agrar-Ökonomie und Religion studiert, in England Politik und Philosophie, ein historisches Werk verfasst und am Entwurf des Flughafens federführend mitgewirkt. Unter seiner Federführung war es das erste Emirat das mit der Modernisierung begann und Krankenhäuser und das erste Fünf-Sterne-Hotel errichtete. Er errichtete zudem 40 Museen, in jüngster Zeit zwei bemerkenswerte Museen, eins ist der Landes-Archäologie und Geschichte, das andere der Natur gewidmet.
In Sharjah wird ein kulturelles Wochenprogramm durchgeführt und die UNESCO hat Sharjah als kulturelle Hauptstadt erwählt. Was wir auch gleich bei der Durchfahrt vor Augen geführt bekommen:
Am Kulturpalastplatz ist das Monument eines riesigen Buches zu sehen.
Um 9.50 durchfahren wir eine Oase: Al Dhaid, unserer Meinung nach eine Stadt mit vielen Palmen, nicht was wir uns so unter einer Oase vorstellen.
Dichter, sandiger „Nebel“ erschwert die Sicht auf Berge, rötlich schimmernde Sanddünen und Küste.
Der nächste Stopp ist der sogenannte „Freitags-Markt“, der von einem geschäftstüchtigen Mann ins Leben gerufen wurde, um den Reisenden eine kleine Erfrischung anzubieten.
Heute findet dieser Markt täglich statt und ist mehr eine Einkaufsstraße, hauptsächlich für Seidenteppiche. Wir kaufen etwas Obst, das war’s.

Auf 1500 m „schrauben“ wir uns hoch ins angeblich 2 Millionen Jahre alte Al Hajar Gebirge, das reich an Mineralien ist. Bei unserem Fotostopp können wir uns von der bizarren Gebirgswelt, die in den unterschiedlichsten Farben leuchtet, überzeugen.
Auf unserer Weiterfahrt – nach Fujairah – klärt uns Kamal auf, dass die Ostküste im Sommer bei den Einheimischen sehr beliebt ist, da sie sehr grün ist und angenehme Wassertemperaturen hat. Im Gegensatz zu Dubai das am Persischen Golf, einem geschlossenes Meer, liegt und wo dann die Wassertemperaturen viel zu hoch sind. Das Emirat Fujairah ist geographisch eine Ausnahme, als einziges der sieben Emirate hat es keine Küste am Persischen Golf – dafür aber um so mehr am Golf von Oman.

Wir kommen an der Oase Masafi vorbei, die zum Emirat Fujairah gehört und durch ihr Mineralwasser bekannt ist.
Und nun informiert uns Kamal über die Unterstützung der Einheimischen durch die Regierung.
Jeder Einheimische der sich ansiedeln will, bekommt 100.000 Dirham geschenkt. Heiratet er eine Einheimische, bekommt er noch mal 10.000 Dirham geschenkt. Heiratet er eine Wiwe, bekommt er 20.000 Dirham und bei der Hochzeit mit einer Geschiedenen sind es 30.000 Dirham. (1 Euro entspricht etwa 5 Dirham) Dagegen heiratet er „fremd“ bekommt er nichts. Es wird sehr darauf geachtet, dass sich die Rassen nicht vermischen. Was halten wir davon?
Kamal lässt es sich auch nicht nehmen, mit uns einen kurzen Ausflug in die Religion des Islam zu machen:
„Die wichtigste Frau im islamischen Glauben ist Maria.“
Mosleme müssen an alle Bücher glauben: Evangelien, Koran.
Mosleme müssen auch an Engel glauben. Im Koran entspricht der Heilige Geist dem Erzengel Gabriel. Jeder Gläubige hat zwei Engel, der Engel zur rechten Seite ist gut, der zu linken Seite ist schlecht.
Die 5 Säulen im Koran für einen Gläubigen sind:
1. Ein Moslem muß Zeugnis abgeben, dass er Moslem ist
2. Er muß fünf Mal am Tag beten
3. Er muß im Ramadan Fasten
4. Er muß Geld den Armen geben
5. Er muß einmal in seinem Leben eine Pilgerreise zu den Heiligen Städten Jerusalem, Medina oder Mekka machen.

Der Ausflug in die Religion war insofern angebracht, da wir den nächsten Stopp an der Hauptstraße nach Badiyah machen. Hier befindet sich eine kleine Moschee mit vier Kuppeln, die als die älteste Moschee aller Emirate aus dem 8. Jahrhundert gilt. Nach Anlegen der Burka, des Umhangs, dürfen wir, selbstverständlich ohne Schuhe den weißen Stein/Lehmziegelbau kurz vor der Gebetszeit besichtigen, nachdem wir vom Iman persönlich die Hand geschüttelt bekommen haben.
Unsere Zeit reicht noch um die dahinterliegenden Wachtürme zu ersteigen, von denen aus man einen schönen Blick auf die Umgebung, Berge auf der einen Seite, Küste auf der anderen, hätte, wäre die Luft nicht so „dunstig“, sprich staubig.
Vorbei an Khor Fakkan, das als Enklave des Emirats Sharjah in das Emiat Fujairah hineinragt, mit viel Grün und schönstem Strand fahren wir zu unserem Mittagsstopp zum Hilton Fujairah.
Von 13:30 Uhr bis 15:00 Uhr haben wir Zeit, uns an dem guten Büfett gütlich zu tun und entweder im Pool oder im Indischen Ozean zu schwimmen.
Ich bevorzuge das Meer, das angenehme Temperaturen hat und mein Mann begnügt sich mit Zuschauen und einer Tasse Kaffee.
Das bietet dann auch gleich die Überleitung zu dem Kaffee-Monument vor dem Hotel:
Eine Kanne und 7 Tassen symbolisieren die Gastfreundschaft der sieben Emirate.

Nach kurzer Fahrt noch ein Stopp: Die ehemalige 300 Jahre alte Festung und der Wiederaufbau von Alt-Fujairah kann im Bild festgehalten werden.
Und nun der allerletzte Fotostopp: An der interessantesten archäologischen Fundstätte in Bithna wurden 1988 Gemeinschaftsgrabkammern, eine T-förmige Gruft aus der Eisenzeit, entdeckt.

Um 17.30 Uhr sind wir im Hotel retour. Sauna – Pool sind angesagt und abends im Spice Island Restaurant wieder die Qual der Wahl.

Sonntag, 22.4.2007, Fahrt zu 4 Emiraten
Laut DeLaRe-Reiseverlauf steht der Tag zur freien Verfügung.
Da unsere Anfrage an unseren ständigen Reisebegleiter, ob eventuell noch andere Reiseteilnehmer an einer Besichtigungsfahrt zu den übrigen Emiraten interessiert sind, keine Resonanz ergab, haben wir für uns alleine für 11 Uhr bei „Silver Sand – Luxury Car“ – eine Limousine mit Fahrer bestellt.
Punkt 11 Uhr erschien Abdul mit einem äußerst gepflegten AUDI A6 Quatro – Ledersitze, Navigationsgerät – um mit uns zuerst – unserem Wunsch entsprechend – zum weitest abgelegenen Emirat „Ras Al Khaimah“ zu fahren.
Unser Fahrer, 35 Jahre alt, verheiratet, 1 Kind, aus Bangadesch und dessen Familie in der dritten Generation in Dubai lebt, war in seinem Leben noch nicht in diesem Emirat und sagte uns, danach besteht auch von Reisenden nie Interesse. Wir ließen uns die lange Strecke bis dorthin nicht vermiesen und waren einfach neugierig auf das Emirat, laut Reiseführer, mit der sehenswertesten Altstadt aller Emirate.
Auf der Fahrt kamen wir mit Abdul ins Gespräch und er klärte uns darüber auf, welche Probleme man als „Nicht Emirati“ in den VAE hat. Er bestätigte die Aussagen von Kamal über die Zuschüsse beim Hausbau, bei der Heirat etc. – aber die gelten eben nur für die Emirati. Er, dessen Familie, wie oben gesagt, seit drei Generationen dort lebt, hat keinen VAE-Pass und gilt folglich als Ausländer mit einem 2-Jahres-Visum. Solange er einen Job hat und sein Arbeitgeber sich für ihn einsetzt, ist die Verlängerung reine Formsache, um die sich auch der Arbeitgeber kümmert. Ist diese Voraussetzung nicht gegeben, muß er ausreisen und nach einer Weile wieder mit neuem Visum einreisen. Dazu kommt auch noch, dass „Nicht Emirati“ bei gleicher Qualifikation wesentlich schlechter entlohnt werden als VAE-Bürger. Nach groben Zahlen, die Abdul nannte beträgt der Unterschied wesentlich mehr als die Hälfte. Die VAE-Bürger sind also so etwas wie die Herren und die Anderen sind – ja was denn ?
Ich hatte mich aus dem Reiseführer schlau gemacht und diverse Besichtigungspunkte notiert. Abdul war sehr willig und gab in sein GPS die von uns vorgegebenen Daten ein. Leider stimmten unsere Straßenangaben jedoch mit seinem System nicht überein, so dass wir über die Eingabe: „Museum“ dann um 12.45 Uhr dort auch punktgenau ankamen.
Das Museum befindet sich in einem Lehmfort, das von den Persern während ihrer kurzen Regierungszeit zu Beginn des 18. Jh. gebaut wurde. Das meiste, was man jetzt davon sieht, ist keine 100 Jahre alt, nach den schweren britischen Zerstörungen (1820) wurde es wiederhergestellt.
Wir hatten riesiges Glück, dass uns der Museumswächter noch einließ, denn eigentlich begann seine Mittagspause um 12.30 Uhr. Er wartete jedoch geduldig bis wir – als einzige Besucher – uns in diesem interessanten Museum alles angesehen hatten. Wir wurden über die archäologischen Fundstätten und die Naturgeschichte des Emirats informiert. Beeindruckend ist der wunderschöne Silberschmuck der Beduinen und die ausgezeichnete Münzsammlung, die zum Teil aus Silber-Dirhams aus dem 11. Jh. besteht. Eine Muschelsammlung, die mich neidisch machte.
Wichtig für die Emirate ist wohl auch die britische Behauptung zu widerlegen, das Gebiet sei eine „Piratenküste“. So widmet sich der Qawasim-Raum dem Bestreben, den guten Namen der Vorfahren zu verteidigen und zu versichern, dass die britischen Angriffe weniger damit zu tun hatten, die Seeräuberei zu unterdrücken, als das britische Seehandelsmonopol aufrechtzuerhalten. So hat auch der uns bereits von Sharjah her bekannte Scheich, Al Qasimi, ein Buch geschrieben, in dem er die Legende der Piraterie widerlegt. Wir suchten den Fischmarkt auf, war jedoch schon geschlossen und gereinigt, fuhren über die größte Brücke der Emirate über eine Lagune in den neueren Teil der Stadt, wieder retour, um noch eine Rundfahrt durch die Altstadt mit ihren kleinen Häusern und ungeteerten, staubigen Gässchen zu machen.
Um 13.45 Uhr machten wir uns auf den Rückweg, denn Ras Al Khaimah ist das nord-westlichste der Emirate und 110 km von Dubai entfernt.
Umm Al-Qaiwain war unser nächstes Ziel. Hier abseits von den Shopping-Centern, war der Verkehr sehr dünn und wir kamen zügig voran. Bemerkenswert fand ich die links und rechts der Straße in der Wüste stehenden riesigen Strommasten, darunter Kamele.
Die 54 km von Ras Al Khaimah nach Umm Al-Qaiwain schafften wir in 45 Minuten und um 14.30 Uhr standen wir vor einem alten Lehm-Fort, in dem ebenfalls ein Museum untergebracht ist, das wir besichtigen wollten. Leider Mittagszeit. So nur ein paar Fotos, auch von der Stadt-Moschee.

Hier, in diesem Emirat, interessierte uns der Dhow-Hafen und die kleine Dhow-Werft. Allerdings war das, was wir fanden, nur begrenzt beeindruckend.

Dank GPS fanden wir beides schnell und schon nach einer halben Stunde verließen wir das von der Bevölkerungszahl her – 40.000 Menschen leben auf 777 Quadratkilometern – kleine Emirat.
Ajmam, das kleinste Emirat mit einer Fläche von nur 260 Quadratkilometern, war unser nächstes Ziel. Nur 29 km trennt es von Umm Al-Qaiwain.
Als die Briten 1820 die Herrscher von Ajman zusammen mit den anderen Regenten im Golf zur Unterzeichnung des allgemeinen Friedensvertrags zwangen, wurde diese winzige Siedlung als unabhängiges Scheichtum anerkannt. Seit dieser Zeit hat sich Ajman als berühmtes Zentrum für den Bau von Dhows hervorgetan.
Das Fort von Ajman ist berühmt, das es eine Mischung von Baustilen aufweist, von den portugiesisch beeinflussten Bastionen bis zu den arabischen Windtürmen. Die Herrscher von Ajman lebten hier bis zum Jahr 1979, als das Fort zum Polizeipräsidium umfunktioniert wurde. 1981 ließ der neue Herrscher, Humaid V, die Festung in ein Museum umbauen. Leider auch geschlossen.
Der Reiseführer sagt uns, dass die Bootswerften ein beliebtes Ziel für Besucher sind, da sie dort das alte Handwerk in seiner Anwendung sehen können. Also wollen wir das auch und Abdul fuhr uns geduldig dorthin. Die dortigen Souks wollten natürlich auch besichtigt werden, und so gingen wir durch die Geschäftchen und er fuhr langsam hinter uns her.

Inzwischen war es 15.30 Uhr und wir bekamen Panik, dass wir in den ab 16 Uhr einsetzenden Verkehrsstau in Dubai geraten könnten. Unser Ziel war es, um 16 Uhr im Hotel zu sein. Wir beschlossen, die Besichtigung von Sharjah sausen zu lassen.
Jedoch hier kannte sich unser Fahrer auch ohne GPS gut aus und er bot uns im Schnelldurchgang einen Überblick über dieses reiche, schöne Emirat. Vorbei an den Ladestellen für die Dhows, entlang der Küste, auf der anderen Seite des Meeresarmes die modernsten Gebäuden, Parks, Shopping-Center …..

Daß Geld hier keine Rolle spielt, kann man auch daran ersehen:
Die in den 80er erbauten Souks wurden abgerissen und als das als Fehler erkannt wurde, was macht man? – man baut sie wieder im alten Stil auf. Dank unseres guten Fahrers schafften wir es dann doch noch um 16.10 Uhr vor dem Hotel zu stehen und bezahlten die vereinbarten 80 Euro plus 10 Euro Trinkgeld.

Blieb noch genügend Zeit zum Relaxen, Schwimmen, Saunieren und dann wieder das reichhaltige Abendessen. Jedoch inzwischen sind wir schon sehr wählerisch geworden.

Montag, 23.4.2007, Dubai
Laut Reiseverlauf: Frühstück im Hotel, Tag zur freien Verfügung, Abendessen im Spice Island Restaurant, spätabends Transfer zum Flughafen.
Erst war Kofferpacken angesagt, dann haben wir den Tag genutzt, um noch an unser Mitbringsel für die Enkelkinder zu kommen. – Da uns T-Shirts von Dubai nicht reizten, wollten wir versuchen arabische Märchen in englisch zu bekommen.
Das Deira-City-Center schien uns dafür geeignet zu sein.
Erfreulicherweise gab es einen kostenlosen Bus-Shuttle und wir wurden um 10.30 Uhr in 10 Minuten als einzige Fahrgäste dorthin gebracht.
Die Ausmaße dieser Shopping-Center sind wir inzwischen gewöhnt und so fragten wir gezielt bei der Information nach einem Buchladen. Siehe da, es gibt einen und dort wurden wir auch fündig. So, das war geschafft. Noch ein Rundblick in den diversen Juwelier-Läden, immer noch in der Hoffnung, passende Geburtsgeschenke für Tochter und Schwiegertochter zu finden, war jedoch ein Satz mit X (War nix). Da wir keine weiteren Kaufabsichten hatten, bummelten wir noch etwas, um uns dann mit dem Taxi zum Fisch-Souk fahren zu lassen.
Der Taxifahrer fragte uns sofort, ob wir auch viel Zeit hätten, denn für die kurze Strecke müssten wir bei dem Verkehr 1 Stunde Fahrt einplanen. Wir hatten Zeit. Jedoch zu seiner eigenen Verblüffung setzte er uns bereits nach 20 Minuten dort ab. Hier war das pralle Leben. Fische, Obst-Gemüse, Trockenobst reichlich. Wir setzten uns auf eine Bank, tranken frische Kokusmilch und beobachteten das Treiben. Offensichtlich reiche, verhüllte Araberinnen kauften im großen Stil ein. Sie wurden an den einzelnen Ständen bevorzugt behandelt. Nahmen auf einem, extra für sie herbeigeholten Hocker Platz, ließen sich die Kartons zur Begutachtung vorlegen und je nach Zufriedenheit kauften sie, ein Tagelöhner lud die Kartons auf einen Karren, oder sie zogen zum nächsten Stand weiter.
So, nach so vielen Tagen ohne körperliche Betätigung, war uns nach einem Spaziergang. Absicht war, an der Promenade Richtung Hotel zu gehen und dann ein Taxi zu besteigen.
Ging nicht. Durch Zufall kamen wir an einen Fußgängertunnel, der unter dem Meeresarm hindurch nach Bur Dubai führt. Da war unsere Idee auf der anderen Seite in ein Wassertaxi zu steigen, und uns zurückfahren zu lassen. Der Tunnel war pieksauber, videoüberwacht und Wachmänner saßen an diversen Stellen. Einige Arbeiter und Angestellte marschierten wie wir munter die 8 Minuten unter dem Wasser durch. Auf der anderen Seite war weit und breit kein Wassertaxistand zu sehen. Nach 10 Minuten Fußmarsch bei sicher 40 Grad um 13.30 Uhr wurde uns nach Befragung geraten, wieder durch den Tunnel zurückzugehen. Gesagt, getan. Ein Taxistand war schnell gefunden. Das erste Taxi fuhr nach Nennung des Ziels mit einer abwertenden Handbewegung weiter. Beim zweiten Taxi hatten wir gelernt. Wir stiegen ein und gaben dann unser Fahrziel bekannt. Konnten auch konkretisieren, bei der 33. Straße. Siehe da, der Fahrer wußte Bescheid, dass es in der Nähe der Polizeistation war und wir kamen sicher im Hotel an.
Haben bis 16 Uhr auf dem Zimmer relaxt, dann die Koffer abgegeben, mein Mann setzte sich in die Lounge mit seinem neuen Buch von Baldacci und ich ging bis 18 Uhr zum Schwimmen und Saunieren.
Wir überbrückten die Zeit bis zum Abendessen um 19 Uhr noch mit einem arabischen Kaffee und dann ging es zum letzten Abendessen im Super-Restaurant, diesmal zur Feier des Tages, alle an einem Tisch. Nur leider konnte unser ständiger Reiseleiter nicht bis 32 zählen, so dass ein Ehepaar am Nachbartisch sitzen musste (durfte?).
Um 22.30 wurden wir zum Flughafen gebracht und dort funktionierte es Dank der örtlichen Reiseleitung prima: es wurde extra ein Schalter für die DeLaRe-Reisegruppe aufgemacht und um 2.55 Uhr startete die Emirates EK 791 nach Mauritius.

 

Dienstag, 24.4.2007, Mauritius
Flugzeit 6.30 Stunden, Ankunft Mauritius 9.25 Uhr.
Wie fühlt man sich nach einer solchen Nacht? Zerschlagen.
Die Luft, die uns empfing: feucht und sehr warm.
In knapp einer Stunde wurden wir in zwei kleinen Bussen zum Hotel gebracht. Das Gepäck wurde getrennt transportiert. Die örtliche Reiseleiterin von der Firma Summertime, Elisabeth, erklärte uns dann auch schon unterwegs einige Details über Mauritius.
Mauritius, die Zuckerrohrinsel im Indischen Ozean. Davon konnten wir uns bereits aus dem Flugzeug überzeugen: wogende grüne „Wiesen“ boten sich uns aus der Luft dar. Das waren nichts anderes als Zuckerrohrfelder.
Die Insel ist Teil des Maskarenen-Archipels, Überrest einer Landmasse, die einst Asien mit Afrika verband.
Das nur 1865 Quadratkilometer große Mauritius – 77 km lang und 45 km breit – ist mit über 1,2 Millionen Bewohnern eines der am dichtesten besiedelten Gebiete der Erde. Die meisten Einwohner sind Nachkommen von Indern, die nach Abschaffung der Sklaverei für die Arbeit auf den Zuckerrohrplantagen auf die Insel geholt wurden. Dazu gesellt sich eine beachtliche chinesische Gemeinschaft und Kreolen. Abkömmlinge französischer Kolonisten, Afrikaner und Madagassen runden das bunte Bild der Rassen und Religionen ab.
Elisabeth hebt hervor, dass es hier auf der Insel keinerlei Probleme mit den vier Religionsarten gibt. Hindus, Moslems, Tamilen und Christen leben einträchtig nebeneinander. Auch das geht!
Elisabeth erklärt uns auch die Farben der Flagge:
rot steht für den Flammenbaum
blau für das Meer
gelb für die Sonne
grün Agrikultur
oder sie lassen sich so erklären:
rot Hindus
blau Christen
gelb Tamilen
grün Moslems

Der Sprachgebrauch ist ungewöhnlich:
Untereinander wird kreolisch, einer Ableitung von afrikaans und französisch gesprochen. Französisch ist die Geschäftssprache und Englisch die Amtssprache.
Was erklärt sie uns noch?
In der Grundschule wird englisch und französisch gelehrt, im College entweder deutsch, italienisch oder spanisch. Die Universität ist kostenpflichtig.
Auf der Insel herrscht eine Arbeitslosenquote von 9,8 %, Arbeitslosengeld gibt es nicht; bisher konnte man mit 60 in Rente gehen, nun aber mit 65.
Im Schnelldurchgang erklärt sie uns noch Spezialitäten: Currys und frische Ananas mit einem Chili- und Salzgemisch.
Durch diese Aufklärung ging die Stunde Fahrt bis zum Hotel Le Meridien in Pointe aux Piments, im Nordwesten der Insel, schnell vorbei.
Weniger schnell ging es mit der Zimmerzuteilung. Bis kurz vor ½ 3 Uhr warteten wir in der Hotelhalle bis wir unser Zimmer bekamen. Nochmals geraume Zeit warteten wir, nach zweimaligem Monieren, bis die Koffer zum Zimmer kamen.

Um 15 Uhr war eine Informationsveranstaltung angesagt, bei der diverse Ausflugsfahrten angepriesen wurden. Nach der Nacht und der Warterei war jedoch niemand gewillt, sofort zu buchen. Vielmehr wurden fehlende Handtücher und Bademäntel angemahnt.
Eine ausgiebige Dusche und Inspektion der Anlage vertrieb uns die Zeit bis zum Abendessen um
19 Uhr: indisches Büfett.

Mittwoch, 25. Mai 2007, Strandtag
Ausgiebiges Frühstück – mit frischer Ananas mit frischem grünen Chilimus – war absolut o.k. Mein Mann nutzte erst mal das Internet-Angebot um Kontakt mit den Zuhausegebliebenen aufzunehmen. Ich ging in der Zwischenzeit in den nahegelegenen Shop um Mineralwasser zu kaufen, Obst gab es leider nicht.
Dann holten wir uns schöne grüne Hotel-Badetücher für die Strandliegen unter Zuckerrohr-Schirmen mit Blick auf die Lagune.
Ein abgeteilter Bereich – für die Schwimmer und Schnorchler – dann die „Rennstrecke“ für die Speedbootfahrer, Wasserskiläufer und Windsurfer.
Beim Schnorcheln sahen wir – Wassertiefe bis Brusthöhe – immens viele Korallen mit wirklich vielen Fischchen, wie kleine Zebrafischchen – die uns Brot aus der Hand fraßen -, himmelblaue, freche mit orangefarbenen Augen, sicher die „Schnapper“, ein besonders schöner großer mit blauem „Haarreif“ mit gelben Eckpunkten, und, und. Die dicken, fetten Seeigel nicht vergessen!
Ich fand es ärgerlich, bei soviel Meer in einem begrenzten Raum zu schwimmen. Wir wollten zu einem vorgelagerten Riff schnorcheln. Lebensgefährlich, wegen – wie oben ausgeführt – der Rennstrecke für diverse Wassersportarten. Wir kehrten geknickt, da nicht lebensmüde, wieder um.
Ich versuchte einen seitwärtigen Ausbruch. Zwar keine Speedbootfahrer, dafür auf den Klippen dermaßen viele Seeigel, dass man Angst hat, eine Welle wirft einen auf die Seeigel. Also wieder fluchtartig ans Ufer geschwommen. Daß man Badeschuhe braucht, das hatten wir gelesen und uns schon in Deutschland entsprechend eingedeckt.
Ewig schade! Das Wasser so dicht vor der Nase, super warm, sicher 29 Grad und dann die miesen Beeinträchtigungen.
Nun, so vertrödelten wir den Tag mit lesen, sonnen, schauen, dösen.

Eine Besonderheit gibt es hier im Hotel: Bereits am ersten Tag mussten wir uns für die Abendessen für die 4 verschiedenen Restaurants entscheiden und entsprechend buchen. Zur Auswahl stand das „180 ° Extension“ mit Selbstbedienung, ferner das „Shells“ (Fischspezialitäten), „La Faya“ (Französisch) und „Curry“ (Indisch) jeweils mit Bedienung.
Für 19 Uhr hatten wir uns im French-Restaurant, La Faya, angemeldet. Wunderschön draußen, sehr gepflegtes Restaurant mit entsprechender Bedienung und vom Cocktail bis zum leckeren Steak ließen wir es uns schmecken.

Donnerstag, 26.4.2007, Süd-West-Tour
Wir hatten bereits in Deutschland aus dem Internet von Deutschen empfohlene Reiseunternehmen für Inselaktivitäten herausgesucht. Unter Mithilfe des Business-Center vom Hotel fanden wir schon gestern die Telefonnummer heraus und haben für heute eine Limousine mit Fahrer von „Monalysa Tours“ für eine Süd-West-Tour gebucht. Nach kurzer Verhandlung für 45€ statt 55€.
Um 9 Uhr stand unser Fahrer Raj mit einem neuen Wagen – wir waren die ersten Gäste in diesem Wagen – vor dem Hotel und hörte sich unsere Wünsche an.
Wir wollten abweichend von der vorgegebenen Tour nicht in viele Shopping-Center, keinen Vogelpark und wir interessieren uns auch nicht für den Bau von Schiffsmodellen, eine Spezialität der Insel. Wir wollten dafür lieber an einem im Reiseführer besonders gepriesenen schönen Strand zum Schwimmen und Schnorcheln, Flic en Flac.
Raj war es nur recht so und so fuhren wir über Port Louis nach Floréal, der Villenstadt.
Hier ließ er es sich nicht nehmen, uns durch kleine Seitenstraßen zu kutschieren, damit wir herrschaftlichen Villen in den nicht minder herrschaftlichen Gärten sehen konnten.
Der erste Stopp an einem Geschäft war nicht nach unserem Geschmack und so brachte er uns zu einem anderen Einkaufscenter in Floréal. Diesmal sollten es Diamanten sein, nein Danke, jedoch hier waren auch wirklich niveauvolle Geschäfte und nun erstand ich die für sie Enkelkinder vorgesehenen
T-Shirts und für mich ebenfalls eins und mein lieber Mann kaufte sich ein Hemd.
Weiter ging die Fahrt hoch zum Krater Troux aux Cerfs.(Hirschloch)
Ein riesiger tiefer Krater mit 300 m Durchmesser und 100 m Tiefe, der den vulkanischen Ursprung der Insel augenfällig bezeugt, ist heute üppig grün bewachsen. Einen wunderbaren Ausblick haben wir von hier auf die Ebene mit ihren Zuckerrohrfeldern und die bizarr geformten Berge.
Bei guter Sicht soll man von hier aus auch die Nachbarinsel Réunion sehen, erklärt uns Raj, haben wir aber nicht.
Weiter geht es nach Curepipe.
Der Name „Curer la pipe“ stammt daher, dass die Reisenden hier, wenn die Kutschen von Ost- nach West-, von Nord- nach Süd-Mauritius im Hochland eine Pause einlegten, die Pfeife zu reinigen pflegten. Die Siedlung Curepipe entstand nach der verheerenden Malaria-Epidemie der Jahre 1866/67, als Tausende aus dem stickig-schwülen und mückenverseuchten Port Louis ins kühlere Hochland umzogen. Heute leben in Curepipe ca. 79 000 Menschen.
Wir waren vorgewarnt, Curepipe ist nicht gerade eine architektonische Schönheit. Trotzdem ließen wir Raj parken und fotografierten das Rathaus und das in Bronze verewigte Liebespaar Paul und Virginie.
Die Legende erzählt, daß Virginie, die von einem Verwandtenbesuch in Frankreich zu ihrem geliebten Paul nach Mauritius zurückkehrte, in den Fluten vor ihrer Heimatinsel ertrank. Nach der Havarie wollte sie sich aus Scham nicht ihrer Kleidung mit dem schweren Reifrock entledigen, der sie unweigerlich in die Tiefe zog. Wie es sich für eine romantische Tragödie gehört, stirbt nach dem Tod seiner Geliebten auch Paul an gebrochenem Herzen.
Die nahegelegene Markthalle in einem hässlichen Bauwerk mit siloartigem Turm lockt uns noch zum Obstkauf und dann können wir diese „tolle“ Stadt auch schon wieder verlassen.
Mare aux Vacoas , ein Trinkwassersee, der zwei Dritteln der Bevölkerung nach der Aufbereitung des Wassers als Trinkwasser dient, ist unser nächster Stopp.
Nun müssen wir entscheiden: entweder einen Abstecher von hier oben nach Bois Chéri, einer Teefabrik oder Flic en Flac zum Baden, denn laut Raj bekommen wir beides nicht unter einen Hut.
Nun, dann lieber – hoffentlich – ohne Begrenzung Schwimmen.
Aber erst wartet Grand Bassin auf uns.
Darauf waren wir nicht eingestellt:
Ein großer Kratersee, der den Hindus heilig ist. Oberhalb wird man von einer riesengroßen Statue Shivas begrüßt, fährt man den Hang herunter zum See, gelangt man zum Komplex Shiv Jotir Lingam Mandir. Ein weitläufiges Gelände um den gesamten See herum mit Tempelanlagen auf zwei Hügeln und unzähligen Opferschreinen am Ufer. 36 Götterstatuen und Figuren sind hier aufgestellt und wir können Hindu-Gläubige bei der Ausübung ihrer Gebete beobachten.
Laut Legende ist der Ganga Talao mit dem heiligen Fluss Ganges in Indien verbunden. Gott Shiva, der Zerstörer des Bösen und Retter der Menschheit, und seine Gemahlin Parvati waren einst auf einer Schiffsreise um die Erde und machten in Mauritius Halt, um die Schönheit dieses kleinen Paradieses inmitten des indischen Ozeans zu genießen.

Dabei trug Shiva den Fluss Ganges auf seinem Kopf, um die Erde vor Überschwemmungen zu bewahren. Doch die Landung auf der Insel Mauritius war etwas unsanft und so verschüttete Shiva Wasser des Ganges in ein Kraterloch, so entstand Grand Bassin.

Der Black River Nationalpark stand als nächstes auf dem Besichtigungsprogramm.
Ein kurzer Pfad führt uns unter riesigen Bäumen an einen Panoramapunkt von dem wir einen schönen Blick in die Schlucht und auf die Kaskaden der Black River Falls haben. Wir sind von diesem Ausblick in eine grüne Hölle ohne Stein, ohne Haus, ohne erkennbaren Weg, mit weitem Blick einfach fasziniert. Hoch über uns schwebt ein weißer, großer Vogel. Malerisch.
Auf dem Rückweg zum Wagen sehen wir gerade noch drei Äffchen, die im dichten Gebüsch verschwinden.

Auf uns wartet noch die Cascade de Chamarel. Eine klitzekleine Bergwanderung führt uns zu einem Aussichtspunkt von dem aus wir einen guten Ausblick auf die Wasser des Riviere St. Denis haben, die abrupt und ohne Umwege über zerklüftetes Felsgestein in ein tiefes Bassin stürzen. 127 m hoch sind die schäumenden Kaskaden. Und alles eingebettet in unendlich viel Grün.
Noch eine Besonderheit wartet auf uns in diesem Park:
Erst müssen wir an einer Mautstation einen Obulus entrichten und fahren dann durch Kaffeeplantagen zu einem Parkplatz. Ein kurzer Spaziergang führt uns zu Terres des Couleurs.
Die „Farbige Erde“ von Chamarel ist eine etwas launische, gleichwohl viel besuchte Attraktion, teilt uns der Reiseführer mit. Auf einem Hügel leuchtet die nackte, gewellte Erde in verschiedenen Farbnuancen, auf den ersten, flüchtigen Blick ist meist nur Rotbraun zu erkennen, jedoch sind es sieben Farben: von Ocker über Gelb, Lila, Rosa bis Rot und Rotbraun, sogar Blau-töne will manch ein Betrachter festgestellt haben. Wir haben riesiges Glück mit dem Wetter: strahlender Sonnenschein, der uns die ganze Farbpracht voll genießen lässt. Ein paar Riesenschildkröten runden hier die Attraktion ab.
Raj hat geduldig gewartet, um nun die Fahrt mit uns weiter aufzunehmen.
Allmählich ist uns nach einem Kaffee zumute, ich hatte vermutet, hier zwischen der Kaffeeplantage gäbe es etwas in der Richtung, Fehlanzeige. Aber Raj fährt uns an ein kleines kreolisches Restaurant, wo wir Kaffee bekommen.
Raj zeigt uns unterwegs die verschiedenartigen Bäume, so den „paper tree“ Papierbaum, pflückt uns chines guavas, damit wir sie probieren können. Er gibt sich viel Mühe mit uns und nun wollen wir zur Küste zurück über eine Straße, die mit ihren 70 Kurven die meisten auf Mauritius hat. Jedoch Baustelle, Durchfahrt gesperrt.
Etwas, was bei uns in Deutschland unmöglich wäre das geht hier. Raj redet mit den Leuten und – nach zunächst zweimaliger Ablehnung – die schweren Baufahrzeuge machen Platz und lassen uns auf der im Bau befindlichen Straße passieren.
Allmählich lassen wir die Fauna aus Farnen, Ravinal-Palmen, wilden Guaven, Bambus und Aloe Pflanzen hinter uns und fahren auf der Küstenstraße nach Flic en Flac.
Auf der linken Seite sehen wir Mangrovenwälder und auch ärmlichste Siedlungen. Diese werden – laut Raj – von den gefürchteten „Langfingern“ bewohnt, die nicht gerne arbeiten und sich mit Diebstahl ihren kärglichen Lebensunterhalt „verdienen“.

Raj macht uns auf der Durchfahrt durch Baie du Tamarin auf die rechts der Straße liegenden Salinenbecken aufmerksam. Hier werden immerhin noch 2500 to Salz pro Jahr gewonnen.

Endlich: Flic en Flac.
Raj fährt gezielt durch den lang gezogenen Ort an den langen, weißen Sandstrand unter Kasuarinen und sucht für uns die beste Stelle zum Parken und Schwimmen. Mein lieber Mann verzichtet angesichts dessen, dass man sich ohne Umkleidekabine am Strand umziehen muß und ich bewaffne mich mit Turnschuhen als Badeschuhe, Taucherbrille und Schnorchel und versuche mein Glück. Keine Korallenscherben, Sandstrand, jedoch trübes Wasser, bauchnabeltief und selbst mit intensivesten Schauen bringe ich es auf 7 Fische, die ich gesichtet habe. Nachdem ich wieder im Auto sitze und meine Erfahrung mitteile, meint Raj lakonisch, da hätte ich aber Glück gehabt, dass ich 7 Fische gesehen hätte. Hätte uns ja auch vorher sagen können, dass der Reiseführer hier zu berichtigen ist.

Nun, eine Erfahrung reicher und es geht zügig zurück zum Hotel. Jedoch, oh Schreck für Raj, es ist erst 16 Uhr und eigentlich sollte er uns bis 17 Uhr kutschieren. Also werden wir – ihm zuliebe noch einmal bei einem Inder – zum Shoppen „abgestellt“ und verlassen den Laden wieder mit nichts.
Die Tagesfahrt kostete uns 45 Euro plus Trinkgeld.
Haben viel gesehen.

Den Tag lassen wir beim Abendessen im Shell, dem Seafood-Restaurant, ausklingen und für mich der krönende Essens-Abschluß: Hummerschwanz

Freitag, 27.4.2007, Botanischer Garten von Pamplemousses und Port Louis
Heute machen wir den von dem Unternehmen Summertimes angebotenen Halbtagesausflug mit.
Abfahrt ist um 8.50 Uhr. Unterwegs beginnt es bereits zu regnen und als wir vor dem Botanischen Garten stehen, schüttet es, was runtergeht. Nach kurzer Wartezeit wird beschlossen, erst unser Glück in Port Louis zu versuchen und auf dem Rückweg dann noch mal hier zu halten.
In Port Louis, der Inselhauptstadt, steuert unser Bus erst zur Citadelle hoch, dem 1834 erbauten Fort Adelaide. Interessant ist dabei auch die Fahrt durch die Gässchen, die einen Einblick in das Leben der Stadt geben.
Die kleine Festung hatten die Briten 1834–40 erbaut, um eventuelle Angriffe der rückeroberungslüsternen Franzosen abzuwehren, auch wollte man damit nach unpopulären Maßnahmen, z.B. der Abschaffung der Sklaverei im Jahre 1835, die französischstämmige Bevölkerung in Schach halten können. Der Bau selbst kann nicht besichtigt werden.
Wir haben Glück. Es nieselt kaum und wir haben von hier oben einen guten Überblick auf die Stadt. Uns zu Füßen liegt die zweitälteste Pferderennbahn der Welt, Champs de Mars, 1839 wurden die ersten Rennpferde aus England und Südafrika importiert. Wir können gut ausmachen, wie sich moderne und historische Gebäude der Stadt, verfallene und neugebaute, Wand an Wand zwischen Hafen und Bergkette gequetscht haben.
Auf der Fahrt in die Stadt hinunter bekommen wir einen kurzen Abriß der Stadtgeschichte erzählt:
Port Louis hat eine wechselhafte Geschichte hinter sich.
Die Holländer ließen sich im 17. Jh. als Erste in der geschützten Bucht nieder und nannten ihre Siedlung Noord-Wester Haven. Der Naturhafen war sicher und einfach zu erreichen, die Segler mussten nur auf diesen merkwürdig geformten Berg (ein runder Brocken aufgespitzt auf dem Gipfel) zusteuern, den sie später nach einem ertrunkenen Landsmann Pieter Both nannten.
Aber erst 1735, nach Abzug der Holländer von Mauritius, ging es wirklich aufwärts mit der kleinen Kolonie. Denn der neue französische Gouverneur, Graf Bertrand Francois Mahé ließ einen Hafen und eine Werft bauen, Straßen anlegen und den Regierungspalast einrichten.
Port Louis wurde zum Rückzugsort von Piraten, die von hier aus mit offiziellem Segen britische Schiffe überfielen. 1770 wurde Port Louis zum Freihafen ernannt und zog bald Seefahrer, Freibeuter und Händler aus aller Welt an.
Kurzzeitig in Port Napoléon umbenannt, was die Engländer nach ihrer Eroberung der Insel 1810 allerdings wieder rückgängig machten.
Wir werden auf das betriebsame Händlerviertel der Chinesen aufmerksam gemacht, fahren an der Jummah-Moschee in der Rue Royale vorbei, einem Kleinod der islamischen Inselarchitektur – orientalisch-verspielt mit minarettähnlichen Türmchen, Säulen und Bögen und werden am Zentralmarkt, dessen Gründung bereits auf das Jahr 1840 zurückgeht, aus dem Bus entlassen.
Durch das schmiedeeiserne Tor schieben wir uns mit den Massen der Einkäufer und Touristen an den üppig bestückten Obst- und Gemüseständen vorbei. Wir erstehen etwas Obst und ich mache einen Rundgang im ersten Stock. Hier werden Souvenirs, Stoffe und Kunstgewerbe angeboten. Mein lieber Mann tut sich dies nicht an und ich bin auch schnell wieder zurück, da die Händler sehr aufdringlich sind, das stößt ab.

Vom Frischmarkt gehen wir zu den Gewürzen und jetzt ärgere ich mich erst recht über meine verhutzelten Vanillestangen von Dubai. Hier strotzen sie nur so vor Dicke und Frische. Aber jetzt will ich nicht mehr. Wir erstehen nur Curry und ein vernünftiges Messer, um unser Obst schälen zu können und einen Hut aus Zuckerrohrfaser für meinen Mann für 125 Rupien (ca. 2,50 €).
Am Stadttheater vorbei unterqueren wir durch einen Fußgängertunnel die vielbefahrene Straße und gelangen zur Hafenseite der Stadt. Hier – im 1998 vollendeten Vergnügungscenter Le Caudan Waterfront sind wir dankbar für die Arkaden, so dass wir keinen Schirm benötigen, denn inzwischen regnet es wieder.
Wir bummeln etwas an den Geschäften entlang, ich erstehe als Mitbringsel für uns zwei CDs, eine zum Relaxen und eine mit typischer Inselmusik. Zudem trinken wir Kaffee und überbrücken so die Zeit bis zum Wiedereinstieg in den Bus um 12.30. Hier an der Waterfront ist auch das Museum in dem die berühmte Blaue Mauritius, ein Fehldruck, untergebracht ist. Daran sind wir jedoch nicht interessiert.

In 15 Minuten sind wir in Pamplemousse. Halten kurz vor dem Botanischen Garten noch an der römisch-katholischen Kirche St.Francois d’Assis.
Das Gotteshaus aus groben Felsquadern mit stumpfem Glockenturm über dem Rundbogengiebel soll 1756 auf Geheiß des Grafen Labourdonnais errichtet worden sein. Innen beeindruckt mich der offene Dachstuhl, der mich an die Kirchlein auf den Halligen erinnert. Über die Mauer auf der anderen Straßenseite kann man einen Blick auf einen Friedhof mit uralten Gräbern und Mausoleen werfen.
Aber nun zum Botanischen Garten:
Unsere Führerin erklärt uns zur Geschichte, dass der Ort Pamplemousses und sein Park im 18. Jh., als sich der Gouverneur Mahé de Labourdonnais hier 1735/36 seinen Landsitz Chateau de Mon Plaisir mitsamt Gemüsegarten anlegen ließ, entstand. Der Garten wurde im Laufe der Jahre erweitert, zunächst ergänzt durch importierte medizinische Kräuter und Gewächse aus Europa und Asien, mit denen sogar die Krankenhäuser und französischen Handelsschiffe versorgt wurden. Mit dem Anbau von Orchideen für den Export nach Europa und vor allem von exotischen Gewürzen von den Molukken –wie Muskatnuss, Gewürznelke und Pfeffer, mündete das ursprünglich botanische Interesse an der Gartenanlage vollends in wirtschaftspolitisches Handeln, denn auf diesem Wege sollte das damalige Gewürzmonopol der Holländer gebrochen werden. Heute enthält der Garten mehr als 500 Baumarten – davon 80 Palmarten, die aus der ganzen Welt zusammengetragen worden sind.
Laut unserer Führerin zählt der Botanische Garten zu den schönsten der Welt nach England und Sri Lanka.

Wir werden auf die verschiedenen Baumarten aufmerksam gemacht:
– Ylang-Ylang, ein großer Baum aus dem die Duftessenz hergestellt wird,
– 150 kg Blüten ergeben ein kleines Fläschchen Essenz.
– Talipot-Palme, die aus Sri Lanka kommt und nach 50 Jahren einmal blüht und dann abstirbt
– Blutbaum aus Madagaskar, dessen blutrotes Harz gut gegen Ekzeme ist
– den Leberwurstbaum mit seinen bizarren Zapfen (?) kennen wir schon vom Botanischen Garten in Puerto de la Cruz auf Teneriffa
– Muskatbaum mit gelben Früchten
– Zimtbaum, vorher noch nie gesehen
– Rosenholzbaum mit einem ganz eigenartigen Stamm
– eine Allee von „laufenden Palmen“
– Königspalme, 20 m hoch aus Kuba
– Zypresse, die hier als Weihnachtsbaum verwendet wird
– 800 Jahre alter schwarzer Ebenholzbaum
– Gummibäume mit beeindruckenden Luftwurzeln
– riesige indische Mandelbäume mit einem Wurzelfuß
– Baby Baboa-Affenbrotbaum, 300 Jahre alt und, und, und

Beeindruckt sind wir von einem Teich mit Wasserlilien. Das Besondere daran sind die wagenradgroßen Riesenblätter und ein Teich mit Lotusblüten.

An einer alten restaurierten Zuckermühle vorbei gelangen wir zurück zum Bus.
Eine Stunde hat der Rundgang gedauert, nur leichter Nieselregen, wie schön wäre es bei Sonnenschein gewesen.
Um 14.35 sind wir wieder im Hotel.
Strand, Schnorcheln und Abendessen beim Inder ist angesagt.

Samstag, 28.4.2007, Strand
Heute ist ein Relax-Tag. Nach dem Frühstück verbringen wir bis 15 Uhr den Tag am Strand. Unterbrochen haben wir dies nur durch eine vom Hotel angebotene Fahrt mit einem Glasbodenboot. Wir waren mächtig gespannt, was wir da wohl zu sehen bekommen und waren dann mindestens genau so mächtig enttäuscht.
Da gab es im eingefaßten Schwimmerbereich beim Schnorcheln wesentlich mehr und Interessanteres zu beobachten, darum sind wir auch gerne wieder dazu übergegangen.

Später legt mein lieber Mann in unserem Zimmer eine Siesta ein und ich gehe mal rechts vom Hotel ins Ungewisse auf der Suche nach „der“ Muschel. Neben unserem Hotel befindet sich noch eins mit dem wir uns auch das Restaurant La Faya teilen, danach ist man schnell in ungepflegter Umgebung, Schuttablagerungen, zwischendrin ein kleiner Hindu-Tempel, etwas weiter kämpfe ich mich durch dickes Vulkangestein mit Tümpelchen, vorbei an Privathäusern bis ich an dichtes Dickicht stoße und von da den Rückweg antrete. Ich habe schöne Korallen gefunden und auch ein paar Muscheln, aber nicht „die“ Muschel.
Zum Abendessen haben wir uns im 180 ° zum mauritanisch-kreolischen Essen angemeldet. Wir waren enttäuscht, hatten herzhafter gewürzte Speisen erwartet.

Sonntag, 29.4.2007, Strand
Ich muß mich bewegen. Das bisschen Schnorcheln ist doch nichts. Also mache ich vor dem Frühstück einen Standspaziergang, der sich nur dahingehend schwierig gestaltet: auf dem frisch „gekehrten“ Sand, den eine achtköpfige Gruppe bearbeitet hat, lässt es sich schlecht gehen, direkt zum Wasser „kehren“ sie alle Muschel- und Korallenreste hin, so dass auch hier das Gehen sehr beschwerlich ist. Ich gehe bis zum Nachbarhotel auf der linken Seite. Hier kann ich beobachten, dass ebenfalls der Strand „gekehrt“ wird, jedoch das zusammengefegte Material wird dann mit einem Lkw abtransportiert. Wie schön wäre nun ein Erfrischungsbad, jedoch ohne Taucherbrille kann man nicht schwimmen gehen, zu viele Seeigel.
Nach dem Frühstück von 9 Uhr bis 10.30 Uhr legt sich mein Mann nochmals für 1 Stunde aufs Bett. Luftprobleme, schlaff, viel zu hohe Luftfeuchtigkeit. Wie gut geht es ihm doch auf Teneriffa.
Ich gehe schon mal zu den Liegen, spaziere noch mal zum Nachbarhotel mit Schnorchel und Taucherbrille und schwimme dort – keine Seeigel.
Den Tag so rumbekommen und abends noch mal im La Faya zum Essen. Diesmal waren wir nicht zufrieden. Schade.
Die Stimmung mit Blick aufs Meer, auf die Sterne und den Mond ist jedoch sehr romantisch.

Montag, 30.4.2007, Triolet, Grand Baie
Um 7.15 Uhr mache ich bereits meine kleine Walking-Tour zum Nachbarhotel
Danach wieder gutes Frühstück, selbstverständlich wieder mit Chili-Salz-Ananas.
Um 9.30 Uhr nehmen wir uns ein Taxi, handeln mit dem Taxifahrer einen Preis für Hin- und Rückfahrt für 800 Rupien (ca. 20 €) aus plus 100 Rupien wenn er mit uns den Abstecher nach Triolet zur größten hinduistischen Tempel-Anlage macht.
Rund zwei Drittel der Mauritier sind indischer Abstammung, die Hälfte der Bevölkerung vertraut dem hinduistischen Pantheon, dem Abertausende von Gottheiten und Verehrte in vielen Erscheinungsformen angehören.
Die Anfahrt geht durch das kilometerlange Triolet und dann stehen wir vor dem 1891 errichteten Tempel, der dasgrößte Heiligtum unter den insgesamt 125 Hindu-Tempeln auf Mauritius ist.
Wie heißt es im Reiseführer:
„Wahrlich imposant und strahlend weiß ragt das blockhafte Gebäude im Zentrum der idyllischen Anlage auf, über und über verziert mit bunten Ornamenten, floralen Bändern, Mustern und einzelnen Blattformen. Über einem breiten Treppenpodest liegt ein Loggienbau mit mächtigen, zu Doppelsäulen gruppierten Pfeilern. Hier wacht Shivas Reittier Nandi, dessen „Rasse“ manchmal nur zu erahnen ist, meist ist es als Stier gebildet. Dahinter erhebt sich der würfelförmige Baukörper des Haupttempels, geschmückt mit nischenähnlichen Segmenten, die wichtige Hindu-Götter bevölkern.
Obenauf sitzt eine umgitterte, mit einem mehrfarbigen Ziergefäß bekrönte Kuppel“
Unser Taxifahrer erklärt uns, dass dieser Komplex alle 3 bis 5 Jahre renoviert wird und das sieht man.

Tief beeindruckt fahren wir nun weiter nach Grand Baie, das uns ein Schulfreund meines Mannes ans Herz gelegt hat. Aber vorher legen wir noch einen Stopp am Tamilen-Tempel beim Ortseingang (TAMIL SOORYA OODAYA SAMGAM).

Im Vorbeifahren kann man den Tempel leicht übersehen aber es lohnt unbedingt, einen Stopp einzulegen und es brauchte nicht viel, unseren Fahrer zu überreden. Da man auch hier wieder die Schuhe ausziehen muß, um das Innere zu besichtigen, überlässt mein Mann es mir – gegen eine Spende – zu fotografieren.

Mitten im Ort entlässt uns um 10.30 Uhr der Taxifahrer und wir vereinbaren, daß er uns um 13 Uhr wieder abholen soll.
Grand Baie, die „Große Bucht“ wird als die Côte d’Azur im Indischen Ozean bezeichnet. Der erste Badeort auf Mauritius, keine 20 km von der Hauptstadt entfernt, hat sich an manchen Ecken seine unaufgeregte und legere Atmosphäre bewahrt, aus den Zeiten als er noch ein ruhiges kleines Fischerdorf war.
Wir spazieren durch die Gassen, aber nicht zu weit ab von der Hauptstasse, denn da ist bereits nichts mehr, durchbummeln kleinere Einkaufsecken mit zum Teil sehr edlen Geschäften. Ich erstehe lediglich ein Fläschchen Ylang-Ylang und entsprechende Seife für Tochter und Schwiegertochter. Wir trinken direkt am Wasser einen Kaffee, den von der Reiseführerin Elisabeth angepriesenen Vanille-Kaffee erhalten wir auch hier nicht, blicken über den Hafen mit seinen Jachten, spazieren dann auch noch etwas am Strand entlang und finden uns bereits um 12.40 wieder am Treffpunkt ein.
Welch Glück! Der Taxifahrer ist auch schon da und in 20 Minuten sind wir wieder am Hotel.
Mit Trinkgeld waren wir mit 25 Euro dabei. Hat sich wegen der Tempel unbedingt gelohnt und Grand Baie muß man wohl auch mal gesehen haben.
Lassen den Tag am Strand und im Hotel ausklingen und essen im Restaurant Cumin „indisch“.

Dienstag, 1. 5.2007, Abreisetag
Von 7.45 Uhr bis 8.30 Uhr mache ich wieder meine Walkingtour, wage es beim Nachbarhotel ohne Badeschuhe und Taucherbrille kurz zu schwimmen, packe nach der Rückkehr die Koffer und nach dem Frühstück gehen wir bis 11.30 an den Strand, duschen ausgiebig, stellen die Koffer vor die Türe und belegen wieder bis 16.30 unsere Liegen am Strand. Haben Pizza gegessen und später dann in der öffentlichen Dusche geduscht. Dort hatte ich morgens einen Spind belegt, so dass wir unsere Reisekleidung nicht zum Strand mitnehmen mussten. Angeblich waren zwei Zimmer für uns für diesen Zweck reserviert.
Wir machen noch ein paar Fotos von der Hotellandschaft und und und.
Während wir Kaffee getrunken haben, taucht am Nebentisch ein bekanntes Gesicht auf:
Nicht zu fassen: die Reisebegleiterin unserer Welthopserei vor 5 Jahren. Sie konnte sich noch an uns erinnern und wusste noch die Namen des Ehepaars mit dem wir damals viel zusammen waren.
Hätten wir das gewusst, dass sie die nächste Tour Dubai – Mauritius begleitet, wir hätten unbedingt diesen Zeitpunkt gewählt und wären sicher nicht so gefrustet gewesen. Sie erzählte z.B., dass sie auf Verdacht auf ihre Kreditkarte schon von zu Hause zur Cocktail-Stunde Plätze im Superhotel Burj Al-Arab gebucht hatte.
Um 18.30 Uhr gibt es Abschiedssekt und Fingerfood und vor der Abfahrt zum Flughafen um 19.05 Uhr noch ein Abschiedsfoto.

Beim Einchecken gelingt es uns nicht zwei Gangplätze zu bekommen, obwohl wir die zweiten aus unserer Gruppe sind, die eincheckten. Da sieht man mal wieder, wie man von dem guten Willen so eines Flughafenangestellten abhängig ist. – Aber, auch das paßt zu unserer Stimmung.
Abflugszeit war 23.25. Lange Wartezeit im Flughafen, unsere letzten Rupien setzen wir in einem köstlichen mauritanischen Rum um: Green Island Spiced Gold.

Um 6 Uhr morgens landen wir nach 6.30 Stunden Flugzeit in Dubai, haben gut 2 Stunden Aufenthalt, nutzen dies, um die letzten Dirham in Kosmetik auszugeben und um 8.25 Uhr ging es nochmals 6.50 Stunden weiter über die hohen Berge im Iran nach Frankfurt.
Ankunft Frankfurt: 13.15 Uhr, die Kofferausgabe klappte prima und so konnten wir ohne Wartezeit den ICE um 14.38 nach Siegburg nehmen.

Ein kurzer Anruf bei unserer Freundin, dass wir um 15.21 ankommen und sie empfängt uns strahlend auf dem Bahnsteig. Toll, wenn man solche Freunde hat.

Fazit: Bestimmt eine interessante Reise. Wir haben viel Neues gesehen, unseren Horizont erweitert und wissen nun, daß man weder nach Dubai – schon gar nicht für so lange – noch nach Mauritius muß und daß es sicher in weniger als 13 Stunden Flugzeit ebenso gute „Schnorchelgründe“ gibt wie auf Mauritius.

Feststellung meines Mannes: Wäre dies die erste Reise mit DeLaRe gewesen, wäre es wegen der mangelhaften Reisebegleitung ganz sicher auch die letzte Reise mit DeLaRe gewesen.

 

Unsere Reisen

2002 Kleine Weltreise

Mit dem Reiseveranstalter DeLaRe haben wir September/Oktober 2003 eine 23-tägige „Globetrotter-Reise“ gemacht.

Es war ein äußerst interessantes „reinschnuppern“ in drei Kontinente.

Die Stationen:  Kapstadt – Johannisburg – Sydney – Tasmanien – Melbourne – Bangkok – Hua Hin

2002 La Palma

Wir hatten bereits einige kanarische Inseln bereist, aber La Palma fehlte noch in unserer Sammlung. So entschlossen wir uns im März 2002 von unserem Winterdomizil Teneriffa aus mit unserem Mietwagen auf die Nachbarinsel La Palma überzusetzen.

2003 Norwegen – Hurtigruten

Wir waren noch nie in Norwegen gewesen und hatten aber schon mehrfach über die „Schönste Seereise der Welt“ gelesen. So haben wir uns entschlossen auf der Route der Postschiffe einmal ganz hoch in den Norden zu reisen.

2004 Ungarn

Budapest mit Muße – so lautete das Angebot einer Reise mit dem Veranstalter Studiosus. Da wir schon mehrere Reisen mit Studiosus gemacht hatten und immer zufrieden waren, haben wir das Angebot vom 30. Mai bis zum 6.Juni 2004 wahrgenommen.

2005 Madeira

Madeira, die Blumeninsel im Atlantik.

Mein Wunsch, die Insel zu besuchen, war schon sehr alt und basierte einfach nur darauf, dass der  Pflanzenreichtum grandios sein soll.
Bereits 1997 kaufte ich einen Reiseführer. Aber wie heißt es: “Gut Ding will Weile haben”.

2006 El Hierro

Wir, vier Wanderfreundinnen, hatten beschlossen, ohne männliche Begleitung von Teneriffa aus – wo wir regelmäßig gemeinsam wandern – eine Woche „Entdeckungs- und Wanderurlaub“ auf der Nachbarinsel El Hierro zu machen. Das haben wir dann im März 2006 in die Tat umgesetzt.

2006 Auf den Wasserstraßen der Zaren

St. Petersburg, das Venedig des Nordens, kennenlernen und von dort aus mit dem Schiff – inklusive interessanter Zwischenstationen – bis nach Moskau. Für uns viel Neuland und auch ein wenig Erinnerung. Diese Reise haben wir uns im August 2006 mit Viking River Cruises gegönnt.

2008 La Palma

Da unsere schweizer Freunde es Februar/März 2008 vorzogen, ihren Kanarenurlaub auf La Palma statt auf Teneriffa zu verlegen, blieb uns nichts übrig, als sie dort zu besuchen, wenn wir denn eine Chance haben wollten, sie zu sehen. Natürlich kam dazu, dass wir nach 6 Jahren schon auch Lust hatten, die grüne Insel La Palma noch einmal zu genießen.

2008 Frankreich

Frankreich war auf unserer Europa-Reisekarte immer ein weißer Fleck gewesen, weil wir der Spache nicht mächtig sind. Eine Fluss-Fahrt auf der Rhone mit einem Schiff der A-Rosa-Linie schien uns da problemlos zu sein. Da wir bei einer Fluss-Fahrt von St. Petersburg nach Moskau mit der Viking-Linie sehr gute Erfahrungen gemacht hatten, buchten wir vom 31. Mai bis 7. Juni 2008 auf der A-Rosa-Luna.

2009 Ägypten

Wir würden diese Reise nie wiederholenweil wir sicher sind, dass sich nie wieder eine solche Traumreise ergeben würde. Nilaufwärts bis Assuan auf einem gut ausgestatteten Segelschiff mit einem ganz ausgezeichneten Reiseleiter und sympatischen Mitreisenden. Dann noch Kairo und anschließend ein paar Tage „zur Erholung“ am roten Meer.

Es war einfach toll.

2009 Barcelona

Eine Kurzreise in die „katalanische Hauptstadt“ hatten wir uns vorgenommen. Es wurde eine Erlebnisreise mit vielen positiven Eindrücken und einemgar nicht so erfreulichen negativen Erlebnis.

2010 Madrid – Toledo – El Escorial

Ganz alleine, ohne Reisegesellschaft und ohne Begleitperson Madrid, Toledo und El Escorial „entdecken“. Viele Freunde betrachteten diese Idee für sehr abenteuerlich. Ich habe es gemacht und es war toll.

2011 Streifzug durch Nordspanien

Von Parador zu Parador durch Galicien, Asturien, Cantábrien bis nach Baskenland. Zwei Frauen alleine unterwegs von Santiago de Campostela über La Coruna, Ribadeo, Gijon, Fuente Dé, Santillana, Santander bis nach Bilbao.

2012 Kreuzfahrt „Westliches Mittelmeer“

Wir hatten uns zu einer einwöchigen Kreuzfahrt auf der „Mein Schiff 1“ von TUI-Cruises entschlossen.  MaltaChivitaveccia – Livorno – Monte Carlo – Korsika – Malta. Wir haben es nicht bereut !

2016 Kreuzfahrt „Westliches Mittelmeer II“ mit AIDAstella

Eigentlich wollten wir nur Sardinien kennen lernen, konnten uns aber für kein Hotelangebot entscheiden. Da kam uns das Angebot, mit der AIDAstella u.a. auch Sarinien anzulaufen sehr Recht. Außerdem wollten wir unbedingt den Unterschied zwischen „Mein Schiff“ und „AIDA“ herausfinden. Vorweg: Der Unterschied ist gering

XXXX Zeitreise auf Teneriffa

Nach dem Besuch eines Museums auf Teneriffa war die Idee entstanden, eine geschichtliche Zusammenfassung zu erstellen. Mit Hilfe vieler unterschiedlicher Quellen entstand so eine Zeitreise auf Teneriffa.


 


 

Westliches Mittelmeer II – August 2016

Kreuzfahrt
Westliches Mittelmeer
Palma de Mallorca – Villefranche-sur-Mer/Nizza – La Spezia – Civitavecchia – Olbia

AIDAstella

mit AIDAstella
 20. – 27. August 2016

„Herzlich Willkommen! Schön, dass Sie da sind.
Liebe AIDA Gäste, vor Ihnen liegt die schönste Zeit des Jahres, die Sie an Bord von AIDAstella ganz nach Ihren Wünschen gestalten können. Lassen sie den Alltag hinter sich, entdecken Sie unsere grenzenlose Erlebnisvielfalt und genießen Sie das einzigartig entspannte AIDA Lebensgefühl.“

So werden wir vom Kapitän Volker Baumgart eingestimmt.

Samstag, 20. August 2016 Abflug von Köln-Bonn nach Palma de Mallorca

Wenn man von der unchristlichen Zeit, mitten in der Nacht (03:00) absieht, zu der uns das Taxi zum Flughafen bringen musste, hat alles problemlos geklappt.
Die riesige Schlange am Abfertigungsschalter von Germanwings löste sich erstaunlicherweise sehr rasch auf, da mindestens 7 Schalter geöffnet waren.

Der gut zweistündige Flug, der fünfzehnminütige Transfer vom Flughaven Palma de Mallorca zur Anlegestelle der AIDAstella verging mit Fotografieren, Aushändigung der Bordkarte, alles ruck-zuck.

Zum Glück haben wir im Handgepäck leichte Kleidung, da der Koffer erst gegen 15 Uhr auf die Kabine gebracht wird und diese dann auch erst bezugsfertig ist.

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Also umgezogen, gefrühstückt, auf Deck 11 zwei Liegen bezogen und gelesen, gedöst, geschaut und schon war es wieder Zeit zum Mittagessen.

Zwar hätte man auf eigene Faust – mit Hilfe eines Shuttlebusses  – in die Innenstadt fahren und Palma de Mallorca erkunden können, jedoch kennen wir die Stadt von einem früheren Aufenthalt schon und zudem hatten wir eine turbulente Woche hinter uns, so dass uns etwas Ruhe auch gut tat.

Heute war vom Essen her alles etwas anders, so dass wir sogar den nachmittags angebotenen Kaffee und Kuchen nahmen – aber nur dieses eine Mal.

Mit unserer Kabine und dem Bad waren wir sehr zufrieden: geschmackvoll und blitzsauber. Bademantel und Föhn – alles vorhanden.

 

Und schon wieder essen: Das Abendessen. Im Selbstbedienungsrestaurant. Es gibt davon drei: auf 20160820_195612Deck 9: Marktplatz, Deck 10: Bella Donna und Deck 11: East. Erstaunlicherweise kein Gedränge, denn Manfred ist kein Freund von Restaurants, in denen häufig die Schlacht am Büffet stattfindet.
Damit war der lange Tag aber noch nicht zu Ende:
Um 21.15 Uhr mussten wir uns alle auf Deck 5 bei dem entsprechend vorgegebenen Buchstaben20160820_211701 versammeln: pflichtgemäß wird eine 20160820_211643Seenotrettungsübung durchgeführt. In den sperrigen Schwimmwesten mussten wir erscheinen. Jeder Passagier muss anwesend sein. Wir mussten die Schlampigkeit von einigen Leuten mit langer Wartezeit büßen, bis diese endlich nach mehrfachem Aufruf endlich erschienen und dann war alles schnell zu Ende.

Um 23.58 Uhr hieß es dann endlich: Leinen los!

 

Sonntag, 21. August 2016 = 1. Seetag

Und es beginnt bald eine stürmische Nacht und ein ebenso stürmischer erster Seetag bei Windstärke 8 – 9, leicht bewölkt und 23 Grad warm. Olala! Gut dass es Reisetabletten gibt.

Ein gaaaanz ruhiger, erholsamer Tag. Manfed und ich haben uns auf unsere Bücher gestürzt und stellten fest: dieses Gewicht kann man sich zukünftig sparen, denn es gibt eine bestens20160821_164645 ausgestattete Biblilothek auf Deck 10, ganz vorne im Bug mit riesigen Sesseln und bequemen Sofas und eine herrliche Ruhe! Kaum Besucher! Zudem bei Lese-Ruhepausen ungehinderte Sicht auf das Meer, man könnte direkt meditieren.

Um 14 Uhr mache ich einen geführten Schiffsrundgang mit, um ein Gefühl für das Schiff zu bekommen und um zu sehen wo sich was befindet.

Wenn man denn will, man könnte sich den ganz ganzen lieben Tag beschäftigen lassen. Es werden Unmengen von Aktivitäten angeboten: von Schnupperkursen für die Fitness, Tanzkursen bis zu Kunstauktionen, Bingo, 4D- Kino und und und

Wir bekommen schon Tipps für Ausflüge am nächsten Tag: Nizza, Monte Carlo. Wir entscheiden uns für Antibes, den absoluten Geheimtipp. ABER: Zu wenig Interessenten, der Ausflug wird abgesagt.

Auch ohne geführte, geleiteten Aktivitäten haben wir den ersten Tag, trotz des Geschaukele durch den Sturm, gut überstanden!

Den Abschluss bildete für uns ein Abendessen im Buffalo-Steak-Restaurant: einemBuffalo-klein Bedienrestaurant und somit separat zu bezahlen. Wir gönnten uns Ribey Steaks: Manfred 400 gr und ich 240 gr schwer, 1 Flasche Rotwein: Heinrich: Blaufränkischer und Zweigelt als „Nebenschauspieler“ , Kostenpunkt 75 Euro. Es war gut, aber nicht überragend und wenn man bedenkt, dass das Essen in den Selbstbedienungsrestaurants auch sehr gut ist, dann muss es nicht sein. Aber: zugegeben: Wir sind von auf Holzkohle gegrillten Steaks auf Teneriffa auch sehr verwöhnt.
Nett war es zudem, da wir am Nebentisch eine Familie mit ihren Teenager-Töchtern hatten, denen die gefalteten Servietten so gefielen. Da gab uns die Bedienung Nachhilfeunterricht und wir überboten uns dann gegenseitig mit immer neuen Variationen im Serviettenfalten. Wir hatten Spaß!

 

 

Montag, 22. August 2016 = Villefranche-sur-Mer/Nizza

heiß, 31 Grad

Nach Sauna morgens um 8 Uhr – ganz alleine – und dem Frühstück auf der Terrasse des East-P1230787Restaurants lasse ich mich um 9:45 Uhr von Deck 3 mit dem 20160822_095202Tenderboot in den 6000 Einwohner zählenden Ort Villefranche-sur-Mer, 6 km von Nizza und 10 km von Monte Carlo entfernt, übersetzten. Manfred ist es zu heiß.
Dort erkundige ich mich im Tourismusbüro, wie lange man bis zum Fort Mont Alban geht, einer Befestigungsanlage aus dem 16. Jahrhundert, die man vom Schiff aus sieht: 1 Stunde, gut, das mache ich.
Denn in der Hafeninformation, die an der Rezeption auf dem Schiff ausliegt, lese ich, dass man von dort einen wunderbaren Blick über die Bucht bis hin nach Nizza hat.
P1230790Ich besichtige erst noch die imposante Zitadelle Saint Elme, die im Jahre 1557 auf Befehl von Emmanel-Philibert von Savoyen zur Verteidigung der Stadt errichtet wurde. Ab 1979 wurde sie restauriert und beherbergt seit 1981 das Rathaus, ein Kongresszentrum und vier Museen. Phantastisch – und ich bin in dieser riesigen Anlage um diese Uhrzeit noch die einzige Besucherin.

Von hier steige ich weiter auf. Zum Glück frage ich in einem zweiten Infobüro in der Avenue Verdon nochmals, ob es einen Plan zum Fort gibt, hier lautet die Auskunft ebenfalls „Nein“, dafür aber 2 Stunden Aufstieg nur auf der Straße. Nein Danke, dann eben nicht.
Steige wieder in den Ort ab in die Altstadt. Hier besichtige ich die Kirche Sankt Michael, eine P1230805Kirche aus dem 18. Jahrhundert im Barockstil. Von dort gehe ich zur berühmten, 130 m langen Calle Oscuro aus dem 14. Jahrhundert hinunter. Man sucht automatisch nach einem Lichtschalter, so dunkel ist es dort drinnen, denn sie ist mit Häusern überbaut, man wandelt wie durch einen Tunnel. Sie wurde als Verteidigungsweg für die Soldaten erbaut.

Im Stadtplan sehe ich, dass man „Auf den Spuren der großen Meister“ wandern kann.

Also gehe ich nochmal zur Kirche hoch, um den „Malerweg“ zu gehen und Gemälde und Natur zu vergleichen.
Links davon auf einem kleinen Platz steht vor dem Brunnen das Gemälde von Armand Ingenbleek „Fontaine à Villefranche“.

Die Treppen runter das nächste Gemälde: Bllick auf Villefranche von Jaques Guiaud.
Und schon bin ich am Hafen – ein Fischer flickt sein Netz – hier steht die Büste von Jean Cocteau und daneben die Sankt Petrus Kapelle, die ein Museum ist.

Diese Kapelle im romanischen Stil wurde 1957 von Cocteau dekoriert und seinen Freunden, den Fischern gewidmet. In ihr sind Ereignisse aus dem Leben des Apostels Petrus dargestellt. Ich bezahle 3 Euro und bin hier – wieder – trotz des absoluten Touristentrubels – alleine.

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Um 11:30 Uhr fahre ich von dem alten Hafen aus dem 13. Jahrhundert, der Port Royal de la Darse, mit dem Tenderboot retour. Der Ausflug hat sich gelohnt, auch wenn ich nicht „gewandert“ bin.20160822_132236

Mittagessen dann im East-Restaurant, wieder Scampi in verschiedenen Variationen. Mir gefällt es sehr gut, dass man sich u.a. auch seinen Teller selbst zusammenstellen kann und dann wird das Essen frisch zubereitet.

Auf Deck 10 haben wir dann bis 17:30 Uhr gelesen.

Um 18 Uhr hören wir uns die Ausführungen über die Ausflüge auf Sardinien an.
Manfred enscheidet sich für die Jeep-Safari.

Heiß, heiß war es heute!

 

 

23. August 2016 – Dienstag = La Spezia – Cinque Terre

29 Grad, Sonne

Zauberhaft ist der Anblick, wenn La Spezia nach der Einfahrt in den Golf der Poeten  in Sichtweite erscheint.
Von der mit rund 95.000 Einwohnern zählenden Stadt La Spezia, in der Region Ligurien, an der Riviera di Levante, bekomme ich diesmal nichts mit.
Gut, dass ich 1960 schon mal hier war.
Damals fuhr ich mit meiner Freundin Brigitte von München aus mit dem Zug in das Gebiet der Cinque Terre. In La Spezia mussten wir umsteigen, da Lerici unser Ziel war. Wenn man sich das heute vorstellt: Wir reisten ohne Quartier gebucht zu haben an im Vertrauen, wir finden schon etwas. So war es auch. Da wir beide damals gut italienisch sprachen, kein Problem ein Zimmer bei einer Witwe direkt am Badestrand zu bekommen.
Von dort erkundeten wir „das Paradies auf Erden“, wie es der vielgereiste englische Dichter George Byron bezeichnet hat: die magischen, märchenhaften Cinque Terre. Er soll mehrfach von Lerici nach Portovenere geschwommen sein und so seine Inspirationen bekommen haben. Alle Achtung!
Brigitte und ich wurden damals von Lerici nach Portovenere in einem kleinen Fischerboot übergesetzt.

Schade: von zu Hause aus hatte ich schon eine Wanderung im Nationalpark Cinque Terre gebucht.
Diese Wanderung wurde ebenfalls gestrichen, nicht weil zu wenig Anmeldungen waren, sondern: es ist zu heiß!

Dafür wurde ein Ausflug per Schiff in den „Naturpark Cinque Terre“ angeboten. Wir sind 20 die den Ausflug ohne Mittagessen gebucht haben. 23 mit Mittagessen.
Treffen ist um 9:45 Uhr auf Deck 9.
Giovanni ist unser Reiseleiter – ein schlecht deutsch sprechender alter Herr – der die Gruppe ohne Mittagessen führt. Anna führt die andere Gruppe.

Wir besteigen das Schiff und fahren bis Portovenere. Die Seealpen, Lerici grüßen und um 10:20 Uhr kommen wir an.
Schon bei der Anfahrt bietet sich Portovenere von seiner schönsten Seite mit seinen bunten, malerischen Hausfassaden, den vielen farbigen kleinen Bötchen. Weiter oben grüßt die gestreifte gotische Kirche San Pietro, aus Carrara-Marmor erbaut.

Wir werden vom Hafen ins historische Zentrum des Örtchens römischen Ursprungs, vorbei am Stadttor, das 1113 errichtet wurde und dem Turm aus dem Jahre 1161 geleitet, biegen in die engen Gassen mit Unmengen von Geschäften in den antiken Häusern ein. P1230859
Hier bestaunen wir die steilst in den Häusern hochführenden Treppen, amüsieren uns über die Idee eines Pizzabäckers: Vorhänge aus Nudeln.

P1230865Schnell sind wir auf einem Platz und blicken zur vielleicht schönstgelegenen Kirche Liguriens auf: San Pietro. Giovanni führt aus: ein gotischer Bau, der im 13. Jahrhundert mit einer frühchristlichen Kirche verbunden wurde.
Hier beendet er auch seine Führung und wir haben Freigang.
Ich steige zur Kirche auf, genieße die Aussicht auch auf die Isola Palmária und wandle auf den schon damals gegangenen Wegen, vorbei an der Grotta Byron weiter hoch zur mächtigen Burganlage aus dem 16./17. Jahrhundert.

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Auf dem Rückweg zum Hafen noch ein Blick in die romanische Kirche San Lorenzo im Ortszentrum, die 1130 erbaut wurde. Über Treppen,Treppchen, verwinkelte Gässchen hangle ich mich bis zum Schiff zurück.
11:30 Uhr geht es weiter.

Schön war’s! Aber auch traurig in der Erinnerung, denn meine Freundin ist schon viele Jahre tot.P1230910

Noch ein Blick hoch zur Kirche und dem Castell.
Wir lassen die Insel Palmária links liegen und fahren nun an den den Hauptorten der fünf namengebenden „Länder“ der Cinque Terre vorbei: Riomaggiore, Manarola, Corniglia, Vernazza und Monterosso.
Die Orte lagen früher auf halber Hanghöhe, sie sind erst im 11./12. Jahrhundert ans Meer „hinuntergerutscht“ nachdem die Rivieraküste einigermaßen sicher vor Sarazenen und Piraten gemacht wurde.
P1230908In diesem Gebiet sollte eigentlich die von mir gebuchte Wanderung entlang gehen.

12:40 Uhr erreichen wir Monterosso al Mare, den Hauptort der Cinque Terre.
Nur eine kurze Passage, dann sind wir schon mitten im Trubel. Giovanni zeigt uns auf dem Weg zur nahegelegenen Kirche einige Restaurants, in denen man gut essen kann und schon erklärt: Es gibt zwei Hauptstraßen jeweils 350 m lang. Die Pfarrkirche St. Johannes der Täufer aus dem 13./14. Jh. ist noch gotisch und ebenfalls aus Carrara-Marmor errichtet.

Ca. 10 Minuten dauerte die Führung und dann stand uns wieder Zeit zur freien Verfügung.
Seitlich der Kirche befindet sich die Kirche der Confraternità dei Neri (Schwarzen Männer) „Mortis-et-Orationis“ einer Bruderschaft, eine „Totengedenkkirche“, die zum Teil schon sehr gut renoviert ist und für einen Teil muss man einen Helm aufsetzen.

Schnell habe ich den Ort durchlaufen, zum Teil umrundet, am Rathaus vorbei und nun habe ich Hunger.
Vor den Restaurants stehen Schlangen, die Restaurants sind voll. Da ist mir die Zeit zu schade, ich will ja noch noch zum Kloster hoch.

Das Glück ist mit mir. Ich will mir in einer Enoteca, in der ich Gebäck sehe, etwas für „auf die Hand“ holen und sehe im Geschäft im Hintergrund die „Cantina del Pescatore“ und was sehe ich? 6 kleine rot-weiß-kariert eingedeckte Tischchen, davon nur 1 besetzt, da bleibe ich dann doch. Bestelle eine Foccaccia, zubereitet nach eigenen Wünschen, 1 Glas Rotwein, 1 Espresso und bezahle im kühlen, gepflegten, frei von Touristen, geführten,  kleinen Lokal 9,80 Euro. Glück muss der Mensch haben.

Beflügelt steige ich nun aufwärts. Lege einen Zwischenstopp bei der riesigen Bronzefigur, dem Monument des Heiligen Franz von Assisi mit Sicht auf den neueren Teil Monterosso ein

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und immer heiter weiter hinauf zur 1619 errichteten Abtei de Cappucini.

Es ginge noch höher, aber die Zeit ruft, darf  ja das Schiff um 13:20 Uhr nicht verpassen.


Kurze Rückfahrt nach Vernazza, schon 20 Minuten später sind wir da.
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Das kleine, 848 Einwohner zählende hübsche Fischerörtchen ist überschwemmt von Touristen. Ständig werden die Besucher aus den Schiffen „ausgekippt“. So voll, das macht keinen Spass. Lange Schlangen vor den Eisdielen, Stufen, Restaurants, Bänke alles mit futternden Touristen besetzt. BRRR.

Giovanni führt uns wieder bis zu einer Kirche: Kirche Santa Margherita d’Antiochia, die in derP1230991 ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, vormals romanisch-gotisch auf einem Felsen gegenüber dem Meer erbaut wurde. Sie hat einen beeindruckenden 40 m hohen Glockenturm mit einer „gespitzten Kuppel“. Die Kirche wurde im 16. und 17. Jahrhundert erweitert. Sie wurde zu Ehren von St. Margret errichtet, da man am Strand eine hölzerne Kiste mit den Knochen der Finger der Heiligen fand.

Auch hier ist die kurze Führung an der Kirche zu Ende.

Freigang bis 15:35. Übervoll mit Touristen ist der Ort. Am Bahnhof gehe ich entlang, gehe unter einem Felsenüberhang durch und befinde mich an einem kleinen, gut besuchten Bandestrand.

Weiter geht’s: Ich will zum zum Castello Doria aus dem 11. Jahrhundert hoch, das auf einem mächtigen Felsen thront. Über ein enges, steiles Gäßchen geht es hinauf. Passiere ein Kassenhäuschen und nachdem ich 1,50 Euro bezahlt habe, geht es bis zum Castello hoch. Es geht noch höher: ich besteige den Turm. Von hier hat man einen wunderbarer Ausblick aus der Vogelperspektive auf das hübsche Örtchen Vernazza.

Der Ausflug hat sich gelohnt.

Aufwärts- abwärtsgehende Besucher quetschen sich aneinander vorbei und pünklich bin ich zur Rückfahrt wieder am Hafen. Dauert erst noch, müssen erst noch von 2 Schiffen die Besucher an Land gehen.

Glatte Rückfahrt, und um 17 Uhr sind wir wieder an der AIDA und werde freudig von meinem lieben Mann begrüßt, der sich den Tag lesenderweise auf dem Schiff vertrieben hat.

 

24. August 2016 – Mittwoch = Civitavecchia

31 Grad, wolkenlos wie alle Tage

Um 8 Uhr bin ich wieder alleine in der großen Saunalandschaft.
Nach dem Frühstück fahre ich um 10 Uhr mit dem Shuttle Bus nach Civitavecchia bis 12 Uhr. Manfred bleibt auf dem Schiff es ist ihm wieder zu heiß.

Ursprünglich habe ich eine Fahrt gebucht, die in die Fantasiewelt von Niki de Saint Phalle (1930-2002, französisch-amerikanische Künstlerin) im Garten des Tarot, einem Kunst-Park, der bei Garavicchio in der Gemeinde Capalbio etwa 60 km südlich von Grosseto in der Toskana liegt, führen sollte.
Diese fiel jdoch wieder wegen zu geringerTeilnehmerzahl aus.
Habe wohl kein Glück mit den gebuchten Besichtigungstouren.

Daher laufe ich kreuz und quer alleine als Alternative Civitavecchio ab, die alte Stadt, die am Tyrrhenischen Meer liegt. Sie ist ungefähr 70 km von Rom entfernt.
Eine Rombesichtigung haben Manfred und ich vor 4 Jahren bei einer Kreuzfahrt mit „Mein Schiff 1“ von Malta aus gebucht und sie wurde auch durchgeführt.

Zudem haben wir Rom schon in früheren Jahren besucht.

Aus der „Hafeninfo“ entnehme ich, dass Civitavecchia schon von den Etruskern gegründet wurde, die vor den Römern in der Region Latium lebten.
Bereits zu Beginn des 2. Jahrhundert nach Christus ordnete Kaiser Trajan den Bau des Hafens an, der dem Römischen Reich dienen sollte und der sich zum „Hafen von Rom“ entwickelte.
P1240074Dominant zieht sich das Fort Michelangelo am Meer entlang, das als Wahrzeichen gilt. Den Bau der Festung schloss Michelangelo 1535 ab.

Noch eine Berühmtheit war u.a. hier: Leonardo da Vinci kam in die Stadt, um historische Gebäude und archäologische Funde zu zeichnen.P1240043

Von der Haltestelle des Shuttle Busses biege ich in die Straße des 23. September ein und komme fast automatisch an der Kirche Santa Maria dell‘ Orazione, der Kirche des Gebetes und des Todes vorbei.
Die Kirche ist ein architektonisches, barockes Juwel, das 1685 erbaut und 1702 renoviert wurde und hat einen bemerkenswerten Glockenturm.

P1240052An der Piazza A. Saffi biege ich rechts ab und laufe auf die imposante Kathedrale des Heiligen Franz von Assisi aus dem Jahre 1784 zu.
Die Kathedrale ist zu drei symmetrischen Kapellen auf jeder Seite geformt, mit einer hohen, gewölbten Decke und einem Triumpfbogen. Mehr kann ich leider nicht besichtigen, da hier gerade eine Beerdigungsmesse für einen Rugbyspieler stattfindet. Riesige Blumengebinde und Kränze lehnen vor dem Kirchenportal.

Ich laufe, nicht unbedingt strukturiert, weiter die Innenstadt ab. Die Via Doria, den prunkvollenP1240073 Coros Centocelle mit dem Theater, schlendere über einen Markt,  die Gässchen der Altstadt und lande wieder an einer Kirche: der unbefleckten Empfängnis oder auch die Kirche der Jungfrau der Gnade oder kurz „Der P1240067Stern“ genannt. Von ihr heißt es auch, sie sei die älteste Kirche in Civitavecchia an der Piazza Leandra gelegen, in der sich 1274 die Erzbruderschaft der Banner (oder Gonfalon) etablierten. Eine weinende Statue der Jungfrau Maria hat hier ihren Ehrenplatz.

Vor der Kirche befindet sich ein mächtiges Kriegerdenkmal.P1240054

Von hier aus bietet es sich an, ein Stück die höher gelegene Promenade, vís a vís des imposanten Forts Michelangelo entlang zu gehen und dann im Corso Guglielmo schöne Geschäfte anzuschauen.

Nach gut 2 Stunden Besichtigung fahre ich wieder mit dem Shuttlebus retour. Diesmal gibt es bei der Kontrolle zum Hafen einen langer Stopp, da wohl ein Wagen mit belgischem Kennzeichen intensiv untersucht wird.

Den Rest des Tages verbringen wir wieder ganz ruhig mit unseren Büchern. Wir genießen es: keine Ablenkung durch häusliche Tätigkeiten oder dass der Garten ruft: Zupf Unkraut, schneide welke Blüten! Wunderbar!

 

25. August 2016 – Donnerstag = Olbia

30 Grad, wolkenlos

Das Faltblatt der „Hafeninfo“ führt aus: Sardinien ist die zweitgrößte Insel im Mittelmeer nach Sizilien und ist 190 km vom italienischen Festland, 180 km von Nordafrika und nur 12 Kilometer von Korsika entfernt.
Nur knapp ein Fünftel der Inselfläche besteht aus Ebenen, der Rest fällt unter die Kategorie Gebirge – wobei der Punta La Marmora (1.834 Meter) und der Bruncu Spina (1.829 Meter) die höchsten Berge sind.

Wieder traumhaftes Wetter und schon beim Frühstücken auf Deck genießen wir die Einfahrt zum Hafen Olbia: die Berge Sardiniens grüßen, passieren einen Leuchtturm im Meer und lassen uns aufklären, dass diese komischen Gebilde im Meer Muschel-Zuchtbänke sind.

Heute machen wir die von Manfred ausgesuchte Jeepsafari.

Um 8:45 Uhr starten wir mit 3 Jeeps und 15 Teilnehmern vom Schiff ab.
Es geht ins Landesinnere und wir schrauben uns auf äußerst holprigen, zum Teil unbefestigten Straßen hoch ins Gebirge. Ein Fotostopp mit Blick auf die Costa Smeralda wird eingelegt und der Reiseleiter erklärt uns das, was wir schon in dem Faltblatt auf dem Schiff gelesen haben.
Aber auch die Legende von der Form Sardiniens: „Ihre Form erinnert an einen Fussabdruck. Sardische Mythen besagen, dass Gott bei ihrer Erschaffung seinen Fuss zu Hilfe nahm und Sardinien mit dem Besten bedachte“

Ein weiterer Halt ist in San Giacomo. Wir besichtigen einen privaten Friedhof und eine kleine Kirche. Nicht wirklich aufregend.

Unterwegs auf wirklich holprigen, staubigen Straßen, die das Wort „Straße“ nicht verdienen, läßt Giaccomo halten, um uns Zweiglein der Mirto Pflanze zu zeigen, aus deren Beeren ein Magenbitter hergestellt wird.

Vorbei an mächtigen Korkeichen, zum Teil geschält, zum Teil noch intakt,P1240085
geht es weiter zum Gigantengrab von Coddu und Vecchiu in der Nähe von Arzachena.
Vom Park- und Rastplatz aus sind wir in ca. 5 Minuten am Megalith-Monument, das umgeben ist von riesigen Weinfeldern.

Gigantengräber nennt man sie wegen ihrer wuchtigen Ausmaße.

Giaccomo erläutert:

Die Gigantengräber sind aufgrund ihrer Form und Dimensionen einzigartig auf der Welt und man findet sie über die gesamte Insel der Nuraghen verteilt. Bisher hat man ungefähr 320 gezählt, aber wahrscheinlich hält die sardische Erde noch viele weitere eifersüchtig vor uns zurück. Die Gigantengräber waren wahrscheinlich von Klassenunterschieden unabhängige Kollektivbegräbnisse. Daher wurden sie wohl auch als Beinhäuser benutzt, die bis zu 200 Skelette enthalten konnten.

Diese Gigantengräber werden auf die Zeit von 1800 – 1600 vor Christus datiert.

Die Vorderseite der Bauten ist von einer Art Halbkreis (der Exedra) begrenzt, die wohl die Hörner eines Stieres symbolisieren sollten. Von oben aus betrachtet erinnern die Gigantengräber auch an eine Gebärmutter oder eine Gebärende. Diese Interpretation würde die Annahme bestätigen, dass bei den Nuraghern Leben und Tod eng miteinander verbunden waren und dass ihre Maglithen an den Fruchbarkeitskult gebunden waren.

In der Mitte der Exedra haben diese Gräber eine riesige Granitstele, in deren unteren Teil sich eine Öffnung befindet. Diese führte zum wohl heiligsten Bereich der Nuragher: Es ist der Bereich der Ganggräber, die häufig im Übergang von der Vornuraghen- zur Nuraghenzeit gebaut wurden.
Die Gräber sind auch nach ihrer astronomischen Ausrichtung untersucht worden. Und hier gibt es einige Überraschungen: Die Gräber von Li Mezzani in Palau und Coddu Vecchiu sind nur ein Beispiel dafür, dass das Nuraghenvolk eine exzellente Kenntnis des Himmelskreislaufes gehabt haben musste. In diesen beiden Gigantengräbern scheint an den Tagen der Tagundnachtgleiche das Licht bei Sonnenaufgang direkt in die Grabgalerie. Es tritt durch eine kleine Öffnung in der Stele, die die Exedra dominiert, ein.

Zum Glück sind nicht sehr viele Besucher da, so dass man alles gut in Augenschein nehmen kann.

Nach unserer Rückkehr zum Parkplatz haben die Jeepfahrer einen kleinen Imbiß mit sehr leckerem Käse, Schinken und Hartwurst, hauchdünnem Brot und einen guten Rotwein vorbereitet.
Weiter geht es zur Nuraghe Albucciu.
Eine 20 minütige Weiterfahrt bringt uns über überwiegend Asphaltstraßen zu einem vor ca. 3000 Jahren entstandenem Steinhaus: Nuraghe.

Wieder werden wir schlau gemacht:
Die um 1960 ausgegrabene Nuraghe Albucciu bei Arzachena in der Gallura stellt unter den sardischen Nuraghen eine Besonderheit dar und erinnert an einen korsischen torre. In der Nähe wurden Überreste eines Rundhüttendorfes gefunden und etwa 80 m entfernt die Reste eines Gigantengrabes.
Dieses Steinwohnhaus ist an einen Granitfelsen angebaut und ihre aus Granitquadern erbauten Räumlichkeiten weichen hinsichtlich ihrer Form oder Anordnung sowohl von den Anlagen von anderen Konstruktionen ab. Der über zwei Stufen erreichbare Zugang scheint durch eine Verschlussvorrichtung gesichert worden zu sein, von der sich noch die Spuren der Widerlager und Hubvorrichtung fanden. Der Zugang führt in eine ungewöhnliche, trapezförmige Vorhalle, von der aus man in drei Richtungen weiter gelangt:
rechts geht es in einen Kuppelraum mit einer Nische, neben der ein Kriechgang nach außen führt – links geht es zu einer gangartigen, teilweise in den Fels gearbeiteten Nische und am Ende der Vorhalle zweigt ein Gang ab, der wiederum in den größten, teilweise in den Fels gearbeiteten Raum, in eine weitere, diesmal trapezförmige Nische, in den Treppentrakt, der auf die obere Plattform führt und auf ihr liegen die Reste zweiter Rundbauten.

Habe zu den Ausführungen von Giaccomo auch noch Erklärungen von Wikipedia hinzugezogen.
Da wir fast die einzigen Besucher sind können wir in gut 25 Minuten alles genauestens in Augenschein nehmen.
Nun geht es auf asphaltierten Straßen vorbei an gigantischen Felsformationen

zu dem kleinen Örtchen St. Pantaleo.
Heute, Donnerstag, ist Markttag. Ganze 20 Minuten werden uns zur Verfügung gestellt. So habe ich mich beschränkt und nur ein Glas sardischen Akazienhonig und ein Fläschchen des Magenbitters „Mirto“ gekauft und ansonsten versucht, möglichst viel zu sehen.
Wirklich schade: Erstens ist es ein hübscher Ort und die angebotenen Dinge auf dem Markt heben sich wohltuend von dem oft dargebotenen Kitsch ab. Kein Wunder, denn San Pantaleo ist vor allem bekannt als Künstlerdorf: Keramik, Schmiedekunst- und Holzarbeiten, Taschen, hangenähte Kleider, Tücher und Wollschals werden in kleinen Werkstätten hergestellt und verkauft. Viele Künstler haben sich hierher zurückgezogen, um inspiriert von der herrlichen Landschaft, zu arbeiten und zum anderen sind für dieses Dorf die kleinen, flachen Häuser der Altstadt, die an die „Stazzi“ = sardische Steinhäuser der Gallura-Hirten erinnern, charakteristisch.

Nun gibt unser Fahrer Gas und wir sind in 25 Minuten wieder an der Stazione Marittima, um 13:30 Uhr.
Insgesamt war der Ausflug geeignet einen kleinen Eindruck der wilden Landschaft Sardiniens zu bekommen zum anderen war ja auch unser Hauptanliegen die weltweit einzigartigen Besonderheiten, das Gigantengrab und die Nuraghi, die rund 3000 Jahre alten Steinhäuser der Nuraghen kennenzulernen.
Den Nachmittag verbrachten wir wieder lesend, dösend, schauend.
Um 19 Uhr hieße es wieder: Leinen los und der Start in den 2. Seetag begann.

 

26. August 2016 – Freitag = 2. Seetag

25,4 Grad, sonnig, wolkenlos

20160826_094328Um 9 Uhr Frühstück im East-Restaurant. Als wir um 10 Uhr an Deck 12 kamen, waren alle Liegen belegt.
Wir sind wohl nicht die gewieften Liegestuhlreservierer, denn die meisten Liegen waren nur mit Handtüchern blockiert.
Ich entdeckte zwischen zwei Säulen eine Lücke, die ich dann mit 2 Hochlehnsesseln bestückte. Holte 2 Handtücher, es war jedoch wahnsinnig heiß, so dass wir nur ein Stündchen blieben.
Soviel zu unserem Erlebnis Sonnendeck.

Nach dem Motto: Wenn schon heiß, dann auch sinnvoll und so ging ich
dann dafür in die Dampf- und Bio-Sauna, die auch ganz gut besucht waren.
Außerdem haben wir wie die Weltmeister gelesen. 4 Bücher habe ich in dieser Woche verschlungen.
Nach dem Mittagessen habe ich dann erkundet, mit welchem Lift wir morgen am besten zum Deck 3 zum Auschecken kommen.
Halten dann bis 18 Uhr Siesta.
Abendessen im East-Restaurant von 18:30 bis 21 Uhr.
Da haben wir Spaß, denn zum Abschied zeigen die Köche, bzw. Obstschnitzer ihr Können: Der Speisesaal ist mit kunstvollen Obst-Gemüse-Schnitzwerken verziert.

War der 1. Seetag mehr als ruppig um so ruhiger verlief der heutige.

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27. August 2016 – Samstag = Palma de Mallorca – Köln
Um 4:10 Uhr sind wir bereits wach. Die Wecker waren für 4:45 Uhr gestellt.
Um 5:05 Uhr sind wir beim Frühstück und um 5:45 Uhr sitzen wir bereits im Shuttlebus zum Flughafen. Abflug der Maschine von Germanwings ist um 7:30 Uhr, Ankunft in Köln um 10:45 Uhr.
Wir werden von unserer lieben Tochter mit Partner abgeholt und sind bereits kurz nach 11 Uhr wieder zu Hause.

Jetzt sind wir beide auch wieder froh zu Hause zu sein.
Die Reise hat jedoch ein bißchen dazu gedient, den Horizont zu erweitern.
Kann auch nicht schaden.

Kreuzfahrt – Westliches Mittelmeer (1)

Westliches Mittelmeer
Malta – Civitavecchia – Livorno – Monte Carlo – Korsika  -Malta
mit „Mein Schiff  1“
Vom 31. August bis 7. September 2012

„Strahlend schöne Insel, Fahrt zur blauen Küsten, schwarze Felsformationen und leuchtend gelbe Zitronenbäume – wenn die Sonne über dem Mittelmeer aufgeht, beginnt ein einmaliges Farbenspiel. Sie sind mittendrin.“


So beginnt die Ausflugsinformation Westliches Mittelmeer.

Freitag, 31. August 2012

Gestartet haben wir unsere Reise vom Flughafen Köln Bonn aus.

Problemloser Transfer vom Flughafen zum Schiff. Als wir das  riesige Mein Schiff 1 erblicken, sehen wir uns nur an, nach dem Motto: „was haben wir uns da angetan!“
Um 14 Uhr, nach einer Sicherheitsüberprüfung, mit Foto zur Wiedererkennung, checken wir ein.
Um 15 Uhr sind die Koffer auf der Kajüte und nichts wie umziehen, denn es ist sehr warm.

Wir finden die erste Information über Valletta vor:

„Erleben Sie das Inselleben Maltas!
Unmittelbar nach der großen Belagerung durch die Osmanen im Jahre 1566  gegründet, ist – Valletta – unter anderem aufgrund seiner wechselvollen Geschichte – seit 1980 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Die Landzunge bezaubert durch barocke Architektur, enge Gassen, lehrreiche Museen, gemütliche Terrassencafés sowie den eindrucksvollen Grand Harbour, der zu den größten und tiefsten Naturhäfen der Welt zählt. Steinerne Stufen säumen die Festungsstadt sowie die Abgänge zum Meer. Aufgrund seines unnachahmlichen Charmes zählt das elegante Valletta zu den schönsten Hauptstädten Europas. Umfassende Renovierungsarbeiten und die Neugestaltung von Gebäuden haben der Stadt, die während des Zweiten Weltkriegs stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, ein modernes Flair verliehen.
Schlendern sie durch die schachbrettartigen Gassen, vorbei an der historischen Stadtmauer, sehenswerten Gebäuden, trendigen Lokalen und geschichtsträchtigen Forts.
Genießen Sie einen entspannten Tag in Valletta!“

Das ließ ich mir nicht zweimal sagen, ohne Stadtplan eroberte ich mir die Stadt. Beim Victoria-Torbogen steige ich die vielen Stufen hinauf und lege in der  St. John’s  Cathedral , der Konventskirche des Ordens und dem heiligen Johannes dem Täufer geweiht, einen ersten Stopp ein. Diese Kathedrale ruht im wahrsten Sinne des Wortes auf den Gebeinen der Malteser Ritter. Hunderte von ihnen liegen unter dem mit meisterhaften Intarsien verzierten Marmorplatten begraben. Hier kann man Carvaggios eindrucksvolles Gemälde „Enthauptung Johannes des Täufers „(1608) bewundern.

Die nächste Kirche, die ich besichtige, ist St. Paul der Schiffbrüchige.

Von hier aus halte ich mich links und nach wiederum vielen Stufen, durch malerische, schattige Gassen,  gelange ich zu dem oberen Garten. „Upper Barrakka Garden“.
Es gibt auch einen „Lower Barrakka Garden“.  Diese Parkanlagen wurden Ende des 18. Jahrhunderts als private Gärten des Johanniterordens angelegt. Mal  sehen, ob ich den unteren Garten – ohne Stadtplan – auch ausfindig mache. Auf alle Fälle lohnt der atemberaubende Ausblick den Aufstieg, denn von der Bastion hat man einen fantastischen Blick über den Großen Hafen der Stadt.

Pferdekutscher warteten auf Gäste, ich jedoch haltet mich von hier aus rechts und gelange auf einen großen Platz – den Großmeisterpalast – mit schönem Springbrunnen, der so wohl Kindern wie  Jugendlichen als Erfrischung diente.
Der 1571 fertiggestellte und im 18. Jahrhundert umgebaute Grand Master’s Palace dient heute als Sitz des Parlaments und des Staatspräsidenten. In den Innenhöfen – einer ist zugänglich –  stehen  Bronzestatuen, ein Brunnen und eine Turmuhr aus dem 18. Jahrhundert.

Nunmehr  halte ich mich  abwärts und bestaune in der Karmeliter-Kirche die riesige, lichte Kuppel.
Kreuz und quer wandere ich durch die Stadt und gelange tatsächlich zum unteren Garten „Lower Barrakka Garden“ mit seinen Skulpturen.
Gut zwei Stunden begeistert mich Valletta und mit 87 Fotos komme ich zum Schiff zurück, so dass mein lieber Mann meinen Spaziergang nachvollziehen kann.

In Ruhe lese ich auf dem Schiff dann das Wissenswerte über die Region nach.

„Der maltesische Archipel, bestehend aus den drei bewohnten Inseln Malta, Gozo und Comino, befindet sich im Herzen des Mittelmeers. Malta, 93 km südlich von Sizilien und 288 km nördlich von Afrika gelegen, ist die größte Insel des Archipels und das kulturelle, wirtschaftliche und administrative Zentrum. Neben dem Tourismus sind die Docks der Häfen wichtigster Arbeitgeber der Insel. Mit einer Größe von 316 km² und einer Einwohnerzahl von rund 400.000 gilt Malta als eine der am dichtesten bevölkerten Plätze der Erde. Valletta, die überschaubare, reizvolle Hauptstadt Maltas, ist eine lebendige Stadt und bildet das administrative und wirtschaftliche Herz der Inselgruppe. Das Stadtbild Vallettas ist geprägt von historischen Bauten und malerischen Gassen.
Während ihrer 7000 jährigen Geschichte wurde die Inselgruppe von Phöniziern,, Griechen, Karthagern,, Römern, Arabern und dem Ritterorden der Johanniter regiert. Um das Einzigartige der Stadt zu erhalten wurde sie von der UNESCO als Weltkulturerbe erfasst.“

Manfred hat in der Zwischenzeit das  Schiff erkundet und so gehen wir gegen 18:00 Uhr im  Restaurant „Atlantik“ eine Kleinigkeit essen.
Anschließend nehmen wir auf Deck  einen „Mojito“ zu uns, um dann gegen 20:30 Uhr  zum Abendessen in das Restaurant Ankelmannsplatz auf Deck 11 zu gehen.
Um 21:15 Uhr ist eine Sicherheitsübung angesagt, die bis nach 22:00 dauert.
Zum Abschluss dieses Tages stoßen wir mit einem Glas Sekt auf eine schöne Woche an, schauen noch ein bißchen der Show auf Deck 11 zu und ein langer, anstrengender Tag, mit großer Hitze ist zu Ende.

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Kreuzfahrt – Westliches Mittelmeer (2)

Samstag, 1. September 2012

bedeckt,  leichter Regen, später Sonne

Die Bordinformation für diesen Tag lautet:
„Ein Tag auf dem Schiff.
Auf dem Weg  nach Civitavecchia in Italien legt die Mein Schiff  l von Valletta circa 431 nautische Meilen durch das Mittelmeer zurück.
Entspannen Sie auf 12.000 m² offenen Decks, entdecken Sie unseren wunderschönen Bereich SPA & Meer auf Deck 11, stöbern sie in den Shops im Neuen Wall auf Deck 7 oder besuchen Sie die Ausflugspräsentationen im Theater auf Deck 6 und 7.
Heute haben Sie Zeit, die Mein Schiff 1 gründlich kennen zu lernen. Nutzen Sie hierzu unseren geführten Schiffsrundgang um 14:30 Uhr. Genießen Sie die Seeluft auf den Außendeck, werden sie sportlich aktiv, leihen sie ein Buch aus oder lassen sich im SPA verwöhnen. Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag.“

Es bleibt viel Zeit die vielen Restaurants auf dem Schiff zu erkunden:

Im Hauptrestaurant „Atlantik“ kann man sich aus der täglich wechselnden Karte sein persönliches Menü zusammenstellen.
Im Gourmet Restaurant „Richards“ gibt es feines Essen zu feinen Preisen.
In der „Blaue Welt Bar Sushi“ werden die beliebten Häppchen aus Japan in klassischer Fischvariante oder vegetarischer Version frisch zubereitet.
Im „Gosch Sylt“ kann man bei Fischgerichten Sylter Erinnerungen wachrufen.
In der„Tapas y Más Bar“ Lautet das Motto: „mediterrane Entspannung“.
Im „Bistro La Vela“  kann man sich aus verschiedenen Pasta Sorten, Kräutern und Saucen sein Lieblingsgericht selbst zusammenstellen, das dann frisch zubereitet wird.
Das „Steakhouse Surf & Turf“ mit offener Showküche bietet feinste Grillspezialitäten über verschiedenen Fleischsorten bis hin zu Meeresfrüchten gegen einen Aufpreis an.
Im „Buffet-Restaurant Ankelmannsplatz“ werden sowohl zum Frühstück sowie zu Mittag- und Abendessen internationale  Spezialitäten vom warmen und kalten Büfett angeboten.
Der „Cliff 24 Grill“ Ist die Anlaufstelle für den kleinen Hunger zwischendurch. In legerer Beachclub-Atmosphäre kann man sich hier rund um die Uhr am versorgen lassen.

Der ersten Schiffstag im Zeitraffer :
7.00 Wassergymnastik
Von Acht bis 9:00 Uhr Frühstück im Atlantik Restaurant
10:00 Uhr 10:30 Uhr Ausflugsinfo über Rom und Livorno
10:30 Uhr bis 13:00 Uhr auf Deck 12: Vorstellungen der Crew, Abbas Show, gelesen, Inselgruppen gesehen,
13:00 Uhr Essen im Atlantik
Café in der TUI-Bar zu uns genommen
14:30 Uhr bis 16:00 Uhr in der Kajüte gelesen
16:00 Uhr Info über Monte Carlo und Korsika
16:30 Uhr Jubilar Treffen bis 18:00 Uhr
18:00 Uhr bis 18:30 Uhr Sauna
21:30 Uhr: Begrüßung durch den Kapitän Dimitris S. Papatsatsis und Vorstellung der leitenden Offiziere,
anschließend präsentiert das Theater Rostock  die Show „AQUA“.
Dazu die Information:
„Die Show ist eine atemberaubend Geschichte aus dem Kosmos auf dem blauen Planeten, ein Eintauchen in das blaue Element: Wasser.
Zwei kleine Fantasiewesen erleben die Weisheit Aquas, lassen sich von  Ighis (Feuer) ebenso beeindruckend, wie von der Aer (Luft) verführen. Sie meinen Terra (Erde) zu verstehen und verfallenden den Versprechungen eines fünften Elements. Eine aufregende Reise durch grandiose Bild und Klangwelten.“

Ein entspannter, abwechslungsreicher Tag.
Gut zum Eingewöhnen und sich mit dem Schiff vertraut zu machen.

Kreuzfahrt – Westliches Mittelmeer (3)

Sonntag, 2. September

Unsere heutiger Anlaufhafen ist:

Civitavecchia/Rom, Italien

Jeden Morgen finden wir auf der Kajüte einen Tagesplan vor.

Was uns heute erwartet:

„Civitavecchia ist die größte Hafenstadt der Region Latium und liegt etwa 70 km nordwestlich von Rom am Thyrrhenischen Meer. Der Ursprung Civitavecchia beruht auf einer etruskischen Siedlung, die sich erst zu Zeiten Kaiser Trajan 110 n. Chr.  zu einer befestigten Hafenstadt mit dem Namen Centumcellae entwickelte. Mit dem Einfall der Sarazener im Mittelmeerraum um 850 n. Chr. wurde die Stadt fast vollständig zerstört und erst gegen 1000 n. Chr. wurde das Gebiet am alten Hafen rund um eine Burg wieder besiedelt und bekam den Namen „Civitavetula“, also „Alte Stadt.
Auffälligste Sehenswürdigkeit und das Wahrzeichen der Stadt ist die wuchtige Festung Forte Michelangelo, die  ihren Namen dem weltberühmten Maler und Bildhauer verdankt, der das Gebäude vollendete.
Civitavecchia ist berühmt für den Digistiv Sambuca, einen Anislikör, der hier von den traditionsreichen Firmen Manzi und Molinari hergestellt wird.“

Wettervorhersage:

Heute ist der Sonnenschein nur selten durch einige Wolken getrübt.
Tatsächlich: Regen

Den Tag beginne ich wieder um 7 Uhr mit Wassergymnastik.
Anschließend frühstücken wir im Atlantik Restaurant und als wir um 8.30 Uhr auf die Kajüte zurückgehen, stellen wir fest: es regnet.
Also haben wir uns unsere Bücher geschnappt und haben in der ansprechenden, ganz in weiß gehaltenen TUI-Bar bis 12 Uhr gelesen, um dann in das Restaurant Ankelmann zum Essen überzuwechseln.

Es regnet immer noch und wir haben die Panoramafahrt durch Rom um 14 Uhr gebucht.
Treffen ist um 13.30 im Theater. Bis dann alle Gruppen auf die verschiedenen Busse verteilt sind, dauert es halt etwas.

Was uns veranlasste, diese Fahrt zu buchen, war die folgende Beschreibung:

„Panoramafahrt durch Rom:
Rom ganz entspannt.
Während dieser Panoramatour können Sie sich bequem im Bus zurücklehnen und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der ewigen Stadt an sich vorbeiziehen lassen. Sie fahren von Civitavecchia über die Autobahn nach Rom, wo sie nach ca. 1,5 Stunden ankommen. Nach einer spannenden Fahrt vorbei am Kolosseum, am Forum Romanum und vielen anderen beeindruckenden Bauwerken steigen sie am Petersplatz aus und haben etwa 1 Stunde Freizeit, um die Gegend auf eigene Faust zu erkunden oder individuell den Petersplatz. Danach bringt sie der Bus zurück zum Schiff. Dauer 5 Stunden.“

Wir haben zwar das Glück, wie bei ARD und ZDF in der ersten Reihe im Bus zu sitzen, jedoch muss der Scheibenwischer stets in Betrieb sein.

An der wuchtigen Festung Michelangelo vorbei fahren wir tatsächich in 1 ½ Stunden nach Rom.
Die verregnete Landschaft mit ihren Olivenbäumen zieht an uns vorbei und im Vorbeifahren erhaschen wir einen Blick auf die Mosaiken der St. Paulskirche,
bestaunen die Treppen, von denen eine Michelangelo erbaut hat,   Renaissancekirchen passieren wir, die Thermen, das Gelände des ehemaligen Zirkusses, das Kolosseum, den Justizplast, die Engelsburg und vier von den sieben Hügeln Roms befahren wir.


Alles im Schnelldurchgang.
Leider kein einziger Fotostopp, und Regen!

Um 15.30 Uhr halten wir am Petersplatz, bekommen noch die römische Wasserleitung erklärt, den Fluchtweg der Päpste vom Vatikan zur Engelsburg gezeigt und dann haben wir bis 16.40 Uhr „Alleingang“.
Ich nutze diesen, um den Petersdom nochmal zu besichtigen. Fast hält mich die lange Schlange der Wartenden ab, da scharfe Sicherheitsüberprüfungen stattfinden. Jedoch, erstaunlicherweise,  geht es recht zügig und ich lasse mich von der Mächtigkeit des Petersdoms beeindrucken. Die Pietá von Michelangelo wollte ich gerne nochmal sehen.

Mit Manfred habe ich dann noch – bei 17 Grad nun ohne Regen –   im Freien  einen Espresso getrunken und pünktlich waren wir am Treffpunkt.

Nur leider, der Bus hatte ein Problem, und die Rückfahrt fand erst um 17:10 Uhr statt.

Um 18:15 Uhr waren wir wieder wohlbehalten auf dem Schiff, Abendessen im Atlantik, Eis (großartig !)im Ankelsmann Platz, Cocktail in der TUI-Bar, um die Wartezeit bis zum Theaterbeginn um 21.30 „Novecento“ zu überbrücken.

Das quasi Einpersonen-Stück beeindruckte uns durch die großartige  schauspielerische Leistung von Jens Asche, der vom musikalischen Leiter Yonathan Cohen begleitet wurde.
Er brachte die  Legende vom Ozeanpianisten, der als ausgesetztes Baby in einem Pappkarton auf einem Schiff entdeckt wird und der sein ganzes Leben  nicht von  Bord ging, auf eine faszinierende Weise dramatisch nahe. Eine anrührende Geschichte nach  Alessandro Baricco um Musik und Leidenschaft.

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Kreuzfahrt – Westliches Mittelmeer (4)

Montag, 3. September

„Benvenuti a Livorno – Herzlich Willkommen in Livorno!

Die tägliche Bordinformation lautet:

„Die von einem Graben umschlossene Stadt liegt nicht unweit von Florenz (circa 100 km) und Pisa (22 km). Für letztere war Livorno lange Zeit der wichtigste Hafen. Nachdem Livorno in der Vergangenheit mehrfach kriegerische Zerstörung erfahren hat, ist es der florentinischen Familie Medici zu verdanken, dass ihre Mauern wieder errichtet wurden und sie heute über einen der bedeutsamsten Häfen Italiens verfügt. Doch auch neben dem Hafen bietet Livorno ihnen Interessantes: bei einem Spaziergang entlang der Strandpromenade Viale Italia  werden sie viele Villen im Jugendstil finden, die diesem idyllischen Fischerdorf ein besonderes Flair verleihen. Das 1629 entstandene Kaufmannsviertel “ Venezia Nuova“ gilt heute als eines der beliebtesten Viertel der Stadt. Lassen Sie sich von der italienischen Lebensart mitreißen.
Der original wieder aufgebaute Dom und die gigantische Piazza  della Repubblica im Osten prägen ebenfalls das Bild der Stadt.  Ob rustikale Küche, erlesene Rotweine oder die entspannte Lebensart der einheimischen Toskana, ein Besuch in Livorno lohnt sich in jedem Fall. Zum Einkaufen und Flanieren lädt die beeindruckende Arkadenstraße Via Grande ein. Wir wünschen Ihnen viel Spaß dabei!“
Ergänzt werden die Ausführungen noch mit dem Hinweis, dass in der modernen Küstenstadt Livorno  mittlerweile über 160.000 Menschen leben.

„Wetter:
Heute erwarten uns in Livorno immer wieder Schauer, örtlich auch mit Blitz und Donner. Dazu kühlt sich die Luft in den Frühstunden auf 19° ab und erwärmt sich tagsüber bis auf 25°.“

Tatsächlich: Sonne!

Es muss sicher nicht erwähnt werden, dass viele, viele Ausflüge in die Toskana angeboten werden.
Da wir aber in der Vergangenheit ausgiebig Ferien in der Toskana gemacht haben,, können uns die Ausflüge nach Lucca, Florenz, Pisa, Volterra, San Giminano nicht locken.
Jedoch die Stadt Livorno fehlt noch auf unserer Liste. Daher beschließen Manfred und ich diese auf eigene Faust zu erkunden.

Da es verboten ist, zu Fuß durch das Hafengelände zu gehen, nehmen wir den  Shuttlebus, der uns vom Schiff  in die Innenstadt bringt.
Hier gibt es auch ein Tourismusbüro, indem ich mir einen Stadtplan besorge.
Danach können wir feststellen dass sich ein Rundgang durch das viel gerühmte Kaufmannsviertel „Venezia Nuova“ – ganz in der Nähe – anbietet.
Und wirklich, man fühlt sich mit den vielen Kanälen und Brücken nach Venedig versetzt. Fast glauben wir, dass es hier mehr Boote als Autos gibt.
Wir gelangen an die Kirche Santa Catarina, von 1720,  sie ist offen!
Vorbei spazieren wir an dem wunderschönen historischen Gebäude „Bottine del Olio“,  das zur Bearbeitung und Lagerung von Öl benutzt wurde, und die Straße „Via Botra“, die im 18. Jahrhundert die eleganteste der Stadt war, dank ihrer raffinierten Häuser, die sie zum idealen Wohngebiet machte.

Manfred zieht es zum Hafen und dem Kastell mit seinen beeindruckenden Mauern. Also wandern wir entlang der Arkadenstraße Via Grande – mit seinen vielen schönen Geschäften und emsigem Treiben zum Hafen.
Sehen Fischern beim Flicken ihrer Netze zu, flanieren an der Promenade am  Denkmal der Stadt: „Cuattro Mori“  4 Mohren vorbei. Es zeigt den Sieg der Medici über die Piraten. Wir betrachten  Brunnen  und stoßen an der Plaza  Cavallotti und der Via Buontalenti auf den Zentralmarkt von Livorno, der in einem wunderbaren Gebäude aus 19. Jahrhundert – im Stil eines „fin de siecle“ mit einem Glas und Eisen-Dach  –  untergebracht ist.
Und er ist noch auf. Zwar haben schon viele Stände geschlossen, jedoch in der Fischabteilung kann man sich einen guten Überblick über das Angebot verschaffen.
Wir passieren eine Reihe von Kirchen: San Ferdinand (16. Jahrhundert), der Kirche della Madonna von 1607, den Kirchen für die Griechen und den Armeniern.
Zu sehen gibt es viel.
Über die  Plaza des 20. September – mit einem Espresso-Zwischenstopp – gelangen wir wieder zum Haltepunkt des Shuttle-Busses, der uns um 13 Uhr auf’s Schiff zurückbringt.

Essen zu Mittag in dem von uns bevorzugen Restaurant „Atlantik“ – hier wird serviert.

Danach zieht mein lieber Mann sich auf die Kajüte zum Lesen zurück und ich suche mir auf Deck 12 eine freie Liege. Lese und zwischendurch mache ich zwei Saunagänge.

Um 18.30 haben wir im Restaurant „Gosch“ – in Erinnerung an leckere Essen auf Sylt – vor zwei Tagen einen Tisch bestellt – um festzustellen: hier sind wir nicht glücklich.
Das Restaurant liegt neben zwei anderen Restaurants – ohne  akustische Trennung.
Zu allem Übel findet in dem direkt daneben liegenden eine Kochshow statt, mit Mikrofonansagen.
Zum anderen ist – im Gegensatz zu allem was wir bisher kennengelernt haben – der Service bescheiden.
Zu meinem Hummer bekomme ich erst nach Aufforderung das entsprechende Besteck und die Wasserschale.
Schade“!

Dann haben wir erst noch die Abendstimmung an Deck auf uns wirken zu lassen, um dann bis 21.30 in der TUI-Bar zu lesen, um die Zeit bis zur Musical-Gala „Der ewige Kreis“ im Theater zu überbrücken.

Angekündigt wird:
„Große Stimmen, emotionale Songs, tolle Choreografien. Unsere Musikwelt-Gala zeigt für Sie das Beste und Schönste aus der Welt des Musicals.
Erleben Sie die Sänger und Tänzer des Theaterensembles mit berühmten Hits der größten Bühnenerfolge von „König der Löwen“ bis „Elisabeth“ über „We Will Rock You“  bis hin zum „Tanz Tanz der Vampire“.

Tatsächlich: Es war ein Feuerwerk der Farben und der Stimmen!
Beachtlich, was hier so geboten wird.

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Kreuzfahrt – Westliches Mittelmeer (5)

Dienstag, 4. September 2012

Heute Nacht ist unser Schiff die Riviera entlang „geschippert“. Hier haben mein lieber Mann und ich uns in Imperia vor 56 Jahren kennen gelernt.

Und heute ist unser großer Tag!
Goldhochzeit!

Wir ankern vor dem Hafen von Monte Carlo, Monaco
„Heute liegt die „Mein Schiff 1“ in Monte Carlo, dem berühmtesten Stadtteil des Fürstentums von Monaco vor Anker. Die Stadt ist bekannt für seine Spielsalons, die Luxus Yacht im Hafen sowie den Grand Prix der Formel 1. 1863 eröffnete hier der erste Spielsalon und machte den Stadtteil dadurch weltberühmt. Die Casinos waren so beliebt und erfolgreich, dass Fürst Charles III. für alle Monegassen die Steuern abschaffte.
Monaco beherbergt im „Jardin exotique“ eine der schönsten und seltensten Kakteensammlungen Europas. Der Garten befindet sich westlich von Monte Carlo auf einer Klippenflanke, von der eine Treppe herab in eine imposante Tropfsteinhöhle führt. In der Altstadt Monacos steht die Kathedrale, in der die Gräber der Fürstenfamilie liegen. Das Grab von Grace Kelly erkennen Sie an dem üppigen Blumenschmuck. Von der Kathedrale  aus können sie einen Spaziergang durch das Altstadtviertel  „Le Rocher“ unternehmen und die vielen Skulpturen bewundern. Erleben Sie einen abwechslungsreichen Tag in der Stadt der Schönen und Reichen und genießen Sie Ihren Aufenthalt in Monaco.“

Wetter: Heute gibt es kaum Wolken, vielfach scheint die Sonne.
Tatsächlich: In St. Paul de Vence regnete es“!

Aus der Vielfalt der Angebote hat sich Manfred den Helikopterflug über Monte Carlo und Eze ausgesucht und ich den Ausflug nach Cannes, Grasse  und St. Paul de Vence.

Beschreibung des Helikopterfluges:
„Genießen Sie atemberaubende Aussichten vom Helikopter aus:
der Heliport ist mit dem Minivan schnell erreicht. Auf ihrem circa 20 minütigen Rundflug sehen Sie das spektakuläre Panorama Monacos. Schroffe Ausläufer der See-Alpen fallen steil ins Meer und begehrte Villen liegen versteckt in geschützten Tälern und schmalen Buchten. In geringer Tiefe fliegen Sie über Monte Carlo und können aus der Luft die bekannten Sehenswürdigkeiten erkennen. Weiter entlang der Küste erreichen Sie die italienische Grenze, das Kap Martin und die Ortschaft Menton. Auf dem Weg zurück überfliegen sie die malerische Berglandschaft. Nach ihrer Landung bringt sie der Minivan zurück zum Schiff.“

Beschreibung der Fahrt nach Cannes, Grasse  und St. Paul de Vence:
„Erforschen sie das Hinterland der Cote d’Azur:
Zuerst bringt der Bus Sie nach Cannes. Am Boulevard de la Croisette, ganz in der Nähe des berühmten Filmfest-Theaters, haben sie genug Freizeit, um mondänes Flair zu schnuppern. Weiter geht es in Richtung Grasse, der Wiege des Parfüms. Beim Besuch der Fragonard-Parfümerie erfahren Sie Interessantes über die Parfümherstellung. Anschließend genießen sie circa 1 Stunde Freizeit. Nachmittags besuchen Sie den pittoresken Ort St. Paul  de Vence. Viele Künstler und Kunsthandwerker haben sich hier niedergelassen. Nach einem Spaziergang durch die engen Gassen bringt der Bus sie wieder nach Monte Carlo.
Dauer: 8,5 h“

Der Tenderverkehr vom Schiff zum Hafen von Monte Carlo funktioniert gut. Gerade mal fünf Minuten dauert die an Landbringung.  Hier warten bereits die Busse für die verschiedenen Ausflüge.
Nummer zwei startet um 8:20 Uhr. Wir schrauben uns in Monte Carlo in die Höhe, um dann in ein  Gewirr von Tunneln einzutauchen.

Wir fahren durch die Seealpen und entlang des Flusses Le Var, der früher die Grenze zwischen dem freien Nizza und Frankreich bildete.

 

Um 9.20 Uhr sind wir bereits in Cannes

und fahren auf dem Boulevard de la Croisette, vorbei am Filmfest-Theater zu unserem Haltepunkt am Hafen.
Unsere Reisegruppe besteht aus 17 Teilnehmern, von denen in Cannes nur fünf das Angebot der Reiseleiterin Franziska annehmen, von ihr geführt zu werden.
Ich habe es nicht bereut mich angeschlossen zu haben, denn Franziska bog von der Promenade sofort rechts ab, weg vom Rummel, und wir steigen auf dem malerischen Weg zum uralten Wachturm, der von den Mönchen von Lèrins erbaut wurde, hoch  und sehen manche Kuriosität.
Von hier oben  hat man einen schönen Blick auf dem Hafen und  die kleinen Iles de Lérins. Saint Honorat mit seiner Festung aus dem 11. Jahrhundert. Sie war Sitz der mächtigen Mönche, die Cannes vom 10. bis 18. Jahrhundert regierten.
Franziska erzählt uns von der Hauptattraktion auf der Insel Sainte-Marguerite: Dort gibt es einen feuchten Kerker, in dem 1687 bis 1708 ein mit einer Eisenmaske maskierter Gefangener schmachtete. Seine Identität wurde nie enthüllt, aber vielleicht handelte es sich um einen Halbbruder Ludwig XIV.
Auf einem anderen Weg steigen wir wieder vom Hügel – nicht, bevor dort oben noch die Kirche besichtigt haben.
Auf dem Rückweg zu unserem Ausgangspunkt machen wir noch einen Abstecher in die Markthalle mit prallem Leben. Was mich beeindruckt, ist die Blumenvielfalt.

Da noch etwas freie Zeit zur Verfügung steht, sehe ich mir noch die Handabdrücke der Stars vor dem Filmfest-Theater an. Sophia-Lorens-Handabdruck war für mich der bekannteste. Witzig fand ich, dass eine große Werbetafel mit derselben Aufmachung auf die Romy-Ausstellung hinwies, die im Sommer auch in Bonn statt fand.

Auf der napolionischen Straße fahren wir weiter nach

Grasse, der weltberühmten Parfümstadt.

Hier haben wir Pech: durch einen Verkehrsunfall können wir leider die Altstadt nicht anfahren. In einem bewundernswürdigen Manöver wendet der Busfahrer den Bus und auf einem großen Umweg fahren wir nun zu der außerhalb gelegenen Parfümfabrik Fragonard.
Hier werden wir in die Parfümherstellung – alles noch Handarbeit –  und die Historie eingewiesen.
Ursprünglich war Grasse bekannt für seine Handschuhherstellung. Da jedoch durch das Gerben die Handschuhe – sagen wir mal: streng rochen – übertünchte man den Geruch mit Blütenessenzen. Daraus entwickelte sich im 16. Jahrhundert der Industriezweig der Parfümherstellung.
Nachdem wir durch die Fabrikräume geschleust und aufgeklärt wurden, landeten wir – wohl unvermeidlich bei solchen Veranstaltungen – im Verkaufsraum und bekamen die Düfte präsentiert.

Wir hatten ja immer noch die Hoffnung, dass wir wenigstens einen Schnelldurchgang durch die Altstadt von Grasse machen könnten, war aber leider nicht möglich.

So ging die Fahrt weiter in die Berge, vorbei an Loop, einem Skigebiet, und den Orten Vence, in dem Matisse lebte und  Cagnes de Mer, in dem Renoir lebte zu dem von der UNESCO als Kulturgut der Menschheit unter Schutz gestellten Ort:

St. Paul de Vence.

Da der Parkplatz unterhalb des Ortes angelegt ist, steigen wir auf. Hier in St. Paul de Vence kann man auf den Spuren Marc Chagalls wandern. Da verwundert es nicht, dass  bereits auf dem Weg ein Bild Chagalls zum Vergleich zwischen  Bild  und   Wirklichkeit einlädt.
Marc Chagall hatte eine Leidenschaft für diesen Ort, die ihn 19 Jahre lang verband.
Er liegt auch hier begraben.

Ich bin von diesem mittelalterlichen, geschlossenen Örtchen mit seinen Stadtmauern, Türmen, Kapellen und Glockentürmen  und den unzähligen Galerien, Skulpturen, ausgefallenen Botiquen einfach begeistert und überwältigt.

Von 13.45 bis 14.40 Uhr haben wir Freizeit, die vielfach genutzt werden kann.
Ich habe Hunger und suche mir ein ansprechendes Restaurant, in dem ich schnell, gut und preislich angemessen essen kann. Und dann laufe ich durch den Ort, über mit Kieselsteinen gepflasterte „Straßen“. Selbst die „Straßen“ sind gestaltet mit Ornamenten, Sonnen, Blumen.

Man hat noch dazu einen grandiosen Rundblick in die rundum liegenden, bewaldeten Hügel.

Mir fällt als Vergleich – was mich vor vielen, vielen Jahren so begeistert hat – nur Portovenere in den Cinque Terre in Italien  ein.

Nur leider: Ein heftiger Regenschauer vermiest das Ganze etwas, denn mein Schirm liegt im Bus.

Von 14.40 bis 16 Uhr bietet Franziska wieder einen geführten Rundgang an, den wieder nur 5 Teilnehmer in Anspruch nehmen.
Sie führt entlang der aus Kalk-Sandstein gebauten Stadtmauer zur Kirche, an der Schule vorbei, durch malerische Gassen und Gässchen bis zum Friedhof zum Grab von Marc Chagall.

16.50 Uhr  ist die Rückfahrt nach Monte Carlo und um 18.30 Uhr bin ich wieder auf dem Schiff.
Große Wiedersehensfreude! Großes Erzählen!

Manfreds Helicopter-Ausflug soll in unserem Bericht aber nicht unter den Tisch fallen:

Ganze 12 „Kreuzfahrer“ hatten sich für dieses abenteuerliche Angebot entschieden. Kurz nach 9:00 hatte sich die Gruppe zusammengetroffen und schnell waren wir mit dem Tenderboot zum Hafen übergesetzt. Dort warteten bereits 2 blitzblanke Mercedes-Minivan auf uns und nach wenigen Minuten war der Heliport  erreicht.
Die Formalitäten waren von der mitgekommenen TUI-Reiseleiterin schnell erledigt. Jeder bekam sein Bordkarte und schon wurden wir Richtung Helicopter geleitet.
Da ich annahm, dass jetzt Zurückhaltung nicht angemessen wäre, war ich der erste Passagier, der sich dann auch gleich den Sitz vorne neben dem Piloten sicherte.
Sobald alle 4 Passagiere an Bord und mit Gurten gesichert waren, ging es los.
Ich hatte eine extreme Lautstärke und ein Rütteln erwartet und war angenehm überrascht, weil es nicht besonders laut und das Abheben ganz sanft war.
Es ging dann über den Hafen von Monte Carlo in östlicher Richtung hinaus über das Meer und schon bald sahen wir vor uns die „Mein Schiff 1“ und die „Queen Mary“ vor Anker liegen. Augenblicke später bot sich die Gelegenheit für einen Blick von oben auf „Mein Schiff 1“. Vor uns lag die Küstenregion mit den gleich dahinter ansteigenden Bergen. Der Pilot ließ die Maschine ansteigen bis in die Höhe der Berggipfel und schwenkte dann Richtung Westen ab. Beeindruckend ! Dann bot sich Monte Carlo aus einer völlig anderen Perspektive  Es ging weiter und dann hatten wir den Ort Eze unter uns. Ständig neue Eindrücke und auch wenn unser Pilot den Hubschrauber mal ordentlich in die Kurve legte kam kein ungutes Gefühl auf. Eine kleine Insel unter uns  bildete den Wendepunkt und wir waren wieder mit östlichem Kurs Richtung Monte Carlo unterwegs. Bald darauf hatten wir dann leider schon wieder den Heliport vor uns  Schade, dass das Erlebnis zu Ende war.

Zügig ging es mit dem chicen  Minivan zum Hafen und von dort aufs Schiff. Auf der Kabine erwartete mich dann eine doppelte Überraschung. Sowohl unser Reisebüro, bei dem wir die Reise gebucht hatten als auch die Schiffsleitung gratulierten mit  netten Anschreiben sowie mit Kuchen, Obst und Sekt zum Goldhochzeitstag.

Ich habe nichts angerührt und bis zu Irmgards Rückkehr einen ruhigen Tag an Bord verbracht.

Und Abendessen im Restaurant Atlantik. Da wir einen Tisch mit Blick auf’s Meer haben wollen, dies sind überwiegend 6 Personen-Tische, lassen wir uns an einen solchen setzen und bekommen als Tischgesellschaft 2 Paare, wie man sie sich nicht besser aussuchen könnte.
Noch ein Goldhochzeitspaar und ein junges Paar, das die Silberhochzeitsreise macht.
Viel gelacht, viel Spass gehabt!

Jedoch, der Tag ist noch nicht zu Ende:
Auf Deck 11 wartet ein riesiges Büffet mit Obst und Schokolade!
Kling einfach, aber die Dekoration, wie das Obst „geschnitzt“ wurde, umwerfend!

Ein beeindruckender Tag, rundum gelungen!

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Kreuzfahrt – Westliches Mittelmeer (6)

Mittwoch, 5. September 2012

Ajaccio, Korsika

ist heute unser Aufenthalt.

Die Bordinformation für den heutigen Tag lautet:

„Korsika:
die im westlichen Mittelmeerbecken zwischen Frankreich und Italien gelegene „ Insel der Schönheit“, wie sie schon die Griechen nannten, war im Laufe ihrer Geschichte ständig ein Spielball der Mächte. Seit über zwei Jahrhunderten gehört sie nun zu Frankreich, was aber erstaunlich wenig Auswirkung auf Land und Leute hatte.

Ajaccio (oder korsisch: Aiacciu) ist die Hauptstadt der Mittelmeerinsel Korsika.
Zur Zeit der Ptolemäer war die Küstenregionen vor Ajaccio bereits besiedelt und in römischer Zeit entstand dort der Hafenort Adiacium. Das heutige Ajaccio wurde erst 1492 von den Genuesen gegründet. Die für ihren Stolz bekannten Korsen begehrten aber recht bald gegen die Fremdherrschaft auf. 1755 wurde dann die Unabhängigkeit der Insel ausgerufen. Zuvor, am 15. April 1736, machten korsische Rebellen den deutschen Abenteurer Baron Theodor von Neuhoff (1694-1756) zu ihrem König. Theo I. von Korsika war der einzige König, den Korsika je hatte. Berühmtester Sohn der Insel ist der in Ajaccio geborene Napoléon Bonaparte.

Die Insel hat eine Fläche von 8680 km² und ist damit die viertgrößte Insel des Mittelmeeres. Das bergige Eiland ist mit der für den Mittelmeerraum typischen Macchie – einem immergrünen Buschwald – bewachsen, der rund die Hälfte der Insel bedeckt. Im Frühjahr blüht die Macchie in bunten Farben und ein intensiver Duft verbreitet sich über die gesamte Insel. Bereits Napoléon sagte, er könne seine Heimat  schon allein daran erkennen.“

Wetter: Heute erwarten uns schauerartige Regenfälle, zwischendurch ist es aber auch immer wieder heiter bis wolkig.

Tatsächlich: Heftige, lang andauernde Regenfälle aber auch Aufheiterungen

Frühstücken gehen wir um 8.00 Uhr, da bereits um 9.00 Uhr das Treffen für den von ausgesuchten Ausflug zu den Calanches-Felsformationen angesetzt ist.

Was uns bewegte, diesen von den vielen angebotenen Ausflügen auszusuchen ist die folgende Beschreibung :

„Inselfahrt zu den Calanches-Felsformationen: erleben Sie die herrlichen Küsten und die wilde Berglandschaft Korsikas. Zunächst genießen Sie die Landschaft entlang der schönen Küstenstraße zum griechischen Dorf Cargèse, wo sie die katholische und die orthodoxe Kirche besichtigen. Dann geht es weiter zu den malerischen Calanches-Felsformationen, einem UNESCO Weltnaturerbe. Bei einem Fotostopp haben sie einen spektakulären Blick auf die durch Erosion entstandenem rotem Granitfelsen und Gesteinsformationen. Anschließend fahren sie nach Porto und genießen circa 2 h Freizeit. Weiter geht es durch Korsikas Hinterland und die wilde Berglandschaft nach Èvisa. Auf der Rückfahrt nach Ajaccio können Sie noch einmal die typische korsische  Vegetation, die Macchia , genießen.
Dauer: 8 h“.

Um 9.30 Uhr startet die Rundfahrt und schnell sind wir aus der Hauptstadt Ajaccio heraus, am Hafen vorbei und es geht in eine urige Landschaft.

Unsere deutsche Reiseleiterin, die seit 15 Jahren auf der Insel lebt, erklärt uns den Bewuchs: Viele wilde Olivenbäume, Oliaster, die jedoch nicht geerntet werden, Erdbeerbaumfrücht, die Macchia, ein dichtes, wildes Gesträuch, die Berge bestehen im Norden und Süden der Küste aus Granit, es kommt Kalk-Sand-Stein und Schiefer vor.

Unterwegs fallen die zweisprachigen Schilder auf und wir werden aufgeklärt, dass sowohl korsisch wie französich gesprochen wird. 40 % der Einwohner sprechen korsisch, das  dem Italienischen näher ist.

Während der Fahrt fällt unser Blick auf den Golf von Sagona 
und den ersten Stopp legen wir um 11.15 Uhr in dem griechischen Dorf Cargèse ein.

Die Reiseleiterin bringt uns im Schnelldurchgang die Geschichte nahe:
1676 landeten genuesische Galeeren mit 800 griechischen Flüchtlingen bei Paomia auf Korsika. Während eines allgemeinen Aufstandes der Korsen gegen Genua wurden 1729 die griechischen Neuankömmlinge vertrieben. Zum Ausgleich ihres Verlustes wurde ihnen im Jahre 1774 in Paomia das Gebiet von Cargèse zugeteilt. Und so gründete sie den heutigen Ort.
Ein Teil der Griechen nahm den römisch-katholischen Ritus an, während der andere Teil den griechisch-katholischen beibehielt.
1825 – 1828 wurde die römisch-katholische Kirche erbaut und 1852-1872 die griechisch-katholische.

Tatsächlich glaubt man in Griechenland zu sein: Der Ort hat  gut 1100 Einwohner, davon sind 300 meist Nachfahren der griechischen Immigranten, die im 17. Jahrhundert vor den Osmanen geflohen waren. Sie haben vieles von ihrer Sprache, ihren Bräuchen, Gesängen, Tänzen und religiösen Festen bewahrt.

Eine Kuriosität gab es bis vor 2 Jahren hier, erzählt die Reiseleiterin:
Ein Priester hielt sowohl in der katholischen wie in der auf der anderen Seite des Taleinschnittes gelegenen orthodoxen Kirche die Messe – wohlgemerkt mit Genehmigung durch den Vatikan. Der Priester ist jedoch nun im Ruhestand und nun wird – bei wichtigen Anlässen – ein Priester aus Griechenland eingeflogen.

Auf eigene Faust kann man das Örtchen noch erkunden und von dem hochgelegenen Parkplatz geht die Fahrt dann zu den Felsformationen.

Leider beginnt es zu regnen und offensichtlich haben zwei Busse auf der engen Bergstraße Probleme aneinander vorbeizukommen, so dass sich ein mächtiger Stau entwickelt.
Unsere Reiseleiterin ist eine praktische Frau und bietet an, wer will, kann jetzt aussteigen und in ca. einer knappen halben Stunde bis zum nächsten Restaurant zu wandern und so diese markanten Felsformationen in Augenschein zu nehmen.
Wir befinden uns in ca. 400 m Höhe über dem Meer.
Gesagt, getan. Schirme aufgespannt und fast alle Teilnehmer lassen sich dieses Abenteuer, zwischen stehenden Autokolonnen rechts wie links, die fantastischen Gebilde aus rötlichem Kalk-Sandstein zu bestaunen und den Blick bis zum Meer schweifen zu lassen, nicht entgehern.
Mir drängt sich der Vergleich mit den amerikanischen Canyans auf.
Einfach umwerfend.



Wir sind vor dem Bus beim Treffpunkt und haben so noch Zeit, einen Café zu trinken und der Regen lässt auch nach.

Der Bus schraubt sich nun zum Meer hinab und in dem kleinen Örtchen Porto ist Mittagspause.
Am Parkplatz fällt der Eukalyptuswald  auf und wir erfahren, dass dieser gepflanzt wurde, um die Malaria zu bekämpfen. Eukalyptusbäume haben einen enormen Wasserbedarf und somit wird die Gegend trocken gelegt.
Diese Methode ist uns von Teneriffa her gut bekannt, da die Lagune vor der ehemaligen Hauptstadt Teneriffas „La Laguna“ auch durch die Anpflanzung der Eukalpytusbäume trocken gelegt wurde.

Wir gehen an den ersten Lokalen, direkt am kleinen Hafen vorbei und steigen auf zum Restaurant „Le Sul“. Haben einen wunderbaren Blick auf den Hafen und die Berge und genießen korsische Küche und Wein.

Für 14.45 Uhr ist die Rückfahrt durch die Berge zum Kastaniendorf Èvisa, den Pass hoch, angesagt.
Witzig finden wir, dass die Weiterfahrt zwischendurch kurzfristig von halbwilden Hausschweinen und die Straße querenden Kühen blockiert wird.

Und um 17.30 Uhr sind wir auf dem Schiff zurück und es bleibt noch Zeit für einen Saunagang, um dann um 19.00 Uhr Abschied zu nehmen von Korsika von Deck 12 aus.

Das Abendessen nehmen wir wieder in unserem bevorzugten Restaurant ein und zum Abschluss noch ein super-leckeres Eis im Restaurant Ankelmanns-Platz.

Was soll ich über den Tag sagen?
Trotz Regen, die Tour war fantastisch.!
Zudem haben wir im Schnelldurchgang einen guten Eindruck vom „wilden“ Korsika bekommen.
Auf dieser Insel könnte ich mir gut einen fantastischen Wanderurlaub vorstellen.
Sie ist wohl für Wanderungen gut präpariert.

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